Zum Inhalt der Seite

LSD

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Hallöle, ich habe meine sehr gute Freundin dazu gezwungen, diese Geschichte zu veröffentlichen, also seht ihr hier das Ergebnis. Lest es, freut euch drüber, oder lasst es sein, jedenfalls wünsche ich viel Spaß und wem es gefällt, der schreibt einfach nen Comment.
 

Mit freundlichen Grüßen, die wirkliche Autorin Hotaru
 

Eine neue Geschichte beginnt! Also wirklich, zur Zeit schreibe ich sooooo viele Geschichten, da muss ich aufpassen, dass ich den Anschluss nicht verliere ^_^. Erstmal gebe ich ein kleines bisschen Charaktererklärung, danach geht' s dann los.
 


 

Kizuka Minada
 

Alter: 17 Jahre

Größe: 1,86 m

Gewicht: 73 kg

Augen-/Haarfarbe: schwarz/blauschwarz

Sonstiges: Schüler, Kellner im Restaurant seiner Schwester
 

Kuyo
 

Alter: 153 Jahre

Größe: 2,13 m

Gewicht: 84 kg

Augen-/Haarfarbe: weiß/tiefschwarz

Sonstiges: Schwarzdrache
 

Minako Minada
 

Alter: 24 Jahre

Größe: 1,72 m

Gewicht: 60 kg

Augen-/Haarfarbe: braun/blauschwarz

Sonstiges: Kellnerin und Chefin in ihrem Restaurant "Chizah", Kizukas große Schwester
 

Yuri Tetsumo
 

Alter: 15 Jahre

Größe: 1,74 m

Gewicht: 58 kg

Augen-/Haarfarbe: blaugrau/blond

Sonstiges: Schülerin, Kizukas Freundin
 

Shin
 

Alter: 2056 Jahre

Größe: 2,01 m

Gewicht: 81 kg

Augen-/Haarfarbe: violett/silber

Sonstiges: Satan/Schwarzgolddrache
 

Tezuka
 

Alter: 578 Jahre

Größe: 1,97 m

Gewicht: 78 kg

Augen-/Haarfarbe: türkis/rot

Sonstiges: Schwarzdrache

Das erste Mal sah er ihn im Stadtpark. Haare, tiefschwarz, nicht mal die gleißende Sonne wurde von ihnen reflektiert. Sie waren lang und er trug sie in einem Pferdeschwanz zusammengefasst. Einige Ponysträhnen hingen ihm ins Gesicht. Er war ganz in schwarz gekleidet, seine Kleidung bestand aus einem langen Ledermantel, einem Muskelshirt, langen Lederhosen, ledernen Fahrradhandschuhen, Springerstiefeln sowie einer Sonnenbrille. Durch seine seltsame Kleidung und seine Größe fiel er auf, außerdem zog er auch durch seine Schönheit alle Blicke auf sich. "Wahnsinn, sieh dir den an! Ein Prachtexemplar von einem Mann!" Yuri war von der Bank, auf der sie kurz vorher noch gesessen hatte, aufgesprungen und gaffte, wie alle anderen Mädchen und Jungen, den fremden Mann an. "A-hemm!" Kizuka, Yuri' s Freund, schaute ziemlich beleidigt. "Du kannst ja gleich zu ihm hin laufen, und ihm einen Heiratsantrag machen." "Ooooch, Kizuka, sei doch nicht gleich beleidigt! Du weißt doch, dass ich nur dich allein liebe! Komm schon, ein bisschen schwärmen wird doch wohl noch erlaubt sein! Aber der sieht wirklich spitzenmäßig aus! Wahnsinn, er kommt hier lang!!!" Der seltsame Fremde kam tatsächlich den Weg entlang, an den sich Kizuka und Yuri hingesetzt hatten. Als er auf Höhe der Bank angelangt war, sah er Kizuka im Vorbeilaufen von der Seite an und grinste. Kizuka sah ihm hinterher und wurde knallrot. ,Wieso werde ich rot?? Verdammt, sein Blick jagt mir Schauer über den Rücken... Wieso habe ich nur dieses blöde Gefühl, dass er kein Mensch ist?', dachte Kizuka, in dessen Kopf sich Verwirrung ausbreitete. ,Aber ein Marsmännchen wird er auch nicht sein.', dachte er kurz darauf, erstaunt über das wohlige Gefühl und die verrückten Gedanken, die dieser Fremde bei ihm auslöste. Er hatte das Gefühl, dass er nicht zu den Menschen um ihn herum gehörte, sondern zu Leuten wie ihm... Als er aufsah, bemerkte er, dass der Fremde schon ziemlich weit weg war. "Heee! Erde an Kizuka, kommen Sie aus den Weiten des Alls zurück!" "Oops!" Yuri hatte sich vor Kizuka aufgebaut und musterte ihn grinsend. "Warum bist du rot geworden, als der vorbei gelaufen ist?!" Mit einem Schlenker ihrer zierlichen Hand deutete sie in die Richtung, in die der Fremde verschwunden war. Dann stieß sie Kizuka in die Seite und lachte: "Sich erst über mich beschweren und dann selber große Augen machen!!" Der arme Kizuka wurde nur wieder rot, zog Yuri dann zu sich herunter und küsste sie zärtlich auf' s Ohr. Dann sah er noch mal in die Richtung, in die dieser komische Kerl verschwunden war und sagte dann zu Yuri: "Sorry, aber ich hab' jetzt Schicht im "Chizah", ich muss los!" "A... Aber...!" "Ciao, sei mir nicht böse." Dann stand Kizuka auf und ging. Verdattert sah Yuri ihm hinterher. "Das... Das gibt es einfach nicht!"

Nachdenklich stieg Kizuka in den Bus und setzte sich auf einen Fensterplatz. ,Wer zum Teufel war dieser Kerl aus dem Park? Ich habe ihn noch nie im Bezirk gesehen...' Der Bus hielt. Auf einmal zog etwas Kizukas Blicke auf sich. Ein Mann war in den Bus eingestiegen, lange, tiefschwarze Haare, schwarze Sachen an... ,Oh mein Gott, der Typ aus dem Stadtpark!! ' Kizuka beobachtete wie der Kerl durch den Bus ging und sich einen Sitz hinter ihn setzte. Kizuka wurde knallrot und sein Puls beschleunigte sich. Er wurde leicht panisch, und als dann dieses Wohlgefühl wieder einsetzte, war er endgültig durcheinander. ,Hilfe!! Ich werde schon wieder rot!' "Nettes Mädchen hast du!" "Äh?" Kizukas Herz schien still gestanden zu sein. Langsam drehte er sich um. "Bitte was?" ,Nicht zu fassen, der redet mit mir!' Der Typ grinste und sagte: "Na deine Freundin, Kizuka! Ach ja, warum sollte ich nicht mit dir reden?!" Amüsiert sah der Fremde den völlig perplexen Kizuka an. "Woher kennst du meinen Namen? Und wie zum Teufel hast du herausgekriegt, was ich gedacht habe? Wer bist du überhaupt???" "Ich bin Kuyo. Ich bin zwar neu hier, aber diesmal werde ich wohl länger bleiben." Durch die Sonnenbrille hindurch sah Kuyo Kizuka mit seinen extrem hellen Augen an. "Hä? Länger bleiben? Warst du etwa schon mal hier?" "So könnte man es fast nennen. Ich bin hier geboren worden, weißt du? Damals", Kuyo atmete hörbar aus, "damals lag hier alles in Schutt und Asche, als ich Tokyo verließ. Jetzt bin ich wieder hier..." Er stützte den Kopf auf seine Hand. "Warum bist du denn gegangen?" Der Fremde grinste wieder. "Ich hatte meine Gründe. Übrigens hättest du eben aussteigen müssen." "Ahhrg! Ich komme zu spät! Minako wird mir den Kopf abreißen!" "Pech für dich. Du solltest nicht mit Fremden reden, wenn du nicht weißt, welche Absichten sie verfolgen..." So langsam begann dieser Typ Kizuka zu nerven. "Wie mit dir zum Beispiel? Ich weiß aber ganz genau, welche Absichten du verfolgst!" Kuyo grinste schon wieder. "Und die wären?" "Du willst mir meine Freundin ausspannen!" Damit stand Kizuka entschieden auf und drückte den Anhalte-Knopf. Der Bus hielt, als Kizuka zu Kuyo noch ein letztes Mal hinüber sah bemerkte er, dass dieser ihn schon die ganze Zeit beobachtet hatte. Da wurde er knallrot, schaute weg und stieg aus dem Bus aus. Kuyo blickte ihm nach, dann grinste er und dachte: ,Der Junge ist wirklich ein Leckerbissen!'

Kizuka sah dem Bus noch ein Weilchen hinterher, dann wurde er durch seine piepsende Uhr aus seiner Trance gerissen. "Oh mein Gott, es ist schon halb sieben!!" Er rannte los und kam zehn Minuten später keuchend und völlig naßgeschwitzt in das Restaurant gestürmt. "Kizuka!!!", hörte er schon die Stimme seiner Schwester quer durch den Raum donnern. Geknickt trottete er zu ihr, um sich die Standpauke anzuhören, die sie schon für ihn bereit hielt. Ungeachtet dessen, dass ihr jüngerer Bruder sie um zwei Köpfe überragte, wetterte sie los. "Deine Schicht beginnt um sechs, Kizuka, und wie spät haben wir es jetzt?" "Dreiviertel sieben", antwortete der verlegen. "Das bedeutet, du bist eine dreiviertel Stunde zu spät gekommen. Nach deiner Arbeit wirst du dann noch die Küche sauber machen!" Und als Kizuka Anstalten machte, ihr zu widersprechen, sagte sie scharf: "Und keine Widerrede!!" Kizuka hängte seine Jacke an den Haken und band sich eine tannengrüne Schürze um. Dann schnappte er sich einen Notizblock, einen Stift sowie eines der Dienstportmonees und warf sich in den Kampf gegen unfreundliche Gäste und einer älteren Schwester mit Argusaugen. Sogleich wurde er von einem Mann mit Schnurrbart zu sich gerufen. "Sie wünschen?" "Ein großes Bier und ein Eisbein mit Kartoffelklößen." "Bitte? Tut mir leid, aber so etwas führen wir nicht. Falls ich Sie darauf aufmerksam machen darf, wir sind ein japanisches Restaurant und kein deutsches. Bitte wählen Sie von der Karte, aber falls Ihnen nichts zusagt, könnte ich Ihnen ein deutsches Lokal empfehlen, wo Sie Ihr Eisbein sicher bekommen werden." "Vielen Dank, wo befindet sich denn dieses deutsche Lokal'?", fragte der Mann knurrig. "Ähm, drei Straßen weiter. Kizuka, der ohnehin schlecht gelaunt war, wurde nun langsam ärgerlich. Vielleicht wollen Sie nicht doch von der Karte...?" "Nein!! Ihr Japse mit eurem komischen Hundefutter geht mir mächtig auf den Zeiger!", brüllte der Herr, wobei sich sein Kopf tomatenrot färbte. Kizuka wurde immer wütender und sagte eiskalt: "Ich möchte Sie bitten, dieses Restaurant augenblicklich zu verlassen, dort befindet sich die Tür!" Der bullige Mann nahm seine Jacke und verließ das Restaurant, als er aus der Türe ging, knallte er sie so heftig zu, dass die Scheiben klirrten. Kizuka stand mit zitternden, geballten Fäusten mitten im Raum und nahm vor mühevoller Selbstbeherrschung diese ,Unverschämtheit!'; ,Solch ein Rüpel!' und ,Der arme Junge!' raunenden Stimmen um sich gar nicht wahr. Als seine Schwester ihn sanft am Arm nahm und ihn in ihr Büro brachte, lehnte er sich an die kühle Wand. Er hielt den Notizblock in der linken Hand und starrte den Bleistift in seiner rechten an. Einem plötzlichen Reflex folgend presste er die Finger fest um den Stift, der fast augenblicklich mit einem trockenen Knacken brach. "Alles in Ordnung, Kizuka?", fragte Minako vorsichtig, denn sie wusste, dass mit ihrem Bruder nicht zu spaßen war, wenn er diesen mörderischen Gesichtsausdruck hatte. "Ich denke schon. Was hat der Typ sich nur eingebildet? Heute ist irgendwie nicht mein Tag..." Dann schreckte er plötzlich auf. "Wer kellnert jetzt eigentlich?" "Ich habe Nami darum gebeten, kurz zu übernehmen." "So..." Minako wagte es, näher an ihren kleinen Bruder heranzutreten und ihm die Reste des Bleistifts vorsichtig aus der Hand zu nehmen. "Ähm, also... Deine Strafe sei dir erlassen. Geh nach Hause und schlaf dich endlich mal wieder richtig aus. Du siehst ziemlich k.o. aus." Seufzend stand Kizuka auf. "Du hast Recht, Minako. Ich geh' nach Hause. Tschüss." Kizuka band seine Schürze ab und nahm seine Jacke vom Haken. Dann verließ er das Restaurant durch den Hinterausgang. Ein Blick auf seine Uhr sagte ihm, dass es inzwischen schon um acht war. Die Dunkelheit hatte schon ihren Mantel über die Stadt gebreitet, doch unzählige Straßenlaternen kämpften dagegen an und erhellten die Straßen. Das Licht gelangte auch in eine kleine Seitengasse und fiel auf eine Gruppe Jugendlicher, die johlend etwas umringten. "Seht euch den an, na, was ist, hat dir unsere kleine Vorstellung die Sprache verschlagen?" Sie lachten hämisch und kickten das Bündel Mensch, das auf dem feuchten Boden lag, mit ihren Füßen. In diesem Augenblick trat Kizuka dazu. "Hey ihr, was macht ihr da?" Ruckartig drehten sie sich ihm zu. "Ey Kleiner, verpiss dich, oder wir machen mit dir das gleiche wie mit dem da!" Die anderen lachten hämisch. "Ihr könnt mich nicht einschüchtern! Ich bin gerade ziemlich mies drauf!", erwiderte Kizuka kalt. "Das wollen wir doch mal sehen!!" Die Bande griff mit Fäusten und Baseballschlägern an, dem ersten Angreifer schlug Kizuka den Schläger aus der Hand und schleuderte ihn gegen einige Mülltonnen, die in der Gegend herum standen. Den Zweiten und Dritten ereilte das gleiche Schicksal. Dann hielten ihn zwei fest und der dritte schlug ihn mit der blanken Faust ins Gesicht. Wütend blitzten Kizukas Augen auf und er trat seinem Gegner erst in den Magen und dann ins Gesicht, so dass der stöhnend vor Schmerz zu Boden ging. Die Rippen der beiden anderen machten Bekanntschaft mit Kizukas Ellbogen, ohne dass sie etwas dagegen tun konnten. Die Bande verschwand fluchend und stöhnend in der Dunkelheit. Kizuka rückte seine Jacke gerade und drehte sich zum Opfer herum. Dann stutzte er. Aber... Das war doch... Resigniert fragte er: "Sag' mal, verfolgst du mich?"

