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Shorty

Familienzuwachs, Fortsetzung zu Dämonenzähmung 3
von

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What is the definition of love?

Lange hat es gedauer, doch nun geht es endlich weiter.
 

Die Kapitelüberschriften sind Ableitungen von Filmtiteln oder Musictitel. Ratet selbst mit.
 

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Kapitel 1: What is the definition of love?
 

„Also macht er immer noch Ärger?“, fragte Inu Yasha nach.

Er saß zusammen mit seinem Bruder auf einem Fell in einer Höhle und sah Kouga fragend an, der zusammen mit seinen Wölfen ihnen gegenüber hockte. Jacky und Ayame waren draußen und machten etwas, was nur Frauen taten.

„Nein“, antwortete der Wolfsdämon auf die Frage des Hanyous und schüttelte gleichzeitig den Kopf.

„Es ist jemand von außerhalb. Sie haben uns mit ihrem Rudel einige Male überfallen, ohne einen von uns ernsthaft zu verletzten. Doch einer von ihnen...“ Wütend knurrte Kouga einmal auf, bevor er weiter sprach, „Einer von denen hat sich an Ayame ran gemacht, dieser Bastard! Leider stellt er sich nie in einem offenen Kampf. Wenn er das noch einmal macht, ist er Geschichte!“

Kurz sahen sich die Hundebrüder verwundert an, so hatten sie Kouga noch nie über seine Frau reden gehört. Laut sagte Sesshoumaru:

„Wir werden euch bei diesem Problem helfen, das sind wir euch schuldig.“

„Red keinen Quatsch. Beim letzten Mal waren wir schließlich alle betroffen“, winkte er ab. „Es hat richtig Spaß gemacht, diese Katzen zu vermöbeln und von China will ich erst nicht anfangen. Mit unserem momentanen Problem wären wir auch alleine fertig geworden.“

„Warum habt ihr uns dann gerufen?“, wollte der Hundedämonenfürst genauer wissen.

„Bei ihren Überfällen waren Hundedämonen dabei.“ An Ginta und Haggaku gewandt: „Bringt unseren Gast. Sagt auch Jacky und eurer Chefin Bescheid.“

„Ja, Kouga!“ Damit sprangen beide auf die Beine und liefen nach draußen.

„Hundedämonen?“, fragte Inu Yasha nach. „Könnt ihr sie näher beschreiben? Vielleicht kennt Sesshoumaru sie ja?“

„Ich denke schon, dass er ´sie´ kennt. Sie hat lange, weiße Haare. Nur die Spitzen sind Violett und sie hat grüne Augen. Sowie jeweils einen grünen Strich auf beiden Wangen.“

Kouga sah Sesshoumaru fest bei seinen Worten an und erlebte eine der seltenen Momente, in denen der Anführer der Hundedämonen die Maske fallen ließ. Er dauerte nur einen Wimpernschlag, dann war er auch schon wieder vorbei. Kouga war sich noch nicht mal mehr sicher, ob es ihn überhaupt gegeben hatte.

„Was gibt es denn so Wichtiges, dass du mich dabei haben wolltest, Kouga?“, erklang mit einmal eine weibliche Stimme durch die Höhle. Jacky erschien in Begleitung von Ayame. Jede setzte sich zu ihren jeweiligen Mann

„Was ist denn die Neuigkeit, die ihr uns zeigen wollt?“, fragte sie weiter. „Ayame machte nur Andeutungen.“

„Du wirst es gleich erleben“, gab diese ruhig zurück.

Im Geheimen beobachtete sie aber ihre Freundin. Sie war Schwanger und niemand wußte, wie sie auf das nun Kommende reagieren würde. Wenn Jacky saß, sah man schon ein kleines Bäuchlein. Alle schwiegen. Bis Inu Yashas Nase anfing zu schnüffeln, verwirrt zu seinem Bruder schaute, der erstarrt zum Eingang sah. Weiter wanderte der Blick des Hanyous zu Kouga, Ayame und schließlich zu seiner Schwägerin, die dank ihres unterentwickelten Riechsinnes nicht wußte, was abging.

