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Because of Love...

Meine kleine Fortsetzung von Act 92 "Unexpected Love Story" (Band 16) ^^
von

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Abend im Hotel

Eine halbe Stunde später hatte der Bus das Hotel wieder erreicht. Ogata verabschiedete sich von den Crewmitgliedern und wünschte allen noch einen angenehmen Abend, ehe er sich erstmal in sein Zimmer zurückzog. Yashiro tat es ihm gleich, nachdem er noch ein paar Worte mit Ren und Kyoko gewechselt hatte und die zwei… nun die kehrte ebenfalls in ihr Zimmer zurück.
 

Kyoko war gerade in der Küche und musterte den Inhalt des Kühlschrankes, während Ren sich mit einem Glas Wasser und dem Script zu ein paar noch anstehenden Szenen auf die Couch zurückgezogen hatte. Der junge Mann ging die Zeilen durch und wiederholte sie stumm in Gedanken immer wieder, während er mit einem Ohr den Geräuschen aus der Küche lauschte. Daran könnte er sich wirklich gewöhnen…

Ren nahm einen Schluck seines Wassers, ehe er abermals eine Textpassage wiederholte. Aus den Augenwinkeln konnte er nebenher erkennen, wie Kyoko hinter der kleinen Theke, die das Wohnzimmer von dieser Minieinbauküche abtrennte, hervorkam. Das junge Mädchen kam in seine Richtung und ließ sich in einem der beiden Sessel nieder, die die Couch zu einer vollständigen Sitzecke ergänzten.
 

„Und hast du hier alles, oder steht noch einkaufen an?“, erkundigte sich der braunhaarige, junge Mann, allerdings ohne aus dem Script aufzusehen. Er kam gerade überraschend gut mit dem Text voran und wollte diese Szene auch noch fertig lernen. Unterhalten konnte er sich mit ihr nebenher ja trotzdem, ohne groß abgelenkt zu sein, das war kein Problem für ihn.
 

„Ein paar Sachen bräuchte ich schon noch. Ich gehe Morgen nach dem Fotoshooting einfach einkaufen. Midori-chan meinte nur ein paar Meter von hier fahre ein Bus zum Stadtrand und dort ist auch gleich ein Supermarkt“, antwortete Kyoko, während sie sich in dem bequemen Möbelstück zurücklehnte.
 

„Ich kann dich auch fahren. Ich muss Yashiro nur bescheid sagen, dass er uns ein Auto mieten soll“, schlug Ren vor und wiederholte nebenher den letzten Satz, den er in dieser Szene sprechen sollte, gedanklich. Das war’s, jetzt konnte er das Script erstmal beruhigt zur Seite legen. Er würde es später einfach noch ein oder zweimal durchgehen um es vollständig zu festigen.

Kyoko beobachtete den Schauspieler dabei, wie er sich vorbeugte und die Mappe mit dem Script auf dem Tisch ablegte, ehe er erneut nach seinem Wasserglas griff.
 

„Danke für das Angebot, aber ich würde das lieber zu Fuß bzw. mit dem Bus erledigen“, antwortete sie dann und lächelte den jungen Mann ihr gegenüber entschuldigend an. Ren schien allerdings schon angenommen zu haben, dass sie ablehnen würde. Er war daher nicht weiter überrascht, sondern nickte nur einverstanden. Er wusste ja wie gerne sie an der Natur war und auch wie ihre Fantasie dort immer wieder zu gewissen Welten abdriftete… Schon ulkig, dass sie sich was das betraf wirklich so gar nicht geändert hatte… Sie träumte noch immer so gerne vor sich hin wie vor zehn Jahren und er vermutete, dass sie diese Eigenschaft auch nie verlieren würde. Aber das machte nichts, er fand das eigentlich ganz süß…
 

„Okay, aber dann begleite ich dich. Immerhin läuft dieser Stalker noch hier rum“, erwiderte der Schauspieler noch, ehe er von der Couch aufstand, um sein inzwischen leeres Glas in der Küche wieder zu füllen.

„Möchtest du auch etwas?“, erkundigte er sich noch, ehe er ging.
 

„Ja, ein Glas Saft. - Danke“, antwortete Kyoko, worauf Ren nickte und kurz in der Küche verschwand. Als er zurückkam gab er ihr das Glas und nahm selbst wieder auf der Couch platz.
 

