Rens Einladung oder Shos Geschichte
Auf einem beschaulichem Friedhof...Schreiend rennt ein armes altes Mütterchen weg, da sich ein Grab bewegt.
Der Sarg erscheint und knarrend öffnet sich der Deckel.
Es erscheint eine kleine weibliche Gestalt mit unzähligen Messerstichen in Brust und Rücken, sowie etlichen Verbrennung und hebt langsam die rechte Hand.
"Seid gegrüßt! Ich bin wieder da!" kommt eine Stimme und die Weibliche Person steht auf.
Puhh, schwierig wieder von den Toten aufzuerstehen... Aber hier bin ich mit einem relativ kurzem 11. Kap. Wirklich lange Kaps werde ich wohl nicht mehr hinkriegen, obwohl ich mich immer bemühe... *Seufzt*
@ PatriciaMeyerweb: Willkommen zurück! ICh hatte mich schon gefragt, was los ist... und deine ENS bekommst du natürlich...
Ansonsten @ all: Vielen lieben Dank für eure Kommis!!! Bald habt ihr die 50- Kommi Grenze gesprengt und es ist noch nicht mal "Halbzeit" in meiner FF! Wenns so weitergeht wird blad auch noch die 100- Grenze gesprengt. *Sich ganz doll freut*
Nun will ich aber aufhören mit meinem Gelaber und wünsche euch viel Spaß beim lesen. Kap 12 kommt im Laufe dieser Woche.
11. Kapitel: Rens Einladung oder: Shos Geschichte
„Ich liebe dich, Kyoko...!“
Immer wieder hallte dieser Satz in Kyokos Kopf nach. Immer und immer wieder.
Sie saß noch genauso da, wie Sho sie zu sich heruntergezogen hatte, bewegte sich auch jetzt noch nicht. Sie war viel zu geschockt. Regelrecht zu Stein erstarrt.
Langsam und ganz vorsichtig zog Sho Kyoko in seine Arme. „Ich weiß, das kommt jetzt sehr plötzlich... aber es ist die Wahrheit... Ich liebe dich, Kyoko. Endlich weiß ich es!“, meinte er leise an ihrem Ohr.
Er fühlte, wie Kyoko durch seine Worte langsam aus ihrem Trancezustand erwachte.
Ihr erster Reflex war, Sho eine Ohrfeige zu verpassen, ihr zweiter, still in sich zusammen zu sinken und verzweifelt nachzudenken.
>Das...das ist jetzt nicht wahr! Das war jetzt nicht wahr! Mein erster Kuss... Warum ausgerechnet er? Warum ausgerechnet jetzt? Warum nur warum?!>
Sho hielt sich seine schmerzende Wange. Er war nicht überrascht, nein, er hatte schon damit gerechnet. Er wusste, dass dies Kyokos erster Kuss gewesen war. Aber er war nicht stolz darauf, ihn bekommen zu haben. Nein, kein bisschen.
Ganz vorsichtig streckte er seine Hand nach Kyoko aus.
Diese hob ihren Kopf und starrte Sho an.
„Warum? Warum das und warum jetzt?“, war ihre einzige Frage. „Warum?“, wiederholte sie.
Sie sprach mit einer seltsam tonlosen und emotionslosen Stimme. Sho kroch ein Schauder über den Rücken.
Ihre Stimme mochte ja so sein, aber ihre Augen...
Sie schwammen in Tränen. Kyoko hielt sie mühsam zurück. Sie wusste nicht, dass ihre Augen ihre derzeitigen Gedanken und Gefühle verrieten, denn sonst hätte sie sie geschlossen.
Sie wusste nicht, was sie denken sollte. Und auserdem reagierte ihr Herz ganz anders, als es sollte.
Es schlug hart und sehr schnell gegen ihre Rippen. Kyoko schob das einfach auf den soeben erlebten Schock, doch unterbewusst, wusste sie es besser...
Ganz langsam und vorsichtig strich Sho ihr mit seinen Fingerspitzen über die Wange.
Dann antwortete er leise, fast schon übervorsichtig, als würde Kyoko an der Antwort zerbrechen: „ Weil es mir jetzt erst so richtig klar geworden ist. Ich liebe dich, Kyoko... Ich kanns immer nur wiederholen.“
Er machte eine Pause und holte zitternd Luft. Für das, was jetzt kam, fühlte er sich eigentlich gar nicht stark genug, doch Kyoko hatte eine Antwort verdient. Sanft schmiegte er seine Hand an Kyokos Wange und zwang sie so, ihm in die Augen zu schauen.
„Bei dem Dreh zum PV... hab ich es unbewusst schon geahnt, wollte es aber nicht wahrhaben. Du gingst mir einfach nicht aus dem Kopf. Egal was ich tat oder dachte, du hast dich in meine Gedanken gedrängt. Nach außen hin hab ich so getan, als wäre alles so wie immer...
Auch als ich dann durch ein Plakat erfuhr, dass du zusammen mit Tsuruga-san drehen würdest, bin ich vor Eifersucht fast kaputt gegangen. Ich weiß, dass du dir das momentan wünscht, aber es ist doch schon so weit... warum sonst würde ich hier liegen... zurück zum Thema.
Oft saß ich nach dieser Entdeckung in meiner Garderobe und dachte, bzw. malte mir Sachen aus, die du mit Tsuruga-san tun könntest... jedes Mal konnte ich meine Eifersucht nicht bezwingen. Ich benahm mich wie ein Idiot. Ich wusste einfach nicht, wohin mit meinen Gedanken und Gefühlen...
