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Wünsch Dir Was

"Ne verzwickte Lovestory =) "
von

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Talk to Dad

Swantje saß auf dem Umrandungsstein des Grabes ihres Vaters. Raven schlief an ihren Füßen.

„Wie geht’s dir? Mir und Mama eigentlich ganz gut, aber wir vermissen dich eben. Aber wir kommen klar! Raven passt auf uns auf und Uli natürlich auch. Ich soll dir wie immer schöne Grüße sagen.

Weißt du, Papa, aber eigentlich komm ich wegen was anderem hier hin. Da ist dieser Mann, von dem ich dir schon erzählt hab. Weißt du, ich dachte ja, dass er mir egal ist, nachdem ich diese E-Mail bekommen habe, aber heute war ich mit Fabian im Studio und er war auch da.

Er ist der Tontechniker und Besitzer des Studios. Aber plötzlich stand er bei mir im Bad, als ich geduscht hab. Und irgendwie hat mein ganzer Bauch verrückt gespielt… Dann bin ich zu Fabian und ihm, René, in die Regie gegangen und erst hat er sich lächelnd umgedreht, aber dann hat er mich erkannt und hat so kalt und desinteressiert mit mir gesprochen und mich angesehen.

Ich hab natürlich wieder geheult, du kennst mich ja. Nachher hat er das gemerkt. Er stand hinter mir und hat die Hand auf meine Schulter gelegt.

Aber ich war dann auch plötzlich so kalt zu ihm und es war mir egal, was er sagen wollte. Ich dachte, ich hätte das Recht sauer auf ihn sein, aber nein, er stellt sich auf beleidigt.

Er hat keine E-Mail bekommen, dass ich ihn nur für eine Nacht wollte. Er war so dämlich! Dabei hatte er doch keinen Grund dazu!“, Swantje schimpfte mittlerweile richtig laut.

Ein alter Mann drehte sich zu ihr um und schüttelte den Kopf. Raven hob den Kopf und bellte. Swantje nickte dem Mann zu und sagte: „Entschuldigung!“, dann redete sie sich weiter den Frust von der Seele:

„Er war bestimmt nur sauer, dass ich ihn nicht mit heimgenommen habe in dieser Nacht und rangelassen habe. Ich könnte mich selber schlagen, dafür, dass ich so einem charakterlosen Menschen mein Herz geöffnet habe und dass ich auf dem besten Weg war, etwas für ihn zu empfinden.

Papa, ich habe ihm sogar von dir erzählt und wofür meine Tätowierung steht!“,
 

Swantje wurde von einem Heulkrampf durchrüttelt: „Warum ist er so zu mir gewesen? In dieser Nacht war er so…so…so…so liebevoll und offen. Er hat mir ein wahnsinnig gutes Gefühl gegeben. Habe ich mich denn so in ihm getäuscht und Diana hat Recht? Ist er auch so einer, der ständig Fans abschleppt? Er hat ja selber draußen gesagt, dass er so eigentlich nichts gegen One-night-stands hat, nur wenn er eine Beziehung hat und die hat er nicht.

Aber ich will nicht nur ein One-night-stand sein!

Du und Mama haben doch immer gesagt, ich hätte eine so tolle Menschenkenntnis: Warum muss die mich gerade jetzt bei René im Stich lassen? Kann nicht Gerlinde die Wahrheit sagen und René ist gar nicht so einer und Diana will mir nur Angst machen?“, sie wischte sich mit dem Jackenärmel die Tränen aus dem Gesicht.

„Warum bist du nicht mehr hier, Papa? Warum kannst du mich jetzt nicht in den Arm nehmen und mir sagen, dass alles gut wird? Dass alles ein Missverständnis ist? Dass René heute nur einen schlechten Tag hatte? Warum bist du nicht mehr da?? Ich vermiss dich doch so!! Kann das nicht alles einfacher sein? Kannst du nicht jetzt um die Ecke kommen und mir winken und sagen, dass es den Unfall gar nicht gab?

Seit sechs Jahren warte ich jede Morgen, dass ich aus einem schrecklichen Alptraum aufwache und du mir gerade mein Frühstücksbrot am Tisch schmierst. Aber du bist nicht da. In der Küche warten nur Mama und Raven.

Ja, ich weiß, wir kommen auch ohne dich klar und sind abgesichert für unser ganzes Leben, aber du fehlst einfach. Ganz besonders in solchen Situationen, wenn ich nicht mehr weiter weiß.

Klar, ich kann mit Mama reden, aber die erwacht dann wieder zur Löwin und verteidigt mich. Mit dir konnte ich einfach reden und alles klarer sehen. Vielleicht täusche ich mich ja in René, aber wie soll ich das herausfinden, wenn du nicht bei mir sitzt und mit mir diskutierst? Wie soll ich erkennen, wer jetzt Recht hat und wer nicht? Ach Papa, wärst du doch nur hier!“
 

Swantje schlang die Arme um ihre Knie und vergrub ihren Kopf dazwischen.



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