„Wie war das eigentlich, hatten dich die Mädchen nicht vorhin noch dazu eingeladen heute Abend mit ihnen unten ein Bad zu nehmen?“, begann der Schauspieler nun ein neues Thema. Das hatte er zufällig mitgehört. Als sie hier ankamen und ausgestiegen waren, kam Itsumi extra noch mal zu Kyoko und hatte sie gefragt, ob sie mitwollte, aber soweit er das mitbekommen hatte, hatte sie dort noch keine feste Antwort gegeben.
 

„Ja, stimmt! Wäre es denn okay, wenn ich hingehe?“, fragte Kyoko etwas unsicher. Sie wusste ja, dass er es bevorzugte sie nicht alleine zu lassen und sie wollte auch eigentlich gar nicht so weit von ihm weg, denn bei Ren fühlte sie sich einfach am sichersten… Aber mit ins Bad kommen würde er sicher nicht, nein, das hielt sie für ausgeschlossen, und vermutlich war es eh besser so. Die anderen kippten nachher noch um bei seinem Anblick... so ganz ohne Kleidung…

Also sie wollte ihn sich so erst gar nicht vorstellen! Nein, nein, dazu wusste sie zu gut, wie rot sie dann anlaufen würde!!
 

„Ja, natürlich. Ich würde mich in der Zeit dann mit Yashiro runter in die Bar setzten. Falls etwas sein sollte, sind wir also in der Nähe“, erwiderte Ren sofort und warf anschließend einen Blick auf seine Armbanduhr. Wenn sie mit ihnen gemeinsam runter wollte, sollten sie langsam los.

„Na dann zieh dich schnell um. Die wollten doch schon um halb sechs runter, oder? Wir können sie ja bei ihren Zimmern abpassen.“
 

Genau das hatten die Beiden anschließend auch getan. Kyoko hatte sich rasch umgezogen und ihren Yakuta angelegt. Anschließend hatte sie noch ihre Waschsachen zusammengesucht und in einem Beutel verstaut, den sie nun mit hinunter nehmen wollte. Ren war in der Zwischenzeit kurz zu Yashiro rüber gegangen und hatte ihn gefragt, ob er sich mit ihm in die Bar setzten wollte. Der Manager hatte natürlich nicht abgelehnt und sich nur noch schnell ein anderes Hemd angezogen, ehe er zu Ren auf den Gang hinaus trat. Nachdem auch Kyoko noch gekommen war, ging die Dreiergruppe zum Fahrstuhl und machte ein paar Stockwerke weiter unten noch einmal Halt um Itsumi und die anderen abzuholen.

Anschließend fuhren sie bis ins Erdgeschoss hinab. Dort angekommen machten sich die Mädchen nun auf in Richtung der Bäder, während Ren mit Yashiro in die Bar ging und sich dort auch gleich auf einen der Hocker an der Theke setzte. Sein Manager gesellte sich natürlich zu ihm und die beiden Männer bestellten rasch etwas zu Trinken, ehe eine kurze Stille eintrat.
 

„Wie läuft es jetzt eigentlich zwischen dir und Kyoko-chan?“, erkundigte sich Yashiro schließlich um die Stille zu brechen. Die Situation hier kam ihm sehr gelegen, denn er wollte seinen Schützling ja eh noch auf das Thema ansprechen und hier war Kyoko auch endlich mal nicht dabei, so dass er auch problemlos die Möglichkeit dazu hatte.
 

„Wie soll’s schon laufen. Wir kommen jedenfalls gut miteinander aus, falls du das meinst“, erwiderte Ren. In dem Moment stellte der Barkeeper zwei Gläser vor ihnen ab. Das von Yashiro war ein großes, gefüllt mit Bier und vor Ren stand ein kleineres Glas mit Yamazaki Suntory Whisky on the rocks. Der Schauspieler griff gleich nach dem Getränk und nippe kurz daran.
 

