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Short, short, shorties....

Diverse Kurzgeschichten
von

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Wer liest sieht mehr

„Tritt ein, Freund. Wähle deinen Weg, sei frei. Sei Freund oder Feind. Sei arm oder reich. König oder Bettler. Sei mutig oder feige, klug oder dumm. Es liegt bei dir, triff deine Entscheidung und tritt ein“.
 

War in goldenen Lettern auf ein riesiges Tor geschrieben, das zu einem noch größerem Turm gehörte.

Ein vielleicht neun oder zehnjähriger Junge stand davor und las den Spruch wieder und immer wieder, ohne zu verstehen was er bedeuteten sollte.
 

Er war vor kurzem auf einer Wiese voller Blumen, die sich sanft im Wind wiegten, unter einem Azurblauen Himmel aufgewacht.

Ohne zu wissen, wo er sich befand und wie er hierhin gekommen war. Er stand daraufhin auf und sah sich um, wobei er in der Ferne am Horizont den Turm entdeckte. Der Junge beschloss dorthin zu gehen.
 

Jetzt stand er hier und war sich nicht sicher, ob er eintreten sollte oder nicht. Dann nahm er all seinen Mut zusammen und trat ein und fand sich in einer riesigen Halle wieder. Eine Wendeltreppe führte hinauf zur Spitze des Turms, dessen Ende man nicht sehen konnte. Die Treppe war gesäumt von Türen soweit das Auge reichte, es mussten Tausende sein oder mehr. Neugierig ging der Junge auf eine der Türen zu, diese, war mit Gold beschlagen und eine andere mit Eisen, keine Türe glich der anderen und über jeder stand jener Spruch, den er schon an dem riesigen Tor gesehen hatte, geschrieben. Der Junge wollte gerade nach der Klinke greifen um einzutreten, als er eine Stimme hörte „Halt!“. Rief sie gebieterisch, sie schien von überall und nirgendwo zu kommen.

„Wer ist da?“ Fragte der Jung ängstlich. „Ich, bin der Wächter dieses Ortes. Mein Name ist nicht wichtig, du brauchst ihn noch nicht zu wissen.“ Antwortete die Stimme aus dem Nichts. „Weißt du, wo du hier bist, Kleiner?“

„Nein.“ „Nun, dann lass mich dir erklären. Dies hier ist ein Ort, denn jeder Mensch in sich trägt, jeder hat so einen Turm in sich. Bei Kindern wie dir, ist er noch so riesig und unendlich groß, doch bei Erwachsenen schrumpft er und wird immer kleiner. Du begibst dich auf eine Reise, wenn du die Treppe betrittst und diese Türen führen in viele verschiedene Welten. Du kannst dort alles sein und alles werden. Ein Zauberer, Ritter, ein weiser König oder ein böser. Alles erdenkliche und unerdenkliche kannst du sein, wenn du nur genau hinsiehst. Du kannst durch diese Welten gehen, so oft und so lange du möchtest, wenn du dich für diesen Weg entscheidest. Nun? Was sagst du?“.

Der Junge überlegte und fragte dann. „Ich kann also immer hierher kommen, sooft ich will?“

„Ja“ sagte der Wächter. „Klingt toll, das möchte ich gerne. Ich möchte zu gerne wissen was sich hinter den Türen befindet“. „Eine kluge Entscheidung, die du niemals bereuen wirst. Hier ist dein Schlüssel zu diesem Ort, bewahre und achte ihn gut, in deinem Herzen.“. Sprach die Stimme und eine kleine leuchtende Kugel, die in die Brust des kleinen Jungen drang und sich dort, tief in seinem Herzen verbarg. Er spürte eine seltsame Wärme in seinem Herzen und hatte ein Gefühl von freudiger Erwartung. Plötzlich zog es seinen Körper fort von diesem Ort und er rief: „Wächter sag mir deinem Namen.“, „Man nennt mich Fantasie und ich wohne in allen Menschen. Finde mich, indem du zwischen den Zeilen liest.“ War die Antwort des Wächters und dessen Lachen hallte noch lange im Kopf des Jungen nach.
 

„Richard! Schatz, wach auf du musst in die Schule. Mach dich fertig und komm frühstücken.“. Das war die Stimme von Richards Mutter und bevor sie das Zimmer verließ drehte sie sich noch einmal um und sagte: „Opas Geburtstagsgeschenk für dich ist heute angekommen und ein Brief ohne Adresse und Absender. Ich Hab es dir auf deinen Schreibtisch gelegt und jetzt raus aus den Federn.“

„Danke Mama“ sagte Richard stand auf und zog sich an und dachte über den seltsamen Traum nach den er gehabt hatte. Es war ihm, als könne er noch immer das leise Lachen der Stimme hören. Er ging zu seinem Schreibtisch und dort lag, wie es seine Mutter gesagt hatte das Päckchen und eine Ein Briefumschlag, auf dem nur sein Name stand. Er nahm das Päckchen in die Hand und machte es auf. Es war ein Buch, „Ivanhoe“ und als er es aufschlug fand er eine Widmung, die wo lautete:
 

„Tritt ein, Freund. Wähle deinen Weg, sei frei. Sei Freund oder Feind. Sei arm oder reich. König oder Bettler. Sei mutig oder feige, klug oder dumm es liegt bei dir triff deine Entscheidung und tritt ein, ins Reich der Fantasie. In Liebe Opa.“
 

Richard musste unwillkürlich an den Turm denken und lächelte, er öffnete den Umschlag und zog die Karte heraus. Auf dem Bild war eine riesige Blumenwiese unter einem Azurblauen Himmel zu sehen und in der ferne ganz weit weg sah man einen Turm. Der Junge traute seinen Augen nicht, dort war er doch gewesen, in seinem Traum. Er klappte die Karte auf, es stand nur ein Satz dort in einer schönen goldenen Schrift, die weder von seinem Opa, noch von seinen Eltern war, auch keiner, den er kannte hatte so eine Handschrift. Richard las den Satz, welcher nur aus vier Wörtern bestand:
 

Wer liest sieht mehr.



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