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Für Liebe lohnt es sich zu kämpfen

von

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Deep Surprise

Oh... my... God.

Ich hätte nie, nie, NIE daran gedacht, dass ich weiter mache. Ich hatte nie Zeit zum Weiterschreiben, dann habe ich diese FF total vergessen und neulich wieder gefunden. Ich wollte einmal weiter schreiben, habe es dann auch getan... Aber irgendwie verließ mich der Mut, weil ich die Story dieses genialen Spiels vergessen hatte. Und Zeit zum Spielen hatte ich bis jetzt nicht mehr.
 

Deshalb: Sorry, wenn irgendwas unlogisch ist. Ich erinnere mich nicht mehr genau, wann welcher Charakter zur Gruppe hinzu stieß und wann was passierte, was welchen Zweck erfüllte und so weiter. Ich wünsche aber auf jeden Fall viel, viel Spaß beim Lesen. Frohe Weihnachten! ;D
 

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„Hah…“, entfuhr es meinen Lippen nun ein wenig nachdenklich. Ich zuppelte mir ein wenig am Kinn herum. „Wenn ich das wüsste…“, fügte ich nun eher zu mir selbst wendend hinzu. Ein wenig ratlos blickte ich in die Runde. Ich nahm meine Umwelt ein wenig verschwommen wahr, blinzelte einige Male. Diese eisige Kälte zerrte an mir. Sie saß mir in den Knochen, griff sich fest, fast so als würde sie ein Teil von mir werden wollen.
 

Okay, ganz ruhig. Nimm einen tiefen Atemzug. Dann wird es schon besser werden… Oder auch nicht.
 

„Wie wäre es, wenn wir einfach…“ Meine Aufmerksamkeit legte sich nun auf Lucia, die einen Plan zu haben scheint. Sicherlich kam sie nun mit irgendwelchen Wahrsagerkram oder irgendwelchen betörenden Düften, die uns den Weg zeigen sollten, wenn wir nur fest daran glauben und sie in die eisigkalte Winternacht heben würden.
 

Ehe die braungebrannte Italienerin ein Wort aus ihrem Mund bekam ergriff ich die Initiative und unterbrach sie jäh. „Weißt du, Lucia.“, begann ich und trat einen Schritt auf sie zu. Joachim, der merkwürdig mit deinen Muskeln spielte, ignorierte ich wie den knirschenden Schnee unter meinen Schuhen. „Ich will weder Wahrsagerei noch Aromazeug. Ich will vorankommen. Schnell. Ich hasse Schnee und ich hasse Kälte.“
 

Schmollend verschränkte die Angesprochene nun die Arme vor der Brust und schwieg. Karin lächelte ein wenig und legte ihr besänftigend die Hand auf die Schulter. Ich denke, wenn wir Karin nicht hätten, dann würde es umso öfter bei uns knallen.
 

Ich drehte mich auf dem Absatz um und strich mir den auf die Schulter gefallenen Schnee weg. „Wir haben nicht einen Anhaltspunkt!“, beschwerte sich nun der alte Puppenspieler und ich rollte mit den Augen. In mir brodelte es unerklärlicherweise auf. „Wisst ihr, ich habe die Schnau-“
 

Weiter kam ich nicht. Ein dumpfer Schlag, ich rutschte auf diesem verdammt rutschigen Boden aus und fiel auf die schneebedeckte Erde. Ein weiterer dumpfer Schlag, gefolgt von quietschenden Sohlen und ein merkwürdigem Klackern. Dieses Klacken erinnert mich an Absätze. Spitze Absätze.
 

Mit schmerzverzogenem Gesicht hielt ich mir die Rippen und blickte auf. Ich benötigte einige Augenblicke ehe ich realisierte, was hier eben passiert war.

Jaulend lag ein Junge neben mir. Ich hörte die klare Stimme Anastasias, die sich nach dem Jungen erkundigte. Nur ein kleiner Junge? Das kann doch nicht sein, dass mich ein Bengel so hart umrannte, dass ich zu Boden fiel?! Selbst die Glätte entschuldigt das doch nicht.
 

„Los, beeil dich!“ Mein Körper fuhr herum. Ich sah den Rücken einer jungen Frau. Diese ließ mich also in Kooperation mit dem schwarzhaarigen Jungen hinfallen. Ich blickte auf ihre Schuhe und langsam an ihrem Körper hinauf. Wie zum Teufel war es möglich, dass ich und dieser Rotzlöffel voll auf die Schnauze fielen und diese Frau mit ihren mörderischen Absatzschuhen fest auf dieser Eisschicht stand?! Ich betrachtete nun ihr langes, blondes Haar, welches einige Schneeflocken gefangen hatte und keuchend zeichnete sich ihr Atem in der kalten Luft Russlands ab.
 

Mein Herz stockte. Meinen Körper durchzuckten tausende Blitze, jeder stärker und heftiger als der Andere. Mein Atem setzte aus, fassungslos blickte ich auf die Blondine wie diese nun grob nach dem Jungen griff und ihn hinter sich herzog.

Ihre Absätze donnerten auf dem harten Boden des Marktplatzes, die Schatten wurden länger geworfen je weiter sie rannten.
 

„Warte!“, brüllte ich und begann zu rennen. Immer wieder rutschte ich mit den glatten Sohlen meiner Schuhe auf dem Grund, als ich aufgeregte Stimmen hinter mir hörte, einige gehörten zu den meiner Freunde, der Rest war mir völlig unbekannt und unverständlich. Sie schrien auf russisch, klangen aufgeregt, vielleicht sogar wütend. Das war aber eigentlich das Gleiche in Russland, wie ich immer das Gefühl hatte.
 

Meine Schritte wurden immer schneller, die Neugier trieb mich weiter. Meine Ohren wurden heiß und ich hatte Mühe die Sicht zu wahren bei der eisigen Kälte die mir entgegen peitschte.
 

Ich wagte nicht zu denken, nicht zu fühlen, nicht zu sprechen, nicht zu hören. Nichts. Ich wollte nur rennen, diese Frau ergreifen und sie ansehen. Und Fragen stellen. So viele Fragen… Und Antworten darauf erhalten.
 

Verzweifelt musste ich sehen, wie sie immer schneller zu werden schien. Mittlerweile hatte sie den Jungen losgelassen, er folgte ihr mit einer Wendigkeit und Schnelligkeit die sonst nur Blanca an den Tag legte. Wahnsinn für einen kleinen Jungen, ich schätze ihn auf höchstens 12 Jahre.
 

„Halt! Bleib stehen!“, brüllte ich nun und hustete. Mein Hals fühlte sich an, als sei er zugeschnürt worden; der Atem blieb mir weg. Meine Schritte wurden langsamer bis ich schließlich stehen blieb und keuchend die Hände auf meine Knie legte. Aufstützend blickte ich auf den Rücken der jungen Frau, die sich immer wieder nach den Verfolgern umdrehte. Als sich unsere Blicke trafen erschauderte ich bis in Mark und Knochen. „Blanca… Fang sie um jeden Preis!“, rief ich verzweifelt und sah den weißen Wolf an mir vorbei brausen.
 

Karin stand wenige Momente später atemlos neben mir, den Blick auf mich gelegt. Meine Lungen brannten, ich hielt mir mit schmerzverzerrtem Gesicht die Brust. Anastasia war weit abgeschlagen, Kurando hatte ein Auge auf sie geworfen und Gepetto war eh nicht mehr der Schnellste. Auch seine Cornelia konnte ihm nicht helfen.
 

„Was ist? Wieso rennst du ihr so hinterher?“, wollte Joachim nun wissen, auch er rang nach Luft. Lucia stieß nun schwächelnd zu uns, Karin stützte die Frau nun und gab ihr Halt. „Ich… hasse diese kalten Länder!“, brachte sie gerade noch heraus ehe ich mich einigermaßen gefangen hatte und aufrichtete. Irgendwie war ich da mit Lucia doch mal einer Meinung…
 

Nun aber wand ich mich an unseren „zierlichen“ Schmetterling. „Sie… sieht aus wie Alice.“, meinte ich nun leise, niedergeschlagen. Die Horde von russischen Männern rannte nun erst an uns vorbei und schimpfte ebenfalls weiter. Auch wenn ihr Volumen abgenommen hatte war das doch eine beträchtliche Masse an Verfolgern.
 

Karin blickte mich aber nun ungläubig an. „Alice? Aber sie…“ Die Rothaarige verstummte. Sie presste die Lippen aufeinander und wagte den Satz nicht zu Ende zu führen.
 

Ja, sie war tot.
 

Aber diese Frau… Diese Frau sah so aus wie sie. Kein Zweifel! Ihre Züge, ihre Mimik, ihre Gesten, die Art, wie sie sprach… Alles erinnerte an Alice. Meine Hoffnung lag nun auf Blanca. Ich musste sie sprechen, egal was es kosten würde. Selbst ihre Stimme… Gott, Alice.
 

Plötzlich fühlte ich mich so verdammt hilflos. Wie sehr ich das hasste. Als wäre ich schwach. Aber sind wir ehrlich, jeder ist schwach und hilflos zu manchen Zeitpunkten in seinem Leben. Ob man nun will oder nicht.
 

Ich seufzte tief und entschied mich, weiter zu laufen. Hier herumzustehen brachte nichts und ließ mich nur elender fühlen. So konnte ich wenigstens etwas tun, bewegen. Wenn es auch nur ich selbst war im Moment, der sich bewegte.

Mir war es egal ob meine Freunde mir folgten, ich achtete nur auf mich, auf meinen Weg und der wilden Horde Fußspuren im Schnee. So viele Fragen schossen wie Kugeln durch meinen Kopf. Meine Ohren rauschten und ich schüttelte meinen Kopf beim Rennen, als könne ich das Rauschen, die Fragen und alles einfach von mir schütteln.
 

Leider war diese Aktion umsonst, es blieb alles wie es war. Ich wollte nichts fühlen, nichts denken. Immer noch nicht.
 

Einige Minuten später fand ich Blanca mit der Frau und dem Jungen. Blanca hatte sie in eine enge Sackgasse gedrängt und blockierte den Weg für beide bis ich ankam.
 

„Alice?“, fragte ich das Mädchen direkt und sie blickte mich regungslos an. „Was wollt ihr?“, fragte sie nun und schritt einige Meter voran, die Hand schützend vor das Kind haltend. „Wir haben euch nichts getan, lasst uns gehen.“, hörte ich nun von der Blondine sagen. Ihre Stimme stach mir einen so kalten Stich in die Brust wie ein riesiger Eiszapfen.
 

Ich rannte auf sie zu. Irgendetwas setzte in meinem Kopf aus und ich beschleunigte meine Schritte zielsicher auf die junge Frau zu. Sie wich etwas zurück, unsicher blickten ihre Augen in meine. Als ich nun vor ihr stand, sie kurz musternd, biss ich mir auf die Lippen.
 

„Alice, bist du es?“, fragte ich wieder, jetzt schon fast flüsternd. Wieder bekam ich keine Antwort von ihr, weswegen ich ihre Schultern packte. Meine Hände bohrten sich in ihre Kleidung, ich hielt sie fest, damit die Blondine mir nicht wieder entglitt. Unsicher zuckte sie zurück und der Junge erhob seine Stimme: „Lass sie los! Lass sie los, du gemeiner Kerl!“.
 

Er hämmerte mit seine geballten Fäuste auf mich ein, was mich völlig unberührt ließ. Ich starrte in das helle Augenpaar vor mir und schluckte schwer. Der Kloß in meinem Hals wurde immer unerträglicher. Ich brauche eine Antwort von ihr. Sofort.
 

Gerade als ich meinen Mund aufmachte und sie harsch auffordern wollte, mir endlich zu antworten, schien die Blondine mein Problem und meine Verzweiflung bemerkt zu haben. Ihre Lippen sprachen leise zu mir, dass ihr Name nicht Alice sei.
 

„Ich heiße Celia.“, meinte sie nun endlich und ich lockerte meinen Griff von ihr, ließ meine Hände langsam sinken. Verdammt. Verdammte Scheiße!
 

Ich schlug neben ihr gegen die Wand. Ich realisierte, wie sehr ich zitterte. Nicht vor Kälte, das hatte ich längst hinter mit gelassen. Ich zitterte vor Wut und Aufregung. Ich hatte ein so schönes Leben gelebt, Alice verdrängt und versucht zu vergessen. Es wäre mit beinah gelungen und dann kommt diese Frau daher, treibt alle versunkenen Erinnerungen wieder an die Oberfläche!
 

