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Golden Goal

Fußball ist eine Philosophie für sich... (YuKa)
von

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Neue Perspektive

Hallo Ihr Lieben!
 

Ja, auch hier geht es endlich - nach so langer Zeit - wieder weiter!

Dies ist jedoch nicht nur das neue Chapter für Golden Goal, sondern auch das Kapitel, welches für diesen Monat auf dem Fanfic-Upload Plan steht.

Damit, auch trotz einer kleinerein Verspätung, ist nun auch der November erfolgreich abgeschlossen. =]
 

Ich danke Euch jedenfalls für Eure Geduld und Eure Treue sowie natürlich die tollen Kommentare ;)

Ich hoffe zudem, dass Euch dieses Chapter gefallen wird, zumal ich sagen kann, dass jetzt die Story erst so richtig in Schwung kommt =P
 

Viel Spaß beim Lesen!
 

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Titel: Golden Goal

Chapter Eleven: Neue Perspektive

Chapter: 11 von ?

Music: None

Autorin: Marlene

Betaleserin: PabloPicasso aka YuukiKuran

Fanfiction: Beyblade, Fußball

Pairing: YuKa (angedeutet)

Disclaimer: Siehe Kurzbeschreibung

Warning: OOC, Romantik, Shonan-ai, Action, Fußball, Songfanfic (vielleicht)
 

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Chapter Eleven
 


 

Neue Perspektive
 


 

*~ „ O > _ ... ^ ... _ < O “ ~*
 

Es war gut eine Woche her, seitdem die spanische Nationalmannschaft bei der Europameisterschaft nur knapp der deutschen Mannschaft unterlegen gewesen und europäischer Vizemeister geworden war.

Der Trubel in den Medien war allerdings keineswegs abgeklungen. Immer noch gab es Talkshows zu diesem Thema und ein jeder schien des öfteren gern noch einmal über die Geschehnisse zu sprechen.

Während Zeitschriften und Moderatoren von Sendungen weiter darüber debattierten, wer jetzt eigentlich der Schuldige dieser Niederlage war, war im Gegensatz dazu bei der spanischen Nationalmannschaft wieder der Alltag eingekehrt.
 

Don Federico hatte noch am Abend des Abschlussspiels der EM mit seinem Trainerstab darüber entschieden, den Spielern erst einmal eine Auszeit zu gönnen, sodass jene wieder zu Kräften kommen konnten, um sich dann auf die neue Fußballsaison in ihren Clubs vorbereiten zu können.

Er selbst scheute, obgleich er ja auch an seinen eigenen Verein denken musste, dennoch keine Auseinandersetzung mit irgendwelchen Reportern oder spanischen Kritikern seiner Trainingsmethoden in irgendwelchen Sportsendungen.

Zugleich schaffte er es, trotz des großen Aufruhrs um ihn und seine Mannschaft, immer einen passenden Tonfall anzuschlagen und den Spielern selbst damit, zu viele Konfrontation zu ersparen.
 

Dass er dabei aber auch fast jeden Abend überaus spät nach Hause kam und fast immer todmüde ins Bett fiel, wusste keiner, außer seine Frau, der das zugleich keineswegs gefiel, machte sie sich doch Sorgen um ihn und seine Gesundheit...

Doch Don Federico ließ sich nicht von ihr dazu überreden, etwas daran zu ändern. Egal ob es um die Vorbereitung der Pressekonferenz, dem Besuch einer Show oder ein einfaches Zeitungsinterview ging, immer nahm er sich als Trainer der Nationalmannschaft die Zeit, dies für sich, aber auch für einige erwählte Spieler, zu organisieren.
 

So sehr er es aber auch versuchte, Kai aus dem unmittelbaren Fokus zu drängen – es gelang ihm einfach nicht. Dabei hätte er dem Silbernhaarigen, nicht nur weil er sein Trainer und Ziehvater war, all diese Kritik und diese Aufmerksamkeit – von der er genau wusste, dass Kai sie überhaupt nicht mochte – zu gern erspart.

Kai wiederum nahm es, obwohl er immer aufgrund des verlorenen Endspiels schwer niedergeschlagen war, dennoch recht positiv auf, dass man auf einmal solch einen starken Wirbel um ihn machte und hielt selbst der bösesten Kritik mit eigenen bissigen Kommentaren stand.
 

Nach Don Federicos Beobachtung erschien ihm Kai, auch wenn er noch nicht ganz über die Niederlage hinweg war, einer der ersten aus der Mannschaft zu sein, der wieder zu den alltäglichen Problemen und der gewöhnlichen Tagesordnung zurückkehrte und einmal seine freie Zeit – so gut es ihm bei den Paparazzi möglich war – genoss.

Dennoch hatte der Trainer es noch nicht gewagt, den Silbernhaarigen auf ein ganz bestimmtes Thema anzusprechen, was schon seit einigen Wochen in seinen Gedanken umherspukte und von dem er wusste, dass es Kai wohl nicht gefallen würde...

Doch eine Entscheidung konnte Don Federico nicht länger hinauszögern. Die Sache musste, ob Kai es wollte oder nicht, besprochen werden und ein Ende finden.
 

*~ „ O > _ ... ^ ... _ < O “ ~*
 

Hätte Kai gewusst, was ihn im Büro seines Trainers und Vaters erwartet, dann wäre er wohl nicht an sein Handy gegangen, als Don Federico ihn gut eine dreiviertel Stunde zuvor, gerade als er aus der Dusche kam, am Morgen anrief und ihn zu sich herbestellte.

Dass etwas in Busch war, erkannte der silbernhaarige Fußballer sogleich, als er im Büro seines Vaters, neben diesem selbst, der ihn mit einem leichten Lächeln auf den Lippen begrüßte, auch noch seinen Manager vorfand.

Señor Vega war ein alter Freund Don Federicos und hatte nur zu gerne dessen Zukunft in die Hand genommen, als man ihn noch zu den Zeiten gefragt hatte, Kai zu unterstützen, als dieser gerade am Anfang seine Fußballkarierre stand.
 

Dass die beiden hier in einem Raum saßen und auf ihn warteten, roch geradezu nach einer Verschwörung für den Silbernhaarigen. Für gewöhnlich trafen sie sich nämlich zu Hause bei Don Federico und unterhielten sich erst in Kais Beisammensein über wichtige Themen, die ihn und seine weitere Verlaufsbahn betrafen.

Hier waren die beiden jedoch in Don Federicos Büro, was schon einmal gegen ein einfaches Treffen der beiden Freunde nach längerer Zeit sprach.