„Du weißt ganz genau, was ich meine, Ren“, entgegnete Yashiro und nahm auch erstmal einen kleinen Schluck seines Biers. Hach, wieso musste Ren sich immer gleich diese harten Sachen bestellen? Der konnte einfach nicht mal ein normales Bier oder etwas mit wenig Prozenten trinken…

„Heute Morgen hat sich mir ja eine niedliche Szene geboten… Ich weiß, dass war nicht beabsichtigt, aber traust du dich jetzt vielleicht endlich generell mit ihr das Bett zu teilen? Das mit der Couch ist doch schwachsinnig bei deiner Größe…“
 

Ren verdrehte kurz die Augen, als ihm immer klarer wurde, worauf dieses Gespräch hinauslaufen würde. Das hätte ihm bei Yashiro aber auch klar sein müssen…
 

„Nein! Ich bleibe bei der Couch!“, erwiderte der Schauspieler und machte eine kurze Pause, in der er Yashiros nicht gerade erfreuten Blick über seine Antwort musterte. Der Manager konnte das so langsam nun wirklich nicht mehr nachvollziehen… Ren atmete etwas stärker aus, ehe er erneut zum Sprechen ansetzte, allerdings jetzt in einem viel gedämpfteren Tonfall:

„Denkst du eigentlich ich bin ein Roboter, bloß weil ich Ewigkeiten keine Freundin mehr hatte? Es ist so schon schwer genug mich zu beherrschen. Ich hätte ja eigentlich nichts dagegen, aber das werde ich nicht riskieren…“
 

Yashiro blickte seinen Schützling einen Moment überrasch an. So war das also!! Er konnte sich echt nicht verkneifen leicht zu grinsen, während er Ren dabei musterte, wie er erneut an dem Whisky nippte und in anscheinend bewusst nicht mehr ansah. Na ja bisher hatten sie auch noch nie über so was gesprochen, Ren hatte sich vermutlich generell in den letzten Jahren mit niemandem ernsthaft über solche Themen unterhalten… daher war es seiner Meinung nach auch nicht verwunderlich, wenn ihm das Ganze jetzt ein klein wenig unangenehm war. Aber dennoch ein seltsamer Anblick, bei dem sonst so cool wirkenden Schauspieler… Und Yashiro konnte sich auch irgendwie nicht verkneifen, seine Gedanken in diesem Moment direkt auszusprechen, auch wenn er sich denken konnte, was für einen Blick er dann wieder ernten würde.
 

„Also ich finde, dann wird’s erst recht Zeit! Dir würde es sicher gut tun, dich mal etwas auszutoben…“
 

Bei dieser Bemerkung blickte Ren nun doch wieder direkt zu Yashiro und das war schon beinahe ein Mörderblick, den der Schauspieler in diesem Moment im Gesicht hatte…
 

„Spinnst du?? Ich will doch nicht nur deswegen mit ihr zusammen sein! Abgesehen davon ist sie gerade mal 16. Ich würde mich hüten sie in dem Sinne anzufassen!“
 

Yashiros Grinsen wurde noch einen Tick breiter. Hey, das war das erste Mal, dass Ren direkt sagte, dass er mit Kyoko zusammen sein wollte! Und das war wirklich eine Markierung im Kalender wert, wenn er daran dachte, wie lange es gedauert hatte, bis der Schauspieler sich diese Gefühle überhaupt erst selbst eingestanden hatte. Der Manager stützte sich mit den Ellenbogen auf der Theke ab, ehe er begann zu antworten:
 

„Ich habe niemals gesagt, dass es nur deswegen ist, aber das gehört doch nun mal dazu. Daher finde ich auch sind deine Bedenken was ihr Alter angeht unsinnig. Wenn es zwischen euch klappt, warum dann erst noch zwei Jahre warten, bis sie 18 ist? Abgesehen davon, wann hattest du denn dein erstes Mal? Ich wette vor 18, oder irre ich mich da?“
 

Ren wollte bereits dazu ansetzten etwas zu erwidern, als Yashiro seine letzte Frage aussprach und der Schauspieler für einen kurzen Moment regelrecht erstarrte. Es hatte doch wohl nichts hiermit zu tun, wann er sein erstes Mal hatte!
 

„Das ist doch völlig egal und tut hier nichts zur Sache! Ganz im Gegenteil zu der Tatsache, das sie nun mal minderjährig ist und ich mich damit genau genommen strafbar machen würde! Unter anderen Umständen wäre es mir vielleicht egal, aber wir sind nun mal im ShowBizz und werden dauerhaft von der Öffentlichkeit unter die Lupe genommen. Was meinst du, was los wäre, wenn das an die Presse käme?“, versuchte Ren bewusst das Thema wieder auf Kyokos Alter zu lenken.
 

