What about a game...?
Hi Leutz!
Diese Idee spukt mir schon ne ganze Weile im Kopf rum (genauer gesagt seit dem Zeitpunkt, als (ehemals) Venderer mir im Bus von diesem Spiel erzählt hat).
Ich hätte zwar nie gedacht, dass ich sie ausgerechnet in einer FF für den Valentinstag-WB von bakuras_sakura umsetzen würde, aber es kommt halt, wie’s kommt. ^.~
Also viel spaß mit dem Killerspiel!^.^
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What about a game…?
Es war Montag.
Es war Schule.
Es war fünf Minuten vor Acht.
Ich saß auf dem Schuldach und plante einen Mord.
Es war noch gar nicht allzu lange her (nur knapp 15 Minuten) seit ich in die ganze Chose hineingeritten worden war. Angefangen hatte alles damit, dass der Pharao heute morgen, also als ich die Schule betrat, aufgeregt auf mich zugekommen war und mich gefragt hatte, ob ich ein Spiel mitspielen würde.
Ihr mögt jetzt sagen, ich hätte misstrauisch werden sollen: Immerhin war das der Pharao gewesen! Und immerhin verstehen wir uns eigentlich nicht besonders gut (was mich jetzt aber auch nicht wundert: schließlich habe ich mir einige…hm, Spielchen mit seinen Freunden erlaubt und er hat mir die Weltherrschaft entrissen). Außerdem ist er ein verrückter, irrer Punk und Lederfetischist und er hat eine kranke Psyche.
Und ja, das sind verdammt gute Gründe, warum man sich eigentlich von ihm fern halten sollte, aber wie gesagt: wir hatten Montag morgen und ich war gerade aufgestanden. Ryous Dusche hatte einen Schaden gehabt, die Kaffeemaschine war nicht angesprungen (leider trinkt er Tee, deswegen behandelt er die Sache nicht wie ein ernsthaftes Problem) und er hatte meine Sache nicht gebügelt. Ein Spiel kam mir also vergleichsweise harmlos vor und ich ließ mich auf die Sache ein und folgte dem Pharao.
Er schleifte mich zu seinem Klassenzimmer, wo mich seine kleine Freundesgruppe mit einigen anderen Klassenkameraden aus den Parallelklassen freudestrahlend erwartete (ich bin in einer Parallelklasse - habe zu Beginn des Schuljahres Antrag auf Versetzung gestellt). Yugi kam auf mich zu, schüttelte mir hocherfreut die Hand und sagte: „Bakura, freut mich wirklich, dass du mitmachst!“
Mir wurde zu diesem Zeitpunkt langsam klar, auf was ich mich eingelassen hatte. Spätestens, als ich Ryous fassungslosen Gesichtsausdruck sah.
Also drehte ich mich mit höchst gemischten Gefühlen zu dem Pharao um, der mich immer noch angrinste, und fragte ihn: „Was ist das für ein Spiel, Kleiner?“
Über Yamis Züge huschte ein zusätzliches Schmunzeln und er nahm eine Kappe von dem Tisch, neben dem er stand. Sie war mit lauter kleinen weißen und zusammengefalteten Zetteln gefüllt. Der Schrecken, der mich bei ihrem Anblick ergriff, war berechtigt.
„Erst darfst du einen Zettel ziehen, Bakura!“, erklärte Yami mir zwinkernd, denn er wollte scheinbar sicher gehen, dass ich sein bescheuertes Spiel auch wirklich mitspielte. Und das war, wie ich leider zugeben muss, ziemlich schlau von ihm, denn nachdem ich mir die Erklärung angehört hatte, hätte ich garantiert nicht mehr gezogen.
So aber nahm ich mir nun doch einen Zettel (denn schließlich konnte ich ja wohl auch keinen Rückzieher machen) und steckte ihn in meine Hosentasche.