Der Typ, der dort zusammengeschlagen auf der Erde lag, war... Kuyo! Seufzend reichte Kizuka ihm die Hand. "Na komm', ich bring' dich erst mal zu mir nach Hause." Kuyo wischte sich das Blut, das ihm aus der Nase lief, mit dem Handrücken ab und nahm dann Kizukas Hand. Dabei vermied er es aber, Kizuka direkt in die Augen zu sehen, was dieser aber nicht bemerkte oder ignorierte. Er nahm Kuyos Arm, und legte ihn sich vorsichtig um den Hals. Erst knickten seine Beine leicht unter der ungewohnten Last ein, dann schaffte er es aber, Kuyo zu schleppen. ,Du lieber Himmel, was hat der denn gefuttert, Steine?' Da antwortete Kuyo trocken: "Das nicht gerade, aber bei einer Körpergröße von 2,13 m ist mein Gewicht normal." "...! Sag mal, könntest du mal bitte damit aufhören ständig meine Gedanken zu lesen?!", raunzte Kizuka. "'Tschuldigung, ist 'ne dumme Angewohnheit von mir", murmelte Kuyo und wurde das erste Mal rot, seit er ein Dämon war. ,Warum werde ich rot? Ich habe doch gar keinen Grund dazu...' Bei Kizukas Bude angekommen, schaffte der es irgendwie die Haustür aufzuschließen und Kuyo die Treppen bis zum zweiten Stockwerk hoch zu schleppen. Dann schloss er die Tür zu seiner Wohnung, die aus zwei Zimmern, Küche und Bad bestand, auf und ließ Kuyo auf die Couch fallen. Dann schlug er die Tür zu. "Verdammter Mist", knurrte Kuyo, "die haben mich ganz schön erwischt." Dann hustete er. "Jetzt nimm dich mal zusammen, du bist doch groß und stark! Hier, leg dich auf den Rücken und drück' dir das auf die Nase!" Kizuka warf Kuyo ein Taschentuch ins Gesicht und setzte sich auf den Flecken Boden vor der Couch. Dann sah er den großen Kerl vor ihm angestrengt an, schließlich fragte er: "Was bist du eigentlich? Dass du kein Mensch bist, habe ich schon gemerkt, als wir uns das erste Mal gesehen hatten, also, was bist du?" Kuyo seufzte und grinste dann schief. "Ich bin ein Dämon. Und diese Verbrecher haben mich dabei erwischt, wie ich einem Mädchen das Blut ausgesaugt habe." Dann meinte er abfällig: "Scheint wohl das Mädchen des Leaders gewesen zu sein." "Aha..." Nach einer kurzen Minute des Schweigens fragte Kizuka: "Wie machst du das eigentlich?" "Wie mache ich was?" "Na, zum Beispiel am hellichten Tag in einem Park herumlaufen." Da lächelte Kuyo das erste Mal, seit dem die beiden sich kannten. Hätte man ihm weiße Flügel gegeben, würde er aussehen wie ein Engel. Allerdings ein reichlich komischer Engel mit einem Taschentuch an der Nase. "Das ist einfach zu erklären, die Medien haben der Menschheit ein völlig falsches Bild von uns geliefert, Tageslicht macht uns nichts aus, auch die Sache mit dem ,Pflock durchs Herz und der Dämon ist Geschichte' ist nicht drin. Nur wenn wir kein Blut bekommen, verschwinden wir, verhungern ist die einzige Todesursache bei Dämonen. Oder wir werden von einem der unseren mit Magie getötet. Das ist der einzige Nachteil bei der ganzen Geschichte. Vorteile gibt' s dafür umso mehr. Du wirst stärker, wirst nicht fett, egal wie viel du futterst, dein Körper ist resistent gegen sämtliche Krankheiten, du wirst geschmeidiger und du wirst schneller und anziehender für Menschen, was die Jagd erheblich erleichtert. Körperliche Erschöpfung ist auch kein Thema mehr." Dann wagte Kizuka es zum ersten Mal Kuyo mit Namen anzusprechen. "Ähm, Kuyo?" "Mhm?" "Warum sind deine Augen so hell?" "Ich dachte schon, das fällt dir nie auf", sagte Kuyo grinsend. "Das ist das Erkennungszeichen meines Clans. Wenn ein Mensch von einem der unseren gebissen wird, stirbt er entweder, wird zum Vampir oder Leibeigener, in dem der Schöpfer dem neuen Dämon sein Zeichen verpasst, oder er hat schon als Mensch Dämonenblut in sich gehabt und wird dann zu einem Dämon eines bestimmten Clans. Früher war ich von dem Gedanken besessen einen möglichst außergewöhnlichen Tod zu haben, und so bot ich mich jede Nacht als Freiwild für Dämonen an. Doch der Tod kam schneller und nicht so wie geplant. Eine Dämonin griff mich mitten auf dem Gehweg an und saugte mir das Blut aus, allerdings war es zu schmerzhaft und ich stieß sie von mir. So behielt ich noch einen Teil meines Blutes, und das war das schlimmste, was mir passieren konnte. Ich wurde ohnmächtig, doch als ich wieder erwachte, hatte sich meine Umgebung verändert, zumindestens dachte ich so. Ich sah die Menschen, Häuser und alles drumherum viel zu scharf und ich konnte viel zu weit sehen. Sie hockte neben mir und sagte, ich wäre jetzt ein Dämon, ich hätte anscheinend Dämonenblut in mir gehabt. Nun war ich tot und doch nicht tot, ich lebte und lebte trotzdem nicht mehr. In meiner Verzweiflung über meinen vermurksten Tod und mein vermurkstes Leben brachte ich sie um. Dann verschwand ich aus Tokyo und ging in die Unterwelt, ich erfuhr, dass ich ein Dämon des Windclans war und somit am Rangkampf teilhaben konnte, ich schaffte es bis zum Schwarzdrachen und lebte eine Weile in der Unterwelt, doch jetzt bin ich zurück." Dann schwieg Kuyo wieder. Ein wenig später, sein Nasenbluten hatte aufgehört, fragte er Kizuka nach seinem Alter. "Siebzehn. Warum?" "Als ich zum Dämon wurde, war ich fünf Jahre älter als du es jetzt bist. Das ist nun schon 134 Jahre her. Na ja, egal, ich bin müde." Sprach' s und zog sich den Mantel und die Handschuhe, sowie die Schuhe und Strümpfe aus. Dann stand er auf, tappte zu Kizukas Futon im anliegenden Schlafzimmer und mummelte sich gähnend ein. Doch der Protest blieb nicht aus. "Hey, Moment mal! Da... Das ist mein Futon!!" "Einen zweiten gibt' s hier nicht, und auf frieren hab' ich auch keinen Bock, dazu bin ich viel zu verwöhnt. Komm doch mit drunter, ich tu dir schon nichts!", kam es unter der Decke hervor. Kizuka wurde knallrot. ,So ein...! Erst macht er sich in meinem Futon breit und macht dann einen auf großzügig als ob ihm die Welt gehört!', dachte Kizuka zähneknirschend. "So bin ich nun mal. Nun komm schon!" Grummelnd zog sich Kizuka bis auf die Hose aus. Dann stupste er Kuyo an. "Ey, rutsch' mal 'n Stück! Das Ding ist schließlich nur für eine Person gedacht!" Tatsächlich rückte Kuyo ein paar Zentimeter zur Seite. "Weiter!" "Sorry, weiter geht' s echt nicht, sonst lieg' ich ja auf 'm Boden!" Kizuka legte sich so weit wie möglich von Kuyo entfernt (so ungefähr fünf Zentimeter) hin und drehte dem den Rücken zu. In dieser Nacht schlief er so gut wie schon lange nicht mehr.