Yashiro ließ sich aber nicht wirklich von seinen Worten beeindrucken und blickte den Schauspieler nach seiner Antwort erstmal einen Moment stumm von der Seite her an. Laut seiner Reaktion hatte er mit dem ‚vor 18’ anscheinend direkt ins Schwarze getroffen.
 

„Du wärst nun wirklich nicht der Einzige mit einer etwas jüngeren Freundin. Schau dir doch mal diese ganzen Stars aus der USA oder Europa an! Die stehen teilweise schon mit einem Bein im Grab und haben trotzdem junge Mädchen an ihrer Seite, die grad mal volljährig sind... DAS sehe ich eher als problematisch an. Außerdem wird euch die Presse schon nicht auseinander nehmen. Zumindest nicht im negativen Sinne. Es wird ne Menge Trubel darum geben, dass der unnahbare Ren Tsuruga tatsächlich eine Freundin hat, aber solange das mit euch Beiden hält, gibt es für niemanden Grund einen oder beide von euch in ein schlechtes Licht zu rücken. Abgesehen davon wird Takarada-san im Ernstfall schon einschreiten, du kennst ihn ja.

Aber ich will trotzdem noch eine Antwort auf meine Frage! Also, wann war es? Mit 17, oder vielleicht sogar 16??“
 

Ren trank nun doch lieber einen etwas größeren Schluck des Whiskys, ehe er das Glas wieder auf der Theke abstellte und sein Kinn in seiner Handfläche aufstützte. Ja gut… vielleicht würden sie darauf nicht so direkt eingehen. Sie müssten ja eh erstmal an Kyokos Alter rankommen, was Takarada-san sicher nicht so schnell rausrückte. Nun eigentlich waren es auch hauptsächlich bestimmte Fangruppen, die diese Besorgnis in ihm auslösten…

Aber Gott, wieso konnte Yashiro nicht einfach mal nachgeben! Er war ja sonst ein ziemlich zurückhaltender Mensch, aber seitdem diese Sache mit Kyoko angefangen hatte, wurde er immer neugieriger und hartnäckiger. Ren seufzte leise, ehe er zu seinem Manager hinüberblickte.
 

„Mit 15…“, murmelte der braunhaarige junge Mann leise und dabei spürte er, wie sein Gesicht, oder besser gesagt seine Wangen, irgendwie langsam immer wärmer wurden. Gott, er hoffte gerade nicht ernsthaft rot zu werden… Vermutlich war’s ja wenn nur ein leichter Rotschimmer, aber der war schon schlimm genug…

Der Manager staunte unterdessen nicht schlecht. Mit 15 schon? Wow, das war wirklich ziemlich jung. Er hatte neulich erst in einer Zeitung wieder eine Statistik gelesen und laut der sollten gerade mal 4 Prozent der 15jährigen in Japan bereits Sexuelle Erfahrungen haben. Hach, er wüsste zu gerne was noch so alles dahinter steckte! Aber Ren würde ihm sicher nicht noch mehr Einzelheiten erzählen…
 

„Wow, na dann warst du mir ganze zwei Jahre voraus!“, meinte Yashiro nach einem kurzen Moment, in dem Stille zwischen ihnen beiden herrschte. Der junge Mann nahm nun wieder sein Bierglas und nahm einen Schluck, ehe er zu Ren hinüber sah und das breite Schmunzeln auf dessen Lippen erkannte. Wieso lachte er denn jetzt??
 

„Hab ich irgendwas lustiges gesagt?“, hackte Yashiro nach und musterte seinen Schützling weiterhin, der sich danach aber irgendwie noch schwerer beherrschen konnte… Aus dem breiten Schmunzeln wurde nun doch ein richtiges Lachen, auch wenn er sich noch immer bemühte es zu unterdrücken.
 

„Tut mir leid…“, brachte Ren zwischen dem leisen Lachen irgendwann hervor. Er wusste ja selbst nicht genau, was gerade mit ihm los war, aber diese Situation eben… Nach seiner Antwort hätte er eigentlich etwas anderes erwartet… Keine Ahnung was genau, vielleicht irgendetwas in Richtung einer Moralpredigt, da das ja wirklich ziemlich früh war, aber definitiv nicht das, was Yashiro in seiner Antwort gesagt hatte! Damit hatte er wirklich am wenigsten gerechnet… Und zusammen war das Ganze einfach nur noch lustig! Zumindest in seinen Augen, aber so langsam konnte er auch erkennen, wie sein Manager ebenfalls anfing zu Schmunzeln.
 


