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Der schwarze Engel

von

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Kapitel 2

Endlich hab ich den nötigen Antrieb um weiter zu schreiben^^ Ab jetzt werd ich versuchen regelmäßig ein Kapitel zu posten, versprochen. Auch wenn es nicht allzu schnell voran gehen wird.
 


 

Kapitel 2
 

Nach etlichen Tagen erreichte Claudia die Stadt. Die ersten verkommenen Häuser. Die letzten Überreste einer blühenden Gesellschaft. Zerfallene Zeichen dafür, dass hier eins Leben war. Heute aber war hier niemand. Ganz allein ließ ein junges Mädchen am Rande der rissigen mit Löchern übersäten Straße. Es würde sie kein Auto überfahren.
 

Sie war mit ihrer Kraft schon fast am Ende. Das wenige Essen, dass sie sich mitnahm war schon längst verbraucht… Wenn sie nicht bald etwas finden würde… Nein, daran wollte sie nicht denken.
 

Der Weg führte das schwarzhaarige Mädchen weiter in die Stadt. Das ehemalige Washington DC. Eine Stadt wo das Leben tobte. In den Parks, den ruhigen Vororten, den Einkaufszentren. Claudia ging an zerschlagenen, zubarrikadierten Schaufenstern vorbei, an zugemüllten Parks, an ausgestorbenen Einkaufspassagen.
 

Irgendwann konnte sie keinen Fuß mehr vor den anderen setzen. Mitten auf der Straße fiel sie langsam auf die Knie. So weit war sie gekommen. So weit war sie von Zuhause weg. Alles hatte sie hinter sich gelassen.. Doch jetzt konnte sie nicht mehr…
 

Tränen füllten ihre Augen als sie zum verhangenen Himmel hinauf blickte. Die letzten Tränen die sie weinen sollte…. Dann sank sie vollends auf den Boden und verlor das Bewusstsein…
 

Im stinkenden Nieselregen lag ein junges Mädchen, mit langen schwarzen Haaren, auf dem alten aufgeplatzten Asphalt der Straße….
 

Als Claudia das nächste mal die Augen aufschlug, lag sie in einem Bett. Nicht weich, nicht schön und schon gar nicht wärmend. Aber es stand unter einem Dach und es war trocken. Neben dem Bett saß eine junge Frau, die sie anlächelte. „Guten Morgen.“
 

„Mo.. Morgen..“ Wo war sie hier? Wer war das? Wie kam sie hier her?… Sollte sie nicht eigentlich tot sein?… Ihrer Verwirrung und die vielen Fragen standen dem Mädchen wohl ins Gesicht geschrieben, denn die Fremde begann ihr zu erklären was passiert war.
 

Daniel, der Anführer einer kleinen aber starken Straßengang, hatte sie im Regen gefunden. Er brachte sie einfach hier her, päppelte sie wieder auf. Sehr zum Missfallen der weiblichen Gangmitglieder. Keine von ihnen verstand, warum ihr Anführer ein zerbrechliches Mädchen von der Straße anschleppte. Den meisten war sie ein Dorn im Auge.
 

Ohne weitere Umschweife, nahm Daniel sie in seine Bande auf. Er fragte nicht woher sie kam, warum sie allein unterwegs war. Und sie war ihm dankbar dafür.
 

Claudia war die jüngste. Sie hatte es nicht einfach. Nur Nelly, die Frau neben der sie aufgewacht war, kümmerte sich um sie. Sie war die einzige Freundin in der Gang. Die anderen Frauen wollten sie los werden so schnell es irgend ginge. Den Männern ging das Mädchen weit aus dem Weg. Auch Daniel.
 

Alles was sie brauchte, lernte sie von Nelly. Sie machte die junge unerfahrene Claudia zu einer starken Kämpferin. Machte sie zu einer neuen Person… Schon nach weinigen Monaten war kaum noch etwas von dem naiven Mädchen zu sehen.
 