Am Morgen, als er erwachte, fühlte er sich irgendwie in den Arm genommen. Da lagen sie, der schmale, schlanke Kizuka in Kuyos muskulösen Armen, doch Kizuka war noch nicht ganz da und dachte, dass es so immer bleiben könnte, denn das Wohlgefühl, das ihn seit dem gestrigen Abend nicht mehr verlassen hatte, beherrschte nun seine ganze Gefühlswelt. In der angenehmen Wärme, die Kuyos Körper verbreitete, fühlte sich Kizuka geborgen, und er kuschelte sich noch ein bisschen näher an den großen Dämon heran. Auf einmal ging ihm auf, in wessen Armen er lag, und Verwirrung machte sich in seinem Kopf breit. ,Was...? Ich liege in den Armen eines Kerls, der noch dazu ein Dämon ist! Seit wann bin ich andersrum und lebensmüde noch dazu??' Kizuka wurde (mal wieder) knallrot, schnappte sich das Kissen und knallte es Kuyo in seiner Verlegenheit ins Gesicht. "Aua! Was zum Teufel sollte denn das?" "Steh' gefälligst auf, du Faulpelz! Genug gepennt!!" Kizuka sprang in einer wellenartigen, flüssigen Bewegung auf, damit Kuyo sein glühendes Gesicht nicht sah und womöglich noch etwas Falsches dachte. Doch dieser zog sich bloß die Decke über den Kopf und murmelte: "Och nöö, komm lieber wieder drunter, es wird gerade kalt hier..." Kizuka explodierte fast und war rot wie eine Tomate. "Steh' auf!!", brüllte er und riss Kuyo die Decke weg. "Ich bin doch kein Langschläferhotel! Komm jetzt hoch, oder ich hol' einen Eimer kaltes Wasser!" Einen kurzen, nein, einen viel zu langen Moment starrten sich beide direkt in die Augen, Kuyo perplex ob Kizukas Dreistigkeit, ihm einfach die Decke weg zu ziehen und Kizuka wütend und finster ob Kuyos Direktheit, genau das auszusprechen, was sich Kizuka unbewusst wünschte. Doch zu seinem Erstaunen gab Kuyo zuerst auf. "Is' ja schon gut." Gähnend rappelte Kuyo sich hoch und streckte sich. Als er neben Kizuka stand bemerkte er, dass dieser verhältnismäßig klein gegen ihn war. "Wie groß bist du eigentlich?", fragte er etwas begriffsstutzig. "1,86 m, und im Gegensatz zu dir ist das eine normale Größe, du Kleiderschrank! Gehst du jetzt zuerst duschen oder soll ich?" "Ich gehe schon...", antwortete Kuyo und tapste Richtung Bad. "Hätte ich mir ja denken können", knurrte Kizuka und ging in die Küche, um ein paar Spiegeleier zu braten. ,Hm, ob er auch isst?' "Mhm!", raunte im gleichen Augenblick bejahend eine sanfte Männerstimme in sein Ohr, in dem er nasse Haarsträhnen auf seiner nackten Schulter spürte. (Eigentlich würde jetzt ja nur noch fehlen, dass Kuyo seinen Arm um Kizukas Hüfte legt und ihn an sich zieht, aber so weit sind wir ja noch nicht *aufrichtigbedauer* ^_^) Einem Reflex folgend sprang Kizuka ein paar Schritte zur Seite. "Hoppla!", meinte Kuyo verblüfft und grinste. Heftig atmend stammelte Kizuka: "Mach' das nie wieder, hörst du? Du hast mich zu Tode erschreckt!" Aber dennoch hatte es ihm gefallen, in Kuyos Nähe fühlte er sich so sonderbar und dennoch wundervoll sicher und geborgen... "Sorry! Mmm, lecker!" Kuyo hatte die Pfanne, die Kizuka fallen gelassen hatte, als er zur Seite sprang, aufgefangen und stopfte sich ein Spiegelei in den Mund. Allerdings verbrannte er sich den Mund daran und verzog schmerzhaft das Gesicht. "Geschieht dir recht! Was schleichst du dich auch so von hinten an mich 'ran?" Kizuka stapfte zum Herd zurück und schnappte sich die Pfanne. "Hol' mal noch zwei Eier aus dem Kühlschrank." Kuyo drückte Kizuka die beiden Eier in die Hand und sah zu, wie dieser sie am Pfannenrand zerschlug und in die Pfanne gleiten ließ. Plötzlich zuckte er mit dem Kopf hoch und sah zur Tür. Dann ging er ins Schlafzimmer. Als die Eier fertig waren, streckte Kizuka den Kopf ins Zimmer. "Kuyo? He!" Alles, was er entdeckte, war der säuberlich zusammengerollte Futon. Kuyo war verschwunden. Dann fiel ihm das geöffnete Fenster auf. "Er wird doch nicht..." Kizuka ging ans Fenster und blickte hinaus. Da sah er Kuyo auf dem gegenüberliegenden Dach stehen, mit im Wind wehendem Haar und Mantel und seiner Sonnenbrille. Kizuka explodierte. "Hey du Blödmann, was glaubst du wer das alles essen soll?!" Doch Kuyo drehte sich nur um und ging. "Dieses arrogante...!!" Kizuka liess noch ein paar wüste Beschimpfungen vom Stapel und ging wieder zurück in die Küche.

Ein paar Minuten später ging die Klingel an der Wohnungstür los. "Jaa, ich komme doch!" Kizuka durchquerte das Zimmer, stolperte über seine nachlässig hingestellten Schuhe und öffnete die Tür. "Hallo-hooo! Ich wollte mal wieder bei dir vorbei kommen!" "Yuri!" "Na wer denn sonst? Erwartest du jemanden?" Verlegen antwortete Kizuka: "Nein. Komm doch erst mal rein, hast du Hunger?" Yuri kam hinein und Kizuka schloss die Tür hinter ihr. Als er sah, wie sie um die Ecke zur Küche spinkste, meinte er: "Kannst ruhig rein gehen." "Puha, ich hab' heute Morgen noch gar nichts gegessen. Sag' mal, kann ich ein paar von deinen Eiern abkriegen?" Yuri ließ sich auf einen Küchenstuhl fallen. "Aber klar kannst du! Hier, aber pass auf, die sind noch heiß!" Er packte zwei Eier auf einen Teller und stellte sie vor Yuri. Dann verhalf er sich selbst zu ein paar Eiern und die beiden fingen frisch fröhlich an zu mampfen. Zwischen einigen Bissen hindurch presste Yuri: "Gehen wir heute Nachmittag wieder in den Park?" Doch Kizuka würgte sein Essen herunter und antwortete: "Sorry, aber ich hab' ab 15 Uhr Schicht und muss dann gleich zum Basketballtraining sprinten, da bleibt keine Zeit mehr um noch bei Tageslicht in den Park zu gehen." "Und warum gehen wir dann nicht in der Nacht?", fragte seine Freundin beleidigt, liess sich in ihrem Stuhl zurückfallen und legte die Gabel auf den Tellerrand. Seufzend sagte Kizuka, während er sein Besteck ebenfalls beiseite legte: "Weil ich irgendwann zwischen dem ganzen Stress noch schlafen muss, Yuri. Bitte versteh doch." Er nahm Yuri' s Gesicht in seine Hände und sah ihr in die Augen. Doch irgendetwas war anders. Als er sie küsste, spürte er das Kribbeln, das er sonst in ihrer Nähe hatte, nicht mehr. Doch da machte er sich noch nicht viele Gedanken darüber, schließlich war er morgens immer etwas langsam und verschlafen. Sicher, das musste es sein. Nach dem Frühstück räumten beide den Tisch ab und kuschelten noch ein wenig auf der Couch. Gegen 14 Uhr weckte Kizuka Yuri auf, die in seine Arme gekuschelt eingeschlafen war. "Wir können ja bis zu der großen Kreuzung zusammen gehen."

Kuyo hatte seinen Platz auf dem Dach gegenüber von Kizukas Wohnung inzwischen wieder eingenommen und beobachtete, wie Kizuka seiner Freundin die Tür öffnete und sie herein liess. Dann aßen beide zusammen Frühstück. Schließlich, es war in Kuyo' s Augen schon eine halbe Ewigkeit vergangen, zogen sich beide ihre Jacken über und verließen erst die Wohnung und dann das Haus händchenhaltend. Lautlos verfolgte er das Liebespärchen. Sie kamen an eine große Kreuzung, dort küssten sich die beiden noch ein Mal und gingen dann in zwei gegensätzliche Richtungen, Kizuka in Richtung Restaurant und seine Freundin, die Kuyo überhaupt nicht leiden konnte, in Richtung Shoppingcenter. Er sprang wie ein Schatten zum nächsten Dach und verfolgte Kizuka weiter wie ein Raubtier seine Beute. Nach Kizukas Arbeit joggte der so gut es ging zum Basketballtraining, Kuyo immer unbemerkt hinterher. ,Verflucht noch mal, was mache ich hier eigentlich. Ich hätte ihn heute Morgen töten können, doch ich tat es nicht, und jetzt laufe ich ihm hinterher wie ein Hund hinter seinem Herrn!' Nach einem weiteren Sprung auf ein anderes Dach dachte er weiter nach: ,Es liegt bestimmt nur an seiner eigenartigen Aura, sie fühlt sich mal normal an, so wie die eines jeden Menschen, doch manchmal, besonders dann wenn er wütend wird, schlägt sie schon fast ins dämonische um. Es wäre sehr gut möglich dass eines seiner Elternteile ein Dämon ist oder war. Ich muss an ihm dran bleiben. 'Mit diesen Gedanken versuchte Kuyo erfolgreich die Stimme in seinem Kopf ersticken, die ihm den ganzen Tag schon vormachte, er würde sich für diesen Menschen auch außerhalb des ,geschäftlichen' interessieren, und er hatte Erfolg. Zugegeben, der Junge hatte die Bande Rowdies zur Schnecke gemacht, aber das hätte wahrscheinlich jeder Halbdämon geschafft. Dann wischte Kuyo diese Gedanken für eine Weile aus seinem Kopf und schaute zu, wie Kizuka einen Ball nach dem anderen im Korb versenkte.

Am Abend, als Kizuka endlich wieder zu Hause war und sich auf der Couch entspannte, hörte er plötzlich Schritte auf dem Parkettboden. Alarmiert setzte er sich auf und hielt die Luft an, die Ohren angestrengt gespitzt. Eine Diele, die er eigentlich schon vor Ewigkeiten hätte reparieren müssen, quietschte leidend auf, als jemand auf sie trat. Doch dann setzte das Wohlgefühl wieder ein und er liess erleichtert die Luft wieder ausströmen. "Hast du wenigstens daran gedacht dir die Schuhe auszuziehen, Kuyo?" Verblüfft kam Kuyo, der leise durch das Schlafzimmerfenster, welches Kizuka einer Eingebung folgend offen gelassen hatte, hereingekommen war, ins Wohnzimmer und setzte sich neben Kizuka auf die Couch. "Woher wusstest du, dass ich das war und nicht irgendein anderer Dämon?" Doch der Angesprochene zuckte nur mit den Schultern und antwortete: "Ich wusste es einfach." Dabei verriet ihn allerdings die leichte Röte, die sein Gesicht überzog, und er wagte nicht Kuyo ins Gesicht zu sehen. "Was machst du eigentlich wieder hier?" Der große Dämon verschränkte die Arme im Nacken und lehnte sich zurück. "Ich hab keine Bude, und da wir uns schon kennen, werde ich einfach hier übernachten."

"Meinst du nicht, dass ich da auch noch ein Wörtchen mitzureden habe?!" Kizuka hatte sich aufgesetzt und starrte Kuyo wütend an. Der grinste nur und meinte trocken: "Versuch doch mich rauszuschmeißen! Ich wünsche viel Erfolg." Angriffslustig stand Kizuka auf und baute sich vor seinem mehr oder weniger ungewollten Mitbewohner auf. Der schaute ihn nur an und nahm lächelnd die Arme aus dem Nacken, um sie vor der Brust zu verschränken. Doch da hellte sich Kizukas finsteres Gesicht plötzlich auf. "Na gut, du kannst hier wohnen, aber dann musst du dich auch an die Regeln halten. Erstens: Vorm Betreten der Wohnung Schuhe ausziehen; zweitens: Der Mantel wird in der Wohnung auch ausgezogen; drittens: Du darfst mich nicht beißen; viertens: Wenn Yuri hier auftaucht machst du ne Fliege; und fünftens: hier drin wird niemand gebissen, ob Mensch oder Tier, außer wenn es schon gekocht ist. Alles klar? Ach ja, selbstverständlich hilfst du im Haushalt mit. Das war's fürs Erste. Gibt's noch Fragen?" Kuyos Gesicht hatte sich während des Vortrages immer mehr zur Leidensmiene verzogen und er antwortete: "Ich dachte schon, du findest kein Ende mehr. Waren das jetzt alle Regeln? Ich hoffe es. Aber ich muss doch nicht einkaufen gehen, oder?" "Wenn du auf keinen Fall willst, brauchst du's auch nicht. Aber ab und zu kochen und abwaschen und sowas halt." Dann gähnte Kizuka und streckte sich. "Ich geh jetzt duschen, und wage es ja nicht, einfach so rein zu platzen!" Damit drehte er sich um und spazierte Richtung Bad, auf halbem Weg zog er sich das T-Shirt über den Kopf und schleuderte es quer durch den Raum auf einen herumstehenden Stuhl. Seufzend stand Kuyo auf und ging ins Schlafzimmer, dort schloss er erst das Fenster und rollte dann den Futon aus. Anschließend zog er den Mantel aus und hing ihn an der Garderobe auf, seine Schuhe stellte er direkt darunter. Auf dem Weg zur Couch zurück hörte er dem Rauschen der Dusche zu, dann blieb er stehen. Er griff versuchsweise nach der Türklinke der Badezimmertür und erstarrte, als von innen Kizuka fauchte: "Habe ich nicht gesagt, dass du draußen bleiben sollst?!" Er trat ein paar Schritte zurück und ging dann schnell und mit in nachdenkliche Falten gelegter Stirn ins Schlafzimmer und setzte sich auf den Futon. Bald darauf kam Kizuka mit freiem Oberkörper und nur mit einer Hose bekleidet ins Zimmer. Seine feuchten Haare glänzten und hinterließen perlengleiche Wassertropfen auf seiner gebräunten Haut. Er legte das feuchte Handtuch, das ihm um die Schultern gelegen hatte, auf einem Stuhl nahe dem Fenster ab und kam zu Kuyo hinüber. Dann verpasste er dem Dämon unverhofft eine Kopfnuss. "Autsch! Ich bin doch nicht rein gekommen!" "Aber versucht hast du's! Hast wohl geglaubt, ich merke das nicht, eh? Falsch gedacht! Kannst froh sein, dass ich gutmütig bin, sonst würdest du dich mit der Couch und ohne Decke begnügen müssen!" Kuyo sah Kizuka scharf von unten an und fragte dann: "Wie hast du gemerkt, dass ich vor der Tür stand? Du konntest mich nicht hören, die Dusche lief, und durch drei Zentimeter dickes Holz kannst du auch nicht durchgucken, also, wie hast du es gemerkt?" Nun saß der arme Kizuka in der Klemme. "Das...das war Intuition. Ich hätte ja ebensogut falsch liegen können, aber durch deine Fragerei hast du dich selbst verraten." Dann ließ er sich neben Kuyo auf den Futon fallen und sagte: "Wolltest du nicht auch duschen gehen?" Der Dämon stand nur schweigend auf, schnappte sich das Handtuch und marschierte ins Bad. Kizuka liess sich zurückfallen und seufzte erleichtert. "Gerettet. Wenn der wüsste..." Dann zog er die Decke zurück und mummelte sich ein. Als Kuyo wieder aus dem Bad zurück kam, war Kizuka schon halb eingeschlafen. Er merkte, wie Kuyo sich ebenfalls unter die Decke kuschelte, da stahl sich unbemerkt ein kleines Lächeln auf sein Gesicht. Er hätte es immerhin schlimmer treffen können...

