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Schattenherz - Die weißen Ritter

Teil 2
von

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Garan

Garan
 

„So wir brauchen noch ein wenig Proviant und ein paar Waffen.“, zählte Yuri nachdenklich auf.

Schon seit Stunden plante er Kurandos Befreiungsaktion. Sie hatten bereits zwei Rücksäcke voll Material zusammen gepackt, doch es war kein Ende in Sicht. Karin war immer noch der Meinung, dass ihr Ausflug erfolgreicher sein würde, wenn sie eben nicht so viel mitschleppen würden, aber sie wollte Yuri ausnahmsweise nicht rein reden.

„Ein Seil, ein Messer, medizinische Versorgung...“

Roger saß an dem kleinen Tisch und nippte an seinem Tee, Saki war noch nicht einmal aus ihrem Zimmer gekommen. Karin konnte sie gut verstehen. Es musste schlimm sein, seinen Sohn in der Gefangenschaft von solchen Monstern zu wissen.

Nuria und Draco waren wieder aufgebrochen und auf dem Weg zurück zu Keiths Schloss. Keith selbst hatte vorgeschlagen noch einige Tage da zu bleiben, für den Fall aller Fälle. Karin war froh darüber. Warum konnte sie auch nicht sagen. Aber er strahlte einfach etwas Positives aus und das brauchten sie im Moment einfach. Ihre Doppelgängerin Carmen hatte sich nach dem Kampf wieder in Rauch aufgelöst und auch darüber war sie sehr froh. Es war seltsam sich selbst zu sehen.

„Und einen Haken zum Klettern und...“

„Yuri, meinst du nicht, dass es ein bisschen zu viel Ausrüstung ist?“, unterbrach Keith seine Aufzählung.

„Man kann nicht genug auf alles vorbereitet sein.“, wandte Yuri ein. „Vielleicht brauchen wir das alles.“

„Vielleicht behindert es euch aber auch nur.“, schlug Keith vor. „Aber wie gesagt, ich mische mich nur ungern ein.“

Karin musste grinsen. Keith und Yuri waren zwei völlig verschiedene Charaktere. Keith stets ruhig und gesittet, wie es sich für den Sohn eines Vampirfürsten gehörte. Yuri dagegen draufgängerisch und aufbrausend. Die beiden konnten sich mit Sicherheit ein wunderbares Wortduell liefern.

„Brauchen wir Licht?“, fragte Yuri nachdenklich.

„Du hast eine Feuerengel und eine Mondgöttin an deiner Seite.“, bemerkte Keith.

„Ja, und?“

„Ach, nichts.“

Karin war froh darum sich um nichts kümmern zu müssen und dankbar dafür, dass sich Yuri so viele Sorgen machte. Auf der anderen Seite wollte sie so schnell wie möglich los.

„Aber wenn wir Kurando finden wollen, dann müssen wir wieder durch diesen grässlichen Wald.“, gab Yuri zu bedenken. „Also brauchen wir noch mehr Waffen.“

„Yuri, wir können nicht ganz Unogami mitnehmen.“, ermahnte in Karin grinsend.

Er ließ sich auf den Boden sinken und verschränkte die Arme vor der Brust, seine typische Haltung wenn ihm etwas nicht passte.

„Ach Yuri.“, sagte Karin traurig und nahm neben ihm Platz. „Du weißt so gut wie ich, dass wir keine Chance haben ihn zu befreien. Nicht war?“

Er senkte den Kopf und fuhr sich mit der Hand durchs Haar.

„Ja, ich weiß.“, gab Yuri zu. „Du weißt ich kann Kurando nicht sonderlich leiden...“

„Das wäre mir jetzt gar nicht aufgefallen, wenn du es nicht gesagt hättest.“, scherzte sie, doch es war unpassend.

„Aber ich will auch nicht, dass diese Fanatiker ihm etwas antun.“, fuhr er fort. „Immerhin ist er mein Cousin und gehört wohl oder übel zur Familie. Ich weiß einfach nicht wie wir ihm helfen sollen.“

Keith stand auf und machte einige Schritte durch das Zimmer. Karin sah ihm bewundernd nach. Er wirkte so majestätisch, klug und gesittet - praktisch das Gegenteil von Yuri. Und er strahlte so viel Zuversicht aus, dass man sie schier ergreifen konnte. Was plante er?

„Ihr könnt ihn nicht retten.“, eröffnete Keith ihnen. „Vergesst nicht, ihr habt noch zwei weitere Feinde und die sind nicht zu unterschätzen.“

„Aber wir können sie doch nur besiegen, wenn wir Kurando haben.“, warf Yuri ein.

„Lass mich ausreden, Kleiner.“, fuhr Keith ihn an und es wunderte Karin, dass Yuri nicht wütend wurde. „Ihr beiden müsst Nikolai und Alice aufhalten und Amons Kräfte wieder zurückholen. Ich werde zurück zum Schloss der weißen Ritter gehen. Kurando ist nicht dumm und nicht schwach. Er wird mit Sicherheit schon an einem Plan arbeiten wie er von dort entkommen kann. Ich werde ihm entgegen kommen und begleiten. Wenn es sein muss, werde ich selbst in das Schloss eindringen. Außerdem wird mich dieser Soldat Seth begleiten.“

„Was???“, schrieen Yuri und Karin gleichzeitig.

