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Poems & Lyrics

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Itami

Itami
 

Bedächtig nehme ich die Klinge in die Hand

Betrachte gedankenverloren diese silbrige Schönheit in meiner Hand

Ich weiß, dass es falsch ist

Ich weiß, dass mir das hier nicht helfen wird

Dennoch lege ich die Klinge langsam und bedächtig an meinen Puls
 

Ein leichtes Lächeln huscht über mein Gesicht

Ich übe langsam mehr Druck aus

Spüre, wie die Klinge meine Haut zunächst nur aufritzt

Dann dringt sie tiefer in mein Fleisch

Durchtrennt es langsam
 

Ich spüre, wie warmes Blut über meinen Arm läuft

Ich bin fasziniert von seiner Farbe

Dieses rot ist so rein und dunkel zugleich

Und dieser Duft...ich liebe ihn

Langsam hebe ich mein Handgelenk an meine Lippen
 

Meine Zunge schießt hervor

Ich sammle einige Tropfen des kostbaren Lebenssaftes auf

Süß...so unendlich süß ist der Geschmack des Blutes

Und doch schmeckt es auch bitter

Bitter wie die Enttäuschungen, die ich erlebt habe
 

Meinen Geliebten, den ich an eine andere verlor

Der mich betrogen hat, während wir zusammen waren
 

Meine Großeltern, die mich verließen

Bevor sie ihr Versprechen erfüllten
 

Meine beste Freundin, die mich einfach im Stich ließ

Nur weil ihr Freund ihr wichtiger wahr
 

Noch mehr enttäuschende Dinge kommen mir in den Sinn

Ich verdränge sie

Will nicht bemerken, wie kaputt ich wirklich bin

Will nicht wissen, dass ich krank bin

Dass ich mich schon lange selbst verloren habe
 

Verloren habe ich vor allen Dingen mein Selbstvertrauen

Ich vermisse so viele unersetzliche Dinge...Menschen

Es hat mir mein Vertrauen in mich selbst geraubt

Mich dazu gebracht, mir selbst wehzutun

Mich kaputt gemacht
 

Mein bester Freund ist jetzt eine kleine schimmernde Rasierklinge

Mit ihr sitze ich hier auf meinem Fensterbrett

Ich starre in den Nachthimmel hinaus

Die Schönheit der Sterne nehme ich schon lange nicht mehr wahr
 

Früher einmal habe ich es genossen hier zu sitzen

Hier draußen, auf dem Sims meines Fensters

Den Rücken gegen die kühlen Dachpfannen gelehnt

Den Blick dem Abendhimmel zugewandt

Gedankenverloren den Sonnenuntergang betrachtend
 

Heute sitze ich wieder hier

Doch mein Blick nimmt diese Schönheit nicht mehr wahr

Zu abgestumpft ist mein Herz,

als dass noch irgendetwas mich berühren könnte

Ich starre einfach nur in den dunklen Nachthimmel
 

Mechanisch greift meine Hand neben mich

Dort liegt sie...

Gedanken machen sich in meinem Kopf breit
 

Soll ich es tun?

Allem ein Ende bereiten?

Diesem Schmerz und der Einsamkeit entfliehen?
 

Denn einsam bin ich

Soviel ist sicher

Niemand vermisst mich

Das weiß ich
 

Wer sollte auch so was krankes, labiles wie mich vermissen?
 

Ein zynisches Lachen entkommt meinen Lippen

Warum sollte ich die Welt von mir erlösen?

Das wäre doch zu einfach.