Wiederum verriet Don Federicos Blick, dass es wohl auch keine angenehme Situation für ihn war oder aber noch werden würde...
 

Daher war Kais erste Reaktion ein Zögern. Statt nach der Begrüßung seines Vaters ins Büro einzutreten, blieb er zwischen Tür und Angel stehen und warf erst einmal einen Blick auf diese Szene. Das Misstrauen in seinen Augen entging auf der anderen Seite des Raumes den beiden Männern natürlich nicht.

Señor Vega war der Erste, welcher diese merkwürdige Lage auflöste, indem er mit einem kleinem Lächeln auf den Lippen von seinem Stuhl aufstand und zu seinem Schützling herüberschritt.

„Kai, schön dich zu sehen. Komm rein – nur keine falsche Scheu. Dein Padre und ich beißen schon nicht“, sprach er zugleich auf den Silbernhaarigen ein.
 

Doch Kai kannte dieses Lächeln und auch diese Tonlage. Alles an seinem Manager schrie nach Geschäft und Business und dies war wohl nur die Einleitung und zugleich der Versuch, ihn darauf in die richtige Stimmung zu versetzen...

Nur widerwillig ließ sich Kai daher von Señor Vega, nachdem jener ihn in den Raum gezogen und hinter ihnen die Tür zum Büro geschlossen hatte, zu den beiden Stühlen ziehen, die vor dem Bürotisch seines Vaters standen, hinter welchen jener immer noch saß.
 

Seinen Vater nicht aus den Augen lassend, ließ sich der Rotäugige schließlich von seinem Manager auf einen der Stühle drücken, während die Erzählungen Vegas von irgendwelchen Nichtigkeit sowie dessen Gratulation zum Vizemeister, einfach an ihm vorbeiflogen.

Als Señor Vega nur kurze Zeit später bemerkte, dass er bei Kai so nicht weiterkam und jener wohl ihr kleines Spiel schon durchschaut hatte, ließ er sich – kurz einen entschuldigenden Blick auf Don Federico werfend – in seinen eigenen Stuhl neben Kai zurückgleiten und schwieg.

So sprach keiner ein Wort für eine gewisse Weile, bis der silbernhaarige Spieler sich in seinem Stuhl zurücklehnte und einmal tief ausatmete und dabei seine Augen schloss.
 

Als Kai seine Augen wieder öffnete, ließ er diese über Señor Vega hin zu seinem Vater schweifen, ehe er demonstrativ seine Arme lässig vor der Brust verschränkte und schließlich zum ersten Mal seit seinem Gruß an die beiden Männer, das Wort erhob.
 

„Nein.“

So schlicht und einfach warf er dieses Wort in den Raum, wobei jeglicher Ausdruck auf seinem Gesicht fehlte.

Die beiden älteren Männer tauschten sogleich einen wissenden Blick aus.

„Aber Kai, du hast dir doch noch nicht einmal angehört, um was es denn geht“, sprach Vega den Jugendlichen schließlich vorsichtig an. Das Lächeln auf seinen Lippen hielt sich weiter zuversichtlich.

Die Augen des Silbernhaarigen verengten sich leicht, während er zur Seite blickte.

„Egal was es ist – wenn es so anfängt und Sie es so bei mir angehen, kann ich nur ablehnen“, erklärte der Kapitän der spanischen Nationalmannschaft schlicht und schien es dabei belassen zu wollen.
 

„Du wolltest darüber nachdenken, Kai!“ Allein diese Worte seitens seines Vaters waren es, die den Angesprochenen im nächsten Augenblick davon zurückhielten, nicht einfach aufzustehen und wieder aus diesem Büro zu verschwinden.

Sofort wandte der Silbernhaarige sein Gesicht Don Federico zu, während seine rubinroten Augen Verwunderung widerspiegelten. Anscheinend konnte der Jüngere nichts damit anfangen.

Don Federico machte jedoch nicht den Fehler, Kai direkt darauf zu bringen, um was es ihm ging. Er kannte seinen Sohn nur zu gut und wusste, dass jener bereits eine Ahnung hatte, um was es den beiden hier ging und was sie eigentlich mit dem Fußballer besprechen wollten.
 

„Du hattest es sogar in Erwägung gezogen und früher oder später musst du eine Entscheidung fällen“, fuhr er unberührt von Kais Blick fort, während er seine Hände auf dem schwarzen Tisch vor sich ablegte und sie ineinander zusammenfaltete.

„Leider läuft uns die Zeit davon. Länger können wir das Ganze nicht mehr aufschieben, Kai und das weißt du genauso gut wie ich.“

Der Jugendliche richtete sich zugleich in seinem Stuhl etwas auf und nahm die Arme aus der Verschränkung.

Dem Silbernhaarigen dämmerte es langsam und im Bruchteil einer Sekunde, hatte er die Thematik für sich erfasst. Das zeigte sich auch daran, dass sein Blick sich wieder verfinsterte.
 

„Dann bleibt „Nein“ mein letztes Wort“, antwortete er schließlich so einfach, als ob er gerade von irgendeiner Banalität und nicht seiner Zukunft sprach.

Dabei ging es hier um eine Entscheidung, die sein weiteres Leben prägen würde!

„Aber Kai, das ist doch eine wunderbare Gelegenheit für dich, neue Erfahrungen zu sammeln. Spielpraxis auf andere Weise zu erfahren und dich zu behaupten!“, wandte nun auch Señor Vega mit leichter Verzweiflung ein.

„Das kann ich auch hier haben, Señor Vega. Dazu muss ich nicht das Land verlassen, glauben Sie mir“, erwiderte Kai kühl.

„Es gibt auch in Spanien genügend Möglichkeiten für eine Veränderung. Ich muss dafür nicht nach... Brasilien.“
 

Das letzte Wort, wie es Kai betont hatte, lag schwer im Raum und war doch von größter Bedeutung für das Schicksal dieser drei Männer, vor allem jedoch sollte es dies für Kai sein...
 

„Aber Kai, so hör doch“, versuchte es Vega schließlich auf andere Weise, da er wohl auch schon von Don Federico vernommen hatte, dass selbst jener bei Kai diesbezüglich auf taube Ohren stieß.

„Ich habe mit dem Clienten gesprochen. Der Trainer des São Paulo FC zeigt reges Interesse an deinen Fähigkeiten und würde dir nach Ablauf der Probezeit mit großer Wahrscheinlichkeit einen festen Platz in der Mannschaft zu sichern! Mal abgesehen von den Herausforderungen, die auf die warten würden. Nicht umsonst ist dieser Fußballclub einer der erfolgreichsten in ganz Brasilien! Und zudem wäre es wohl eine hervorragende Möglichkeit, auch einmal dem ganzen Trubel von hier zu entfliehen, bis sich die Wogen etwas geglättet haben.“
 

Doch das war, wie Kais Manager sogleich bemerkte, doch das falsche Thema gewesen.