Ginta und Haggaku kamen zurück und führten einen sehr jungen Dämon vor sich her. Noch ein Kind der Größe nach. Weißes Haar bedeckte das Gesicht. Den Blick nach unten gerichtet. Er wirkte auf Jacky wie ein geprügelter Hund. Sogar der Schweif hing sang- und kraftlos nach unten.

Moment! Nur hochgestellte Dämonen hatten einen Schweif! Erinnerte sie sich selbst. Verwundert blickte die Fürstin zu ihrem Mann, der aufstand. Ruhig die paar Schritte auf den jungen Dämon zuging und genau vor ihm stehen blieb. Irritiert hielt der an und sah zu dem viel größeren Hundedämon auf. Die Haare fielen nach hinten und ein Raunen ging durch die Höhle. Goldene Augen blickten nach oben in goldene. Jacky sah einen Halbmond auf der Stirn, jeweils zwei violette Striche an den Wangen. Der Junge sah aus wie die Miniaturausgabe von Sesshoumaru. Inu Yasha beobachtete seine Schwägerin genau, auf alles gefasst.

„Wer bist du?“, fragte der junge Hundedämon den älteren.

„Dein Vater“, kam es wie immer ruhig von Sesshoumaru. Ohne darauf zu achten, wer ihn hörte oder wer anwesend war, hatte er seine Worte ausgesprochen. Wie immer kam er gleich zur Sache.

Es herrschte Totenstille nach seinen zwei unbedacht ausgesprochenen Worten.

Fast Jeder blickte nun besorgt zu Jacky. Gefasst hatte sie dem gerade Gehörten gelauscht. Als der Junge aufblickte und sie sein Gesicht sah, ahnte sie, wer er war. Die Worte hatten ihre Vermutung bestätigt. Vorsichtig stand sie auf und ging zu ihrem Mann nach vorne.

„Ich glaube, du hast uns einiges zu erklären“, sprach sie nun den jungen Hundedämon an, meinte gleichzeitig aber auch ihren Mann.

„Deine Mutter ist Meiyo“, sagte Sesshoumaru, ohne auf die Frage seiner Frau einzugehen.

„Wie kann es sein, dass du mein Vater bist? Mama sagte immer, du seist tot.“ Unwillig sah der sehr junge Dämon ihn an.

„Und ich nahm die ganzen Jahrhunderte an, sie sei es“, murmelte Sesshoumaru leise.

Erst jetzt schien der Kleine vorsichtig seine Nase zu gebrauchen, sah sich unsicher um, so als würde man ihn gleich abstrafen, weil er was verbotenes tat. Dann sah er zu dem Fürsten hoch und rief freudestrahlend aus:

„Du bist es wirklich!“ Ehe es einer der Anwesenden verhindern konnte, sprang der ihn an und umarmte seine Beine. Er trat zurück und sah erst jetzt Jacky näher an:

„Bist du ein Mensch? Bist du Papas Dienerin? Spielen wir nachher was zusammen? Kommt ihr mich befreien?“

„Ich bin ein Mensch. Nein, ich bin nicht die Dienerin deines Vaters, sondern seine Frau. Sobald das hier geklärt ist, können wir bestimmt was zusammen spielen. Ich denke, das mit der Gefangenschaft können wir vergessen, nicht wahr Kouga?“ Der nickte nur. „Wie ist dein Name?“

„Den sage ich nicht! Der ist mir peinlich! Mama, mein Stiefvater und auch die anderen haben mich immer so gerufen.“ Er schlug trotzig die Arme unter und drehte sein Gesicht weg.

„Dein Stiefvater?“, fragte nun Sesshoumaru. „Ist er der Anführer des Wolfsrudels, dass hier Unruhe stiftet?“

„Er und seine Brüder führen es an. Ich bin bei ihnen aufgewachsen“, erklärte er genervt.

„Woher kommen sie?“, wollte Sesshoumaru nun genauer wissen.

„Von Weiter weg. Es war dort sehr kalt.“

„Seid ihr über ein Wasser gekommen mit einem Boot?“, fragte nun Jacky, im Geiste die Karte von Japan ausbreitend.

„Ich habe es gehasst. Aber wieso bist du mit meinem Vater verheiratet und nicht meine Mutter? Und warum hat er ausgerechnet einen Menschen genommen?“ Bockig sah er sie an.

