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Desire

von

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Kapitel 6

Bill saß am Frühstückstisch im Hotel und starrte auf sein Brötchen, doch eigentlich sah er es nicht, denn gedanklich war er ganz weit weg. Bisher hatte er auch noch nichts gegessen. Weder seinen Obstsalat, noch etwas anderes von den leckeren Dingen, die er sich vom Frühstücksbuffet geholt hatte. Sein Pfefferminztee war inzwischen kalt geworden und anstatt sein Messer dazu zu benutzen endlich das Brötchen zu halbieren drehte er den metallenen Griff zwischen seinen Finger.
 

„Ok, das reicht!“

Verwundert blickte Bill auf und sah Gustav direkt in die Augen.

„Was ist denn?“

„Du hockst hier, als würde die Welt untergehen und sagst kein Wort. Georg und ich haben dich schon drei Mal gefragt, wo Tom steckt.“

„Ja? Hab ich gar nicht gehört.“

„Das haben wir gemerkt“, antwortete Georg für Gustav.

„Was ist los mit dir? Zu wenig geschlafen?“

„Ja, das wird’s wohl sein“, sagte Bill und wusste seine Freunde würden ihm das nicht glauben.
 

Gustav stand auf und blickte auf Bill runter, der sich irgendwie bedroht fühlte, weil es aus den Teddybäraugen verärgert funkelte. Bill schluckte, denn er machte sich auf ein Gewitter gefasst, doch es war lediglich ein fernes Donnern, als Gustav endlich sprach.

„Ich gehe Tom holen.“

Bill zuckte zusammen und fand es unglaublich, wie so ein einfacher Satz, in der richtigen Tonlage gesprochen, zu einer Drohung wurde.
 

Nachdem Gustav aus dem Raum verschwunden war, drehte sich Bill zu Georg um.

„Was ist denn mit dem los?“

„Ist ein bisschen genervt von Tom und dir.“

„Was? Wieso? Was haben wir gemacht?“

„Fällt dir schon gar nicht mehr auf, oder?“

Skeptisch beäugte Bill Georg und hatte plötzlich den Geruch von Wurst und frischen Brötchen in der Nase, was seinen Magen knurren ließ. Endlich nutzte der das Messer für seinen eigentlichen Zweck und schnitt das Brötchen auf.

„Was haben wir getan?“, fragte Bill, der echt keine Idee hatte, wie Tom und er ausgerechnet Gustav aus der Ruhe gebracht hatten.

Georg seufzte auf. „Ihr benehmt euch echt unmöglich im Moment.“

„Wie denn?“

„Ihr redet kaum noch miteinander und ständig siehst du Tom so komisch an.“

Bill schluckte. „Wie meinst du das?“

„Hat Tom es dir gesagt?“

„Was denn?“

„Dass er scharf auf dich ist?“
 

Bill verschluckte sich an seinem Tee und prustete einen Teil der Flüssigkeit über den Tisch.

„Was?“, krächzte Bill.

„Ich hab recht, nicht wahr?“

„Er… also Tom…“

„Wusste ich’s doch. Dieser Idiot!“

Georgs Gesichtsausdruck war ernst, doch was Bill mehr beschäftige, während er versuchte wieder seine Fassung zu gewinnen, war, wie sein Bruder so etwas weitererzählen konnte.

„Du braucht dir keine Gedanken machen Bill, das wird nur so ne Phase von Tom sein. Heute denkt er noch er ist scharf auf dich und morgen vögelt er schon wieder Mädchen.“

Bill konnte nicht anders, als schief zu grinsen. Er konnte Georg unmöglich die Wahrheit sagen. Doch das brauchte er auch nicht, denn Georg deutete seine Miene richtig.

„Scheiße, kann es sein, dass ihr es schon miteinander getan habt?“

„Und wenn es so wäre?“, fragte Bill während sein Gesicht immer röter wurde.

„Dann tust du mir leid.“

„Warum?“

„Weil du verletzt wirst.“
 

Erstaunt über diese Worte sah Bill Georg einfach nur an. Er konnte ihm nicht widersprechen oder ihm sagen, dass er sich irrte. Die Wahrheit schwebte, wenn auch zum Teil ungesagt, unsichtbar zwischen ihnen.

„Versteh mich nicht falsch, Bill, aber wenn ihr ineinander verliebt wärt, dann könnte ich es verstehen, obwohl ihr Brüder seid, aber Tom…“

„Ich weiß, für Tom ist es nur ein Spiel. Das Ausloten wie es mit einem Kerl, mit seinem Zwilling ist.“

„Was empfindest du für ihn? Willst du es auch? Wenn nicht, dann solltest du es ihm schnellstens klar machen und ihn auf Abstand halten, zumindest bis sein Hormonstau sich gelegt hat. Ich weiß, das ist nicht leicht, weil wir ja ständig gemeinsam unterwegs sind, aber wenn du willst, dann werde ich dir dabei helfen.“

„Danke, Georg, doch ich glaube noch komme ich allein zurecht.“

„Deine Entscheidung, aber wenn du deine Meinung änderst, ich bin da.“
 

Dankbar nickte Bill und sah auf sein Brötchen herunter. Der Appetit war ihm bereits wieder vergangen, doch als er sah wie Gustav mit Tom den Raum betrat, zwang er sich zum Essen. Er würde sich in dieser Nacht Gedanken über seine Situation machen müssen und seine Gefühle für Tom endgültig ordnen. Jedoch wollte er bis dahin kein Anzeichen von Schwäche mehr zeigen und als Gustav sich wieder auf seinen inzwischen kalten Stuhl setzte, strahlte er ihn mit seinem breitesten Lächeln an, das auch noch auf seinen Lippen lag, als er Tom einen Guten Morgen wünschte.
 

Fortsetzung folgt…



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2007-05-10T06:19:36+00:00 10.05.2007 08:19
Erste...
HAHAHAHAHAHAHA xD

Tom hat es Georg erzählt??
Hat er das Gustav auch gesagt? Oo

Anstatt Bill seinem Bruder mal die Meinung geigt, NEIN er lässt sich weiterhin benutzen -.-***
Aber so stell ich mir Bill im wahren Leben vor..

Nya.. Wieder n tolles Chap (eigentlich wie jedes von dia =P)

hdgggggggdl
*umknuffz*

Da Zorroline


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