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Mit der Zeit entwickelt sich auch die Liebe

Draco x Selene
von

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Eine neue Freundschaft

Eine neue Freundschaft
 

Die Sommerferien waren zuende und für Harry, Hermine und Ron stand das letzte Schuljahr vor der Tür. Wie jedes Jahr versammelten sich die Schüler in der großen Halle, um sich die Rede des Schulleiters anzuhören, die Neuankömmlinge zu sehen, die in ihre Häuser eingeteilt wurden und danach gemütlich miteinander zu Abend zu essen.

„Ich bin gespannt was dieses Jahr uns alles erwartet... bis jetzt waren unsre Jahre hier in Hogwarts immer aufregend, nicht wahr?“ meinte Ron zu Harry und Hermine. „Ja, da hast du Recht... wir werden sehen! Was sich auf jeden Fall nicht ändern wird, ist Snape... er wird wie jedes Jahr versuchen uns so viel Punkte wie möglich abzuziehen!“ entgegnete Hermine. „Na hör mal, das ist ja wohl schon Standard... der Lehrer wird sich nie ändern!“

die drei Freunde unterhielten sich noch prächtig über Snapes Unterricht, während der Schulleiter durch die Halle blickte und jeden einzelnen Tisch beobachtete. „Albus, müsste Selene nicht schon längst hier sein?“ fragte die Hauslehrerin der Gryffindors neben dem Schulleiter. „Doch meine Liebe, aber ich bin sicher, dass Selene einen guten Grund für ihr Zugspätkommen hat! Warten wir einfach ab!“ meinte der Schulleiter ruhig und beobachtete weiter seine Schüler. „Sind sie sicher, dass sie das Richtige tun?“ fragte McGonagall. „Vollkommen... es ist das Beste für Selene... so habe ich sie wenigstens in meiner Nähe und kann ihre Kraft gezielter unterdrücken... es ist zu gefährlich, sie einfach unkontrolliert laufen zu lassen, nach allem was mit ihrem Bruder passiert ist. Ihre Wut ist noch zu groß und ihre Erfahrung noch zu gering, als dass sie ihre Kraft kontrollieren könnte!“ McGonagall nickte. „Ist sie denn eine Gefahr für die anderen Schüler mit ihrer Kraft?“ „Möglich ist es, aber wenn sie lernt ihre Kraft zu kontrollieren, besteht keine Gefahr, aber dazu muss sie zuerst einmal von mir Unterricht bekommen! Und auch deswegen ist es nur von Vorteil, wenn sie hier in Hogwarts ihren Abschluss macht!“ „Weiß Selene von ihrer Kraft?“ der Schulleiter schüttelte den Kopf. „Nein... aber sie wird es wohl oder übel erfahren, wenn ihr Vater an die Oberfläche erscheint und ich bin mir sicher, dass das schon bald passieren wird!“ „Aber Albus... das kann schlimme Folgen mit sich bringen, wenn Selene erfährt, wer ihr richtiger Vater ist!“ „Das ist mir durchaus bewusst, deswegen bewahren wir zuerst einmal Stillschweigen und lassen es auf sich beruhen... vorerst wird es das Beste sein, wenn sie es nicht erfährt!“ plötzlich gingen die Portaltüren auf und eine junge Frau kam in die große Halle. Alle Schüler schauten zur Tür und beobachteten das unbekannte Gesicht.

Was Harry sofort auffiel, war die Art der Kleidung, welche die junge Frau trug. Sie war vollkommen schwarz angezogen. Der schwarze Ganzkörperlackanzug, die schwarzen Riemenstiefel und der schwarze lange Ledermantel. Selbst ihre Haare waren schwarz, lang und abgestuft. Das Einzig nicht schwarze an ihr, waren ihre Augen. Sie waren hellblau.

Die junge Frau lief auf den Lehrertisch zu, ohne auf die überraschten Blicke der Schüler zu achten. Erst als sie an Harry vorbei lief, fiel ihm auf, dass sie nicht viel älter sein konnte als er. Die Frau blieb vor dem Lehrertisch stehen und begrüßte Professor Dumbledore. Dann standen Dumbledore und McGonagall auf und verließen durch die Hintertür die große Halle.

„Habt ihr das Outfit gesehen? Der Hammer!“ meinte Ron als erster. Harry schaute zu Ron.

„Was meint ihr hat die Frau mit Dumbledore und McGonagall zu tun?“ fragte Hermine. „Keine Ahnung, aber auf jeden Fall ist sie nicht viel älter wie wir!“ entgegnete Harry und schaute noch einmal zu der Hintertür.

In der gleichen Zeit saßen McGonagall, die junge Frau und Dumbledore im Schulleiterbüro. „Ich bin froh, dass du es ohne große Probleme geschafft hast, hierher zu gelangen! Wie geht es dir?“ fragte Dumbledore das Mädchen. „Naja...ich bin zwar etwas müde, aber ansonsten kann ich mich ehrlich gesagt nicht beklagen!“ „Das ist schön... also Selene, du möchtest sicherlich wissen, wieso ich dich hierher bestellt habe, nicht wahr?“ das Mädchen nickte. „Nun, ich möchte, dass du hier in Hogwarts deinen Abschluss absolvierst. Da ich erfahren habe, dass du von Durmstrang runtergegangen bist, hatte ich mir gedacht, ist es bestimmt nicht von Nachteil, wenn du dann hier deinen Abschluss machst oder bist du da anderer Meinung!“ „Nein, das wäre wirklich toll.“ Dumbledore lächelte warmherzig. „Wunderbar! Dann denke ich sollten wir keine Zeit verlieren und den sprechenden Hut entscheiden lassen, in welches Haus du untergebracht wirst!“ McGonagall kam mit einem alten Hut und setzte ihn auf Selenes Kopf. „Was sehe ich da? Du besitzt eine gewaltige Kraft in dir... hast außerdem Talent mit außergewöhnlichen Kräften und trägst ein reines Herz mit dir herum. Hmm... ich glaube du bist gut aufgehoben in...Gryffindor... ja, genau... Gryffindor!“ meinte der Hut und McGonagall und Dumbledore lächelten. „Sehr schön...na dann kann ich dich ja gleich mit deiner Hauslehrerin Bekannt machen!“ McGonagall gab Selene die Hand. „Selene, dass ist Professor McGonagall, deine Hauslehrerin... du kannst jederzeit zu ihr oder zu mir kommen, wenn du ein Problem hast, in Ordnung?“ Selene nickte und stand auf. „Nun gut, dann denke ich, wird dir Professor McGonagall jetzt deine Mitschüler vorstellen und dich zu deinem „Haus“ bringen!“ „Danke!“ meinte Selene und verließ mit McGonagall das Schulleiterbüro.

Eine neue Freundschaft(Fortsetzung)

„Meine Gryffindors sind zu Neuankömmlingen wirklich nett. Du brauchst dir also keine Sorgen zu machen. Mein persönlicher Rat an dich ist, wende dich am Besten an Harry Potter, Hermine Granger, und Ronald Weasley. Diese drei Mitschüler sind bis jetzt die angenehmsten Schüler, die ich je in meinem Hause hatte. Wenn du dich mit ihnen anfreundest wirst du auch einen angenehmen Aufenthalt hier erleben.“ Selene lächelte. Sie kamen am Porträt des Gryffindoreinganges an und die Lehrerin sagte ausdruckslos: „Zauberrüben“ und direkt schwang das Porträt zur Seite und der Eingang wurde frei. „Merke dir das Passwort gut, denn ohne dieses Passwort hast du keinen Zutritt zu deinem Haus.“ „Hat jedes Haus ein Passwort?“ McGonagall nickte. „Vielen Dank Professor, dann noch eine gute Nacht.“ Sie lief durch den Eingang und McGonagall folgte ihr. „Noch werde ich dich nicht alleine lassen, ich werde dich zuerst deinen Mitschülern vorstellen.“ Meinte die Lehrerin. Als sie in den Gemeinschaftsraum kamen schauten Harry, Hermine, Ron und noch ein paar andere Gryffindors sie perplex an. „Guten Abend...ich möchte euch eure neue Mitschülerin Selene Johnson vorstellen. Sie wird ab heute unsere Schule besuchen und mit euch hier den Abschluss absolvieren.“ Sofort fingen einige an zu tuscheln, nur Hermine, Ron und Harry blieben stumm. „Nehmt sie freundlich auf, so wie ich das von euch gewohnt bin. Mrs. Granger...“ sie wandte sich zu Hermine, die dieses Jahr Vertrauensschülerin war. „Ich gehe davon aus, dass sie Selene die Schule zeigen werden?“ ein Mädchen mit roten schulterlangen Haaren nickte lächelnd. „Schön, dann noch einen angenehmen Abend euch allen. Gute Nacht Selene!“ sie verschwand aus dem Gemeinschaftsraum und nun stand Selene alleine vor den ganzen Gryffindors. Die Vertrauensschülerin war die Erste, die auf sie zukam. „Hallo ich bin Hermine. Freut mich dich kennen zu lernen!“ Selene lächelte kurz. „Selene, freut mich ebenso.“ „Ich möchte dir meine besten Freunde vorstellen, Harry und Ron.“ Sie zeigte jeweils zu den beiden Jungs. Sie gaben Selene die Hand und lächelten. „Hallo!“ meinten sie leise. Ron schaute an Selene herunter und konnte es sich nicht mehr verkneifen. „Starkes Outfit, echt klasse!“ „Danke! Aber die meisten Leuten, denen ich begegne schauen mich an, als würde ich vom Mond kommen!“ er lachte. „Nun ja vielleicht denken einige, du würdest auf der dunklen Seite stehen. Weil die meisten Anhänger des dunklen Lords schwarze Klamotten tragen.“ Selene grinste. „Ich wusste es.“ „Aber sag mal, ist so ein Anzug überhaupt bequem? Ich meine, brauchst du nicht lange, bis du den ausgezogen hast?“ fragte Ron und bekam von Hermine in die Seite gerammt. Selene lachte. „Diese Frage bekomme ich oft gestellt. Also eigentlich ist er ganz bequem und mit dem ausziehen, das geht schneller als gewöhnliche Kleidung!“ Ron grinste und Harry lächelte sie an. Selene schaute ihm einen Moment lang schweigend in die Augen, bis Hermine sie unterbrach. „Schön, also am Besten zeige ich dir jetzt wo sich unser Mädchenschlafsaal befindet!“ „Ok!“ meinte Selene nur und folgte ihr dann.

Harry, Ron und Neville schauten sich an und Ron meinte leise: „Verdammt sexy oder?“ Harry schüttelte grinsend den Kopf und meinte: „Typisch Ron, aber glaub mir, Selene ist unerreichbar für dich.“ „Ach und wieso?“ „Na weil du schon Hermine hast, du Hirn!“ Ron wurde auf der Stelle rot und Neville lachte kurz. Harry setzte sich an den Kamin und schaute in die lodernden Flammen. „Schön ich geh dann mal in die Koje, wir sehen uns morgen früh beim Frühstück.“ Meinte Neville und verschwand im Schlafsaal der Jungs. Ron gesellte sich zu Harry. „Hey hast du Lust ne Runde Zauberschach zu spielen?“ fragte Ron und Harry grinste. „Einverstanden, der Sieger bekommt ein Butterbier spendiert.“ Entgegnete Harry und sofort fingen sie an zu spielen.

Währenddessen packte Selene oben ihren Koffer aus, den sie verkleinert mitgebracht hatte. Sie hatte ihn natürlich wieder in die Originalgröße umgewandelt. Hermine saß auf ihrem Bett und schaute ihr dabei zu. Hermine fiel auf, dass Selene wirklich zum größten Teil schwarze Klamotten besaß und nur wenige bunte Shirts. Die wenigen bunten Shirts die sie besaß waren meistens entweder, blau, rot und weiß und auch nur mit irgendwelchen Schriftarten verziert. „Sag mal deine Lieblingsfarbe ist wohl schwarz, so wie ich das hier sehe.“ Meinte Hermine und kam zu ihr. „Ja, aber das heißt nicht, dass ich zur dunklen Seite gehöre. Ich habe halt

Einen etwas anderen Geschmack wie die meisten Mädels hier.“ „Mit Sicherheit!“ antwortete Hermine grinsend.

Am nächsten Morgen kamen Hermine und Selene zusammen in den Gemeinschaftsraum, wo schon Harry, Ron und Neville auf sie warteten. Selene hatte ihre Gryffindorschuluniform an und schaute skeptisch an sich herunter. „Also ganz ehrlich, deine schwarzen Klamotten stehen dir viel besser!“ meinte Ron. „Ich weiß, ich fühl mich auch nicht gerade wohl in den Sachen.“ „Naja du wirst dich dran gewöhnen müssen. Aber jetzt ist erst einmal frühstücken angesagt.“ Sie verließen den Gryffindorturm und Harry lief direkt neben Selene her. „Auf welcher Schule warst du eigentlich vorher?“ fragte Ron Selene. „Auf Durmstrang!“ antwortete sie knapp. „Durmstrang? Kennst du Viktor Krumm?“ fragte Hermine sofort. „Viktor? Natürlich kenn ich Viktor. Er ist doch wohl überall bekannt.“ Meinte sie und als sie Rons Gesichtsausdruck sah, musste sie sich ein Grinsen verkneifen. „Hey Ron mach dir nichts draus, Hermines Schwärmerei vergeht bald, wenn ich ihr die Wahrheit über Viktor erzählt habe.“ Ron schaute sie perplex an und Hermine meinte eingeschnappt: „Ich schwärme überhaupt nicht für Viktor!“ „Natürlich nicht!“ meinte Selene und schaute grinsend zu Harry. Und wieder verharrten ihre Blicke ineinander, bis sie von Hermine unterbrochen wurden. „Außerdem was meinst du mit Wahrheit über Viktor?“ sie betraten die große Halle. „Ganz einfach, er ist nicht so, wie er sich dir gezeigt hat, nett, gefühlvoll, usw. Viktor hat es bis jetzt mit keinem Mädchen ernst gemeint. Er ist nur ein einfacher Weiberheld. Viktor ist auf der Suche nach einer großen Liebe und bis er diese gefunden hat, sucht er weiter und diese, wo ihm nicht gefallen, lässt er wie eine heiße Kartoffel fallen, genauso wie dich. Er mag vielleicht bei dem Besuch hier in Hogwarts mit dir geflirtet haben usw., aber richtig ernst hat er es nicht gemeint. So hart es vielleicht klingen mag, aber wenn er sich nicht mehr bei dir gemeldet hat, warst du nicht seine große Liebe und somit auch nur ein weiteres Suchobjekt.“ Sie kamen am Gryffindortisch an und Hermine blieb abrupt stehen. „Woher willst du wissen, dass ich nur eine seiner, wie du so schön sagst, Suchobjekte war und nicht doch vielleicht seine große Liebe? Was weißt du schon über Viktor, so gut kannst du ihn gar nicht gekannt haben, dass du weißt, dass er auf der Suche nach seiner großen Liebe ist und dass er sie nicht schon gefunden hat.“ Sagte sie stinksauer und eilte aus der großen Halle. Ron, Harry und Neville schauten Selene fragend an. Diese jedoch ließ einen tiefen Seufzer aus und meinte dann leise: „Doch Hermine, ich kenne Viktor sehr gut, ich war auch nur eine seiner Suchobjekte und wurde von ihm eiskalt fallen gelassen.“ Ohne auf die anderen zu achten, setzte sie sich an einen freien Platz und Harry setzte sich ihr gegenüber. „Hermine scheint wohl immer noch etwas an Viktor zu hängen!“ meinte Ron enttäuscht. Selene schaute ihn mitfühlend an. Während dem Frühstück sprach Selene kaum ein Wort mit ihnen. Sie blätterte durch den Tagespropheten und las die Berichte durch.

Als die erste Stunde heranbrach, machten sie sich langsam runter in die Kerker zu Snapes Unterricht. „Bei diesem Lehrer musst du besonders vorsichtig sein, vermeide am besten im Unterricht zu reden, lerne am Besten immer deinen Stoff und versuch so viel wie möglich richtig zu machen, was die Zaubertränke angeht.“ Meinte Harry kurz. „Ja, du musst wissen, Harry spricht aus Erfahrung. Erst gestern hat er den Gryffindors aus Lust und Laune wieder Punkte abgezogen.“ Selene schaute überrascht zu Harry. „Aha, na wunderbar, besser kann’s doch gar nicht mehr werden oder?“ wie sie an der Kerkertür anklopften stand Snape schon im Klassensaal und schrieb bereits etwas an die Tafel. Alle setzten sich schweigend auf ihre Plätze und sogar Hermine war da. Aber sie ging ohne Kommentar an Selene vorbei und setzte sich vor sie. Harry hatte direkt neben Selene seinen Platz. Als Snape mit dem Anschreiben fertig war, drehte er sich zur Klasse um und meinte: „Schlagen sie ihre Bücher auf 429 auf und lesen sie die ersten zwei Seiten.“ Ihm fiel Selene auf und meinte ausdruckslos: „Ah wie ich sehe haben wir ein neues Gesicht in Hogwarts. Mrs. Jonson nehme ich an, richtig?“ Selene schaute ihn ebenfalls ausdruckslos an. „Ja Sir!“ antwortete sie. Snape funkelte sie mit seinen kalten Augen an. „Nun dann hoffe ich haben sie gelernt in Durmstrang zu lernen und

werden sich hier die richtigen Freunde aussuchen.“ Er schaute bedacht zu Harry, Ron und Hermine. „Bestimmt Sir!“ antwortete sie. Dann fiel Selene ein Junge mit hellblonden Haaren und silbergrauen Augen auf. Er grinste sie blöde an und flüsterte irgendetwas seinem Banknachbar zu.

Nach der Zaubertränkestunde bei Snape hatten sie Wahrsagen. „Anscheinend war Snape heute etwas besser gelaunt als gestern. Er hat uns ja mal keine unnötigen Punkte abgezogen.“ „Aber das kann er immer noch Weasel!“ meinte plötzlich eine Stimme hinter ihnen. Harry wusste sofort, wer es war. Selene drehte sich um und dieser hellblonde Junge lief hinter ihr. „Weißt du überhaupt was Professor Snape mit sich die richtigen Freunde hier aussuchen, gemeint hat?“ fragte der Junge. „Malfoy, sicherlich hat er nicht euch damit gemeint.“ fauchte Harry ihm zu. „Potter an deiner Stelle würde ich ganz schnell die Klappe halten, sonst könnte es dir noch leid tun.“ „Soll das eine Drohung sein?“ beide zogen ihren Zauberstab, aber Selene stellte sich gelassen dazwischen. „Hört auf, alle beide!“ sie blickte jetzt den blonden Jungen herausfordernd an. „Draco Malfoy, richtig? Nun ich weiß auf jeden Fall, dass du mit deinen zwei Knallfröschen (sie schaute zu Crabbe und Goyle) nicht zu meinen Freunden gehören wirst, da Slytherins und Gryffindors nie miteinander normal reden würden, nicht wahr? Zu schade aber auch!“ Draco funkelte sie etwas grinsend an und entgegnete: „1:0 für dich Johnson. Aber Potter und Weasel sollten auch nicht gerade zu deinen Freunden gehören, sie sind nämlich nicht gerade beliebt unter den Schülern, weißt du?“ Harry konnte erkennen, dass zwischen Draco und Selene eine gewisse Spannung herrschte und das gefiel ihm. „Wer zu meinen Freunden gehören wird entscheide ich selbst. Und weil Potter und Weasel, wie du so schön sagst, so unbeliebt sind, dazu trägst ja du das meiste bei, ist es nicht so?“ „Mag sein Johnson, mag sein! Ach, wo ist überhaupt eure dreckige Schlammblutfreundin?“ fragte er und schaute sich um. Ron wollte schon auf ihn losgehen, aber Harry hielt ihn zurück. „Was geht dich das an Malfoy? Seit wann interessiert dich wo Hermine steckt?“ „Es interessiert mich auch nicht Potter, mir ist nur aufgefallen, dass dieses Schlammblut nicht bei euch ist. Sonst seid ihr doch immer so unzertrennlich.“ Selene drehte sich um und zog Harry und Ron mit sich. „Kommt, mit Abschaum müssen wir uns doch nicht abgeben oder?“ Ron und Harry schauten sie überrascht an. „Hey der Spruch hätte glatt von Malfoy selbst kommen können!“ meinte Harry und Selene grinste. „Malfoy’s Temperament ist einfach ansteckend wisst ihr?“

Selene's Vergangenheit

Selenes Vergangenheit
 

Professor Trewlouney schaute die Schüler an und ihr Blick blieb an Selene hängen. Selene rutschte etwas weiter in ihren Sessel und wünschte sich, sie würde jetzt nichts sagen und einfach mit ihrem Unterricht beginnen. „Sie müssen die neue Schülerin Selene Johson sein... ich hoffe sie werden hier in Hogwarts einen angenehmen Aufenthalt haben, wo sie doch in Durmstrang nur Pech hatten, nicht wahr?“ Selene antwortete nicht, sondern schauten zu Boden. Harry hingegen schaute sie fragend an und sie flüsterte daraufhin leise zu ihm: „Das erzähle ich dir ein anderes Mal!“ die Lehrerin ging durch die Runde. „Nun gut, ich möchte heute mit ihnen üben, wie man in die Zukunft sehen kann. Jedes „Pärchen“ von ihnen hat auf dem Tisch eine Glaskugel, die es uns ermöglichen wird, in die Zukunft zu sehen. Dafür allerdings müssen sie sich stark konzentrieren.“ Sie erklärte weiter und weiter, aber Selene hörte ihr gar nicht richtig zu. Sie war mit ihren Gedanken wo ganz anders. Als die Lehrerin mit ihrer Erklärung fertig war durften die Schüler anfangen. Harry schaute zu Selene, die anscheinend in Gedanken vertieft war. „Selene, möchtest du anfangen oder soll ich?“ fragte Harry und sie schaute ihn verwirrt an. „Äh...sorry ich hab dir grad net zugehört, was hast du gesagt?“ „Soll ich anfangen mit dem „in die Zukunft schauen“ oder willst du?“ „Äh nein, mach du zuerst!“ Harry setzte sich näher an die Glaskugel und schaute genau drauf. Einige Sekunden sagte er nichts, doch dann meinte er grinsend: „Oh Selene, du wirst dieses Jahr deine große Liebe finden...“ sie verdrehte die Augen und meinte: „Wirklich? Woher willst du wissen, dass ich sie nicht schon gefunden habe?“ er schaute sie kurz an und entgegnete dann: „Weil ich es hier sehen kann.“ „Warte, was sehe ich da...“ Professor Trewlouney kam an ihren Tisch vorbei und blieb stehen. „Mr. Potter, das können sie doch besser! Warten sie, lassen sie mich einmal hineinsehen.“ Harry fand, dass das gar keine gute Idee war, ging aber dann etwas zur Seite. Die Lehrerin schaute schweigend in die Kugel. „Ihr beide werdet ein großes Abendteuer zusammen erleben...“ in der Runde fingen einige an zu lachen, doch plötzlich schrie die Lehrerin auf. „Du meine Güte... das ist ja schrecklich... grauenvoll!“ Harry wusste, was sie jetzt sagen würde. „Was... was ist schrecklich!“ meinte Selene erschrocken. Professor Trewlouney hielt die Hand erschüttert vor den Mund. „Einer von ihnen beiden...wird...einen schrecklichen...Tod... erleiden!“ meinte sie jetzt zitternd. Selene verdrehte die Augen. „Oh bitte, nicht schon wieder, das Ganze habe ich schon einmal durchgemacht!“ meinte sie genervt. „Nein...so...so leid es mir tut... ich habe es gesehen... es... es ist...schrecklich!“ sie fing noch mehr an zu zittern. Selene stand auf. „Das muss ich mir nicht länger anhören!“ Harry stand mit ihr auf. „Nein glauben sie mir, es ist die Wahrheit! Nehmen sie meine Vorhersage ernst. Bitte geben sie auf sich Acht!“ meinte die Lehrerin. Selene schüttelte nur kurz den Kopf,. Während sie den Klassensaal verließ. Harry folgte ihr. „Selene warte!“ Selene eilte, ohne auf Harry zu achten die steilen Treppen hinunter, aber Harry holte sie schnell ein und am Ende der Treppe stellte er sich vor sie. Er schaute ihr tief in die Augen und meinte dann leise: „Was Professor Trewlouney eben gesagt hat, hatte sie vor ungefähr 3 Jahren auch schon einmal zu mir gesagt und ihre Vorhersage ist nicht eingetroffen. Ich lebe noch Selene, obwohl ich eigentlich nach Aussage von Trewlouney tot sein müsste.“ Das Mädchen blickte ihn für einen Moment etwas zweifelnd an, schaute aber dann zu Boden und meinte verzweifelt: „Mir hat schon einmal jemand den Tod in Durmstrang vorhergesagt und es wäre auch wirklich beinahe passiert, wenn ich nicht von jemandem gerettet wurde.“ Harry schaute sie fragend an. „Wer hat dich gerettet?“ Selene schaute sich um. „Harry es ist keine gute Idee das hier zu besprechen, außerdem brauche ich Zeit dafür, da es eine lange Sache ist.“ Harry überlegte kurz. „Wir haben Zeit. Lass uns in den Gemeinschaftsraum gehen.“ Er ergriff plötzlich ihre Hand und für eine Sekunde setzte Selenes Herz aus. Sie war von seiner Tat so überrumpelt, dass sie ihm einfach schweigend und mit einem schneller schlagenden Puls folgte.

Oben im Gemeinschaftsraum setzten sie sich an den Kamin und auf einmal wurde Selene in

seiner Anwesenheit etwas nervös. Sie schaute in die Glut des Kamins und versuchte ihre Nervosität zu ignorieren. „Also...“ unterbrach Harry die Stille. „Was ist in Durmstrang passiert?“ Selene atmete tief ein. „Es ist noch nicht lange her, da wurde Durmstrang von Todessern angegriffen. Keiner von den Lehrern konnten sie wirklich aufhalten, bis sie dann ihre Person gefunden hatten, die sie gesucht hatten...nämlich mich!“ Harry stutzte die Brauen. „Dich? Was sollten die von dir?“ „Das weiß ich bis heute nicht. Aber auf jeden Fall... sie nahmen mich in ihre Gefangenschaft und schlossen mich in ihrem Quartier in eine Zelle ein, die mit einem Zauber geschützt war, damit ich nicht fliehen konnte.“ Sie machte eine kurze Pause. „Als ich ungefähr drei Tage dort Seelen allein saß, von Schmerzen geplagt, die sie mir durch ihre Folter verpasst hatten, kam der gefürchtetste aller dunklen Zauberer mich besuchen.“ „Voldemort!“ sagte Harry leise und Selene nickte. „Dieser Tag war der schlimmste Tag in meinem ganzen Leben. An diesem Tag nahm er mir etwas, dass mir wichtiger war, als mein eigenes Leben... an diesem Tag tötete er meinen Bruder!... Zuerst hatte ich geglaubt, dass er bei dem Angriff auf meine Eltern getötet wurde, da ich ihn all die Jahre nie mehr gesehen hatte, aber an diesem Tag sah ich ihn nach all den Jahren wieder und dann wurde er mir wieder genommen!“ sie ballte die Faust. Harry schaute mitfühlend zu Boden. „An diesem Tag, als Voldemort meinen Bruder vor meinen Augen zuerst folterte und dann tötete, änderte sich schlagartig mein Leben. Ich war nicht mehr die nette, liebenswerte Selene Johnson, wie man sie kannte, nein... ich wurde zur gefürchteten Selene Johnson, so wie du sie gestern vom äußerlichen kennen gelernt hast.“ Harry schaute sie fragend an. „Vom äußerlichen?“ Selene lächelte verbittert. „Ja...ich trage die schwarzen Klamotten nicht ohne Grund... durch den Tod meines Bruders wurde ich auf einmal so verbittert und irgendwie gefährlich!“ Harry stutzte die Brauen. „Gefährlich? In wie fern. Hast du Menschen getötet oder angegriffen?“ Selene schaute in die Glut. „Nein soweit ist es noch nicht gekommen, aber es könnte passieren. Immer, wenn ich durch die Stadt lief, um das Geschehene zu vergessen, sah ich so viele Paare, die glücklich waren, die nichts von all dem Bösen wussten. Das machte mich sauer und zugleich traurig. Eines Abends saß ich in einer Bar an der Theke und versuchte wieder mich abzulenken und plötzlich sprach mich ein Mann an. Er versuchte mich rumzukriegen, machte sich an mich ran, bedrängte mich usw., was Männer eben so machen und dann überrumpelte es mich einfach.“ Sie setzte eine Pause ein. „Was, was überrumpelte dich!“ „Die Wut!“ „Die Wut?“ „Ja ich wurde auf einmal so wütend, dass ich den Mann in der Kneipe fast tot schlug. Diese angesammelte Wut, die sich in mir staute, ließ ich an dem Abend einfach raus. Ich konnte mich noch nicht einmal selbst bremsen, ich... ich konnte einfach nicht.“ Sie bekam Tränen in die Augen. „Erst als mich der Türsteher der Bar von dem Man wegholte, hielt ich inne. Meine Hände, mein Shirt, meine Hose waren blutbespritzt... der Mann wurde sofort ins Krankenhaus gefahren und ich durfte aufs Polizeirevier. Ab diesem Tag wurde ich nur noch von den Menschen gemieden. Dieser Vorfall hatte sich so schnell rumgesprochen, es stand sogar in der Zeitung. Alle mieden mich, alle hassten mich, alle fürchteten sich vor mir. Ich war nicht mehr die liebe Selene Johnson, nein, ab diesem Zeitpunkt war ich die gefährliche Selene Johnson.“ Harry sagte nichts. „Und auch heute gibt es Momente, wo ich meine Wut unter Kontrolle halten muss.“ „Und weil dich niemand mehr mochte, hast du dich so angezogen?“ „So ist es. Die dunklen Klamotten zeigt den Menschen, was ich wirklich für ein Mädchen bin...ein Mädchen das verbittert, gefürchtet und allein ist. Das Einzige was ich noch habe ist meine Wohnung in Godric’s Hollow, wo ich mich meistens immer versteckt habe, um die Schmerzen zu vergessen, die an meinem Herzen nagen.“ Harry schaute sie jetzt an. Godric’s Hollow? Sie hatte eine Wohnung in Godric’s Hollow? In dem Ort, wo seine Eltern einst lebten? Er musste kurz lächeln. „Soll ich dir mal was sagen?“ sie schaute ihn jetzt auch an. „Auf mich wirkst du überhaupt nicht gefährlich oder irgendwas der gleichen.“ Sie lachte kurz. „Natürlich nicht, weil du mich ja noch gar nicht richtig kennst.“ „Ach und die Leute, die so von dir denken, kennen dich wohl, was?“ Selene stand auf. „Nein, aber... ach was soll das überhaupt? Wieso erzähle ich dir das eigentlich alles? Du hast

bestimmt genug Probleme! Was sollte es dich überhaupt interessieren!“ Harry stand nun auch auf. „Nein, mich interessiert es!“ „Ja sicher.“ Sie schnappte sich ihre Tasche und verschwand aus dem Gemeinschaftsraum. „Selene warte doch!“ Harry ging ihr hinterher. „Es interessiert mich wirklich. Wo willst du jetzt überhaupt hin?“ sie schaute auf ihren Stundenplan. „Auf die Ländereien für den Unterricht der magischen Geschöpfte.“ Harry stellte sich vor sie. „Ach ich denke nicht, dass du weißt wo sich die Ländereien befinden oder?“ sie schaute ihn jetzt an und lächelte dann etwas verlegen. „Du hast recht. Ich weiß tatsächlich nicht wo sich die Ländereien befinden. Würdest du mir sie zeigen?“ fragte sie ihn und er grinste sie an. „Sicher...folge mir!“ er ging voraus und Selene folgte ihm grinsend. Sie liefen über die Wiese zu einer kleinen Hütte am Waldrand. Dort klopfte Harry an und die Tür wurde von einem großen, kräftigen Mann mit schwarzem Bart geöffnet. „Harry komm rein.“ „Hallo Hagrid!“ Selene folgte ihm schweigend. Termine und Ron saßen auch schon auf der Couch und tranken Tee. Als Hermine Selene sah, verdrehte sie genervt die Augen. „Du musst Selene sein. Dumbledore hat mir erzählt, dass du jetzt auf unsre Schule gehst!“ Selene lächelte kurz. Harry und Selene setzten sich auch an den kleinen Tisch. „Möchtet ihr Tee?“ „Ja gerne danke!“ meinte Harry. „Ron hat mir erzählt, dass du an deinem ersten Schultag hier, Draco Malfoy kennen gelernt hast!“ meinte Hagrid zu Selene. „Ach ja, Malfoy...ich weiß jetzt schon, dass ich ihn nicht ausstehen kann.“ Hagrid lachte kurz. „Natürlich nich. Keiner von den Gryffindors kann ihn leiden.“ „Ja er aht eben ein außergewöhnliches Temperament.“ Meinte Selene leise. Hagrid schaute auf die Uhr. „Wir sollten jetzt langsam aufbrechen. Der Unterricht fängt gleich an. Ach Selene, ich bin der Lehrer für das Fach Magischer Wesen.“ Sie verließen das Haus und warteten auf die Schüler.

Versöhnung

Versöhnung:
 

Am Abend nach dem Essen gingen die Freunde hoch in den Gemeinschaftsraum. Selene hielt sich nicht noch am Kamin auf, sie wollte direkt hoch schlafen gehen, als Harry sie anhielt. „Hey Selene!“ sie stand auf der dritten Treppenstufe und schaute zu Harry, der einen Meter hinter ihr stand. „Was?“ fragte sie ihn. „Nur damit du es weißt, mir ist es nicht egal, was du mir heut Mittag erzählt hast.“ Sie schaute ihn einen Moment an und wusste nicht was sie sagen sollte. „Ähm…okay!“ meinte sie dann nur leise. „Gute Nacht!“ sagte sie und lächelte ihn kurz an. „Gute Nacht!“ sie ging ein Stück hoch und konnte sehen, dass Harry sich noch an den Kamin setzte. Oben im Schlafsaal lagen alle im Bett und schliefen schon. Selene zog sich ihr langes schwarzes seidenes Nachthemd an und legte sich dann auch in ihr Bett. Nach etwa einer ¾ Stunde später merkte, sie, dass sie nicht einschlafen konnte. Sie zog sich ihren Morgenmantel über und ging leise runter in den Gemeinschaftsraum. Harry saß immer noch am Kamin und schaute in die Flammen. Selene setzte sich neben ihn und er schaute sie an. „Kann nicht schlafen!“ meinte sie nur leise. „So geht es mir schon die letzten 3 Wochen. Jeden Abend sitze ich hier und denke über mein Lebe nach.“ Meinte Harry. „Das kenne ich. Mir ging es damals genauso!“ „Wer hat dich eigentlich aus der Gefangenschaft befreit?“ fragte Harry. „Dumbledore… ihm habe ich es zu verdanken, dass ich noch am Leben bin!“ „Dumbledore? Aber wie das? Ich meine kanntest du ihn schon vorher?“ Selene lächelte etwas. „Ja…Dumbledore hat damals mit meiner Mutter zusammen das Lehrerstudium absolviert. Sagte er zumindest mal. Er war es auch der mich damals zu meinen Pflegeeltern brachte, als meine Eltern getötet wurden. Ich war damals noch ein Baby. Ich kenne meine Eltern nicht, nur auf Bildern.“ Harry kam das bekannt vor. Ihm ging es genauso. Nur das er bei Tante Petunia aufwachsen musste. „DA haben wir ja was gemeinsam. Meine Eltern wurden auch getötet, als ich ein Baby war. Damals wollte mich Voldemort auch töten…“ Selene nickte. „Ich kenne die Sache. Dumbledore hat sie mir erzählt. Aber auch nur, weil ich auch eine Narbe trage. Zwar nicht im Gesicht, aber unterhalb der Brust.“ Harry schüttelte den Kopf. „Erst vor kurzem wurde mein Pate vor meinen Augen getötet, er war der Einzige den ich noch aus meiner Familie hatte. Mit ihm konnte ich wirklich über alles reden, ich konnte ihm vertrauen… ich fühlte mich einfach wohl in seiner Nähe!“ Selene nickte verständlich. „Aber jetzt sind wir beide alleine…zwei einsame Seelen!“ „Das muss nicht schlecht sein… wir beide haben in dieser Hinsicht etwas gemeinsam und verstehen uns deswegen sehr gut. Ich denke unsere Freundschaft wird nicht von Nachteil sein oder?“ Harry schüttelte den Kopf. „Schön!“ sie schwiegen einen Moment. „Wieso hast du eigentlich deinen Bruder nie gesehen? War er auch in Gefangenschaft?“ fragte Harry. „Nein…als meine Eltern angegriffen wurden, hatte er sich versteckt, ist geflohen, einfach untergetaucht. Ich konnte an dem Tag, als ich ihn zum letzten Mal gesehen habe, nicht viel mit ihm reden…Voldemort hat direkt kurzen Prozess gemacht.“ Harry ballte die Faust. „Für seine Straftaten wir er eines Tages büßen… er wird nicht so einfach davon kommen!“ Selene schaute in die Flammen. „Nein, das wird er tatsächlich nicht… das habe ich mir an dem Tag, an dem er meinen Bruder kaltblütig ermordet hat, geschworen… ich plane schon seid langem Rache…aber meine Kraft allein reicht nicht aus um seine Anhänger und ihn zu vernichten.“ „Ja das ist klar… aber wenn es soweit ist, wirst du nicht alleine sein.“ Sie schwiegen einen Moment. Harry entdeckte die Halskette von Selene. „Diese Kette die du da trägst… steht dir echt gut!“ meinte er und sie lächelte ihn lieb an. „Danke…sie bedeutet mir auch sehr viel… Dumbledore hat sie mir gegeben, er meinte die Kette habe einst meiner Mutter gehört.“ „Was hat dir eigentlich Dumbledore alles über mich erzählt?“ fragte er sie. „Nichts schlechtes, er hat mir nur das mit deinen Eltern erzählt, wie es halt zu deiner Narbe auf der Stirn kam und das Voldemort es auf dich abgesehen hat und du hier in Sicherheit bist.“ „Aha ok!“ Harry schaute auf die Uhr. „Ich denke auch wenn wir noch nicht einschlafen können, sollten wir trotzdem jetzt ins Bett gehen!“ Selene nickte und stand auf. Harry tat es ihr nach. „Dann noch gute Nacht. Bis morgen früh!“ meinte er. „Ja gute Nacht.“ Jeder ging in seinen Schlafsaal und legte sich in sein Bett.