Am nächsten Morgen lag er immer noch mit dem Rücken zu dem großen Dämon, doch dieser hatte seinen Arm um Kizukas Hüfte gelegt und hielt ihn sanft aber unnachgiebig an sich gedrückt. Zuka spürte Kuyos muskulöse Brust an seinem Rücken und diesmal wehrte er sich nicht mehr dagegen. Als er sich leise bewegte, hörte er Kuyos sanfte Stimme in sein Haar murmeln: "Bist du schon wach?" Das war doch die Höhe! Dieser Kerl hielt ihn fest und war sich dessen auch noch voll und ganz bewusst! Wenn es nicht so gewesen wäre, hätte Kizuka ihm das vielleicht noch durchgehen lassen aber so nicht. "Würdest du mich bitte loslassen?! Klammer dich gefälligst an was anderem fest!", raunzte er schärfer als er eigentlich beabsichtigt hatte, doch er liess sich nichts anmerken. Allerdings zuckte Kuyos Arm sofort zurück, gerade so als ob er sich verbrannt hätte. Da bereute es Zuka schon, dass er sich überhaupt bewegt hatte, warum konnte er es einfach nicht dabei belassen? Nein, das ging doch nicht, das war ein Kerl, und eigentlich waren sie ja noch nicht mal Freunde, dieser Dämon war einfach nur sein neuer Mitbewohner, mehr nicht...mehr nicht. Er knurrte und rutschte ein Stück weiter unter die Decke.

Ein paar Wochen später hatten sich die beiden aneinander gewöhnt und sich sogar ziemlich gut angefreundet, Kizuka hatte sich damit abgefunden jeden Morgen in Kuyos Armen auf zu wachen und Kuyo respektierte seinen menschlichen Freund und hielt sich an die Regeln, so wusste Yuri auch nichts davon, dass ihr Freund mit einem Dämon befreundet war, der sich auch noch ausgerechnet als der heiße Kerl aus dem Stadtpark entpuppte. Aber eines Tages, als sie sich mal wieder mit Kizuka im Stadtpark traf, da eröffnete sie ihm doch tatsächlich, dass sie jetzt mit jemandem anderen zusammen war und an Kizuka kein Interesse mehr hätte. Dann küsste sie ihn noch einmal auf die Wange und ging für immer. Danach sollte der arme Kizuka sie niemals mehr wiedersehen. Geknickt fuhr er zur Arbeit, doch sobald er das Restaurant betreten hatte, änderte sich seine traurige Miene in ein strahlendes Gesicht, das seine Stimmung gut verbarg. Er begann seine Arbeit wie immer, die Gäste waren heute besonders spendabel und er heimste ziemlich viel Trinkgeld ein, vor allen Dingen von jungen Mädchen, die seinen außergewöhnlich dunklen, ja geradezu schwarzen Augen rettungslos verfallen waren und ihm immer wieder schmachtende Blicke zuwarfen. Doch ein Typ fiel auf. Es war ein sportlicher Typ, doch er trug einen Anzug. Was war an einem sportlichen Anzugträger seltsam? Die Tatsache, dass er verhältnismäßig rundlich unter dem Jackett aussah, was gar nicht zu seinem braungebrannten, schmalen Gesicht passen wollte. Kizuka ging zu seiner Schwester und erzählte ihr dies, doch sie tat es in ihrer guten Laune nur mit einer wegwerfenden Handbewegung ab. Daraufhin war Kizuka der einzigste Beobachter im Restaurant, und was er beobachtete gefiel ihm immer weniger, denn der Mann bestellte hochprozentigen Wein für sich allein, eine ganze Flasche, und dann noch zu dieser Tageszeit, draußen schien ja noch die Sonne und es sah nicht so aus, als würde sie so bald damit aufhören. Dann passierte, was Kizuka die ganze Zeit befürchtet hatte. Die folgenden Sekunden spielten sich in Zeitlupe ab. Der seltsame Kerl stand auf, er setzte eine Sonnenbrille auf und öffnete sein Jackett. Die grelle Sonne spiegelte sich auf mindestens zehn Stangen Sprengsatz, alle fein säuberlich miteinander verbunden. In dem Augenblick begann Kizuka die Beine zu bewegen. Er sprintete zum Ausgang, immer einen Satz nach dem anderen. Er hatte alles vergessen, seine Schwester, Nami, den Koch, alle. Er wollte nur raus. In dem Augenblick hörte er das metallene Schnappen eines gut gefüllten Feuerzeugs, das feine Knistern von viel zu kurzer Zündschnur. Er hatte die Tür fast erreicht, als der ganze Laden mit einem ohrenbetäubenden Donnern hinter ihm in die Luft flog. Das letzte, was er sah, waren die aufgerissenen Augen der Passanten auf der anderen Straßenseite, fühlte die Hitzewelle, die sich hinter ihm den Weg in die Freiheit bahnte, er schmeckte Blut, doch er verlor das Bewusstsein, bevor er es überhaupt registrierte.

Kuyo schlenderte im Stadtpark herum, als er urplötzlich ein äußerst mieses Gefühl in der Magengegend verspürte. Seinem Instinkt folgend rannte er los, er war schneller als jeder Mensch in seiner Größe und er wurde von den Menschen nicht gesehen, wenn er es nicht wollte. Kurz bevor er den Ursprung des Gefühls erreicht hatte, hörte er ein Donnern wie bei einer großen Explosion, und als er schmerzhaft bemerkte, aus welcher Richtung der Lärm kam, wäre sein Herz stehen geblieben, falls es noch schlagen würde. Das Restaurant, in dem Kizuka arbeitete, lag, als der Dämon dort ankam, in brennendem Schutt und Staub rieselte noch aus dem unschuldig blauen Himmel herab. Er sah die Menschen zu den Ruinen des einstmals meist besuchtesten Restaurants der Straße eilen, doch das interessierte ihn nicht, er musste nur Kizuka finden, tot oder lebendig. Da! Abseits der Schutthalde und fern ab der schreienden Menschenmassen lag er auf dem Gehweg, niemand beachtete ihn. Kuyo rannte durch den Staub zu ihm und besah ihn sich genau. Er hatte viele Wunden davongetragen, alle nur oberflächlich und kaum gefährlich, doch warum war dann so viel Blut um den schlanken Jungenkörper herum? Kuyo wollte nach dem Puls an der Halsschlagader fühlen, als seine Finger etwas feuchtes, warmes berührten. Als er sie unter Zukas Hals wieder hervorzog, glänzten sie von rotem Blut. Mit einer vorsichtigen Drehbewegung drehte Kuyo das blasse Gesicht auf die andere Seite, doch was er sah, lag jenseits seiner Ahnungen. An Kizukas Hals prangte eine tiefe Wunde und die Halsschlagader war angerissen. "Scheiße! Du darfst doch nicht so sterben, Kleiner! Das bringt doch alles durcheinander!!" Kuyo hievte Zukas schlaffen Körper auf seine starken Arme und entfaltete seine Schwingen. Prächtig glänzten sie in der Nachmittagssonne, doch wichtiger war die Kraft, die in ihnen steckte. Er entzog sich der Blicke der menschlichen Erdbewohner und erhob sich in die Lüfte. Sanft trug er Kizuka zu dessen Wohnung und bettete ihn auf den blanken Fußboden. Dann entfernte er vorsichtig Zukas Sachen von seinem Oberkörper und reinigte die vielen Wunden mit einem feuchten Tuch, anschließend holte er Verbandszeug. Er verband die Wunden des Jungen geschickt und fest, doch die Wunde am Hals wollte trotz eines Druckverbandes nicht aufhören zu bluten. ,Verdammt, bis zum Krankenhaus würde er es niemals schaffen, auch wenn ich fliege! Dafür hat er schon viel zu viel Blut verloren.' Dann fällte Kuyo die schwerste Entscheidung seines Lebens. Vorsichtig entfernte er die Verbände an Zukas Hals wieder und murmelte: "Verzeih mir, Kleiner, aber ich kann dich nicht einfach so sterben lassen." Sanft strich er dem schmalen Gesicht die Ponyfransen aus den Augen. Er hob Kizukas Oberkörper an und legte dessen Kopf behutsam auf die rechte Seite. Dann nahm er sein dämonisches Aussehen an und versenkte seine Fänge in Zukas Halsschlagader. Der schlanke Körper zuckte schwach, als Kuyo ihm den süßen Lebenssaft entzog. Kizukas Herz begann immer schwächer zu schlagen, sein Brustkorb hob sich in immer größeren Abständen und Kuyo ließ ab von ihm. Er legte den Oberkörper des Jungen wieder ab, hob seine linke Klaue an das rechte Handgelenk und riss mit einer kurzen ruckartigen Bewegung seine Pulsader auf. Dann drehte er den Arm zur Seite und ließ das dunkle Blut in Zukas Kehle tropfen. Kizuka schluckte schwer und Kuyo schloss durch einen Gedanken die Wunde an seinem Handgelenk. Nun würde es nur noch eine Frage der Zeit sein, bis Zuka einer von Kuyos Art werden würde. Plötzlich erscholl eine bekannte Stimme in seinem Hinterkopf. >Schwarzdrache Kuyo, wir müssen Euch bitten, für kurze Zeit zu Uns in die Unterwelt zurückzukehren.< Schweren Herzens ließ der große Dämon Kizuka zurück, dessen Bisswunde nun sichtbar zu heilen begann, die ersten Anzeichen seiner Wandlung. Er zog seinen Mantel aus und breitete ihn über den schmächtigen Körper seines Schützlings, denn das würde er ab jetzt sein, Kuyos Schützling, der Dämon Kizuka.