Inzwischen hatte der Junge auch aufgehört, mich mit seinem Faustregen zu bearbeiten. Sein hellbraunes Haar war zerzaust und ein wütendes Augenpaar blickte mich an.
 

„Okay, sorry… Ich… Ich hab dich verwechselt.“, meinte ich nun kleinlaut und schüttelte meine Hand ein wenig aus. Der Schlag gegen die Wand tat ihr alles andere als gut. Gerade als ich mich umdrehen und zum Gehen aufbrechen wollte hielt diese Celia mich zurück.
 

„Hör zu… Ich weiß nicht, wer du bist, woher du kommst, aber ich… ich brauche deine Hilfe.“, sagte sie und ich blieb stehen, den Rücken zu ihr gewandt. Ich blinzelte einige Male und schluckte schwer.
 

„Weshalb?“, fragte ich ein wenig leise und spürte eine Hand auf meinem Oberarm. Instinktiv schüttelte ich sie sofort ab und blickte in das leicht verstörte Gesicht dieser Celia.
 

„Hör zu, Lady. Ich weiß nicht, wieso gerade ich dir helfen soll, aber ich habe keine Lust auf den Ärger, den du anziehst. Was wollten diese Russen von dir? Wieso suchen die nach dir?“, fuhr ich sie an und schüttelte kurz darauf mit dem Kopf. Diese Frau macht mich wahnsinnig. Wie sie mich ansieht, wie sie spricht, wie sie handelt.
 

Gerade als sie ihre Lippen öffnete um mir Antwort zu geben unterbrach ich sie grob in dem ich mit meiner noch schmerzenden Hand fuchtelte. „Vergiss es.“, sagte ich zu ihr und schloss für einen kurzen Moment meine Augen mit zitternden Lidern.
 

Ich öffnete meine Augen und ich spürte, wie sich mein Innerstes verkrampfte. Es fühlte sich alles kälter an als meine Umgebung. „Ich will nichts davon hören. Mach deinen Scheiß allein.“

Ehe diese Celia mich wieder berühren oder ansprechen konnte ging ich eiligen Schrittes davon. Ich bog wütend und kochend um die Ecke, hinter der meine Freunde nun zur Seite sprangen und erschrocken zu vertuschen versuchten, dass sie mich belauscht hatten.
 

„Ach, gebt euch doch keine Mühe, ihr Schwachköpfe!“, knurrte ich nun und wank ab, strammen Schrittes in die Nacht hinein. Unbemerkt von mir hatte sich Karin aber nun nach einigen Momenten abgewendet und ist in die Gasse gelaufen…

Ich schüttelte leicht mit dem Kopf und griff unbewusst an meinen Talisman, als ich das Gefühl hatte, die Dunkelheit übermannte mich. Für einen kurzen Moment fühlte ich mich der Luft zum Atmen beraubt. Ich kniff meine Augen zusammen und presste die Lippen aufeinander, blieb stehen.
 

„Yuri, ist alles in Ordnung?“, hörte ich weit entfernt und fühlte Lucias Hand auf meiner Schulter ruhen. Ich nickte knapp und nachhaltig, als würde ich mir es selbst einreden wollen. Doch dann blickte ich neben mich und ich erschrak zu Tode.
 

Neben der Italienerin und mir standen Karin, diese Celia und dieser komische Junge. Die Rothaarige blickte ein wenig durcheinander und ernst zugleich in meine Richtung. Dies verlieh ihr einen kleinen irren Ausdruck auf dem Gesicht.

Die Tatsache ließ ich aber schnell hinter mir und blickte zu Celia. Wut brodelte erneut in mir hoch und gerade als ich explodieren wollte wie ein Vulkan, schwankte etwas Glitzerndes an einer Kette vor meinen Augen.
 

„Woher hast du das, du… du…“, keuchte ich nun erschrocken und von Zorn ergriffen zugleich. Mit einer schnellenden Handbewegung griff ich nach der Kette, war jedoch zu langsam.

„Du Hexe!“, brüllte ich Celia nun an und stürmte ihr entgegen.



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