„Ich weiß zu schätzen, dass Sie um mein Wohl und meine Karriere besorgt sind, allerdings nehme ich mir doch die Meinung heraus, dass ich hier beim FC Barcelona immer noch am besten aufgehoben bin und so schnell keine schlechten Ergebnisse in der nächsten Saison vorzeigen werde, egal was die Presse über mich schreibt und verbreitet!“

„Es geht hier nicht um irgendwelche Pressemitteilungen Kai – oder aber, dass wir dich loshaben wollen!“, griff nun auch sein Vater wieder ein.

„Allerdings geht es darum, dich vor einem Stillstand zu bewahren!“
 

Diese Aussage traf den Silbernhaarigen wiederum stärker, als gedacht. Mit leicht geweiteten Augen schaute er zu seinem Vater herüber und wirkte mit einem Mal bedrückt.

„Stillstehen beim FC Barcelona?!“, erhob Kai schließlich seine Stimme etwas lauter, anscheinend entrüstet. „Hier bei diesem Club zu spielen war mein Traum! Nie habe ich etwas Anderes gewollt!“

„Und du kannst auch immer wieder hierher zurückkommen Kai!“, entgegnete Don Federico sogleich beschwichtigend.

„Richtig, Kai. Wir haben speziell darauf geachtet, dass der Vertrag befristet ist und unter gewissen Bedingungen erfüllt wird“, warf nun auch Kais Manager ein, ohne die Folgen zu bedenken.
 

Als Kai das hörte, sah er im nächsten Moment rot. Sein Temperament brach in ihm aus.

Wütend sprang er von seiner Sitzgelegenheit auf und ballte seine Hände zu Fäusten.

„Vertrag? – Was für ein Vertrag?!“

Don Federico sah seinen alten Freund zugleich verärgert an, ehe er sich in seinem Stuhl zurücklehnte und schwer seufzte. Er schloss seine Augen, um dem verletz-wütenden Blick seines Sohnes auszuweichen.

Schließlich erhob er wieder seine Stimme: „Den Vertrag, den wir gestern mit dem Trainer des São Paulo besprochen haben und welcher nur noch einer Unterschrift von dir bedarf.“
 

„Sie... sie haben einfach so über meinen Kopf hinweg entschieden?!“, tobte Kai nun.

„Du hättest doch niemals zugestimmt!“, konterte sein Vater sogleich, selbst langsam leicht verärgert über die Sturheit seines Sohnes.

„Natürlich hätte ich das! Und ich habe dennoch das Recht, zu wissen, wenn der Verein bezüglich meines Spielerpotentials in Verhandlungen mit anderen Clubs tritt! – Es geht hier schließlich um mich! Mich und mein verdammtes Leben!“

„Und ich als dein Vater will, dass es dir in diesem verdammten Leben gut geht, Kai und du dir von deinem Dickschädel nicht deine Zukunft verbauen lässt!“

Auch Don Federico stand nun. Vor Wut waren seine Ohren rot angelaufen, während sein Blick fest auf seinem Sohn lag.
 

„So... so beruhigt euch doch bitte – Federico, Kai. Reden wir nochmals in Ruh-“, setzte Vega sogleich beschwichtigend an, wurde jedoch schon im folgenden Moment von Kai unterbrochen.

Dieser konnte dem Blick seines Vaters nicht mehr länger standhalten. Daher ließ er sich stattdessen wieder in seinen Stuhl zurückfallen, ehe er sich einmal frustiert mit seiner Hand durchs Haar fuhr.

„Ich fass es nicht“, murmelte er dabei.

„Ich fass es einfach nicht, dass du das ohne mich entschieden hast.“

Kais Wut war mit einem Schlag verflogen, nur noch Gramm blieb zurück.

Auch Don Federico nahm wieder seinen Platz ein und beruhigte sich langsam.
 

„Wenn ich Ihnen so eine Bürde bin, hätten Sie es auch gleich sagen können!“

„Kai!“ Don Federicos Hände krallten sich regelrecht in die Armstützen seines Stuhls, als er diese Worte, die ihn doch verletzten, von seinem Adoptivsohn vernahm.

„Bei Gott, wie oft soll ich dir noch sagen, dass es nichts damit zu tun hat!“

„Wenn es nicht das ist, dann hätten Sie sich auch einfach mit mir zusammensetzen und nochmals in Ruhe darüber reden können, anstatt auch noch meinen Manager in diese Angelegenheit hineinzuziehen!“, konterte der Silbernhaarige, ebenso darauf bedacht, nicht so schnell von seinem Standpunkt abzuweichen, seine Höflichkeit gegenüber seinem Vater jedoch wiederzufinden.

„Reden? – Mit dir darüber reden, wo du doch schon das erste Mal, als ich dich nur darauf angesprochen habe, schon stur wie ein Esel verneint hast!“, brummte der Ältere und stand im nächsten Moment von seiner Sitzgelegenheit auf, um zu großen Fenster hinter seinem Stuhl zu streiten.
 

Das Büro des Clubs lag zentral gelegen in Barcelona und war, mit den neuen Trainingsplätzen in der Nähe des Stadions der Stadt, erst vor einigen Jahren errichtet worden. Mit einem angrenzenden Park hatte sich die Umgebung rund ums Stadion, das eines der wichtigsten in ganz Spanien war, zum positiven verändert und nur zu gern hatte Don Federico sich als Trainer des FC Barcelona für diesen Ausbau eingesetzt.

Während dieser nun über die Straße auf die Sportplätze blickte, wo einige der jüngeren Mannschaften trainierten, versuchte er sich von seinen quälenden Gedanken abzulenken und wieder zur Ruhe zu kommen.

Schließlich hatte Kai in gewisser Weise Recht. Wäre da nicht noch etwas, was die Angelegenheit komplizierter machte, hätte er sich schon längst, ohne zu zögern, mit Kai zu Hause hingesetzt und die Lage besprochen.
 

Nun jedoch musste Don Federico sich eingestehen, dass es ja doch keinen Sinn machte, seinen Sohn einfach zu etwas zu zwingen, ohne dass er verstand, warum sein Vater ihn so dazu drängte. Der Hauptgrund war natürlich das, was er dem berühmten Fußballspieler bereits gesagt hatte, schließlich war eine Weiterentwicklung ein „Muss“ für einen guten Fußballer.