Die Zeit verging langsam und die Bevölkerung vergaß den Vorfall im Restaurant wieder. Ein Junge vermisst, zwei Tote und viele Schwerverletzte. In den Zeitungen tauchte nur ein kleiner Artikel auf und nach zwei Wochen war der Alltag in der Straße wieder eingekehrt. Doch in Kizukas Wohnung veränderte sich nichts. Er lag noch immer auf dem Boden des Wohnzimmers, doch nun ging ein Zucken durch seinen Körper und er schlug die Augen auf. ,Ich lebe noch... Warum? Ich müsste doch tot sein...' Dann richtete er sich langsam auf und sah sich um. Alles schien fremd und doch sehr vertraut zu sein. Ihm war noch nie der Fleck auf dem Herd aufgefallen. Konnte es sein...? Vage erinnerte sich der junge Dämon an Kuyos Worte am ersten Abend. >Ich konnte viel zu scharf sehen...und viel zu weit.< Nein...! Das war nicht wahr! Kizuka, er war ein...er war ein...ein...ein Dämon! Wie von der Tarantel gestochen sprang er auf und stürzte ins Badezimmer. Vor dem Spiegel erstarrte er, denn was er sah verschlug ihm die Sprache. Zweifelnd und unsicher berührte er die kühle, glatte Oberfläche und dann legte er seine Hand darauf. Es war die Realität. Er, Kizuka, war zum Dämon gemacht worden! Hastig entfernte er die Verbände, die seinen Body noch zierten. Sein Körper war immer noch schmal und schlank, doch muskulöser, als er vorher war und doch sah es natürlich aus, nur ziemlich durchtrainiert. Zitternd taumelte er ein paar Schritte zurück, dann drehte er einem Impuls folgend den Kopf auf die rechte Seite, bereit die Spuren von Kuyos Fängen zu sehen, doch seine Haut hatte nicht einmal einen Kratzer. Alle seine Wunden waren verschwunden, als ob sie nie existiert hätten. Nicht schlecht, gar nicht mal schlecht. So langsam gewöhnte sich Kizuka an seine neue Daseinsform und grinste sein sexy Ebenbild an. Aber dann fiel ihm etwas massiv auf. Das Wohlgefühl war weg. Die ganze Zeit, als er mit Kuyo befreundet war, hatte er es gespürt, egal wie weit Kuyo auch weg war, das Gefühl war da und hatte sich noch verstärkt, wenn Kuyo in seine Nähe gekommen war. Doch nun war es weg. Zukas Herz stürzte metertief in ein bodenloses schwarzes Loch. Das konnte nicht sein. Kuyo...war tot? Das...das war doch unmöglich! Er stolperte ins Wohnzimmer, dann ins Schlafzimmer in der Hoffnung, irgendwo eine Erklärung zu finden. Nichts. Da wurde er gewahr, mit was er eigentlich zugedeckt gewesen war. Es war nicht die Decke, unter der die beiden Freunde sonst immer geschlafen hatten, nein, es war Kuyos schwarzer Ledermantel. Kizuka sank neben dem Mantel in die Knie und streckte die zitternde Hand danach aus. Leise knarzte das Leder unter seinem Griff, als er ihn aufhob und anstarrte. Eine Träne löste sich aus seinem Augenwinkel, doch er bemerkte die feuchte Spur, die sie zog, nicht. Plötzlich zuckte eine Vision durch seinen Kopf, als er das Leder an sich drückte. Er sah Kuyo, wie der ihn erst verarztete und hörte seine Bitte um Entschuldigung, dann riss die Vision ab um an einer anderen Stelle wieder einzusetzen, wieder Kuyo wie er den Mantel über Zukas Körper breitete und dann aus der Vordertür verschwand. Da wusste Kizuka, was er zu tun hatte, da er nun wusste, dass sein einziger Freund, den er jetzt noch hatte, nicht tot war. Entschlossen stand er auf, den Mantel immer noch in seiner rechten Hand und ging zu seinem Kleiderschrank, er riss ihn auf und holte ein schwarzes Muskelshirt, schwarze Hosen und Strümpfe heraus und zog sich um. Dann zog er Kuyos Mantel über, der ihm zwar eine Winzigkeit zu groß war, doch trotzdem noch cool aussah. Er zog die schwarzen Boots unter einem Haufen Gerümpel hervor und zog sie an, schließlich setzte er sich seine eigene Sonnenbrille auf und besah sich noch einmal im Spiegel. Das Ergebnis konnte sich wirklich sehen lassen, er sah wirklich cool und abgebrüht aus. Dann verließ er seine kleine Wohnung und tauchte in die abendlichen Menschenmengen ein.

Kuyo stand währenddessen im Konferenzsaal Satans, in dem der Eigentümer umherschlenderte und sich ab und zu ein Schlückchen aus einem Weinkelch genehmigte. "Du warst lange weg. Was hast du nur so lange da oben gemacht Kuyo?!" Der Angesprochene stand seelenruhig vor Shin, der seit zweitausend Jahren das Amt des Herrschers der Unterwelt innehatte. "Ach, ich hab's mir gutgehen lassen und habe mir einen Schüler zugelegt." Das haute Shin völlig um. "Du hast was?? Einen Schüler?? Einen Vampir oder einen Leibeigenen?" Kuyo seufzte genervt. "Nein, weder Vampir noch Leibeigener. Ein potentieller Drache. Welcher Clan weiß ich nicht, ich konnte das Ende seiner Verwandlung nicht abwarten." Shin sah seinen jüngeren Freund prüfend an. "Du weißt doch hoffentlich, dass du ihn eigentlich hättest anmelden müssen?! Das wird dich jetzt mindestens zwei Wochen kosten, alles wieder hinzubiegen, das ist dir doch klar, oder?" Kuyo starrte Shin erst entsetzt an und stöhnte dann. "Shin! Das kannst du mir doch nicht antun! Du weißt doch, wie ich Papierkram hasse! Außerdem ist Zuka da oben ganz alleine, er kommt doch nicht zurecht!!" "Soso, er heißt also Zuka, aber was das zurechtkommen angeht, wenn du ihn geschaffen hast, dann besteht da ja keine Gefahr, schließlich hattest du ja auch nichts Besseres zu tun, als deine Erschafferin zu töten." Daraufhin rümpfte der große Dämon nur die Nase und sagte trotzig: "Er ist aber nicht ich. Och Shin, könntest du nicht ein bisschen, na du weißt schon...? Bitte!" "Halleluja! Sag mal, geht's dir noch gut? Kuyo, der stärkste Schwarzdrache von allen, bittet jemanden um etwas! Der Kleine ist dir ziemlich wichtig, hm?" Shin hatte sich vor Kuyo aufgebaut und sah ihn ziemlich durchdringend mit seinen purpurnen, violetten Augen an. Der wurde nur leicht rot, was Shin noch mehr verwunderte und drehte sein Gesicht weg. Der silberhaarige Dämon zog die Luft geräuschvoll ein, begann wieder mit der Schlenderei und sagte nach längerem Schweigen: "Na gut, aber ich hoffe, er ist es wert!" Da grinste Kuyo nur triumphierend und verkündete: "Er ist es wert, darauf kannst du dich verlassen!"

Vier Tage. Vier Tage suchte Kizuka jetzt schon ganz Honshu nach seinem Freund ab, gerade war er aus Osaka zurückgekehrt. Bis jetzt hatte er ihn noch nicht gefunden, aber er gab nicht auf, nein, das wäre ja noch schöner. Aber seit zwei Tagen quälte ihn ein gieriger Hunger, der sein Blut zum Kochen brachte und seine Sinne betäubte. Durch nichts ließ er sich dämpfen, hartnäckig peinigte er den jungen Dämon, und in der Nähe von Menschen wurde es ganz extrem, Zuka brach jedesmal der kalte Schweiß vor Anstrengung aus, nicht die Beherrschung zu verlieren. Inzwischen wusste er auch, woher dieser Hunger kam, doch er hatte Hemmungen, einen der Menschen um sich herum zu töten. So steigerte sich der Blutdurst jeden Tag, bis er am sechsten Tag fast wahnsinnig wurde. Am Abend ging er noch mal aus dem Haus und lief ziellos durch die kleinen dunklen Gassen Tokios. Auf einmal sah er ein Mädchen an einer Ecke stehen, sie war aufreizend angezogen...eine Hure. Verdammt, warum hatte er einfach kein Glück. Sei es drum, er hatte verdammt noch mal Hunger, da kam sie gerade recht. Zielsicher ging er auf sie zu und sie bemerkte ihn augenblicklich. "Hey, du siehst ja heiß aus! Wie wär's denn mit uns beiden, hm?" Doch Kizuka gab sich unschlüssig und sah sie abschätzend an. "Vielleicht kannst du mir ja eine kleine Kostprobe deines Könnens geben, dann sehen wir weiter, wie wär's? Ich bin sicher so eine scharfe Braut wie du kann einiges." Sprach' s und zog das Mädchen in eine dunkle Gasse. Dort fuhr er gleich mit seiner Hand unter ihr dünnes Oberteil und begann sie zu liebkosen. Sanft fuhr er mit seinen Lippen an ihrem Hals entlang, er wusste ja, dass das Küssen auf den Mund verboten war. "Hey, Süßer, du kannst einen ja richtig scharf machen!!", keuchte das Mädchen unter seinen forschenden Händen. Jetzt hatte er sie da, wo er sie auch haben wollte. Seine Hemmungen verschwanden, als er das Blut in ihrer Halsschlagader pulsieren sah. Mit einem Gedanken nahm er die Fänge an und knabberte erst vorsichtig an ihrem Hals, als sie dann lustvoll stöhnte und ganz von allein den Kopf zur Seite legte und das weiche, empfindliche Fleisch entblößte, grinste Kizuka und biss nun richtig zu. Das Mädchen keuchte erschrocken auf und stöhnte dann wieder. "Du...küsst...aber leidenschaftlich!! Uh... Mach weiter, hör nicht auf!" ,Das habe ich auch nicht vor!', dachte Zuka zufrieden mit dem letzten bisschen Verstand. Der Blutrausch nahm ihm die Sinne und in ihm war nur das warme Gefühl des süßen Blutes. Ihr Blut rauschte in seinen Adern und gab ihm neue Kraft. Er spürte den Mädchenkörper zucken und beben und hörte ihren Herzschlag, erst schnell und stark, dann immer schwächer und langsamer, bis dann der Strom des Lebens ganz versiegte. Er löste seine Zähne aus ihrem Fleisch und sah ihr ins Gesicht, denn seine Augen durchdrangen die Dunkelheit mit Leichtigkeit. Ihr Gesichtsausdruck war entspannt und selig. "Wenigstens hattest du einmal Spaß in deinem armseligen Leben." Kizuka bettete ihren schlaffen Körper auf die herumliegenden Müllsäcke und verschwand wieder in dem unendlichen Labyrinth der dunklen Gassen. Seine Sehnen und Muskeln schienen zu vibrieren und sein starker Körper schrie nach mehr, doch Zuka hatte vorerst genug, seine Hemmungen zu töten waren zwar verschwunden, doch er wollte auch nicht willkürlich und nur aus Spaß töten, das würde der ganzen Sache den Reiz nehmen. Doch nichts desto trotz hatte sich seine Laune wieder beträchtlich gehoben und er vergaß für eine kleine Weile Kuyo und die Tatsache, dass der nicht da war. Auf einmal sah er eine Schlägertruppe an der Wand lehnen, er bog in eine Seitengasse ab und lief locker weiter, er hatte jetzt keinen Bock sich mit diesen Kerlen auseinander zu setzen. Da bemerkte er, dass sie ihn verfolgten, und er bog schnell in die nächste Gasse ab. Als die Schläger dann auch in diese Gasse eintraten, war von Kizuka nichts mehr zu sehen. "Hey, wo ist der Kerl denn hin, der kann sich doch nicht einfach in Luft aufgelöst haben!!!" Der Leader der Gang wirbelte von einer Seite zur anderen, und spähte die ganze Gasse auf und ab. Ein anderer sagte: "Ey Leute, das is' mir nich' geheuer, Mann. Lasst uns lieber abhauen." Kizuka beobachtete die ganze Szene von oben, denn er war auf eine hochgezogene Feuerleiter gesprungen. Nun grinste er und rief hinab: "Hey, ihr sucht doch nicht etwa mich, oder? Oh, tut mir leid, habe ich euch erschreckt?", schob er gleich hinterher, als sämtliche Köpfe nach oben zuckten. "Scheiße Mann, wie ist der da hoch gekommen?" Der grinsende Kizuka schaute aus zehn Metern Höhe auf die verschreckten Gangmitglieder hinab und feixte. Dann richtete er sich auf und sprang sicher auf das Geländer der gegenüber liegenden Feuerleiter. Dann nahm er sein Dämonengesicht wieder an und lachte über die panischen Gesichter der Schläger unter sich. "Scheiße! Der Kerl macht mir Angst! Lasst uns abhauen Leute!!" Total verängstigt stürmte die Bande von dem schrecklichen Wesen davon. Immer noch lachend hopste Zuka wieder auf die Erde hinab und ging nach Hause. Doch seine gute Laune verschwand mit einem Schlag, als er die Tür zu seiner kleinen Wohnung öffnete und ihm die Leere entgegen schrie. Er vermisste augenblicklich wieder Kuyo und seine sanfte Stimme, die starken Arme, die ihn jeden Morgen umfangen hatten. "Komm' schnell zurück, Kuyo. Lass mich nicht so lange warten", flüsterte der junge Dämon in die drückende Stille hinein.

In der Unterwelt schlich ein genauso niedergeschlagener und besorgter Kuyo durch die Gänge des Herrscherpalastes. "Du liebe Güte, das kann man ja nicht mehr mit ansehen! Es ist doch erst eine Woche her, seitdem du diesen Zuka allein gelassen hast. Du verschreckst mir noch mein Personal, wenn das so weiter geht. Aber eine Woche musst du noch aushalten, eher ist die ganze Geschichte nicht geregelt. Kopf hoch, ihm geht's bestimmt gut." Kuyo gelang nur ein Abklatsch seines sonst so freundlichen Lächelns, es war richtig kläglich anzusehen. Shin schüttelte nur den Kopf und beeilte sich, den restlichen Papierkrieg hinter sich zu bringen. Nach fünf Tagen war es dann endlich geschafft. "Also hör zu, dein Zuka ist jetzt angemeldet für das Turnier, aber wenn du ihn trainieren willst solltest du dich beeilen, es findet in einem Vierteljahr statt, hier in der Unterwelt. Jeder darf nur einen Schüler anmelden oder nur selbst und ohne Schüler antreten. Das heißt, du bist von den Kämpfen dieses Jahr ausgeschlossen. Jetzt verschwinde und geh zu deinem Zuka. Bis zum Turnier!" Damit verschwand Shin ohne sich noch einmal umzudrehen. Erleichtert lief Kuyo zu einem Platz, der Zukas Wohnung verdammt ähnlich sah. Dann murmelte er eine Beschwörung und über ihm tat sich ein Dimensionstor auf. Mit einem Grinsen auf den Lippen breitete er seine schwarzen Drachenschwingen aus und flog dem Tor entgegen und schließlich hindurch. Endlich...