„Werd nicht frech gegenüber deiner Stiefmutter!“, kam es scharf von Sesshoumaru. Er selbst wunderte sich über die ruhige Reaktion seiner Frau. Sie war zwar etwas käsig im Gesicht, aber sonst schien sie alles gefasst aufzunehmen. Für seinen Geschmack war sie zu still. Entweder bekam er sein Donnerwetter später oder sie verstand etwas von der Lage, in der er sich befand. Fragend sah sie ihn nun an und bat:

„Können wir uns irgendwo alleine unterhalten. Ich denke, du hast mir Einiges zu erklären.“

„Das habe ich. Sohn, geh zu Inu Yasha und bleib bei ihm. Ich will keinen Ärger!“

„Wer ist Inu Yasha?“ Verwundert sah er von einem der Anwesenden zum Anderen.

„Du solltest anfangen, deine Nase zu gebrauchen“, wies Sesshoumaru ihn an.

„Mama hat mir verboten, zu schnüffeln“, gab der kleine Kerl mit einem bedrückten Unterton von sich.

Nach diesen Worten herrschte eine Weile Stille, in die Jacky schliesslich fragte:

„Bitte? Das gehört doch zur Natur eines Hundedämons, seine Umgebung mit seiner Nase zu untersuchen. Was soll das denn für eine Anweisung sein?“

„Mama hat mir viel verboten, was meine Stiefgeschwister dürfen.“ Traurig sah er zu Boden.

„Dein Name, warum nennst du ihn uns nicht einfach? Ist der wirklich so peinlich?“, fragte nun Ayame ihn.

„Ja.“

„Sag ihn uns. Du wirst von mir umbenannt, damit ich dich als meinen Sohn anerkenne“, bat Sesshoumaru ihn mit einer für ihn ungewohnt ruhigen, fast schon freundlichen Stimme.

„Wirklich?“ Glücklich sah der Junge zu ihm auf.

Wieder herrschte Stille, in die Inu Yasha sagte:

„Du weißt schon, was du damit sagst, Nii-San?“

„Das weiß ich. Er ist mein erstes Kind und damit mein Erbe“, wischte er die Worte seines Halbbruders weg.

Erneut wollte keiner was sagen, bis Jacky ihn erinnerte:

„Dir ist schon klar, dass du damit Tôya entthronst? Und das Gefüge im Hundeclan durcheinander bringst?“

„Das weiß ich.“ Er wandte sich an Kouga:

„Schicke einen Boten mit Ah-Uh zu Tenshou. Ich brauche seinen Rat in dieser Angelegenheit.“

„Einen kann ich dir schon jetzt geben.“ Ayame hatte sich erhoben und zu Jacky gestellt. „Nimm den Jungen mit zu dir auf das Schloss, er scheint bei seiner Mutter nicht gut aufgehoben zu sein.“

„Wie kommst du darauf?“, fragte stattdessen Jacky scharf zurück. Wenn jemand Kinder schlecht behandelte, sah sie rot.

„Er hat uns so Einiges erzählt, was mir zu denken gibt. Und seht euch seine Kleidung an.“

Ayame zeigte darauf. Erst jetzt bemerkten Sesshoumaru, Jacky und Inu Yasha, dass seine Kleidungsstücke völlig verwahrlost waren. Die ursprüngliche Farbe war sicherlich mal weiß gewesen. Dunkelgrau-schmutzig traf es nun schon eher. Die Ärmel und der Saumen der Suika waren viel zu kurz. Überall hingen Fetzten und Teile des Stoffes herunter. Nur mit Mühe schienen die Überreste an dem kleinen Dämonenkörper zu sitzen und nicht herunter zu fallen.

Jackies Welt kippte mit einmal zur Seite und gleich mehrere Arme griffen nach ihr.

„Es geht schon“, murmelte sie, bevor es ganz schwarz um sie wurde.

„Ist sie krank?“ Eine aufgeregte Kinderstimme holte sie wieder zurück.

„Nein. Es geht ihr gut. Das war nur etwas zu viel für ihren Zustand“, erklärte nun Ayames Stimme ihm.

Jacky schlug die Augen auf und sah in zwei besorgte goldene Augen über ihr.

„Es tut mir leid. Hätte ich gewusst, was uns hier erwartet, wärst du zu Hause geblieben“, flüsterte Sesshoumaru.