 

In der Zwischenzeit saß Kyoko längst mit den anderen Mädchen gemütlich zusammen in einem der heißen Bäder. Die anderen hatten darauf bestanden keinesfalls das gemischte Bad zu benutzten, auch wenn es Kyoko an sich egal gewesen wäre. Sie kannte es halt einfach noch von früher, als sie bei den Fuwas gelebt und gearbeitet hatte. Obwohl es inzwischen auch ein etwas anderes Gefühl war… Na ja, das brachte es wohl so mit sich, wenn man langsam erwachsen wurde…

Das junge Mädchen hatte sich gerade etwas an dem Rand des Beckens angelehnt und die Augen geschlossen. Die anderen unterhielten sich, aber daran beteiligte sie sich im Moment nicht. Sie wollte sich lieber etwas zurücklehnen und entspannen. Bei Tsuruga-san oben zu baden hatte sie sich bisher nicht getraut… Duschen schon und okay in seiner Wohnung in Tokyo hatte sie auch schon mal gebadet, aber das war mitten in der Nacht und er lag dort wegen seiner Erkältung schon im Bett… Außerdem war es hier dadurch ja noch mal etwas völlig anderes, das sie ihn inzwischen ja irgendwie schon ziemlich mochte… Kyoko seufzte leicht, als sie plötzlich an der Schulter angetippt wurde. Sofort öffnete sie ihre Augen und erblickte Akane direkt neben sich.
 

„Darf ich dich mal etwas fragen, Kyoko-chan?“, fragte das junge Mädchen vorsichtig, während sich nun auch Itsumi und die anderen zu den Beiden gesellten. Kyokos blondhaarige Schauspielkollegin ahnte bereits, was Akanes Frage war… Sie hatte ja vorhin im Restaurant bereits mitbekommen, wie sie Kyoko und Tsuruga-san angesehen hatten und stimmt, sie hatte vorhin auch ganz vergessen noch einmal mit ihnen darüber zu sprechen, nachdem die beiden „Hauptpersonen“ weg waren…
 

„Ja, natürlich“, antwortete Kyoko unterdessen etwas überrascht. Sie hatte wohl als einzige absolut keine Ahnung wie die Frage aussehen würde…
 

„Zwischen dir und Tsuruga-san… ist da irgendwas?“, sprach Akane ihr Anliegen nach kurzem Zögern dann auch direkt aus. Kyoko starrte sie im ersten Moment völlig überrascht und auch ein wenig geschockt an. Wie kam sie denn darauf? Zwischen ihr und Tsuruga-san?? Das war doch absurd!
 

„Nein! Wie kommst du denn darauf? Ich weiß, dass ich beim Dreh viel Zeit mit Tsuruga-san und Yashiro-san verbringe, aber das ist lediglich, weil er nun mal mein Senpai ist und ich noch einiges von ihm lernen kann und will. Abgesehen davon kannte ich besonders am Anfang ja sonst niemanden aus der Crew“, antwortete Kyoko, sobald sie sich wieder richtig gefangen hatte. Aber uff, sie hätte nicht damit gerechnet so was mal direkt gefragt zu werden… Das machte sie gerade schon ziemlich nervös… Und dabei hatte sie eben ja sogar noch daran gedacht, dass sie Tsuruga-san ja eigentlich ziemlich mochte… aber laufen tat zwischen ihnen nichts. Er wollte ja nicht einmal freundschaftlich und auf ihre Bitte hin bei ihr im Schlafzimmer übernachten, sondern zog immer noch die Couch vor, obwohl er darauf doch niemals anständig schlafen konnte…

Am liebsten hätte sie bei diesem Gedanken an seine Worte heute Morgen wieder leicht geseufzt, aber das verkniff sich die junge Schauspielerin, um den anderen nicht nachher doch noch unabsichtlich Stoff für weitere Spekulationen zu liefern.
 