Die fünf Tage stellten sich als die reinste Hölle für den armen Kizuka heraus. Die Sehnsucht nach Kuyo stürzte ihn in tiefe Depressionen und er verbrachte die meiste Zeit in einer Bar, die für zwielichtige Gestalten bekannt und berüchtigt war. Allerdings fiel er da auf kurz oder lang auf, denn er saß einfach nur an der Bar und bestellte ausschließlich Cola-Rum-Getränke. Eines Abends, als er die Bar wieder mal leicht angesäuselt verließ, stellte sich ihm eine Gang in den Weg, die ihn schon den ganzen Abend beobachtet hatte. "Ey, was machst du eigentlich in einer Bar, wenn du nur Cola mit Rum bestellst? Verträgst wohl nichts stärkeres!" Doch Zuka sagte nur etwas knurrig: "Verpisst euch und lasst mich in Ruhe!" Er ging ein paar Schritte vorwärts und wollte sich zwischen zweien von ihnen hindurch schieben, doch der eine hielt ihm am Mantel fest. "Lass mich sofort los, oder ich polier' dir die Fresse!!", zischte Kizuka wütend. "Hoho, spuckst ja ziemlich große Töne, du Gnom!" Da verengten sich die Augen des jungen Dämons zu Schlitzen und er schlug den Typen, von dem er festgehalten wurde, auf's Ohr, dann befreite er sich mit einer ruckartigen Bewegung aus dem Griff und schickte den größeren Kerl mit einem wohlgezielten Tritt gegen den Unterkiefer auf die Matte. Als die anderen auch angriffen, machte er die genauso schnell fertig. Dann, als alle stöhnend in irgendwelchen Ecken herumlagen, rückte er seinen, beziehungsweise Kuyos, Mantel zurecht und ging nach Hause. In den nächsten Tagen ließ er sich nicht mehr in der Bar blicken, dann, am letzten Tag, sagte er dem Keeper, falls ein schwarzhaariger Kerl mit den Ausmaßen eines rustikalen Kleiderschranks herein käme und nach einem Kizuka frage, solle er antworten, der würde warten. Damit verließ er die Bar und schlenderte noch eine Weile in der geschäftigen Stadt herum, bis er sich dann entschloss, doch nach Hause zu gehen und dort auf Kuyo zu warten.

Doch der war viel zu früh in Zukas Wohnung aufgetaucht, gerade zu der Zeit, als der sich in einem Laden mit der Kassiererin darum stritt, dass die Reisbällchen viel zu teuer waren. Als der große Dämon dann durch das Dimensionstor im Fußboden des Wohnzimmer flog, war nichts von Kizuka zu spüren, doch weit konnte der nicht sein, seine Aura war höchstens ein paar Kilometer entfernt. Kuyo faltete die Flügel und ließ sie verschwinden, dann verließ er die Wohnung durch das Fenster und machte sich auf die Suche. Entschlossen, seinen Schüler so schnell wie möglich davon in Kenntnis zu setzen, dass es nur noch wenig Zeit bis zu den Turnieren war, die die Rangfolge in den Reihen der gehobenen Dämonen klar machten, sprang er los. Als er an dem Ort angekommen war, an dem Zukas Aura am stärksten war, entfernte sie sich so schnell wieder, dass er vor Schreck fast vom Dach gefallen wäre, aber er konnte sich im letzten Augenblick noch fangen. ,Wie zum Teufel hat er das gemacht?' Doch die Antwort auf diese Frage sollte er erst viel später bekommen. So ging es dann den ganzen Tag lang, bis er in die berüchtigte Bar kam und sich an den Tresen setzte. "Hey, Keeper, ist hier ein Junge gewesen, etwa einen Kopf kleiner als ich?" "Eh? Hey, du musst dieser Kerl sein, nach dem ich Ausschau halten sollte!" Erstaunt zog Kuyo eine Augenbraue hoch. "Ausschau halten? Nach mir??" Knurrend antwortete der Barkeeper: "Ja zum Donnerwetter, der Typ sagte, wenn ein Kerl mit den Ausmaßen eines rustikalen Kleiderschranks hierher kommen sollte, soll ich dem sagen, so' n gewisser Kizuka oder so würde auf ihn warten. Ich nehme an, der rustikale Kleiderschrank bist du, also hat sich meine Aufgabe erledigt. Allerdings sieht der Junge mit seinem Mantel ein bisschen komisch aus, als ob ihm das Teil ein bisschen zu groß wär. War schon ein komischer Vogel kommt allerdings nicht mehr her, hätte ihm aber noch gerne meinen Dank ausgesprochen, hat nämlich die übelste Schlägertruppe hier in der Gegend mit ein paar Tritten und Schlägen in Grund und Boden gestampft, hättest du sehen sollen, dachte schon, um den war's geschehen, doch knallt er denen ein Ding rein du, da schmeißt dich weg (hätte ja beinahe geschrieben: da legst di nieder...^_^). Aber was soll's, hab dir ja seine Nachricht übermittelt, dann ist alles klar. Würde ja an deiner Stelle zu ihm gehen, wenn du mich fragst, hat ja gesagt er wartet. Mach's gut!" Damit verschwand er durch einen Perlenvorhang in ein verrauchtes Hinterzimmer. Etwas von der Rolle starrte Kuyo dem abgedrehten Typen ein Weilchen hinterher, dann verließ er fast fluchtartig die Kneipe und machte sich durch die Dunkelheit auf den Weg zu Kizukas Wohnung.

Dort war Zuka nach seinem etwas längeren Spaziergang auch angekommen und liess sich auf die Couch fallen. Er war müde und abgespannt, dann kam da noch die seelische Erschöpfung dazu, die sich seit Kuyos Verschwinden drastisch verschlimmert hatte. Rastlos stand er nach kurzer Zeit wieder auf und tigerte im Zimmer umher, dabei rieb er sich nervös die Knöchel. Wie jeden Abend öffnete er dann das Fenster in der Hoffnung, Kuyo würde plötzlich auf dem Fensterbrett sitzen und ihn einfach nur anlächeln. Verdammte Scheiße, es war wirklich schon abnormal, ja geradezu pervers, wie Zuka den großen Dämon vermisste. Dennoch konnte er nichts daran ändern. Leise begann sich in ihm eine Ahnung zu regen, doch er tat sie als Unsinn und Ergebnis seiner Erschöpfung ab. Ein leises Rascheln und Flappen, wie von Schwingen, ließ ihn kurz aufhorchen, doch dann tigerte er weiter, rastlos, stetig, und immer auf Kuyos baldige Rückkehr hoffend. "Also, ich frage mich, wie man bei dem ständigen im Kreis umher gerenne keinen Drehwurm bekommt." Zuka erstarrte mitten in der Bewegung, wirbelte herum und sah Kuyo auf dem Fensterbrett sitzen, groß, mächtig und schön. Dann bemerkte er, dass der langhaarige Dämon lächelte, viel freundlicher und wärmer als sonst, ein wunderschönes Lächeln, das Zukas Herz höher schlagen ließ. Doch er konnte seine Glieder nicht bewegen, war gefangen in dem Moment des Wiedersehens. Dann lief alles in Zeitlupe ab. Er registrierte, wie Kuyo aufstand und zu ihm hinüber kam, dann stand er vor ihm. "Der Keeper hatte recht, der Mantel ist dir wirklich etwas zu groß!", sagte Kuyo, als er mit beiden Händen den Mantelkragen fasste und ansah. In dem Moment gingen Zukas Gefühle mit ihm durch. Er warf sich dem großen Dämon um den Hals und umarmte ihn, so fest er konnte, er wollte spüren, dass Kuyo wirklich wieder da war und vor ihm stand. Der stand nur perplex da und rührte sich nicht. Was war nur auf einmal in seinen Freund gefahren?! Als er bemerkte, dass Zukas Schultern bebten und spürte, wie unterdrückte Schluchzer den schmalen Körper schüttelten, da verstand er. "Hey, schon gut, ich bin doch jetzt wieder da. Weine nicht, es ist doch alles wieder gut." Dann hob er die Arme und umarmte Zuka sanft seinerseits. Kuyo fühlte etwas warmes an seinem Hals hinab laufen und er streichelte seinem jungen Freund beruhigend über den Kopf. "Ich...habe...dich...so...vermisst!", kam es zitternd und erstickt aus der Gegend seiner Halsbeuge. Da seufzte Kuyo. "Ich dich auch, Kleiner. Ich dich auch..." Sanft dirigierte er den jungen Dämon zur Couch und hieß ihn sich setzen. Nachdem Zuka sich wieder beruhigt hatte und fähig war, wieder normal zu sprechen, bestürmte er Kuyo mit Fragen über Fragen. "Wo warst du? Und warum hat es so lange gedauert? Warum hast du mir keine Nachricht hinterlassen? Und wo in aller Welt hast du diesen Mantel her?", fragte er, während er auf Kuyos neuen Mantel zeigte. "Also ich war in der Unterwelt, weil Satan was mit mir zu besprechen hatte, und zwar findet in einem Vierteljahr das Turnier statt, bei dem die neuen Dämonen sich ihre Ränge erstreiten müssen. Du bist auch gemeldet, durch den ganzen Papierkram hat alles so lange gedauert, es tut mir leid. Ich durfte dir auch keine Nachricht hinterlassen, das wäre gegen das Gesetz gewesen. Es war nicht meine Absicht gewesen, dich so lange allein zu lassen, ich weiß ja selbst, wie schwer die erste Zeit als neugeborener Dämon ist." Daraufhin starrte Kizuka nachdenklich auf seine verschränkten Hände. Dann sagte er trotzig: "Du hast mir nie was davon gesagt, dass man sich seinen Rang erst erkämpfen muss, und dann noch in einem Turnier. Die anderen sind bestimmt alle besser als ich." Kuyo seufzte wieder. "Darum müssen wir ja auch trainieren, du Dummerchen. Aber in der Stadt ist das ein bisschen unpraktisch, hier kann man so viel kaputt machen. Weißt du nicht einen menschenleeren Ort, wo es außerdem viel Platz und auch ein Dach über dem Kopf gibt?" "Hmm, lass mich mal überlegen...Falls ich mich richtig erinnere, hatten meine Großeltern mal ein Haus in den Bergen, nach ihrem Tod bekamen es ich und meine Schwester. Ziemlich altes Teil, aber außer mir weiß keiner mehr, wo es sich befindet." Grinsend meinte Kuyo: "Na dann nichts wie hin!" Ärgerlich sah Zuka seinen großen Freund an. "Ach ja, und wie soll ich da hinkommen? Du hast ja Flügel, aber ich habe keine Lust, den ganzen Weg zu laufen!" Doch Kuyo grinste nur noch breiter. "Sieht so aus, als müsste ich dich tragen, hm?"