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Am nächsten Morgen stand Selene müde auf, da sie wirklich die Nacht kaum geschlafen hatte. Hermine war schon geduscht und zog sich gerade an. „Morgen!“ meinte Selene leis, aber bekam von ihr keine Antwort. Sie setzte sich auf und beobachtete sie. „Hey es tut mir leid, was ich gestern zu dir mit Viktor gesagt habe!“ keine Reaktion. „Müssen wir jetzt wirklich die ganze Zeit wegen dieser Sache befeindet sein?“ „Ja müssen wir!“ antwortete sie sauer. „Hermine ich habe das nicht ohne Grund gesagt…ich spreche aus Erfahrung. Auch ich wurde von Viktor verletzt und musste mir bitter eingestehen, dass ich auch nur eines von seinen Suchobjekten war.“ Nun schaute Hermine sie an. „Weißt du wie es ist, wenn man von jemandem so etwas erfährt und dann erst nach kurzer Zeit checkt, dass man nur benutzt wurde? Kannst du dir überhaupt vorstellen, wie weh das tut?“ sie bekam Tränen in die Augen. Selene stand auf. „Ja…ich weiß sehr gut wie das ist, mir ging es nicht viel anders, wie dir. Ich brauchte auch meine Zeit, bis ich darüber hinweg kam. Ich weiß ja nicht, wie weit du mit Viktor gegangen bist, aber wenn du mit jemandem geschlafen hast und später erfährst, dass du nur benutzt wurdest, dann tut das höllisch weh!“ Hermine schaute sie mit leeren Augen an und eine Träne lief ihr jetzt die Wange herab. Selene kam zu ihr und nahm sie in die Arme. Hermine konnte so schnell gar nicht reagieren und lies es einfach zu. „Es ist ok das du jetzt sauer bist. Das ist das normalste auf der Welt, aber bitte tu mir den Gefallen und friss das Ganze nicht in dich hinein, sondern rede mit mir!“ flüsterte sie leise. „Sagst du das auch aus Erfahrung?“ fragte Hermine leise. „Ja das tue ich. Damals als Viktor mit mir Schluss gemacht hat, hatte ich wirklich niemanden mit dem ich darüber reden konnte, also musste ich alleine damit klar kommen und trage heute innerlich eine große Narbe mit mir herum.“ Hermine löste sich von ihrer Umarmung und schaute sie an. „Wir müssen runter frühstücken!“ meinte sie und zog ihre Schuhe an. Selene schaute sie fürsorglich an. „Wenn du einmal darüber reden willst, sag mir Bescheid, ich habe immer ein offenes Ohr für dich, ok?“ Hermine nickte stumm. Selene sprang dann schnell unter die Dusche, Hermine ging schon mal vor in die große Halle.

Als Selene die große Halle betreten wollte, wurde sie von hinten von jemandem angerempelt und verlor ihre Umhängetasche. Sie hob sie hoch und drehte sich um. „Oh entschuldige Johnson, ich muss dich nicht gesehen haben!“ meinte Pansy Parkinson grinsend und hinter ihr lachten Crabbe, Goyleund dieser Malfoy. „Jaja so blöde kannst ja auch nur du sein!“ antwortete Selene kühl und schaute sie kalt an. „Ich muss schon sagen, du hast Mut Johnson…aber das wird dir bald vergehen, wenn ich erst einmal mit dir fertig bin! Glaub mir, du wirst bald nichts mehr zu lachen haben!“ Selene schaute sie ungläubig an. „Ach wirklich? Das bezweifle ich!“ sie schaute jeden von den vieren an. „Und soll ich dir auch sagen wieso?“ Parkinson schaute sie gefährlich an. „Du bist ja noch nicht einmal in der Lage alleine durch die Schule zu gehen, du hast immer diese Idioten um dich herum. Das zeigt schon, wie jämmerlich schwach du bist!“ das Mädchen schaute sie sauer an, doch Malfoy grinste nur. „Hey Johnson, du würdest wirklich gut zu den Slytherins passen!“ meinte jetzt Malfoy und stellte sich vor sie. „Ach und wieso?“ fragte Selene ihn gelassen. „Du hast so eine sarkastische Ader, die mir besonders gefällt. Ich denke, wenn man dich noch etwas weiter provozieren würde, würdest du uns auch bestimmt zeigen, zu was

Du wirklich fähig bist!“ „Ihr versucht mich zu provozieren? Nein sorry, das könnt ihr vergessen, das schafft ihr nicht. Ich lass mich nämlich nicht provozieren! Und was das andere angeht…du kennst mich noch nicht gut genug, sonst würdest du wissen, zu was ich wirklich fähig bin und glaub mir, gefallen würde es dir nicht!“ „Seht ihr, schon wieder kam ihre sarkastische Ader hervor!“ meinte Malfoy grinsend und Pansy schaute ihn eifersüchtig an. „Hey falls du es noch nicht bemerkt hast, habe ich auch eine sarkastische Ader Draco!“ meinte sie und funkelte Selene sauer an. Selene drehte sich um und lief ohne ein weiteres Kommentar zum Gryffindortisch. Harry schaute sie fragend an und wie sie sich neben ihn gesetzt hatte, fragte er: „Was wollte Malfoy von dir?“ „Ach nichts, er oder zumindest diese Parkinson hatte versucht mich wieder zu provozieren!“ Harry schüttelte den Kopf. „Daran musst du dich gewöhnen, das wird jetzt ständig so laufen!“ „Ich kann damit leben…etwas Spaß brauch man doch auch, ich denke es wird noch sehr interessant!“ sie schnappte sich ein Brötchen und schmierte sich Marmelade drauf. „Du ziehst wohl aus allem etwas positives, was?“ fragte er grinsend und sie grinste auch. „Sicher…man kann nicht nur mit negativem leben, man muss ab und zu auch mal etwas Spaß haben!“ Selene schaute zu Hermine, die sie nur kurz anlächelte.

An diesem Tag lief der Unterricht recht friedlich ab. Malfoy hielt für diesen Tag mal seine Klappe und provozierte Harry mal nicht. Snape war anscheinend gut gelaunt, da er den Gryffindors keine Punkte abzog und auch kein dummes Kommentar über Harry los ließ.

Kurz vor neun kehrte Selene in den Gemeinschaftsraum zurück und fand Ron und Harry vor dem Kamin Zauberschach spielen. Hermine saß etwas abseits auf einem Sessel und ließ in einem Buch. „Hey Selene möchtest du nicht für mich einspringen? Ich glaube so langsam verliere ich gegen Ron!“ fragte Harry. „Nein lass mal, in Zauberschach habe ich kein so gutes Händchen!“ meinte sie und Ron grinste sie an. „Ach und in was dann?“ „Das willst du gar nicht wissen Ron!“ meinte sie und setzte sich auf die Armlehne von Harrys Sessel. Ron warf Harry einen kurzen für sich sprechenden Blick zu, machte einen weiteren Zug und beseitigte wieder eines von Harry’ s Schachfiguren. „Na wunderbar!“ Hermine stand auf und kam zu Selene. „Könnt ich mal kurz unter vier Augen mit dir reden?“ sie nickte und lief mit Hermine hoch in die Schlafsäle. Beide setzten sich auf ihre Betten und Selene wartete darauf, dass Hermine etwas sagte. „Du hattest Recht… ich habe Viktor einen Brief geschrieben und dieser Brief kam heute morgen im Eilflug zu mir zurück… er hat mich tatsächlich nur benutzt und ich war nicht seine große Liebe!“ Selene schaute sie mitfühlend an. „Das tut mir leid Hermine!“ „Ich wollte mich einfach nur bei dir entschuldigen, weil ich dich so angefahren hab. Ich war nur über diese Sache so wütend, dass ich nichts anderes sagen konnte.“ „Schon ok ich kann dh verstehen… ich hätte auch so reagiert. Ich bin nur froh, dass wir diesen Streit beendet haben und nun Freunde sein können!“ sie lächelte. „Darf ich dich was fragen?“ „sicher!“ antwortete Selene gelassen. „Wie hast du dich damals gefühlt, als du erfahren hasxt, dass er dich nur benutzt hatte?“ Selene nahm tief Luft. „Naja ich fühlte mich ziemlich scheiße…dreckig…ausgeraubt…ich weiß nicht, es ist schwer zu erklären!“ Hermine lächelte gezwungen. „Ich weiß was du meinst…so fühle ich mich auch… ich wollte nur wissen, ob das normals ist!“ Selene lachte kurz. „Hermine normal ist das nicht… es ist das schlimmste was dir je in einer Beziehung passieren kann. Entweder man hat Glück, oder man hat kein Glück und in unserem Fall hatten wir kein Glück!“ Hermine seufzte. „Ich weiß!“ Selene schaute sie ernst an. „Aber du könntest mit jemand anderem Glück haben!“ das Mädchen schaute sie fragend an. „Was? Wie meinst du das? „Ron… du könntest mit Ron Glück haben!“ Hermine wurde auf der Stelle rot. „Was…woher… ich meine…wie…“ „Jetzt komm schon, das sieht man schon von weitem. Ihr beide seit ineinander verknallt und wenn du mich fragst, hast du ganz schön Glück!“ Hermine schaute sie perplex an. „Was? Wieso Glück?“ Selene verdrehte die Augen. „Na das dein Angebeteter deine Gefühle erwidert!“ Hermine wusste nicht was sie sagen sollte. „R-Ron? Nein..nein niemals…der doch nicht, wieso sollte er in mich verliebt sein? Ich meine er…er ist immer so grob zu mir… so…nein kann nicht sein. Auf keinen Fall!“ Selene warf ihr einen grinsenden Blick zu. „Ach und wieso nicht? Was macht dich da so sicher?“ Hermine zuckte mit den Schultern. „Ich weiß nicht, seine Art, wie er mit mir spricht…immer neckt er mich!“ Selene schüttelte den Kopf. „Ich geh runter, kommst du mit?“ „Nein ich bleib hier… will noch über etwas nachdenken…Viktor, du weißt schon!“ „Ok!“ Selene sprintete die Treppen zum Gemeinschaftsraum runter und kam wieder bei den Jungs an. „Na, was habt ihr besprochen?“ fragte Ron sie. „Hmm…wir haben einen Plan ausgeheckt, wie wir euch am schnellsten töten könnten, ohne dass es sonderlich auffällt.“ Selene bekam ein fieses Grinsen ins Gesicht. „Würdest du jetzt nicht so fies grinsen, hätte ich es dir fast geglaubt!“ meinte Harry und machte einen weiteren Zug gegen Ron. „Also irgendwie klang sie doch glaubwürdig oder nicht? Ich hätte es ihr eigentlich zugetraut.“ „Ron pass auf sonst bekomm ich wirklich noch Lust dazu! Das könnte gefährlich werden!“ sagte das Mädchen leise. Ron hob die Hände. „Ok, kein Wort mehr! Am besten hält einer von uns heute Nacht Wache, sonst liegen wir morgen früh beide kopflos im Bett!“ Selene schaute ihn amüsiert an. „Der Anblick könnte mir gefallen!“ entgegnete Selene leise. Harry schüttelte den Kopf. „Ok Schluss jetzt. Spielen wir jetzt weiter oder willst du mit Selene weitere Pläne aushecken, wie man am besten jemanden tötet?“ „Nein, natürlich nicht…spielen wir weiter!“ Ron warf Selene noch einen grinsenden Blick zu und wandte sich dann wieder Harry zu.

Selene begutachtete alle Züge der beiden Spieler. Ron war ganz klar im Vorteil, er hatte sehr viel Übung in Zauberschach. Harry hingegen verlor von einem Zug zum anderen eine seiner Schachfiguren. „Hey Ron so wie die Sache aussieht gewinnst du schon wieder… ich denke wir hören auf, es bringt eh nichts mehr, gewinnen kann ich nicht mehr!“ Ron schaute ihn überrascht an. „Ok…du überlässt mir aber einen leichten Sieg“ Harry zuckte mit den Achseln. „Mir liegt Schach net!“ „Aber Quidditch!“ meinte Hermine plötzlich hinter ihnen. „Quidditch also…aha, ist ja interessant!“ flüsterte Selene leise und grinste in sich hinein. „Ach wo wir gerade beim Thema sind. Selene hast du in Durmstrang auch Quidditch gespielt?“ fragte Ron sie nun. „Ja hab ich. Dort war ich für unsere Tore zuständig. Meistens haben wir auch gewonnen, da ich ihnen ordentlich die Klatscher um die Ohren gehauen hab!“ Ron schaute sie überrascht an. „Du musst ja richtig Feuer in dir haben, dass du sie so fertig gemacht hast.“ Sie grinste. „Wenn es um Quidditch geht schon!“ „Hört hört…sag mal hättest du Lust wieder in einer Mannschaft zu spielen?“ fragte Ron. „Warum nicht… könnte lustig werden!“ antwortete Selene und bemerkte, dass Harry sie anlächelte. „Klasse… da wir morgen Training haben, werden wir dich mal etwas testen und dann entscheiden wir, ob du mitmachen kannst, woran ich aber keine Zweifel habe!“ Selene nickte. Hermine verschwand nun auch wieder hoch in den Mädchenschlafsaal. Ron schaute Selene an. „Sag mal über was habt ihr beiden eigentlich geredet?“ „Das hab ich dir doch gesagt, wie wir euch am besten töten können, ohne das es jemand bemerkt!“ sie grinste. Ron verdrehte die Augen. „Hör auf, so langsam machst du mir ja Angst. Ernsthaft!“ Selene seufzte. „Ich hab mich bei ihr entschuldigt und wir sind wieder Freunde, aber wenn ich dir einen Rat geben darf… lass sie jetzt erstmal etwas alleine, sie muss über die Sache mit Viktor hinweg kommen, schließlich hat er sie nur benutzt!“ Ron schaute traurig zu Boden. „Wie lange wird sie brauchen?“ fragte dieser. „Das weiß ich nicht… ich hatte damals sehr lange gebraucht…“ Harry schaute sie perplex an. „Wie…du warst auch mit Viktor zusammen?“ Selene schaute kurz zu Boden. „Ja, aber bei mir und Viktor ging die Beziehung tiefer, wenn ihr wisst was ich meine!“ Ron verstand natürlich nicht, was sie meinte und schaute auch dem entsprechend. „Ron ich meine damit-.“ Sie wurde von Harry unterbrochen. „Du brauchst ihm nicht zu erklären was du damit meinst, kommen wir zu Hermine zurück, also, du meinst also Hermines Beziehung mit Viktor ging nicht tief?“ Ron wurde nun vollkommen verwirrt. „Doch schon, nur-.“ „Jetzt hört doch mal auf und erklärt mir endlich was ihr mit „tiefer“ meint.“ Kam es aus Ron verzweifelt. Selene schaute ihn ungeduldig an. „Ron überleg doch mal, ab welchem Zeitpunkt ist eine Beziehung tief!“ er kratzte sich überlegend am Kopf und meinte dann: „Nun ja…äh…ich hab keine Ahnung!“ Selene grinste fies. „Das dachte ich mir! Ok ich sags dir… eine Beziehung ist dann erst tief, wenn ich mit deinem Partner geschlafen hast!“ Ron schaute sie perplex an. „Aha und…hast du das erfunden oder von wem hast du das?“ fragte Ron sarkastisch. „Nein Ron das habe ich nicht erfunden, aber du wirst noch früh genug dahinter kommen!“ meinte sie und klopfte ihm auf die Schulter. „So Jungs, ich geh nach oben! Wir sehen uns morgen früh! Bis dann!“ sie lief hoch in den Schlafsaal und versuchte direkt einzuschlafen, was ihr nicht gelang, da ihr nur ein Junge im Kopf herumschwirrte...Harry Potter!
 

Beim Quidditch Training war Fred Weasley mehr als zufrieden mit Selene. Sie hatte ein Tor nach dem anderen erzielt und wurde als Stürmerin eingesetzt. Am Abend wurde der Einstieg der neuen Spielerin kräftig gefeiert. Es gab reichlich Butterbier und Musik. Aber Selene war mehr mit ihren Gedanken beschäftigt, als dass sie sich amüsiert hätte. Harry bemerkte es und gesellte sich an dem Abend zu ihr. „Na?“ fragte er sie und trank an seinem Butterbier. „Ich bin etwas müde… ich hatte die Nacht wieder nicht viel geschlafen!“ er lächelte. „Ging mir genauso… ich bin das ja schon gewohnt!“ Hermine und Ron verschwanden aus dem Gemeinschaftsraum.
 

Eine Woche später stand der Ausflug nach Hogsmeade vor der Tür. An dem Morgen stand Selene mit Hermine besonders früh auf, um rechtzeitig fertig zu werden. Selene freute sich auf den Ausflug, da sie erstens ihre normale Kleidung anziehen durfte und zweitens der Unterricht nicht stattfand. Selene stand vor ihren Kleidern und wusste nicht genau, was sie anziehen sollte. Hermine war genauso ratlos. „Hey Selene, das sieht ja geil aus! Warum ziehst du das nicht an?“ fragte Hermine und hielt ihr ein schwarzen dünnen Pullover mit silbernen Verziehrungen vor die Nase. „Nein, wenn du willst, kannst du den anziehen, ich hab schon was gefunden!“ meinte Selene und entschied sich für ihre normale enge hellblaue Jeans, die am linken Knie aufgeschlitzt war, und einen grau-schwarz gestreiften dünnen Pullover. Hermine starrte sie an. „Meinst du das ernst?“ „Natürlich meine ich das ernst… ich leihe dir den Pullover gern. Ich trage ihn eh nicht so oft!“ Hermine bedankte sich und zog den Pullover über eine dunkelgraue Jeans. „Sehr schön und jetzt kommt noch etwas Schmuck dazu.“ Selene packte ihr Schmücksäckchen aus und holt ihr schwarzes Lederarmband, ihr silbernes Armbändchen und zwei silberne Ringe. Davon war ein Ring mit einem Pentagramm verziert. Nach langem Hin- und her standen sie nach einer Stunde unten im Haupteingang und gaben mit Harry, Ron, Fred und George und Ginny ihre Erlaubniserklärungen für den Besuch in Hogsmeade ab. Selene bekam ihre Erlaubniserklärung von ihren Pflegeeltern unterschrieben und Harry von den Dursleys. So konnten alle an dem Ausflug teilnehmen. Während dessen sich alle langsam um Flich, den Hausmeister versammelten, betrachtete Harry Selenes Outfit. „Wollen wir?“ fragte Harry Selene und schenkte ihr eines seiner schönsten Lächeln. „Aber immer doch!“ meinte sie und folgten den anderen. Selene packte unterwegs ihren MP3 Player aus und hörte gutgelaunt ihre geliebte Musik. Harry bemerkte es und fragte: „Was hörst du da?“ „Kennst du die Band Anti-Flag?“ Harry überlegte kurz. „Nein, kann ich mal hören?“ Selene reichte ihm einen Ohrstöpsel rüber und zog ihn reflexartig näher zu sich. „Ich werde mich mal kurz bei dir einhaken ok? Oder macht es dir was aus?“ fragte Selene und schaute ihn an. „Nein, warum sollte es mir was ausmachen?“ sie hackte sich bei ihm ein und nun liefen sie nebeneinander hinter den anderen her. Harry musste zugeben, dass die Band echt klasse war. Die Musik machte richtig gute Laune. Sie kamen nach zehn Minuten in Hogsmeade an und als erstes gingen sie in den Honigtopf und kauften dort Süßigkeiten. Harry packte sich Lakritzschnecken in seine Tüte, versch. Sorten Gummibärchen, saure Bohnen und noch vieles mehr. Selene jedoch beließ es nur mit ein paar Gummibärchen. „Bist wohl nicht so der Süßigkeiten-Typ was?“ meinte Harry ,als er ihre kleine Auswahl sah. „Nein eigentlich nicht.“ Sie schnappte sich noch ein großes Päckchen Kaugummi. Hermine und Ron machten es Harry gleich und so gingen alle außer Selene mit einer großen Tüte Süßigkeiten aus dem Geschäft. „So und jetzt? Gehen wir jetzt schon in die „Drei Besen“ oder erst nachher?“ fragte Harry die anderen. „Hmm… am besten jetzt!“ meinte Ron, der sich nach einem guten Butterbier sehnte. „Schön, dann jetzt!“ Harry zog Selene an der Hand in die „Drei Besen“ und für ein paar Sekunden war sie über seine Reaktion überrascht. Sie setzten sich in die hinterste Ecke und Harry bestellte 4 Butterbiere. Ron setzte sich neben Hermine und so mussten Selene und Harry auch nebeneinander sitzen. „Hey Hermine, das Oberteil steht dir wirklich gut. So oft trägt du schwarz gar nicht. Könntest du ruhig öfter machen!“ meinte Ron und Hermine schaute kurz zu Selene, die nur innerlich lachte. „Danke“ meinte Hermine kurz und wurde etwas rot. Die Bedienung brachte ihnen die Butterbiere, die Frau war gerade mal drei Jahre älter als Selene und meinte dann zu Harry flüsternd, der außen saß: „Hättest du Lust auf ein kleines Abenteuer?“ Selene betrachtete die Frau genauer und erkannte eine ehemalige Durmstrang Schulgängerin, die sie überhaupt nicht leiden konnte. „Ich kann dir Dinge zeigen, die dir deine kleine Freundin nie zeigen kann!“ meinte sie etwas lauter, damit Selene es hören konnte und schaute provozierend Selene an. Harry schaute die junge Wirtin perplex an. „Was?“ sie zwinkerte ihm zu und flüsterte ihm leise zu: „So ein gut aussehender Junge wie du hätte etwas besseres verdient! Deine Freundin kann dich nicht befriedigen, glaub mir!“ als Ron den Satz mitbekam, verschluckte er sich an seinem Butterbier. Selene verdrehte genervt die Augen. Ron und Hermine beobachteten das Schauspiel überrascht. „Ich schlage vor du verkriechst dich wieder in das Loch zurück, aus dem du hergekommen bist!“ meinte Selene gelassen und lehnte sich zurück. Die Blondhaarige ignorierte Selenes Kommentar und sprach weiter zu Harry. „Hat dir Selene überhaupt schon die Wahrheit über sich erzählt?“ Harry verstand kein Wort. „Anscheinend nicht… nun ja…wenn ihr beide zusammen seid, müsstet ihr euch doch eigentlich alles erzählen!“ Selene schaute die Blondhaarige mit einem drohenden Blick an. „Wie? Was? Sagen Sie mal, was wollen sie überhaupt?“ fragte jetzt Harry, der nicht verstand. Die junge Frau schaute Harry überrascht an. „Ach herje, Selene sag bloß du hast ihnen nicht erzählt, warum du wirklich die Schule gewechselt hast?“ Selene ballte die Faust. „Beatrix was willst du?“ fragte Selene gereizt. Beatrix schaute sie irgendwie siegessicher an. „Du weißt genau was ich will! Ich will Rache und meine Rache bekomme ich auch, du wirst schon sehen. Eines Tages werden wir uns wieder sehen und dann werde ich dir heimzahlen, was du mit Michael gemacht hast!“ Harry, Ron und Hermine schaute Selene fragend an. „So wie ich die Blicke deiner Freunde sehe, hast du ihnen wirklich nicht die Wahrheit gesagt, zu dumm, aber wie auch, wie soll man seinen Freunden erklären, dass man einen Mitschüler umgebracht hat!“ Selene stand nun auf und hielt Beatrix den Zauberstab vor die Nase. „Ich denke du verschwindest jetzt, bevor ich die Fassung verliere! Was ich meinen Freunden erzähle und was nicht, bleibt immer noch mir überlassen…außerdem…du weißt genau, dass ich für den Mord an Michael keine Schuld trage! Ich habe dir oft genug erklärt, wieso es dazu kam!“ Beatrix ging einen Schritt zurück. „Na klar… du kannst mir viel erzählen, aber beweisen kannst du es nicht, also bleibt mir nichts anderes übrig, als dich als Mörderin zu erklären! Du bist eine Mörderin Selene! Eine Mörderin!“ sagte sie leise und bei dem letzten Wort wurde sie von Selene an die Wand geschleudert. Harry, Ron und Hermine sprangen auf. „Selene nicht!“ Harry hielt sie zurück, da sie auf Beatrix losgehen wollte. Einige Gäste schaute zu den jungen Leuten. „Selene komm wir gehen!“ Ron bezahlte die Butterbiere und zog Hermine mit nach draußen. Auch Harry zog Selene mühselig aus dem Lokal. Draußen riss sich Selene von Harry los und ging in zügigem Tempo Richtung Wald. Ron, Hermine und Harry liefen ihr hinterher. „Selene warte! Erklär uns was diese Frau gemeint hat!“ rief Harry, Selene jedoch rannte nun durch den Wald und ignorierte die Rufe von den Dreien. Harry holte Selene aber ein, hielt sie am Handgelenk fest und drückte sie an einen Baum. „Wieso läufst du davon?“ fragte er sie nun ernst. Selene schaute ihm kurz in die Augen und eine Träne lief ihr an der Wange herab. „Ich…ich wollte das damals nicht… ich …ich konnte nichts dafür… Vol- Voldemort steckte dahinter! Ich…“ sie fing nun an zu weinen und rutschte zu Boden. Sie setzte sich auf die Wurzel des Baumes und weinte. Harry beugte sich zu ihr hinunter und versuchte sie mit einer Umarmung zu beruhigen. „Selene…beruhige dich… erzähl uns was damals passiert ist! Wir hören dir zu und sind für dich da!“ Ron und Hermine setzten sich zu Harry und beobachteten, wie Harry Selene am Rücken streichelte. Nach etwa fünf Minuten beruhigte sich Selene wieder und Harry wischte ihr sanft eine Träne von der Wange ab. „Keine Angst… uns kannst du vertrauen! Wir werden die Sache für uns behalten oder?“ er schaute zu Ron und Hermine, die beide gleichzeitig antworteten: „Natürlich!“ Selene atmete tief ein. „ich hab dir doch mal erzählt, dass Todesser die Schule angegriffen hatten und mich entführt hatten…“ Harry nickte. „Damals war ich doch eine Zelt lang in ihrer Gefangenschaft und wurde schließlich von Dumbledore gerettet. Als ich dann wieder für eine kurze Zeit bei meinen Pflegeeltern wohnte, geschah es dann plötzlich.“ Sie legte eine kurze Pause ein. „Was geschah!“ drängte Harry sie. „Voldemort kontrollierte meine Gedanken! Er sorgte dafür, dass ich wie ein Roboter nach Durmstrang zurückkehrte und dort jemand tötete!“ „Diesen Michael?“ sie nickte zaghaft. „Aber…aber wie hatte er das geschafft?“ fragte Hermine nun. „Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass ich nichts dagegen tun konnte… mein Wille war zu schwach um Voldemort aus meinen Gedanken zu verdrängen und wieder selbst Herrin meines Körpers zu sein. Er konnte mich wie eine Marionette kontrollieren und sorgte dafür, dass ich Michael mit dem schrecklichsten Fluch tötete!“ Harry verstand. Voldemort hatte anscheinend bei Rachel den Imperiusfluch benutzt. Das konnte er ja am Besten. „Weiß Dumbledore davon?“ fragte Harry und Selene nickte. „Was hat er dazu gemeint?“ Selene stand auf. „Er hatte mir geholfen, etwas über die Sache hinweg zu kommen und hatte mir beigebracht, stark genug zu sein, um mich gegen Voldemorts Kontrolle zu wehren und ihn schließlich aus meinem Körper zu verdrängen. Seitdem hat er nicht wieder versucht die Kontrolle über meinen Körper zu erlangen.“ Harry stand nun auch auf. „Ron, Hermine kommt bitte mal her!“ Ron und Hermine standen auf und stellten sich zu Harry und Selene. „Wir sind doch alle Freunde oder?“ fragte Harry alle drei. Jeder von ihnen nickte kurz. „Und weil wir Freunde sind, möchte ich, dass wir uns gegenseitig alles sagen und die Probleme gemeinsam lösen!“ er schaute zu Selene. „Und du sollst wissen, dass du jedem von uns vertrauen kannst und immer zu uns kommen kannst, wenn du ein Problem hast! Dafür sind wir hier… wir haben uns auch schon vorher gegenseitig geholfen und das wird sich auch nicht ändern oder?“ er schaute zu Ron und Hermine. „Das stimmt… du kannst uns vertrauen.“ Antwortete Hermine. Harry streckte seine Hand hin. „Auf unsre Freundschaft!“ zuerst legte Ron seine Hand auf Harrys, dann kam Hermine, die ihre Hand auf Rons legte und zum Schluss legte Selene ihre Hand auf Hermines. Harry wiederum legte seine andere Hand noch auf Selenes und so versprachen sie sich ewige Freundschaft, was auch passieren würde. Selene war das alles nicht gewohnt. Niemand hatte ihr damals in Durmstrang eine Freundschaft angeboten und niemand war jemals so nett zu ihr gewesen. Selene musste lächeln. „Ich danke euch!“ meinte sie leise. „Ab heute gehörst du zu uns und wir lassen dich nie wieder gehen, hast du verstanden?“ sagte Harry und grinste sie an. „ok!“ meinte Selene den Tränen nahe und wurde plötzlich von Harry herzlich in die Arme genommen. Selene war so überrascht, dass sie sich für eine Zeit lang nicht rührte, bis Harry sich von der Umarmung löste. Auch Ron und Hermine umarmten sie kurz. „So und jetzt gehen wir langsam wieder zurück zur Schule!“ meinte Harry und schaute auf die Uhr.

Gefühle im Spiel?

Auf dem Weg zum Gemeinschaftsraum blieb Hermine plötzlich stehen und meinte: „Hey Jungs, mir ist grad eingefallen, dass ich noch kurz in die Bücherei muss, um Snapes Referat fertig zu bekommen! Geht ohne mich hoch!“ Ron schaute kurz zu Selene und Harry und meinte dann: „Warte Hermine ich komme mit dir!“ er lief ihr nach uns so standen Selene und Harry alleine da. „Kannst du mir mal sagen, wieso Ron eben so geschaut hat?“ Harry zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung!“ antwortete Harry leise, was jedoch nicht ganz der Wahrheit entsprach. Harry konnte sich denken, warum Ron sie alleine gelassen hatte. Er will, dass sich seine Vermutung, dass Harry in Selene verliebt sei, bestätigte, aber da konnte er lange warten. Harry hatte nicht vor, Rons Vermutung Recht zu geben. Er brauchte Zeit um selbst darüber schlau zu werden, was in letzter Zeit in ihm vorging. Natürlich, er fand Selene hübsch, sie hatte eine echt klasse Figur und besaß auch ihre Reize, die sie manchmal auch gerne zeigte, zwar nicht übertrieben, aber trotzdem immer ein bisschen. Den meisten viel das eigentlich gar nicht auf, aber Harry schon. Sie machte ihn ja schon nervös, wenn sie neben ihm saß. Sie hatte einfach eine klasse Ausstrahlung und das fehlte den meisten. Diese Ausstrahlung hatte er nur bei zwei Mädchen erkannt und das waren Ginny und Cho. Und jetzt war Selene plötzlich auf dieser Schule und schon hatten seine Gefühle eine Wende gemacht. Während Harry in seinen Gedanken vertieft war, merkte er nicht, dass Selene vor der fetten Dame stehen geblieben war, um das Passwort zu sagen und so stieß er mit ihr zusammen. „Oh sorry, das war keine Absicht!“ sie schaute ihn etwas besorgt an. „Sag mal ist alles in Ordnung mit dir?“ „Ja natürlich, ich war nur gerade in Gedanken und hatte für einen Moment meine Außenwelt vergessen!“ Selene schüttelte den Kopf und das Porträt schwang zur Seite, sodass die beiden Gryffindors in den Gemeinschaftsraum gehen konnten.

Dort setzten sie sich auf die Sessel und schwiegen einen Moment. „Harry ist wirklich alles in Ordnung mit dir? Du scheinst mir in letzter Zeit öfters in Gedanken vertieft zu sein.“ Er schaute sie überrascht an. „Ach, dann bist du aber die Einzige, der das aufgefallen ist!“ Selene zuckte mit den Schultern. „Natürlich ist mir das aufgefallen, schließlich entgeht mir keine deiner Bewegungen, da ich dich ja dauernd beobachte!“ dachte sie sich und musste kurz grinsen. „Ich hab nur in letzter Zeit wieder solche Alpträume und jeden Abend erscheint der selbe Traum.“ Selene hob die Brauen. „Und was kommt in dem Traum vor?“ er ging in Gedanken den Traum durch. „Naja, ich sehe immer, wie mein Pate damals im Ministerium von Bellatrix Lestrange umgebracht wird und dann kämpfe ich noch gegen Voldemort und zum Schluss tauchst du plötzlich auf und versuchst mir zu helfen, aber Voldemort ist zu stark und wir kommen nicht gegen ihn an. Immer wenn ich dann aufwache, sehe ich nur noch, wie du von ihm...“ er sprach nicht weiter. „Was! Werde ich... bringt er mich um?“ Harry antwortete nicht und das war für Selene eine Antwort. „Oh...“ sie wusste jetzt nicht was sie genau sagen sollte. „Immer wieder werde ich an der selben Stelle wach, das ist doch nicht normal oder?“ „Harry das war nur ein Traum...ein Teil deiner Vergangenheit war darin enthalten. Ich denke nicht, dass es irgendwas zu bedeuten hatte.“ Er war sich da nicht so sicher. „Mach dir keine Sorgen... ich glaube nicht, dass Dumbledore dich unvorbereitet gegen Voldemort kämpfen lassen würde... da kenne ich ihn zu gut!“ „Vielleicht hast du Recht!“ meinte Harry dann und lächelte gezwungen. „Ich habe immer Recht!“ entgegnete sie grinsend. Sie lachten kurz.

Plötzlich sprang Harry von seinem Sessel auf. „Hey komm mal mit, ich möchte dir jemanden vorstellen!“ er zog Selene an der Hand aus dem Gryffindorturm, hinaus zu Hagrids Hütte. Dort klopfte er an und Hagrid machte ihnen strahlend auf. „Hallo... wie geht’s euch?“ fragte Hagrid. „Gut...aber...wir kommen wegen was anderem...dürfte ich mit Selene eine Runde auf Seidenschnabel fliegen?“ Hagrid lächelte. „Aber sicher...er wird sich freuen dich zu sehen!“ „Seidenschnabel?“ fragte Selene verwirrt. „Was ist Seidenschnabel?“ Harry lächelte sie an. „Vertrau mir!“ meinte er und in dem Moment spürte Selene innerlich Wut. Vertrau mir! Wie oft hatte sie das schon von Viktor gehört...wie oft hatte sie ihm vertraut und dann hatte er ihr Vertrauen missbraucht und sie verletzt. Sie hasste es, wenn jemand zu ihr sagte, sie solle im vertrauen! Harry zog Selene mit sich und zusammen folgten sie Hagrid zum Gehege des Hippogreifs. Der Hippogreif war an einem Baum festgebunden und schaute die näher kommenden Personen neugierig an. Hagrid warf Seidenschnabel einen toten Hasen zu. „Hallo mein Freund!“ meinte Hagrid und streichelte dem Tier den Kopf. Harry verbeugte sich tief vor Seidenschnabel und flüsterte leise: „Mach es mir nach! Du musst dich vor ihm verbeugen und auf eine Antwort von ihm warten!“ Selene verbeugte sich etwas verwirrt und schaute dem Tier dabei in die Augen.
 

Einige Sekunden später verbeugte auch der Hippogreif sich vor den beiden und so durften sie ihn streicheln. Hagrid hob Selene plötzlich hoch, worauf diese erschrak. Auch Harry half er beim Aufsteigen. „Äh Harry, was hast du vor?“ fragte Selene und in dem Moment schwang der Hippogreif seine Flügel und rannte bis zum Ende des Geheges zu und dort flog er dann in die Luft. Selene klammerte sich an Harry fest. „Und das wolltest du mir zeigen?“ fragte Selene erschrocken. „Ist das nicht großartig?“ „Ja!“ meinte sie etwas eingeschüchtert und hielt sich weiterhin bei Harry fest. Seidenschnabel flog tief über den großen See, sodass er seine Krallen ins Wasser tauchen konnte. „Und wie findest du es?“ fragte er während sie über die Wälder flogen. „Einfach spitze. Echt unglaublich!“ meinte sie und ihr Mantel flatterte im Gegenwind. Nach etwa einer viertel Stunde flog Seidenschnabel auf sein Gelände zurück und Hagrid wartete dort auf sie. „Na wie war’s?“ fragte Hagrid Selene. Diese sprang begeistert von dem Tier runter und meinte: „Super. Das war das Beste was ich je erlebt habe!“ schwärmte sie. „Das freut mich! Dann schlage ich vor kommt ihr Seidenschnäbelchen mal öfters besuchen. Er freut sich bestimmt darüber!“ Selene nickte. Harry schaute auf die Uhr. „Wir müssen langsam wieder zur Schule zurück. Ron und Hermine warten sicherlich schon im Gemeinschaftsraum auf uns!“ sie bedankten sich bei Hagrid und liefen zur Schule zurück.

Unterwegs zum Gemeinschaftsraum trafen sie auf Malfoy uns seine beiden Idioten. Sie stellten sich provozierend mitten in den Weg und hinderten Selene und Harry am weitergehen. „Potter hast du etwa eine neue Freundin gefunden?“ fragte Malfoy und grinste blöde aus der Wäsche. „Im Gegensatz zu dir ja... ich hätte mich auch gewundert, wenn sich jemand mit dir abgeben würde. Außer natürlich Parkinson, die ja nur Watte im Hirn hat.“ meinte Selene und nahm Harry das Wort. „Ach Johnson ich hätte wirklich nicht gedacht, dass du dich mit Potter einlässt... du wärst viel besser bei uns aufgehoben!“ „Ganz sicher nicht, wie soll man bei euch Dummköpfen gut aufgehoben sein!“ entgegnete Selene und schaute Malfoy gelassen an. „Tss... kommt...gehen wir... ihr werdet noch sehen mit wem ihr es zu tun habt... spätestens beim Quidditch Spiel.“

Sie liefen an ihnen vorbei und Malfoy rammte Harry absichtlich an der Schulter. Harry stöhnte genervt. „Er kann es einfach nicht lassen.“

Sie betraten den Gemeinschaftsraum und trafen dort Ron und Hermine wie erwartet. „Na endlich... ich dachte schon ihr würdet gar nicht mehr zurück kommen!“ meinte Ron als Erster. Harry winkte ab. Selene schaute auf die Uhr und entschied sich noch einen Brief an ihre Pflegeeltern zu schreiben. Sie flitzte nach oben, holte sich Schreibzeug und Papier und setzte sich mit einer festen Unterlage auf die Couch um gemütlich ihren Brief aufzusetzen. Harry begann mit Ron eine Partie Zauberschach zu spielen und Hermine? Ja, Hermine las in einem von ihren Büchern weiter.

Gryffindor vs. Slytherin

Gryffindor:Slytherin

Einige Tage später stand das Quidditch-Spiel an. Gryffindor gegen Slytherin. Natürlich war alles ziemlich aufgeregt. An dem Tag regnete es in Strömen. Harry und die Gryffindor Mannschaft versammelte sich in ihrer Umkleide und zogen sich für das Spiel um. Ginny kam zu Selene und setzte sich neben sie. „Aufgeregt?“ fragte diese Selene und Selene schüttelte den Kopf. „Ich bewundere dich...ich bin jedes Mal nervös.“ Selene beobachtete Harry, wie er mit Fred die Taktik des Spiels besprach. Dann nach einer viertel Stunde mussten sie sich aufstellen, um aufs Spielfeld zu fliegen. Selene stellte sich neben Ginny und Harry stand vor Selene. Er schaute zurück zu ihr und zwinkerte ihr zu. „Wir werden das Spiel gewinnen!“ meinte er sicher und schon gingen die Türen auf und sie mussten hinausfliegen. Alle setzten sich auf ihren Besen und Schritt für Schritt flogen sie hintereinander hinaus in den Regen.

