Zum Inhalt der Seite

碧 眼 Hekigan

Blaue Augen
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Kapitel 5 - Besuch bei den Eltern...

Kapitel 5 – Besuch bei den Eltern...
 

Am nächsten Morgen wachte ich auf und wollte mich an Satoru kuscheln als ich bemerkte, dass er nicht da war, woraufhin ich aufschreckte und mir bewusst wurde, dass er diese Nacht überhaupt nicht bei mir gewesen ist. Daraufhin blickte ich auf die Uhr und schreckte ein weiteres Mal auf. Es war bereits halb acht! Ich sprang aus dem Bett und sprintete ins Bad. Gerade als ich aus dem Bad kam klingelte es an der Tür und die Uhr zeigte 745Uhr.

Schnell packte ich mir meine Tasche, die ich wie üblich schon einen Tag vorher gepackt hatte und öffnete die Tür, vor der Yohmin auf mich wartete.

Yohmin: „Guten Morgen! Was ist denn mit dir heute los? Hast du etwa verschlafen?“

Tatsuke: „Woher weißt du das?!“

Wir begrüßten uns mit einem Handschlag und fingen an zu lachen.

Yohmin: „Du bist eben doch berechenbar. Mann, ich hab einen Homo als besten Freund! Du benimmst dich manchmal echt wie ein Mädchen, weißt du das?“

Während ich die Tür schloss sagte ich: „Kann ich mir vorstellen. Seit ich Satoru kenne bin ich auch viel glücklicher als ich vorher jemals war.“

Yohmin: „Ob du es dir vorstellen kannst oder nicht. Seit ich gestern Krach mit meiner Freundin hatte kann ich dich sogar verstehen. Ich meine: wenn der Partner denkt wie man selbst...“

„Ist schon gut. Du kannst jetzt aufhören darüber zu reden“, unterbrach ich ihn.

Auf dem Weg zur Schule, in der ich Donnerstags nur 5 Stunden verharren muss, kamen wir einmal mehr zu den Verkaufszahlen von Nintendo zu sprechen, bis Yohmin plötzlich auf Satoru zu sprechen kam: „Du, Tatsuke! Wie ist das eigentlich so einen Kerl zu küssen?“

Tatsuke: „Warum willst du das wissen? Ich meine, ich kenne den Unterschied zu Mädchen doch überhaupt nicht...“

Yohmin: „Ach so... Na dann...“

Tatsuke: „Willst du etwa auch mit einem Mann zusammenkommen?“

Yohmin: „Nun ja... Irgendwie zieht es mich ein wenig dahin. Aber... „

Tatsuke: „Ich unterbreche dich zwar nur ungern aber wie findest du denn Shigeru aus unserer Klasse?“

Yohmin: „Der hübsche Kerl, der immer mit den Coolen rumhängt?“

Tatsuke: „Genau der. Er stand gestern nach der Schule vor meiner Tür und hat sich die Augen aus dem Gesicht geflennt, weil er seit drei Jahren in mich verliebt ist und ich nun Satoru habe. Du kannst ihn ja mal fragen. Shigeru traut sich nämlich nicht dich anzusprechen, da bin ich mir sicher. Er hat sich ja auch nicht getraut mich anzusprechen.“

Yohmin sah auf den Boden und meinte zögernd: „Mal sehen, ob ich mich das traue...“

Dann blickte er wieder hoch und ich lächelte mich an: „Du schaffst das schon, Yoh!“

Vor der Schule stand Satoru und wartete auf mich. Damit wir nicht nochmal so eine doofe Anmache eines Lehrers erfahren mussten, ließen wir das Küssen erstmal aus und liefen Händchen haltend vor den Klassenraum.

Satoru flüsterte mir auf dem Weg ins Ohr: „Ich hab dich total vermisst, Schatz!“

Tatsuke: „Ich dich auch. Heute morgen bin ich aufgeschreckt, weil du nicht neben mir lagst!“

Wir kicherten.