Ich lasse die Klinge sinken
 

Langsam kommt wieder leben in meinen Körper

Ein wenig lässt die Kälte nach

Arme schlingen sich von hinten um meinen Körper

Ich spüre einen warmen Körper an meinem
 

Langsam drehe ich meinen Kopf zur Seite

Blicke in deine Augen

Dein Lächeln sagt mir, dass du für mich da sein wirst

Egal was passiert
 

Ich erwidere dein Lächeln

Gebe dir die Klinge

Damit ich nicht in Versuchung gerate es doch zu tun

Dann rücke ich zur Seite
 

Du setzt dich neben mich

Hältst meine Hand

Aufmunternde Worte verlassen deinen Mund
 

Ich lasse meinen Kopf an deine Schulter sinken

Zum ersten Mal seit langem fühle ich mich geborgen

Verspüre keine Angst vor dem nächsten, nahenden Morgen
 

Ich weiß jetzt

Ich bin nicht allein

Du bist für mich da

Wenn alle Stricke reißen
 

Mit einem Lächeln auf den Lippen schließe ich die Augen

Denn ich bin sicher

Du wirst über meinen Schlaf wachen

Verhindern dass mich Alpträume und Einsamkeit langsam zerreißen
 

Alpträume, wie mich immer wieder dazu bringen

Schreiend auf zu wachen

Die Tränen des Schmerzes über meine Wangen laufen lassen

Weil sie mir die Grausamkeit meines Tuns vor Augen führen

Weil sie mir zeigen, wie die anderen fühlen

Die, die hilflos mit ansehen müssen, wie ich mich zugrunde richte
 

Einsamkeit, an der ich selbst nicht unschuldig bin

Weil ich mich zurückziehe

Die, die ich liebe von mir stoße

Weil ich sie vor mir selbst schützen will

Und sie damit nur noch mehr verletze
 

Wenn ihr das hier lest, möchte ich nur noch eines sagen

Es tut mir leid

Es tut mir leid, dass ich euch soviel Kummer bereite

Es tut mir leid, dass ihr euch um mich Dummkopf so viele Sorgen macht

Bitte verzeiht mir

Ich versuche, es nicht wieder zu tun

Und ich bin sicher

Mit euch an meiner Seite schaffe ich das
 

Ein zufriedenes Lächeln huscht über mein Gesicht

Und ich kuschele mich glücklich enger an dich

Zum ersten Mal seit langem fühle ich mich wohl in meinem Körper

Verspüre ich wieder Lust zu leben
 

© S. Rabe 12.08.2005
 

Ich hoffe, dieses Mal kann man meine Gefühle ohne eine großartige Erklärung nachvollziehen...

Die, die mich besser kennen, werden vielleicht ein wenig besser verstehen, warum ich tue, was ich tue...werden wissen, wie es mir wirklich geht und ich hoffe, dass sie mich deswegen nicht verachten

Ich weise hier niemandem die Schuld für mein Handeln zu, denn das obliegt allein meiner Verantwortung,...ich gebe hier nur weniger Antwort auf die Frage nach dem 'Warum?'
 

Bye Toto



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von: abgemeldet
2006-06-25T17:28:08+00:00 25.06.2006 19:28
wie ich dazu steh, ha ich dir ja schon mal gesagt *durch ff wieder lust auf blut bekommt*
Von:  Lulu-mietze
2006-01-18T13:32:28+00:00 18.01.2006 14:32
aso *noch vergessen hat*
Find ich gut dass du dich traust so was zu veröffentlichen wo es dann jeder lesen kann... trau ich mich nich... Zeilen in dieser Art find ich doch sehr persönlich... *noch nen Schokobon zuschiebt*
Von:  Lulu-mietze
2006-01-18T13:29:42+00:00 18.01.2006 14:29
Herzlichen Dank auch! Ich saß gutgelaunt in der Schule im info und jetzt sitz ich immer noch im info. Aber mit Tränen in den Augen (wär peinlich wenn ich hier losheule....bei den ganzen kleinen kiddies also die 7. klassen... ich bin ein mittleres kiddie TT) und total niedergeschlagen... Mann das kann man richtig gut nachvollziehen... und mir tut sogar das Handgelenk weh aber hallo! Kann kaum richtig schreiben... Ich glaub so was nennt man sympatieschmerzen... oder?? So hier ne Packung Endorphine und damit die auch schnell ins Blut gelangen eine Universalschokolade...
*nach Hause düst Mietzekater schnappt und den durchknuddelt* Jetzt bauch ich nämlich meine Universalschokolade.... *schnüff*
Von: abgemeldet
2005-08-16T22:03:47+00:00 17.08.2005 00:03
*gänsehaut hat*
*gleich nen Taschentuch brauch*
Man kann sich sehr gut hinein versetzen und mitfühlen
einfach nur noch in den Arm nehm, bin für dich da mehr kann man dazu hier nich sagen
Von: abgemeldet
2005-08-15T20:52:09+00:00 15.08.2005 22:52
*schmunzel* kann mich kao da anschliessen. hab dir ja schon gesagt, dass ich diese art von "gedicht" sehr viel besser finde. endlich findet man eine wirkliche aussage darin und man kann deine gedanken nachempfinden. bitte zukünftig beibehalten =) *toto auf schoss zieh und im nacken kraul* hast du wirklich gut gemacht. *knuff* vielleicht versuchst du es irgendwann trotzdem nochmal auf englisch zu übersetzen ^^ dürfte vom klang her eher einem gedicht ähneln =)
Von:  Daniloni
2005-08-15T12:21:15+00:00 15.08.2005 14:21
T.T
heulen am morgen... bringt kummer und sorgen... TT.TT
der text ist so~ schön... *gleich noch mal lesen geht*
er zeigt einem, was wirklich in dir vorgeht... und man möchte dich auf der stelle durchknuddln... und sagen, dass man immer für dich da ist... T.T
ohje~... ich brauch ein taschentuch...


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