„Ja, aber sagt ein Senpai seinem Kohai, dass dessen Gekochtes sein absolutes Lieblingsessen ist? Und wenn er in deiner Nähe ist, lächelt er ganz anders als sonst… Bitte, sei ehrlich! Wir könnten es ja verstehen, nur wenn würden wir einfach gerne bescheid wissen. Wir erzählen es auch sicher nicht weiter!“, mischte sich nun Midori ein, worauf Kyoko die Mädchen einen Moment etwas unsicher ansah. Okay, das mit dem Essen war schon komisch… dass er sie bei sich wohnen ließ ebenfalls und dass er in letzter Zeit eigentlich nie wirklich fies zu ihr war, sondern sie ständig anlächelte mindestens genauso, aber das musste doch nichts heißen! Sie verstanden sich inzwischen halt einfach besser, da dieses Missverständnis bezüglich ihrer Schauspielmotivation ja auch geklärt war.
 

Kyoko schüttelte leicht den Kopf, während sie erneut antwortete: „Nein, wirklich. Ich denke ich kann Tsuruga-san als einen guten Freund bezeichnen, aber das war es auch. Ganz sicher!“
 

Itsumi beobachtete ihre Freundin während dieser Antwort genau. Irrte sie sich da, oder klang in ihrer Stimme ganz, ganz leicht eine Art Bedauern mit? Sie wusste ja, dass Tsuruga-san für Kyoko mehr als für eine Kollegin empfand, aber Kyoko selbst schien das noch nicht zu wissen. Nur laut ihrer Einschätzung waren da auch von ihr aus gewisse Gefühle, aber darauf würde sie sie hier jetzt nicht ansprechen… Das mussten die anderen nicht mitbekommen. Im Moment war es ja auch die Wahrheit, was Kyoko sagte. Zumindest von ihrem Standpunkt aus, aber na ja das würde sich hoffentlich bald ändern… und das war nicht nur ihre, sondern auch Yashiros Hoffnung…
 


 

Der Manager und sein Schützling saßen unterdessen noch immer an der Theke und hatten bereits die dritte Runde an Getränken bestellt. Das Thema hatte sich zu vorhin nicht wirklich geändert. Yashiro versuchte verzweifelt Ren dazu zu ermutigen aus sich hinaus zu gehen und zumindest die Chance zu nutzen mit ihr in dem Doppelbett zu übernachten und ihr so vielleicht noch etwas näher zu kommen, allerdings außerhalb dieser einen bestimmten Ebene, denn auf dem Gebiet blockte der Schauspieler noch immer völlig ab. Aber so wirklich gelingen wollte Yashiro auch das irgendwie nicht… Er hatte langsam den Eindruck zu verzweifeln und seufzte nun auch aus diesem Grund leicht. Das Ren sich so eine Chance, wie er sie hier in Karuizawa hatte einfach so durch die Lappen gehen lassen wollte, das konnte er einfach nicht verstehen… Aber einen plausiblen Grund konnte sein Schützling ihm auch nicht nennen…
 

„Du bist ziemlich kompliziert, weißt du das? Und Kyoko-chan ist es nicht weniger, ihr seid wirklich wie füreinander geschaffen!“, murmelte der Manager, während er nach seinem noch komplett gefühlten, neuen Bierglas griff und einen kräftigen Schluck nahm. Von dem ständigen auf Ren einreden, wurde sein Hals langsam schon richtig trocken.
 

Der Schauspieler starrte unterdessen auf das dritte Glas Whisky vor sich und war eigentlich kaum noch mit den Gedanken hier anwesend. Schon seit ein paar Minuten war er am überlegen… am grübeln darüber, ob er Yashiro bei einer gewissen Sache vielleicht mit einbeziehen und sozusagen um Rat fragen konnte und sollte… Nebenher griff er mit der linken Hand schon beinahe unbewusst an seine Jackentasche.
 

„Ich wünschte ihr könntet euch selbst mal dabei sehen, wie ihr miteinander umgeht! Ich denke, dann wären selbst deine Zweifel restlos beseitigt…“, fuhr Yashiro unterdessen noch fort und stützte sich anschließend wieder mit seinen Ellenbogen auf der Theke auf. Anschließend blickte er zu Ren hinüber und erst jetzt fiel ihm auf, wie nachdenklich dieser auf einmal war.
 

„Stimmt etwas nicht?“, erkundigte er sich daher vorsichtig. Ren blickte ihn darauf im ersten Moment etwas verwirrt an, ehe er die Frage überhaupt erst richtig realisierte.
 

„Nun ja…“, begann der Schauspieler. Er war sich immer noch nicht wirklich sicher… aber was sollte schon passieren, wenn er es ihm zeigte… Während Yashiro noch immer darauf wartete, dass sein Schützling weiter sprach, holte dieser eine dunkelblaue, längliche Schachtel aus seiner Jackentasche hervor und legte sie zwischen sich und Yash auf der Thekenoberfläche ab.