Yami grinste unheilverkündend - und dieses Wort benutze ich im vollen Bewusstsein, dass ich von ihm spreche. Ich bin nämlich immer noch der Meinung, dass er ein Irrer sein mag, aber einer, der durchaus Schadenfreude empfinden kann. Und das er die bei seinen nächsten Worten empfunden hat, davon gehe ich stark aus. „Glückwunsch, Bakura“, sagte er und seine Augen glitzerten diebisch, „Du hast dich gerade entschieden, bei unserem ‚Killerspiel’ mitzumachen!“
…
Verständlicherweise war ich ein wenig verblüfft. Vor allem darüber, dass der Pharao und sein Kindergarten ein Spiel mit einem dermaßen ‚mörderischen’ Namen Spielen wollten. Ich dachte zu diesem Zeitpunkt noch, dass das Spiel auch etwas mit Blut und Mord zu tun haben könnte. „Und wie soll das mit der Schulordnung vereinbar sein?“, war daher die einzige Frage, die ich stellte.
Und dann kam das Grauen.
„Aber nein!“, sagte der Pharao nämlich und grinste vor sich hin. „Es geht nicht darum, jemanden zu töten - jedenfalls nicht im wörtlichen Sinn. Viel eher geht es darum…“, er runzelte die Stirn, fuhr sich durch die Haare. „Nein, lass mich anders anfangen! Du weißt sicher, dass am Donnerstag Valentinstag ist, oder?“
Ich nickte. Natürlich wusste ich das - schließlich hatten mich schon mehrere tausend (gut, das ist übertrieben) Mädchen gefragt, welche meine Lieblingsschokolade war. Es gibt hierzulande nämlich die Sitte, sich am Valentinstag Schokolade zu schenken oder sonst irgendetwas. Und ich mag Schokolade nicht: Zu süß, zu schwer… nein, danke.
Aber ich konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, was der Pharao und sein Spiel mit diesem Tag des Grauens zu tun hatten. Noch nicht.
„Nun, mein Leiber“, fuhr Yami nämlich fort, „Wir haben uns zu diesem Anlass ein Spiel ausgedacht. Alle Personen, die mitspielen, schreiben ihren Namen auf einen Zettel - keine Angst, für dich haben wir das schon erledigt - und vermischen diese. Dann zieht jeder wieder einen Zettel und muss denjenigen, der auf seinem Zettel steht, töten.“
Ich zog eine Augenbraue hoch und sah die Umstehenden an, die alle begeistert lauschten. Es handelte sich größtenteils um Klassenkameraden der Yugi-Truppe, die sowieso höchst friedlich waren und ich befürchtete schon Langeweile. Der Pharao bemerkte meinen Blick und erklärte grinsend: „Natürlich machen nicht nur diese Leute hier mit. In jeder Klasse wird gerade gelost, damit es ein bisschen spannender ist und man nicht gleich alle Leute kennt, die am Spiel teilnehmen!“
Na bravo! Meine Laune konnte sich nicht recht entscheiden, ob sie nun steigen oder rapide fallen sollte und ehe sie sich entschieden hatte, fuhr der Pharao auch schon fort:
„Man kann eine Person töten, indem man sie küsst. Oder ihr Süßigkeiten anbietet - wenn sie die nimmt, ist sie automatisch vergiftet. Wenn die Person ‚ermordet’ ist, dann bekommt man ihren Zettel und muss die Person töten, die darauf steht. Wer am Donnerstag bei Schulschluss die meisten Zettel hat, der hat gewonnen. Kapiert?“
Ich nickte langsam. Mein Gehirn war noch dabei, den vollen ausmaß dieses verrückten Spiels zu erfassen.
Der Pharao grinste. „Allerdings“, sagte er, „Kannst du eine Person nicht immer töten. Für einen Mord darfst du höchstens vier Zeugen haben. Da du und dein Opfer auch zählen, bedeutet das, dass dir höchstens zwei Leute dabei zusehen dürfen, wie du dein Opfer umbringst. Klar?“
Ich nickte wieder.