„Aber er wird dir bei der nächsten Gelegenheit in den Rücken fallen.“, sagte Karin entsetzt.

„Keine Sorge, das wird er nicht.“, versuchte Keith sie zu beruhigen. „Lasst mich meine Arbeit machen. Ich brauche zwei Pferde, mehr nicht.“

Karin und Yuri sahen sich zweifelnd an. Schließlich nickten sie zustimmend. Keith wusste was er tat und sie hatten noch zwei andere Probleme.

Nikolai und Alice.

„Und wer packt jetzt die ganzen Taschen wieder aus?“
 

Kurando ließ seinen Blick über die Reihen der weißen Ritter gleiten.

„Na gut Garan. Was willst du?“, fragte er.

„Ich will mehr über die Dämonen herausfinden.“, antwortete er. „Warum sie sind wie sie sind.“

„Ich bin kein Dämon, dass habe ich doch schon einmal erklärt. Wieso glaubt ihr mir nicht?“, erwiderte Kurando seufzend. „Ich bin ein Mensch, der gelernt hat Dämonen zu kontrollieren und ihre Kräfte zu nutzen.“

„Das kommt auf das Selbe hinaus.“

„Ihr seid sturköpfig alter Mann.“

„Mag sein, aber das hat mir schon oft das Leben gerettet.“

„Ich will doch nur von hier verschwinden und Nikolai und Alice besiegen.“, bat Kurando sichtlich genervt. „Versteht doch. Sie sind unsere Feinde.“

Garan musterte ihn eingehend und Kurando hatte das Gefühl er würde ihm in die Seele schauen. Kalte Schauer liefen ihm über den Rücken. Der Blick des alten Mannes war bohrend, aber zugleich spürte Kurando, dass eine Wandlung mit ihm vorging.

„In Ordnung.“, stimmte Garan zu. „Nimm Platz.“

Kurando folgte seiner Bitte und setzte sich ihm gegenüber auf einen der freien Stühle.

„Also nun, erzähl was eure Absichten sind.“, befahl Garan und gab seinen Soldaten einen Wink sich zurück zu ziehen.

„Na gut, wo fange ich an?“, überlegte Kurando und war sich darüber bewusst, dass er nicht den geringsten Fehler machen durfte. „Yuri, Karin und ich besitzen die Fähigkeit die Kräfte von Dämonen zu nutzen. Wir setzen sie ein um Menschen zu helfen. So haben Karin und Yuri die Dämonen Astaroth und Asmodeus besiegt.“

„Ja, ich kenne ihre Namen.“, unterbrach ihn Garan. „Schreckliche und mächtige Dämonen.“

„Genau.“, stimmt Kurando zu. „Jedenfalls sind nun Nikolai und Alice, die beide eigentlich Tod sind hinter den Blutsteinen und dem Blut-Manuskript her gewesen. Sie schafften es sich die Steine anzueignen und haben Yuri mit einem magischen Lot Amons Macht entzogen. Nur dank einem der Steine ist Yuri überhaupt noch am Leben. Jetzt wollen Nikolai und Alice das Blut-Manuskript, in dem steht wie man einen Gott erschaffen kann. Wir haben nur eine Chance gegen die beiden, wenn ich gegen sie kämpfe. Sie sind Tote und keine Waffe der Welt kann ihnen etwas anhaben, außer sie wird ebenfalls von einem Toten geführt.“

„Erklärt es mir.“, bat Garan verwirrt. „Wie wollt ihr sie dann besiegen.“

„Ich habe mir einen Dolch ins Herz gestoßen und war für wenige Sekunden tot, dann hat Roger ein alter Magier mich wieder zum Leben erweckt. Deswegen kann auch nur ich sie besiegen.“, erklärte Kurando. „Ihr müsst mich gehen lassen. Wenn Alice und Nikolai das Blut-Manuskript finden, dann haben wir weit größere Probleme als unsere kleinen Streitigkeiten. Ich weiß nicht genau was sie vorhaben oder warum sie überhaupt wieder am Leben sind, aber wenn wir sie nicht aufhalten, dann wird die Welt untergehen.“

Garan sah ihn nachdenklich an. Hatte er den alten Mann davon überzeugen können oder glaubte er ihm immer noch kein Wort? Kurando sah ihm so fest in die Augen wie er konnte. Dieser Augenblick entschied über Sieg oder Niederlage.

„Ich muss sagen junger Krieger, deine Worte sind einleuchtend.“, gab Garan zu. „Allerdings weiß ich nicht, ob ich euch vertrauen kann. Auch wenn ihr im Grunde eures Herzens Menschen seid, ist doch in einer Ecke eurer Seele ein Dämon gefangen, der nur darauf wartet euch zu überrumpeln. Ich weiß nicht, ob ich dieses Risiko eingehen kann.“

„Ich habe euch gesagt was ich weiß.“, sagte Kurando. „Bei dieser Entscheidung kann ich euch nicht weiterhelfen.“
 

Keith führte Seth die Treppen herunter und bedeutete ihm sich hin zu setzen. Widerwillig kam der weiße Ritter der Aufforderung nach und musterte ihn mit kaltem Blick. Nicht genug, dass er von Dämonen gefangen gehalten wurde, er musste sich auch noch von einem Vampir herumkommandieren lassen. Die junge rothaarige Frau betrat das Zimmer und er atmete erleichtert auf. Aber wie war ihr Name noch gleich?

„Sie heißt Karin.“, raunte der Vampir ihm grinsend ins Ohr.

Verdutzt drehte Seth sich herum und musterte den elegant anmutenden Mann. Hatte er gerade seine Gedanken gelesen?

„Guten Morgen Seth.“, begrüßte Karin in freundlich. „Wir haben über ein paar Dinge nachgedacht. Also...“

„Du kleiner Trottel begleitest den Vampir-Schnösel zur Ritterburg von Playmobil und die rothaarige Hexe und ich machen Nikolai den Gar aus und holen uns meine Kräfte zurück.“, unterbrach Yuri sie.

Karin funkelte ihn wütend an und schlug ihm kräftig ins Genick. Yuri taumelte nach vorne und warf ihr einen beleidigten Blick zu. Seth konnte sich ein Grinsen nur schwer verkneifen, auch wenn er im Moment in einer misslichen Lage steckte.

„Ja, also vom Inhalt her stimmt es was Yuri gesagt hat.“, gab Karin zu. „Aber ich bin sicher keine rothaarige Hexe.“

Seth lächelte freundlich und Karin half ihm auf die Beine.

„Ich weiß du würdest jetzt am liebsten nach Hause abhauen, aber ich bitte dich keine Dummheiten zu machen. Yuri und Keith verstehen keinen Spaß und solange du dich kooperativ verhältst, werden sie dir nichts tun.“

Er nickte zustimmend und Karin entfernte seine Fesseln. So konnte nicht sagen warum, aber sie hatte Vertrauen in den jungen Ritter. Er würde Keith zu Kurando bringen und dafür sorgen, dass sie gehen konnten.

„Also gut, dann werden wir gehen.“, sagte Keith und warf sich einen Umhang um.

Auch Seth wickelte sich ein. Es würde ein weiter Ritt werden und sie brauchten ihre Kräfte für die etlichen Gefahren auf dem Weg zum Schloss.

„Gut und Yuri und ich werden uns Alice und Nikolai vorknöpfen.“, fügte Karin hinzu.

Gemeinsam gingen sie nach draußen und Keith und Seth schwangen sich auf die Pferde. In einem rasanten Galopp preschten sie davon.

Karin nahm die Gestalt des Feuerengels an und legte ihre Arme um Yuri. Als sie vom Boden abhoben, sahen die Dorfbewohner ihnen nach. Sie hatten sich vorgenommen als erstes noch einmal zum Feuerberg zu fliegen, dort würden sie vielleicht einen Hinweis finden.

Ein weiter Flug lag vor ihnen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  SamAzo
2008-07-23T11:34:04+00:00 23.07.2008 13:34
Kein Teil 3?
Och menno... xD

Wobei so ein Teil mit Johnny und co.

Wieviele treue Leser hast du denn eigentlich?
*kommis immer nur von mir sind*
Von: abgemeldet
2008-07-22T17:33:28+00:00 22.07.2008 19:33
Ja das mit der Playmobil Ritterburg ist mir beim schreiben gekommen. ^^ Ich wollte Ritterburg schreiben un hab mich dank meinem kleinen cousin daran erinnert. ^^ Passt ja zu Yuris frecher Klappe.

Also das nächste Kapi hab ich noch nciht einmal angefangen, aber da ich mich im endspurt befinde (geschichte findet bald ihr ende) denke ich das ich mir nochmal extra mühe geben werde.

Und für die treuen SH-Leser von mir: Es wird höchstwahrscheinlich keinen 3. Teil geben. Sonst werd ich selbst noch zu nem Feuerengel. ^^
Von:  SamAzo
2008-07-22T17:23:54+00:00 22.07.2008 19:23
Yuri und ein Wortduell.. Irgendwie kann ich mir das nicht vorstellen. Wobei er ja eigentlich nicht dumm ist. Trotzdem schwer der Gedanke xD

>„Und wer packt jetzt die ganzen Taschen wieder aus?“<
Einfach gepackt lassen - sowas kann man ja immer mal gebrauchen.. ^^

>Du kleiner Trottel begleitest den Vampir-Schnösel zur Ritterburg von Playmobil und die rothaarige Hexe...<
Ich wusste er was sagt schon bei 'kleiner Trottel' xD
Playmobilritterburg .. so eine wollte ich immer.. hab aber keine bekommen...

Was meinste, wie lange bis zum nächsten Kapitel?


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