Doch sein schlechtes Gewissen erinnerte ihn auch noch an etwas Anderes, an etwas... Versprochenes!
 

„Mir scheint, wir sind hier fertig“, erklang unerwartet von hinten Kais Stimme, die den älteren Herren wieder aus seinen Gedanken riss.

„Señor Vega, ich bedauere sehr, dass wir Ihre kostbare Zeit für Nichtigkeiten in Anspruch nehmen mussten, aber es hat mich sehr gefreut, Sie wiederzusehen, konnten wir in letzter Zeit durch die Weltmeisterschaft, schließlich nur bedingt telefonisch Kontakt halten“, wandte der Silbernhaarige sich nun an seinen Manager, während er mit einem leichten Lächeln auf den Lippen, sich von diesem so verabschieden wollte und gedachte, im nächsten Augenblick aus dem Büro zu verschwinden.
 

Doch noch ehe Kai den Ansatz dazu machen konnte, sich von seinem Platz zu erheben, war auch schon sein Vater zu ihm herumgewirbelt. Der Ausdruck auf seinem Gesicht war erneut ernst, doch dieses Mal nicht wütend, sondern viel mehr resignierend.

„Ich bezweifle, dass wir wirklich fertig sind, Niño“, erhob Don Federico letztlich das Wort, während er wieder zu seinem Stuhl herüberschritt, sich jedoch nicht setzte.

„Es wird wohl doch an der Zeit, dir reinen Wein einzuschenken“, seufzte Kais Vater und wich dabei zugleich dem verwunderten Blick seines Sohnes aus.

Señor Vegas Reaktions darauf war nur ein sanftes, verständnisvolles Lächeln, wie der Jüngste unter ihnen sodann bemerkte. Anscheinend schien sein Manager schon eingeweiht zu sein...
 

Die Aussage, die seitens des gutangezogenen Mannes darauf folgte, bestätigte den Gedanken des Fußballers nur.

„Ich habe dir von Anfang an gesagt, dass es besser gewesen wäre, Kai bereits davon vor der Weltmeisterschaft zu erzählen.“

„Ja, ich weiß, Alejandro. Ich wollte mal wieder nicht hören“, gestand Don Federico, während er dabei eine abwinkende Handbewegung vollzog.

Das Silbernhaarigen Reaktion darauf war ein Verschränken der Arme vor seiner Brust, wobei zugleich eine Augenbraue unkontrolliert in die Höhe schnellte.

„... Vor der Weltmeisterschaft?! – Jetzt will ich erst recht eine klare Erklärung haben!“, begehrte Kai auf.
 

„Und die sollst du auch bekommen.“

Langsam setzte sein Vater sich zurück in seinen Stuhl und erst in diesem Augenblick bemerkte Kai erst, wie alt sein Padre bereits war und um wie viel älter er wirkte, wenn er nicht den euphorischen Ausdruck in seinen Augen und auf seinem Gesicht hatte, der immer dann auftauchte, wenn es um Fußball ging.

Don Federico selbst kämpfte noch mit seinen eigenen Geistern. Er wusste nicht, wie er es seinem Sohn am besten erklären konnte, ohne diesen nicht doch wieder zu verärgern.

Auch Señor Vega las dies in den Zügen seines alten Freundes und beschloss daher, als Vermittler, selbst die Zügel in die Hand zu nehmen.
 

„Nun, es ist wie folgt, Kai: Dein Vater erhielt vor einigen Monaten einen Anruf vom Präsidenten des São Paulo FC, welcher auf Wunsch des Trainers des brasilianischen Clubs, großes Interesse an dir bekundete und sofort einen Vertrag ansetzen wollte, sobald deine Saison hier abgelaufen sein würde. Wir haben ihn allerdings erst auf die nächste brasilianische Saison vertröstet, da dein Vater wollte, dass du keinerlei weitere Verpflichtungen während der Europameisterschaft hast, damit du dich ganz auf die Spiele hierzulande konzentrieren könntest.“

„Diese Machenschaften gegen mich laufen also schon seit gut einem dreiviertel Jahr, um es genauer auszudrücken“, gab Kai grummelnd von sich, warf aber dennoch einen dankbaren Blick zu seinem Vater herüber.
 

In gewisser Weise konnte der Zwanzigjährige schließlich langsam nachvollziehen, warum sein Vater ihm so lange diese Pläne verschwiegen hatte. Jener hatte gewusst, wie sehr ihm diese Europameisterschaft im eigenen Land wichtig gewesen war und hatte ihm so viel Freiraum wie möglich gewähren wollen.

Kai konnte, trotz seines Gramms, nicht anders, als seinem Vater und Trainer dafür dankbar zu sein...

„Um ehrlich zu sein, schon länger“, gestand nun Don Federico, der sich bisher zurückgehalten hatte.

„Na ja, um genau zu sein, ist das Ganze erst auf meinem Mist gewachsen“, fuhr er ehrlich fort.
 

„In wie fern?“ Kai konnte seine Neugier nun doch nicht mehr zurückhalten.

„Diesen Tipp hat der Präsident des Clubs von seinem Trainer erfahren – wie Alejandro ja bereits erwähnte. Nun musst du aber noch wissen, dass der Trainer des São Paulo mein... mein Bruder ist, Kai.“

Im Bruchteil einer Sekunde fühlte der Silbernhaarige sich durch diese Aussage mal wieder vor den Kopf gestoßen.

„Don Federico... Ihr habt nie erzählt, dass wir Familie am anderen Ende der Welt haben.“

„Es ist auch eine Tatsache, über die ich nicht gerne spreche. Vor allem bei der Persönlichkeit meines Bruders. So schnell wollte ich dich nämlich auch nicht an ihn verlieren, auch wenn er dir wohl ein weitgehend besserer Trainer gewesen wäre, als ich.“
 

Kai verstand nur ansatzweise, was sein Vater ihm gerade versuchte zu erklären. Doch im Moment fühlte er sich auch nicht dazu berufen, länger darüber nachzudenken, wollte er doch, dass die beiden älteren Herrschaften endlich auf den Punkt kamen.

„Nach langer Zeit des Schweigens rief Ricardo eines Abends an und wir kamen durch das Gespräch über alte Zeiten natürlich auch auf den Fußball zu sprechen. Er erzählte mir von seiner Karriere in Brasilien und das er, vor nicht all zu langer Zeit, ein richtiges Naturtalent erspäht hätte.“

Don Federicos Blick glitt über Kai hinweg in die Ferne, während er beinahe abwesend einen bestimmtend Punkt an der Türe zu fixieren schien.

