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Alles nur für dich

Part II
von

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Uruha

Uruha
 

So lang ist es jetzt schon her dass Reita gestorben ist und immer noch hat es keiner von uns verkraftet. Ich wünschte wir könnten all das endlich vegessen. Ich gehe immer noch jeden Tag zu seinem Grab. Nicht mal Aoi tut das. Ruki hat ihm gesagt dass das so sicher besser wäre.
 

„Reita, wir vermissen dich alle... Aoi hat so sehr um dich geweint. Und keiner von uns ist noch richtig glücklich... Ich wünschte mir du wärst wieder bei uns.“
 

Seit zwei Monaten gehe ich jeden Tag zu seinem Grab, seit zwei Monaten sage ich ihm die gleichen Dinge. Dabei weiss ich doch dass er nie zurückkommen wird. Ich fühle mich nicht mehr richtig gut. Am Anfang dachte ich, dass Kai und ich das zusammen überstehen würden. Aber unsere Beziehung ist nicht so gelaufen wie ich es mir gewünscht hätte. Dauernd streiten wir uns über die gleichen Dinge. Langsam halte ich das nicht mehr aus. Wir sind alle nicht mehr so wie wir mal waren. Es ist immer schlechter geworden.
 

„Hast du wirklich gedacht, es würde einem von uns helfen wenn du uns alleine lässt?“
 

Ich weiss doch dass er mein leises verzweifeltes Flüstern nicht hört. Und trotzdem will ich dass sagen. Ich weiss nicht was ich tun soll. Das Gefühl der Hilflosigkeit lässt die Tränen in mir hochsteigen. Wütend wische ich sie weg. Ich will doch stark sein, ich will es wirklich! Aber ich bin so schwach. Ich hasse mich dafür. Langsam drehe ich mich um und verlasse den Friedhof. Ich erinnere mich noch genau daran wie es war als wir Reita vor zwei Monaten hier beerdigt haben. Nur Aoi hat geweint, er konnte gar nicht mehr aufhören. Als wir hergefahren sind hat er geweint, während der Beerdigung hat er geweint und danach auch. Als wir am Abend daheim waren war er ganz ruhig. War ganz normal. Und wir? Wir sind in unsere Zimmer gegangen und haben die Tränen geweint die wir zuvor unterdrückt hatten. Wir sind so feige.
 

„Uruha.“

„Hallo, Schatz.“

„Ich denke wir sollten mal miteinander reden.“

„Hat das nicht bis morgen Zeit? ich bin wirklich im Moment...“

„Uruha, ich weiss von dir und diesem Mann.“
 

Ich hab es ja geahnt. Ich hätte wissen müssen dass Kai es mitkriegt und trotzdem war ich unvorsichtig. Musste ich ihn denn betrügen? War es das wirklich was ich wollte? Nein, natürlich nicht... Aber jetzt muss ich damit klarkommen.
 

„Uruha, warum hast du das getan? Bedeute ich dir denn so wenig?“

„Das ist es nicht! Ich liebe dich, wirklich! Das musst du mir glauben“

„Sei ehrlich, gibt es noch einen Grund weshalb ich dir vertrauen sollte? Nur einen?“

„Nein, warscheinlich nicht.“

„Uruha, du weisst ich liebe dich. Ich liebe dich wirklich über alles. Aber es geht nicht mehr.“

„Ist ok. Ich verstehe das.“
 

Ja, ich will es wirklich verstehen. Aber irgendetwas in mir will das einfach nicht wahrhaben. Vielleicht weil du der Mensch bist den ich liebe? Ich gehe in mein Zimmer. Die Vorhänge habe ich seit Wochen nicht mehr geöffnet. Die hektische Welt da draussen interessiert mich nicht. Selbst wenn ich raus gehe, ich beachte nichts von dem was um mich herum ist. Früher war ich so lebenslustig. Was ist denn nur los mit mir? Ich verstehe mich ja selbst nicht! Ich will doch nur dass jemand bei mir ist, ich will nicht allein sein. Eine einzelne Träne rinnt über mein Gesicht. Ich mache mir nicht die Mühe sie wegzuwischen. Es werden keine weiteren folgen. Ich setzte mich in eine Ecke. Ich will nicht allein sein. Wie lange sitze ich dort? Ich weiss es nicht. Vielleicht Stunden. Irgendwann halte ich es nicht mehr aus. Ich nehme meine Jacke und gehe raus. Aber nicht in einen Club, wie sonst immer, sondern ich gehe wieder zum Friedhof.
 

„Reita... Ich kann nicht mehr klar denken. Kai hat mit mir Schluss gemacht. Und ich weiss sogar warum. Ich habe ihn betrogen. Und trotzdem kann ich es nicht akzeptieren. Ich will ihn doch verstehen, ich liebe ihn doch. Ich will doch dass er glücklich ist!“

„Wie rührend.“

„Kai! Was machst du hier?“

„Ich habe gesehen wie du rausgegangen bist und da bin ich dir nach.“

„Warum?“

„Weiss ich nicht... Einfach so...“
 

Lange, lange haben wir uns einfach nur angeschwiegen.
 

„Er fehlt mir.“

„Ja, mir auch.“

„Uruha bitte, akzeptiere das. Ich kann es dir nicht leichter machen. Es ist ja für mich selbst schwer. Bitte, mach mir kein schlechtes Gewissen...“

„Ich werde versuchen es so zu nehmen wie es ist. Ich bin selbst Schuld an der Situation. Damit muss ich jetzt klarkommen. “

„Danke.“
 

Ja, ich muss es einsehen. Ich habe es kaputtgemacht. Alles wofür ich gelebt habe. Und trotzdem werde ich wohl einfach hier bleiben. In dieser langweiligen toten Welt. Und zwar nur um zu sehen wie du ab und zu lächelst. Nur um zu sehen wie du lebst, während ich längst innerlich gestorben bin.
 

„Kai ich liebe dich.“

„Ich weiss. Lass uns heimgehen, ja?“

„Ok...“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Rukis-Kuschelkissen
2007-02-01T14:24:01+00:00 01.02.2007 15:24
TTTTTTTTTTTTTTTTTT.TTTTTTTTTTTTTTTTTT!
*gar nicht mehr aufhören kann zuheulen*
*schnief*
Du schreibst wirklich sehr schön,man kann sich richtig in die Member hinein versetzen!
*schnüff*
*tempo rausholt*
*tränen weg wisch*


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