„Ist schon in Ordnung. In ein oder zwei Monaten ist das Gott sei Dank vorbei.“ Sie legte sich die Hand auf die Stirn.

„Das hast du das letzte Mal auch behauptet“, erinnerte er sie.

„Habe ich das?“ Irritiert sah sie ihn an und konnte sich wirklich nicht mehr daran erinnern.

„Wir werden morgen reden.“

„Es geht schon.“ Vorsichtig erhob sie sich und fühlte seinen stützenden Arm an ihrem Rücken.

„Übertreib es nicht.“ Seine Stimme war voller Sorge um sie.

„Du solltest hier bleiben. Das, was ihr zu besprechen habt, wäre auch für uns interessant“, mischte sich nun Inu Yasha ein, der sich gerade mit seinem Neffen abquälte, da der dessen Hundeöhrchen sehr interessant fand und ausgiebig an ihnen zog.

„Ich werde nur mit Jacky reden. Das ist eine Angelegenheit zwischen ihr und mir“, fauchte Sesshoumaru ihn gleich an.

„Uns würde auch interessieren, wie, nun, wie das passieren konnte.“ Kouga zeigte auf den Kleinen, der von seinen Onkel runter sprang und neugierig zu seinem Vater hinsah. Verwundert bemerkte er, dass er immer noch einen Arm um den Rücken seiner Gefährtin geschlungen hatte und der besorgten Blick nicht aus seinen Augen wich. So hatte er den Mann seiner Mutter noch nie mit ihr umgehen gesehen.

„Das werde ich erst Jacky erklären und dann eventuell noch Inu Yasha und Tenshou. Aber mehr auch nicht.“

Sesshoumaru war diese Angelegenheit unangenehm, das spürte man an der Art, wie er seine Worte wählte und auch aussprach.

„Schon gut. So genau wollte ich es auch nicht wissen.“ Abwehrend hob Kouga seine Arme.

„Ich bin sicher, es gibt dafür eine logische Erklärung, nicht wahr, Sesshoumaru?“, mischte sich nun die ruhige Stimme von Jacky ein.

„Die gibt es. Komm.“ Er zog sie mit sich nach draußen.

„Wohin geht ihr?“, rief der Junge ihnen nach.

„Bleib hier bei Inu Yasha und den Wölfen. Wir kommen gleich wieder, Sohn“, wandte sich Sesshoumaru an ihn.

„Das werde ich.“ Geknickt drehte er sich um und ging wieder zurück.

Während Jacky und Sesshoumaru zum Wasserfall hinuntergingen, sagte Ayame zu ihm:

„Willst du was zu essen haben? Sicherlich hat auch Inu Yasha Hunger.“

„Au fein!“ Sein Gesicht hellte sich auf und begeistert ging er der Wolfsdämonin nach.

Sie saßen beisammen und warteten darauf, dass Jacky und Sesshoumaru wieder zurückkamen.

„Darf ich dich was fragen, Inu Yasha?“, traute er sich schließlich ihn anzusprechen. Immerhin war das sein Onkel.

„Was denn?“ Die Stimme des Hanyou klang gelangweilt. Er sah noch nicht mal in seine Richtung. Gedanklich war er mit Kagome beschäftigt und nahm sich vor, sollte diese Sache vorbei sein, er sie einfach besuchen ging. Auch wenn er dafür wieder heftig büssen musste.

„Ist nicht so wichtig.“ Der Kleine verlor seinen Mut. Inu Yasha in seiner netten Art hatte ihn verschreckt.

„Nimm es ihm nicht übel“, mischte sich Kouga ein. „Dein Onkel tritt manchmal wie ein Trampeltier auf. Sieh ihm seine Wortwahl nach.“

„He, Kouga! Suchst du etwa Streit?“ Der Hanyou war auf gestanden und hatte schon die Hand an sein Schwert gelegt.

„Heute nicht. Setzt dich wieder. Mein Bedarf an Ärger ist für die nächsten Wochen gedeckt.“

„Dann hast du noch mal Glück gehabt.“ Er nahm wieder neben seinem Neffen Platz. „Was willst du wissen, Kleiner?“

„Ich bin nicht klein!“, kam es schwer beleidigt von ihm. Er schlug wieder die Arme unter und sah ihn wütend an.