„Ich konnte natürlich nicht an mich halten, ihm von dir zu erzählen Kai. Auch weil ich so stolz auf deine Fortschritte gewesen war!“
 

Der Angesprochene selbst erkannte sogleich den Fehler seines Vaters, sagte aber nichts, sondern ließ ihn weiter ausreden.

Ein Seufzen folgte jedoch im ersten Augenblick, ehe der Ältere fortfuhr.

„Er rief danach noch öfters an und fragte auch ab und an einmal nach deiner Entwicklung. Spätestens vor der Vorbereitung zur Europameisterschaft muss er genauere Informationen eingeholt und sie seinen Club vorgelegt haben. Den Rest kennst du ja bereits. Der Anruf ging kurz darauf bei mir ein, wonach Alejandro und ich den Präsidenten erst einmal abwiesen. Doch das Interesse blieb bestehen – höchstwahrscheinlich auch aufgrund meines Bruders. Tja, so sieht es aus: sie wollen dich für ihren Club und für die nächste brasilianische Saison!“
 

Im Folgenden war es Kais Manager Alejandro de la Vega, der die Arme verschränkte und seinen Gegenüber leicht entrüstet anschaute. Kai wiederum konnte diese Reaktion seitens des anderen nicht einordnen, doch sein Vater schien zu verstehen, worauf sie hinauslief, da er nur einen Moment später, seinen Blick wieder senkte.

Alejandro räusperte sich im selben Augenblick, ehe er sich wieder an den Silbernhaarigen wandte.

„Und ich befürchte, dass ist noch nicht das Ende dieser kleinen Geschichte“, gab er, in einem leicht spöttelnden Ton von sich.

„Alejandro, du willst doch nicht etwa auch noch das - !“

„Allerdings mein Freund, allerdings. Kai hat ein Recht darauf, alles zu erfahren!“, konterte der Manager sogleich, bevor er wieder den Zwanzigjährigen in den Fokus seiner Aufmerksamkeit aufnahm.
 

„Das Ganze hat allerdings auch einen kleinen, persönlichen Ton, Kai. Dieser ist bedauerlicherweise mit der Entwicklung einhergegangen und nun wohl nicht mehr zu beseitigen – wobei ich erwähnen möchte, dass deines Vaters Ungeduld und sein Drängen, auch aus diesem resultieren. Nicht wahr, alter Freund?“

Als Señor Vega sich sodann an seinen alten Freund wandte, wich dieser ihm, mit gerötetem Kopf, aus, was bei Don Federico schon immer Unbehangen widergespiegelt hatte.

„Die da wäre?“, fragte Kai, sich so kurz wie möglich fassend, an.
 

„Oh, du wirst es gewiss kennen, mein Junge, erlebst du ähnliches doch fast jeden Tag auf dem Rasen“, begann sein Manager noch alles etwas im Verbrogenen belassend, während er seine Aussage mit einer leichten Handbewegung unterstrich.

„Es schimpft sich Konkurrenz! Dein Vater konnte natürlich nicht an sich halten, mit seinem Bruder von dem besseren Spieler zu prahlen und es sieht so aus, als wollte Don Ricardo sich nun endlich vergewissern und sich einen weiteren Schatz in seine Mannschaft für eine erfolgreiche Saison holen.“

„Sie haben was?!“ Kais Augen lagen schlagartig wieder auf der Person seines Vaters.
 

„An meiner Stelle hättest du das Gleiche getan, Kai! Ich musste unsere Familienehre verteidigen!“, unternahm Don Federico den kläglichen Versuch, sich vor seinem Sohn zu rechtfertigen.

„Ich konnte es doch nicht einfach hinnehmen, dass gesagt wurde, dass ein brasilianischer Spieler besser sei als du! Ich sagte Ricardo daher, dass er mir das erst einmal beweisen müsse und seine Spieler noch so einiges von dir lernen könnten, würdest du mal zu ihnen ans andere Ende der Welt kommen. Ich wusste doch nicht, dass mein Bruder das wörtlich nimmt!“
 

Kai sah sogleich, dass sein Vater zwar große Symphatie für seinen Bruder in Brasilien empfand, aber sie sich in Sachen Fußball, doch lieber an ihre eigene Meinung und Erfahrung hielten. Das Don Federico, der für gewöhnlich immer zumeist beherrscht erschien, auf diese Herausforderung seines Bruders eingegangen war, zeugte nur allzu davon, dass die beiden einander wohl desöfteren ausspielten oder es zumindest versuchten...

„Tja, dann hätte ich wohl die Lösung, die für alle Beteiligte das Beste wäre: Sie rufen ihn an und sagen ihm, dass das alles nicht so gemeint war und der Club die Interessenbekunden einfach zurückziehen solle, bevor es noch an die Presse kommt.“
 

„So einfach geht es dann auch wieder nicht, befrüchte ich“, kommentierte nun Alejandro wieder die Sachlage.

Noch ehe Kai jedoch fragen konnte, weshalb dies so war, gab ihm sein Vater auch schon die Antwort.

„Ein Anruf wird es nicht tun. Don Ricardo ist mit seinem Mannschaftskapitän bereits hier in Spanien. Um genau zu sein – hier in Barcelona. Er hat sich deine Leistungen über die Europameisterschaft hinweg angesehen und es war eigentlich auch bereits ein Treffen mit im vereinbart gewesen, in dem er dich besser kennenlernen wollte. Und das sollte dir so weit eigentlich auch bekannt sein – schließlich habe ich dir davon gewiss berichtet!“
 

Auf des Silbernhaarigen Gesicht breitete sich Verwunderung aus, schließlich jedoch dachte er wirklich darüber nach. Hatte sein Vater ihm von so etwas erzählt? – Entweder er hatte es in all dem Trubel doch tatsächlich vergessen oder er hatte es ganz einfach verdrängt!

Letzteres zog er sogar eher in Betracht, sprach dies aber auch nicht aus.

Eine Weile blieb es still danach. Jeder schien irgendwie seinen eigenen Gedanken für einen Moment nachzuhängen.
 

Don Federico war der Erste, der sie durchbrach, indem er seine Ellebogen auf den Tisch absetzte und die Hände vor seinem Gesicht ineinander faltete, ehe er sich wieder an seinen Sohn und Capitän des FC Barcelona wendete.

„Du weißt jetzt alle Umstände, Kai – nichts als die Wahrheit. Aber eines möchte ich dir noch sagen, ehe du entgültig deine Entscheidung fällst und das unabhängig von all den Faktoren, die dabei noch eine Rolle spielen.“

Der Zwanzigjährige, der so direkt mit solch einer ernsten Stimme seitens des Älteren schon lange nicht mehr angesprochen worden war, hob auch seinen Kopf an, sodass sich im folgenden Augenblick ihre Blicke trafen.
 