Tatsuke: „Sag mal, meinst du nicht, unsere Eltern sollten langsam mal erfahren, was los ist? Wollen wir nicht nach der Schule mal meine Eltern besuchen gehen?“

Satoru: „Wie besuchen? Erfahren? Du meinst, wir sollen unseren Eltern sagen, dass wir zusammen sind?!“

Tatsuke: „Na ja... Ja. Ich bin sowieso immer Donnerstags bei meinen Eltern. Von daher würde das heute ganz gelegen kommen!“

Satoru: „Wir müssen aber nicht auch zu meinen Eltern, oder?“

Tatsuke: „Wenn du nicht magst, dass Deine Eltern es wissen, dann nicht.“

Satoru: „Blubb... Muss nicht sein“

Tatsuke: „Dann gehen wir nach der Schule zu meinen Eltern. Ich hab dich übrigens schon angekündigt als 'Freund'!“

Satoru: „Du bist ja so süß!“

Nach diesen Worten blieben wir stehen, er blickte mit seinen blauen Augen tief in meine und wir küssten uns. Nach einer Weile stupste mich Yohmin an: „Es wird Zeit! Der Unterricht fängt gleich an“

„Oh...“, kam es aus unseren Mündern und der Kuss hatte ein Ende, doch das Gefühl blieb da und die Lust auf den nächsten Kuss wuchs von Minute zu Minute des Unterrichts. Nach der zweiten Stunde hielt ich es nicht mehr aus. Kaum war der Unterricht beendet stürmte ich mit Satoru aus der Klasse in eine abgelegene Ecke des Schulhofs. Doch ergriff plötzlich Satoru die Initiative. Er drückte mich an die Wand und küsste mich. Eigentlich wollte ich ihn wegdrücken und selbst die Initiative ergreifen, doch dann begann es mir zu gefallen und ich legte meine Hände an seinen Hals.

Nach zwei Minuten innigem Küssen öffnete ich meine Augen und sah 5 weitere Pärchen um uns gesammelt küssen. Diese anderen, nicht gleichgeschlechtlichen Pärchen schienen sich überhaupt nicht daran zu stören, dass sich zwei küssende Jungs neben ihnen befanden.

Ich legte meine Arme um Satoru, küsste ihn und riss ihn um mich an die Wand.

Plötzlich legte Satoru sein linkes Bein um mein rechtes und steckte mir seine Zunge in den Hals. Als Antwort darauf bekam er meine Zunge zurück und ehe wir wieder zu uns kamen hat es bereits zum Unterricht geklingelt.

Tatsuke: „Bleiben wir doch noch kurz. Wir haben noch ein wenig Zeit“

Mit diesen Worten drehte ich meinen Kopf nach rechts, schloss die Augen und küsste Satoru. Mein Hirn setzte aus und ich konnte nur noch an Satoru denken. Doch lange hielt dieser Traum nicht an. Schon nach gefühlten zehn Sekunden stand ein sich räuspernder Yohmin hinter uns. Wir schreckten zusammen.

Tatsuke: „Was machst du denn hier?“

Yohmin: „Na wenn ihr euch nicht langsam auf den Weg macht kommt ihr zu spät...“

Satoru nahm meine Hand, sah mich an und gab mir einen Kuss auf die Wange woraufhin ich ihn auf den Mund küsste. Als ich die Augen kurz darauf wieder öffnete hatte sich Yohmin bereits umgedreht und rief: „Es ist echt unglaublich! Für die beiden gibt’s nichts anderes mehr... Das ist krank!...“

„Huch...“, hauchten wir und gingen langsam in Richtung Schulgebäude. Wenn wir auch lieber noch in dieser Ecke geblieben wären...
 

Nach der Schule gingen wir dann, wie jeden Tag, gemeinsam heim. Doch gingen wir an der Kreuzung nicht links sondern rechts entlang und kamen so zu dem Haus meiner Eltern, wo wir bereits erwartet wurden.

Mutter: „Hi Tatsuke. Na, wie geht’s?“

Tatsuke: „Darf ich erstmal vorstellen? Satoru.“

Mutter: „Ah! Du bist also Tatsukes neuer Schulfreund, von dem er einmal was erzählt hat. Du darfst Hikari zu mir sagen.“

Satoru: „Ähh... Ja... Sehr erfreut! Satoru!

Satoru reichte meiner Mutter die Hand. Meine Mutter schüttelte die seinige so sehr, dass sie gleich den ganzen Satoru durchschüttelte. Ich legte einfach ein gekünsteltes Lächeln auf und klopfte meiner Mutter auf die Schulter.