Irgendwie erinnerte er mit seiner Schnute an Shippou, fand Inu Yasha, daher erwiderte er lächelnd:

„Natürlich nicht. Was willst´n wissen?.“

Vorsichtig setzte er an:

„Ist mein Vater etwas besonderes?“

„Wie kommst du darauf?“ Verwundert sah Inu Yasha ihn an. Gut, Sesshoumaru war der Fürst der westlichen Länder, aber ob er was besonderes war... das sah der Hanyou nicht so.

„Er meinte, ich sei sein Erbe, was genau bedeutet das?“

„Er ist der Fürst der westlichen Länder und der Anführer der Hundedämonen. Und du als sein Erstgeborener wirst ihm eines Tages folgen.“

„Was? Er ist der Inu no Taishou?“ Verstört sah der Junge zu seinem Onkel hoch.

„Dein Vater hat den Titel zwar nie angenommen, doch jeder weiß, wer der Boss im Hause ist“, erklärte Inu Yasha ihm.

„Und er hat eine menschliche Frau gewählt?“ Die Augen wurden immer größer.

„Das hat er. Ehrlich gesagt könnte ich mir keine andere mehr an seiner Seite vorstellen. Sie gehören zusammen“, sagte nun Kouga.

„Ich auch nicht“, nickte Inu Yasha zustimmend. „ Wir haben ihr viel zu verdanken.“

„Das haben auch wir Wolfsdämonen“, meinte Ayame. „Wenn sie nicht gewesen wäre und ihr beiden Hundebrüder euch ausgesöhnt hättet, dann würde dieser Naraku immer noch hier rumlaufen.“

„Das stimmt allerdings. Und wer weiß, in was er sich dann verwandelt hätte.“ Inu Yasha kratzte sich hinter seinen Ohren und blickte grübelnd in die Luft. Allein die Vorstellung ließ ihn kalte Schauer über den Rücken laufen.

„Zum Glück ist das endlich abgeschlossen.“ Kouga seufze erleichtert auf.

„Ausnahmsweise stimme ich dir da mal zu, Wolf“, grinste Inu Yasha ihn an.

„Da ich heute meinen gnädigen Tag habe, übersehe ich die Beleidigung von dir, Flohfänger.“

„Dann sind wir quitt?“, wollte der Hanyou nun genauer wissen und sah ihn bedrohlich an.

„Für heute ja.“ Kouga grinste ihn trotzdem herausfordernd an. Beide wussten, dass sie das noch irgendwann austragen würden.

Der Kleine blickte irritiert von einem zum anderen. Er hatte keine Ahnung, wovon die Erwachsenen da redeten.
 

Am Wasserfall

„Jacky, komm, setzt dich auf den Stein da“, bat Sesshoumaru sie.

Sie tat ihm den Gefallen und lehnte sich bei ihm an, als er sich dazu setzte. Der Stein, besser Felsen war so groß, dass sie beide Platz hatten. Er schlang seinen Arm um sie und fragte vorsichtig nach:

„Du bist mir nicht böse?“

„Wieso sollte ich? Du hast nichts von ihm gewusst, habe ich recht?“, wollte sie als Gegenfrage von ihm wissen.

„Ich nahm die ganze Zeit an, sie sei tot“, sagte er schliesslich nach einer Weile des Schweigens.

„Wer ist sie eigentlich? Eine weitere Verlobte?“ Warum sie gerade an Ranma denken musste, wusste sie auch nicht genau.

„Nicht ganz“, gab er schwammig Auskunft.

„Was denn? Du wirst doch nicht etwa...?“ Sie ließ die Frage lieber offen. Sesshoumaru konnte manchmal überempfindlich reagieren bei einigen Sachen.

Verblüfft beobachtete sie, wie ihr Mann rote Ohrenspitzen bekam. Sein Kopf hatte die ganze Zeit direkt neben ihrem gelehnt. Jetzt zog er ihn schnell zurück in der Hoffnung, dass sie seine Verlegenheit nicht mitbekam. Sie hatte es trotzdem gesehen. Schwieg aber dazu. Das tat er immer nur dann, wenn ein bestimmtes Thema zur Sprache kam. Sie waren nun schon eine Weile verheiratet waren. Trotzdem stellte er sich dabei immer noch reichlich kindisch an. Sicherlich passte gerade ihm das nicht in den Kram, dass er jedes Mal wie ein Teenager errötete. Jacky fand das süß, unterließ es aber, irgendetwas in der Richtung zu erwähnen, sonst gab das wieder einen riesen Terz und darauf hatte sie weiß Gott wirklich keine Lust.

„Sie war die Erste, mit der ich mich gepaart habe. Paaren musste“, schoss er schnell hinterher.

„Warum musste?“ Verwundert versuchte sich Jacky zu ihm umzudrehen. Seine Arme hielten sie fest. Sie ahnte warum, er war sicherlich immer noch rot an den Ohrenspitzen. Mein süßer Inu Youkai, dachte sich nur und nahm sich vor, ihn irgendwann deswegen lange zu necken.

„Wenn Hundedämonen in ein bestimmtes Alter kommen, müssen sie sich mit einer geeigneten Partnerin paaren, sonst übernehmen seine Instinkte die Oberhand und verwandeln ihn in ein Monster.“

„Oh“, machte Jacky nur, bevor sie weiter fragte: „Sucht der betroffene Hundedämon sich die Partnerin selbst aus?“

„Normalerweise schon. Ich als Erbe meines Vaters hatte nicht dieses Wahlrecht.“ Sie hörte, wie schwer es ihm fiel, ihr über diese Zeit zu berichten.

„Verstehe. Es ging um ein Bündnis zwischen zwei Clans, richtig? Und einer möglichen Gefährtin für dich“, erklärte sie sich selbst.

„Das auch. Aber... ich habe sie nicht ausstehen können und sie mich auch nicht. Wir haben uns gesehen, gerochen und nicht gemocht.“ Schnell hatte Sesshoumaru seine Worte gesagt, damit er es hinter sich hatte.

Jetzt verstand Jacky wenigstens etwas von der Problematik und lauschte ihm weiter.

„Vater meinte, wenn ich sie nicht mag, könne man auch nach einer anderen Kandidatin suchen. Damals stand jedoch viel auf dem Spiel. Ryokosai nervte mal wieder und griff zusammen mit seinen Leuten permanent Dörfer von Menschen und Dämonen an. Durch unsere Paarung sollte ein wichtiges Bündnis mit dem Clan aus dem Norden geschlossen werden.“

„Aus dem Norden? Ich habe bis heute noch nie von denen gehört“, sagte sie leise.

„Es gibt sie auch nicht mehr. Ryokosai und seine Kumpane haben ganze Arbeit geleistet. Als uns der Hilferuf ereilte, war es schon zu spät. Ich nahm die ganzen Jahre an, sie sei dabei auch getötet worden. Das sie schwanger war, wußte ich nicht.“

„Dann ist er erst 200 Jahre alt?“, fragte Jacky nach. Ihre Stimme war zu einem Flüstern heruntergefahren. Schreien, brüllen oder toben brachte ihr nichts. Im Gegenteil, sie wusste, verstand ihn zu gut. Er hatte keinen Ahnung gehabt, dass es ihn gab. Oder das diese Meiyo noch am Leben gewesen war.

„Ja, nach deinen Maßstäben gerade mal 4“, erklärte Sesshoumaru nun in ruhigen Worten.

„Jetzt wird mir so einiges klar“, sagte Jacky mit einmal laut.

„Und was?“

„Warum er sich so schüchtern verhält und seinen Namen nicht nennen will. Er traut sich ja kaum etwas zu sagen und auch seine trotzige Reaktion vorhin erinnert mich an den Inu Yasha von früher. Er wurde nie geliebt und war nur das unbequemes Kind eines Dämons, den sie nicht ausstehen kann. Darum ist sie auch nicht hier und verlangt ihn von den Wölfen zurück.“

Sesshoumaru lauschte ihrem Vortrag und meinte dann schliesslich:

„Ich weiß, du musst das nicht tun, aber würdest du dich bitte seiner annehmen, bis wir diese Sache geregelt haben?“

„Das werde ich. Du schickst mich wieder weg, habe ich recht?“ Zunächst zornig blickte sie sich zu ihm um.

„Du bist nicht gerade im besten Zustand. Und ich will das nicht noch einmal durchmachen.“

Beide wussten, was er meinte. Jacky nickte, ergriff seine Hand und sagte leise:

„Hai, Sesshoumaru-dono. Ich werde dir dieses Mal gehorchen.“

„Danke, Jacky.“ Er drückte sie noch fester an sich.

„Wofür?“ Verwundert versuchte sie erneut seine Augen zu finden.

„Für dein Verständnis.“ Ruhig hatte er ihr nach einer kleinen Pause auf ihre Frage geantwortet.

„Ich habe dich geheiratet, weil ich dich liebe. In guten, wie in schlechten Tagen und ehrlich gesagt, ist das heute ein guter Tag. Denn von nun an wird es deinem Sohn besser gehen. Ich bin zwar nur seine Stiefmutter. Ich werde mich trotzdem oder gerade deswegen sehr anstrengen und ihm das geben, was seine richtige Mutter augenscheinlich nicht konnte oder wollte.“

„Du kannst sie auch nicht leiden?“. fragte er sie verwundert.

„Ich kenne sie nicht und will mir daher auch kein Urteil erlauben. Doch was ich bis jetzt von ihr gehört habe, macht sie mir nicht gerade sympathischer.“

„Manchmal frage ich mich, ob ich dich überhaupt verdient habe“, sagte Sesshoumaru leise und drückte ihre Hand fest. Sein Mund drückte ihr einen Kuss auf den Scheitel, der ihre Haare teilte.

„Hör auf solch einen Blödsinn von dir zu geben und lass uns in die Höhle zu den Anderen zurückkehren. Sollte seine Mutter mir aber je unter die Augen kommen, kann ich für nichts mehr garantieren!“ Sie wurde mit einmal sauer und nahm sich fest vor, mit dieser Meiyo ein ernstes Wörtchen zu reden.

„So gefällst du mir schon besser“, gab Sesshoumaru zum Besten und unterbrach damit ihre Gedankengänge.

„Wieso?“ Ihre Augenbrauen rutschten nach oben.

„Ich hatte schon Sorge, du bist wütend auf mich und bestrafst mich wie das letzte Mal, als du richtig sauer auf mich warst.“

„Dieses Mal bist du in gewisser Weise unschuldig. Ich mag ihn. Und stelle mir die ganze Zeit vor, wie du in seinem Alter warst.“

„Sobald Vater wieder uns besuchen darf, kannst du ihn gerne befragen, sicherlich gibt er wieder was zum Besten“, knurrte er wütend. Er mochte es einfach nicht, wenn jemand etwas aus seiner Jungendzeit erzählte.

Leises Gekicher von ihr und die Frage:

„Wie wohl dein Großvater auf alles reagieren wird?“

„Ich denke, er wird es verstehen.“

„Da hast du Recht. Lass uns endlich gehen“, bat Jacky ihn leise.

Sie fand sich auf seinen Armen wieder und wurde von ihm nach oben getragen. Schwebend legte er den Weg zurück, den sie vorhin zu Fuß genommen hatten.
 

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Surprise. Surprise.
 

Mehr beim nächsten Mal.
 

Über Kommis würde ich mich wie immer freuen.
 

Ja ne

Bridget



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Kommentare zu diesem Kapitel (10)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  SUCy
2007-07-27T12:37:01+00:00 27.07.2007 14:37
Ohhh coooooooooooooooooooooooooooooool es geht weiter X333
erstmal XD musst ich lachen XDD wo sess gesagt hat "ich bin dein Vater" XD ich hab mir das so mit darth dings da da bumsda stimme vorstellen müssen XDDD
oh und ich mag den mini sessy X33 bin ma auf seinen namen gespannt XDD vielleicht sowas wie bello? oder waldi? XDDD rambo? rex? XDD *lachflash*
ich husch ma schnell zum nächsten kapi^^
Von:  myuki-chan
2007-07-25T19:56:17+00:00 25.07.2007 21:56
Waaa da sist aj mal gel
erst ahtte ich nen kleinen schock gehabt! aber dann.. sessi konnte es ja erklären und da ist es aj verständlich!
*rumspring*
ich bin froh das Jacky nachsicht hat udn ihm bei stht!
der arme junge!hoffentlich gibs ihm jetzt besser^^
myuki-chan
Von:  Kura-sama
2007-07-24T19:29:59+00:00 24.07.2007 21:29
Das war jetzt wirklich eine überraschung...
damit hätt ich jetzt am aller wenigsten gerechnet^^ aber es war wirklich toll und ich freu mich schon auf das nächste kapitel^^
Bin schon auf seinen namen gespannt *g*
nya danke auf jeden fall für die ENS^^
*knuddel*
Von:  Chinmay
2007-07-24T19:09:25+00:00 24.07.2007 21:09
so hier meld ich mich auch mal wieder zurück,

viele habe ja schon sehnsüchtig auf eine fortsetzung deiner ff gewartet, darunter war auch ich, und nun ist es endlich da
mir hat die ff richtig gefehlt ^--^

so aber nun zum kap
so wie es aussieht, wird es auch diesmal wieder heiß hergehen, mit vielen spannenden kämpfen und einige anderen problemen mit denen sich unsere protagonisten herumschlagen müssen
ich bekam erst mal ganz große augen, als es hieß das sess noch einen sohn hätte o.O
sehr gut gefallen hat mir das jacky das ganze so verständnisvoll aufgenommen hat, zumal sess ja wirklich nichts von ihm gewusst hat
zum glück wohnt bzw. lebt sess's sohn dann erstmal bei ihm auf dem fürstentum und super finde ich das jacky sich seiner an nimmt
so kann sie ihm die liebe geben, die er nie von seiner eigentlichen mutter erhalten hat
mich würde echt interessieren wie sess's sohn heißt
ist sein name wirklich so komisch? ?_?

so, dass wars fürs erste
ich freue mich schon aufs nächste kap und möge die fortsetzung von begegnungen genauso erfolgreich werden wie deine ffs zuvor

bye
deine Chinmay
Von: abgemeldet
2007-07-24T12:19:57+00:00 24.07.2007 14:19
bild ich mir das ein oda wird lord fluffy zu weichlich ?
XDDDDD aber soviel ich weiss hat ich das teil schon gelesen^^ nun mal sehn wies weitergeht. ich frag mich echt was mexx zu meckern hat..
Von:  Sarai-san
2007-07-24T09:18:02+00:00 24.07.2007 11:18
Gute Idee zum fortsetzen. Ein neues Familienmitglied einschliesslich vieler neuer Haken daran. Aber Sesshoumaru nimmt ihn freundlich auf, genau wie Jacky. So gute Eltern wird er gar nicht gewöhnt sein, genauso diese spezielle Familienmischung ;-)
Ich bin gespannt, was du weiter aus der Geschichte machst.

Bye
Sarai
Von:  Trahho
2007-07-24T08:45:08+00:00 24.07.2007 10:45
Freut mich, das du´s geschaft hast.
Darf ich jetzt meine Farbbilder hochladen?
Von:  Schalmali
2007-07-24T06:31:02+00:00 24.07.2007 08:31
Kann ich Hotepneith nur zustimmen, wollte ähnliches sagen. Was für eine Überraschung ^^ Da taucht dann noch ein Erstgeborener aus dem Erdboden aus, tja. Inuyasha beweit wie üblich sein "Geschick" aber das kennen wir ja schon. Er dürfte mit dem Kleinen ja ganz gut zurande kommen, wurde dieser doch ebenso wie Inuyasha früher nicht gerade gut behandelt. Na man wird sehen was noch so kommt :)
Von:  Hotepneith
2007-07-23T20:29:27+00:00 23.07.2007 22:29
Ja, das war wohl eine gelinde Überraschung für alle Beteiligten. Der arme Kleine hätte es allerdings weitaus schlechter treffen können..udn da muss man nur an seinen vater eingie Jahre zuvor erlebt haben.Was dessen Mutter betrifft...hm.
No comment.

bye

hotep
Von: abgemeldet
2007-07-23T19:38:37+00:00 23.07.2007 21:38
Halo Bridget,

schön das es von Dir wieder eine neue Story von Sess und Jacky gibt.
Schon im 1 Kapitel merkt man das es einfach wieder eine super Story wird. Sess noch einen anderen Sohn zu verpassen und Jacky reagiert wie ich finde toll. Die Idee ist meiner Meinung genial. Wie immer freue ich mich wenn es weitergeht.

Liebe Grüße Wildfang


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