Das Spiel nahm einen sehr guten Lauf. Die Gryffindors standen mit 2 Punkten vor Slytherin. Selene hatte ihren Posten gut verteidigt und flog wieder auf die Tore der Gegner zu, um einen weiteren Punkt zu erzielen, als plötzlich ihr Besen verrückt spielte und sie von links nach rechts rüttelte und schüttelte. Das Ganze ging sogar so stark, dass das Mädchen sich nicht mehr richtig halten konnte und nur noch mit einer Hand am Besen hing. Das ganze Publikum schreckte auf und schaute zu dem Szenario. Auch die Quidditch Spieler beider Mannschaften blieben stehen und blickten zu Selene, wie sie versuchte wieder auf den Besen zu steigen, doch vergeblich. Gerade als sie ihr Bein schwang um sich hoch zu hieven, riss der Besen Selene mit sich in die Wolken und stieg hundert Meter hoch in die Wolken. Selene hielt sich mit aller Kraft fest um nicht in die Tiefe zu stürzen, aber schon im nächsten Moment kehrte ihr Besen um und raste mit einer Heiden Geschwindigkeit Richtung Erde zu. Durch die Erdanziehungskraft konnte sich Selene nicht mehr am Besen festhalten und fiel in Begleitung des Besen mit dem Rücken auf die Erde zu. Tiefer und tiefer fiel sie durch die Wolken und als sie durch die Wolkendecke durch war, sahen das Publikum und die Spieler das Mädchen Richtung Erde fallen. Alle schrieen entsetzt auf und einige standen von ihren Plätzen auf. Harry zögerte keine Sekunden und flog mit seinem Besen in die Richtung, in der Selene herabfiel und wollte versuchen sie aufzufangen, aber alles ging zu schnell und er erreichte sie nicht. Fünf Meter vor Aufprall reagierte Selene schließlich, drehte sich, damit sie mit den Füßen den Boden berühren konnte und kam schließlich auch mit ihren Füßen am Boden an. Durch den starken Druck und den Aufprall sank sie leicht in die Knie, blieb aber aufrecht stehen. Kurze Zeit herrschte Stille und jeder schaute zu Selene. Harry wollte nicht glauben, was er da gerade gesehen hatte und starrte zu Selene.

Die Schülerin schaute nur zu einer Person in der Menge, zu Snape. Selene wusste, dass er ihren Besen verhext hatte. Blanker Hass spiegelte sich in ihren Augen. Der Lehrer stand von der Bühne auf und verschwand. Nachdem Snape verschwunden war, ging Selene zu ihrem Besen, der auf dem Boden lag, setzte sich auf und flog in die Luft auf ihren Posten. „Worauf wartet ihr, spielt weiter!“ rief Selene zu ihrer Mannschaft. Madam Houch, die Schiedsrichterin blinzelte kurz, schaute zu McGonagall, die ihr nur zunickte, sie sollte das Spiel wieder beginnen lassen und pfiff dann in ihre Trillerpfeife. Sofort reagierten alle und machten weiter.

Am Ende fing Harry vor Draco den Schnatz und somit hatte Gryffindor gewonnen. Das Publikum jubelte und die Mannschaft kam glücklich zu Harry. Draco Malfoy schaute zu Selene und ihre Blicke trafen sich für einen Moment, aber Draco war der erste, der den Blick abwand und eingeschnappt verschwand.

Die Gryffindors zogen sich jubelnd in ihren Gemeinschaftsraum zurück und feierten dort zuerst einmal ihren Sieg gegen Slytherin. Die Weasley Brüder hatten Butterbier besorgt und verteilten die gefüllten Gläser in der Menge. Als Fred zu Selene kam um ihr ein Glas zu geben, fragte er: „Hey Selene, wie hast du das eben gemacht? Du hast dich einfach nach so einem Fall abgefangen! Normal müsstest du tot sein!“ bei dem Satz schwiegen plötzlich alle und schauten zu der Schülerin. Selene zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung, das alles ging viel zu schnell, ich hab einfach reagiert und versucht mich irgendwie abzufangen und es hatte geklappt. Ich hatte verdammt Glück!“ Fred wusste nicht was er sagen sollte. „Oh ja und wie du das hattest!“ meinte er dann und lächelte.

Weihnachtsball mit Folgen!

Weihnachtsball mit Folgen

Zwei Monate vergingen und die kalte Jahreszeit stand vor der Tür.

An einem kalten Novembermorgen saßen die Gryffindorschüler in ihrem Klassensaal und warteten auf ihre Klassenlehrerin Frau Mc Gonagall. Diese betrat etwa zehn Minuten später den Saal und lief strahlend zu ihrem Pult. „Meine lieben Schüler, ich habe euch etwas wichtiges und erfreuliches mitzuteilen.“ Sie schaute in die Runde. „Dieses Jahr findet ein Weihnachts- bzw. Neujahrsball statt.“ Sie wartete einen Moment, bis sich das Getuschel etwas gelegt hatte. „Da wir vor 3 Jahren erst den Weihnachtsball in Bezug auf das Trimagische Turnier hatten, denke ich, werden von den Jungs hoffentlich noch einige den Walzer beherrschen. Denn der Walzer wird Pflicht dieses Balls sein. Jeder von ihnen wird sich einen Partner suchen und mit diesem Partner tanzen.“ Selene, Ron und Harry meinten plötzlich gleichzeitig leise: „Oh nein!“ und McGonagall schaute daraufhin die drei an. „Haben Sie ein Problem damit?“ fragte sie die drei. „Naja...“ meldete sich Selene als Erste. „Wenn ich den Walzer beherrschen würde und auch ein passendes Kleid für den Ball hätte, wäre das kein Problem.“ McGonagall lächelte sie an. „Mrs. Johnson ich bin sicher Mr. Longbottom wird ihnen die Schritte des Walzers beibringen und die Sache mit dem Kleid... das dürfte auch kein großes Problem sein. Sie haben ja noch genügend Zeit sich ein Kleid zu besorgen!“ Selene jedoch verdrehte nur die Augen und ärgerte sich darüber. Sie hasste solche Bälle. Das Ganze war nur mit Stress verbunden, das Ballkleid aussuchen, den Walzer lernen, sich entsprechend zurecht machen! „Somit hoffe ich, werden Sie alle bis zum 31.12. eine Partnerin oder einen Partner gefunden haben und sich für diesen Ball vorbereiten. Danke!“ sie setzte sich hin. „Und nun schlagen sie bitte ihr Buch auf Seite 329 auf. Dort lesen sie bitte die ersten drei Seiten.“ Selene lehnte sich gemütlich auf ihrem Stuhl nach hinten und fing an die erste Seite zu lesen. Plötzlich schob Harry ihr ein Zettelchen rüber wo draufstand: „Keine Sorge, du bist nicht die Einzige, die nicht tanzen kann! Lust hat niemand von uns dreien!“ sie schaute Harry grinsend an und schrieb zurück: „Na dann bin ich ja mal gespannt!“
 

An einem Nachmittag, etwa 3 Wochen vor dem Ball, saßen Harry und Selene wieder alleine im Gemeinschaftsraum. Ron und Hermine waren unten in der Bücherei. „Hey ich will noch kurz hoch zur Eulerei und Spike einen Brief für meine Pflegeeltern bringen, kommst du mit oder bleibst du lieber hier?“ „Sei mir nicht böse, aber ich würd lieber hier bleiben!“ Selene stand auf. „Warum sollte ich dir böse sein!“ „Das könnte ich gar nicht!“ dachte sie sich und verließ den Gemeinschaftsraum. Sie sprintete zur Eulerei und traf dort wie erwartet ihre Schneeeule an. „Hey Spike!“ sie streichelte seinen Kopf und gab ihm ein paar Körner, die er futterte. „Du musst wieder einen Brief zu Claudia bringen ok?“ er piepte leise als hätte er verstanden. Während sie weiter ihre Eule streichelte und zur Mauer lief, merkte sie nicht, dass noch jemand in die Eulerei kam. „Ach wen haben wir denn da?“ fragte eine bekannte Stimme. „Na Malfoy, sind wir wieder unterwegs um Mitschüler zu ärgern?“ fragte Selene, ohne sich zu ihm umzudrehen. „Ach weißt du Johnson, ich kann schon gar nicht mehr leben, ohne jemanden zu ärgern oder zu provozieren. Das ist schon Standard geworden!“ „Das dachte ich mir!“ entgegnete sie gelassen und ließ Spike fliegen. „War das nicht Potters Eule?“ fragte Malfoy. „Nein war es nicht, das war meine Eule. Harry und ich haben zufällig beide Schneeeulen.“ Er grinste und kam zu ihr. Aber Selene ignorierte ihn und lief an ihm vorbei, Richtung Ausgang. Bevor sie die Tür erreicht hatte, meinte Malfoy: „Johnson, bist du wirklich mit Potter zusammen?“

Sie blieb stehen und drehte sich um. „Nein, aber was interessiert das dich?“ er grinste. „Es interessiert mich auch nicht, ich wollte nur noch mal sichergehen, weil du das letzte Mal, als wir uns begegnet sind, mir was ganz anderes gesagt hast.“ Sie schaute ihn grinsend an. „Weißt du, dir muss ich ja wohl keine Rechenschaft ablegen, also muss es dir doch egal sein, was ich dir sage und was nicht!“ sie wollte wieder gehen, da meinte er: „Solltest du nicht besser auf dich acht geben, wo doch Professor Trewlouney deinen Tod vorhergesagt hat?...Und trotzdem läufst du alleine hier herum!“ sie schaute zur Seite. „Malfoy es überrascht mich immer wieder, wie sehr du dich doch mit den Problemen anderer beschäftigst, vor allem was meine Freunde und mich angeht... aber zu deiner Frage zurück zu kommen...ich kann sehr gut auf mich alleine aufpassen, ich brauche, nicht wie du, zwei Bodyguards, die immer an meiner Seite herumtänzeln.“ Er lachte spöttisch. „Johnson, Crabbe und Goyle sind nicht meine Bodyguards, sie schätzen nur meine Anwesenheit!“ er kam jetzt auf sie zu. „Wenn ich ehrlich bin hätte ich viel lieber dich an meiner Seite, anstatt immer Parkinson, diese Nervensäge.“ er stand jetzt vielleicht 30 cm vor ihr entfernt. „Netter Versuch Malfoy, aber das wird nicht klappen! Vielleicht solltest du dir mal die richtigen Freunde aussuchen!“ sie schaute ihm noch kurz in die Augen, wandte sich dann ab und verließ die Eulerei. Malfoy hingegen stand noch genau an der selben Stelle und dachte sich: „Meine Güte, was für ein Temperament dieses Mädchen doch hat!“ bei dem Gedanken musste er grinsen.
 

Wie Selene im Gemeinschaftraum ankam, saß Neville bei Harry. Beide Jungs schauten kurz zu Selene. „Na hast du mich vermisst?“ fragte Selene Harry grinsend und setzte sich auf die Couch. „Wie verrückt!“ antwortete Harry ihr und grinste auch. Neville schaute beide verwirrt an. „Vergiss es Neville, unsre Kommentare kannst du nicht verstehen! Aber...“ sie schaute zu Neville. „Wenn dein Angebot mit dem Walzer beibringen noch steht, könnten wir es ja mal grad versuchen!“ Neville schaute sie überrascht an. „Jetzt?“ sie nickte. „Ja, ok...dann...“ er stand auf und Selene folgte ihm in die Mitte des Raumes. Harry schaute den beiden zu und plötzlich überrannte ihn diese Eifersucht, die er bei sich nicht kannte, Neville durfte mit Selene tanzen, durfte sie berühren und er? Er musste zuschauen. Das machte ihn rasend. Selene schaute kurz zu Harry und bemerkte, wie er Neville beobachtete. „Hey Neville, warte mal bitte, ich will mal versuchen mit Harry zu tanzen ok?“ flüsterte sie ihm zu und er nickte lächelnd. Sie ging auf Harry zu und hielt ihm ihre Hand hin. Dieser schaute sie nur perplex an und ergriff ihre Hand. Sie zog ihn vom Sessel in die Mitte des Raumes. Harry rührte sich nicht und so führte Selene seine Hand an ihre Hüfte und die andere Hand verschränkte sie mit ihrer. Harry schaute ihr ununterbrochen in die Augen und fing langsam an seine Füße zu bewegen. „Warum so still?“ fragte sie leise und lächelte etwas. „Ich... ich weiß nicht!“ antwortete er etwas nervös. Sie tanzten etwa zehn Minuten und dann kamen Ron und Hermine in den Raum und schauten den beiden zu. Während Ron die beiden beobachtete meinte er zu Harry: „Hey Harry, Selene wäre doch die perfekte Tanzpartnerin für dich!“ Harry schaute kurz zu Ron und dann wieder zu Selene, diese jedoch blickte ihn nur grinsend an. „Was höre ich da? Du hast noch keine Tanzpartnerin gefunden?“ „Naja, ich hab mich noch nicht so darum gekümmert!“ „Typisch für euch Jungs, ihr wartet immer bis ein Mädchen auf euch zukommt, aber da könnt ihr lange warten!“ „Hey Ron hast du denn überhaupt schon eine Tanzpartnerin?“ fragte Harry. „Ja gerade habe ich eine bekommen!“ er schaute zu Hermine, die ihn nur anlächelte. „Glückwunsch Ron, endlich hast du dich mal getraut!“ entgegnete Harry und ärgerte sich darüber. Selene und Harry hörten auf zu tanzen, da die Musik nicht mehr lief. Sie setzten sich zu Ron und Hermine. „Schön habt ihr das gemacht!“ meinte Hermine. „Harry ist ja auch ein ausgezeichneter Tänzer!“ entgegnete Selene grinsend. „Natürlich! Ehrlich gesagt hatte ich Angst dir auf die Füße zu treten!“ antwortete Harry. „Hast du aber nicht!“
 

Es verging eine weitere Woche in denen Selene von fast jedem Abschlussschüler gefragt wird, ob er nicht ihr Tanzpartner sein durfte, aber Selene lehnte bis jetzt jeden ab. Sie hoffte, dass Harry sie fragen würde, aber bis jetzt hatte er keine Anzeichen dazu gemacht.

An einem Nachmittag saß Selene in der Eulerei und streichelte ihre Eule, als Harry zu ihr kam. „Na?

Wie geht es Spike?“ fragte er und stellte sich neben sie. „Ich weiß nicht, er ist eben grad von seinem Botenflug zurück gekommen und hat jetzt diese Schramme an der Brust.“ Sie zeigte Harry die kleine blutende Stelle. „Hmm...vielleicht wollte sie jemand an ihrem Flug aufhalten und versuchte sie aus der Luft zu holen oder sie wurde von einem Adler angegriffen!“ Selene zuckte mit den Achseln. „Auf jeden Fall muss sich mein Schatz jetzt ausruhen!“ Selene legte ihre Hand auf Spikes Wunde und als sie die Hand wegholte, war die Wunde vollkommen geheilt. Harry schaute sie perplex an. „Wie hast du das gemacht?“ das Mädchen streichelte Spike am Kopf. „Siehst du, ich hab dich von den Schmerzen befreit, die dich so gequält haben, jetzt kannst du dich ausruhen ok?“ die Eule piepte und streifte ihren Kopf leicht an Selenes Arm, als Dankeschön. Sie schaute zu Harry. „Das ist nicht allzu schwer, du musst dich nur konzentrieren und den Zauber in deine Hand leiten. Genauso wie du deine Zaubersprüche mit deinen Gedanken lenken kannst, ohne dass du sie aussprechen musst.“ Harry verstand zwar jetzt nicht was sie damit meinte, aber er beließ es dabei. „Und hast du jetzt endlich eine Tanzpartnerin gefunden?“ fragte Selene ihn. „Naja, deswegen bin ich zu dir gekommen!“ sie schaute ihn erwartungsvoll an. „Ich wollt dich fragen, ob du vielleicht...“ „Ja gerne!“ antwortete Selene und Harry schaute sie etwas verwirrt an. „Was?“ fragte er sie und Selene schaute ihn nun etwas verunsichert an. „Naja, du wolltest mich doch gerade fragen, ob ich mit dir auf den Ball gehe oder?“ Harry kratzte sich verlegen am Kopf. „Nun ja...äh...eigentlich...“ Selene schlug sich an die Stirn. „Wie peinlich... ich war zu voreilig... du wolltest mich gar nicht deswegen fragen, du wolltest was anderes fragen, also...was ist es?“ er schaute etwas verunsichert und meinte dann: „Ich wollt dich eigentlich fragen, ob du nicht Ginny fragen kannst, ob sie mit mir auf den Ball geht!“ bei dieser Bitte hatte Selene das Gefühl, als würde sich ihr Magen rumdrehen. Er wollte tatsächlich mit Ginny auf den Ball? Harry wartete auf ihre Antwort. „Achso... natürlich frag ich sie, kein Problem!“ meinte sie mit gezwungenem Lächeln. „Ich danke dir!“ er verschwand aus der Eulerei und ließ Selene enttäuscht zurück. Das Mädchen lehnte sich geschockt an die Mauer und hatte das Gefühl als hätte ihr gerade jemand ein Schlag ins Gesicht verpasst. „Wieso ausgerechnet Ginny?“ fragte sich Selene. „Ist sie die Einzige, die dein Herz erobern kann? Habe ich denn keine Chance?“ Selene ballte die Faust vor Wut. Nach einiger Zeit lief sie geknickt zum Gemeinschaftsraum zurück. Dort traf sie auf Ron, Hermine, Fred, George und auf Harry. Als sie Harry kurz ansah, versetzte es ihr ein Stich ins Herz. „Hey Selene kommst du mit nach Hogsmeade?“ fragte Fred sie. „Nein, ich bleib hier! Geht ruhig!“ sie ging direkt hoch zu den Mädchenschlafsäle und dort kam ihr Ginny entgegen. „Hey Ginny, ich soll dich von Harry fragen, ob du mit ihm auf den Ball gehst? Er hat bis jetzt noch keine Partnerin gefunden und da er dich gut kennt, fällt es ihm tausendmal leichter mit dir zu tanzen, als mit jemand anderem!“ Ginny schaute sie überrascht an. „Ach, wenn er mich so gut kennt, wieso fragt er mich da nicht selbst?“ Selene zuckte mit den Schultern. „Vielleicht hat er sich nicht getraut oder hatte keine Zeit, was weiß ich! Auf jeden Fall geht er jetzt mit Hermine und Ron nach Hogsmeade!“ Ginny überlegte kurz. „Und was ist mit dir? So viel ich weiß hast du doch auch noch keinen Partner, wieso hat er dich nicht gefragt?“ Selene schaute enttäuscht zu Boden. „Das weiß ich nicht, aber wahrscheinlich werde ich sowieso nicht auf den Ball gehen! Mir liegt so etwas nicht!“ Ginny schaute sie mitfühlend an. „Hey, du wirst schon noch einen Partner finden...dir schaut fast jeder Junge hier in Hogwarts nach, da wirst du doch die wenigstens Probleme haben!“ „Mal sehen!“ meinte Selene und ging hoch. Oben konnte sie hören, wie Ginny runter ging und Harry rief. Den Rest wollte sie gar nicht hören und legte sich auf ihr Bett.
 

Während Selenes Freunde in Hogsmeade waren, lief Selene gelangweilt im Schulgebäude herum. Sie bog mit gesenktem Kopf um die Ecke und stieß fast mit einer Person zusammen. Sie schaute nach oben und traf Professor Dumbledore. „Selene was machst du denn hier? Wieso bist du nicht bei dem Ausflug dabei?“ „Ich hatte keine Lust...ich wollt einfach mal hier bleiben!“ Dumbledore schaute sie fragend an. „Aha...bei dir ist doch alles in Ordnung oder?“ „Ja sicher... es ist alles bestens!“ er lächelte. „Schön...äh...würdest du so freundlich sein und in einer viertel Stunde hoch in mein Büro kommen?“ Selene schaute überrascht. „Sicher!“ antwortete sie. „Sehr schön! Dann bis gleich!“ der Schulleier drehte sich um und lief hoch in sein Büro.

Eine viertel Stunde später lief Selene zu Dumbeldores Büro und klopfte an. Von innen hörte sie, wie er sie reinrief. Sie öffnete die Tür und bleib drei Sekunden lang regungslos stehen, Malfoy war auch da. „Komm ruhig herein!“ meinte Dumbledore. Sie schloss die Tür und stellte sich neben den sitzenden Malfoy. „Setz dich Selene!“ Selene setzte sich schweigend auf den Stuhl neben Malfoy. „Ich habe euch beide aus einem ganz bestimmten Grund hergerufen.“ Fing der Schulleiter an. „Liege ich da richtig, dass ihr beide noch keinen Partner für den Ball gefunden habt?“ Selene schaute kurz zu Malfoy und nickte dann. Malfoy antwortete gar nicht. „Mr. Malfoy was ist mit ihnen?“ „Das stimmt, aber ich werde noch eine Partnerin finden, wieso fragen Sie?“ Dumbledore lächelte. „Nun, dann könnt ihr euch die Suche sparen, denn ihr habt gerade eben euren Partner gefunden!“ beide verstanden nicht Recht. „Verzeihung...damit meine ich, Sie beide werden zusammen auf den Ball gehen!“ beide schauten perplex den Schulleiter an. „Das ist doch wohl ein schlechter Scherz oder?“ fragte Malfoy. „Nein, Mr. Malfoy ich bin heute nicht zum Scherzen aufgelegt.“ „Das kann doch wohl nicht ihr Ernst sein? Ich suche mir meine Partnerin selbst aus! Soweit käme es noch, dass ein Slytherin sich mit einer Gryffindor abgibt.“ Dumbledore stand auf. „Pass auf was du sagst!“ zischte Selene ihn an. „Was denn, willst du mir drohen?“ fragte Malfoy und schaute Selene kalt an. „Bitte bitte, vertragt euch! Also, vielleicht wollt ihr wissen, wieso ich zu dieser Entscheidung gekommen bin!“ „Ja!“ antworteten beide gleichzeitig. „Ich möchte mit diesem Ball zeigen, dass auch die Häuser Slytherin und Gryffindor zusammen auskommen können und ihr sollt das Beispiel dafür sein.“ Beide schauten ihn ungläubig an. „Ach und wie soll das gehen? Wir können uns ja beide auch nicht leiden!“ der Schulleiter lächelte. „Dann müsst ihr was ändern! Ich möchte, dass ihr euch in Zukunft verträgt und versucht miteinander auszukommen!“ Selene schüttelte den Kopf. „Ich bezweifle, dass Malfoy dazu bereit ist. An mir liegt es nicht, ich kann versuchen mit ihm normal zu reden!“ Malfoy lachte kurz. „Und wieso liegt ihnen so viel daran, dass wir uns vertragen?“ Dumbledore lächelte warmherzig. „Mr. Malfoy, sie sind dieses Jahr Vertrauensschüler und müssten jedem Schüler hier ein gutes Vorbild sein.“ „Der und Vorbild? Niemals!“ dachte sich Selene. „Ach und weiter?“ drängte Malfoy etwas gereizt. „Nichts...ich möchte dieses Jahr mal was ganz anderes machen, etwas, das bis jetzt noch niemand vor mir gewagt hat!“ Malfoy verdrehte die Augen. „Und was ist, wenn ich nicht mit Selene auf den Ball gehen werde?“ „Dann werden sie von der Schule suspendiert.“ Malfoy funkelte den Schulleiter böse an. „Na schön...da mir nichts anderes übrig bleibt!“ Selene schaute kurz zu Dumbledore. „Schön, das war alles... sie können jetzt gehen!“ Selene und Malfoy standen gleichzeitig auf und verschwanden aus dem Büro. „Na wunderbar, als hätte ich nicht schon genug Probleme!“ murmelte Selene leise und schaute zu Malfoy, der einen Meter vor ihr lief. „Dieser alte Idiot...wenn ich das meinem Vater erzähle!“ „Jaja, renn nur schön zu deinem Vater...Muttersöhnchen!“ flüsterte Selene, aber doch laut genug, dass Malfoy es hören konnte. „Was hast du da gerade gesagt, Schlampe?“ er drückte sie gegen die Wand und hielt ihr den Zauberstab an die Kehle. „Was wird das, wenn’s fertig ist?“ fragte Selene gelassen. „Meinst du etwa du könntest mich mit deinem Zauberstab einschüchtern?“ „Ich weiß nicht, ich werde immer so schnell gereizt und da kann es passieren, dass mir ein Fluch aus dem Mund rutscht und ganz schnell einen Schüler trifft.“ „Ach wirklich?“ meine Selene und stieß ihn weg. „Lieber bin ich, wie du so schön sagst, ein Muttersöhnchen, als gar keine Eltern zu haben!“ das traf. Selene schaute zur Seite. „Schön, ich mag zwar keine Eltern mehr haben, aber das alles wäre nicht passiert, wenn dieses Arsch von Voldemort nicht aufgetaucht wäre!“ Malfoy schaute sie mit hochgezogenen Brauen an. „Du bist mutig Johnson, aber eines Tages wird dir der Mut vergehen!“ Selene winkte ab. „Wie du meinst Malfoy, wie du meinst!“ sie drehte sich von ihm ab und lief schweigend Richtung Gryffindorturm. „Ha jetzt bist du feige Johnson...traust dich wohl nicht mich weiter zu provozieren hä?“ „Weißt du Malfoy, es gibt da so ein Spruch...der Klügere gibt nach! Das kannst du dir mal merken!“ meinte sie und lief die ersten Stufen zum Gemeinschaftsraum hoch. Malfoy rannte ihr nach, pachte sie am Handgelenk und drückte sie wieder gegen die Wand. Sie schauten sich einige Sekunden lang in die Augen. „Mir ist da grad noch was eingefallen... wieso hattest du eigentlich noch keinen Partner?“ fragte Malfoy. „Was geht dich das an?“ sie blickte ihn wieder an und hatte Angst in seinen eisig grauen Augen zu versinken. „Ich wollte einfach auf den richtigen warten...aber wir haben hier in unserem Jahrgang

nichts besonderes... alles nur Idioten!“ er grinste höhnisch. „Hast du etwa auf Potter gewartet und der hat dir dann eine Absage erteilt?“ Selene blickte ihn überrascht an. „Woher weißt du das?“ er ließ sie los. „Ich habe euch in der Eulerei belauscht... er will mit Wiesel’s Schwester auf den Ball gehen, stimmt’s?“ Selene schaute kurz zu Boden. „Ja, soll er doch, mir soll’s Recht sein! Was schlimmeres konnte mir ja nicht passieren, als dich zum Partner zu haben!“ „Gleichfalls!“ entgegnete Malfoy. „Ich wäre dir dankbar, wenn du mich jetzt in Ruhe lassen würdest!“ „Sieh es doch mal positiv... was meinst du wie Potter schauen wird, wenn du mit einem Slytherin die Halle betrittst... er wir platzen vor Wut!“ „Ja alle werden sich das Maul darüber zerreisen. Echt klasse!“ „Was soll ich dazu sagen Johnson? Für meinen Vater ist es eine Schande... mein Vater wird mir tagelang nicht in die Augen sehen, weil er sich vor mir ekeln wird...was meinst du was er sagen wird, wenn ich ihm die Nachricht überbringe? Er wird ausrasten vor Wut!“ Selene schaute ihn an. „Und was ist mit dir?“ fragte sie ihn scharf. „Was soll mit mir sein? Mir gefällt es auch nicht... mein guter Ruf wird zunichte sein... meine Freunde werden mich damit aufziehen!“ Selene machte kehrt Wende und lief wieder die Treppe hinunter, gefolgt von Malfoy. „Tja...da haben wir wohl beide die Arschkarte gezogen was?“ „Das kannst du laut sagen!“ Selene verließ das Schulgelände und lief zu Hagrid. Malfoy folgte ihr schweigend. „Johnson!“ sie schaute ihn nicht an und klopfte bei Hagrid an. Malfoy versteckte sich im Wald als Hagrid die Tür öffnete und Selene freundlich herein bat. Selene schaute hinter sich und suchte Malfoy, aber er war nicht da. Sie zuckte mit den Achseln und ging mit Hagrid in die Hütte. „Hey Hagrid, dürfte ich noch mal mit Seidenschnabel ne Runde fliegen?“ Hagrid lächelte. „Aber natürlich... du weißt ja wo er sich befindet!“ Selene lächelte. „Heute muss wohl nicht mein Tag sein, ich war gerade bei Dumbledore und Malfoy war auch dort...Dumbledore hat entschieden, dass Malfoy und ich am Abschlussball vortanzen und für den Abend Partner sind.“ Hagrid verschluckte sich an seinem Tee. „Und wieso das?“ „Er meint, er will versuchen, dass sich Slytherin und Gryffindor etwas besser verstehen! Keine Ahnung was das bringen soll!“ „Also Selene, ich muss ganz ehrlich sagen, das weiß ich auch nicht!“ „Naja, ich werde auf jeden Fall jetzt Seidenschnabel einen Besuch abstatten.“ Sie bedankte sich bei Hagrid, verließ seine Hütte und lief zu Seidenschnabels Gehege. Malfoy folgte ihr und stand direkt hinter ihr, als Selene am Gehege ankam. „Ich wusste, dass du mir folgen würdest!“ meinte sie und betrat das Gehege des Hippogreifs. „Was tust du da?“ fragte Malfoy und wich nicht von der Stelle. „Mit Seidenschnabel eine kleine Runde fliegen!“ sie verbeugte sich tief vor ihm und sofort verbeugte sich auch der Hippogreif vor dem Mädchen. Selene stieg auf seinen Rücken. „Kommst du mit?“ fragte sie ihn. „Nein, ich steig nicht auf dieses Vieh.“ „Na schön, dann bleib eben hier!“ Seidenschnabel öffnete seine Flügel und wollte zum Flug ansetzen, als Malfoy das Gehege betrat, sich tief vor Seidenschnabel verbeugte und darauf wartete, dass auch der Hippogreif das selbe tat. Nach einigen Sekunden verbeugte sich er und Malfoy durfte näher an ihn heran. Selene hielt ihm ihre Hand hin, damit er leichter auf den Rücken steigen konnte, aber er versuchte es alleine und schaffte es auch schnell. „Gut, dann halt dich an mir fest!“ meinte Selene und schon setzte der Hippogreif zum Flug an. Er galoppierte bis zur Grenze des Geheges und stieg dann in die Luft. Malfoy hielt sich zuerst etwas abgeneigt an Selene fest, aber als er dann spürte, dass er runterzufallen drohte, rutschte er etwas mehr zu Selene. Als sie gerader Haltung über den See flogen, lockerte Malfoy seinen Griff. „Wieso hast du dich plötzlich entschieden doch mitzufliegen?“ fragte Selene. „Naja ich dachte, wenn Potter das am Anfang direkt konnte, dann musste ich es auch hinbekommen.“ Selene lachte. „Jaja immer diese Konkurrenzkämpfe...typisch Jungs!“ „Wieso Konkurrenzkämpfe? Potter ist keine Konkurrenz für mich, der ist ne Null, ne Witzfigur!“ Selene schlug ihm ans Knie. „Achtung, er ist immer noch ein Freund von mir!“ „Ah, ich verstehe, wenn ich mich mit ihm anlege, lege ich mich auch automatisch mit dir an?“ „Nicht nur mit mir!“ „Uuuuuh, ich bekomme ja solche Angst!“ sagte er gespielt. Seidenschnabel flog wieder nah am Wasser entlang und ließ eine seiner Krallen im Wasser entlang gleiten. Selene entdeckte eine schöne ruhige Stelle am See, wo sie unbedingt genauer betrachten wollte. Sie beugte sich etwas nach vorne zu dem Kopf des Hippogreifs und streichelte sein Gefieder. „Hey Seidenschnabel, könntest du versuchen, dort unten in der Nähe zu landen?“ der Hippogreif ging zum Landeanflug über und Malfoy hielt sich wieder stärker an Selene fest. „Normalerweise müssten wir die Plätze tauschen, eine Frau sitzt immer hinten!“ „Wer sagt das?“ „Ich...aber warte mal...achso... ich hatte ja ganz vergessen, dass du ja gar keine Frau bist!“ sie schlug ihm jetzt fester ans Knie. „Auh!“ meinte Malfoy sauer. „Idiot!“ entgegnete Selene und Seidenschnabel kam am Boden an. Er war direkt etwas hinter dieser schönen Uferfläche gelandet. Selene sprang als erste von Seidenschnabel und bedankte sich bei ihm. Malfoy sprang auch von dem Tier und schaute sich um. „Wo sind wir hier? Wieso wolltest du hier runter?“ Selene lief zu der schönen Stelle und betrachtete die Landschaft. „Hier wirkt alles so friedlich... wenn ich bedenke, dass es bald mit dem Frieden vorbei ist!“ Malfoy schaute sie nicht an. Sie schwiegen beide eine Weile und lauschten der Umgebung, bis Selene ihm dann eine Frage stellte, die ihr schon eine ganze Weile auf der Seele brannte. „Wieso bist du auf der Seite des Bösen?“ Malfoy schaute sie verwirrt an. „Was meinst du damit?“ fragte er. „Naja, wieso bist du auf der Seite des dunklen Lords?“ Malfoy lachte. „Wer hat dir denn das erzählt?“ „Harry!“ er schaute sie böse an. „Potter also...was hat er denn noch alles erzählt?“ Selene drehte sich zu ihm und schaute ihm in die eisig grauen Augen. „Nichts... er meinte, dass fast jeder Slytherin Schüler meistens zur Seite des Bösen wechselt!“ „Ach Selene!“ zum ersten Mal hatte er ihren Vornamen ausgesprochen und sie schaute ihn für einige Sekunden überrascht an. Malfoy merkte es auch und schaute kurz zur Seite. „Dein Vater ist auch ein Todesser, nicht wahr?“ er blickte sie etwas gereizt an. „Hat das Potter dir auch erzählt?“ „Nein, das habe ich selbst erfahren und ich kann dir auch erzählen, wie es dazu kam.“ Er grinste etwas. „Dann fang mal an, ich bin gespannt!“ Selene drehte sich von ihm ab und schaute wieder auf den See. „Du kannst dich doch sicherlich noch an die erste Stunde bei Trewlouney erinnern...“ „Ja und?“ „Damals meinte sie doch, bevor ich hierher kam, wäre es in Durmstrang nicht so gut für mich gelaufen.“ Er nickte. „Das stimmte auch...damals als ich noch auf Durmstrang war, wurde die Schule von Todessern und Dementoren angegriffen!“ Malfoy schaute sie perplex an. „Bei dem Angriff hatten sie eine Person gesucht... und zwar mich... sie entführten mich und hielten mich eine Woche lang gefangen!“ Malfoy glaubte schlecht gehört zu haben. „Die Person, die mich entführt hatte, war dein eigener Vater!“ „Du lügst!“ entgegnete er und Selene schaute ihn kühl an. „Wieso sollte ich lügen?“ er war verunsichert und Selene redete weiter. „Warum sie mich festhielten, weiß ich bis heute nicht, aber an einem Abend besuchte mich Voldemort höchstpersönlich und kennzeichnete mich mit etwas, dass ich so schnell nicht wieder vergessen werde!“ Malfoy verkrampfte die Faust. Sie drehte sich zu ihm um und schaute ihn etwas verängstigt an. „Malfoy, wieso wechselst du nicht die Seiten?“ er schaute sie nicht an, sondern sein Blick ruhte auf dem Wasser. „Weil ich das nicht kann...er erpresst mich...wenn ich ihm nicht gehorche, tötet er mich und meine Eltern... außerdem würde er mich jederzeit finden!“ Selene blickte ihn fragend an. „Wie will er dich denn finden?“ Malfoy krempelte seinen linken Pulloverärmel hoch und zeigte Selene das dunkle Mal auf seinem Unterarm. „Du meinst, durch das Mal bist du sozusagen mit ihm verbunden und dadurch weiß er jederzeit wo du dich aufhältst.“ er nickte ernst. „Aber Dumbledore würde dir helfen...er würde dich beschützen...und-.“ er unterbrach sie. „Wieso liegt dir soviel daran, dass ich die Seiten wechsle? Du kannst mich doch noch nicht einmal leiden...du hasst mich doch!“ schrie er fast. Sie schaute ihn etwas erschüttert an. „Nein... das ich dich hasse, liegt allein daran, dass du mir einen Grund dazu gegeben hast... aber im Moment reden wir doch wie normale Menschen miteinander!“ er schaute zur Seite. „Ich kann nicht die Seiten tauschen... es geht einfach nicht, akzeptier das!“ Plötzlich hörten sie hinter sich ein knackendes Geräusch und beide drehten sich blitzschnell um. „Draco... was machst du hier mit diesem...-.“ er schaute verachtend zu Selene. „Vater!“ er ging ohne Selene noch einmal anzuschauen, zu seinem Vater. „Komm... ich muss mit dir reden!“ meinte Lucius Malfoy und zog seinem Sohn mit sich. Selene blieb noch eine Weile an der Stelle und dachte über Draco’s Schicksal nach, bis sie dann mit Seidenschnabel zurück flog.
 