Mutter: „Oh... Ja. Ich bin dann mal in der Küche! Bye~“

Satoru zog sich die Schuhe aus und fragte micht dann: „Is die immer so?“

Tatsuke: „So ziemlich immer...“

Satoru: „Ich glaub jetzt kann ich verstehen, warum du ausgezogen bist...! hähä~...“

Satoru griff nach meiner Hand, ich nahm sie und zog ihn hoch. Daraufhin gingen wir, ich ihn leitend, ins Esszimmer, wo ich zu Satoru meinte, er solle sich schon mal setzen.

Danach ging ich zu meiner Mutter in die Küche und trug die Töpfe auf den Esszimmertisch. Meine Mutter rief daraufhin meinen Vater, der direkt mit einem lauten „Jaaha~~~~~~“ darauf aufmerksam machte, dass er sich im Haus befand und gleich am Tisch sitzen würde.

Keine zehn Sekunden später saß er dann auch schon auf seinem Stuhl am Tischende und meine Mutter gab jedem was auf den Teller. Ich schaute nur zu Satoru rüber, der mich fragend ansah und nickte ihm zu.

Kurz nachdem jeder was auf dem Teller hatte fing mein Vater auch schon an Fragen zu stellen: „Wir haben Besuch? Wie heißt Du denn?“

Satoru: „Satoru mein Name.“

Obwohl er am anderen Tischende saß, konnte mein Vater es sich nicht verkneifen ihm die Hand zu reichen.

„Hocherfreut!“, sagte mein Vater.

Dann ging das übliche „Und wie war's heute so in der Schule“-Gefrage los.

Aber nachdem der Wissensdurst meiner Mutter endlich gestillt war räusperte ich mich und meine Eltern achteten auf mich.

Tatsuke: „Hört mir mal bitte kurz zu, ich möchte euch was sagen!“

Mutter: „Oh, es ist was passiert!“

Sie wurde ganz aufgeregt.

Tatsuke: „Wir, also Satoru und ich, wir sind ein Paar!“

Mein Vater haute mit der Faust auf den Tisch und sagte: „Was? Ein Paar? Seit wann? Wieso sagst du das erst jetzt?! Hattest du etwa angst?...“

Mutter: „Wie süß! Ich war auch mal mit einem Mädchen zusammen, als ich so siebzehn war!“

Vater entsetzt: „Was?!... Du warst... lesbisch...?...“

Mutter: „Komm, was ist denn da so schlimm dran? Liebe ist Liebe und fertig!“

Vater: „Ich hab ja auch nichts gegen Schwule... aber muss es gerade MEIN Sohn sein?!“

Tatsuke: „Ähm... Papa... Ändern kannst du jetzt eh nichts mehr!“

In diesem Moment kippte mein Vater vom Stuhl.

Mutter: „Huch... Ich glaub' das war ihm jetzt zu viel...! Helft mir mal bitte eben.“

So halfen wir meiner Mutter meinen Vater hochzuhiefen und auf die Wohnzimmercouch zu schaffen. Dort ließen wir ihn dann erstmal liegen und meine Mutter meinte nur merkwürdigerweise gelassen: „Geh'n wir einfach weiteressen. Sonst wird’s noch kalt!“

Wenn ich es mir genau überlege fand ich es sogar ein wenig lustig meinen Vater da so zu sehen... Aber egal. Wir gingen also wieder ins Esszimmer und redeten weiter.

Mutter: „Satoru, wissen Deine Eltern eigentlich auch was davon? Oder... willst du nicht, dass sie das wissen?“

Satoru: „Nuja... Es muss nicht unbedingt sein, dass meine Eltern alles wissen. Und wenn ich sehe, was mit Ihrem Mann passiert ist... Öhm... Ich glaub ich lass das lieber!“

Mutter: „Hatte ich nicht gesagt, du sollst mich Hikari nennen? Ich dachte, ich hätte das!...“

Satoru: „Oh ja... Aber... Jetzt erzählen Sie... ähh... erzähl doch mal! Wie war das damals, als du mit einem Mädchen zusammenwarst!“

Mutter: „Na, ich hab meinen Eltern nichts davon erzählt. Hab auch ein wenig Angst gehabt, mein Vater würde mich enterben. Aber damals, also vor 20 Jahren war die Gesellschaft auch noch eine völlig andere. Da kann man das verstehen, glaube ich!“

Satoru: „Aber... Meine Eltern denken immer noch so konventionell wie damals... Ich hatte ja auch nicht die Idee uns vor äh... euch als Pärchen auszugeben...“