Ihre brave Kleidung hatte sie längst abgelegt. Ausgetauscht gegen hautenge schwarze Ledersachen. Ein BH, ein Minirock, kniehohe Stiefel und ein dunkelgrauer bodenlanger Mantel. Anfangs waren die Sachen noch etwas groß. Doch sie wuchs hinein. Bald wurden die Sachen von den schönen Rundungen einer jungen Frau ausgefüllt… Mit 18 Jahren war aus der verschreckten Claudia, die unerschrockene Sierra geworden… Der Name war das letzte, das sie an die Vergangenheit erinnerte. Das letzte das sie ablegte.
 

Mittlerweile konnte ihr keines der anderen Mädchen mehr das Wasser reichen. Selbst die Jungs hatten großen Respekt vor ihr. Sie hatte alles gelernt. Wie man kämpft und wie man sich etwas zu Essen besorgte
 

Trotzdem versuchten sich einige der männlichen Gagmitglieder ihr zu nähern. Nicht selten endete das mit Knochenbrüchen. Auch wenn sie sich in die Gemeinschaft integriert hatte, so ließ sie doch keinen an sich ran. Schon gar keinen Mann. Dafür war sie zu traumatisiert… Sie galt als Außenseiterin innerhalb einer Gruppe. Obwohl nur noch Daniel in der Rangordnung über ihr stand.
 

Eine Nacht im April sollte dann wieder alles Ändern. Sollte wieder einen Umbruch bedeuten.
 

Daniel hatte sie zu Sierra in den Raum geschlichen, sich leise an ihr Bett gesetzt. Langsam zog er ihr die Bettdecke weg und beugte seinen Kopf über ihr Gesicht. Dabei kitzelten einige Haare ihre Wange, weckten sie aus ihrem leichten Schlaf.
 

„Was machst du hier?“, wollte sie müde wissen. Es war das erste mal, das sich der Anführer des Nachts in ihre Nähe begab. ER sollte wissen, dass das gefährlich werden konnte.
 

„Ich wollte zu dir.“ Mehr sagte der junge Mann nicht. Stattdessen drückte er ihr einfach einen Kuss auf die Lippen. Sofort versteifte sich Sierra und war hellwach. Sie drehte den Kopf weg. Doch Daniel schien das nicht weiter zu stören. Unbeirrt glitt eine seiner Hände auf ihren Körper, über die weiche Haut. Obwohl sie jetzt schon so lange auf der Straße lebte, etliche Streitereien und Kämpfe hinter sich hatte.. Ihre Haut, ihr Körper war makellos.
 

„Lass das und verschwinde.“ Zusehend nervöser fauchte sie den Mann an.

„Warum sollte ich? Ich weiß, dass du es auch willst.“ Das laszive Grinsen ließ Ekel in ihr aufsteigen. Bilder ihrer Schwester schossen ihr ins Gedächtnis.
 

Das Geräusch einer schallenden Ohrfeige hallte durch den fast leeren Raum. „Nimm deine Finger von mir.“ Nein, auf keinen Fall würde sie es zulassen, dass ein Mann sie so berührte. Das er ihr so weh tat wie ihrer Schwester.
 

Doch Daniel hörte nicht auf. „Das bist du mir schuldig, Claudia.“ Ganz bewusst verwendete er ihren richtigen Namen. Versuchte seinen Stand über sie geltend zu machen.
 

„Ich bin dir gar nichts schuldig.“ Mit aller Kraft stieß sie ihm ihren Ellebogen in den Bauch und gleich darauf das Knie zwischen seine Beine.

„Was soll das?“ Die Wucht hatte den jungen Mann vom Bett geschubst, doch schnell war er wieder auf den Beinen. Wütend blitzte er sie an. Machte wieder einen Schritt auf das Bett zu.
 