Selene saß noch eine ganze Weile alleine im Gemeinschaftsraum, bis Harry, Ron, Hermine, Ginny und Fred von ihrem Ausflug von Hogsmeade zurückkamen. Wie die fünf Personen den Gemeinschaftsraum betraten, saß Selene in Gedanken versunken am Kamin und schaute in die lodernden Flammen. Sie bemerkte sie noch nicht einmal und reagierte nicht, als Harry sie begrüßte. Die fünf Personen standen im Raum und beobachteten das Mädchen, wie es still in die Flammen blickte und sich nicht rührte. Erst als Harry sich vor sie kniete und sie ernst anschaute, blickte sie ihm in die Augen und blinzelte kurz. „Sag mal ist alles in Ordnung mit dir?“ fragte er sie etwas besorgt. Sie stand auf und Harry stellte sich auch aufrecht hin. „Jaja, was soll denn sein?“ meinte sie etwas schnippisch und ging hoch in den Schlafsaal, ohne ihre Freunde noch einmal anzusehen. Harry schaute fragend zu Ron und den anderen und diese zuckten ahnungslos mit den Schultern. „Frauen Harry, Frauen! Mehr brauch ich schon gar net zu sagen!“ meinte Ron und bekam von Hermine einen Stoß. Harry gab sich jedoch mit Rons Kommentar nicht zufrieden. Irgendwas stimmte mit Selene nicht und das merkte er auch ein paar Tage später. Immer wenn er sie was fragte, gab sie ihm nur kurze und knappe Antworten, sprach mit ihm sehr wenig und ließ sich erst Abends im Gemeinschafsraum blicken. Auch Ron und Hermine bemerkten es und sprachen eines Abends Harry am Kamin an. „Sag mal findest du Selenes Verhalten nicht auch merkwürdig?“ fragte Ron ihn. „Doch sehr sogar. Ich versuche ja schon die ganze Zeit mit ihr zu reden, aber sie weicht mir immer aus und kreuzt auch kaum meinen Weg. Anscheinend will sie mit mir nicht reden! Hab ich irgendwas getan?“ Harry schaute zu Hermine. „Naja überleg doch mal, vielleicht fällt dir irgendwas ein, womit du sie vielleicht gekränkt haben könntest! Kommentar oder vielleicht...der Ball!“ das war das Stichwort, der Ball. Deswegen war Selene so abwesend. „Oh nein...natürlich...sie ist wegen dem Ball so abwesend!“ beide Freunde schauten Harry fragend an. „Ich habe sie vor drei Tagen in der Eulerei um einen Gefallen gebeten!“ „Und was war das für ein Gefallen?“ „Naja, ob sie Ginny fragen könnte, ob Ginny mit mir auf den Ball geht!“ Hermine schlug sich an die Stirn. „Harry... wie konntest du nur... hast du denn nicht bemerkt, dass Selene extra deinetwegen sich noch keinen Tanzpartner ausgesucht hat, weil sie gehofft hatte, du würdest sie fragen?“ Harry wurde plötzlich ganz schlecht. „Nein...hab... ich nicht!“ Hermine verdrehte die Augen. „Das war für Selene ein Schlag ins Gesicht... du hast sie damit sehr gekränkt und verletzt!“ meinte Hermine vorwurfsvoll zu ihm. „Aber woher sollte ich denn wissen, dass sie extra wegen mir die ganzen Anfragen abgesagt hat und auf meine gewartet hat. Soll ich das denn riechen?“ meinte er verzweifelt. Ron verstand ihn sehr gut. „Harry ich sag dir doch, Frauen muss man nicht verstehen! Sie sind meistens kompliziert!“ Hermine schaute Ron warnend an. „Dann muss ich wohl mit Selene versuchen zu reden und mich bei ihr entschuldigen.“ Hermine nickte ernst. Harry atmete tief ein und murmelte: „Dann auf in den Kampf!“ er stand auf und in dem Moment kam Selene in den Gemeinschaftsraum. Sie hatte wieder ihren langen Ledermantel an und sie war von Kopf bis Fuß klitschnass. Sie blickte kurz zu Harry, senkte dann den Blick und wollte direkt hoch in den Schlafsaal gehen, als er sie ansprach: „Selene warte bitte!“ sie drehte sich nicht um, sondern schaute nur zur Seite. „Kann ich bitte kurz mit dir reden? Es ist wichtig!“ sie drehte sich zu ihm um. „Ok! Reden wir!“ meinte sie gelassen, aber im Inneren war sie vollkommen aufgewühlt. Harry schaute zu Hermine und Ron und beide standen auf. „Wir gehen dann mal noch kurz in die Bibliothek! Bis gleich!“ meinte Hermine und zog Ron aus dem Gemeinschaftsraum. Selene ging ans Kaminfeuer und blickte wieder in die Flammen. „Was willst du so dringendes mit mir besprechen?“ fragte sie angespannt und bemerkte wie Harry sich neben sie stellte und sie eindringlich musterte. „Es tut mir leid!“ „Was tut dir leid?“ fragte sie ihn, schaute ihn jedoch nicht an. „Du weiß was ich meine... bitte sieh mich an!“ sie reagierte zuerst nicht, doch als Harry ihre Hand mit seiner berührte, drehte sie sich zu ihm um und schaute ihm in die Augen. „Es tut mir leid, dass ich dich verletzt habe, wegen des Balls. Ich hatte keine Ahnung, dass du extra auf mich gewartet hast und deswegen die ganzen Anfragen abgelehnt hast.“ „Schon ok!“ meinte sie leise und versuchte seinem Blick auszuweichen, aber Harry wollte sich damit nicht zufrieden geben. „Nein ist es nicht!...Selene...“ ihren Namen sprach er mit so viel Mitgefühl aus, dass sie ihm direkt wieder anschaute und langsam Tränen in ihre Augen stiegen. Sie versuchte sich zu beherrschen. Harry kam näher zu ihr und blieb etwa 30 cm vor ihr stehen. „Es tut mir aufrichtig

leid! Bitte verzeih mir, dass ich dich verletzt habe... das wollte ich nicht! Wenn ich gewusst hätte, dass du extra wegen mir-.“ Sie unterbrach ihn. „Harry ist schon gut! Ich habe jetzt einen Tanzpartner gefunden. Vergessen wir die ganze Sache einfach ok? Du hast eine Partnerin und ich habe einen Partner! Lassen wir den Ball einfach auf uns zukommen und amüsieren und an dem Abend, ok?“ er war etwas verunsichert, ob Selene wirklich das Ganze so locker annahm, aber er nickte nur kurz. „Schön!“ sie lächelte ihn gezwungen an. Harry reichte ihr die Hand. „Freunde?“ sie blickte ihn etwas verwirrt an, lächelte dann wieder und schüttelte dann kurz seine Hand. „Freunde!“ meinte sie. Wie Selene langsam hoch in den Schlafsaal ging, schaute Harry ihr nach und hatte trotzdem noch Schuldgefühle.
 

2 Tage vor dem Ball bekam Selene von Ihrer Pflegemutter ein Ballkleid zugeschickt. Sie öffnete oben im Schlafsaal das Paket und packte ein schwarzes elegantes Kleid aus. Sie hielt es vor sich und musste kurz lächeln. „Claudia du bist die größte!“ flüsterte sie. Hermine betrat den Schlafsaal und blickte Selene mit dem Kleid vor sich an. „Ziehst du das für den Ball an?“ fragte sie. „Ja, aber ich weiß noch gar nicht so recht wie ich mir die Haare machen soll!“ Hermine stellte sich neben sie. „Ganz einfach...hochstecken!“ Selene schaute sie ahnungslos an. „Hochstecken? Wie soll das gehen?“ Hermine grinste. „Pass auf, ich mach dir einen Vorschlag... ich stecke dir für den Ball die Haare hoch und du schminkst mich! Mit dem Schminken habe ich kein so ruhiges Händchen.“ Selene lächelte. „Ok einverstanden!“ damit war das Problem gelöst und beide Mädchen konnten beruhigt in den Unterricht gehen.

Unten in der großen Halle war schon jeder etwas aufgeregt wegen des Balls. Wie Selene am Tisch saß und ihr Brötchen gemütlich futterte, schaute sie rüber zum Slytherintisch und bemerkte, dass Malfoy sie beobachtete. Sie versuchte seine Blicke zu ignorieren und baute mit Fred ein Gespräch auf. Nach einer viertel Stunde begaben sich die vier Freunde auf den Weg zu den Kerkern für ihre Stunde bei Snape, welche sie ja so sehr liebten. Mitten in der Stunde bei Snape, landete wie aus dem Nichts ein Zettelchen bei Selene, dass sie direkt unter ihrem Buch versteckte. Sie beobachtete Snape, der gerade etwas an die Tafel schrieb, holte das Zettelchen hervor in dem stand: „Du hast doch niemandem von unsrem Glück erzählt oder?“ Selene wusste, dass Malfoy ihr das Zettelchen geschickt hatte und schrieb daraufhin: „Nein warum sollte ich?“ und schickte es wieder zu ihm. Es löste sich in Luft auf und kam bei Malfoy an. Dieser las die Antwort und schrieb wieder auf ein neues Zettelchen, dass einige Sekunden wieder bei Selene landete. „Ich wollte nur sicher gehen. Wir wollen doch Potter damit überraschen *g*!“ sie schaute kurz zu Malfoy und grinste auch. „Schon klar!“ schrieb sie ihm als Antwort und schickte es ihm wieder zu.
 

Am gleichen Tag ging Selene nach dem Unterricht noch in die Bibliothek um für Snapes neuen Referat Unterlagen zu besorgen. Sie holte sich die benötigten Bücher hervor und setzte sich an den langen Tisch. Gedankenversunken blätterte sie in dem Buch herum und merkte nicht, wie sich Malfoy ihr gegenüber setzte. „So in die Arbeit vertieft, dass man nicht einmal mehr seine Umwelt mitbekommt!“ meinte Malfoy leise und las in einem Buch. Selene grinste kurz. „Du sitzt hier sehr gefährlich Malfoy! Dein guter Ruf könntest du damit riskieren! Schließlich sprichst du gerade mit einer Gryffindor, die eigentlich eure Feinde sind!“ neckte sie ihn. Malfoy grinste nun auch. „Dein Temperament gefällt mir immer mehr, Johnson! Aber um zu deiner Bemerkung zurück zu kommen... darauf kommt es nun eh nicht mehr an, in zwei Tagen wird mein Ruf so oder so zunichte sein. Da kann ich auch schon jetzt etwas riskieren!“ „Na dann!“ meinte sie nur und stand auf. Sie brachte das Buch zurück ins Regal und Malfoy folgte ihr. Er stand direkt hinter ihr, als sie sich umdrehte. „Ist was?“ fragte sie etwas verunsichert. „Nein... ich wollte dir eigentlich nur sagen, dass ich übermorgen vor der großen Halle auf dich warten werde!“ sie stutzte die Brauen. „Ok!“ meinte sie dann. „Bis übermorgen dann!“ „Mach dich aber bitte zurecht, ich will ja nicht ganz gedemütigt werden!“ Selene blieb stehen. „Weißt du was Malfoy? Wieso lassen wir das Ganze nicht einfach? Wenn es ja so eine Qual für dich ist, mit mir den Ball rumzukriegen, dann lassen wir es einfach!“ er kam zu ihr. „Das würde ich ja gerne, aber anscheinend hast du vergessen, dass ich dann suspendiert werde!“ sie zuckte mit den Schultern. „Dein Problem!“ sie wollte weiter gehen, blieb aber dann noch einmal stehen und meinte: „Weißt du, ich tu dir den Gefallen... ich werde mich für den Ball entsprechend zurecht machen, ich will mir ja später nicht anhören, was für eine scheußliche Begleitung du hattest!“ ohne auf seine Antwort zu warten, verließ sie die Bibliothek.
 

Der nächste Tag verlief sehr schnell und schon war der große Tag gekommen. Am Ballabend standen Hermine und Selene zusammen mit den anderen Gryffindormädchen im Schlafsaal und machten sich für den Ball zurecht. Selene sprang unter die Dusche, cremte sich ein und zog dann ihr schwarzes anliegendes Kleid an. An der rechten Seite war es aufgetrennt, sodass, wenn Selene ihr rechtes Bein etwas anwinkelte, ihre Haut hervorkam und das ganze sehr verführerisch wirkte. (wusste net wie ich das jetzt am besten beschreiben sollte, aber ich denke ihr wisst, welche Art von Kleid ich meine ^^) Beide stellten sich vor den großen Spiegel und betrachteten einander. „Wow... jetzt müssen nur noch die Haare stimmen und das Make-up und dann sind wir perfekt.“ meinte Hermine und machte sich direkt dran, Selenes Haare hochzustecken. An den Ohren ließ sie jeweils eine dünne Strähne heraus hängen und an der Stirn ebenfalls. Das ganze machte die Frisur lockerer und schöner. Hermine band nur ein Teil ihrer Haare zusammen, den Rest ließ sie locker hängen. Selene packte ihr Schminkzeug aus und kam zu Hermine. „Setz dich bitte ins Licht!“ Hermine zog sich ihren Stuhl ans Fenster und setzte sich hin. „So viel Make-up werde ich nicht verwenden, du hast ja schon eine makellose Gesichtshaut! Ich werde dir einfach nur etwas die Augen „anmalen“ und etwas Puder verwenden!“ Hermine schloss entspannt die Augen und ließ Selene ihre Sache machen. Danach schminkte Selene sich selbst noch etwas und wie beide nach einer Stunde fertig waren, betrachteten sie sich wieder im Spiegel. „Jetzt können wir gehen!“ meinte Hermine und lächelte freudig. „Na schön, dann würd ich sagen, gehen wir langsam.“ Die beiden Mädchen gingen langsam mit ihren hochhakigen Schuhen die Treppe hinunter und versuchten nicht aufgeregt auszusehen. Unten im Gemeinschaftsraum warteten bereits Harry und Ron auf ihre Begleitungen. Beide Jungs hatten schwarze elegante Anzüge an. Wie die beiden Jungs Selene und Hermine sahen, klappte ihnen förmlich die Kinnlade hinunter. „Meine Güte was habt ihr gemacht, dass ihr so... so... umwerfend aussieht!“ meinte Ron und bot Hermine seinen linken Arm hin, damit sie sich einhaken konnte. Selene stellte sich zu Harry. „Ginny kommt gleich!“ meinte sie leise und lächelte gezwungen. „Du siehst klasse aus!“ entgegnete er leise zu ihr und sie lächelte. „Danke!“ „Dein Tanzpartner kann sich glücklich schätzen, solch eine wunderschöne Partnerin zu haben!“ meinte er und sie schaute ihn an. „Jetzt übertreibst du aber wirklich!“ „Nein das tue ich nicht!“ „Schön aber warte mal bis Ginny runter kommt, sie sieht genauso super aus!“

Wie Selene den Gemeinschaftsraum verließ, kam auch Ginny runter und sie hatte nicht gelogen. Ginny sah wirklich super aus. Ginny hakte sich bei Harry ein und zusammen ging sie Richtung große Halle. Selene lief in der gleichen Zeit zur großen Halle und sah schon Malfoy von weitem, der angespannt auf sie wartete. Wie sie neben ihm stehen blieb, meinte sie: „Bereit für das große Desaster?“ er schluckte schwer und entgegnete: „Ich denke schon!“ „Aufgeregt?“ fragte sie und tat so als würde sie belanglos neben Malfoy stehen. „Etwas und du?“ er schaute kurz zu ihr. „Ziemlich!“ sagte sie und bemerkte, dass sie wirklich nervös war. Plötzlich zog Malfoy Selene an der Hand eilig in die Bibliothek. „Was tust du?“ fragte Selene, als Malfoy sich mit ihr in der Bibliothek befand. „Ich... ich kann das nicht... ich... mein Vater bringt mich um!“ meinte er fast verzweifelt und Selene beobachtete ihn. „Malfoy hör mir zu... dein Vater wird dich nicht umbringen, weil du mit einer Gryffindor gezwungen wirst auf den Ball zu gehen! Du hast den Befehl von Dumbledore bekommen und Dumbledore hat das Sagen! Also reiß dich jetzt zusammen und geh mit mir in die große Halle!“ Malfoy schaute sie etwas verunsichert an, aber als er in Selenes fest entschlossene Augen sah, fasste er wieder etwas Mut und nickte dann. Was war mit ihm los? Wieso konnte dieses Mädchen dauernd seine Mauer brechen, die er sich schützend um sich gebaut hatte. Wieso konnte sie ihn nur so durcheinander bringen? Seid wann gehorchte ein Malfoy einer Gryffindor? Das war doch nicht normal. Vorher hätte er doch auch nicht auf solch eine bescheuerten Idee eines Schulleiters gehorcht und jetzt? Jetzt geht er plötzlich mit einer Gryffindor auf den Abschlussball und blamierte damit sich und seine Familie. Aber hatte er eine andere Wahl? Wohl kaum. Also musste er wohl oder übel in diese Schlacht ziehen. Selene nahm plötzlich seine Hand und schaute ihn lächelnd an. „Komm... lass uns das Ganze schnell hinter uns bringen!“ er zog ja jetzt noch nicht einmal seine Hand weg, die sie hielt. Was war nur mit ihm los? Wieso konnte dieses Mädchen ihn nur so kontrollieren? Er blieb stehen und bat ihr seinen Arm an, damit sie sich bei ihm einhaken konnte. Sie lächelte und zusammen liefen sie immer noch etwas angespannt in die große Halle. Und wie sie befürchtet hatten, zogen sie alle Blicke auf sich. Plötzlich war jeder in der großen Halle still und schaute zu Malfoy und Selene. Selene wünschte sich, dass Harry sie nicht sehen würde, aber zu spät. Harry blickte erschüttert zu Selene und wollte nicht glauben, was er da sah. Einige Schüler flüsterten ihrem Partner was ins Ohr und so nahm das Getuschel seinen Lauf. „Ich glaub ich sterbe gerade!“ meinte Selene, die nahe am ausrasten war. „Nicht nur du!“ meinte Malfoy leise und wie sie die Mitte der Halle erreicht hatten, schauten sie zu Dumbledore, der ihnen nur fröhlich zunickte. Die Musik erklang und Malfoy zog Selene eingeschüchtert zu sich. Er setzte einen Gesichtsausdruck auf, als würde ihn das Ganze ziemlich anekeln, aber in Wirklichkeit genoss er ihre Nähe! Moment mal, er genoss die Nähe eines Gryffindor Mädchens? Jetzt war es wohl völlig aus mit ihm. Seit wann genoss er die Nähe einer Gryffindor? „Jetzt hast du was du wolltest... Harry wird mich für den Rest meines Lebens verachten!“ meinte Selene und riss Draco aus seinen Gedanken. „Was?“ fragte er, da er ihr Kommentar nicht mitbekommen hatte. „Hast du Harry’s Gesicht gesehen? Er wird mich für den Rest meines Lebens verachten!“ Malfoy lachte höhnisch. „Was soll ich dazu sagen? Du weiß, dass ich viel schlechter dran bin!“ Selene schaute zu Dumbledore. „Wir haben einfach beide die Arschkarte gezogen!“ wieder bemerkte Selene die Blicke von Harry, Hermine, Ron und Ginny und auch die einiger Slytherins, die Selene hasserfüllt anschauten. „Harry, sag mir das ich das gerade träume!“ meinte Ginny geschockt und beobachtete Malfoy und Selene. „Nein du träumst nicht Liebes... das was wir gerade sehen ist die Wahrheit!“ „Oh mein Gott! Selene muss eine Gehirnwäsche bekommen haben, weil sie mit Malfoy tanzt! Ich versteh das nicht, sie hasst ihn doch!“ Harry wurde plötzlich wütend. „Ist das die Rache dafür, dass ich dich nicht wegen dem Ball gefragt habe? Ist das deine Rache?“ fragte er sich. Der Anblick hatte ihm den ganzen Abend verdorben. „Ich versteh es auch nicht!“ meinte er, zog Ginny an sich und ging mit ihr ebenfalls auf die Tanzfläche. „Was du kannst, kann ich schon lange!“ murmelte er zu sich und zog Ginny so nah an sich wie es nur ging. Ron und Hermine starrten nur zu den beiden Tanzpaare und Hermine schüttelte den Kopf. „Ich muss das alles träumen! Das hier kann nicht echt sein!“ meinte sie. „Nein Mine, du träumst nicht...es ist echt...Selene tanzt mit Malfoy! Ich fasse es nicht!“ Ron musste sich setzten.

Als der erste Tanz vorbei war, setzten sich Selene und Malfoy direkt an den Rand und schwiegen sich für einige Minuten an. „Das ist die Hölle!“ meinte Selene dann zu ihrem Tanzpartner. „Und wie!“ „Ich würde am liebsten in Grund und Boden versinken!“ jammerte sie weiter. „Nicht nur du!“ Selene schaute ihn kurz an. „Ist dir klar, dass wir das Gespött der Schule werden?“ fragte er sie und sie nickte. „Ja... ich kann jetzt schon ihre Worte hören... Malfoy und Johnson, das Paar des Jahres!“ Malfoy zuckte kurz zusammen. „Nicht doch...mir stellen sich ja die Nackenhaare!“ Selene seufzte. „Und ich hatte auf einen schönen Abschlussball gehofft, aber das hier ist ein Desaster!“ er schaute sie an. „Und wenn wir plötzlich nicht mehr hier sind?“ fragte Malfoy etwas grinsend. „Wie meinst du das?“ sie schaute ihn jetzt auch an. „Naja, was ist, wenn wir uns einfach zurück ziehen?“ „Das geht nicht, Dumbledore beobachtet uns!“ „Wie will er uns denn in dieser Menge beobachten? Ich denke nicht, dass er uns in der Menge herausfiltern kann!“ Selene musste Malfoy recht geben. Außerdem konnte er sie nicht zwingen den ganzen Abend hier zu bleiben. Sie hatten seinen Auftrag erfüllt und nun konnten sie tun und lassen was sie wollten. „Na gut und wo wollen wir bitte schön hin?“ er überlegte kurz und entschied sich für die Bibliothek. Das war der ruhigste und verlassenste Raum in der Schule. „Komm wir gehen in die Bibliothek!“ meinte er und beide standen auf. Wie sie die große Halle verlassen wollten, schaute Selene noch einmal zu Harry und in dem Moment hätte Selene lieber nicht hingesehen. Harry küsste vor ihren Augen Ginny. Aber es war nicht irgendein Kuss. Nein er zog sie zu sich, legte die Hände um ihre Hüfte und küsste sie innig. Selene hatte das

Gefühl, als würde sich ihr Magen verkrampfen und ihr wurde schlagartig schlecht. Malfoy merkte, dass Selene nicht mehr hinter ihm war und drehte sich um. Er sah Selene mitten in der Menge stehen und sie schaute erschüttert in eine Richtung. Malfoy folgte ihrem Blick und glaubte schlecht zu sehen. Potter küsste Ginny Weasley. Malfoy schaute wieder zu Selene und bemerkte, dass diese sich keinen Zentimeter mehr bewegte und nur auf die beiden Personen schaute, also ging er zu ihr, nahm sie an der Hand und zog sie aus der großen Halle. Wie vom Donner gerührt, blickte Selene mit leeren Augen durch die Gegend und als Malfoy die Bibliothek betreten wollte, stellte sich plötzlich Pansy Parkinson vor ihn. „Parkinson was willst du?“ fragte Malfoy gereizt und wollte sich an ihr vorbeidrängen, aber sie ließ nicht locker und versperrte ihm den Weg. „Du gehst mit dieser Schlampe auf den Ball und mit mir nicht?“ fragte sie hasserfüllt und bekam von Malfoy einen drohenden Blick zugeworfen. „Pass auf was du sagst!“ meinte er zu ihr. Selene stand immer noch regungslos da und blickte mit leeren Augen zu Boden. „Na warte, das werde ich dir heimzahlen Malfoy!“ sagte sie, zog blitzschnell ihren Zauberstab und traf Selene gewollt mit einem Fluch. Diese flog hart gegen die Steinmauer und rutschte zu Boden. Das Mädchen blieb ohnmächtig liegen und Malfoy drückte Parkinson an der Kehle gegen die Wand. „Du Miststück, ich könnte dich auf der Stelle töten und müsste dafür noch nicht einmal meine Hände schmutzig machen... wenn du mir noch einmal über den Weg läufst, wird das dein Todesurteil sein, Parkinson!“ meinte er drohend, ließ sie los und rannte zu Selene. Er hob sie hoch und trug sie eilig in den Krankenflügel. Madam Pomfrey, die Krankenschwester kam gleich auf ihn zu und fragte: „Was ist passiert?“ Malfoy legte sie auf ein Bett. „Sie wurde von einer Mitschülerin angegriffen...einfach so!“ Madam Pomfrey untersuchte Selene gründlich und meinte dann: „Es ist nichts schlimmes... sie hat nur ein paar Prellungen und steht noch unter Bewusstlosigkeit... sie wird aber schnell wieder auf den Beinen sein! Aber jetzt...“ sie schaute Malfoy ernst an. „Wer hat Mrs. Johnson angegriffen?“ „Pansy Parkinson aus Slytherin!“ „Ich werde den Schulleiter rufen!“ sie ging kurz in das Nebenzimmer. Als sie wieder rauskam, öffnete sich auch die Tür des Krankenflügels und Professor Dumbledore mit Mc Gonagall kamen zu ihnen. „Mr. Malfoy, was ist passiert?“ fragte Dumbledore direkt. „Pansy Parkinson aus Slytherin hat Selene einfach so angegriffen und sie mit einem Fluch getroffen... sie war eifersüchtig, weil ich mit Mrs. Johnson auf den Ball gegangen bin!“ der Schulleiter verstand. „Nun dann müssen wir wohl mal mit Mrs. Parkinson ein ernstes Wörtchen reden und sie... sie haben sich heute Abend wirklich gut geschlagen... ich bin ihnen beiden sehr dankbar für ihre Tat... ab heute Abend können sie wieder wie gewohnt in ihren Alltag gehen!“ Malfoy verstand nicht. „Wie meinen Sie das Sir?“ „Nun, sie brauchen ab heute Abend nicht mehr der Partner von Selene zu sein. Ihre Aufgabe haben sie erfüllt!“ Malfoy nickte kurz. „Gute Nacht!“ er schaute kurz zu Madam Pomfrey und verließ dann mit Mc Gonagall den Krankenflügel.

Draco wurde nach einer viertel Stunde von Madam Pomfrey aus dem Krankenflügel geschickt. Kurz nachdem Malfoy den Flügel verlassen hatte, kam Selene zu sich und schaute sich um. Dann fiel ihr ein was passiert war. Der Kuss, den Harry Ginny gegeben hatte und dann das Parkinson sie angegriffen hatte. Aber wer hatte sie denn in den Krankenflügel gebracht? Madam Pomfrey kam zu ihr und lächelte sie freundlich an. „Na mein liebes Kind? Wie fühlst du dich?“ fragte sie und setzte sich zu ihr. „Eigentlich ganz gut...sagen Sie Madam Pomfrey...wer hat mich hier hergebracht?“ „Mr. Malfoy war das... er wollte schon gar nicht mehr gegen, wenn ich ihn nicht gezwungen hätte.“ „Wirklich!“ sie nickte. Selene setzte sich etwas auf. „Wie lange wollen Sie mich eigentlich hier behalten?“ fragte Selene. „Nur heute Nacht... ich gebe ihnen heute Abend und morgen früh noch eine Tablette, damit die Prellungen schneller verheilen!“ „Gut...danke!“ die Tür des Krankenflügels ging auf und Hermine und Ron kamen zu ihr. Sie stellten sich vor sie ans Bett und schauten sie besorgt an. „Alles ok mit dir?“ fragte Hermine. Selene lächelte gezwungen. „Tut mir leid, dass ich euch nicht gesagt habe, dass Malfoy mein Partner war!“ meinte Selene leise. Hermine setzte sich zu ihr. „Schon ok... ich bin sicher, dass du einen Grund dazu hattest!“ „Ich wäre nie mit Malfoy auf den Ball gegangen, wenn Dumbledore uns nicht dazu gezwungen hätte!“ sie schauten sie verwirrt an. „Ja... und zwar hatte er uns in sein Büro bestellt und verlangt, dass Malfoy und ich zusammen auf den Ball gehen, wenn wir das nicht getan hätten, hätte Dumbledore uns für ne Zeit lang aus der Schule suspendiert!“ beide glaubten schlecht gehört zu haben. „Er meinte er wolle damit etwas neues ausprobieren, dass die Häuser Slytherin und Gryffindor sich auch vertragen können und nicht nur Feinde sind! Was das allerdings bringen soll weiß ich selbst nicht so genau.“ Hermine überlegte. „Ok, das weiß ich jetzt auch nicht!“ Selene schaute auf ihre Bettdecke. „Ich hatte mich einfach zu sehr geschämt... deswegen hatte ich es euch nicht gesagt... ich hoffe ihr könnt das wenigstens etwas verstehen.“ Hermine legte ihre Hand auf Selenes. „Aber natürlich können wir das... du bist doch unsre Freundin... das hätte mich auch wirklich sehr gewundert, wenn du jetzt plötzlich die Seiten gewechselt hättest!“ Selene lächelte. „Danke! Ich hoffe Harry wird es auch verstehen... ich habe ihn bestimmt sehr enttäuscht und er wird bestimmt nicht mehr mit mir reden!“ Hermine schüttelte den Kopf. „Du kennst unsren Harry nicht... er wird sich schon wieder einkriegen, glaub mir!“ Selene war davon nicht gerade überzeugt. „Das hoffe ich!“ meinte sie geknickt. „Aber jetzt hat er ja eine neue Liebe gefunden!“ Hermine und Ron schauten sie fragend an. „Habt ihr das nicht mitbekommen?“ „Was? Was sollen wir mitbekommen haben?“ „Er hat eben in der großen Halle Ginny geküsst.“ Ron klappte die Kinnlade herunter. „Er hat WAS?“ schrie er fast. „Er hat deine Schwester geküsst. Ich hab es mit eigenen Augen gesehen... es war ja schon nicht mehr zu übersehen!“ Hermine war genauso geschockt wie Ron. „Aber wieso das? Ich dachte Harry hätte nur ein Auge auf d-.“ Hermine bekam von Ron in den Po gezwickt. „Auh!“ schrie sie fast und schaute Ron böse an. Ron warf ihr einen warnenden Blick zu. Selene wusste, dass sie etwas vor ihr verheimlichten. „Auf wen hatte er ein Auge geworfen? Auf Cho Chang? Das weiß ich bereits. Er war ja kurz mit ihr zusammen.“ meinte Selene. „Ach du weißt das?“ „Ja Harry hat es mir mal erzählt.“ Madam Pomfrey kam zu den Schülern. „Meine Lieben, ich muss euch jetzt leider wegschicken, Mrs. Johnson braucht noch dringend etwas Ruhe... morgen wird sie ja wieder wie geregelt im Unterricht erscheinen.“ „Na gut... dann gehen wir mal! Bis morgen dann Selene!“ meinte Hermine und lächelte sie an. Sie verließen den Krankenflügel und Selene lag ganz alleine im Krankenzimmer. Sie legte sich in die Kissen zurück und schaute zur Decke. Hatte Harry Ginny wirklich nur aus Eifersucht geküsst oder war er doch in Ginny verliebt? Warum hatte sie auch zu ihm schauen müssen? Wäre sie doch nur direkt Malfoy gefolgt, ohne zu ihm zu schauen, dann hätte sie den Kuss gar nicht mitbekommen oder war es vielleicht besser so? Nein, besser konnte es auf keinen Fall sein, so viele Fragen, wie ihr jetzt im Kopf herum schwirrten. Sie schloss die Augen und versuchte einzuschlafen, aber so recht wollte ihr das nicht gelingen, da Harry ihr vor den Augen herumschwirrte.
 

Am nächsten Morgen war Selene schon ganz früh auf. Sie hatte die Nacht über, wie sie sich schon gedacht hatte, kaum geschlafen und war ziemlich fertig mit der Welt. Madam Pomfrey gab ihr eine Tablette für die Prellungen und so durfte sie dann gegen sieben den Krankenflügel verlassen. Sie zog sich um, schnappte sich im Schlafsaal der Mädchen ihre Schultasche und schlich sich wieder aus dem Turm, um etwas zu frühstücken. Die große Halle war außer zwei, drei Ravenclaw-Schülern leer und so setzte sie sich schweigend an den Gryffindortisch und nahm sich ein Brötchen. Eigentlich hatte sie gar keinen Appetit. Sie aß gelangweilt ihr Brötchen und blätterte im Tagespropheten rum. Während sie in der Zeitung rumblätterte, merkte sie, wie sich Pansy Parkinson vor sie stellte und sie finster anschaute. „Johnson du Flittchen.“ Selene schaute sie nicht an. „Parkinson was willst du?“ fragte sie unfreundlich. „Wundert mich, dass du wieder so schnell aus dem Krankenflügel raus bist... ich glaube ich hätte dich härter treffen sollen.“ Sie ignorierte ihr Kommentar. „Johnson ich warne dich, wenn du jemals noch mal mit Malfoy reden solltest, bringe ich dich mit eigenen Händen um!“ Selene lächelte kurz. „Parkinson ich bitte dich... du würdest dich nur blamieren... lass es lieber!“ „Ach und wieso? Du meinst also du wärst stärker als ich? Das hast du mir aber gestern nicht gezeigt.“ „Ja das glaube ich nicht nur, das weiß ich... und das mit gestern... ich duelliere mich nicht mit Schulkollegen...außer sie legen es drauf an!“ meinte Selene gelassen. Parkinson zog ihren Zauberstab. „Und wenn ich es drauf anlege?“ Selene verdrehte die Augen. „Du hast keine Chance Parkinson, vergiss es! Willst du es wirklich drauf anlegen, von der Schule zu fliegen? Ich bin sicher, dass Dumbledore gestern mit dir geredet hat wegen der Sache von gestern!“ Parkinson funkelte sie sauer an. „Ja hat er na und? Dumbledore hat eh bald nichts mehr zu sagen, wenn Voldemort aufkreuzt.“ „Denkst du... dann täusch dich mal nicht!“ Selene stand auf und sah, wie Malfoy die Halle betrat. Er schaute direkt zu Parkinson, die drohend Selene den Zauberstab empor streckte. Selene lief ein Stück Richtung Ausgang, als Parkinson auch schon einen Fluch auf Selene losließ. Diese jedoch drehte sich um, hob ihre Hand und der Fluch prallte von ihrer Hand ab und traf Parkinson selbst. Malfoy hatte das ganze beobachtet und kam direkt zu Selene. „Johnson... alles ok?“ „Ja natürlich.... aber ich glaube Parkinson geht es nicht so gut!“ das Mädchen lag bewusstlos auf dem Boden. Malfoy zog Selene mit. „Komm... was interessiert mich Parkinson!“ Selene schaute ihn überrascht an. „Tut es nicht?“ „Nein... seitdem sie dich gestern angegriffen hat und es eben wieder versucht hatte... ich werde sie mit eigenen Händen umbringen, sollte sie auch nur noch mal in deine Nähe kommen!“ Selene blieb stehen. „Malfoy hast du Fieber?“ fragte Selene ihn. Der Slytherin schaute sie etwas angespannt an. „Nein wieso?“ „Naja ich hatte mich gerade gefragt, wieso du versuchst mich zu beschützen!“ er zuckte mit den Schultern. „Ich kann es auch lassen, wenn dir das lieber ist!“ er drehte sich um und lief weiter. Selene folgte ihm. „Nein, ich hatte nur nicht damit gerechnet, dass du dich jetzt immer noch mit mir sehen lässt.“ er schaute sie an. „Schlimmer kann es doch wohl nicht mehr kommen, wieso sollten wir es dann nicht genießen, das Gespött der Schule zu sein?“ er grinste nun. Selene grinste nun auch. „Na schön einverstanden...schocken wir sie halt noch ne Weile!“

Kann Hass sich zu Liebe entwickeln?

Kann Hass sich zu Liebe entwickeln?

Auf dem Weg zum Saal kam ihnen Professor Mc Gonagall entgegen. „Mrs. Johnson, Mr. Malfoy, folgen sie mir bitte, Professor Dumbledore möchte sie beide sprechen!“ meinte sie ernst. Beide schauten überrascht und hatten kein gutes Gefühl bei der Sache. Sie folgen der Lehrerin zügig und als sie in Dumbledores Büro sich setzten, lächelte der Schulleiter sie an. „Selene... ich freue mich, dass es dir wieder besser geht!“ Selene blieb ernst. „Nun gut... ich habe euch hergebeten, weil ich eine weitere Entscheidung getroffen habe, die euch beide betrifft!“ Malfoy verdrehte die Augen. „Sie beide haben sich doch, wie mir mitgeteilt wurde, zur Schülersprecherwahl eingetragen!“ beide nickten zaghaft. „Ich würde Sie beide gerne als Schülersprecher auswählen... in diesem Jahr wären sowieso die Häuser Slytherin und Gryffindor mit den Wahlen dran und da ihr beide euch ja schon gut auf dem Ball verstanden habt, denke ich, seit ihr ein gutes Team!“ Selene und Malfoy schauten ihn überrascht an. „Wir? Schulsprecher?“ fragte Selene und Dumbledore nickte. „Ich weiß ja noch nicht einmal so richtig welche Aufgaben man zu erfüllen hat als Schulsprecher!“ meinte Selene. Dumbledore lächelte warmherzig. „Keine Sorge Selene, das bekommst du schon noch erklärt... ich frage euch jetzt... würdet ihr die Aufgabe übernehmen?“ Malfoy und Selene überlegten kurz. Dann schauten sie sich an und lächelten kurz. „Ja warum nicht... kann nicht schaden!“ meinte Malfoy. Dumbledore schaute zu Selene und wartete auf ihre Antwort. „Nun gut, da Malfoy ja einverstanden ist, denke ich, werden wir keine großen Probleme miteinander haben!“ Dumbledore lächelte. „Wunderbar... vielen Dank! Ich bin sicher, dass ihr euer Amt gut verteidigen werdet!“ sie nickten. „Als Schülersprecher möchte ich euch darauf hinweisen, dass die Schulsprecher in einem eigenen Turm untergebracht sind. Dieser Turm wird euch Professor McGonagall zeigen. Habt ihr noch Fragen?“ sie schüttelten den Kopf. „Nun gut, das war’s dann fürs Erste... danke!“ damit war das Gespräch beendet und sie verließen mit McGonagall das Büro. „Ihre Koffer und ihr anderes Hab und Gut wird ihnen wie gewohnt direkt in ihren Schlafsaal bereit stehen!“ sie folgen McGonagall eine steile Treppe hinauf und vor einem Porträt blieb die Lehrerin stehen und gab das Passwort durch. „Ich wünsche Ihnen einen guten Start als neue Schulsprecher!“ meinte sie und lief wieder die Treppe hinunter. Selene und Malfoy betraten den Gemeinschaftsraum. Der Raum war eigentlich wie jeder andere Gemeinschaftsraum eingerichtet mit Tischen, Stühlen, Sesseln, einem Sofa, Regalen und einem Kamin an der ihr gegenüberliegenden Wand. An jeder Seite des Kamins ging eine Treppe hoch, die vermutlich zu den Schlafsälen führten. Der ganze Raum war in den Gryffindor und Slytherin Farben gehalten, was sich ein bisschen zu beißen schien. Selene ging bis in die Mitte des Raumes und schaute sich weiter um. „Ich fasse es nicht... wir beide Schulsprecher... zuerst Tanzpartner und jetzt Schulsprecher...sag mal findest du das nicht merkwürdig?“ fragte Selene. Malfoy kam zu ihr. „Ziemlich...aber was wollen wir machen? Dumbledore ist nun mal der Boss hier und wir müssen uns nach ihm richten... außerdem... so schlecht finde ich es gar nicht.“ Selene lächelte. „Ja... jetzt haben wir unsre Ruhe und brauchen uns nicht mehr mit den anderen rumärgern... jetzt können nur noch wir uns gegenseitig auf die Nerven gehen.“ Malfoy grinste. „Und ob! Vielleicht bekomme ich ja jetzt noch mehr dein feuriges Temperament zu spüren.“ „Bestimmt Malfoy, ganz bestimmt!“ meinte sie und lief hoch in ihren Schlafsaal. Dort stand ein großes Himmelsbett mit rotem Himmelsvorhang. Dann hing an der Wand natürlich das Wappen des Hauses und viele goldene Kerzenständer. Selene schaute auf eine Uhr, die ihr gegenüber vom Bett hang. Viertel vor acht. „Was schon so spät? Verdammt... wir kommen zu spät zu Snapes Unterricht!“ sie rannte wieder die Treppe hinunter, aber Malfoy war nicht da. „Malfoy!“ rief sie. „Was!“ meinte eine etwas gereizte Stimme. „Wir kommen zu spät zu Snapes Unterricht... los komm schon!“ er verdrehte die Augen. „Johnson, was machst du für ne Hektik? Wir sagen ganz einfach, dass wir noch zu Dumbledore gerufen wurden!“ er holte seine Tasche und ging mit ihr hinaus. Vor Snapes Klassensaal trafen Malfoy und Selene auf Harry, Hermine und Ron. Als Harry Selene neben Malfoy sah, verfinsterte sich sein Blick und er wurde stinksauer. Selene blieb abrupt stehen, wie sie Harry sah und Malfoy schaute sie an. „Selene komm schon!“ er nahm ihre Hand und zog sie an Harry, Hermine und Ron vorbei zur Tür. Professor Snape war noch nicht da und so warteten alle vor dem Saal. Malfoy drückte Selene an die Tür und schaute ihr in die Augen. „Du wirst doch jetzt nicht durchdrehen, nur weil Potter diese Weasley geküsst hat!“ Selene schaute ihm nur kurz in die Augen und wandte den Blick dann zur Seite. „Reiß dich zusammen... du hast keinen Grund Schuldgefühle zu haben, schließlich hat er dir mit der Bitte wegen des Balls vor den Kopf gestoßen und dich verletzt oder?“ Malfoy hatte eigentlich Recht. Aber trotzdem tat es weh, wenn sie ihn sah. Professor Snape kam und ließ die Schüler eintreten. Selene hatte ja eigentlich den Platz direkt neben Harry, aber da sie momentan in dieser Situation war setzte sie sich automatisch neben Malfoy. Crabbe und Goyle gesellten sich zu ihnen. „Hallo Selene... ich wusste gar nicht, dass du jetzt neuerdings mit uns verkehrst!“ meinte Crabbe grinsend. „Crabbe halt die Schnauze und kümmer dich um deinen eigenen Dreck!“ meinte Malfoy angespannt zu ihm. Selene rutschte etwas tiefer in ihren Stuhl und versuchte nicht großartig aufzufallen, aber zu spät. Die meisten Gryffindors, die an ihr vorbeiliefen, meinten leise: „Verräterin!“ Malfoy bekam das natürlich mit und schüttelte nur den Kopf. „Johnson, da müssen wir jetzt durch!“ sie nickte. „Aber dafür zusammen!“ meinte er zu ihr und lächelte. Selene schaute ihn kurz an und lächelte auch.