Am nächsten Morgen, noch bevor die Sonne aufging, legte Kuyo Zuka seinen Arm um dessen Hüfte und Zuka hielt sich seinerseits mit beiden Armen an Kuyos Hals fest. "Alles klar?", fragte Kuyo und der Jüngere nickte etwas verkrampft. "Na denn..." Kuyo entfaltete seine Schwingen und flog los. Grinsend beobachtete er, wie Kizuka erschrocken die Augen zu drückte und sich noch fester anklammerte. "He, erwürge mich aber bitte nicht auf dem Weg! Außerdem kannst du die Augen auf machen, du fällst schon nicht, ich halte dich doch fest! Na los, irgendwann hast du doch selbst Flügel, und dann sähe es reichlich peinlich aus, wenn du vor Angst die Augen zu kneifst!" Das konnte Zuka so weit überzeugen, dass er die Augen tatsächlich einen Spalt breit öffnete, bis er sie dann erstaunt aufriss. "Wahnsinn! Von hier oben hat man ja eine fantastische Aussicht!" ,Wie niedlich! Er freut sich wie ein Kind. Schade, dass er sich bald daran gewöhnt! Aber die Vernunft holt jeden mal ein...' Bei diesen Gedanken musste Kuyo unwillkürlich lächeln. "Warum grinst du so??" Kizuka sah seinen großen Freund misstrauisch an. "Wehe, du planst irgend eine Gemeinheit!" "Och, ich doch nicht! Wie kommst du nur darauf?" "Zufällig kann ich eins und eins zusammen zählen! Ich bin dir schließlich völlig ausgeliefert! Du könntest mich zum Beispiel fallen lassen und mich dann kurz bevor ich auf den Boden klatsche, wieder auffangen. Oder..." "Jetzt mach aber mal halblang, du Sadist!", lachte Kuyo. "Und hör auf so herum zu zappeln, sonst lass ich dich wirklich noch fallen, und das wollen wir ja nicht, oder?" Daraufhin bedachte er Zuka wieder mit einem seiner umwerfenden Lächeln. Der erstarrte kurz, wurde rot und bemühte sich dann, sich nicht mehr als nötig zu bewegen. Am vorigen Abend hatten sie die Route besprochen, daher kannte Kuyo sie aus dem Kopf. Nach ein paar Stunden wurde Zuka auf einmal schwerer. Erstaunt sah Kuyo nach ihm und wurde gewahr, dass dieser in seinem Arm eingeschlafen war. Das brachte ihn wieder zum Lächeln, es war aber auch wirklich süß, wie der sich an Kuyo klammerte und dennoch selig wie ein Baby schlief, sein Gesicht war entspannt, auf seinen Lippen lag ein sanftes und kaum sichtbares Lächeln und der Flugwind wirbelte ihm die Ponyfransen ins Gesicht. Kuyo strich seinem Freund über das Gesicht und hielt ihn noch fester an sich gedrückt, dass er ihm auch ja nicht abhanden kam. Langsam neigte sich die Sonne gen Erde, die Schatten wurden immer länger und die Berge in der Ferne wuchsen stetig an. Kuyo seufzte und machte sich daran, den immernoch schlafenden Zuka aufzuwecken. "Hey, Kleiner, wach auf! Hey, Zuka! Wach auf, du verpennst noch die Ankunft!" Kizukas Lider zuckten leicht und dann öffnete er blinzelnd seine Augen. Das Nächste, was Kuyo zu sehen bekam, war Zukas Rachen, als der sein Mundwerk zu einem monströsen Gähnen öffnete. "Wasn los? Sinn wa schon daah??" "Ich schon, aber du anscheinend nicht, schläfst hier einfach ein, während ich die Knochenarbeit leisten muss!", witzelte der große Dämon. "Oh. Tut mir Leid, bin ich eingeschlafen? Sorry." Fast wär ihm auch raus gerutscht, dass es sich in Kuyos starken Armen einfach perfekt schlafen ließ. Doch zum Glück konnte er noch rechtzeitig den Mund schließen. Dann setzte Kuyo zum Sinkflug an und sie landeten leise im Garten des alten Landhauses. "Ach herrje", entfuhr es Zuka, "das sieht aber dreckig aus." Kuyo, der neben ihm stand, verschränkte die Arme und meinte: "Also, wenn ich ein wenig in der Gegend rum zaubere, dürfte es eigentlich kein Problem sein, die Bude im Handumdrehen wieder flott zu kriegen." Erstaunt sah Zuka den Dämon an. "Stimmt ja, du kannst ja zaubern! Na, denn mal los!" Grinsend schob der Jüngere seinen großen Freund in Richtung Haus und setzte sich ins Gras. Kuyo konzentrierte sich und streckte die Hände aus. Plötzlich wurde es windstill, kein Laut war mehr zu hören. Doch die tiefschwarzen Haare des Dämons begannen sich leise zu bewegen, kurz darauf nahm Zuka mit seinen dämonischen Sinnen eine Veränderung in der Luft wahr, eine Macht schien ihr Netz um den erfahrenen Dämon zu spinnen. Kizuka schloss die Augen und entspannte sich. Ja, nun konnte er es deutlich vor seinem inneren Auge sehen, die Welt setzte sich für ihn aus Auren in schillernden Farben zusammen, er sah durch seinen siebten Sinn und sein Gefühl. Das Netz löste sich von Kuyo und bewegte sich auf das Haus zu, umfing es sanft mit seinen Ausläufern und drang in es ein. Zuka folgte im Geiste dem Weg des Zaubers und versank immer tiefer im Mahlstrom der Auren.

Als Kuyo sich umdrehte sah er Zuka mit entspanntem Gesicht und geschlossenen Augen im Gras sitzen. An seinem Körper flackerten ab und zu dämonische Male auf, ein keilförmiger, blutroter Strich unter seinem linken Auge und in seiner Handfläche der rechten Hand ein Zeichen, das entfernt an eine Flamme mit drei bogenförmig darüber angeordneten Punkten erinnerte. ,Was in aller...! So weit kann er doch unmöglich schon sein, dass er selbst so einen schwachen Zauber so extrem verarbeitet! Er ist völlig in Trance versunken, Wahnsinn! Aber er ist noch zu unerfahren, es kann leicht geschehen, dass er sich in der Vision verliert, dann kann nichts und niemand ihn mehr zurückholen. Ich werde ihn wohl herausholen müssen. So ein Mist, das kann ihn ein Haufen Energie kosten.' Dann rief er leise Zukas Namen und trat zu ihm. "Hey, Zuka, komm zurück! Zuka!!" Leicht tätschelte er dessen Wange und spürte schließlich mit Erleichterung, dass sein Schützling wieder in diese Seite des Bewusstseins zurückkehrte. Die Male flackerten ein letztes Mal auf und verschwanden dann wieder. "Uhh, was war denn das? Mein Kopf brummt wie ein Hornissennest!" "Das glaube ich dir! So weit darfst du noch nicht gehen, dafür fehlt dir noch die Erfahrung. Und jetzt komm hoch, es wird schließlich schon dunkel!" Kizuka nickte und versuchte aufzustehen, doch er kippte kraftlos in das feuchte Gras zurück. "Aber...? Was ist denn nun?? Das verstehe ich nicht." Da seufzte Kuyo. "Das habe ich befürchtet. Durch deinen Ausflug ins andere Bewusstsein hast du eine Menge Energie verloren, das passiert immer, wenn man seine Energie nicht zusammen hält, aber mit der Zeit wirst du das auch lernen. Jetzt komm." Der große Dämon nahm Zukas Hand und zog ihn hoch, anschließend hielt er ihn um die Hüfte fest und führte ihn ins Haus. Drinnen sah sich der junge Dämon um. Seit er das letzte Mal hier gewesen war, hatte sich nichts verändert, der Boden war immer noch von den Tatamis bedeckt und die Zimmer so groß wie das Wohn- und Schlafzimmer seiner alten Wohnung zusammen. "Wow! Ziemlich groß hier. Und das gehört jetzt dir? Grandios, das muss man dem Haus lassen." Zuka machte sich von Kuyo los, und auf dessen besorgte Frage, ob es denn gehe, nickte er tapfer. "Das Haus hat keine elektrische Beleuchtung, aber wir brauchen sie ja schließlich auch nicht. Und da es gerade Sommer ist, werden wir wohl auch nicht heizen müssen." "Und was ist mit fließendem warmen und kalten Wasser?", kam Kuyos Stimme aus der Küche, denn der hatte sich, während Zuka redete, auf eine Erkundungstour gemacht. "Vorhanden! Meine Großeltern hatten viel Geld für eine Leitung vom nächsten Wasserwerk bis hier her ausgegeben. Das Grundstück umfasst circa einen Hektar, aber das ganze Berggebiet drumherum ist ungenutzt, irgendwo weiter weg gibt es auch einen Wasserfall, so weit ich mich erinnern kann." Dann merkte er, wie Kuyo von hinten an ihn heran trat. "Wir sollten besser schlafen gehen, in der nächsten Zeit ist nämlich hartes Training angesagt!" Kuyo wuschelte dem Jüngeren durch die schwarze Mähne und verschwand dann Richtung Bad, einen völlig perplexen und roten Kizuka zurücklassend. An diesem Abend schliefen beide sehr tief, Kuyo, weil er durch den langen Flug plus Passagier erschöpft war und Zuka, weil ihn die Trance sehr viel Kraft gekostet hatte.

Der nächste Morgen begann für beide spät, als Kuyo erwachte, war es schon fast Mittag und die Sonne knallte vom Himmel herab. Der langhaarige Dämon hielt Zuka wie immer in seinen Armen, doch diesmal hatte sich Zuka richtig an ihn heran gekuschelt und schlief tief und fest. In letzter Zeit hatte Kuyo über sich und den Kleinen nachgedacht, und langsam verstand er, dass er sehr viel für seinen kleinen Schützling empfand, doch er traute sich nicht, dem dies zu zeigen, er fürchtete um ihre Freundschaft, und er könnte es nicht ertragen, noch einmal so lange von Kizuka getrennt zu sein. So musste er sich damit abfinden, so oft es ging in Zukas Nähe zu sein und ihn zu beschützen. Er sah seinem jungen Freund ins Gesicht und seufzte. ,Wenn du wüsstest, was du mir für Kopfzerbrechen bereitest!' (armes, armes Hascherl, hast keinen, mit dem du dich über deine perversen Triebe auslassen kannst! Anm. d. Autors: war nich' so gemeint!) Sanft strich er über Zukas Gesicht und beschloss dann, ihn zu wecken, schließlich hatten sie noch etwas vor. Nachdem sie sich angezogen hatten gingen sie in die Sonne hinaus und sahen sich im Garten um. Nach kurzer Diskussion entschieden sie, dass er eindeutig zu klein zum trainieren war. "Sieht so aus, als müssten wir uns nach einem angemessenen Trainingsgelände umsehen, was?" Kuyo nickte und die beiden stiefelten los. Ihre Suche dauerte nicht lange, denn als sie am gestrig erwähnten Wasserfall ankamen, bot sich ihnen das Bild einer riesigen freien Wiese, meist eben und nahe am Fall gelegen. Rundum war sie von Bäumen und Sträuchern gesäumt und bot perfekten Spielraum für alle Arten von Schlägereien. "Gut! Diese Wiese reicht aus, wenn nicht, müssen wir uns halt noch etwas ausdehnen. Können wir anfangen?" Kuyo zog Schuhe und Handschuhe aus und brachte sich in Kampfposition. "Wie jetzt? Wollen wir etwa gleich damit anfangen??" "Natürlich, was dachtest du denn? Es sind nur noch zweieinhalb Monate bis zum Turnier!" Stöhnend zog Zuka auch die Schuhe aus und stellte sich gegenüber von Kuyo auf. "Als erstes werden wir die Verteidigung üben, wenn du sie dann ausreichend beherrschst, machen wir mit Angriffen weiter." Die Aussicht gefiel Zuka. Kampflustig grinste er. "Aber erwarte nicht, dass ich leicht zu besiegen wäre!", schleuderte er seinem Trainer entgegen. "Umso besser!" Sprach' s und griff an. Kuyo war sehr schnell für seine Größe, doch Zuka war etwas schneller und wich ihm aus. Davon ließ sich der erfahrene Dämon aber nicht beeindrucken, er kannte seine Kraftreserven und griff weiter an. Dann konnte Zuka einem Angriff nicht mehr ausweichen und musste sich stellen, doch als Kuyo einen Tritt landen wollte, blockte Zuka mit seinem Arm ab. "Nicht schlecht! Woher kannst du das?" "Als ich klein war, hatte ich mal Karate-Unterricht. Hab's bis zum braunen Gürtel geschafft, musste dann aber wegen einer Verletzung am Schultergelenk aufhören. Ich hätte nicht gedacht, dass ich die Reflexe noch drauf habe!!" Allerdings musste Zuka im Laufe des Tages fast genauso viele Tritte und Schläge einstecken, wie er abwehren konnte. Sein Meister schonte ihn nicht das kleinste bisschen, denn er wusste, dass es in den höheren Klassen im Turnier viel schwerer werden würde. So ging es fast zwei Wochen lang, bis Kuyo dann der Meinung war, er wäre gut genug im Ausweichen und Abwehren, so dass sie jetzt mit den Angriffen anfangen konnten. Zuka hatte sich in dieser kurzen Zeit wirklich erheblich verbessert. Jetzt konnte Kuyo fast keinen Treffer mehr landen, und der junge Dämon hatte so gut wie keine Blessuren mehr. Das war am Anfang noch völlig anders gewesen, Kuyo hatte seinen Schüler fast jeden Abend verarzten müssen, wobei sich Zuka natürlich gewehrt hatte, bis Kuyo ihn mit ein paar geschickten Griffen festhalten konnte und ihn gleichzeitig verband. Danach waren beide immer total erschöpft in den Futon gefallen und waren kurz darauf auch schon eingeschlafen.