„Ich habe dir gesagt, du sollst mich nicht anfassen.“ Auch Sierra stand jetzt neben dem Nachtlager. Im Bett, liegend, war ihre Ausgangsposition schlechter. Aussichtsloser. Denn sie ahnte schon, dass sich Daniel nicht so einfach von ihr abbringen lassen wird.
 

„Ich habe dir vor fünf Jahren das Leben gerettet. Du solltest mir dankbar sein und das auch zeigen.“ Immer weiter kam Daniel auf sie zu. Drängte sie nach hinten an die Wand. Drängte sie in die Ecke.
 

„Ich bin dir dankbar. Aber du wirst nichts von mir bekommen!“ Sie hatte Angst. Angst dass sie ihn nicht von sich fern halten konnte.

Er stand direkt vor ihr, faste sie an den Schultern und drückte ihr wieder einen Kuss auf. „Ich werde mir jetzt das holen, was ich schon seit fünf Jahren von dir will und was mir zusteht.“
 

Noch einmal versuchte sie den jungen Mann mit Worten von sich abzubringen. Doch er hörte nicht. Bedrängte sie weiter. Nicht wissend was sie sonst tun sollte, kramte Sierra ein Messer aus ihrer Manteltasche. Dieser hing neben ihr, an einem rostigen Haken in der Wand.
 

„Lass mich los!“ Ein letzter Versuch. Noch immer kein Erfolg. Nun sah sie keinen anderen Ausweg mehr. Mit einer schnellen Handbewegung stach sie Daniel das Messer in die Brust, stieß ihn von sich weg. Sie wollte das nicht. Sie hatte das nie gewollt… Es war das erste mal, dass sie einen Menschen mit einer Waffe verletzte.
 

Schwer atmend lehnte Sierra an der Wand. Sie hoffte das es jetzt vorbei sein würde. Ihre Augen wanderten haltsuchend hin und her.
 

Völlig geschockt starrte Daniel auf den Messergriff, welcher aus seiner Brust ragte. Langsam und entgeistert zog er es heraus, starrte auf die blutige Klinge. Mit einem wütenden Schrei stürzte er sich auf die junge Frau. Gerade eben hatte er sie noch begehrt. Jetzt wollte er sie tot sehen. Keiner wagte es ihm so etwas anzutun. Binnen weniger Sekunden änderte sich sein Charakter. Die Stimme, vorher noch ruhig und vertrauenserweckend, war jetzt verzerrt, klang in Sierras Ohren fremd und angsteinflößend.
 

Er versuchte Sierra mit dem Messer zu treffen. Seine Bewegungen aber waren nicht sehr koordiniert. So war es der schwarzhaarigen ein Leichtes auszuweichen. Sie griff nach dem Arm mit den Messer, drehte ihn um und richtete das rostige Eisen gegen den Angreifer selbst.
 

Der Mann konnte nicht rechtzeitig reagieren. Er rannte in die Klinge. Der stich ging direkt in sein Herz. „Schätze… Nelly hat dir.. zu viel beigebracht…“ Hustend brach Daniel in sich zusammen, blieb reglos vor Sierras Füßen liegen
 

Angewidert stieß sie den leblosen Körper von sich, sah auf ihr herab. „Das wollte ich nicht.. Aber du hast mir keine Wahl gelassen.“ Ihre Worte waren leise aber emotionslos…
 

Daniel war der erste, der durch ihre Hand gestorben war.

Noch in der selben Nacht verließ sie die Gang. Unauffällig.
 

Und wieder wusste sie nicht, wohin sie sollte…..
 

Kapitel 2 ende



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  masami56
2008-06-12T12:33:26+00:00 12.06.2008 14:33
verfluchte männer !!!
gut das er abgestochen is ><
aber was soll se dnen jetzt machen x.x
ahhhhhhhh ich zappel schoooooon
diese verdammten idioten >< genau wie die weiber ausa nelly ><
das war doch so klar >< kyaaaaaa



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