An dem Tag verlief für Selene alles schlecht. Die meisten schauten sie verachtend an oder würdigten ihr keines Blickes. Für Selene war am schlimmsten, dass Harry sie nicht beachtete. Oder wenn er mal zu ihr schaute, funkelte er sie nur böse an. Sie musste unbedingt mit ihm reden.

Beim Abendessen setzte sich Selene direkt neben Hermine. „Und? Hast du den Tag wenigstens etwas überstanden?“ fragte Hermine mitfühlend. Selene seufzte. „Ja, aber das macht einen ziemlich zu schaffen, wenn man nur noch als Verräterin bezeichnet wird.“ „Das versteh ich.“ Harry kam an den Tisch mit Ginny im Schlepptau. Beide setzten sich nebeneinander direkt Selene gegenüber. „Sag mal, bist du hier nicht am falschen Tisch? Wieso gehst du nicht zu Malfoy, wo du doch so schon die

ganze Zeit mit ihm rumhängst.“ meinte Harry zu ihr. „Mit dir kann ich ja nicht reden, da du mir ja die ganze Zeit aus dem Weg gehst!“ antwortete sie leise. „Weißt du, ich verkehre nicht mit Verrätern!“ er küsste Ginny sanft und bei dem Anblick verkrampfte sich Selenes Magen. Hermine bemerkte Selenes Anspannung. „Hey alles ok?“ „Mir wird schlecht! Ich glaub es ist besser, wenn ich jetzt gehe!” murmelt sie und stand auf. „Ja Verräterin, verschwinde!“ rief Harry ihr nach. „Harry!“ meinte Hermine sauer. „Wenn du wüsstest warum Selene mit Malfoy auf den Ball gegangen ist, würdest du jetzt nicht so über sie urteilen.“ Harry schaute sie sauer an. „Ach dann erklär es mir doch mal, wieso sie mit diesem Idioten auf den Ball gegangen ist?“ „Dumbledore hatte Malfoy und Selene dazu gezwungen... wenn sie es nicht getan hätten, hätte er sie für ne Zeit suspendiert!“ Harry lachte. „Ach komm Hermine, solch einen Stuss glaubst du?“ „Es ist wahr Harry!“ meinte Ron ernst. Harry schaute seine Freunde an. „Natürlich... ich kann euch sagen wieso sie mit Malfoy gegangen ist... sie liebt ihn und hat ein Verhältnis mit ihm.“ „Nein hat sie nicht... Dumbledore wollte beweisen, dass auch die Häuser Slytherin und Gryffindor sich vertragen können.“ Jetzt hörten fast alle am Tisch zu. „Was?“ fragte Harry verwirrt. „Ja... er hatte gehofft, dass sein Plan aufging und bei Selene und Malfoy hatte es anscheinend geklappt. Die beiden haben sich vertragen und gehen wie zwei normale Menschen miteinander um.“ Harry lachte wieder. „Seit wann ist Malfoy normal?“ meinte er gehässig. „Selene hat dir nichts gesagt, oder besser uns nicht, weil sie sich zu sehr geschämt hatte.“ „Ist ja auch verständlich, wenn ich mich auf so etwas einlasse... lieber würde ich sterben, als das ich mit Malfoy mich abgebe!“ Hermine wurde sauer. „Nun daran bist ja nur du schuld! Hättest du ihr nicht vor den Kopf gestoßen und sie um diesen Gefallen gebeten, Ginny für dich zu fragen, dann wäre sie ja wahrscheinlich mit dir auf den Ball gegangen... sie hatte ja extra auf deine Anfrage gewartet und gehofft du würdest sie fragen und was machst du? Du stoßt ihr vor den Kopf und verletzt sie! Typisch für euch Jungs... ihr habt kein Respekt vor den Gefühlen der Mädchen!“ meinte Hermine sauer. „Ach ja natürlich jetzt bin ich wieder dran schuld... alles klar Hermine! Weißt du was? Du kannst mich mal! Mir ist egal was Selene tut oder was sie macht, es interessiert mich ein Scheiß! Von mir aus kann sie zur Hölle fahren!“ entgegnete er und Hermine schaute ihn verachtend an. „Du bist es nicht wert, dass Selene deinetwegen sich die Augen ausheult... das ist mir gerade mal klar geworden!“ sagte Hermine enttäuscht, stand auf und verließ die große Halle. Ron folgte ihr.

Nach zehn Min. stand Dumbledore auf. „Meine lieben Schüler... ich habe eine Neuigkeit bekannt zu geben!“ alle Schüler schauten zu ihm auf. „Wir haben eine Entscheidung getroffen, was die Schulsprecher angeht.“ Alle lauschten nun. Malfoy wurde nun mulmig zumute. „Ich gebe nun die diesjährigen Schulsprecher bekannt.“ fuhr Dumbledore fort. „Ich freue mich sehr, dass es sich um zwei unterschiedliche Häuser handelt, wobei es natürlich auch Fragen aufwirft. Aber ich bin mir bei meiner Entscheidung ziemlich sicher, dass sich das Haus Gryffindor.“ Ein Jubeln ertönte. „Und das Haus Slytherin.“ Ein Raunen erschütterte die Gryffindorreihen, während der Slytherintisch jubelte. „Ich bin mir sicher, dass sich die beiden Häuser zusammenraufen werden, da ich mir von den beiden wehrten Schülern sehr viel verspreche.“ gespannt lauschte die Menge, wer es denn nun werden würde. „Somit darf ich Selene Johnson und Draco Malfoy bitten sich zu erheben und sich ihre Abzeichen hier vorne abzuholen.“ Ein Getuschel ging durch die große Halle. Malfoy stand zögernd auf und schaute zu dem Gryffindortisch. Selene war nicht da. Wo war sie? Er ging langsam auf Dumbledore zu und suchte nach ihr. Plötzlich tauchte sie direkt neben ihm auf und hatte einen steinharten Gesichtsausdruck. „Wo warst du?“ fragte er leise. „Bei uns im Turm... mir wurde plötzlich schlecht.“ Malfoy verdrehte die Augen. „Wieso? Hat Potter etwa wieder diese Weasley geküsst?“ sie nickte. „Igit!“ meinte er nur und sie blieben vor Dumbledore stehen. Dumbledore stecke ihnen das Abzeichen an und beide verbeugten sich kurz und liefen dann langsam zurück. Selene jedoch lief nicht zum Gryffindortisch zurück sondern verschwand aus der Halle. Malfoy bemerkte es und folgte ihr dann. Er holte sie direkt ein und lief neben ihr her. „Ich habe mir mal die Freiheit genommen und etwas Essen hoch bestellt, da ich beobachtet habe, dass du noch gar nichts gegessen hast.“ Sie reagierte nicht. Direkt wie sie im Gemeinschaftsraum ankamen, setzte sie sich an den Kamin und starrte ins Feuer. „Selene!“ meinte Draco leise. „Hm?“ „Sieh mich an!“ befahl er ihr. Er stand neben ihr und wartete darauf, dass sie ihn anschaute. Langsam drehte sie den Kopf zu ihm

und seine Vermutung hatte sich bestätigt. Sie hatte geweint... sie hatte wirklich wegen diesem Potter geweint. Er setzte sich neben sie und näherte sich ihrem Gesicht mit seinem Daumen. Wie sie es bemerkte, erschrak sie kurz, ließ aber zu, dass Malfoy ihr die Träne aus dem Gesicht strich. „Er ist es nicht wert, dass du eine von deinen Tränen an ihn verschwendest!“ flüsterte er ihr leise zu. Wieder bildeten sich Tränen in ihren Augen und kullerten an ihrer Wange herab. „Wenn es doch nur nicht so wehtun würde!“ gab sie gequält hervor. Malfoy konnte selbst nicht glauben was er da tat. Er zog sie an sich heran und nahm sie in die Arme. Selene war zuerst auch über seine Reaktion überrascht, nahm jedoch die Umarmung dankend an. „Es tut so weh!“ flüsterte sie leise. „Ich weiß!“ er streichelte sie am Rücken. „Du liebst ihn stimmt’s?“ sie drückte sich etwas von ihm weg und schaute ihn an. „Nein... das tue ich nicht... ich weiß nur, dass er ein sehr guter Freund ist und das ich ihn nicht verlieren will.“ Malfoy lächelte gezwungen „Das versteh ich. Obwohl ich Potter nicht leiden kann, hoffe ich für ihn, dass er bald zur Vernunft kommt und sich mit dir wieder verträgt, sonst bekommt er mit mir Ärger!“ Selene lächelte kurz. „Ich danke dir!“ meinte sie. „Wofür?“ „Für das gerade eben... dein altes Ich hätte das nie getan, aber seitdem wir gezwungen wurden auf den Ball zu gehen, bist du irgendwie anders geworden.“ Malfoy grinste. „Ich weiß, daran bist du Schuld... durch deine Anwesenheit habe ich mich so verändert, ich weiß nicht wieso, aber ich bin ziemlich dankbar dafür.“ „Na dann... ich werde mich jetzt mal in mein Zimmer zurückziehen und mich duschen! Wenn das Essen da ist, kannst du mich ja rufen!“ sie stand auf und lief hoch in ihren Schlafsaal. Dort ging sie wie geplant unter die Dusche und lief das warme Wasser über ihren Körper fließen. Eine ganze Weile stand sie unter dem warmen Wasser und regte sich nicht. Sie musste unbedingt die Bilder in ihrem Kopf vergessen, der Kuss, die Worte, die er in der großen Halle gesagt hatte, einfach alles. Sie wollten einfach nicht aus ihrem Kopf verschwinden. Sie stieg aus der Dusche und trocknete sich ab. Wie sie sich anzog, bemerkte sie, wie jemand an ihre Zimmertür klopfte. Es war vermutlich Malfoy, der ihr wegen des Essens Bescheid geben wollte. In dem Moment, wie sie die Badezimmertür öffnete und sich noch schnell ihr Top überzog, stand er schon vor ihr und musterte sie grinsend. „Ich glaube ich muss öfters zu dir kommen!“ „Hättest du wohl gerne!“ entgegnete sie kühl und lief mit ihm runter zum Tisch. „Deine Haare sind noch nass!“ „Ich weiß!“ „Willst du sie dir nicht zuerst trocknen, bevor wir essen?“ „Nein... ich habe jetzt Hunger und nicht nachher!“ sie setzte sich an den Tisch. Während des Essens beobachtete Draco jede Bewegung von Selene. „Hör auf mich so zu beobachten, du machst mich langsam nervös!“ meinte sie belanglos und las in einem Buch. „Sorry, aber ich kann nicht anders!“ „Ja natürlich!“ meinte sie und verdrehte die Augen. „Mir ist aufgefallen, dass wir beide uns noch gar nicht richtig kennen... ich weiß nichts aus deiner Vergangenheit, einfach gar nichts!“ Selene schaute ihn überrascht an. „Das ist vermutlich auch besser so. ... Meine Vergangenheit ist nicht sehr berauschend... ich rede nicht gerade gerne darüber!“ er schaute sie eindringlich an. „Wieso? War sie so schrecklich?“ „Etwas... es gab zwei Vorfälle, die ziemlich extrem waren!“ „Erzähl sie mir... lass mich an deinem Leben Teil haben...bitte!“ „Wieso?“ fragte sie ihn ernst. „Wie...was wieso? Ich glaube, wenn wir hier die Monate noch zusammen in diesem Turm überleben wollen, sollten wir versuchen miteinander auszukommen und etwas über den anderen wissen! Oder meinst du nicht?“ sie antwortete nicht. „Ich meine ich kann auch sofort wieder in mein altes Ich zurückkehren und wieder der beschissene Malfoy sein! Willst du das?“ sie schaute ihn grinsend an. „Wieso grinst du jetzt so!“ „Du hast gerade etwas richtiges gesagt... du warst echt beschissen mit deinem alten Ich!“ sie lachte jetzt und er verdrehte die Augen. „Nun gut... ich bin gespannt was du zu meiner Vergangenheit zu sagen hast!” Draco lehnte sich in seinem Stuhl zurück. „Ich kam in Godric’s Hollow zur Welt. Meine Eltern waren reinblütig und von edler Abstammung. Als ich ungefähr ein halbes Jahr alt war, wurden sie von deinem Meister umgebracht. Ich jedoch wurde von Dumbledore gerettet und zu meinen heutigen Stiefeltern gebracht. Dort wuchs ich dann auf und mit 11 Jahren schickten sie mich nach Durmstrang. Wie ich dir ja schon gesagt habe, war meine Schulzeit dort nicht gerade berauschend. Ich war all die Jahre über eine Einzelgängerin. Meine beste Freundin war ich selbst! Warum das so war, weiß ich nicht, will ich auch gar nicht wissen! Dann eines Tages wurde die Schule dann von den Todessern angegriffen und sie entführten mich. An einem Tag, während meine Gefangenschaft, änderte sich schlagartig mein Leben.“ Sie machte eine Pause. „An diesem einen Tag kam der Meister höchstpersönlich zu mir und brachte jemanden mit in meine Zelle. Diese Person war mein Bruder, den ich all die Jahre zuvor nie mehr gesehen hatte. Damals, als meine Eltern angegriffen wurden, versteckte er sich all die Jahre und kam nie mehr an die Oberfläche. Voldemort stellte ihn vor mich, verletzt, geschwächt und kaum wieder erkennbar. Ich fragte Voldemort was er von mir wolle und wieso er mich festhielt, aber er gab mir keine Antwort. Stattdessen folterte er vor meinen Augen meinen geliebten Bruder und tötete ihn zum Schluss. Obwohl ich ihn nicht wirklich kannte, war er ein Teil von mir, er war mein Bruder und er war der Einzige noch überlebende aus meiner Familie... aber jetzt bin ich nur noch die letzte aus der Familie Johnson.“ Sie legte wieder eine Pause ein und Malfoy merkte, wie sich die Wut in ihm breit machte. „Wie mich dann Dumbledore aus der Gefangenschaft befreite und mich wieder zu meinen Pflegeeltern brachte, haute ich dort ab. Ich wollte für immer verschwinden. Ich packte meine Sachen und suchte mir eine eigene Wohnung. Das war wohl der größte Fehler, den ich je tun konnte. Denn während ich alleine vor mich hintrauerte und nur noch Hass empfand, war niemand da, der mir helfen konnte, wieder Licht am Ende des langen dunklen Weges zu finden. Tagelang saß ich in meiner Wohnung, trauerte vor mich hin und schwor Rache. Ich zog mich plötzlich nur noch schwarz an, ging selten auf die Straße und unter die Leute und blieb wie gewohnt die Einzelgängerin.“ Ihr Blick war gedankenversunken. „Eines Abends begab ich mich dann in eine Kneipe und versuchte wieder etwas Freude am Leben zu bekommen, aber es gelang nicht. Ich saß also dort in der Kneipe, hörte den Gesprächen der Männer zu und versuchte mich an der Musik, die dort spielte etwas zu erfreuen und dann geschah etwas, das hätte nie passieren dürfen. Ein Mann kam zu mir und wollte seinen Spaß haben. Er machte sich an mich ran, bedrängte mich und versuchte mich aus der Kneipe zu zerren. Wie er mich dann angrabschte, rastete ich aus. Ich warf ihn zu Boden und schlug wutverzerrt auf ihn ein. Die ganze Wut und der ganze Hass, die sich all die Wochen in mir angestaut hatten, ließ ich an dem Mann aus. Erst als mich jemand von dem Mann wegzog, bemerkte ich erst, was ich getan hatte. Ich hatte den Mann fast tot geprügelt.“ Sie hielt inne. „Und was passierte dann?“ fragte Malfoy ernst. „Naja, ich wurde wegen schwerer Körperverletzung angezeigt und kam mit einer Geldstrafe davon.“ Er lachte kurz. „Wie viel musstest du diesem Arsch bezahlen?“ „6000!“ Malfoy schaute überrascht. „Was? So viel?“ Selene zuckte mit den Schultern. „Hätte ich ihn umgebracht, wäre das viel schlimmer gewesen.“ „Was hast du dann gemacht, nachdem du aus dem Desaster draus warst?“ „Ich blieb in meiner Wohnung. Das Ganze hatte sich so schnell rumgesprochen, dass mich alle Leute mieden und Angst vor mir hatten. Einige meinten sogar ich wäre ein Anhänger des dunklen Lords.“ „Weiß Dumbledore davon?“ „Natürlich weiß er davon... an ihm geht nichts vorbei.“ Sie schwiegen. „Das mit deinem Bruder tut mir echt leid... das hast du echt nicht verdient.“ meinte Draco leise. „Ich glaube kein Mensch hätte das verdient oder?“ er schüttelte den Kopf. „So, da ich dir nun mein ganzes Leben erzählt habe, will ich auch was von dir hören.“ Er grinste. „Bei mir gibt es nicht viel zu erzählen, mein Leben ist die reinste Scheiße. Ich muss meinem Vater gehorchen, meine Mutter ist mir das Wichtigste auf der Welt und von Voldemort werde ich erpresst. Wenn ich nicht tue, was er verlangt, bringt er meine Mutter um.“ Selene wurde sauer. „Das ist nicht richtig... wieso erzählst du nicht Dumbledore von deinen Problemen?“ Malfoy stöhnte. „Selene, das kann ich nicht...Voldemort ist mit mir immer verbunden... er würde es sofort erfahren, Snape bewacht mich schon die ganze Zeit... er ist Voldemorts linke Hand hier in der Schule.“ „Oh... dann kannst du es wirklich nicht... schon klar! Mist...es muss doch noch einen anderen Weg geben!“ Malfoy stand auf. „Nein den gibt es nicht. Ich werde Voldemorts Befehle ausführen und mehr nicht... ich will das Leben meiner Mutter auf gar keinen Fall gefährden, verstehst du das?“ er schaute sie an. „Ja natürlich!“
 

Nachdem die beiden Schulsprecher ihr Gespräch beendet hatten, zog sich Malfoy in sein Zimmer zurück und Selene verließ den Turm. Sie lief zum Gryffindorturm und wollte dort noch ihre Kleider abholen, die sie Hermine geliehen hatte. Wie sie den Gemeinschaftsraum betrat, saß Harry ganz alleine am Kamin und starrte in die Flammen. Anscheinend hatte er sie nicht bemerkt, da er sich nicht regte. „Soll ich jetzt mit ihm reden? Und ihm die Sache erklären?“ fragte sie sich selbst. Sie lief zu ihm und stellte sich neben ihn. Erst jetzt schaute er zu der neben ihm stehenden Person und sein Blick wurde auf der Stelle böse. „Harry ich muss unbedingt mit dir reden!“ meinte sie ernst. „Auch und worüber? Außerdem... wieso hast du hier eigentlich noch Zutritt, wo du doch mit Malfoy einen Turm teilen darfst? Dir müsste der Zutritt in den Gryffindorturm verweigert werden!“ meinte er und stand auf. „Bitte hör mir nur einen Moment zu... ich will dir die Sache mit dem Ball erklären!“ „Das kannst du dir sparen, Hermine hat mir schon alles gesagt.“ Entgegnete er sauer. „Ich

will dir nur sagen, dass ich niemals mit Malfoy auf den Ball gegangen wäre, wenn Dumbledore uns nicht gezwungen hätte... glaub mir, Malfoy war das auch nicht Recht, schließlich hat er jetzt meinetwegen seinen Ruf verloren!“ „Da ist er doch wohl nicht der Einzige oder? Ist dir eigentlich klar, was du getan hast?“ fragte er vorwurfsvoll. „Du hast das Haus Gryffindor verraten in dem du dich mit einem Slytherin verbündest.“ „Verbünde? Ich verbünde mich doch gar nicht mit Malfoy... wie kommst du darauf, dass ich mich mit Malfoy verbünde?“ „Ich sehe euch doch dauernd zusammen herumlaufen... wer weiß was wirklich zwischen euch läuft.“ Er drehte sich von ihr ab und wollte gehen, doch Selene hielt ihn an der Hand fest und zog ihn wieder zu sich. „Dreh mir nicht den Rücken zu, wenn ich mit dir rede, wir waren noch nicht fertig!“ „Ich schon.“ Er riss sich von ihr los. „Du glaubst also, dass ich mit Malfoy ein Verhältnis habe?“ fragte sie jetzt sauer. „Ja das glaube ich, aber es ist mir auch jetzt ziemlich egal.“ Ihre Wut steigerte sich schlagartig. Wie konnte er nur so stur und gehässig zu ihr sein. „Weißt du, das ganze wäre alles nicht passiert, wenn du deine Augen aufgemacht hättest und gesehen hättest, dass ich wegen dir, meine ganzen Ballanfragen abgelehnt habe und nur auf deine gewartet hatte.“ „Ach jetzt bin ich wohl wieder Schuld.“ „Weißt du was in mir momentan vorgeht? Kannst du dir überhaupt nur ansatzweise denken, wie ich mich momentan fühle? Nein, kannst du nicht... ihr Jungs seit ja immer so ignorant. Du hast mich verletzt Harry... sehr sogar!“ er kam näher zu ihr. „Ach meinst du, du hättest mich nicht verletzt? Weißt du wie ich mich gefühlt habe, als ich dich mit Malfoy in die Halle kommen sah? Ich dachte meine Welt bricht zusammen... das war wie ein Schlag ins Gesicht für mich. Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass du uns jemals so hintergehen könntest.“ Sie bekam Tränen in die Augen. „Aber ich habe das doch nicht mit Absicht getan... Dumbledore hat uns doch dazu gezwungen...weil ich euch nichts davon gesagt habe, hatte folgenden Grund, ich hatte Angst Harry, tierische Angst davor, dass ihr mich ausstoßen würdet.“ Er lachte kurz und verdrehte die Augen. „Wenn du uns was gesagt hättest, hätten wir das sicherlich verstanden, aber so hast du uns alles verschwiegen und hast gewartet, bis wir es selbst erfahren... und das war am härtesten Selene.“ meinte er leise. „Es tut mir leid Harry... es tut mir leid... wenn ich gewusst hätte, dass ich euch damit so verletzen würde, hätte ich euch doch natürlich davon erzählt, aber so dachte ich, wäre es besser!“ „Besser? Für wen denn Selene? Für wen wäre es besser gewesen? Für mich doch wohl ganz bestimmt nicht!“ entgegnete er verzweifelt. „Harry... bitte verzeih mir... ich wollte dich damit nicht verletzen...es tut mir leid!“ eine Träne lief an ihrer Wange herab und tropfte zu Boden. „Ja jetzt tut es dir leid, jetzt wo du gemerkt hast, wie sehr du mich damit verletzt hast!“ Selene schaute zu Boden. „Das ist mal wieder typisch für dich... immer auf stur machen, aber nicht verzeihen können... ich soll dann natürlich verzeihen können und so tun, als wäre nichts gewesen.“ meinte sie leise und schaute ihn wieder an. „Was meinst du damit?“ „Ganz einfach, du hast mich nicht nur einmal verletzt, nein... du hast mich schon dreimal verletzt, das erste war die Bitte mit Ginny, das Zweite war der Kuss, den du Ginny gegeben hast und dann, wie du noch in der Halle zu Hermine gemeint hast, ich solle zur Hölle fahren!“ er schaute sie überrascht an. „Meinst du ich hätte das alles nicht mitbekommen? Du regst dich auf, weil ich dir das mit Malfoy verschwiegen hatte, aber was machst du? Du küsst Ginny vor meinen Augen und dann beleidigst du mich auch noch... so was tut weh Harry und zwar verdammt weh... ich glaube nicht, dass du genauso leiden musst wie ich!“ er wusste nicht was er sagen sollte. „Kannst du dir denken, wie man sich fühlt, wenn man eine Person liebt und dann sehen muss, wie diese Person ein anderes Mädchen küsst? Kannst du dir vorstellen, wie weh das tut?“ sie bekam weitere Tränen in die Augen. „Natürlich kann ich mir das vorstellen, so ging es mir, als ich dich mit Malfoy gesehen habe.“ Sie ging einen Schritt zurück. „Es kann bei dir nicht weh getan haben, schließlich bist du ja mit Ginny zusammen und hast ihr am gleichen Abend noch deine Liebe geschenkt.“ Er schaute kurz zur Seite. „Ich hoffe das du mit Ginny glücklich wirst! Sie hat dich schon von Anfang an geliebt und hatte sich nach deiner Liebe gesehnt. Und jetzt ist ihr Traum endlich wahr geworden, welches Glück dieses Mädchen doch hat.“ meinte sie leise und ging langsam zum Ausgang. „Selene warte!“ sie blieb mit dem Rücken zu ihm stehen. „Wir haben beide Fehler gemacht und...und wenn wir wieder von vorne anfangen könnten, ich meine... ich will dass wieder alles so wird wie früher!“ meinte er verzweifelt. „Es wird nie mehr so sein wie früher Harry, nie mehr!“ meinte sie leise und verließ den

Gemeinschaftsraum und ging wieder zum Schülersprecherturm.

Auf dem Weg zu ihrem Schlafsaal kam ihr plötzlich ein Blitzgedanke. „Aber natürlich... so könnte Draco verhindern, dass er in seine Gedanken eindringt.“ Sie flitzte zu Dracos Schlafsaal, klopfte kurz an und öffnete die Tür. Er lag auf dem Bett und hatte seine Arme hinter seinem Kopf verschränkt. Er starrte nur die Decke an. Selene schloss hinter sich leise die Tür. „Sorry, ich störe dich nur ungern, aber ich habe einen Weg gefunden, wie du verhindern kannst, dass Voldemort in deine Gedanken eindringt.“ Sie wartete auf eine Antwort von Malfoys Seite, aber es kam nichts. Sie ging langsam auf ihn zu und stellte sich neben ihn. „Hey, ist alles ok?“ fragte sie leise. Er stand nun auf und setzte sich an den Bettrand. „Klar ist alles ok... also... was wolltest du?“ „Es gibt einen Zweig der nennt sich Okklumentik... hast du davon schon mal was gehört?“ „Nein...was soll das sein?“ „Nun...dieser Zweig der Magie versiegelt den Geist gegen magisches Eindringen und Beeinflussung. Vielleicht weißt du, dass Voldemort ein hervorragender Legilimentiker ist.“ „Ein was?“ fragte Malfoy verwirrt. „Das ist die Fähigkeit, Gefühle und Erinnerungen aus dem Kopf einer anderen Person herauszuziehen.“ Malfoy stand auf. „Langsam Selene... du meinst er kann Gedanken lesen?“ Selene grinste. „So in etwa... wer die Legilimentik beherrscht, ist unter gewissen Voraussetzungen in der Lage in die Köpfe seiner Opfer einzutauchen und das, was er vorfindet, richtig zu deuten. Voldemort weiß z.B. fast immer, wenn jemand ihn anlügt. Nur wer die Okklumentik erlernt hat, ist imstande, jene Gefühle und Erinnerungen nach außen hin zu verschließen, die der Lüge widersprechen, und kann daher in seiner Gegenwart Falsches äußern, ohne dass er dies spürt.“ Draco ging an seine „Minibar“ und schenkte sich dort Selene und sich etwas Butterbier ein. „Sag mal Selene...woher weißt du das alles?“ „Dumbledore!“ antwortete sie knapp und nahm das Glas an, das Draco ihr anbot. „Ok, nehmen wir mal an, ich würde dieses Okklumentik-Zeug lernen wollen, wer könnte es mir beibringen?“ er schaute Selene erwartungsvoll an. „Naja, du könntest mit meiner Wenigkeit das Vergnügen haben oder mit Snape oder Dumbledore! Aber ich glaube nicht, dass es sonderlich angebracht wäre, wenn du Snape bitten würdest dir Okklumentik beizubringen!“ „Du kannst es auch?“ „Ja...Dumbledore hat es mir mal vor Jahren beigebracht!“ jetzt grinste er plötzlich. „Das ist doch wunderbar...“ er kann näher auf sie zu, so nah, dass sich fast ihre Nasenspitzen berühren konnten. Aber Selene dachte im Traum nicht daran, zurück zu weichen. „Würdest du denn...(er schaute kurz auf ihren Mund) es mir beibringen?“ jetzt hafteten wieder seine Augen in den ihren und Selene lächelte kurz. „Klar würde ich... aber was würde denn für mich dabei rausspringen?“ er grinste kurz. „Keine Ahnung...was möchtest du denn?“ flüsterte er leise. Selene schaute ihn noch einen Moment lang an, dann machte sie einen Schritt zurück und meinte dann: „Ich werde dir Okklumentik beibringen, wenn du aufhörst meine Freunde zu schikanieren!“ Malfoy lachte kurz. „Oh ich bitte dich Johnson... du hättest die Gelegenheit alles von mir zu bekommen und dann willst du, dass ich Potter, Wiesel und diese Sch-... in Ruhe lasse?“ sie funkelte ihn strafend an. „Ja...das wünsche ich mir!“ er zuckte kurz mit den Achseln. „Ok... wenn das dein Wunsch ist!“ er machte eine kurze Verbeugung und trank dann wieder von seinem Butterbier. „Ich würde vorschlagen, wir fangen morgen mit dem Training an... heute Abend ist es schon zu spät!“ sie blickte auf ihre Uhr. „Schön.“ Gab er kurz von sich. Selene trank ihr Butterbier aus und stellte es auf Dracos Minibar. „So...dann mal Gute Nacht!“ sie öffnete die Tür. „Hey Selene!“ sie drehte sich noch einmal zu ihm um. „Danke!“ „Keine Ursache...gern geschehen!“ sie lächelte kurz und verschwand dann aus dem Zimmer.

Selene wurde am nächsten Morgen wieder früh wach. Sie schaute zur Decke ihres Himmelbetts und hoffte, sie könnte noch einmal einschlafen, jedoch gelang es ihr nicht. Widerwillig stand sie auf und ging ins Bad. Sie schaute in den Spiegel und rieb sich die Schläfe. Sie hatte ziemliche Kopfschmerzen. Aus ihrem „Arzneibeutel“ holte sie sich eine Tablette gegen die Kopfschmerzen und schluckte sie mit etwas Wasser. Dann duschte sie sich gemütlich und zog sich für den Unterricht an. Gegen sieben ging sie runter in den Gemeinschaftsraum. Sie schaute zur Treppe, die zu Malfoys Schlafzimmer führte und fragte sich, ob sie nicht hochgehen sollte. Sie wollte gerade auf die Treppe zugehen, da kam auch schon Malfoy zu ihr runter. „Morgen!“ meinte er etwas gereizt. „Morgen!“ entgegnete Selene und blickte ihn fragend an. „Den Blick kenne ich... ich werde dir jetzt nicht erklären, warum ich so ne schlechte Laune habe ok?“ sie hob die Hände. „Ok!“ meinte sie und ging zum Ausgang. Malfoy folgte ihr schweigend in die große Halle. Beide trennten sich dort und jeder ging an den Tisch seines Hauses. Hermine, Ron und Harry saßen schon am Tisch und schauten sie an. „Na? Wie geht’s dir?“ fragte Hermine sie lächelnd. „Außer das ich Kopfschmerzen habe, geht’s mir ganz gut, danke!“ sie setzte sich zu Hermine und schaute Harry kurz an, der ihr auch einen Blick schenkte. Aber sie konnte mit seinem Blick nicht viel anfangen, da sie nicht wusste, was er ausdrückte, Hass, Trauer oder Eifersucht. „Wo ist Ginny?“ fragte Hermine Harry. Er zuckte mit den Schultern. „Wieso fragst du mich? Ich hab sie heute morgen noch nicht gesehen!“ entgegnete Harry ausdruckslos. „Wie war die Nacht mit Malfoy in einem Turm?“ fragte Ron grinsend. „Sehr witzig Ron... Malfoy und ich haben beide unsre getrennten Schlafzimmer und er würde es nicht wagen, mein Bereich zu betreten.“ „Ach und wieso nicht?“ „Naja, wenn er nur einmal mein Schlafzimmer betreten sollte, würde ich dafür sorgen, dass er sich für den Rest seines Lebens für ein Mädchen hält!“ Ron lachte. „Was? Das hast du zu ihm gesagt?“ „Ja, dann würde ich nämlich Pansy Parkinson bitten ihm Zöpfchen zu flechten... und wie ich erfahren habe, kann er sie auf den Tod nicht ausstehen.“ Sie grinste nun Ron an. „Nicht schlecht Selene, wirklich nicht schlecht!“ meinte Ron. Ginny kam zu ihnen und küsste Harry, als sie sich neben ihn setzte. „Na hast du gut geschlafen?“ fragte Harry Ginny. Diese nickte strahlend. Harry legte seinen Arm um ihre Hüfte und zog sie näher zu sich. Selene versuchte das alles zu ignorieren, aber so recht gelang ihr das nicht.

Nach dem Frühstück begaben sich die Gryffindors zu den Ländereien, wo Hagrid auf sie wartete. Selene lief neben Hermine her. „Hey ich bin froh, dass du wenigstens nicht ganz deinen Humor verloren hast!“ meinte Hermine zu ihr. „Keine Sorge...den werde ich so schnell auch nicht verlieren. Ich hab gestern mit Harry gesprochen!“ Hermine schaute sie neugierig an. „Naja ich hab mich eben bei ihm entschuldigt, wegen der Sache mit dem Ball und hab ihm erklärt, wie sehr er mich verletzt hatte mit der Bitte um Ginny.“ „Und jetzt? So richtige Freunde seid ihr ja noch nicht!“ „Nein er meinte wir hätten beide Fehler gemacht und dass es wieder so sein soll wie früher, aber ich machte ihm klar, dass es nie mehr so sein wird, wie früher...die Zeit hinterlässt Spuren!“ sie lächelte gezwungen. „Das wird schon wieder, du wirst sehen!“ Selene nickte und sah Malfoy mit Zabini, Crabbe und Goyle weiter vorne laufen. Parkinson war nicht hier. Anscheinend war der Fluch ziemlich stark. Selene beobachtete Malfoy die ganze Zeit. Er hatte wieder seinen scheiß Charakter an sich und machte dumme Witze über Harry und Ron. Während sie bei Hagrid am Gehege standen und von ihm einen Vortrag über Kobolde zu hören bekamen, schnürte Selene ihren Umhang enger zu, da es doch ziemlich kalt war. Malfoy stand nicht weit von ihr entfernt und lächelte sie kurz an, ohne das es die anderen um ihn herum sahen. Selene lächelte zurück und schenkte dann wieder ihre Aufmerksamkeit Hagrid. Harry, der nur zwei Reihen hinter Selene stand, beobachtete die Beiden. Er war immer noch der festen Überzeugung, dass zwischen den Beiden was lief. Aber wie konnte er das herausbekommen? Momentan sah es ja wirklich nur so aus, als wären sie befreundet, aber sie konnten ihn ja auch genauso gut täuschen. Hermine bemerkte Harrys Blick und stieß ihn an. „Hör endlich auf damit... ich weiß genau, was du denkst!“ meinte sie verärgert. „Ach und was denke ich meine Liebe?“ er schaute sie kühl an. „Das die beiden was miteinander haben!“ erwischt. Wie konnte sie das sehen? Konnte man ihm es wirklich ansehen? Er gab Hermine keine Antwort. „Hast du Selene gefragt?“ „Ja sie meinte, dass sie nichts mit ihm hat, aber ich glaube das nicht!“ Hermine verdrehte die Augen. „Wenn Selene sagt, dass sie nicht mit Malfoy hat, dann hat sie auch nichts mit ihm... und außerdem kann ich mir nicht vorstellen, dass sie überhaupt was mit ihm anfangen würde, wo er doch Gryffindor so hasst.“ Harry schaute wieder zu Malfoy. „Aber Selene hasst er anscheinend nicht... irgendwas sagt mir, dass Malfoy nicht nur mit Selene befreundet sein will!“ Hermine schaute ihn überrascht an. „Harry jetzt spinnst du total...lass dich mal von Madam Pomfrey untersuchen!“ er grinste kurz und hörte dann Hagrid zu.