Der erste Tag, an dem Zuka angreifen durfte, verlief etwa wie der erste Tag überhaupt. Er konnte keinen einzigen Treffer landen und war der Verzweiflung nahe. Am Abend war er dann völlig erschöpft und schlief schon tief und fest, als Kuyo von der Dusche ins Zimmer kam. Die Decke war bis zu Zukas Hüfte hinab gerutscht und entblößte seinen trainierten Oberkörper. Kuyo schlüpfte mit unter die Decke und deckte den Jüngeren und sich damit zu. Am nächsten Tag trainierten sie besonders hart, denn Kizuka schonte sich nicht, er griff immer und immer wieder an. Im Laufe des Kampfes wurde er immer schneller, seine Tritte und Schläge bekamen immer mehr Schwung und dann, dann traf er Kuyo. Der konnte gerade noch so mit seinem Arm den gewaltigen Tritt abwehren, doch er rutschte ein Stück rückwärts, als ihn der Tritt mit voller Wucht traf. Schon am zweiten Tag war es Zuka gelungen, seinen Meister zu treffen, dafür brauchten die meisten zwei Wochen. Als sich der Staub verzogen hatte, sah Kuyo seinen Schüler mit angewinkelten Armen, die Fäuste geballt und heftig atmend in der Sonne stehen. Die Schweißtropfen auf seinem Körper glänzten und blendeten den langhaarigen Dämon, Zukas ganzer Körper schien zu glühen. Kuyo hatte Zuka seit er wieder zurück gekehrt war, beobachtet, um heraus zu finden, was für einem Clan dieser angehörte, und die Male, besonders das in Kizukas rechter Handfläche und nun die Leistungssteigerung während des Kampfes, beide Merkmale deuteten eindeutig auf den Clan des Feuers hin. Feuerdämonen hatten immer ein paar Probleme damit, während eines Kampfes warm zu werden, und das war auch bei dem jungen Dämon der Fall. Aber seltsamerweise hatte er noch nie seine Magie gegen seinen Lehrer eingesetzt, und diese Tatsache verwunderte doch sehr, zumal Kuyo den Jüngeren schon oft mit gezielten Luftkugeln ins Wasser befördert hatte. Aber irgendwie weigerte sich Zuka, seine ,Kraft' zu benutzen. War es möglich...? Nein, das wäre zu absurd, Kizuka musste doch wissen, dass er ein Feuerdämon war, musste wissen, welche außergewöhnliche Kraft in ihm schlummerte. Aber da gab es ja auch noch die Möglichkeit, dass Zuka es doch wusste, und sie eben deswegen nie einsetzte. Aber er musste doch lernen, wie man wann wie viel davon einsetzte, sonst würde er unweigerlich eine Katastrophe heraufbeschwören, für manche vielleicht nicht so schlimm, aber seinen Schützling würde es ziemlich hart treffen. Aber...er sah einfach zu sexy in der gleißenden Sonne aus! Vielleicht würde Kuyo ihm später einmal sagen, was für Kräfte Zuka besaß. Vielleicht...

Nach ein paar Wochen beherrschte Zuka auch die Angriffstechniken perfekt, und er hatte sich sogar schon ein paar Kniffe ausgedacht, wie er die kraftvollen Angriffe seines Meisters abwehren und gleichzeitig kontern konnte, denn inzwischen waren sie bei den richtigen Kämpfen angelangt, jeder verteidigte, griff an und konterte. Allerdings behauptete sich Kuyo von Zeit zu Zeit mit kleinen fiesen Windbeschwörungen, anders war Zuka nicht mehr beizukommen, wenn der erst mal so richtig in Fahrt war. An einem besonders heißen Sommertag kämpften die beiden mal wieder erbittert, der Platz war schon bis auf die Klippe ausgedehnt worden und schien dennoch nicht mehr auszureichen, ihre Auren sprengten jede Skala und die Luft um sie herum flimmerte wie in der Wüste, so heizten sich ihre Körper im Kampf auf. Nach etlichen Stunden ununterbrochenen Schläge- und Tritte-Austeilens war die Entscheidung in absehbare Nähe gerückt. Kuyo stand sicher auf beiden Beinen und Zuka tänzelte um ihn herum, jederzeit bereit anzugreifen oder abzuwehren. Er hatte es geschafft, seinen Freund und Meister bis an den Rand der mindestens 100 Meter hohen Klippe zu treiben und war nun dabei, den Finalschlag zu planen. Wenn er von links angriff, konnte er keinen Treffer landen, dazu waren Kuyos Arme und Beine zu lang, er würde sozusagen genau ins Messer laufen. Von rechts existierte das gleiche Problem, blieb nur noch der Frontalangriff, riskant, aber zu schaffen. Genau der richtige Moment, und ein Tritt gegen Kuyos Brust, nahe am Hals, das musste ihn unweigerlich umhauen. Verdammt, wie er es auch immer anstellte, es gab überall ein mehr oder minder großes Risiko, so verzwickt war noch kein Kampf gewesen. In weniger als einer Sekunde hatte sich der junge Dämon doch zu einem Frontalangriff entschieden. Er sprintete los, legte all seine restliche Kraft in diesen hoffentlich letzten Angriff, denn seine Krafttanks waren so gut wie leer. Er ballte seine rechte Faust, als ob er Kuyo damit angreifen wollte, zog sie aber blitzschnell wieder zurück und trat nach seinem Meister. Doch der wich ebenso blitzschnell aus, schnappte noch im Ausweichen Zukas linkes Handgelenk und schleuderte ihn 10 Meter weiter zu Boden. Deutlich angeschlagen blieb Kizuka liegen, doch da tönte ein Knacken durch die Luft, gerade als sich der junge Dämon wieder aufrappeln wollte brach der Vorsprung, auf dem er gelandet war, mit dem üblichen Geräusch eines abbrechenden Felsvorsprunges ab und stürzte samt dem entsetzten Zuka in die Tiefe gen Wald. Kuyo schaltete augenblicklich, entfaltete seine Schwingen, sprang seinem Schützling hinterher und fing ihn mitten in der Luft auf. Der klammerte sich in seiner Todesangst an seinem großen Freund fest und dieser schloss den jungen Schüler fest in seine Arme. Kuyo versuchte den Sturz abzufangen, doch ein paar etwas später abgebröckelte, kleine Felsbrocken trafen seinen linken Flügel. "Verd...!" Der langhaarige Dämon zuckte vor Schmerz zusammen und fluchte. Die beiden stürzten unaufhaltsam in die Tiefe, in rasender Geschwindigkeit kamen die Baumwipfel immer näher, kurz bevor sie die ersten Zweige berührten drehte Kuyo sich mit dem Rücken zur Erde, so dass sein kleiner Freund weich auf ihm landete. Trocken barsten die Äste und Zweige unter dem Aufprall und rieselten neben den beiden zu Boden. Als der Sturz sein abruptes Ende fand, lehnte Kuyo bewusstlos mit dem Rücken gegen einen dicken Baum, Zuka immer noch fest in seinen Armen haltend und mit einer blutenden, zerrissenen Schwinge. Kleine Zweige hatten sich in seinen langen Haaren verfangen und Blätter lagen auf seinem und Zukas Haupt. Der jüngere Dämon fand als erster seine Sinne wieder, doch brauchte er nicht lange, um sich zu vergewissern, dass er auch heil war. Dann wandte er sich sofort besorgt seinem Freund zu, der immer noch nicht wieder zu sich gekommen war. Sanft tätschelte er Kuyos Wange. "Kuyo! Kuyo, komm schon, wach auf! Kuyo!!" Tränen traten dem jungen Dämon in die Augen, verzweifelt wischte er sie mit dem Handrücken fort und versuchte weiter seinen Retter zurück zu holen. Doch dieser öffnete einfach nicht die Augen, sosehr ihn Zuka auch darum anflehte. Weinend umschlang der Schüler seinen Meister, das Schlimmste befürchtend, doch immer noch flehte er Kuyo an, doch endlich die Augen zu öffnen. "Kuyoo!! Du kannst mich doch nicht einfach so allein lassen, du Mistkerl!! Jetzt mach endlich deine verdammten Augen auf!!!" Schluchzend und völlig aufgelöst hing Zukas schlanker Körper an seinem großen Freund. Auf einmal blinzelte Kuyo und versuchte ansatzweise sich zu bewegen, was sich mit Kizukas Gewicht auf seinem schmerzenden Körper allerdings als etwas schwierig herausstellte. "Hey, immer langsam, noch bin ich nicht tot, klar?!" Ungläubig richtete sich Zuka auf und schaute Kuyo in die Augen, dann fiel er ihm erneut um den Hals und fing wieder haltlos an zu heulen. "Warum hast du das gemacht?! Du hättest verdammt noch mal tot sein können!!" "Ich bin es aber nicht, also hör auf so ein Theater zu machen." "Du hast leicht reden! Dir ist ja immerhin nicht das Herz fast stehen geblieben!" Da umarmte Kuyo Zuka und murmelte ihm ins Haar: "Doch... Als du gefallen bist, dachte ich, dies wäre dein Ende, ich konnte nicht anders, als dich aufzufangen..." Perplex richtete sich Zuka wieder in die Senkrechte auf und starrte Kuyo nur sprachlos an. Der wuschelte ihm nur durch die Haare und lächelte. In diesem Moment konnte Zuka seine Gefühle für den großen Dämon nicht mehr zurückhalten. Sanft nahm er dessen Kopf in beide Hände, schloss seine Augen und küsste in vorsichtig. Nun hatte er seinem Freund seine Liebe offenbart, ihm war klar, dass dieser Kuss das Ende ihrer Freundschaft bedeuten könnte, dennoch ging er etwas weiter und teilte mit seiner Zunge Kuyos Lippen, tauchte in seinen Mund ein und begann dessen Zunge zärtlich zu liebkosen. Endlich schien Kuyo aus seiner Überraschung auf zu wachen, doch zu Zukas Verwunderung machte er keine Anstalten sich zu lösen sondern erwiderte Zukas Kuss fast noch liebevoller. Da explodierte in beiden ein Feuerwerk aus Leidenschaft, ohne auch nur einen Gedanken an das Warum zu verschwenden intensivierten sie ihre Küsse, fingen nun auch an ihre Hände mit ins Spiel zu bringen, trieben sich gegenseitig auf immer höhere Punkte der Lust hinauf und waren einzig und allein von ihrer Liebe zueinander erfüllt. Kuyos Wunde an seiner linken Schwinge war schon längst wieder verheilt, darum ließ er seine Flügel verschwinden und widmete sich sofort wieder seinem ,Schüler'. Da die beiden beim Trainieren immer nur mit leichten Baumwollhosen und sonst nichts mehr bekleidet waren, mussten sie sich auch nicht viel ausziehen sondern konnten gleich weitermachen. Kuyo legte ohne den Kuss zu unterbrechen Zuka zurück, löste seine Lippen von den seinen und fing nun an, den braungebrannten Oberkörper des jungen Dämons zu streicheln und zu küssen. Genussvoll schloss dieser seine Augen und ließ geschehen, was nicht mehr aufzuhalten war, denn schließlich war es doch das, wonach er sich schon lange gesehnt hatte. Und Kuyo verstand es sehr gut, wie er Zuka zu liebkosen hatte damit dieser immer erregter wurde. Schließlich nahm er ihn sanft und sie verschmolzen zu purer Leidenschaft...
 

Aaalso, ich bin ein wenig eingebildet, also stelle ich euch ein Ultimatum: SCHICKT MIR MINDESTENS- UND ZWAR WIRKLICH MINDESTENS-ZEHN KOMMENTARE!!!!!!!!!!!! Dann überlege ich mir eventuell, ob ich auch die Fortsetzung schreibe... HAR HAR HAR.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2006-10-29T23:36:05+00:00 30.10.2006 00:36
WOW schon so lange draußen und trotzdem war noch kein einzigster Kommentar hier rein geschrieben worden !?
liegt aber möglicher weise daran das einem die Lust zu lesen verschwindet wenn man sieht wie viele seiten dies FF hat da will man doch gar nicht erst anfangen zu lesen ...
Aber, nichts desto trotz ... auch wenn ich finde das sie einfach zu lang ist, muss ich doch schon sagen das ich sie gut geschrieben finde ... Kompliment.


Zurück