„Trotz dieser misslichen Lage in die ich mich selbst und dich noch dazu gebracht habe, muss ich doch zugeben, dass ich noch bis vor kurzem froh darüber war, dass mein Bruder dir die Chance bieten wollte, in Brasilien zu spielen.

Ich weiß, es kling so fern der Heimat, so neu und fremd und vor allen Dingen nicht zukunftsweisend! Aber ich versichere dir, es gibt wohl keinen besseren Trainer als meinen Bruder und die Spielpraxis und Erfahrung, die du dort machen kannst, wird dir wirklich von Nutzen sein für die Zukunft.

Natürlich kannst du jetzt sagen, dass es, im Gegensatz zum FC Barcelona, keine Perspektive für dich ist, wenn sich doch hier dein Leben abspielt und du kannst mir jetzt einfach ins Gesicht sagen: Nein, Padre, ich gehe trotzdem nicht dahin. – Ich würde es so akzeptieren. Aber ich möchte nicht, dass du diese Entscheidung später einmal bereust. Denn eins solltest du immer bedenken: Brasilien ist die Wiege des Fußballs. Nirgendwo auf der Welt wird noch so leidenschaftlich und so frisch wie revolutionär Fußball gespielt wie an diesem Ort.“
 

„Und sobald du deine Vorurteile aufhebst und auch einmal mich und meinen Bruder aus dem Spiel lässt, musst du doch erkennen, was für ein neuer Horizont sich dir dort eröffnen könnte! – Ich möchte wirklich nur, dass du das bitte bedenkst, Kai.“

Da war er wieder... dieser Blick, dem der Silbernhaarigen nicht standhalten konnte.

Diese Mischung aus fester Überzeugung und doch Bitte, die sich in den Augen seines Vaters widerspiegelte, als er langsam zum Ende seiner Ansprache kam.

Kais Antwort darauf war jedoch nur ein Seufzen.

„Es würde letztlich ja auch nicht für immer sein“, fügte Don Federico nach einer kurzen Pause an.
 

Seines Sohnes Reaktion war darauf nur, dass jener seine Hände abwehrend vor sich hielt und sich nach hinten in seinen Stuhl zurücksinken ließ.

„Nun... so kommen wir anscheinend doch nicht weiter“, gab unerwartet wieder Señor Vega von sich, der im folgenden einmal mit den Händen klatschte und sein kleines Grinsen auf seine Lippen zurückgewonnen hatte.

„Kehren wir doch einfach zum Geschäftlichen zurück und lassen mich schlicht anbringen: Wie wäre es denn ganz einfach mit einem Kompromiss?“

Dieser Vorschlag schien selbst Kais Vater neu zu sein, denn auch der Trainer des FC Barcelona hob, zugleich wie sein Sohn, im nächsten Moment den Kopf verwundert an, um in die Richtung des Managers zu blicken.
 

„Was für ein Kompromiss?“ Kai schien nicht im Ansatz erfreut, was auch sein Tonfall verriet.

„Nun ja, Niño, sieh es von dieser Seite: Auch ich bin alteingesessener Spanier und liebe mein Land und bin – so wahr mir España helfe – nicht minder von patriotistischen Denken erfüllt. Daher würde ich nur zu sehr der Aussage deines Vaters zustimmen, dass diese Brasilianer da drüben hinterm Atlantico doch noch so einiges von dir lernen können! Andererseits bin ich natürlich auch als Manager um dein Wohl besorgt und da ich euch beide schon lang genug kenne, ahnte ich schon, dass das nicht alles so friedlich ausgehen wird. Daher habe ich mir erlaubt, die Katastrophe mit eigenen Kräften abzuwenden!“
 

Alejandro strahlte nun selbstsicher übers Ganze Gesicht, während die beiden anderen ihm den Gefallen taten und ihn in seiner weiteren Ausführung daher auch nicht unterbrachen – alte Freundschaften zählten im schönen Spanien immer noch viel.

„Wie sagen die Engländer immer so schön? – Give it a try! Und das solltest du auch tun, Kai. Hier daher mein Vorschlag: Du nimmst das Angebot nicht an, erklärst dich aber bereit, nach Brasilien zu gehen. Dort verbringst du die Zeit zur Vorbereitung auf die brasilianische Saison beim São Paulo, lebst dich ein bisschen ein und siehst dir wenigstens alles mal an!

Und hier kommt nun der Kompromiss ins Spiel: Solltest du dich nicht wohlfühlen oder dir das Niveau nicht gut genug sein, kehrst du einfach wieder zurück zum FC Barcelona. Sollte es dir jedoch gefallen und sollte Don Ricardo überzeugt von deinen Fähigkeiten sein, bleibst du dort für die Saison und kommst erst dann wieder nach Spanien zurück. Beide Entscheidungen dann ohne wenn und aber von beiden Parteien angenommen!“
 

Don Federico schnappte im nächsten Moment einmal schwer nach Luft. Von dieser Abmachung hatte Alejandro noch nicht einmal ihm etwas erzählt! Geschweigedenn, dass sie das mit seinem Bruder besprochen hätten! – Und wer ihm diesen Vorschlag dann aufzwängen dürfte, war ja ohnehin klar, da er schließlich die besseren Beziehungen zu Ricardo hatte, als sein alter Freund es jemals haben würde...

Innerlich hoffte Don Federico schlagartig, dass Kai bei seiner vorherigen Entscheidung blieb und diesen Vorschlag erst gar nicht in Betracht zog.

Doch der Silbernhaarige selbst schien auf einmal zugänglicher für dieses Thema geworden zu sein, trotz seiner sturen und kalten Art mit der er für gewöhnlich Geschäftliches anging.
 

„Als Gastspieler sozusagen?“, stellte der junge Spieler im nächsten Moment eine Frage und bekundete damit doch in gewisser Weise sein Interesse.

Die Antwort seines Managers war ein schlichtes Nicken.

Wieder legte sich eine bedrückende Stille um die drei Männer im Raum...

Kai schloss für einen Moment seine Augen und griff reflexartig, in Gedanken versunken, nach seiner Kreuzkette, welche sich unter seinem T-Shirt abzeichnete.

Er war so in Überlegungen für eine ganze Weile vertieft, dass er nicht einmal die Blicke seines Vateres und seines Managers auf sich spürte.

Über ihn selbst war zugleich eine gewisse Ruhe gekommen, die ihm die Kraft gab, klare Gedanken zu fassen und letztlich... eine Entscheidung zu fällen.
 