Nach Hagrids Stunde hatten die Abschlussschüler eine Freistunde. „Hey Selene, kommst du jetzt mit uns?“ fragte Hermine sie. „Nein ich glaub das ist keine so gute Idee! Wir sehen uns ja nachher!“ sie lief in den Schulsprecherturm und setzte sich dort im Gemeinschaftsraum auf einen Sessel am Kamin. Wenige Minuten später kam Malfoy rein. „Na, Hagrids Stunde war doch so was von informativ oder?“ meinte er gespottet und setzte sich zu ihr. „Ziemlich... sag mal ich dachte du wolltest aufhören, dumme Kommentare über Harry, Ron und Hermine abzugeben?“ fragte Selene ihn und Malfoy grinste. „Ja, wollte ich auch, aber ich konnte es mir einfach nicht verkneifen! Sorry... ich werde in Zukunft still sein ok?“ Selen schaute ihn ungläubig an. „Na schön... sag mal hast du Lust nachher mit zu Seidenschnabel zu kommen? Ich wollt wieder ne Runde mit ihm drehen!“ „Der Vogel hat es dir wohl angetan was?“ „Ja... wenn ich auf Seidenschnabel durch die Lüfte fliege, fühle ich mich irgendwie frei, verstehst du?“ „Bist du hier denn nicht frei?“ fragte er sie ernst. „Nein, niemand ist hier so richtig frei... frei ist man erst dann, wenn man tun und lassen kann was man will... momentan können wir das doch wohl nicht, aber nach unsrem Abschluss steuern wir darauf zu!“ er schaute in die Flammen. „Ja du hast Recht... also zu deiner Frage zurück zu kommen, ich werde dich begleiten!“ sie stand auf. „Schön!“ sie ging an ein Bücherregal und holte sich ein Buch und las ein Stück darin. „Sag mal mir ist zu Ohren gekommen, dass Potter der Meinung ist, wir hätten was miteinander... was sagst du dazu?“ Selene schaute von ihrem Buch auf und meinte: „Nicht nur Harry ist der Meinung, fast jeder hier in der Schule ist in dem Glauben! Aber das ist mir so was von egal, von mir aus kann Harry denken was er will, ich hab ihm gesagt, dass es nicht der Wahrheit entspricht, aber wenn er mir das nicht glauben will, dann ist das sein Problem!“ „Hoho... da ist wohl jemand nicht gut auf Potter zu sprechen!“ „Nein das nicht... ich habe mir nur abgewöhnt, jemandem hinterher zu rennen und mich für etwas zu entschuldigen, was ich eigentlich gar nicht brauch und wenn man mich dann immer noch ignoriert, tja, dann weiß ich auch nicht mehr... ich werde auf jeden Fall Harry nicht mehr hinterher rennen und mich bei ihm entschuldigen, denn er hat auch Fehler gemacht und eigentlich auch die meisten! Er müsste derjenige sein, der sich zu entschuldigen hätte.“ Malfoy grinste. „Na endlich...ich dachte schon du würdest ihm ewig hinterher laufen! So ist richtig, zeig ihm, dass auch du Gefühle hast und er nicht auf diesen Gefühlen herumtrampeln kann!“ Selene schaute überrascht. So hatte sie Malfoy ja noch nie reden hören. Er hat sich ja so verändert.
 

Nach weiteren 5 Unterrichtsstunden war es an der Zeit Seidenschnabel einen Besuch abzustatten. Selene zog oben in ihrem Schlafzimmer zuerst noch einen dickeren schwarzen Pullover und ihre geliebte hell-blaue Jeans mit den Schlitzen und dann ihren schwarzen Umhang drüber. Malfoy wartete in der Zeit unten im Gemeinschaftsraum auf sie. „Was mir einfällt...vielleicht sollten wir mal zuerst versuchen etwas Okklumentik zu üben und Seidenschnabels Besuch verschieben!“ Malfoy war mit Selenes Entscheidung so was von überrascht, dass er nichts antworten konnte. „Hol deinen Zauberstab hervor!“ befahl Selene. Malfoy tat wie befohlen und wartete ab. „Du darfst deinen Zauberstab benutzen und versuchen mich zu entwaffnen, oder dich auf irgendeine andere Weise verteidigen, die dir einfällt!“ „Und was wirst du tun?“ „Ich werde gleich in deine Gedanken eindringen!“ „Also ich zähle bis drei...eins...zwei...Legilimens!“ Selene hatte zugeschlagen, bevor Draco bereit war. Der Gemeinschaftsraum verschwamm vor seinen Augen und löste sich auf, Bild um Bild raste ihm durch den Kopf wie ein flackernder Film, so grell, dass er ihn für alles sonst um ihn her blind machte. Es war der grässlichste Tag in seinem Leben. Sein Vater war fuchsteufelswild. Er verpasste ihm einige Schläge, dann ging er zu seiner Mutter und lies dort die Wut an ihr aus. Er weinte, hatte fürchterliche Angst und eine unglaubliche Wut stieg in ihm hoch. Er wollte, dass sein Vater aufhörte, dass alles wieder in Ordnung ist. „Nein“ sagte ein Stimme in Dracos Kopf. „Du sollst nicht weiter sehen, du bekommst sonst nichts mehr zu sehen. Das sind alles Familienangelegenheiten.“ Er spürte einen stechenden Schmerz im Knie. Der Gemeinschaftraum war wieder zu erkennen und er bemerkte, dass er zu Boden gefallen war. Er blickte zu Selene, die ihren Zauberstab gesenkt hatte und sich das Handgelenk rieb. Ein flammender Striemen war dort zu sehen, eine Art Brandmal. „Wolltest du einen Brandzauber ausführen?“ fragte sie kühl. „Nein!“ sagte er verbittert und stand auf. „Dachte ich auch nicht!“ „Du hast mich zu weit reingelassen. Du hast die Kontrolle verloren.“ „Hast du alles gesehen was ich gesehen habe?“ fragte er unsicher. „Ausschnitte davon.“ Es krauste ihn weiter zu machen. „Nun für den ersten Versuch war das gar nicht so schlecht, wie es hätte sein können“ sagte Selene und hob erneut ihren Zauberstab. „Du hast es doch noch geschafft, mich aufzuhalten, obwohl du Zeit und Kraft mit Geschrei vergeudet hast. Du musst konzentriert bleiben, Draco. Halte mich mit deinem Gehirn fern und du musst deinen Zauberstab nicht gebrauchen.“ „Ja, ich versuch’s.“ sagte Draco zornig. „Probieren wir es noch mal... mach deinen Kopf frei...löse dich von allen Emotionen“ Draco schloss kurz die Augen und versuchte seinen Kopf frei zu bekommen, aber er konnte es nicht. Das Geschehene eben schwirrte immer wieder in seinen Gedanken herum. Selene beobachtete ihn. „Du bist nicht bei der Sache Draco... konzentriere dich jetzt...“ sie wartete einige Minuten. „Noch einmal... ich zähle bis drei.. eins-zwei- drei- Legilimens!“

Sein Vater baute sich vor ihm auf, lacht gehässig und ließ ihn mit schmerzenden Knochen liegen. „Denke daran Draco... du gehörst mir... du hast mir zu gehorchen!“ und verließ das Zimmer. „NEIIIIIIN!“ Draco war wieder auf den Knien, hatte das Gesicht in den Händen vergraben und sein Gehirn schmerzte, als ob jemand versucht hätte, es aus seinem Schädel zu ziehen. „Schon gut!“ sagte Selene leise und kam zu ihm. Sie wollte ihm die Hand auf die Schulter legen, aber er schlug sie weg. „Lass mich.“ sagte er zornig. „Ich glaube wir sollten für heute Abend aufhören. Das genügt. Zumindest hast du jetzt mal einen Einblick bekommen. Ich möchte aber, dass du jeden Abend bevor du schlafen gehst deinen Geist von allen Gefühlen löst, dich leer machst und vor allem frei machst. Du musst Ruhe finden.“ „In Ordnung“ murmelte Draco. Selene ging schweigend hoch in ihren Schlafsaal und ließ Draco im Gemeinschaftsraum zurück.
 

Selene und Draco übten alle drei Tage die Okklumentik Technik. In all seinen Gedanken kamen seine Mutter und sein Vater ins Spiel. Immer erschienen Bilder, wo Lucius Malfoy seine Frau schlug und zur Gehorsamkeit zog. Aber auch Draco lies er nicht verschont. Bei einer Übung jedoch konnte Selene sehen, wie Lucius Malfoy seinen Sohn zu Voldemort brachte und dort alleine zurück lies. Voldemort verpasste an dem Tag Draco das dunkle Mal und so wurde er einer von seinen Anhänger, ohne dass er es überhaupt gewollt hatte. Selene wusste, wie sehr Draco unter diesen Erinnerungen litt und erwähnte bis jetzt nie etwas von dein Erinnerungen. Sie wollte nicht noch mehr die alten Wunden bei Draco aufreißen, also tat sie ihm somit den Gefallen und schwieg, bei allen Bildern die sie bis jetzt sah.
 

An einem bewölkten Nachmittag hatten Selene und Draco sich entschieden, Seidenschnabel einen Besuch abzustatten. Während sie zum Gehege des Hippogreifs liefen, sprachen sie kein Wort miteinander. Jeder war mit seinen Gedanken beschäftigt. Erst wie sie sich vor dem Tier verbeugten und es sich vor ihnen verbeugte meinte Malfoy: „Diesmal sitze ich vorne!“ und stieg auf den Rücken des Tieres. „Aber nur weil ich dich gut leiden kann!“ entgegnete Selene und setzte sich hinter Malfoy und hielt sich an ihm fest. „War das jetzt ernst gemeint?“ fragte er sie, wie sie in die Lüfte stiegen. „Eigentlich schon... wieso?“ er zuckte die Schultern. „Ich war nur überrascht!“ sie lachte kurz. Wie sie sich so an Malfoy festhielt, merkte sie seinen durchtrainierten Körper und grinste. Sie flogen wieder über den See und landeten nach zehn Min. an einer kleinen heruntergekommenen Holzhütte mitten in einem finsteren Wald. „Was wollen wir hier?“ fragte Selene überrascht. „Ich will mir mal die Hütte hier ansehen! Ich weiß nicht warum, aber irgendetwas sagt mir, dass ich mir das hier genauer ansehen muss.“ Sie stiegen von Seidenschnabel ab und liefen zur Hütte. „Bevor wir jetzt weiter gehen, muss ich dich noch was fragen, was mir schon lange auf der Seele brennt!“ meinte Selene und hielt ihn fest. Malfoy schaute sie nun eindringlich an. „Wieso bist du wirklich mit mir befreundet? Ich meine du hättest dich doch niemals mit mir angefreundet, wenn der Ball nicht gewesen wäre oder?“ er schaute kurz zu Boden und lächelte. „Ja, der Ball hat vieles verändert, aber meiner Ansicht nur zum Besten!“ er schaute sie wieder an. „Ich wollte dir das schon lange sagen, aber irgendwie habe ich mich nicht so recht getraut... ich kann es nämlich selbst noch nicht glauben!“ Selene’s Herz schlug schneller. „Du hast mich verändert Selene... deinetwegen bin ich nicht mehr so gemein wie vorher...ich...“ Selene konnte nicht glauben was er da tat, das ganze ging so schnell, dass sie gar nicht reagieren konnte. Malfoy zog sie blitzschnell zu sich und küsste sie. Sie war darüber so verdutzt, erwiderte aber den Kuss. Dieser Augenblick war der schönste Augenblick seit langem für Selene. Plötzlich hörten sie einen Schrei und sofort fuhren sie auseinander. Sie blickten sich um. „Das kann nur aus der Hütte gekommen sein!“ meinte Malfoy etwas nervös. Selene zog automatisch ihren Zauberstab. „Über das gerade eben reden wir später!“ meinte sie ernst und ging langsam auf die Hütte zu. Malfoy folgte ihr angespannt. Im Inneren der Hütte brannte ein schwaches Licht und beide Schüler schauten vorsichtig durch das Fenster in die Hütte. Dabei blieb Malfoy fast das Herz stehen. Im Innern der Hütte saß eine blonde Frau an einem Stuhl gefesselt und blutete stark am Kopf. Sie hatte am ganzen Körper Kratzer und ihre Kleider waren an manchen Stellen aufgeschlitzt und blutverschmiert. Gegenüber von ihr stand ein schwarz umhüllter Mann. Man konnte durch den Umhang sein Gesicht nicht erkennen. Selene merkte, wie Malfoy an der Hausmauer zu Boden sank und zitterte. Selene kniete sich zu ihm runter. „Draco was ist los?“ sie schaute ihn besorgt an. „Die Frau...ist... meine Mutter!“ würgte er unter Tränen hervor. „Was? Aber... wer ist die andere Person?“ fragte sie erschrocken leise. Plötzlich durchfuhr sie wieder dieser schreckliche Schmerz am Unterarm. „Kannst du dir das nicht denken? Wer wäre dazu in der Lage?“ Selene verstand. Plötzlich spürte sie, wie sich jemand anders noch der Hütte näherte. Sie zog ohne Kommentar Malfoy an der Hand in den Wald und setzte sich mit ihm hinter einen Baum in Deckung. „Was ist los?“ fragte er angespannt. „Da kommt noch jemand zur Hütte.“ antwortete sie und nickte in die Richtung, wo eine weitere vermummte Person zur Hütte kam und anklopfte. Beide beobachteten, wie die dunkle Gestalt die Tür öffnete und die zweite Person herein ließ. Selene wandte sich wieder an Malfoy. „Wir müssen zu Dumbledore... nur er kann deine Mutter dort rausholen.“ Der Junge schüttelte den Kopf. „Nein...bis Dumbledore hier erscheint, ist sie vielleicht schon tot...ich muss sie da rausholen.“ „Das ist Wahnsinn, er wird dich in Null-Komma-Nichts erledigen!“ „Ich muss sie aber da rausholen, es ist meine Mutter Selene!“ er war am verzweifeln. Sie schaute in die Dunkelheit. „Na schön... dann holen wir sie eben zusammen da raus!“ Malfoy schaue sie an. „Was?“ sie stand auf. „Wir holen sie da zusammen heraus!“ „Nein kommt gar nicht in Frage, das ist mein Kampf, nicht deiner...du hältst dich da gefälligst raus ok? Ich möchte nicht, dass dir was passiert!“ sie kniete sich zu ihm runter und schaute ihn ernst an. „Jetzt ist es auch mein Kampf, du kannst mich nicht davon abhalten mit dir zu gehen!“ er wusste nicht was er sagen sollte. Sie blickten sich einige Sekunden lang tief in die Augen, bis Malfoy sich ihr wieder näherte und sie zärtlich küsste. Als sie sich von dem Kuss lösten meinte Draco: „Du bist unglaublich Selene weißt du das?“ sie lächelte. „Nein, ich setze mich für meine Freunde ein und helfe ihnen so gut ich kann, nichts weiter!“ er schüttelte den Kopf. „Wahrscheinlich habe ich mich deswegen in dich verliebt... weil du was besonderes bist!“ sie küsste ihn noch mal kurz und zog ihn dann hoch. „Am besten denken wir uns jetzt einen Plan aus, wie wir deine Mutter da rausholen. Er wird sie mit Sicherheit uns nicht freiwillig rausrücken!“ meinte Selene ernst. „Ich weiß!“ „Da fällt mir was ein, wo ist überhaupt dein Vater? Ich meine, Voldemort hält gerade deine Mutter gefangen und dein Vater tut nichts dagegen sie da rauszuholen?“ Draco schaute zu Boden. „Kann er auch nicht... er ist in Askaban... sie haben ihn in Gefangenschaft genommen, weil sie anscheinend Beweise dafür hätten, dass er ein Anhänger von diesem Monster sei!“ Selene weitete die Augen. „Was? Aber...“ er unterbrach sie. „Jetzt ist nicht die Zeit dafür, darüber zu reden, holen wir meine Mutter daraus!“ „Warte noch kurz.“ Sie schloss die Augen und versuchte mit Dumbledore in Gedanken Kontakt aufzunehmen.

Selenes wahre Herkunft

Selenes wahre Herkunft

Der Schulleiter saß hinter seinem Schreibtisch und unterschrieb gerade einen Brief, als er eine Stimme vernahm. „Professor Dumbledore, hier ist Selene... wir benötigen ihre Hilfe, Draco Malfoys Mutter wird von Voldemort gefangen gehalten. Bitte helfen Sie uns!“ damit war die Botschaft zuende. Dumbledore sprang direkt auf und rief Professor McGonagall und Snape zu sich. Beide

Lehrer erschienen wenige Minuten später in seinem Büro.

Selene öffnete wieder die Augen. „Ich hoffe er findet uns!“ meinte sie leise. „Was? Wer findet uns!“ „Ich habe gerade mit Dumbledore in Gedanken Kontakt aufgenommen... ich habe ihm die Lage erklärt und um seine Hilfe gebeten.... das letzte Mal, als ich das gemacht habe, war ich in der Gefangenschaft. Damals hatte er mich auch direkt gefunden!“ Malfoy schaute überrascht. „Sag mal was kannst du noch alles?“ sie lächelte. „Naja-.“ Dumbledore sprach zu ihr in Gedanken. Sie erstarrte und hörte ihm zu. „Selene, ich bin auf dem Weg zu euch... bleibt versteckt und macht nichts voreiliges... wir holen Mr. Malfoy’s Mutter da raus.“ meinte Dumbledore zu ihr. Draco schaute seine Freundin an. „Was ist?“ „Dumbledore hat gerade zu mir gesprochen, er ist auf dem Weg hierher... wir sollen nichts voreiliges tun.“ meinte sie. Plötzlich kam hinter einem Baum eine vermummte Gestalt hervor und wollte sie mit einem Fluch treffen, aber Selene reagierte schnell, zog Malfoy hinter einen Baum und der Fluch ging daneben. „Scheiße! Jetzt müssen wir uns doch verteidigen.“ murmelte sie und zog mit Malfoy gleichzeitig ihren Zauberstab. Beide sprangen zusammen hinter dem Baum hervor und schossen mit einem Lähmungszauber auf den Todesser, aber der Gegner wehrte ihn ab. Selene konnte sehen, wie Voldemort aus der Hütte kam mit Malfoys Mutter. „Marius, was ist da los?“ fragte Voldemort. Selene und Malfoy disapparierten direkt Voldemort vor die Füße. „Voldemort, lass meine Mutter frei!“ schrie Draco. Der Todesser, der Selene und Draco angegriffen hatte, zog sich zurück und Selene stellte sich zu Draco. „Draco... was fällt dir ein?“ er hob seine Hand. „Crucio!“ in dem Moment schrie Draco auf und sank zu Boden. „Aufhören!“ meinte Selene. Voldemort schaute zu Selene und grinste kurz. „Selene... was für eine Freude dich zu sehen! Es überrascht mich etwas, dich hier mit Draco zu treffen! Hast du etwa die Seiten gewechselt?“ fragte Voldemort sie. „Nicht das ich wüsste... wenn das so wäre würde ich mich dir doch nicht in den Weg stellen oder?“ er quälte Malfoy weiter. „Hör auf!“ schrie sie und von Sekunde zu Sekunde wurde sie wütender. Sie sah wie Malfoy am Boden lag und sich zusammenkrümmte und vor Schmerzen schrie. Der Anblick ließ sie völlig ausrasten. „Lass ihn in Frieden!“ schrie sie und in dem Moment ballte sich eine gewaltige Kraft um sie. Ihre blauen Augen wurden plötzlich rabenschwarz und ihr Blick finster. Voldemort ließ von Malfoy ab und beobachtete Selene, wie sie ein Stück über dem Boden schwebte. „Sieh einer an, welche Kraft du doch besitzt! Hätte ich wirklich nicht gedacht!“ meinte Voldemort und lachte laut. Malfoy stand zitternd auf und schaute zu Selene. „Selene verschwinde... er wird dich umbringen!“ meinte er mit schwacher Stimme. „Draco hat Recht... das werde ich in der Tat!“ Selene blieb ernst und dachte nicht daran zu verschwinden. „Selene bitte... verschwinde... ich werde das alleine regeln!“ meinte Malfoy und stand geschwächt auf. Selene funkelte Voldemort böse an. Ihr Blick war voller Hass. Dumbledore, Mc Gonagall und Snape erschienen. „Selene zieh dich mit Draco zurück!“ meinte Dumbledore, aber Selene bewegte sich nicht von der Stelle. „Halle Dumbledore so trifft man sich wieder!“ sagte Voldemort amüsiert. „Wo wir doch jetzt schon mal alle hier zusammen sind, denke ich sollten wir doch Selene ihre wahre Abstammung preisgeben oder?“ rief Voldemort. „Das ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt Tom!“ entgegnete Dumbledore. Selene wurde hellhörig. „Was soll das heißen?“ fragte sie ernst. Voldemort schaute sie an. „Wie ich sehe hat dir wirklich niemand die Wahrheit über deine richtige Herkunft erzählt! War ja klar, wer will schon wahrhaben, dass ich dein richtiger Vater bin und du in Wirklichkeit eine Riddle bist!“ Selene glaubte schlecht gehört zu haben und sank auf den Boden zurück. „Das ist nicht wahr!“ meinte sie sauer. „Doch ist es, frag Dumbledore, er kann es dir bestätigen!“ Malfoy, McGonagall und Snape schauten Dumbledore geschockt an. Selene drehte sich zu Dumbledore und blickte diesen ungläubig ins Gesicht. „Hast du das jetzt müssen in die Welt setzen?“ fragte Albus. „Ja musste ich, die Welt soll doch erfahren, dass ich eine Tochter habe und sie ein Nachfahre Riddle’s ist!“ Plötzlich wurde Selene ohne ihren Willen zu ihm gezogen. „Nicht wahr? Du bist meine Tochter...Selene Riddle.“ Er krallte sie an sich und strich ihr über die Wange. Dabei spürte sie seine Kälte. Selene drückte sich angewidert von ihm ab. „Nein...“ meinte sie verunsichert. „So ist es aber... Dumbledore kann es dir bestätigen... frag ihn... er muss dir die Wahrheit sagen!“ Selene schaute fast unter Tränen zu Dumbledore und dieser schaute geknickt zu Boden. „Ist... das wahr?“ fragte sie leise und schluckte schwer. Dumbledore nickte traurig. „Es ist wahr... er ist dein leiblicher Vater...eigentlich habe ich deiner Mutter versprochen, es dir niemals zu sagen, aber jetzt habe ich ja wohl keine andere Wahl mehr!“ Selene lief eine Träne die Wange herab. „Siehst du? Jetzt kennst du endlich die Wahrheit! All die Jahre haben sie es dir verschwiegen und hätten es dir wahrscheinlich nie gesagt, wenn ich es nicht erwähnt hätte!“ flüsterte Voldemort Selene ins Ohr. „Das kann nicht sein... du kannst nicht mein Vater sein!“ Voldemort ließ sie los und stieß sie weg. „Crucio!“ rief er und grinste fies. Sie spürte wie sich alles in ihr zusammen zog, ihre Muskeln, ihre Organe, selbst ihre Nerven. Schreckliche Schmerzen durchströmten ihren Körper. Sie kniff die Augen zu und biss die Zähne zusammen. Sie konnte sich sonst nicht bewegen. Sie spürte wie ihr Blut schmerzhaft durch ihren Körper ran, ihr Herz viel zu feste gegen die Rippen knallte. Sie spürte kein einziges Körperteil mehr, nur noch Schmerzen. Alles drohte zu explodieren. Überall war Hitze! Sie begann zu schwitzen. Sie konnte nicht mehr klar denken, keine Gedanken mehr fassen, alles was sie wusste war, dass sie wollte, dass die Schmerzen endlich aufhörten. Ihr ganzer Körper brannte höllisch, noch nie hatte sie so was gespürt. Sie riss den Mund auf und ein schrecklicher Schrei entrang ihrer Kehle, den Voldemort befriedigt hinnahm. Doch noch immer ließ der Schmerz nicht nach. Das einzige was sie spürte war Schmerz. All ihre Sinne konzentrierten sich anscheinend nur auf das. Sie sah nichts, sie schmeckte nichts, sie hörte nichts, was vielleicht auch daran lag, dass alles bis auf ihre vereinzelten Schreie ruhig war, sie roch nichts und sie spürte nur diesen alles übertreffenden Schmerz. Sämtliche Schmerzen die es gab, bündelten sich und quälten sie bis auch ihre letzte Kraft verbraucht war. Dann so plötzlich wie er gekommen war, hörte er wieder auf. Sie schlug die Augen auf und sah, wie Voldemort von Dumbledore angegriffen wurde. Dann spürte sie, wie jemand sie aus der Nähe von Voldemort wegzog. Schwer atmend lag sie auf dem Boden und war vollkommen erschöpft. Sie hatte keine Kraft mehr. Draco kniete sich zu ihr. „Selene...“ sie konnte noch ein gezwungenes Lächeln aufbringen. Selene schaute sich um. „Wo ist Snape?“ fragte sie leise Draco. Auch Draco schaute sich um und zuckte mit den Achseln. Nach und nach erschienen Todesser und griffen nun auch McGonagall, Selene und Draco an. Draco zog Selene hoch, damit sie aufstand und sich verteidigen konnte. Er schaute besorgt zu ihr. „Kommst du alleine klar?“ fragte er sie. Sie nickte ernsthaft und ging in Kampfstellung. Ein Todesser kam gelassen auf Selene zu und grinste fies. „Halle Selene, kennst du mich noch?“ fragte ihr Gegner. „Natürlich...wie könnte ich dich vergessen Diego!“ „Nicht zu fassen, dass du die Tochter unsres Meisters sein sollst!“ „Tja anscheinend ist es aber so... kann man nichts dran ändern!“ meinte sie und griff ihn an.
 

In der gleichen Zeit saß Harry auf der Couch im Gryffindor Gemeinschaftsraum und hatte durch seine brennende Narbe schreckliche Schmerzen. Hermine und Ron saßen besorgt neben ihm. „Meinst du Voldemort ist wieder aktiv?“ fragte Hermine ihn. „Und wie aktiv... ich könnte mir grad den Kopf abreisen, damit die Schmerzen aufhören!“ „Ich hab gehört, dass Dumbledore, Mc Gonagall und Snape nicht im Haus sind.. Parvarti sagte mir, sie seien ganz plötzlich von Dumbledore gerufen worden und hätten zusammen das Haus verlassen...meint ihr es hat was mit Voldemort zu tun?“ fragte Hermine. Harry überlegte. „Das kann gut möglich sein...hoffen wir, dass nichts schlimmes passiert!“ entgegnete Harry nun auch besorgt.
 

Selene kniete schwer verletzt am Boden und blutete stark am Bauch. Der Todesser hatte sie mehrmals mit dem „Sectumsembra“ Fluch getroffen. Malfoy war auch ziemlich nah am Ende seiner Kräfte. Er hatte ebenfalls schwere Verletzungen. McGonagall verteidigte sich gegen zwei und Dumbledore war mit Voldemort beschäftigt. Es war am verzweifeln! Die Todesser waren in der Überzahl und ihnen Hochhaus überlegen. Während Selene wieder mit ihrem Gegner kämpfte, sah sie mitten im Kampf, dass Malfoy von zwei Todessern gepackt und weggezerrt wurde. Selene versuchte ihren Gegner abzuschütteln, damit sie Draco helfen konnte, aber er gab nicht nach. Selene schaute verzweifelt zu Draco. „Draco, nicht...“ schrie Selene. Draco versuchte sich zu wehren und aus den Klauen der beiden Todesser zu entkommen, aber sie verpassten ihm einen Lähmungszauber. „Hilfe... Selene!“ schrie Draco. „NEIIIIIIN lasst ihn in Frieden!“ sie kehrte ihrem Gegner den Rücken zu und rannte den beiden Todessern nach, die ihren Freund verschleppen wollten, als sie von hinten ein weiterer „Sectumsembra“ Fluch traf. Sie konnte nur noch hören, wie Draco zu ihr meinte: „Selene, versuche meine Mutter zu befreien...bitte...rette sie!“ und die beiden Todesser disapparierten mit Draco davon. „NEIIIIIIIIIIIIIN!“ schrie Selene wieder und streckte ihre Hand in die Richtung, in der Draco verschwand. „Bitte nicht!“ meinte sie und Tränen bildeten sich wieder in ihren Augen. „Kommt zurück... kommt zurück!“ jammerte sie und weinte. Ihr Gegner trat ihr mit dem Fuß hart in den Bauch. „Na los, steh auf Miststück...ich will weiter meinen Spaß haben!“ meinte er voller Kampfeslust. Sie schaute sich die Lage bei McGonagall und Dumbledore an, die nur noch wenig Kraft besaßen und bei dem Anblick steigerte sich automatisch Selenes Wut. Sie ballte die Faust und stand wild entschlossen auf, ihren Gegner zu vernichten. „Was willst du? Spaß? Das hier ist alles nur Spaß für dich? Na warte, gleich wirst du sehen, wie viel Spaß es mir macht dich zu vernichten!“ entgegnete sie sauer. Je weiter sie einen Schritt auf ihren Gegner zumachte, je mehr steigerte sich ihre Wut. „Hier hast du deinen Spaß!“ rief sie, stürmte auf den Todesser zu und schlug unaufhaltsam auf ihn ein. Wie damals in der Kneipe war ihre Wut rasend und ihre Kraft steigerte sich immer weiter. Zuerst schlug sie auf ihn ein und dann wie er sich nicht mehr verteidigen konnte, traf sie ihn mit dem „Avada Kedavra“ Fluch. Bei den anderen zwei Todessern, die McGonagall schwer zu schaffen machten, brauchte sie nur die rechte Hand, um sie ohne große Mühe zu erledigen. Wieder waren ihre Pupillen vollkommen schwarz. Voldemort bemerkte die unbändige Wut von Selene und blieb für einen Moment still und schaute ihr zu, wie sie einen weiteren Todesser vernichtete. Auch Dumbledore beobachtete Selene und befürchtete das Schlimmste. Die anderen Todesser zogen sich zurück und nun stand nur noch Voldemort Selene im Weg. In ihren Augen erkennte man ihre reine Mordlust. „Ihre Augen... was ist mit ihren Augen passiert? Sie haben ihre Farbe gewechselt!“ flüsterte Dumbledore. „Ja Dumbledore hier siehst du die wahre Selene... die Selene, welche nach den Riddle’s kommt! Das Wechseln der Augenfarben passiert immer dann, wenn sie eine rasende Wut hat!“ Schritt für Schritt kam sie auf Voldemort und Dumbledore zu. Dann hob sie wieder ihre rechte Hand und schloss sie Stück für Stück. Dabei drückte sie automatisch auch Voldemorts Körper zusammen. „Selene...es reicht! Hör auf!“ rief Dumbledore besorgt, da sie sich nicht mehr unter Kontrolle hatte. Kurz bevor sie ihre Hand vollkommen geschlossen hatte, wurde Dumbledore plötzlich von Snape mit dem Todesfluch getroffen. Der Schulleiter sank zu Boden. „Selene...hör auf!“ würgte er leise hervor, bevor er am Boden lag und sich nicht mehr rührte.

Wie das Mädchen den leblosen Körper des Schulleiters sah, verschwand plötzlich die Wut in ihr und Hilflosigkeit und Trauer machte sich in ihr breit. Sie ließ von Voldemort ab, ihre Augen nahmen wieder ihre normale himmelsblaue Farbe an und ihre Kraft verringerte sich schlagartig. Sie atmete schwer und Tränen bildeten sich in ihren Augen. „Professor!“ meinte sie leise und ging auf den toten Schulleiter zu. Snape erschien neben Voldemort und schaute zu Selene. „Gut gemacht... endlich haben wir ihn vom Hals!“ meinte Voldemort. Selene kniete sich zu Dumbledore und berührte den toten Körper. „Professor... bitte nicht...wachen sie auf!“ jammerte sie und Tränen liefen an ihren Wangen herab. McGonagall rannte geschockt zu Selene. „Oh nein, bitte nicht...das darf nicht sein!“ meinte auch sie unter Tränen. „Lass uns verschwinden!“ meinte Voldemort zu Snape. Selene bekam das mit und schaute hasserfüllt zu den beiden. Kurz bevor Snape disapparieren konnte, stand Selene auf, hob die Hand und feuerte Snape blitzschnell gegen die Mauer des Hauses. Voldemort wurde das Ganze zu heikel und disapparierte ohne Snape. „Du Mörder...dafür wirst du büßen!“ entgegnete Selene und traf den Lehrer mit dem Sectumsembra Fluch. Aber sie fackelte nicht lange herum, sondern gleich darauf folgte auch schon der Todesfluch und sekundenspäter sank der tote Körper von Snape zu Boden. Selene drehte sich mit leeren Augen zu Dumbledores Leiche und schüttelte den Kopf. „Was habe ich getan?“ fragte sie leise und schaute auf ihre Hände. „Was habe ich bloß getan?“ jammerte sie, kniete sich zu Dumbledore und kauerte weinend an dem leblosen Körper. Etwa eine halbe Stunde rührte sich niemand von den beiden Frauen. Beide trauerten nur durch den Tod des Schulleiters. Selene krallte ihre Hände in das Gewand von Dumbledore und ihr Kopf lehnte auf dem Oberkörper. „Selene komm...wir müssen zur Schule zurück...wir dürfen jetzt hier nicht verweilen!“ meinte McGonagall, wie sie sich wieder etwas gefasst hatte. Wenige Minuten später erschien Hagrid bei ihnen, der die tote Leiche des Schulleiters zur Schule tragen sollte. Hagrid stand

bei Selene und McGonagall und sagte einige Minuten lang gar nichts. Nur Tränen flossen an dem Abend und die Stimmung war erdrückend. McGonagall schaute zu Selene, die sich immer noch nicht gerührte hatte und noch bei Dumbledore kniete. „Selene...Draco Malfoy’s Mutter ist noch am Leben...du musst sie ins Krankenhaus bringen!“ bei dem Satz schaute Selene mit verweinten Augen zu der Lehrerin. Dann blickte die bewusstlose Mutter an und wischte sich die Tränenspuren aus dem Gesicht. Ohne etwas zu sagen, stand sie auf und ging zu Draco’s Mutter. „Selene...“ meinte Mc Gonagall geknickt. „Schon gut, geht ohne mich schon mal zurück! Ich komme nach!“ Selene packte sie Huckepack mäßig auf sich und disapparierte davon. McGonagall schaute zu Hagrid. „Ich hoffe sie macht nichts unüberlegtes und kehrt wirklich gleich zur Schule zurück!“ meinte die Lehrerin geknickt. Hagrid schwieg. Beide Lehrer verließen den Ort des Schreckens und begaben sich mit der Leiche zur Schule zurück.
 

In der gleichen Zeit war Selene schon längst im St. Mungo’s Hospital und Draco’s Mutter wurde sofort verarztet. „Mrs... kommen Sie doch bitte mit uns, dann werde ich auch gleich ihre Wunden versorgen!“ meinte die Krankenschwester zu Selene, aber das Mädchen stand nur gedankenversunken im Zimmer und sah zu, wie der Arzt Draco’s Mutter behandelte. Narzissa Malfoy war bereits wach und schaute zu Selene. „Wo ist Draco?“ fragte sie schwach. „Fort...sie haben ihn verschleppt!“ antwortete Selene ausdruckslos. „Oh nein...bitte nicht...sie werden ihn töten... du musst ihn retten! Er wird sterben!“ meinte sie aufgeregt und ihr Puls steigerte sich. „Mrs. beruhigen sie sich...sie sind wieder nah am ohnmächtig werden!“ meinte der Arzt und gab ihr eine Beruhigungsspritze. „Mein Sohn, er wird sterben...bitte rette ihn!“ Narzissa Malfoy wollte Selenes Hand ergreifen, aber diese wich zurück und schaute der Mutter kalt in die Augen. „Ich werde sehen was sich machen lässt!“ meinte das Mädchen und verließ das Zimmer. Die Krankenschwester ging ihr nach. „Mrs....ihre Wunden!“ rief sie ihr nach, aber Selene disapparierte vor ihren Augen weg. Selene spürte schon bereits gar nicht mehr die Schmerzen an ihrem Körper. Sie ignorierte sogar die Wunde am Bauch, die immer noch blutete. Das Einzige was sie wollte, war Rache und ihre Rache würde sie auch bekommen, so viel war sicher.
 

McGonagall und Hagrid hatten sich in das Schulleiterbüro verschanzt und Dumbledores Leiche lag auf einem langen Tisch unter einer dunkelblauen Decke. „Was werden sie jetzt unternehmen?“ fragte Hagrid. „Nun ich muss das Ministerium informieren, aber vorerst möchte ich noch die Hauslehrer sprechen! Würden Sie sie bitte herbringen?“ bat McGonagall und Hagrid verschwand aus dem Zimmer. In der Zeit bestellte McGonagall den Minister her. Zehn Min. später klopfte es wieder an der Tür und Professor Sprout, Flitwick und Slughorn kamen hereingeschlurft, gefolgt von Hagrid, der immer noch in Tränen aufgelöst war und dessen riesige Gestalt vor Kummer zitterte. „Ehe er hier ist, möchte ich noch darüber reden, wie es mit Hogwarts weitergehen soll.“ Sagte sie rasch. „Ich persönlich bin nicht davon überzeugt, dass die Schule nächstes Jahr wieder geöffnet werden sollte. Der Tod des Schulleiters durch die Hand eines unserer Kollegen ist ein furchtbarer Schandfleck in Hogwart’s Geschichte. Es ist schrecklich.“ „Ich bin sicher Dumbledore hätte gewollt, dass die Schule geöffnet bleibt.“ Sagte Professor Sprout. „Ich denke, wenn auch nur ein einziger Schüler kommen will, dann sollte die Schule für diesen Schüler geöffnet bleiben.“ „Aber werden wir nach diesen Vorfällen einen einzigen Schüler haben?“ fragte Slughorn und tupfte sich die schwitzende Stirn mit einem seidenen Taschentuch ab. „Die Eltern werden ihre Kinder zu Hause behalten wollen und ich kann es ihnen keineswegs verdenken. Ich persönlich glaube nicht, dass wir in Hogwarts gefährdeter sind als irgendwo sonst, aber man kann nicht erwarten, dass Mütter genauso denken. Sie werden ihre Familien zusammenhalten wollen, das ist nur natürlich.“ „Dieser Meinung bin ich auch.“ sagte Professor McGonagall. „Und man kann jedenfalls nicht behaupten dass Professor Dumbledore sich nie in einer Situation befand, in der die Kammer des Schreckens von neuem geöffnet wurde, zog er die Schließung der Schule in Betracht und ich muss sagen, dass der Mord an Professor Dumbledore mich mehr beunruhigt als die Vorstellung, Slytherins Monster würde unentdeckt in den Eingeweiden des Schlosses leben...“ „Wir müssen die Schulräte befragen.“ sagte Professor Flitwick mit seiner leisen quiekenden Stimme. „Hagrid sie haben sich gar nicht geäußert.“ sagte Professor McGonagall. „Wie ist Ihre Ansicht, sollte Hogwarts geöffnet bleiben?“ Hagrid der während des ganzen Gesprächs stumm in sein großes getüpfeltes Taschentuch geweint hatte, hob nun die verschwollenen Augen und krächzte: „Ich weiß nich, Professor... das müss’n die Hauslehrer und die Schulleiterin entscheiden...“ „Professor Dumbledore hat Ihre Meinung immer geschätzt.“ sagte Professor McGonagall freundlich. „Und das tue ich auch!“ „Also ich bleib hier“ sagte Hagrid, „S’is mein Zuhause hier,’s war mein Zuhause, seit ich dreizehn war. Und wenn’s Kinder gibt ,die woll’n dass ich Ihnen was beibringe, dann mach ich’s. Aber... ich weiß nich...Hogwarts ohne Dumbledore...“ er schluckte, verschwand erneut hinter seinem Taschentuch und Stille trat ein. „Na schön, dann muss ich Filius zustimmen, dass es das Richtige ist, die Schulräte zu befragen und ihnen die entgültige Entscheidung zu überlassen. Was die Heimreise der Schüler angeht... gibt es gute Gründe, dass diese eher früher als später stattfinden sollte. Wenn nötig, können wir es so einrichten, dass der Hogwarts-Express morgen kommt-.“ „Was ist mit Dumbledores Begräbnis?“ ergriff Hagrid nun das Wort. „Nun...ich...ich weiß, es war Dumbledores Wunsch hier in Hogwarts begraben zu werden-.“ „Dann wird das auch geschehen oder?“ sagte Hagrid grimmig. „Wenn das Ministerium es für angemessen hält.“ erwiderte McGonagall. „Noch nie wurde ein Schulleiter oder eine Schulleiterin-.“ „Noch nie hat ein Schulleiter oder eine Schulleiterin mehr für diese Schule gege’m.“ knurrte Hagrid. „Hogwarts sollte Dumbledores letzte Ruhestätte sein.“ sagte Professor Flitwick. „Aber natürlich.“ sagte Professor Sprout. „Und in diesem Fall sollten Sie die Schüler nicht vor dem Begräbnis nach Hause schicken. Sie wollen sich sicher-.“ Das letzte Wort blieb ihr im Hals stecken, aber Professor Sprout beendete den Satz für sie. „-verabschieden.“ „Ganz genau.“ „Ich...schätze...ja.“ meinte Slughorn und seine Stimme klang recht aufgewühlt. „Er kommt!“ sagte Professor McGonagall plötzlich und spähte hinunter auf das Schlossgelände. „Der Minister... und wie es aussieht, hat er eine Delegation mitgebracht...“ sie machten sich bereit, den Minister in Empfang zu nehmen.
 