Yami grinste. „Tolles Spiel, was?“
Ich starrte ihn nur an.
„Wir fangen heute in der ersten Pause an, Bakura! Nimm dich also in Acht… man könnte es auf dein Leben abgesehen haben!“ Dabei grinste er dermaßen entrückt, dass ich für einen kurzen Moment befürchtete, dieser Irre Seesternkopf hätte mich gezogen. Allerdings verdrängt ich diese Wahnvorstellung so schnell ich konnte wieder.
„Hat sonst noch jemand Fragen?“, rief Yami in sein mittlerweile doch recht großes und ungleich gewachsenes Publikum hinein und ich sah, wie sich ein Junge aus der letzten Reihe meldete.
„Ja?“, rief Yami und reckte ein wenig den Hals, um seinen Gesprächspartner auch sehen zu können.
„Zu der Sache mit dem töten!“, rief der zurück und alle anderen lauschten aufmerksam, denn hier ging es immerhin um die Spielregeln. „Wie sieht das mit dem Küssen aus?“
Ich musterte ihn ungläubig und fast hätte ich gelacht, doch Yami grinste nur. „Tea!“, rief er und seine kleine braunhaarige Freundin war sofort an seiner Seite (ich mag sie nicht: Ihr fehlen Realitätssinn und die richtige Spur Ironie). „Könntest du das bitte mal für unseren Klassenkameraden demonstrieren?“
Halbwegs amüsiert beobachtete ich, wie sich ein kräftiger Rotschimmer auf ihren Wangen bildete und diskutierte im Kopf aus, ob Yami nun davon wusste, dass sie auf ihn stand, er das absichtlich machte um sie zu reizen oder er einfach nur blind oder mies drauf war. Das waren eigentlich die einzigen Gründe, die mir einfielen.
Tea sah ihn an, legte vorsichtig ihre Hände auf seine Schultern und küsste ihn.
Ziemlich ausdauernd.
Mit ner Menge Gefühl.
Und ziemlich energisch.
Irgendwann löste Yami sich von ihr und drehte sich grinsend wieder zu dem Jungen um. „Alles klar?“, fragte er und man konnte fast meinen, er freute sich riesig auf die nun resultierende Frage (auf die ich mich allerdings auch freute).
„Naja“, antwortete der Fragesteller nämlich und seine Stimme klang etwas unsicher. „Und was ist, wenn ich einen Jungen ziehe?“
Meine Mundwinkel wanderten nach oben und der Pharao schien sich innerlich auch tot zu lachen und sagte dann: „Das ist dein Thema. Aber du musst ihn schon ordentlich umbringen.“
Ich grinste. Im Gegensatz zu manch anderen hier im Raum hatte ich kein Problem mit meinen Geschlecht, obwohl ich es nicht bevorzugte. Eines zumindest musste ich diesem Spiel lassen: Es würde in den nächsten vier Tagen sicherlich dafür sorgen, dass ich jede Menge Spaß hatte.
Während die anderen Schüler jetzt mehr oder weniger begeistert (besonders die Jungs waren auffallend zurückhaltend) nach vorne drängten, um sich einen Zettel zu ziehen, verließ ich den Klassenraum meiner ‚Feinde’ unauffällig wieder, um mich aufs Schuldach zu begeben.
Und nun saß ich hier und starrte vollkommen fassungslos auf den kleinen weißen Zettel in meiner Hand, der mir offenbarte, dass mir dieses Spiel sicher nicht NUR Spaß bringen würde, sondern auch den Schrecken - auf diesem kleinen weißen verdammten Zettel stand in einer mehr als schlampigen Schrift:
Joey Wheeler, 2A
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Nein, ich kenne mich nicht mit dem Klassensystem an japanischen Schulen aus.
Ansonsten bitte ich um Kommis und anregende Kritik, ja?
Gruß,
eure yama