Gestern, nach meinem Zusammenbruch wurde mir klar, was ich wirklich für dich empfand und auch immer noch empfinde. Ich hatte Angst, dich nie wiedersehen zu können und dir auch nie sagen zu können, was mich bewegte...“
Sho verstummte.
Er suchte Kyokos Blick und fand ihn auch. Doch wie sie ihn anblickte...
Eine Mischung aus Wut, Hass und doch etwas zärtlichem.
„Lass dir Zeit... Ich geb dir Zeit, um dir klar zu werden, was du fühlst. Irgendwann kannst du mir dann antworten...“
Einfühlsam kamen die Worte von Sho. Kyoko schluckte und nickte dann ganz langsam. Dann stand sie auf und ging zügig zur Tür. Dort stockte sie kurz, drehte sich um und blickte den traurig auf dem Bett sitzenden Sho noch einmal an.
„Ich...“, fing sie an, stockte dann jedoch. Nach einmal tief Luft holen sprach sie weiter.
„Ich werde über deine Worte nachdenken. Gute Besserung!“, sprach sie kaum hörbar, so das Sho die Worte gerade noch verstand.
Danach verlies sie das Zimmer entgültig. Mit einem ganz leisem Geräusch ging die Tür ins Schloss. Für Sho hörte sich das Geräusch entgültig an, jedoch hatte er bei ihren Worten Hoffnung geschöpft.
Ganz ganz schwach zeigten sich die ersten Anzeichen eines Lächelns.
Im Flur stand Kyoko genau eine Sekunde ruhig, dann blickte sie sich hektisch um. Durch einen Reflex ging sie auf das Treppenhaus zu und machte sich auf den Weg zur Caféteria.
Währendessen bei Ren...
Ren saß an einem der hintersten Tische in einer Ecke. Gott sei Dank war es relativ ruhig, so dass er gefahrlos sein Käppi und seine Sonnenbrille abnehmen konnte. Er blickte sich um und sein Blick streifte einen Automaten und blieb nachdenklich daran hängen.
>Ein Kaffee würde jetzt gut tun... Wird ja sowieso eine Weile dauern, wenn ich auch hoffe, dass das nicht so stimmt...> dachte er und stand auf.
Urplötzlich befiel ihn ein ungutes Gefühl, während er darauf wartete, dass der Automat seinen Kaffee ausspuckte.
Er versuchte, es zu ignorieren, doch es blieb hartnäckig.
>Was ist los? Ich weiß, es war keine gute Idee, Kyoko mit Fuwa-san allein zu lassen... Aber ich konnte nichts anderes tun! Wobei ich mir allerdings mehr Sorgen um Fuwa-san als um Kyoko mache... sie mit ihrer unguten Aura, jedes Mal wenn der Name Fuwa fällt...<
Er ahnte, welche Probleme Sho hatte und warum ausgerechnet er einen Nervenzusammenbruch hatte.
Alles hing mit Kyoko zusammen...
Ren erinnerte sich, wie Sho, kurz bevor er zusammenbrach, Kyoko angeblickt hatte. Er hatte an genau diesem Blick erkannt, was dem Sänger in diesem Moment klargeworden war.
Bei diesen Gedanken drängte sich das ignorierte ungute Gefühl mit aller Macht zurück, lies sich nun gar nicht mehr abschütteln. Es verstärkte sich sogar noch...
>Ich sollte mich wohl mal wieder auf den Weg zu Kyoko begeben. Sie ist schon über eine halbe Stunde bei Fuwa... Ob etwas passiert ist?<
Hastig schnappte Ren sich seine Sachen und seinen Kaffee, an dem er gedankenversunken genau einen Schluck genippt und ihn dann weggestellt hatte, und stand auf.
Auf seinem Weg durch die Caféteria blieb sein Blick an einem Plakat hängen.
`Romantisches Kirschblütenfest mit großem Feuerwerk am Abend. Hier in Tokyo! Morgen ab 15.00 Uhr.`
>Das wäre doch was, um das freie Wochenendende zusammen mit Kyoko verbringen zu können... Was wenn ich...?<
Weiter kam er nicht mit seinen Gedanken, da im selben Moment sich die Eingangstür öffnete und eine ihm bekannte Gestalt die Caféteria betrat.
Ren lächelte...
„Mogami-san! Hier bin ich!“, rief er mit gedämpfter Stimme und ging gelassenen Schrittes auf sie zu.
„Ich habe gerade eine Möglichkeit gefunden, das freie Wochenende zu verbringen. Möchtest du vielleicht mit Yashiro, Kotonami-san und mir zusammen auf ein Kirschblütenfest gehen?“, fragte er sanft und bekam vor lauter Gefühlsduselei Kyokos seltsames Verhalten und ihren Gesichtsausdruck nicht so wirklich mit.
Kyoko hörte seine Stimme und erwachte aus ihrem Trancezustand. Zum dritten Mal an diesem Tag...
Stumm hörte sie Rens Einladung. Sie dachte kurz nach, nickte dann zwar nur leicht, aber dafür umso entschlossener.
„Ja, gerne, wenn es ihnen keine Umstände macht, Tsuruga-san...“, antwortete sie fast schon energisch.
>Das wird mich ein bisschen von meinen wirren Gefühlen ablenken... hoffe ich jedenfalls!> dachte sie sich und schenkte Ren ein geschauspielertes Lächeln.
Hätte sie gewusst, wie der Besuch des Kirschblütenfestes verlaufen würde, und das sie dadurch noch tiefer in ihr Gefühlschaos gezogen würde, hätte sie nicht zugestimmt.
Nein, sie hätte entschieden abgelehnt.
So jedoch nahm das Schicksal seinen Lauf. Und das unangenehm für mehrere Beteiligte...