Als Kai nach einer Ewigkeit – wie es den anderen beiden erschien – seinen Kopf wieder anhob, zierte zum ersten Mal seit langer, langer Zeit ein Lächeln seine Lippen, während er sich an die beiden wandte.

„Ich hab mich entschieden“, begann er recht sachlich und verzögerte seine Antwort damit nur noch einmal.

„Ich mach’s. Ich gehe nach Brasilien.“
 

Während Alejandro de la Vega erleichtert aufatmete, wusste Don Federico nicht, ob er vor Freude oder Trauer weinen sollte. Nur ein Gefühl schwoll daher in seiner Brust an:

Stolz.
 

*~ „ O > _ ... ^ ... _ < O “ ~*
 

Schließlich hatten sich die Ereignisse überschlagen...
 

„Sie könnten Don Ricardo anrufen und ihm meine Entscheidung mitteilen, Señor Vega. Zum Besprechen von allem weiteren könnte man auch nochmals ein Meeting arrangieren, was ich auch in ihre Hände legen möchte“, wandte sich Kai sogleich an seinen Manager, der die beiden älteren Männer erst gar nicht zu einer eigenen Reaktion kommen ließ.

Alejandro war dennoch der Erste, der sich als erstes fing.

„Meinen Glückwunsch zu dieser Entscheidung, Kai. Sie ist gewiss richtig!“, sagte er.

„Was das andere anbelangt, bin ich mir sicher, dass dies nicht nötig sein wird.“
 

Das geheimnisvolle Lächeln des älteren Herrn verblüffte den Silbernhaarigen nur kurze Zeit später erneut.

„Es wird deswegen nicht von Nöten sein, weil mein Bruder hier ist, Kai“, klärte ihn sein Vater Schlag auf Schlag auf.

„Er wollte dich endlich kennen lernen und hat heute mein Büro erstürmt. Ich konnte ihn abwimmeln. Aber gehen wollte er nicht, ehe er dich nicht wenigstens einmal gesprochen hat. Er wartet in der Konferenzhalle. Die Gelegenheit ist geradezu perfekt, ihn über deine Entscheidung aufzuklären und alles weitere zu besprechen.“
 

Der Silbernhaarige fühlte sich mit einem Schlag wieder überrumpelt, sah aber an den Augen seines Vaters, dass dies wirklich keinesfalls geplant gewesen war.

Zunächst kämpfte Kai zwar noch mit sich selbst, wollte er doch eigentlich heute einen ruhigen Tag verbringen und war mit seinen Jeans und seinem Shirt nicht gerade geschäftlich gekleidet, doch andererseits hatten die Erzählungen seines Vaters und auch seines Managers nun doch die Neugier in ihm nach diesem Fremden erweckt, der ihm näher stand, als er jemals gedacht hätte...

Daher sah es Kai auch als eine Art des Anstands an, sich jetzt nun endlich dieser Person zu stellen.
 

Deswegen gab der Fußballer auch keine Erwiderung von sich, sondern stand im nächsten Moment einfach nur selbstbewusst von seinem Stuhl auf, darauf wartend, dass die beiden anderen es ihm gleich taten.

Dies war seine Antwort.
 

*~ „ O > _ ... ^ ... _ < O “ ~*
 

Vor der Tür zum Konferenzraum blieb Kai noch einmal stehen, um tief durchzuatmen. Sein Vater wie auch Señor Vega waren bereits vor einigen Minuten eingetreten und wollten Kai für Don Ricardo ankündigen.

Schließlich klopfte der Silbernhaarige, nachdem er glaubte, genug gewartet zu haben, noch einmal der Höflichkeit willen, an der Tür an und trat letztlich in den großen, von Sonne erfüllten Raum ein...
 

Sogleich ihm gegenüber erspähte er die Gestalt des anderen Trainers und zugleich des Bruders seines Vaters, der somit sein Onkel war.

Die Ähnlichkeit zu Don Federico war jedenfalls nicht zu übersehen! Don Ricardo war jedoch noch ein Stückchen größer und hatte einen tieferen Hautton, als sein Vater. Dennoch besaßen sie eine ähnliche Statur und auch die Gesichtszüge überschnitten sich mit einer geradezu verwunderlichen Perfektion.
 

Don Ricardo war auch der Erste, der das Wort ergriff, noch ehe Kai ihn grüßen, geschweigedenn sich vorstellen konnte.

„Ah, Kai! Endlich lernen wir uns kennen – ich dachte ja schon, dass es niemals geschieht, dass ich die berühmtberüchtigte Sieben Spaniens treffe!“

Der Mann, der ein gutes Stück größer als der Silbernhaarige selbst war und von seiner Statur her doch anderen hätte Angst einflössen können, trat mit offenem, fröhlichen Gemüt auf den Jüngeren zu und reichte ihm die Hand.

Kai verlor durch diese Offenheit auch schnell seine Zweifel wie seine Scheu und stellte sich letztlich nochmals vor und sprach auch auf seine Entscheidung an.
 

„Ich bin überaus erfreut, dass zu hören, Kai! Glaube mir, diese Entscheidung wirst du nicht bereuen!“

Doch noch ehe jemand etwas Weiteres sagen konnte, erklang auf einmal ein lautes Räuspern von der anderen Seite des Raumes her.

Kai dachte im ersten Augenblick, sich das nur eingebildet zu haben und reagierte daher auch mit einer verspäteten Reaktion auf den gehörten Ton.

Doch als Don Ricardo sich halb von ihm abwandte und nach links zum anderen Ende des Konferenzraumes blickte, wusste Kai, dass er sich das nicht eingebildet hatte.
 

„Verzeih, Kai – wie unhöflich von mir! Da rede ich von unserem Verein und dabei habe ich dir noch nicht einmal eine der wichtigsten Personen von diesem vorgestellt, wo er doch speziell mit mir hierher geflogen ist, um dich und deine Fähigkeiten zu sehen!“

Don Ricardo unterstrich seine Worte mit einer kleinen Geste, indem er seine Hand ausstreckte und auf eine Person zu deuten schien.

„Lerne den Capitän meines Teams des São Paulo FC kennen, Kai! Wenn ich vorstellen darf: Yurij Ivanow. Von uns allen Tala genannt.“

Kai hatte einen guten Eindruck machen wollen und zauberte daher ein kleines Lächeln auf seine Lippen. Doch als er aufschaute und seinen Blick von Don Ricordo ab – und der fremden Person am anderen Ende des Raumes zuwandte, traf ihn die Realität hart – schließlich war der junge Mann, der dort so lässig am dem langen Tisch des Konferenzraums lehnte, niemand anderes als jener Rotschopf, der ihm so unglaublich negativ nach dem Finalspiel im Gang zur Umkleidekabine aufgefallen war.

Als Kai in die Visage des anderen Erwachsenen blicken musste, war dies für ihn wie ein Schlag ins Gesicht, während sich seine Eingeweide in seinem Innersten zusammenzogen.

Schnell war daher auch das Lächeln von seinen Lippen verschwunden, allein sein emotionsloser Ausdruck, der nichts verriet, blieb zurück...
 

Der Rothaarige wiederum stieß sich im Folgenden vom Tisch ab und schlenderte gemütlich zu den anderen Personen herüber, während sich eine bedrückende, gespannte Stille über dem Raum ausgebreitet hatte.

Er selbst grinste Kai so unschuldig an, als wäre nie etwas zwischen ihnen beiden vorgefallen – ja, als ob sie sich noch nie im Leben gesehen hätten.

Sodann streckte der Blauäugige ihm seine Hand entgegen.

„Hallo... oder besser gesagt „Hola“! – So sagt man es doch im Spanischen, nicht wahr?

Auf gute Zusammenar-“
 

Weiter sollte Tala in seinen Worten jedoch niemals kommen, da er im nächsten Moment Bekanntschaft mit Kais Faust machte, welche ihn zu Boden schleuderte.

Don Ricardo, Don Federico und Alejandro de la Vega waren wie gebannt, nachdem sie diese Szene verblüfft mitverfolgt hatten...

Das Lächeln war Yurij damit natürlich gänzlich von seinen Lippen gewichen, während er mit wütendem Blick zu dem Silbernhaarigen emporschaute, der selbst vor Wut leicht am ganzen Körper zitterte.
 

Ihre Blicke trafen sich für einen einzigen Moment.

Spanischer Fußballgott auf brasilianischen Fußballteufel.

Feuer auf Eis.
 

„Das ist mein „Hola“ an dich, du Mistkerl!“, spie Kai unberührt aus.
 

*~ „ O > _ ... ^ ... _ < O “ ~*
 

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Chapter Eleven – Neue Perspektive

End
 

to be continued...



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Kommentare zu diesem Kapitel (9)

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Von:  Tokiogirl06
2010-10-07T08:02:03+00:00 07.10.2010 10:02
Halli Hallo, die FF is der Hammer. Ich hoffe die Pause dauert nicht zu lange und du schreibst bald weiter. Wäre echt zu schade wenn nicht. lieben gruß
Von: abgemeldet
2009-05-10T20:31:50+00:00 10.05.2009 22:31
kyaa
dann treffen die sich endlich ma richtig und du brichst ab ><
zum heulen Ö.Ö
naja
trotzdem sehr fein geschrieben
großes lob :3
liebe grüße morgan
Von: abgemeldet
2008-12-20T21:55:56+00:00 20.12.2008 22:55
die ff verspricht wirklich immer besser zu werden!
Die letzte sezene mit tala war echt zum schreien freu mich echt schon auf die zeit in brasilien!

lg Shiki
Von:  Dranza-chan
2008-12-05T20:54:18+00:00 05.12.2008 21:54
Ein super Kapi!
Ich finde das geschieht Tala recht, ich hoff nur das endet jetzt nich in ner richtigen Prügelei!
Wenn die zwei schon so anfangen dann bin ich echt gespannt wie das läuft wenn Kai in Brasilien is!
lg Dranza-chan
Von:  LindenRathan
2008-11-29T08:07:55+00:00 29.11.2008 09:07
*auflach* das war so was von klar das das passiert.
Klasse geschrieben.
Von: abgemeldet
2008-11-27T09:57:57+00:00 27.11.2008 10:57
hey ^^
ich lass mal hier auch einen kommi da xD hab ich glaub ich noch nicht oder Oo naja egal ich lese die ff jedenfals schon ne ganze weile xD

also zum kapitel: das war wieder mal der hamma xD ich liebe es wenn die kapitel so lang sind xD schreibstile ebenfalls hamma ^___^

den anfang fand ich supa^^ da hat man noch gedacht so schlimm wirds nicht, aba dann wo kais padre angefangen hat zuerzählen, hat man schon gemerkt das da noch mehr kommt und schließlich die bergrüßung von kai eisamme spitze xD so gern ich yuriy auch habe, als ich das gelesen hab hab ich abgefeiert ^___^""""

öhm jup das wars von mir ^^ nur noch eine frage krieg ich eine ENS wenns weiter geht?^*ganz leib guck*

bis zum nächsten kapitel
die X-mas-Uni

Von:  Phoenix-of-Darkness
2008-11-26T16:48:30+00:00 26.11.2008 17:48
Yeah!!
Kais Begrüßung ist der Hammer!!!
Ich hätte es nicht anders gemacht.
Einfach nur geil. Das wird noch sehr spannend.
Außerdem bin ich froh, dass die zwei nun 'offiziell' sich vorgestellt wurden.
Hach ich hab das Ende jetzt 10 Mal lesen müssen...es war einfach nur zu geil.
Aber auch das Kapitel war Spitze...Kais Temperament, seine Sturheit...
...du hast alles so perfekt beschrieben.
Ich bin beeindruckt!
Danke fürs Bescheid geben.

MfG Kai
Von: abgemeldet
2008-11-26T16:28:35+00:00 26.11.2008 17:28
BÄM!
Also ich fand den Anfang gar nicht so schlimm. War doch nen guter Kontrast zum letzten Teil. Ich find, dass Kais Sturheit echt gut zur Geltung kam, ohne aufgesetzt zu wirken. Schönes Kapitel!
...auch wenns sooooo lange gedauert hat....
=) bis nächstes Mal!
Von: abgemeldet
2008-11-25T21:58:21+00:00 25.11.2008 22:58
Bitte hilf mir mal kurz auf die Sprünge... warum war Kai nochmal wütend auf Yuriy?
Ich kann mich gerade absolut nicht daran erinnern *drops*
naja der Anfang des kappis hat sich ziemlich gezogen, das einzige, was eigentlich wirklich spannend war, war der letzte Absatz ^^.
Aber ab und an muss auch mal ein bisschen Geplänkel sen ^^.
So nun sind die beiden endlich offiziell zusammengetroffen jetzt geht die Post ab *yay*
Haben sich n paar Tippfehler eingeschlichen war aber diesmal zu faul sie zu notieren ^^"
Und *yay* ich hab die Ehre es freizuschalten ^^ *sich nen Keks freut*

lg, Katze


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