Der Manager starrte einen Moment etwas irritiert auf den Gegenstand, ehe er Ren wieder ansah, seinen fragenden Blick dabei aber nicht ablegte.
 

„Schau rein“, forderte Ren ihn auf, als er dessen Reaktion sah und atmete anschließend etwas tiefer durch. Yashiro fand das etwas komisch, besonders dieses schwere ausatmen eben noch, aber er tat, was Ren gesagt hatte und griff nach der Schachtel. Er hatte keine Ahnung was ihr Inhalt war und öffnete sie daher neugierig. Als er aber sah, was dort behutsam auf einem Samtpolster gebettet in der Schachtel lag, konnte er gar nicht mehr verhindern, dass ihm die Kinnlade runterklappte… Das… das konnte doch nicht sein… Das war eine Kette… eine nicht gerade günstig wirkende Kette und außerdem genau die, vor der Kyoko-chan vorhin an dem Schaufenster halt gemacht hatte…. Diesen hübschen blauen Stein in der silbernen Fassung, dann die ebenfalls silberne Verzierung, die sich über die rechte Hälfte des Edelsteines zog, plus die silberne, gedrehte Kette… Das musste man einfach wieder erkennen… [später bekommt ihr auch noch ein Bild von dem Anhänger ^^]

So langsam dämmerte Yashiro auch einiges… Das war es also, was Ren so plötzlich erledigen wollte und weshalb er noch einmal zurückgegangen war. Er hatte diese Kette gekauft und nun, es war nicht schwer zu erraten, dass sie für Kyoko bestimmt war…

Noch immer etwas fassungslos verschloss der Manager die Schachtel wieder und legte sie zurück auf die Theke. Als er Ren wieder ansah, erkannte er einen leicht unsicheren Ausdruck in dessen Augen. Es musste wirklich eine völlig spontane Aktion von ihm gewesen sein, diese Kette zu kaufen, und wenn Yashiro raten dürfte, würde er vermuteten, dass sein Schützling jetzt keine Ahnung hatte, was er mit ihr anstellen sollte…
 

„Also erstmal muss ich sagen überrascht du mich. Ich hätte nicht damit gerechnet, dass du diese Kette kaufst, aber sie ist eine gute Wahl, wenn ich daran denke, wie fasziniert Kyoko-chan von ihr war. Weißt du denn schon, wann du sie ihr geben willst?“, begann Yashiro nun wieder ein Gespräch in Gang zu bringen, da Ren sich damit jetzt sicher schwer getan hätte.

Das wurde auch bereits wieder daran deutlich, dass der Schauspieler seinen Blick von ihm abwandte und stattdessen auf das Glas vor sich starrte.
 

„Nein, ich habe keine Ahnung… Ich brauche schon irgendeinen guten Anlass, denn so ein Geschenk wird sie nicht einfach so annehmen… Sie würde vermutlich sagen, dass das viel zu teuer sei, und dass ich nicht so viel Geld für ein Geschenk für sie ausgeben solle... Wahrscheinlich sogar, dass ich ihr nicht einmal etwas schenken bräuchte… “, antwortete Ren und griff anschließend nach der Schachtel mit der Kette. Auch er öffnete sie kurz und warf einen Blick auf ihren Inhalt. Gefallen würde sie ihr sicher… Er wusste ja, wie sehr sie noch immer an Koon hing. Wobei sie ihr sicher noch besser gefallen würde, wenn sie auch wüsste, dass es Koon war, der sie ihr schenkte… Aber nun ja, er würde mal schauen, ob sich eine Gelegenheit bot es ihr irgendwann zu erzählen. Er war auch bei dieser Sache ziemlich unsicher, weil er keine Ahnung hatte, wie sie darauf reagieren würde… Was würde sie tun, wenn gerade er sich als Koon entpuppte?? Ihr Start, als sie sich bei LME wieder kennen lernten, war ja nicht gerade gut verlaufen… Und okay, inzwischen verstanden sie sich wesentlich besser, aber diese Unsicherheit blieb… Doch, das konnte er letztendlich nur herausfinden, wenn er es ihr sagte…
 