Mutter lachte: „Ja... Ich kenn' doch meinen Tatsuke! Immer nur Dummheiten im Kopf!“

Tatsuke: „Mama!“

Mutter: „Gut, so schlimm ist er auch wieder nicht!“

Satoru: „Ähh... Dürfte ich denn bei meinem Schatzi... Huch...“

Mutter: „Macht doch gar nix. Ich hab meine Freundin auch als 'mein Schatz' gerufen. Das macht gar nichts. Nur vielleicht nicht vor Akai so reden. Ich glaube, er hat was gegen Schwule! ...Und jetzt weiter im Text!“

Satoru: „Äh ja... könnte ich denn eventuell... Also, nur, wenn du einverstanden bist... Bei Tatsuke wohnen...?“

Tatsuke: „Oh ja!!! Aber... Was ist mit Sven?...“

Mutter: „Von mir aus kein Problem! Ist nur die Frage, was Deine Eltern sagen glaub' ich!“

Satoru: „Oh... Sven... Den hab ich bei der spontanen Idee komplett vergessen...!

Tatsuke: „Mama, ist eigentlich das Gästezimmer bei mir noch benutzbar? Ich war da noch nie drin!?“

Mutter: „Das kann ich schon herrichten. Aber sag: Wer ist Sven nun schon wieder?!“

Satoru: „Sven ist mein Austauschschüler aus Schweden. Er bleibt ein Jahr hier. Also... bis Januar.“

Mutter: „Ein Austauschschüler aus Schweden. Das ist ja schon ziemlich weit!“

Satoru: „Der muss zwischenzeitlich denken, dass in Japan die Kinder niemals zu Hause sind!“

Wir lachten. Just in diesem Moment kam mein Vater wieder in den Raum.

Vater: „Oh... Mir tut der Schädel weh!... Huch ihr esst ja schon!... Oh, ein Gast. Wie heißt du denn?“

Satoru schaute ihn verdutzt an doch nach kurzem überlegen reichte er ihm die Hand: „Satoru heiße ich.“

Mein Vater griff seine Hand: „Hocherfreut! Akai mein Name!“

An diesem Abend verloren wir kein Wort mehr über unsere Beziehung und mein Vater schien tatsächlich einen Gedächtnisverlust vorzuweisen.

Allerdings war meine Mutter so nett Satoru noch nach Hause zu fahren und brachte mich hinterher noch Heim. Und so schlief ich wieder alleine in meinem Bett ein.
 

Doch was am nächsten Tag in der Schule passierte hätte ich mir in meinen kühnsten Träumen nicht gedacht. Nachdem ich verschlafen hatte und fix und fertig in der Schule ankam wunderte ich mich erstmal, dass es noch so dunkel war und das das Licht in der Schule nicht an war. Ich blickte auf meine Armbanduhr und bemerkte, dass ich eine ganze Stunde zu früh war. Meine Uhr scheint verstellt gewesen zu sein oder ich habe mich verlesen. Aber da ich ja schon mal da war wollte ich auch nicht mehr zurück laufen. Und so holte ich mir einen Manga aus der Tasche und wartete eine Stunde.

Und auch was passierte, als Satoru ankam hätte ich niemals gedacht. Er sah mich direkt aus der Menge, die sich zwischenzeitlich um mich versammelt hatte heraus, beugte sich zu mir runter und küsste mich mit den Worten: „Morgen, Süßer. Ich hab mal mit meinen Eltern geredet!“

Ich sprang auf: „Du meinst du hast dich vor ihnen geoutet?!“

Satoru antwortete mit voller Freude: „Jaa!!“

Tatsuke: „Und? Was haben sie gesagt?!“

Satoru: „Nun, sie sind vielleicht nicht aus einer ganz so alten Gesellschaft. Sie haben es einfach so hingenommen!“ Und...“

Da unterbrach ich ihn: „Darfst du denn bei mir wohnen?!“

Satoru: „Das wollte ich ja gerade sagen: Ja, darf ich. Und da wir heute ja schon Freitag haben können wir auch sofort damit anfangen hat meine Mutter gemeint. Sven darf auch mit, damit er bei seinem Austauschbruder ist!“

Tatsuke: „Wunderbar! Mein Vater ist übers Wochenende auf Geschäftsreise und meine Mutter hilft uns ganz bestimmt beim Umzug.“

Satoru: „Ich freu' mich ja schon so immer in Deiner Nähe sein zu können!“



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück