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Bis(s) zum ewigen Leben

von

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Wahre Liebe

Vorwort
 

Es herrscht lange Zeit in diesem Kapitel ein Gewitter, das liegt daran,

weil ich dieses Kapitel in einem Gewitter geschrieben habe xD.

Hm, mehr gibt’s nicht zu sagen, denke ich. Außer, dass hier wieder einige

banale Gedanken von Edward zu finden sind xD!
 

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Kapitel 15. Wahre Liebe
 

Bella lächelte mich an, aber es war ein gezwungenes Lächeln. Damals war es bestimmt genauso gewesen, als sie versucht hatte, Charlie etwas vorzumachen. Sie litt, aber sie vergrub ihre Sorgen tief in ihr. Aber ich konnte sie sehen. Sie war für mich oft ein Buch mit sieben Siegeln, aber ich wusste um ihre Stimmung. Ich sah es in ihren Augen – sie wirkten so leer und so dunkel. Ich bemerkte, wie sehr es sie schmerzte und ich litt genauso darunter. Es war fast nicht möglich es mit anzusehen, wie sehr sie sich quälte und doch ihr Herz verschloss.

Es war nicht wegen mir, aber ich war Schuld daran, dass es so war. Sie war wieder in Gefahr, aber nicht nur sie, sondern auch andere Menschen, die ihr viel bedeuteten. Wahrscheinlich war es nicht nur deswegen; es war so viel geschehen... Ich war mir fast sicher, dass es auch etwas mit den Werwölfen zutun hatte. Sie war mit ihnen befreundet und heute hatte sich wieder offenbart, wie sehr wir Vampire und die Werwölfe uns hassten. Es war eine Schande, dass sie nicht in Frieden leben konnte. Aber was konnte ich nur tun, um den Engel von der Dunkelheit zurück ins Licht zu holen? Ich wollte sie nicht mehr so leiden sehen, wenn einer von uns beiden litt, dann sollte ich derjenige sein und nicht sie. Es machte mich traurig, dass sie den Schmerz auf sich nehmen musste, obwohl ich an allem Schuld war.
 

Wir saßen immer noch auf meinem Sofa und ich hielt sie im Arm. Von draußen ertönte ein Sturm, und der Regen prasselte deutlich gegen das Dach. Es war, als ob der Sturm selbst auch noch etwas beitragen wollte. Oft hinterließ der Sturm Zerstörung und Unordnung. Hieß dies etwa, dass es heute genauso sein sollte?

Ich versuchte diesen Gedanken zu verdrängen – er war mir nicht geheuer.

Bella lag ruhig in meinen Armen, aber ihre Augen glänzten immer noch durch den Schmerz, der in ihrem Inneren tobte. So durfte es einfach nicht weitergehen!

„Bella“, setzte ich leise an und drückte meine Lippen kurz auf ihre Stirn „Bitte, Bella. Sag mir bitte, was mit dir los ist. Ich will dir helfen.“

„Nichts“, gab sie sofort zurück und sah mich dabei ernst an. Es war aber eine glatte Lüge. Natürlich wollte sie, dass ich glaubte, alles sei in Ordnung. Ihre Augen glänzten und ich erkannte ihre versteckten Tränen.

„Bitte, Bella. Ich kann dir nicht helfen, wenn du mir nicht sagst, was dir Sorgen bereitet.“

Ich sah sie besorgt an und sie zuckte kurz als Reaktion auf irgendetwas. Sie wusste, dass ich es ernst meinte und sie kannte meine Starrsinnigkeit. Ich würde bestimmt nicht nachgeben.

„Edward, bitte, es ist nichts, worüber du dir Gedanken machen müsstest.“ Ihre Stimme war kaum mehr als ein Flüstern.

„Ich mache mir aber sehr viele Gedanken über dein Wohlbefinden“, antwortete ich traurig und sah sie aufrichtig an. Sie sah zu mir zurück und sie verzog unglücklich ihr Gesicht.

„Edward, ich will nicht, dass du dir wegen mir so viele Sorgen machst.“

Es gab einen Donner und Bella zuckte kurz zusammen. Es klang so bedrohend und gefährlich.

„Bella, bitte.“ Ich seufzte und zog sie fester an mich heran. „Ich sehe doch, wie sehr zu leidest, bitte sag mir, was los ist, damit ich dir helfen kann.“

„Ich leide überhaupt nicht“, flüsterte sie zurück, aber ihre Hände zitterten. Sie wandte den Blick von mir ab und starrte stattdessen ihre Füße an. Sie log und sie wusste, sie konnte es nicht vor mir verbergen.

„Es ist wegen Charlie, Victoria und Jacob, hab ich Recht?“

Es war schwer für mich, zwei von diesen drei Namen auszusprechen. Und tatsächlich hatten die letzten zwei Ähnlichkeit mit einem Knurren.

Bella schwieg und spielte stattdessen mit ihren Haaren. Wenn sie glaubte, dass ich es einfach so dabei belassen würde, dann hatte sie sich geschnitten.

„Also ist es wahr! Antworte mir bitte!“ Es klang schon flehend und so fühlte ich mich auch. Etwas in mir verkrampfte sich, als würde ein Loch entstehen. Ein schwarzes Loch, das alles in sich hinein zog.

Als Bella mir immer noch nicht antwortete schüttelte ich sie sanft an den Schultern und sie versteinerte sich. Ich hob eine Hand und drehte ihren Kopf zu mir um, damit ich ihr in die Augen sehen konnte.

„Bella, bitte“, hauchte ich und sah sie dabei flehend an. „Ich liebe dich, ich kann es nicht ertragen, dich so leiden zu sehen.“

Es gab wieder einen Donner und Bella zuckte abermals zusammen. Aber der Donner schien sie wachgerüttelt zu haben.

„Edward.“ Sie seufzte. „Kannst du es nicht einfach sein lassen? Ich meine, kannst du mir nicht einfach meinen Schmerz lassen?“

„Nein“, antwortete ich trocken. „Ich will nicht, dass du wegen irgendetwas Schmerz empfindest.“

Ich sah sie noch einmal glühend an und hoffte, dass sie endlich mit ihrer Dickköpfigkeit nachgeben würde.

„Du hast gewonnen“, meinte sie seufzend und lehnte ihren Kopf an meine Brust. „Ich mache mir Sorgen um Charlie“, flüsterte sie.

„Ich habe dir doch bereits versprochen, dass ihm nichts geschehen wird.“

Bella hob den Kopf an und schüttelte ihn.

„Das ist es nicht. Er ... Er ist so seltsam drauf. Ich verstehe ihn überhaupt nicht mehr... Und jetzt sieht Alice auch noch ständig Visionen von Victoria...“ Sie senkte wieder ihren Blick. „Ich habe Angst, dass sie alle angreifen will, die mir viel bedeuten... Charlie, Renée, Jacob...“ Sie hob den Kopf wieder an und sah mich durchdringend an. „Oder auch dir.“

Ich zog eine Augenbraue nach oben. Ich hatte keine Angst vor Victoria. Ich war mir ziemlich sicher, dass sie keine Chance gegen mich hatte.

„Mach dir keine Sorgen um mich“, flüsterte ich ihr zu und drückte ihr einen Kuss auf ihre Wange. Das sollte beruhigend klingen, ich wollte nicht, dass sie wegen mir soviel Kummer hatte.

„Aber...“ Bella wollte schon zum Widerspruch ansetzen, aber ich drückte schnell meine Lippen auf ihre, damit sie verstummte.
 

Etwas stieg in mir hinauf, es war Wut. Victoria. Hatte ich nicht bereits geschworen, dass ich sie töten würde? Sie war der Anfang aller Probleme. Ich würde nicht zulassen, dass sie weiterhin Bella so quälte. Wenn sie nicht mehr war, dann hatte Bella nichts mehr zu fürchten. Sie konnte dann wieder aufrichtig lächeln und lachen...

Ich spürte, wie sich meine Lippen zu einem leichten Lächeln verformten. Es war schon Wahnsinn. Ich werde und wollte Victoria töten. Schon bald... Ein Gefühl der Vorfreude überkam mich, als ob ich Freude daran hätte, zu töten. Aber hatte sie nicht den Tod verdient? Soviel Leid, wie sie schon verbreitetet hatte, wird schließlich ihr Todesurteil. Sie verdiente sie tiefste und schrecklichste Hölle, die es überhaupt gab.

Es donnerte erneut und der Regen peitschte geradezu gegen unser Haus. Der Donner war wie ein Klingeln, das mich aufweckte.

Mein Inneres lachte auf und ich wusste, welche Gier wieder einmal in mir erwacht war. Erwachte das Monster in mir immer, wenn ich ‚wütend‘ war? Wenn ich jemand abgrundtief hasste oder versuchte mit meiner Wut jemanden zu beschützen? Es erschien mir nun gar nicht mehr abwegig, irgendjemanden zu töten, wenn derjenige Schuld an so viel Tod, Schmerz und Leid war. Im Grunde wollte sie nur dasselbe wie James: Bella töten. Und das würde ich niemals zulassen. Und James war schon tot. Es war alles so einfach...
 

Bella bemerkte meine plötzliche Anspannung und löste widerwillig ihre Lippen von meinen.

„Edward?“ Sie sah mich besorgt an. Ich musste in diesem Moment bestimmt aussehen wie ein Wahnsinniger.

Ich grinste und meine Augen funkelten bestimmt schon angesichts der Vorfreude.

„Ich werde sie töten“, sagte ich klar und grinste dabei breiter.

„Edward?“ Bellas schwache Stimme rüttelte mich wach und mein Grinsen erstarb.

Ich sah ernst zu ihr und von meiner Kehle ertönte ein leises Knurren.

„Victoria wird sterben“, wiederholte ich nun ernsthafter und mein Knurren wurde nur zu deutlich.

„Edward, bitte tu das nicht.“ Bella sah mich flehend an und legte beide Hände an meine Wangen.

„Ich muss es tun, Bella. Ich werde nicht zulassen, dass sie dich weiterhin so bedroht.“

„Ich will aber nicht, dass du weg gehst!“, rief sie panisch und klammerte sich an mir fest. „Bleib bei mir, bitte.“

Die zuvor versteckten Tränen drangen nun hinaus in das dämmrige Licht und liefen ihre Wangen hinab.

„Ich verlasse dich nicht“, versprach ich ihr und wischte ihre Tränen mit meinen Lippen weg. „Ich werde dich nicht mehr verlassen. Ich hatte es dir doch versprochen.“

„Aber dennoch willst du Victoria jagen!“ Weitere Tränen liefen ihre Wange hinab und sie sah mich panisch an.

Es schmerzte mich, sie zum weinen gebracht zu haben. Ich verzog traurig mein Gesicht und legte meine Arme um sie.

„Bitte, Bella. Es ist meine Verpflichtung. Ich will nicht, dass dir etwas geschieht. Ich muss dich doch beschützen.“

„Aber nicht indem du mich verlässt“, flüsterte sie zwischen den Tränen hindurch.

„Bella.“ Ich seufzte und umarmte sie fester. „Ich verlasse dich nicht. Ich jage nur schnell Victoria und dann...“

„Du jagst nur mal schnell Victoria?! Du hast sie nach sieben Monaten immer noch nicht erwischt!“, schrie Bella mir entsetzt entgegen und noch mehr Tränen kullerten an ihren Wangen hinunter. Sie schluckte schwer und sah mich verzweifelt an.

„Ich werde dich nicht sieben Monate alleine lassen“, versprach ich ihr. „Ich kann ohne deinen Anblick nicht leben. Sieben Monate ohne dein Gesicht würden mich überbringen.“

Ich beugte mich zu ihr hinab, soweit, dass sich unsere Lippen fast berührten.

„Und...“, begann Bella unter Tränen „Was ist, wenn sie dich tötet?“ Ihre Stimme versagte bei dem letzten Wort und ich sah sie besorgt an.

„Mir passiert nichts. Das verspreche ich dir.“
 

Ich wusste nicht wieso, aber aufeinmal spürte ich die Zweifel in meinen Worten. Es wäre schrecklich, wenn ich Victoria nicht töten konnte und sie dafür mich. Was würde Bella nur ohne mich machen?

Ich erschauderte bei dem Gedanken. Ich erinnerte mich wieder deutlich an den Tag, als Rosalie mich anrief, um mir von Bellas Tod zu berichten. Ich war nicht mehr fähig gewesen, irgendetwas zu denken oder zu fühlen. Ich fühlte mich taub und leer. Ihr Gesicht erschien immer deutlicher vor mir und es gab keinen Sinn mehr. Keinen Sinn mehr zu leben. Die Verzweiflung übermannte mich und mir blieb nur die Flucht in den Tod. Würde es bei ihr genauso sein? Nein, das wollte ich nicht. Ich würde selbst in meinen Tod – wenn ich könnte – bittere Tränen um sie weinen. Ich wusste, nichts wäre für sie früher, wenn ich Tod war. Ich hatte es in ihren Augen gesehen, nachdem wir uns in Volterra wieder getroffen hatten. Sie würde nie wieder ein normales Menschenleben führen und diese Erkenntnis versetzte mir Stiche. Ich hatte ihre Menschliche Seele bereits in den Tod getrieben, aber ich wollte nicht, dass der Rest von ihr auch noch starb. Ich würde mein Leben für sie geben, damit sie weiterleben konnte. Und nun, nachdem ich diesen Pakt mit den Werwölfen geschlossen hatte... Es war einfach alles sinnlos. Wenn Bella so fühlte wie ich – und das tat sie -, dann würde sie ohne mich nicht mehr leben wollen. Im Endeffekt war alles so sinnlos... Meine ganzen Bemühungen wurden vom Wind weggetragen und weit zerstreut.
 

Ich schwieg und sah sie einen Moment nur an.

Vielleicht machte ich mir einfach nur so viele Gedanken... Unnötige Gedanken, die überhaupt nicht angebracht waren. Auch wenn es mir nicht gefiel, vielleicht nahm sie es alles freiwillig auf sich, weil sie mich liebte. Sie wusste, welche Gefahr von mir ausging, aber sie hielt sich nicht von mir fern – und wollte es auch nicht. Mir ging es eigentlich genauso. Ich wusste, ich bin gefährlich für sie und vor allem nicht gut genug, aber trotzdem wollte ich mich nicht von ihr entfernen. Immer wieder stießen wir aufeinander und wollten einander nicht loslassen. Vielleicht war dies ja das ersuchte Schicksal? Ich hatte mir so viele Gedanken darüber gemacht...

„Edward, ich liebe dich“, flüsterte Bella abrupt, als würde sie meine Gedanken kennen und sie damit bestätigen wollen. „Ich bereue nicht eine Sekunde lang mit dir zusammen zusein. Ohne dich wäre ich schon längst nicht mehr am Leben. Also mach dir bitte keine Sorgen um mich. Du brauchst mich nicht vor allem und jeden beschützen zu wollen. Ich nehme alle hin, solange ich bei dir sein darf. Ich habe dich wirklich nicht verdient. Ich bin einfach glücklich, auch wenn ich mir manchmal Sorgen mache. Aber niemals um mein eigenes Befinden, sondern wegen anderen, die mir wichtig sind. Ich trauere nie um die Zeit mit dir, ich bin sehr glücklich, glaub mir das bitte.“

Ich verzog das Gesicht und sah sie schmerzerfüllt an.

„Bella, das ist genau der Punkt. Ich weiß, dass ich an allem Schuld bin... Ich weiß, dass vieles nur wegen mir so kam. Und weil ich es weiß, will ich, dass du wenigstens ein relativ sorgenfreies Leben mit mir hast. Ich mache mir Sorgen um dich, weil ich dich liebe und auch immer lieben werde. Wenn einer von uns beiden diese Liebe nicht verdient hat, dann bin das ich. Ich danke Gott dafür, dass er den Engel zu mir schickte, der du bist. Ich will dir all die Sorgen nehmen, die durch mich entstanden sind, damit du leben kannst.“ Ich biss mir auf die Lippe.

„Ich bin am leben und mit dir zusammen. Ich bin sehr glücklich“, erwiderte sie. „Glücklicher, als du dir vorstellen kannst.“

„Wohl kaum.“ Ich sah sie aufrichtig an. „Ich liebe dich so sehr, dass ich bezweifele, dass jemand anderes auch nur Ansatzweise jemals so viel für jemanden empfunden hat.“

„Du meinst also, dass du mich mehr liebst als ich dich? Das ist unmöglich“, entgegnete sie säuerlich.

Meine Lippen verformten sich zu einem leichten Lächeln – ich nickte.

Sie konnte ja nicht ahnen, wie ich mich hundert Jahre lang gefühlt hatte.

„Oh.“ Bella schien ein Geistesblitz getroffen zu haben. Sie lächelte mich an. „Weißt du, wie wir viele Probleme auch los werden, was mich betrifft?“, fragte sie verschwörerisch.

„Nein.“ Ihre Frage gefiel mir ganz und gar nicht.

„Wenn ich endlich so wie du wäre, dann...“

„Nein!“, fuhr ich schnell dazwischen und meine Zähne schlugen schon automatisch aufeinander.

Bella blies die Backen auf und sah mich mit einer Mischung aus Wut und Enttäuschung an.

„Wieso nicht? Du hattest es mir versprochen!“

„Ich sagte, sobald du mich geheiratet hast“, korrigierte ich sie und verdrehte die Augen. „Jedes andere Versprechen kam von Carlisle und nicht von mir.

„Ich habe doch schon zugestimmt... Wann wollen wir heiraten?“, fragte sie mit voller Ernsthaftigkeit.

Ich blinzelte ungläubig.

„Wie kannst du jetzt nur ans heiraten denken? Victoria will dich töten, Bella. Wir müssen sie erst einmal loswerden, bevor wir uns darüber Gedanken machen können.“

„Du klingst jetzt gerade so, als ob du mich nicht mehr wolltest“, erwiderte sie.

„Niemals! Erinnere dich bitte an das, was ich eben noch gesagt hatte. Ich liebe dich mehr als alles andere, aber deine Sicherheit geht vor. Du wärst mehr als nur ein gefundenes Fressen für Victoria, wenn du dich verwandelst.“

„Du betrachtest mich also als ein Snack für Victoria?“, fragte sie ungläubig.

„In deinem Fall wahrscheinlich schon.“ Ich schmunzelte.

„Das heißt, für dich bin ich auch wie ein Snack?“, fragte sie spielerisch und hielt mir ihre Kehle hin.
 

Es war einfach nur unglaublich, wie sie alles so locker hinnahm und selbst in ernsten Angelegenheiten ihren Sarkasmus und ihre Spielchen nicht lassen konnte. Ich war allerdings froh, dass sie nun nicht mehr diesen Schmerz in den Augen hatte. Sie lächelte mich an – und es war ein ehrliches Lächeln.

Ich lächelte zurück und konnte deutlich ihren Herzschlag hören, der wieder rapide annahm.

„Oh ja“, knurrte ich spielerisch zurück und legte meine Lippen auf ihre Kehle.

„Beiß zu“, versuchte sie mich zu ermutigen aber ich löste meine Lippen von ihrer Kehle.

„Darauf kannst du lange warten“, lachte ich und legte die Lippen wieder auf ihre Kehle. Ich spürte ihr Blut und roch es, aber es war angenehm. Kein Ziehen im Hals, nur eine glückliche Strömung in mir.

Bella kraulte mir den Rücken und ich hörte, wie ihr Herzschlag noch einmal zunahm.

„Weißt du... Es hieß immer, die Liebe wäre die mächtigste Macht auf der Welt. Wenn das stimmt, dann kann uns Victoria nichts anhaben“, flüsterte sie und ich spürte, wie sie ihren Kopf auf meinen legte.

„Wahrscheinlich“, stimmte ich ihr zu und lachte leise. „Dann brauchst du auch keine Angst um mich haben“, fügte ich ernsthaft hinzu „Dann besiege ich sie eben mit der Macht der Liebe.“

„Hm. Du willst sie also immer noch töten?“, fragte sie beiläufig, aber ich spürte wieder eine Anspannung in ihr.

„Ja. Ich habe es dir versprochen, dass ich dich vor allem beschützen werde.“

„Du bist wie ein Prinz aus einem Märchen“, bemerkte Bella und schmiegte sich an mich. „Du stellst dich gegen jeden Bösewicht, damit du mit deiner Prinzessin in Frieden leben kannst.“

Ich lachte wieder.

„Natürlich, so sollte es auch sein.“

„Aber der Prinz sucht sich das häßliche Entlein aus und nicht die schöne Prinzessin“, fuhr sie fort und ich vernahm ein bedauern in ihrer Stimme.

„Bella, das ist nicht wahr. Nichts ist so wie es scheint. Für mich bist du die wunderschönste Prinzessin auf dieser Welt und ich würde nie mit einem anderen Prinzen tauschen wollen.“

Bella seufzte wohlig auf.

„Es ist wie ein Märchen. Die wahre Liebe. Immer machen andere dumme Sachen und das nur wegen der Liebe.“

„Dumme Sachen, wie zum Beispiel ständig bei einem Vampir herumzulungern?“, fragte ich neckend und glitt mit meinen Lippen hinauf zu ihrer Wange.

„Zum Beispiel.“ Bella lächelte.

„Und der Vampir widersteht dafür das süßeste Blut auf dieser Welt. Du hast Recht. Das ist wahre Liebe.“
 

Unser Blick traf sich und wir lachten beide. Wenigstens hatte ich sie aufgeheitert. Und sie lachen zusehen, war mir Lohn genug.

„Victoria wird trotzdem sterben“, erwähnte ich noch einmal beiläufig.

Bald würde es nichts mehr geben, das unsere Liebe zerstören könnte und in Gefahr brachte. Victoria würde nicht mehr lange genug leben, um auch nur irgendwem weh zu tun. Das war mein neuer Vorsatz für die Zukunft.

Ich bemerkte, dass der Regen aufgehört und die Wolken sich gelichtet hatten. Stattdessen wurde die Umgebung mit dem seltenen Sonnenschein belohnt, der nun alles in seinen feuchten Glanz erstrahlen ließ.
 

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Ein ruhiges Kapitel... *hüstel*

Aber so langsam, sollte Victoria wieder auftauchen, findet ihr nicht auch?

*hehehe* <- Wahnsinniges Lachen



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Raviel
2007-11-22T18:56:39+00:00 22.11.2007 19:56
jah, langsam ist weider action fällig. aber so ein ruhiges kapi ist auch ganz schön. freu mich aufs nächste!
mfg
phoenix


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