„Hm, da hast du wohl Recht…“, stimmte Yashiro seinem Schützling zu. Oh man, das war jetzt ja noch mal komplizierter als vorher…

„Also mir würde da nur ihr Geburtstag einfallen… Oder zur Premiere von DarkMoon vielleicht. Die Rolle als Mio wird ihr sicher einige Türen im Showbizz öffnen.“
 

„Ja, das hatte ich auch schon überlegt“, erwiderte Ren und verschloss das Schächtelchen, um es anschließend wieder in seiner Jackentasche zu verstecken. Ein Blick auf seine Armbanduhr bestätigte ihm, dass es bereits kurz vor sieben Uhr war. Lange würden Kyoko und die anderen sicher nicht mehr auf sich warten lassen.

„Aber na ja, ich werde wohl erstmal abwarten… Trotzdem danke.“
 

Yashiro nickte nur leicht, als Ren sich bedankte. Nun, jetzt wurde sogar er etwas nachdenklich… Sein Schützling schien sich wirklich immer mehr zu verlieben. Gott, er betete langsam ernsthaft dafür, dass er keine Enttäuschung erlitt! Er war zwar der Meinung, dass da von Kyokos Seite aus auch Gefühle waren, aber zu 100 Prozent sicher sein, konnte er da nicht… Es war immerhin nur eine Vermutung…
 

Die beiden Männer saßen noch einen Moment stillschweigend an der Theke, ehe sie doch wieder ins Gespräch kamen. Allerdings wechselten sie das Thema, was besonders Ren ganz Recht war, damit er sich etwas von dem Ganzen ablenken konnte…

Nach einigen Minuten kamen dann tatsächlich die fünf jungen Frauen, alle in ihren Yakuta gekleidet, aus der Richtung der Bäder und gesellten sich zu ihnen. Es wurde nach einer kurzen Unterhaltung beschlossen noch gemeinsam hier unten zu Abend zu essen, weshalb sie sich anschließend auch gleich einen Tisch suchten.

Nach dem Essen und einigen Unterhaltungen, war es bereits 21 Uhr durch, als die Gruppe gemeinsam die Lounge verließ und sich alle auf den Rückweg zu ihren Zimmern machten…



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  silver_snake
2007-04-26T23:01:54+00:00 27.04.2007 01:01
*grins*
und damit wären es dann insgesamt schon wieder 62 Kommis, fehlen ja dann nich mehr so viele zu ursprünglichen 271^^.
Bin sicher die Zahl hast du bald wieder erreicht.
Freu mich, dass die Fanfic jetzt wieder bei animexx is. Hab sie auch gleich wieder zu meinen Fanfic-Favorieten getan :)
Na dann viel Erfolg beim Hochladen der restlichen alten Kapitel und der zukünftigen neuen =) und noch viel Spass beim Schreiben^^
Von: abgemeldet
2007-04-24T13:14:02+00:00 24.04.2007 15:14
Am Vorabend des Sturms... *seufz* Noch ist alles friedlich, aber baaaaaaaaaaal baaaaaaaaaaald bricht die Dramatik in diese scheinbar friedliche Atmosphäre ein...
*unk*
Von:  Kyoko-Hizuri
2007-04-23T12:38:01+00:00 23.04.2007 14:38
super gemacht
mach weiter so
deine ideen gefallen mir...^^
das Yashiro mit Ren über sowas redet...^///^
beeil dich bitte mit den anderen Kaps
BIIIIIIIITTTTTTTTTEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEE!!!
Von:  goldenchie
2007-04-23T10:44:21+00:00 23.04.2007 12:44
Klasse, dieses handfeste Männergespräch. ^^ (Obwohl ich schon gern eine Szene "gesehen" hätte, in der er im öffentlichen Bad ist... *sabber* ^^)
Wurde ja auch langsam mal Zeit, dass die beiden mal reden; schließlich ist Yashi ja in dieser Sache ganz auf seiner Seite. ^_-
Ich weiß nicht, ob ich es schon mal gesagt hab, ... aber in Japan wird man mit 20 Volljährig, nicht mit 18. Man darf auch erst mit 20 offiziell Sex haben ... Wie das allerdings damit zusammenpasst, dass man schon voher (mit 16 glaub ich) heiraten darf, wenn der Partner volljährig ist, weiß ich nicht. ^__^ (Japan ist in mancherlei Hinsicht ein merkwürdiges Land... ^^)


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