Harry, Hermine und Ron liefen gerade durch die Flure der Schule, als sie eine Herde aufgewühlter Schüler sahen. Die drei Freunde wollten der Sache auf den Grund gehen und fragten eine außenstehende Person. „Wisst ihr das denn nicht? Professor Dumbledore wurde umgebracht... McGonagall und Hagrid waren dabei. Wahrscheinlich wird jetzt die Schule geschlossen. Der Minister hatte auch vor wenigen Sekunden die Schule betreten, um mit McGonagall zu sprechen!“ meinte ein Abschlussschüler. Harry, Hermine und Ron standen wie vom Donner gerührt da und wussten nicht wie sie reagieren sollten. „Das... kann nicht sein oder? Dumbledore kann man nicht töten... er ist der stärkste von allen!“ meinte Ron. „Anscheinend nicht... wir haben gesehen, wie Hagrid seine Leiche verdeckt hoch ins Schulleiterbüro getragen hatte.“ Harry wurde schlagartig schlecht und er hatte das Gefühl als würde seine Hoffnung in tausend Scherben zerfallen. Er lief gefolgt von Hermine und Ron in die große Halle und setzte sich dort hin. „Das glaube ich einfach nicht... das muss ein Missverständnis sein...wir hatten doch gesehen, wie Dumbledore mit McGonagall und Snape die Schule verlassen hatte!“ „Hast du aber auch gesehen, wie Snape und Dumbledore zurückkamen?“ fragte nun eine Person hinter ihnen. Es war Pansy Parkinson. „Nein habt ihr nicht...und auch diese Johnson und Malfoy sind nicht wieder zurückgekehrt!“ erst jetzt bemerkten sie wirklich, dass Selene nicht hier war. „Das hat sicher einen anderen Grund!“ „Ach wirklich? Dann bin ich ja mal gespannt...sollte eure Johnson bis morgen nicht wieder hier sein, würde ich mir an eurer Stelle langsam Sorgen machen!“ meinte sie selbstsicher und verschwand zum Slytherintisch zurück. Hermine schaute besorgt zu Harry. „Ihr denkt doch nicht...“ „Nein...sie ist am Leben und auch Dumbledore... gehen wir einfach zu McGonagall und fragen sie!“ sie standen auf und liefen zum Schulleiterbüro. Dort öffnete Hagrid ihnen die Tür und eine besorgte McGonagall saß hinter Dumbledores Schreibtisch. Sie stand auf, als sie die drei Schüler reinkommen sah. „Professor... uns wurde gerade gesagt, dass Professor Dumbledore umgebracht wurde...stimmt das?“ fragte Hermine. Harry schaute zu Hagrid, der verheulte Augen hatte. „Es stimmt also wirklich!“ meinte Harry von sich und schaute zu Boden. „Ja...Professor Dumbledore wurde gestern von Snape

aus dem Hinterhalt getötet... und jetzt habe ich dadurch eine Menge Entscheidungen zu treffen, was die Schule betrifft...wir müssen jetzt gerade ausschauen und klare Gedanken bewahren... auch wenn es uns noch so schwer fallen mag!“ sie schaute zu Hagrid. „Professor...sie denken doch nicht wirklich daran, die Schule zu schließen oder?“ fragte Harry sie ernst. „Nach Ansicht des Ministers wäre es besser die Schule zu schließen, aber das Lehrerkollegium und ich sind der Meinung, dass wir die Schule nicht schließen und die Schüler, die kommen möchten, sind jederzeit willkommen!“ „Haben sie Selene gesehen? Sie ist seit gestern verschwunden!“ meinte Ron. „Vielleicht setzen sie sich doch mal... ich muss ihnen etwas erzählen, dass längere Zeit in Anspruch nehmen wird.“ Die drei Freunde schauten sich ernst an. „Ist etwas mit Selene passiert?“ fragte Harry erschrocken. „Nein... ihr geht es gut, aber nun setzen sie sich erst einmal!“ McGonagall fing an ihnen alles zu erzählen, was gestern vor gefallen war. Die Sache mit Selenes wahrer Herkunft, ihre wirkliche Kraft, die Ermordung von Dumbledore und das Malfoy verschleppt wurde. Dann natürlich noch, dass Selene Malfoy’s Mutter nach St. Mungos bringen sollte. „Aber Professor... wenn Voldemort Selene findet und sie auch in seine Gewalt nimmt, kann er damit erreichen, dass Selene ihre wahre Kraft freigibt und er sie als Marionette benutzt... wenn das wirklich so ist, was sie gerade gesagt haben, kann Selene eine große Bedrohung für uns sein!“ meinte Hagrid. „Ich weiß Hagrid...ich weiß... aber ich bin sicher, dass Selene niemals sich auf die Seite ihres Vaters tun würde!“ meinte sie und schaute zu den besorgten Gesichtern von den drei Schülern. „Ich bin sicher, dass Selene heute Abend wieder hier auftauchen wird. Machen Sie sich bitte keine Sorgen...ich kenne meine Schüler genau!“ damit war das Gespräch beendet und ein Zeichen, dass sie gehen sollten. Also verließen sie das Schulleiterbüro und gingen hoch zum Schulsprecherturm. Dort hofften sie auf Selene zu treffen, aber sie fanden den Turm leer vor. „Ich hoffe ihr ist wirklich nichts schlimmes passiert und kommt bald wieder zurück!“ meinte Hermine. Harry jedoch setzte sich an den Kamin und schaute in die Flammen. „Bleiben wir einfach hier und warten auf sie!“ meinte er abwesend.
 

Eine Woche verging und Selene war immer noch nicht zurückgekehrt. Jetzt machte sich auch McGonagall Sorgen, wollte aber vorerst noch nichts unternehmen. Die Mitglieder des Phönix Ordens waren in der ganzen Woche in der Schule geblieben und bewachten alle Ein- und Ausgänge. Selbst bei der Beerdigung von Dumbledore war Selene nicht aufgekreuzt. Was war mit Selene geschehen? Wieso kam sie nicht in die Schule zurück? Diese Fragen beschäftigten Harry die ganze Zeit und selbst Ginny bemerkte, dass Harry sich Sorgen machte, obwohl er es ihr gegenüber versuchte zu verbergen. „Harry...sag mir eins... liebst du mich?“ fragte Ginny ihn eines Nachmittags in der Eulerei. Er stand geistesabwesend da und streichelte Hedwig. „Was?“ fragte er sie verwirrt. „Ich habe dich gefragt, ob du mich wirklich liebst!“ „Ginny was soll diese Frage? Natürlich liebe ich dich!“ „Davon merke ich aber seit einer Woche nichts mehr! Du bist so abwesend in letzter Zeit! Harry, du weißt, wenn dich etwas bedrückt, kannst du mit mir darüber reden!“ er verdrehte die Augen. „Vielleicht liegt es ja einfach daran, dass Dumbledore getötet wurde und meine beste Freundin seit über einer Woche verschwunden ist!“ sie nahm ihn in den Arm. „Schon gut... es gibt dafür sicher eine Erklärung...sie wird bestimmt bald aufkreuzen....wahrscheinlich muss sie selbst erst einmal das alles verdauen und möchte einfach nur ihre Ruhe!“ Harry dachte über die Worte seiner Freundin nach. Vielleicht hatte Ginny Recht. Wahrscheinlich musste Selene wirklich erst einmal über die ganze Sache hinweg kommen und wollte einfach nur ihre Ruhe. Harry hoffe, dass Selene bald wieder zu ihnen zurückkehren würde.

Alles ändert sich

Alles ändert sich

Eine Woche verging und es war Wochenende und das bedeutete, der Ausflug nach Hogsmeade stand an. Harry, Hermine und Ron hatten eigentlich keine große Lust die Schule zu verlassen, aber sie waren der Meinung, mal wieder an die frische Luft zu kommen, würde ihnen sicherlich nicht schaden. Also entschlossen sie sich ein Butterbier trinken zu gehen. In den „drei Besen“ war jede Menge los. Viele Passanten saßen an den Tischen und an der Bar und sie bemerkten Hagrid an einem Tisch sitzen. Alleine. „Hallo Hagrid... wieso bist du alleine hier?“ „McGonagall ist in einer Besprechung mit dem Minister!“ sie setzten sich zu ihm. Der Kellner kam und sie bestellten sich wie immer vier Butterbiere. Die Lokaltür ging auf und Pansy Parkinson kam mit Crabbe und Goyle herein. „Wundert mich, dass die Malfoy noch nicht vermissen...sie sind doch sonst immer so

anhänglich. Was meint ihr, wird Voldemort ihn am Leben lassen?“ fragte Ron. „Keine Ahnung... wenn nicht, von uns wird ihn niemand vermissen!“ eine weitere Person betrat das Lokal, die vollkommen schwarz bekleidet war und die Kapuze über dem Kopf trug, sodass man das Gesicht nicht erkennen konnte. Die Person setzte sich an den Tresen und ein Mann neben ihr, sprach sie nun an: „Sag mal Süße... diese dunkle Kleidung steht dir nicht... wieso nimmst du nicht einfach mal die Kapuze ab, damit ich dich besser erkennen kann... oder hast du etwas zu verbergen?“ fragte der angetrunkene Mann die Person. Anscheinend war die Person eine Frau. „Wieso kümmerst du dich nicht einfach um deinen eigenen Scheiß und lässt mir meine Ruhe?“ entgegnete die Person und Harry kam die Stimme bekannt vor. Auch Hermine, Ron und Ginny bemerkten seine Beobachtung und schauten zu der schwarz gekleideten Person. „Jetzt hab dich nicht so... nimm schon die Kapuze ab!“ er wollte ihr gerade an die Kapuze greifen, als sie blitzschnell seine Hand schnappte und sie umdrehte. Er schrie kurz auf und riss seine Hand aus ihrem Griff. „Bist du verrückt, du hättest mir beinahe meine Hand gebrochen, Miststück!“ fauchte er. „Ich kann dir gleich noch was anderes brechen, wenn du nicht aufhörst mich zu belästigen oder soll ich dir noch mal solch eine Tracht Prügel verpassen, wie beim letzten Mal, als du mich begrabscht hast?“ sie schaute ihn jetzt genau an, sodass er ihr Gesicht sehen konnte und sich direkt an das Zusammentreffen in der Kneipe erinnerte, wo sie ohne zu bremsen auf ihn eingeschlafen hatte. Sein Blick weitete sich und er fing an zu zittern. „Du...“ er legte Geld auf den Tresen um sein Butterbier zu bezahlen, stand auf und verschwand eilig aus der Kneipe. Selene beobachtete, wie Parkinson mit Crabbe und Goyle die Kneipe verließ, bezahlte dann und ging ihr nach. Als sie aufstand um eilig die Kneipe zu verlassen, rutschte ihre Kapuze vom Kopf und Harry konnte im letzten Moment ihr Gesicht sehen. Er sprang auf. „Selene!“ rief er, doch sie war schon verschwunden. Er eilte ihr aus der Knape nach, aber sie nirgends mehr zu sehen. „Mist!“ rief er sauer. Hermine, Ron und Ginny standen nun hinter ihm. „Was ist? Wieso bist du so fluchtartig aus der Kneipe gestürmt?“ „Selene war eben in der Kneipe...sie war die Person am Tresen!“ „Was? Und wo ist sie jetzt?“ „Keine Ahnung!“ er schaute die Straße entlang. „Kommt...lasst uns nach ihr suchen, sie kann nicht weit sein!“ In einer Seitengasse fanden sie Selene, wie sie Parkinson gegen die Wand drückte. „Parkinson ich warne dich... sag mir wo sich das Versteck von Voldemort befindet!“ „Darauf kannst du lange warten... ich bin doch nicht bescheuert und verrate meinen Meister!“ Selene ließ Parkinson an die gegenüberliegende Wand prallen. Harry bemerkte, dass Selenes Blick anders war als sonst, fast bedrohlich mit einer Spur Mordlust. „Wo ist das Versteck von Voldemort!“ fragte sie gereizt. „Vergiss es... such dir jemand anderen!“ sie ballte die Faust. „Na schön... dann richte deinem Meister aus, dass ich mich mit ihm treffen will! Wie er das anstellt ist mir egal!“ Parkinson stand auf. „Mit dem größten Vergnügen werde ich ihm das ausrichten! Aber du wirst da nicht lebend entkommen!“ „Lass das mal meine Sorge sein!“ meinte Selene und Parkinson eilte an Harry und den anderen vorbei. „Selene!“ meinte Harry ernst. Das Mädchen drehte sich zu ihm um und schaute ihn an. Sie kam auf ihre Freunde zu. „Wo warst du die ganze Zeit? Wir hatten uns Sorgen gemacht!“ „Nirgends... zu hause... ich musste nachdenken!“ „Nachdenken? Über was?“ „Wie es jetzt wohl weitergehen wird!“ antwortete sie fast geistesabwesend, schaute dann aber wieder Harry in die Augen. „Komm erst mal mit uns in die Schule, McGonagall dreht schon fast am Rad, weil du nicht aufgetaucht bist!“ „Nein, geht ohne mich zur Schule, ich werde wahrscheinlich erst gegen Abend im Schulsprecherturm sein, ich muss vorher was erledigen!“ und bevor Harry noch was sagen konnte, war sie auch schon wieder davon disappariert. „Wieso tut sie das?“ fragte Ron genervt. „Keine Ahnung... auf jeden Fall müssen wir sofort mit ihr reden, wenn sie kommt!“ „Ja, wenn sie überhaupt wieder kommt!“ meinte Ron vorwurfsvoll und zugleich genervt. „Sag doch so was nicht!“ mahnte Hermine ihn und zusammen kehrten sie zur Schule zurück.

Die drei Schüler warteten im Schulsprecherturm auf Selene, bis sie kam. Und tatsächlich kam sie erst gegen Abend zurück. Sie versuchten mit Selene zu reden, doch diese blockte nur ab und „schmiss“ sie sozusagen aus dem Turm, um ihre Ruhe zu haben.

Das Mädchen sprang unter die Dusche und schlüpfte dann in ihr Bett. Dort lag sie noch etwa eine halbe Stunde wach, nur mit ihren Gedanken beschäftigt, bis sie schließlich einschlief. Aber sie schlief ziemlich unruhig und war in einem komischen Traum verwickelt:

Sie lief mit ihren dunklen Klamotten durch einen düsteren Wald und schaute sich angespannt um. Schritt für Schritt schlich sie sich zwischen den Bäumen herum. Ohne die kleinsten Geräusche zu machen, setzte sie ihren Weg fort. Wohin wusste sie noch nicht einmal genau, sie wollte auf jeden Fall Draco finden. Plötzlich vernahm sie eine Stimme, die mehrfach angestrengt ihren Namen rief. „Selene...Selene...SELENE!“ das Mädchen blieb abrupt stehen und schaute sich hastig um. Schweißperlen liefen ihr an der Stirn herunter. „Selene...hilf mir!“ kam wieder die Stimme, doch sie konnte niemanden in der Nähe erkennen.

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Sie erwachte aus ihrem Traum und schreckte hoch. Ihr Atem ging unregelmäßig und sie schwitzte. „Draco“ meinte sie aufgeregt und schaute sich um. Ihr Blick fiel auf die Uhr. Es war halb neun, jedoch war es hell draußen. Hatte sie etwa solange durchgeschlafen? Sie griff sich an den Kopf und versuchte ihre Gedanken zu sammeln. Langsam ging sie ins Bad, stieg unter die Dusche und hoffte dadurch einen klaren Kopf zu bekommen. Nach etwa einer viertel Stunde kam sie aus der Dusche hervor, trocknete sich ab und zog frische Unterwäsche an. Sie stand vorm Spiegel und fuhr mit ihrer rechten Hand über den angelaufenen Spiegel und hinterließ somit eine klare Spur. „Draco!“ flüsterte Selene und erinnerte sich an ihre Rufe im Traum. Sie schaute in den Spiegel und schloss dann kurz die Augen. „Selene hilf mir“ kam plötzlich Draco’s geschwächte Stimme wieder. Sie weitete ihre Augen. „Draco!“ meinte sie aufgeregt, rannte an ihren Kleiderschrank und zog ihre schwarzen Klamotten an. Dann steckte sie sich ihren Zauberstab noch ein, wusste aber das sie ihn nicht brauchte. Unten im Gemeinschaftsraum stand für 2 Personen das Frühstück. Der Anblick versetzte ihr einen Stich ins Herz. Sie nahm sich nur eine Waffel und futterte sie und dazu trank sie die Hälfte der Sprudelflasche leer. Erst jetzt hatte sie bemerkt, wie ausgetrocknet sie doch war. Anschließend verließ sie den Schulsprecherturm. Auf dem Weg zur großen Halle kam ihr Parkinson entgegen und funkelte sie böse an. Selene drückte sie direkt gegen die Wand. „Hast du deinem Meister meine Nachricht mitgeteilt?“ fragte sie gefährlich. „Ohja hab ich und er wird dir bald Besuch vorbeischicken!“ Selene grinste kurz und ließ Parkinson los. „Gut...ich warte!“ meinte Selene und ging in die große Halle. Sie setzte sich schweigend an den Gryffindortisch und ihre Freunde begrüßten sie traurig. Doch kaum hatte sie sich hingesetzt, kam McGonagall zu ihr und wollte mit ihr unter vier Augen reden. Also stand sie gezwungenermaßen auf und folgte der Professorin. „Durch ihre lange Abwesenheit haben Sie die Beerdigung unsres geehrten Dumbledore verpasst, was ich sehr bedauere und deswegen schlage ich vor, dass sie einfach mal selbst zu seinem Grab gehen.“ Selene schaute kurz zur Seite. „Das kann ich nicht... es tut zu sehr weh, schon ein Gedanke an das Geschehene verkrafte ich kaum!“ antwortete das Mädchen verbittert. McGonagall legte ihre Hand auf ihre Schulter. „Uns allen ist es schwer gefallen, aber trotzdem müssen wir geradeaus schauen und weiter unsren Weg gehen!“ „Geben sie mir bitte noch etwas Zeit, ich werde schon noch zu Professor Dumbledores Grab gehen, heute jedoch nicht!“ ohne noch weiter etwas zu sagen, drehte sie der Lehrerin den Rücken zu und verschwand hoch in den Schulsprecherturm.
 

Harry, Ginny, Ron und Hermine bemerkten schnell, dass mit Selene etwas nicht stimmte. Ihr Verhalten war vollkommen anders. Sie redete mit niemandem mehr, war dauernd mit den Gedanken abwesend, sogar im Unterricht trug sie nichts mehr bei und ihre Augen drückten so viel Kälte aus, dass es Harry immer kalt den Rücken runterlief, wenn er sie nur ansah. Aus diesem Grund wollten auch nur wenige was mit Selene zu tun haben, diese wenigen waren gerade mal Harry, Ginny, Ron und Hermine. Sie waren die Einzigen, die noch mit Selene etwas sprachen.

An einem kalten Winternachmittag saß Selene oben im Schulsprecherturm und schaute in den Kamin. Jeden Tag saß sie dort und schaute in die Flammen. Sie bemerkte dabei auch nicht, wie Harry zu ihr kam, um mit ihr zu reden. Er setzte sich neben sie und schaute sie von der Seite an. „Selene... was ist mit dir geschehen?“ sie antwortete nicht. „Wo ist die Selene, die ich einmal geliebt habe? Die warme, freundliche und liebenswürdige Selene? Wo ist sie hin? Wieso spüre ich deine Wärme nicht mehr?“ fragte Harry sie und nun schaute sie ihn an. Ihre Augen drückten so viel Kälte aus, dass Harry die Sprache wegblieb. „Die Selene, die du kanntest gibt es schon lange nicht mehr... alles Gute in mir, ist mit Dumbledore gestorben!“ antwortete sie und schaute wieder in die Flammen. „Nein, das glaube ich dir nicht... du musst doch noch irgendetwas Gutes in dir besitzen! Kein Mensch kann sich plötzlich so verändern!“ „Du hast wohl vergessen wer mein Vater ist... was er kann, kann auch ich!“ Harry wollte ihre Hand ergreifen, doch sie stand auf. „Geh jetzt Harry... ich möchte alleine sein! Sieh endlich ein, dass es mein altes Ich nicht mehr gibt! Ich habe mich durch den Tod meines Bruders schon so negativ verändert und jetzt wo Dumbledore getötet wurde, hat mich die Kälte vollkommen eingeholt!“ Harry stand nun auch auf. „Aber Selene, empfindest du denn rein gar keine Liebe mehr für eine Person? Gibt es niemanden, der dein Herz erobern kann und die Kälte aus dir entzieht?“ Selene schaute aus dem Fenster. „Nein, nicht mehr... auch das hat mein Vater mir an dem Tag genommen!“ meinte sie geistesabwesend. „Wer war es? Bitte sag es mir!“ se antwortete nicht. „War es... etwa... Malfoy?“ fragte er vorsichtig und in dem Moment lief Selene eine Träne die Wange herab. „Draco...“ flüsterte sie leise. „Aber Selene, dein Vater hat ihn nur gefangen genommen...das heißt nicht, dass er schon tot ist!“ „Du kennst meinen Vater, du weißt doch wozu er fähig ist... er hat ihn schon getötet, das weiß ich... das spüre ich!“ Harry näherte sich ihr. „Bitte Selene... habe noch etwas Hoffnung... wir haben uns doch geschworen zusammen gegen Voldemort zu kämpfen, hast du das denn vergessen? Wenn ich noch etwas Hoffnung besitze, muss in dir doch auch noch etwas Hoffnung stecken!“ sie schaute ihn jetzt verärgert an. „In was für einer Welt lebst du eigentlich Harry? Die Hoffnung ist mit Dumbledore gestorben... er war der Einzige, der stark genug war, Voldemort zu bezwingen... niemand, aber auch wirklich niemand kann meinen Vater jetzt noch aufhalten....es ist zu spät!“ „Nein ist es nicht... ich kenne eine Person, die stark genug wäre, Voldemort aufzuhalten!“ „Ach und die wäre?“ er grinste siegessicher. „Du!“ sie winkte ab. „Das ist ja wohl lächerlich...ich mag vielleicht genauso kalt sein, wie mein Vater, aber ich besitze mit Sicherheit nicht genug Kraft, um ihn zu erledigen!“ „Ach nein? Soweit mir berichtet wurde, hattest du ihn damals angegriffen und er konnte sich kaum wehren, also wenn das nicht Beweis genug ist!“ sie verdrehte die Augen. „Das war aber auch nur, weil ich ihn unverhofft angegriffen habe und er damit nicht gerechnet hatte!“ „Selene, ich bitte dich, zieh dich nicht vor mir zurück...hast du etwa vergessen, dass wir Freunde sind?“ „Ach sind wir das! Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass du gemeint hast, dass ich von dir aus zur Hölle fahren kann!“ er verdrehte die Augen. „Aber Selene, das habe ich damals doch nur gesagt, weil ich so erbost darüber war, dass du mir die Sache mit Malfoy und dem Ball verschwiegen hast. Ich würde so etwas nie wieder sagen und es tut mir auch wahnsinnig leid, dass ich dich so verletzt habe!“ sie schaute wieder aus dem Fenster. „Du warst und wirst auch nicht der letzte sein, der mich so verletzt hat!“ er schaute zu Boden. „Es tut mir leid!“ mit diesen Worten verließ er den Schulsprecherturm und wünschte sich, er könnte die Zeit noch einmal zurückdrehen, damit Selene wieder lächeln kann.

„Das ich mich vor dir zurückziehe hat nur den Grund, weil wir uns bald nie wieder sehen werden Harry. Sobald mich die Anhänger meines Vaters hier abholen, werden wir uns nie wieder sehen und damit es für uns beide nicht zu schmerzhaft wird, gebe ich dir das Gefühl, dass ich mich vor dir zurückziehe!“ dachte Selene während sie aus dem Fenster sah.
 

In der gleichen Zeit war Harry wieder im Gemeinschaftsraum der Gryffindors angelangt und setzte sich zu Ron, Hermine und Ginny. „Und? Konntest du mit ihr reden?“ fragte Hermine. „Ja, aber es war kein angenehmes Gespräch... dass sie jetzt plötzlich solch eine Kälte ausdrückt... das verstehe ich einfach nicht!“ „Was hat sie denn gesagt? Über was habt ihr denn gesprochen?“ „Ich habe sie gefragt, was mit ihr los sei, dass ich sie gar nicht wieder erkenne und da meinte sie, durch Dumbledores Tod ist sie so kalt geworden. Sie empfindet nur noch Hass, trägt keine Hoffnung mehr in sich! Es ist zum verrückt werden. Ich habe das Gefühl, wenn wir nicht bald was unternehmen, werden wir sie verlieren!“ meinte er verzweifelt. „Harry jetzt übertreib mal nicht... wir werden das schon irgendwie hinbekommen!“ entgegnete Hermine und schaute zu Ginny. „Hermine hat Recht... uns wird schon was einfallen!“ stimmte Ginny zu und nahm Harrys Hand. Bevor Harry ins Bett ging, schaute er noch einmal alleine im Schulsprecherturm nach, ob Selene schon schlief. Leise schlich er sich hoch zu Selene ins Schlafzimmer. Er öffnete vorsichtig die Tür und spitzte hinein und zu seiner Überraschung saß sie mit einem Handtuch um den Körper und nassen Haaren auf der Fensterbank des Schlafzimmers und betrachtete den Mond. Sie schien vollkommen gedankenversunken dazu sitzen und Harry mal wieder nicht zu bemerken. Er stellte sich neben sie und schwieg zuerst für einen Moment. „Wenn du mir nur sagen würdest, was dich so bedrückt, dann könnte ich dir vielleicht helfen!“ meinte er leise und schaute sie eindringlich an, jedoch bekam er von ihr keine Antwort. „Selene bitte...rede mit mir!“ er legte seine Hand auf ihr angewinkeltes Bein und wartete darauf, dass sie was sagte, doch vergeblich. „Dumbledores Tod macht auch mir noch schwer zu schaffen, aber ich lasse mich nicht so gehen wie du...ich-.“ er wurde von ihr unterbrochen. „Es ist nicht nur Dumbledores Tod, der mich so fertig macht, es ist auch noch die Sache, dass Voldemort mein Vater ist, dass in mir das Böse schlummert und es von Tag zu Tag ein Stück mehr von meiner Seele einnimmt! Und um dem ganzen noch eins draufzusetzen hat er auch noch Draco entführt und mir noch das letzte genommen, was ich geliebt habe!“ „Du hattest Draco geliebt?“ sie konnte plötzlich unten im Schulgelände zwei schwarze Gestalten erkennen, die aber auch so schnell wie sie gekommen waren wieder verschwanden. Selene stand auf, ging zu ihrem Schrank und zog vor Harry schwarze Klamotten an. „Ich liebe ihn immer noch Harry...obwohl wir erst kurz bevor wir angegriffen wurden, zusammen gekommen sind!“ er schaute aus dem Fenster. „Also habt ihr durch den Ball Gefühle füreinander entwickelt, sehe ich das richtig?“ fragte er ernst. Sie nickte und wieder schwiegen sie einige Minuten. „Tut mir leid, dass du so Pech hast... du hättest die Beziehung mit Draco wirklich verdient, nach so vielen Enttäuschungen!“ sie schaute ihn an und zum ersten Mal hatte sie von den letzten Tagen keinen kalten Blick mehr drauf. Sie spürte plötzlich ihre Narbe brennen und das bedeutete, dass sie Besuch bekam. „Ich hoffe, dass du mit Ginny den richtigen Partner gefunden hast und mit ihr glücklich wirst, denn wir werden uns wahrscheinlich nie wieder sehen!“ meinte sie und schaute zur Tür. Harry schaute sie perplex an. „Was meinst du damit?“ plötzlich flog Selenes Zimmertür auf und zwei Todesser betraten den Raum. Sofort wollte Harry seinen Zauberstab ziehen, doch einer der Todesser entwaffnete ihn. „Halt, tut ihm nichts... wir hatten ausgemacht, dass ihr mich zu meinem Vater bringt, aber sonst niemand anderes verletzt wird!“ meinte Selene sofort und stellte sich vor Harry. „Selene was hat das zu bedeuten?“ fragte Harry verwirrt. „Nichts Harry, kümmere dich nicht weiter darum!“ sie ging auf die beiden Todesser zu und blieb vor ihnen stehen. „Gehen wir!“ meinte sie ernst und ihr Blick wurde wieder eiskalt. „Selene was soll das?“ fragte Harry wieder, doch sie ignorierte ihn und verschwand gefolgt von den beiden Todessern das Zimmer. Harry rannte ihnen natürlich nach und wollte Selene gerade an der Hand festhalten, als sie sich rumdrehte und ihn mit ihren telepatischen Fähigkeit gegen die Wand schleuderte. „Halte dich da raus Harry... ich werde jetzt mit den beiden verschwinden und du wirst schön hier bleiben!“ meinte sie kalt und einen Augenblick später disapparierte sie davon.

Harry lag am Boden und konnte nicht glauben, was gerade passiert war. Er stand auf und verließ eilig den Schulsprecherturm. Er rannte zum Jungenschlafsaal und rüttelte an Ron. „Ron wach auf! Selene wurde gerade von Todessern verschleppt!“ Ron schaute ihn verdattert an und stand auf. „Was ist los?“ Harry war vollkommen aufgewühlt. „Todesser tauchten bei Selene im Schlafzimmer auf und nahmen sie einfach mit! Sie hatte sich noch nicht einmal gewehrt, ist einfach mit ihnen gegangen! Wir müssen sie aufsuchen!“ ratterte er runter. „Aber...warte, holen wir zuerst mal Hermine!“ meinte er zog sich blitzschnell normale Kleider an und ging mit Harry zum Schlafsaal der Mädchen. Hermine lag in ihrem Bett und schlief friedlich. Ron ging vorsichtig zu ihr und rüttelte sie sanft. „Hermine!“ flüsterte er leise und sofort wurde Hermine wach und erschrak als sie Ron an ihrem Bett sah. „Ron, was tust du hier?“ fragte sie erschrocken. „Wir müssen mit dir reden und zwar dringend, es geht um Selene! Sie verschwand vor einigen Minuten mit zwei Todessern!“ „Was?“ Hermine sprang aus dem Bett und zog ihren Morgenmantel über. Zusammen setzten sie sich runter in den Gemeinschaftsraum. „So, jetzt bitte noch mal ganz von vorn! Was ist mit Selene?“ fragte Hermine, die anscheinend noch nicht richtig wach war. Harry nahm tief Luft um nicht auszuflippen. „also... ich war eben noch mal bei Selene um mit ihr zu reden, was eigentlich gut geklappt hatte, doch dann tauchten plötzlich Todesser in Selenes Schlafzimmer auf und wollten Selene mitnehmen. Natürlich hab ich sofort meinen Zauberstab gezogen, der mit allerdings weggeschleudert wurde und dann meinte Selene es wäre ok, ich solle mich da raushalten. Ich versuchte sie davon abzuhalten, aber sie schleuderte mich in dem Moment an die Wand und verschwand mit den Todessern!“ Hermine hatte aufmerksam zugehört und nickte nun. „Ok, das heißt also, Selene wollte mit Absicht den beiden Todessern folgen, doch jetzt stellt sich die Frage, warum?“ Harry nickte ernst. „Ich glaube aber, ich weiß warum. Voldemort hatte doch Malfoy verschleppt und kurz bevor die beiden angegriffen wurden, hatten sie sich ihre Liebe gestanden und jetzt will Selene wahrscheinlich Draco da rausholen, wenn er überhaupt noch lebt!“ erklärte Harry. „Wie bitte? Die beiden sind jetzt doch zusammen?“ fragte Hermine. „Ja...sind sie!“ entgegnete Harry angespannt. „Du meine Güte... das hätte ich jetzt nun wirklich nicht gedacht!“ Harry stand auf. „Das ist ja jetzt auch nicht so wichtig. Viel wichtiger ist jetzt, dass wir Selene helfen!“ Wahrscheinlich will sie sich auch an ihrem Vater rächen für den Tod ihrer Familie und Dumbledore!“ „Schon klar, aber kannst du mir auch mal sagen, wie wir bitteschön das Versteck von Voldemort finden sollen?“ fragte Hermine. „Vielleicht sollten wir erst einmal zu McGonagall gehen und ihr die Sache erzählen, am Ende hat sie vielleicht noch eine Lösung!“ mischte Ron sich jetzt ein und die anderen beiden nickten ernst. „Gut, dann lasst uns so schnell wie möglich McGonagall aufsuchen!“ Während sie leise durch die Gänge liefen, trafen sie auf Lupin. „Solltet ihr nicht schon längst im Bett liegen?“ fragte dieser die Jungendlichen. „Schon, aber wir müssen unbedingt zu McGonagall und mit ihr reden, es geht um Selene...kennst du sie überhaupt?“ fragte Harry etwas verunsichert . „Selene...natürlich kenne ich Selene... was ist mit ihr?“ „Sie ist mit zwei Todessern, die in ihrem Schlafzimmer aufgetaucht waren, disappariert! Wohin weiß ich nicht, ich weiß nur, dass Selene es so wollte!“ „Was? Wie konnten die sich hier in die Schule Eintritt verschaffen?“ Harry zuckte mit den Schulten. „Kommt, das ist wirklich wichtig!“ er führte sie zu McGonagalls Büro und klopfte dort an. Die Lehrerin war natürlich überrascht die drei Schüler um diese Uhrzeit noch hier zu sehen, aber sie ließ Harry erklären, was er auf dem Herzen hatte. Wie er geendet hatte, schaute McGonagall besorgt zu Lupin und rieb sich die Schläfe. „Bevor wir jetzt irgendwas wegen Selene unternehmen, muss ich die Sicherheitsmaßnahmen verschärfen, es darf nicht wieder vorkommen, dass überhaupt ein Todesser hier die Schule betreten kann, dann könnte ja auch gleich Voldemort hier aufkreuzen!“ „Ich werde die anderen herbeten!“ gab Lupin von sich und verließ das Büro. „Professor, was werden sie jetzt wegen Selene unternehmen? Werden wir das Versteck von ihm aufsuchen?“ fragte nun Harry. „Was heißt hier wir? Sie drei werden auf jeden Fall hier bleiben, die Mitglieder des Phönixordens werden sich darum kümmern!“ „Aber Professor...“ erwiderte Harry doch durch den strengen Blick von McGonagall verstummte er sofort wieder. „Und nun darf ich sie bitten, sich wieder zu ihren Schlafsälen zu begeben, wir werden uns darum kümmern!“ die drei Schüler verließen ungewollt das Büro. „Ich kann nicht einfach hier bleiben und so tun als wäre nichts geschehen... ich muss Selene helfen!“ meinte Harry, als sie wieder oben im Gemeinschaftsraum ankamen. „Und wie willst du das bitte schön anstellen, ohne dass uns McGonagall erwischt?“ „Wir müssen ihnen einfach nur folgen!“ Hermine lachte kurz. „Du sagst das so, als wäre das kinderleicht... Harry, wir können ihnen nicht folgen, dann erwischen sie uns doch direkt... wir müssen selbst herausfinden, wo sich das Versteck von Voldemort befindet!“
 

In der gleichen Zeit irgendwo auf einem kleinen Hügel in einem schwach beleuchteten großen Haus:

Selene und die beiden Todesser kamen apparierend an dem Versteck von Voldemort an und sofort überraschten sie Selene mit einem Lähmungszauber. Das Mädchen fiel schwer zu Boden und die beiden Todesser schleppten sie ins Haus. Selene wurde durch einen dunklen schwach beleuchteten Flur gezogen, an weiteren Eingängen vorbei bis hin zum letzten Zimmer des Ganges. Dort betraten sie das Zimmer und blieben hinter einem großen Ohrensessel stehen. „Meister, wir haben sie!“ meinte einer der Anhänger. „Sehr schön!“ Voldemort stand aus dem Sessel auf und drehte sich zu Selene, die jetzt losgelassen wurde und am Boden lag. Voldemort schnipste mit einer Hand und der Lähmungszauber wurde von Selene aufgehoben. „Hallo Tochter...wie schnell wir uns doch wieder sehen... schön, nicht?“ Selene stand mit grimmigen Blick auf und klopfte ihre Kleider ab. „Nein, das finde ich gar nicht...im Gegenteil...es ekelt mich förmlich an, aber ich hab ja keine andere Wahl!“ Voldemort grinste kurz. „So ist es... so...du willst also, dass ich Draco freilasse?“ „Du hast es erfasst, deswegen bin ich ja hier!“ Voldemort lachte kurz. „Tut mir leid Tochter, aber du kommst zu spät... dein Freund lebt bereits nicht mehr!“ „Du lügst!“ schrie Selene und verkrampfte ihre Faust. „Warum sollte ich denn lügen? Nein, glaub mir Tochter... Draco Malfoy ist schön längst im Jenseits!“ Selene schaute in seine kalten Augen und konnte förmlich sehen, wie er Draco gefoltert hatte bis zum Tod. Das Mädchen sank zu Boden und eine Träne lief ihr wieder die Wange herab. „Nein...bitte nicht... bitte sag mir das Draco noch lebt...bitte!“ jammerte sie verzweifelt. Voldemort schaute sie amüsiert an. „Sieh einer an, wie schwach du doch bist... und ich hatte schon geglaubt du könntest mir gefährlich werden, aber jetzt, wo ich dich so sehe...jämmerlich... lachhaft!“ kam es von Voldemort und schaute zu Selene herab. Selene’s Blick war zu Boden gesenkt und ihre Hände am Boden abgestützt. „Schluss jetzt, genug gequatscht!“ er hob die Hand und Selene fing an zu schweben. „Nun kommen wir zum eigentlichen Punkt wieso ich dich hergeholt habe!“ er drückte seine Hand zu und Selenes Körper drückte sich langsam zusammen, als würde sie zerquetscht werden. Das Mädchen petzte die Augen zu und versuchte die Schmerzen zu ignorieren. „Na los Selene, wieso schreist du nicht? Ich möchte dich leiden hören, die qualvollen Schreie hören, die ich dir zufüge!“ er drückte weiter zu und im nächstem Moment traf er sie mit dem Sectumsembra Zauber. Doch Selene gab keinen Mucks von sich. Die Schmerzen waren zwar unerträglich, aber sie dachte nicht daran, ihrem Vater zu zeigen, wie schwach sie doch im Moment war. Immer und immer wieder traf er sie mit dem Sectumsembra Zauber, bis ihm der Spaß verging und er aufhörte. Kauernd lag Selene am Boden und hustete. Dabei spuckte sie Blut. „Ich hab keine Lust mehr...sperrt sie in eine Zelle! Dort kann sie solange herumkauern, bis ich sie brauche!“ meinte er kalt und drehte sich zum Kaminfeuer. „Na los!“ schrie er zu den beiden Todessern, die Selene dann am Arm packten und grob aus dem Zimmer zogen. Selene konnte noch sehen, wie Voldemort sich wieder in seinen Sessel niederließ. Sie zogen Selene eine Treppe hinunter, die zu Kerkern führten. Dann öffneten sie eine Zelle, stießen Selene hinein und schlossen die Zelle wieder zu. Das Mädchen raffte sich schnell auf und versuchte noch, bevor die Todesser verschwanden, die Gitterstäbe der Zelle mit einem Zauber zu sprengen, aber es funktionierte nicht. Die Todesser lachten nur schadenfroh und meinten: „Da musst du schon früher aufstehen, die Zelle ist nämlich mit einem Schutz umgeben, den nur unser Meister entfernen kann. Nicht einmal du, die Tochter unsres Meisters, kannst etwas dagegen unternehmen! Wie jämmerlich!“ „Schnauze!“ rief sie sauer und ließ einen Sectumsembra Zauber los, der jedoch an den Gitterstäben abprallte und Selene traf. Jetzt lachten sie wieder. „Siehst du? Es ist zwecklos! Du kannst hier nicht mehr entkommen!“ sie ließen Selene alleine zurück. „Verdammt!“ schrie sie wütend und schlug mit ihrer Faust gegen die Wand. Dann überkam sie ein Schwächeanfall und sie glitt an der Wand herab, zu Boden und schaute schweigend zur Zellentür. Der Mond drang durch das kleine Fenster in der Zelle und schien auf Selene herab. „Es muss doch eine Möglichkeit geben den Schutz zu brechen!“ murmelte sie leise. „Mach dir erst gar nicht die Mühe... ich habe schon alle möglichen Zauber ausprobiert... nichts hat gewirkt!“ meinte eine Männerstimme und plötzlich kam Draco aus dem finsteren Schatten der Zelle hervor. „Draco...“ meinte sie überrascht und zugleich heilfroh, dass er noch am Leben war. Sie wollte aufstehen, doch ihre Kräfte versagten und sie sank wieder zu Boden zurück. „Bleib!“ meinte er besorgt und kam direkt zu ihr. Er kniete sich vor sie und lächelte sie gezwungen an. „Hallo Selene!“ sie schaute ihn erleichtert an und eine Träne lief an ihrer Wange herab. „Oh Gott...ich bin so froh, dass du am Leben bist! Voldemort hatte gesagt, er hätte dich getötet, doch...“ „Doch ich bin hier... bei dir!“ flüsterte er und nahm sie in den Arm. „Ich dachte schon ich würde dich nie wieder sehen!“ sie krallte sich an ihn. „Selene... hast du meine Mutter gerettet?“ fragte er und drückte sie von sich. Sie nickte. „Ich hab sie ins St. Mungo’s Hospital gebracht...dort wurde sie untersucht und ist schon wieder entlassen worden.“ „Was? Aber Voldemort wird versuchen, sie zu finden und sie dann töten!“ „Nein, beruhige dich...ich habe sie in Sicherheit gebracht...sie ist an einem Ort, wo er sie niemals finden wird!“ er atmete erleichtert auf und nahm sie wieder in die Arme. „Danke...ich danke dir!“ sie streichelte ihn am Rücken und lächelte gezwungen. Dann lösten sie sich von ihrer Umarmung und schauten sich wieder in die Augen. „Selene... wie lange sitze ich schon hier?“ sie schaute kurz zu Boden. „Es sind jetzt zwei Wochen...hör zu... ich

hätte dich schon früher aufgesucht, aber nachdem Dumbledore von Snape getötet wurde, musste ich zuerst einmal damit fertig werden!“ er schaute geschockt. „Was? Snape hat Dumbledore getötet?“ sie nickte traurig. „Daraufhin bin ich so ausgerastet, dass ich ihn kurzerhand umgebracht habe!“ entgegnete sie. „Das war auch nicht mehr als richtig...er hatte es nicht anders verdient...Verräter!“ er schwieg einen Moment. „Aber wieso bist du so dumm und bist hier aufgetaucht? Sie werden dich töten Selene...schließlich bist du für Voldemort eine Konkurrenz... erst wenn er dich, Potter und mich erledigt hat, kann er mit seiner Arbeit fortfahren!“ „Er wird nicht mehr weit kommen... ich habe mir geschworen mich an ihm zu rächen und dazu werde ich auch noch die Gelegenheit bekommen, glaub mir... wenn wir aus dieser Zelle erst mal draußen sind, kann mich nichts mehr aufhalten!“ er strich ihr über die Wange. „Das Einzige was ich wollte, war dich hier rauszuholen! Aber sie waren in der Überzahl und konnten mich ganz leicht mit dem Lähmungszauber außer Gefecht setzen....und jetzt? Jetzt sitze ich hier mit dir in einer Zelle!“ er lächelte gezwungen. „Selene... du bist einfach unglaublich... niemand hätte so leicht sein Leben aufs Spiel gesetzt für eine andere Person!“ „Für dich würde ich sogar sterben!“ antwortete sie leise und schaute ihm dabei tief in die Augen. Draco schüttelte nur lächelnd den Kopf und näherte sich ihr mit den Lippen. Selene zögerte keinen Augenblick und zog ihn zu sich heran. Beide verharrten in einem innigen und leidenschaftlichen Kuss.

Kurz darauf hatte sich Draco zu Selene gesetzt, seinen Arm um ihre Schultern gelegt und sie zu sich gezogen. Selenes Kopf lehnte an seiner Schulter und ihr Blick ruhte an der Zellentür, in der Hoffnung sie würde aufspringen und sie könnten somit in die Freiheit wandern. „Wie lange denkst du wird er uns hier gefangen halten?“ fragte Selene ausdruckslos. „Keine Ahnung, wenn er sich langweilen sollte, wird er uns schon holen und uns etwas foltern, schließlich sind Schreie von Qualen Musik in seinen Ohren.“ Sie seufzte. „Warum muss ich ausgerechnet solch einen Vater haben? Wieso muss ich immer die Arschkarte ziehen?“ „Da haben wir wohl beide Talent darin!“ sie schwiegen kurz. „Hast du Angst?“ fragte ihr Freund sie. „Nein...nicht einmal vor dem Tod...ich habe nur Angst um dich... ich will nicht noch einen geliebten Menschen durch die Hand meines Vaters verlieren!“ „Das wirst du nicht... wenn er mich hätte töten wollen, dann hätte er es längst schon getan! Ich weiß nicht was er vor hat, aber es muss mit dir zu tun haben, das ist sicher!“ „Das glaube ich auch... er hatte dich extra gefangen genommen, damit ich dich aufsuche und so in seine Falle laufe und sein Plan hat ja prima geklappt, aber andererseits ist es auch gut so...schließlich kann ich jetzt bei dir sein.“ Draco lächelte und küsste sie zärtlich. Immer sprang ihr Herz etwas schneller, wenn er sie berührte oder küsste. Und dieses Kribbeln im Bauch wurde oftmals auch stärker. Selene hatte so was nur einmal gespürt und das bei Viktor, aber aus ihrer Liebe zu Viktor wurde schnell Hass und Hass spielte bis jetzt in ihrem Leben immer eine Rolle, ob sie es wollte oder nicht. Man konnte sagen, dass sie zwei Partner hatte, Hass und Schmerz. „Du hattest mit mir gedanklich Kontakt aufgenommen und um Hilfe gebeten und diese Hilfe wollte ich dir geben, aber ich habe versagt!“ er nahm ihre Hand und spielte mit ihren Fingern. „Ich hatte schon die Hoffnung aufgegeben, dass du mich gehört hast und mein Versuch gescheitert sei!“ „Nein ich habe sie gehört und wollte dich finden, aber da mir niemand Informationen geben wollte, wo sich das Versteck befand, musste ich mir was anderes überlegen und habe mich von den Todessern hierher bringen lassen.“ Draco schüttelte den Kopf. „Wie gesagt, du bist vollkommen verrückt! Kein Mensch hätte sich freiwillig zu dem Feind bringen zu lassen!“ „Tja was man nicht alles macht!“ entgegnete Selene ernst. Er drückte ihre Hand. „Versprich mir, dass wenn wir hier rauskommen sollten, zusammen bleiben ok?“ Selene verstand nicht ganz. „Wieso sollten wir nicht zusammen bleiben?“ er war verunsichert. „Ich wollt das nur von dir bestätigt bekommen, da ich einfach Angst habe!“ sie beugte sich zu ihm und küsste ihn. „Das brauchst du nicht! Du bist das Einzig schöne und positive in meinem Leben! Durch dich bin ich wenigstens nicht mehr so unglücklich und vor allem nicht mehr allein!“ er küsste sie wieder und in Selene brach ein kribbelndes Gefühl aus. Dracos Küsse waren so leidenschaftlich und liebevoll. Sie hätte nie geglaubt, dass dieser Slytherin so viel Liebe einer Person schenken konnte.

Die beiden Personen saßen nach weiteren drei Tagen immer noch in der Zelle. Selene lehnte mit ihrem Rücken an Draco und Draco umarmte sie von hinten. Während sie in der Zelle saßen hörten sie nach kurzer Zeit, wie jemand sich ihrer Zelle näherte. Beide schauten lauernd auf die Zellentür und dann sahen sie einen Todesser zu ihnen kommen. Selene befreite sich von Dracos Umarmung und stand auf. „Der Meister will euch sehen, er langweilt sich!“ meinte der Todesser und grinste amüsiert. „Ach wirklich? Dann sollten wir den Meister nicht warten lassen!“ entgegnete Selene und wurde von einer Sekunde auf die andere wieder eiskalt. Der Todesser schloss die Zellentür auf und wollte beide mit einem Lähmungszauber treffen, doch Selene reagierte schnell, hob die Hand und sein Fluch prallte ab und traf ihn selbst. Draco stutzte die Brauen. „Ich bewundere dich immer wieder!“ meinte er. Selene verpasste dem Todesser noch den tödlichen Fluch und grinste dann amüsiert. Ohne auf Draco zu warten, ging sie dann weiter. „Selene warte, was hast du jetzt vor?“ „Ich werde mich an meinem Vater rächen und ihn zur Strecke bringen!“ antwortete sie kalt. „Das wirst du nicht schaffen...dein Vater ist viel zu stark...du wirst dabei umkommen!“ meinte Draco fast verzweifelt. „Das ist mir egal!“ „Aber Selene!“ sie wollte weiterlaufen, doch Draco ergriff ihre Hand und hielt sie fest. Er drehte sie zu sich, damit er ihr in die Augen sehen konnte, doch was er darin sah, ließ ihn erstarren. „Selene...deine Augen...was ist mit ihnen geschehen?“ meinte er leise. „Wieso sind deine Augen plötzlich so kalt? So kenne ich dich gar nicht! Wo ist die Selene hin, die ich liebe?“ sie riss sich los. „Diese Selene gibt es nicht... die hat es noch nie gegeben... hier siehst du die wahre Selene Johnson, kalt, gefährlich und voller Hass. Das zweite Ebenbild ihres Vaters!“ entgegnete sie und lief weiter. Sie kam am Ende der Treppe an und stand dann in einem langen schwach beleuchteten Flur. Draco stand neben ihr. „Was machst du jetzt?“ fragte er sie flüsternd. „Ich werde jetzt meinen Vater aufsuchen und du wirst zusehen, dass du verschwindest!“ „Nein... kommt gar nicht in Frage! Ich lasse dich nicht alleine!“ Selene funkelte ihn böse an. „Hör zu Draco, wir haben nicht mehr lange Zeit...du wirst dieses Haus verlassen und nach Hogwarts zurückkehren... ich komme alleine klar! Bitte... tu es für mich...bring dich in Sicherheit!“ meinte sie am Ende flehend. Sie hörten jetzt eilige Schritte, die auf sie zukamen. „Los, geh!“ meinte Selene drängend und wollte den Todessern entgegenlaufen, als Draco ihre Hand schnappte und sie mit zum Ausgang zerrte. Vor dem Ausgang stand ein Todesser und wollte sie aufhalten, aber Draco war schneller und schaltete ihn aus. „Draco was machst du...lass mich sofort los!“ sie versuchte sie aus seinem Griff zu befreien, aber er ließ sie nicht los. Kaum hatten sie das Haus verlassen, disapparierte Draco sie nach Hogwarts.
 

Voldemort bekam ein Grinsen ins Gesicht. „Soso...sie haben es also geschafft zu fliehen... das wird euch beide aber nicht mehr viel nützen...der Krieg wird bald beginnen und dann könnt ihr nirgendwo mehr hinfliehen!“ er lachte gehässig. „Tut uns leid Meister!“ entschuldigte sich ein Anhänger. „Crucio!“ rief Voldemort kalt und folterte ihn.

Manchmal muss man schwere Entscheidungen treffen, um einen geliebten Menschen zu schützen!

Manchmal muss man schwere Entscheidungen treffen, um einen geliebten Menschen zu schützen

Draco und Selene liefen schon durch die Hogwartsflure, hoch zu dem Schulsprecherturm. Noch immer hatte Draco Selene an der Hand und schleppte sie mit sich. „Draco...lass mich endlich los!“ meinte Selene etwas gereizt und riss sich förmlich aus seinem Griff. Er blieb stehen und schaute sie verständnislos an. „Selene, was zum Teufel ist los mit dir?“ fragte er vorwurfsvoll. „Nichts!“ antwortete das Mädchen gereizt und lief an ihm vorbei die Treppen hoch zu ihrem Turm. Draco verdrehte genervt die Augen und ging ihr nach. „Ich wäre niemals ohne dich gegangen... ich musste dich mitnehmen...er hätte dich sonst getötet!“ Selene gab das Passwort an und betrat den Gemeinschaftsraum. „Vielleicht wäre es besser so gewesen!“ gab sie leise von sich. „Was? Selene!“ meinte er scharf, sie blieb stehen und drehte sich zu ihm um. „Was soll daran bitte besser sein? Falls du es noch nicht gemerkt hast, bist du mir wichtig und ich brauche dich! Du bist das einzig positive in meinem Leben... ich liebe dich Selene und ich möchte mit dir mein Leben verbringen! Das ist mir während der langen Zeit in denen ich in der Zelle saß, klargeworden! Die Gefühle zu dir wurden von Tag zu Tag immer stärker und ich hatte eigentlich bereits alle Hoffnung aufgegeben, dich jemals wieder zu sehen!“ Selene schaute während Draco ihr das sagte, die ganze Zeit aus dem Fenster. „Glaub mir, du bist der erste Mensch, der es geschafft hat überhaupt einen Malfoy so zu verändern... und dafür bin ich dir auch dankbar!“ er stellte sich zu ihr. „Selene-.“ „Draco... es wäre trotzdem besser gewesen du hättest mich dort gelassen... ich werde bald zu einer Gefahr für dich... für alle guten Zauberer...du verstehst es anscheinend nicht... ich bin eine Riddle... ich bin die Tochter von Tom Vorlost Riddle, dem gefährlichsten und stärksten dunklen Zauberer hier in dieser Welt... und ich besitze seine dunklen Fähigkeiten! Es dauert nicht mehr lange, bis mein Vater meine dunkle Seite in mir erweckt hat und das Böse meine Seele komplett einnehmen wird.“ Draco schaute sie unverständlich an. „Dumbledore konnte vielleicht all die Jahre dieses Böse in mir unterdrücken, aber jetzt wo-...wo...er nicht mehr ist... gibt es niemanden mehr, der auch nur im geringsten stark genug wäre, dieses Böse in mir zu unterdrücken.“ Draco wollte sich damit nicht zufrieden geben. „Nein... das glaube ich nicht. Das kann nicht sein... du selbst musst doch stark genug sein, das Böse in dir zu bekämpfen... ich meine... du liebst mich doch oder? Zwischen uns beiden besteht doch eine gewisse Liebe und diese Liebe könnte doch auch erreichen, dass-.“ „Ich weiß worauf du hinaus willst... aber unsre Liebe ist nicht stark genug dieses schlummernde Böse in mir zu besiegen! Versteh doch, dieses Böse in mir ist schon so stark herangewachsen, dass ich mich selbst in machen Augenblicken nicht mehr unter Kontrolle habe! Das kann gefährlich werden Draco... besonders für uns weiße Zauberer... mein Vater könnte mich so manipulieren und kontrollieren, dass ich vielleicht sogar noch auf seiner Seite stehen würde und gegen euch, gegen dich kämpfen würde!“ sie schaute ihn verzweifelt an. „Nein...nein... das wirst du nicht... ich würde egal auf welcher Seite, immer bei dir bleiben! Ich würde niemals gegen dich kämpfen! Wie der Hammer jetzt auch fallen mag, ich werde auf jeden Fall auf deiner Seite stehen!“ er strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht und schaute ihr tief in die Augen. „Wir werden zusammen halten und gemeinsam gegen eine Seite kämpfen!“ er zog sie zu sich heran und küsste sie zärtlich. „Vergiss bitte niemals, dass ich dich liebe!“ flüsterte er Selene zu. „Nein, das werde ich nicht!“ antwortete sie und stand auf. „Ich werde mal hoch duschen gehen... komme gleich wieder!“ „Darf ich mitgehen?“ fragte er fies grinsend. Selene schaute ihn ebenfalls grinsend an und ging dann schweigend hoch. „Heißt das jetzt ja?“ „Nein!“ rief sie von oben zu ihm hinunter. Draco setzte sich an den Kamin und dachte über seine Worte nach. Ja es stimmte wirklich alles. Selene war wirklich das einzig positive in seinem Leben.

Während Selene oben ihre Wunden versorgte und unter die Dusche sprang, saß Draco unten am Kamin und schaute gedankenversunken in die Flammen. Er war so sehr mit seinen Gedanken beschäftigt, dass er nicht einmal vernahm, dass jemand den Gemeinschaftsraum durch das Portal betrat. Erst als er den Schatten am Kaminsims sah, drehte er sich um und erschrak. „Parkinson was zum Teufel machst du hier?“ aber das Mädchen fackelte nicht lange herum und erfüllte ihren Auftrag. Sie zog ihren Zauberstab und meinte leise: „Stupor!“ und Draco erstarrte auf der Stelle. Parkinson grinste zufrieden und schleppte Draco so gut es ging aus dem Schulsprecherturm.

Selene war in der Zeit aus der Dusche gestiegen und lief mit einem Handtuch umwickelt zu ihrem Kleiderschrank und suchte sich dort passende Kleider heraus. Wie sie sich angezogen hatte, holte sie sich ein Blatt Pergament hervor und ihre Feder und fing an einen Brief an Draco zu schreiben. Das Ganze dauerte ungefähr eine halbe Stunde bis sie endlich fertig war und sich auf den Weg machte für ihre Reise. Das Einzigste was sie einsteckte war ihren Zauberstab und den Brief, den sie unten im Gemeinschaftsraum auf den Tisch legen wollte. Als sie im Gemeinschaftsraum ankam, war Draco nicht da. „Vermutlich ist er kurz hochgegangen um sich umzuziehen.“ dachte sich Selene. Sie zögerte einen Augenblick und betrachtete den Brief, der jetzt auf dem Tisch lag. Sollte sie wirklich gehen? Einfach so aus Dracos Leben verschwinden? War das die richtige Entscheidung? Diese Fragen schwirrten ihr durch den Kopf, bis sie die Gedanken abschüttelte und sich entschloss das richtige zu tun. Mit schwerem Herzen verließ sie den Schulsprecherturm und lief leise durch die Korridore zum Ausgang der Schule. Sie wollte auf keinen Fall von Filch oder einem Lehrer erwischt werden, schließlich wusste bis jetzt noch niemand, dass sie hier waren! Von daher würde auch niemand sie vermissen. Kaum hatte sie die Portaltüren des Schulgebäudes erreicht, stürmte sie aus der Schule in die finstere Nacht hinein. Ihr schwarzer Umhang flatterte leise im Wind. Schnellen Schrittes bewegte sie sich zum verbotenen Wald. Sie ließ ihren Blick durch die Gegend schweifen und sah, dass in Hagrids Hütte noch Licht brannte. Es wäre keine Gute Idee dem Wildhüter einen Besuch abzustatten, schließlich ist sie ja eigentlich noch in Gefangenschaft bei Voldemort. So setzte sie ihren Weg fort und betrat den verbotenen Wald. Sie wusst zu gut, warum dieser Wald verboten war für Schüler. In diesem Wald ging es nicht mit rechten Dingen zu. Hier lungerten Wesen der dunklen Seite herum. Sie wusste auch, dass einst Voldemort hier sich aufgehalten hatte, als er sich Leben verschaffen wollte, in dem er zahlreiche Einhörner aussaugte. Damals stieß Harry hier im Wald auf ihn. Dumbledore hatte ihr das einst mal erzählt. Aber nun gut, sie wollte oder besser gesagt musste ihren Vater aufsuchen. Eilig schritt sie durch den düsteren Wald und kam an einer Lichtung an, die durch den Vollmond gut beleuchtet war. Sie schaute sich um und überlegte, in welche Richtung sie jetzt überhaupt gehen sollte. Selene entschied sich für die östliche Richtung. Während sie durch den Wald lief und ihren Zauberstab gewohnheitsbedingt in der Hand hielt, hörte sie in der Nähe die Rufe eines Wolfes. Der jungen Frau lief es eiskalt den Rücken herunter, aber sie versuchte ihre innerliche Unbehaglichkeit zu ignorieren. Mit der Zeit merkte sie, dass jemand oder etwas sie im Schatten der Bäume verfolgte. Sie konnte durch die Dunkelheit ja niemanden erkennen, deswegen tat sie so als würde sie es nicht merken, lief weiter, lauschte aber weiterhin den Geräuschen.
 

In der gleichen Zeit kam Parkinson mit ihrem Auftrag bei ihrem Meister an und brachte die verschleppte Person zu Voldemort. Das Mädchen senkte den Kopf, als sie vor ihrem Meister trat und sagte leise: „Hier Meister... ich habe ihn mitgebracht, wie ihr es befohlen hattet!“ „Sehr gut... ich werde mich selbst um ihn kümmern...gute Arbeit... du kannst gehen! Ich rufe dich, sobald ich dich brauche!“ Parkinson nickte und verließ dann das Zimmer. Voldemort schaute zu dem am Boden liegenden jungen Malfoy und schmunzelte. „Was mache ich jetzt mit dir! Soll ich dich sofort töten oder vielleicht erst etwas foltern?“ „Enervate!“ sagte Voldemort und nahm von Draco den Schockzauber. Einen Augenblick später rührte sich Draco wieder, setzte sich auf und schaute sich um. Blitzschnell stand er auf, als er bemerkte, dass Voldemort vor ihm saß. „Meister!“ meinte der Junge leise. „Also... was hast du zu deiner Verteidigung zu sagen?“ Draco senkte den Kopf und schaute zu Boden. „Es ist nicht so wie sie denken... ich bin immer noch auf ihrer Seite. Ich hatte lediglich versucht Selenes Vertrauen zu gewinnen und das habe ich auch erreicht! Sie hätte sich niemals freiwillig zu ihnen begeben, wenn ich nicht gefangen gewesen wäre. Ich meine das war ja auch gut so!“ Draco hoffte, dass das Training mit Selene für Okklumentik zu erlernen etwas gebracht hatte und Voldemort so nicht ersehen kann, dass er lügt. „Schweig!“ rief er streng. „Trotzdem hast du dich in sie verliebt, stimmts?“ „Ja das stimmt! Ich liebe ihre Tochter! Verzeiht!“ Voldemort fing an zu lachen. Draco schaute ihn an. „Soso, du sagst also, du bist immer noch auf meiner Seite und kämpfst für das Böse?“ „Ja Meister!“ antwortete Draco ernst. „Na schön... dann beweise mir deine Treue!“ Draco antwortete nicht. „Ich möchte, dass du die Aufgabe übernimmst, meine Tochter zu töten!“ der junge Mann schaute auf. „Verzeiht Meister... aber das kann ich nicht!“ Voldemort funkelte ihn gefährlich an. „Du widersetzt dich meiner Anweisung?“ Draco senkte wieder den Blick. „Ich werde euch jeden anderen Auftrag ausfüllen, aber nicht diesen!“ Voldemort ballte die Faust. „Du würdest also lieber gefoltert und dann von mir getötet werden, als den Auftrag zu erfüllen, sehe ich das richtig?“ „Ja Meister!“ antwortete Draco angespannt. „Crucio!“ rief Voldemort und in dem Moment krümmte sich Draco und erlitt wieder höllische Schmerzen durch diesen Folterfluch. Aber Draco dachte nicht im Traum daran, Voldemort seine Schwäche zu zeigen. Er verzog schmerzerfüllt das Gesicht, aber schreien würde er nicht. Dafür hasste er viel zu sehr seinen Meister. Voldemort saß amüsiert in seinem Ohrensessel und genoss die Folterung, die er Draco zufügte. Dann ließ er nach einigen Minuten mit dem Fluch nach und Draco lag am Boden und atmete schwer. Die Schlange Nagini schlängelte sich an Draco vorbei zu ihrem Meister und flüsterte diesem etwas zu. Daraufhin grinste Voldemort zufrieden. „Sehr gut!“ Voldemort sorgte dafür, dass Draco plötzlich aufrecht stand und ihn anschaute. „Ich habe mir etwas anderes überlegt.. ich werde dich noch etwas am Leben lassen, denn meine treue Schlange Nagini hier hat mir gerade berichtet, dass Greyback Selene auf der Spur ist und sie verfolgt. Anscheinend will mich meine Tochter ein weiteres Mal besuchen!“ Draco schaute erschüttert. „Du weißt was das heißt, wenn Fenrir Greyback deine süße Freundin verfolgt? Er wird sie auf direktem Wege zu mir bringen!... und du weißt auch, was passiert, wenn er sie beißen sollte?“ Ja, Draco wusste was dann passieren würde...Greyback würde sie mit dem Werwolfsfluch anstecken und bei jeder Vollmondnacht würde sich seine Freundin in eine Werwölfin verwandeln. Das durfte nicht geschehen. Aber was sollte er schon dagegen unternehmen können? Voldemort hielt ihn hier gefangen und es würde wahrscheinlich auch keine Möglichkeit geben wieder zu fliehen. Draco bekam Angst. Es gab wirklich keine Möglichkeit Selene zu helfen.
 

Der Mond schien in seiner vollen Pracht auf den verbotenen Wald herab, wo immer noch Selene herumirrte und immer noch spürte, dass sie verfolgt wurde. Die Anspannung sammelte sich nun mehr in der jungen Frau, da sie nicht wusste wo sie hin sollte und zum anderen wusste sie nicht wer oder was sie verfolgte. Zudem war es abartig kalt und stellenweise war der Wald mit Schnee bedeckt. Ganz in ihren Gedanken verwickelt, stolperte sie plötzlich und fiel hart zu Boden. Sie rappelte sich langsam auf und hörte durch den schneebedeckten Boden, dass sich hinter ihr etwas näherte. Während sie mit dem Rücken zu ihrem Verfolger stand, zog sie unauffällig ihren Zauberstab und drehte sich langsam um. Sie erschrak innerlich, denn vor ihr stand ein Zähne fletschender Werwolf. Das Mädchen rührte sich nicht, sondern schaute dem Werwolf gebannt in die Augen. Selene erkannte ihr Gegenüber sofort. Es war Greyback, der blutrünstigste Werwolf überhaupt. Selene hatte oft ein Bild von ihm im Tagespropheten gesehen. Der Tagesprophet hatte geschrieben, dass er für Voldemort arbeiten würde. Außerdem hatte sie gehört, dass er so viele Leute wie möglich in Werwölfe verwandeln würde, die sich dann Voldemort anschließen würden.
 

Selene stand ungefähr 3 Meter von Greyback entfernt. „Wenn du gekommen bist um mich zu einem von deines Gleichen zu verwandeln... dann muss ich dich enttäuschen. So leicht bekommst du mich nicht!“ sie ging einen Schritt zurück und ihr Verfolger ging einen Schritt auf sie zu. „Lass mich raten... Voldemort hat dich beauftragt mir zu folgen und mich dann zu ihm zu bringen!“ sie ging zwei weitere Schritte nach hinten und Greyback ging auch zwei Schritte auf sie zu. Selene wusste, wenn sie jetzt versuchen würde zu fliehen, dass Greyback sie in Null Komma nichts wieder eingeholt hätte. Sie sah wie Greyback einen weiteren Schritt auf sie zumachte und hörte dann plötzlich unter ihren Füßen ein Knacken. Sofort schaute sie zu Boden und erschrak. Erst jetzt bemerkte sie, dass sie sich auf gefährlich dünnen Eis befand. Beide standen auf einem zugefrorenen See. „Scheiße!“ meinte sie leise und schon bildete sich ein Riss an der Stelle wo Greyback stand, der bis zu Selene wanderte. Aber Greyback ignorierte den Riss und machte einen weiteren Schritt und schon passierte es. Durch das Gewicht des Werwolfs bildeten sich weitere Risse und im nächsten Augenblick brachen Selene und Greyback in den See. Sie fielen in das eiskalte Wasser und das junge Mädchen erstarrte für den ersten Augenblick, als sich das Wasser in ihre Kleider einsog. Selene hatte das Gefühl als würde ihr Körper mit tausend Nadelstichen durchpiekst werden und ihr Kopf fühlte sich an als würde er in der nächsten Sekunde platzen. Zuerst konnte sie sich durch den Schock nicht bewegen, doch dann siegte ihr Verstand und sie versuchte an die Wasseroberfläche zu schwimmen. Wie sie mit dem Kopf über Wasser war, schwamm sie an die noch heile Eisoberfläche und versuchte sich dort irgendwie rauszuziehen. Durch das verdammt kalte Wasser fing sie wie Espenlaub an zu zittern und rutschte immer wieder an der Fläche ab, an der sie sich hochziehen wollte. „V-v-verdammt!“ wisperte sie leise und suchte an einem anderen Weg. Dann kam ihr der

Blitzgedanke. Sie griff an ihren Gürtel und holte dort ihr Messer hervor. Mit all ihrer Kraft, die sie noch aufbringen konnte, stach sie das Messer in die Eisfläche und wollte sich somit irgendwie herausziehen. Nach langem Hin und Her schaffte sie es auch und hievte sich auf die Eisoberfläche. Dort lag sie dann vollkommen erschöpft und rührte sich für einige Minuten nicht. Ihre Augen hatte sie geschlossen und sie spürte, dass die Müdigkeit immer mehr sie überkam. Oder war es die Bewusstlosigkeit? „Verdammt... ich... muss...wach...bleiben!“ stammelte sie zitternd und sah sich langsam um. Sie kroch Stück für Stück ans Ufer, bis zu einem Baum. Dort versagten dann endgültig ihre Kräfte und sie schloss die Augen.
 

In der gleichen Zeit liefen drei Jugendliche auf den See zu. „Harry, denkst du es war wirklich eine gute Idee einfach abzuhauen? Wir wissen doch noch nicht einmal wo wir überhaupt lang müssen!“ meinte das braunhaarige Mädchen angespannt. „Der Brief von Selene, der an Malfoy gewandt war, sagt uns doch, dass sie noch einmal hier gewesen sein muss. Das Datum stimmt mit dem von heute ein, also logische Schlussfolgerung...Selene muss heute hier gewesen sein. Ich frage mich allerdings nur, wie sie es geschafft hat zu fliehen!“ die drei Freunde kamen an einer großen kahlen Stell an und schauen ich um. Ihr Blick fiel direkt auf eine unter einem Baum liegende Menschengestalt. Ron und Harry wollten direkt auf die Person zugehen, aber Hermine hielt sie fest. „Seht doch!“ sie zeigte auf die eingebrochene Eisoberfläche. „Wir gehen außen rum!“ meinte Harry direkt und lief vor. Er wusste nicht wieso, aber plötzlich fing sein Herz an schneller zu schlagen und seine Schritte beschleunigte er. Als er zwei Meter von der Person entfernt war, wusste er wieso. Er rannte zu der Person und kniete sich zu ihr. „Selene!“ meinte er aufgeregt und drehte sie auf den Rücken. Hermine und Ron tauchten jetzt auch bei ihm auf und erschraken. „Harry...sie muss in den See eingebrochen sein!“ meinte Hermine und schaute auf die offene Stelle im Wasser. „Wir müssen sie sofort an eine warme Stelle bringen...sie erfriert uns sonst noch!“ meinte Harry etwas abwesend. „Schon klar, nur wohin?“ fragte Hermine. Harry zuckte mit den Schultern. Er strich Selene über die eiskalte Wange. Es vergingen einige Sekunden bis sich einer von den dreien regte. „Vielleicht sollten wir einfach mal ein Lagerfeuer machen! Wenn wir schon nicht wissen, wo wir hinsollen!“ gab Ron von sich. „Dann kommt...verliere wir keine Zeit!“ entgegnete Harry und hob die bewusstlose Selene hoch. Plötzlich hörten sie das Jaulen eines Wolfes. Sie schreckten kurz auf und schauten sich um. An der eingebrochenen Stelle versuchte eine große Tiergestalt aus dem Wasser zu kommen. Als die drei etwas genauer hinblickten, erkannten sie, dass es ein Werwolf war. „Ich sagte doch... verlieren wir keine Zeit!“ meinte Harry. Ron schnappte Hermine am Arm und zog sie mit. Harry ging so schnell seine Beine ihn trugen, mit Selene in den Armen weiter in den Wald. „Wo sollen wir nur hin? Der ganze Wald wimmelt vermutlich nur von solchen Viechern!“ kam es von Ron etwas beängstigt. „Soll ich dir was sagen? Ich habe keine Ahnung!“ gab Harry ihm als Antwort und schaute hinter sich. „Verdammt... er verfolgt uns!“ murmelte er leise. „Was?“ Hermine und Ron schauten jetzt auch hinter sich und erschraken. „Wir sollten schleunigst von hier verschwinden Harry!” jammerte Ron. Harry bemerkte in der Eile nicht, dass Selene wieder bei Bewusstsein war und ihn anschaute. „Harry...“ gab sie schwach von sich. Der Junge mit der Brille schaute die junge Frau an. „Selene... du bist wach!“ „Sag Hermine und Ron sie sollen sich an dir festhalten...wir apparieren!“ er tat wie geheißen und teilte seinen Freunden mit, dass sie sich an ihm festhalten sollten. Der Werwolf hinter ihnen kam immer näher. Selene konzentrierte sich so gut wie es ging und fixierte ihre Wohnung in London an. Der Werwolf war dicht hinter ihnen und grummelte schon. „Schnell Selene... er hat uns gleich!“ meinte Ron hysterisch und klammerte sich während dem Rennen an Hermines Arm fest. „Bleibt stehen!“ rief Selene laut und abrupt bleiben die drei stehen und in der nächsten Sekunde waren sie spurlos verschwunden. Greyback der sie beinahe erwischt hätte, blieb stehen und schrie erzürnt auf.

In Sicherheit?

Harry, Hermine, Ron und Selene standen in einem, wie ihnen auf den ersten Blick auffiel, modern eingerichteten Wohnzimmer. Vor ihnen an der Wand stand ein Wohnzimmerschrank mit TV. Davor stand auf einem großen schwarz beigen Teppich mit Verzierungen die schwarze Ledercouch und der silberne Messingglastisch. Rechts an der Wand war der Kamin. Hinter ihnen stand noch ein großer hellbrauner Tisch mit passenden hellbraunen Stühlen bei denen die Rückenlehne mit schwarzem Stoff überzogen waren. An der gleichen Wand wo der Kamin eingebaut war, stand nebenan noch eine lange hellbraune Kommode. „Wow...wo sind wir hier?“ Harry schaute zu Selene, die bereits wieder bewusstlos war. Hermine zündete den Kamin an und Harry legte Selene auf die Couch. Dann schaute er sich auch um. Auf dem Wohnzimmerschrank standen einige Bilder. Er betrachtete eines davon. „Wir sind in Selenes Wohnung!“ antwortete er auf Rons Frage gerichtet. „Woher weißt du das?“ Harry hielt ihm das Foto hin, wo Selene mit zwei weiteren älteren Personen drauf war. „Das sind bestimmt ihre Stiefeltern.“ meinte Harry. „Werden sie uns hier nicht finden?“ fragte Ron. „Ich weiß es nicht, aber so wie ich Selene kenne, hat sie bestimmt einen Schutzzauber um die Wohnung legen lassen.“ Entgegnete Harry und ging in ein schräg gegenüberliegendes Zimmer. Jetzt stand er in Selenes Schlafzimmer. Die Wände waren hellblau. An der linken Wand stand ein schwarzes Messingbett und links von dem Bett stand ein großer hellbrauner Kleiderschrank. Direkt links neben der Tür stand eine gleichfarbige Kommode. Er schloss die Tür und ging in das nächste Zimmer, welches direkt nebenan war. Nun stand er in einem großen Badezimmer. „Hey kommt mal her und seht euch das Badezimmer an.“ rief er zu Hermine und Ron. Hermine zauberte nur noch schnell Selenes Klamotten am Körper trocken und folgte dann Ron. Die beiden Freunde schauten überrascht. „Wow... das ist ja mal wirklich nicht klein!“ Der Fußboden war mit dunkelgrauen fast schwarzen Fließen bedeckt, die an manchen Stellen etwas silber schimmerten. An den Wänden war ebenfalls alles weiß gekachelt und fast an der Decke war in den weißen Kacheln noch ein schwarz grauer Randeinsatz mit kleinen viereckigen Kacheln eingesetzt. Das Bad bestand aus einer Dusche, einer großen geilen Eckbadewanne, der Toilette und dem Waschbecken. Neben der Badewanne stand eine mittelgroße Palme, die dem Bad etwas tropisches gab. „Wirklich sehr schön!“ meinte Hermine überrascht. „Und alles so sauber!“ bemerkte Ron als er sich umblickte. „Das gehört sich auch so!“ mahnte Hermine ihren Freund. „Kommt, lasst uns mal weiter schauen!“ „Hätte nicht gedacht, dass Selene einen solch guten Geschmack hat!“ kam es von Ron und beide schauten ihn mahnend an. Plötzlich lachte jemand. „Ja auf den ersten Blick glaubt mir das niemand!“ Selene kam aus dem Wohnzimmer zu ihnen und sofort ließ Harry die Hand weg von der Türklinke. „Sorry... wir wollten nicht so vorwitzig sein!“ meinte Hermine direkt. „Schon gut... ich habe nichts zu verbergen.“ Sie kam zu ihnen und schaute ins Bad. „Mit dem Bad hatten wir am längsten gebraucht!“ erzählte sie. „Wir?“ „Meine Stiefeltern und ich! Sie haben mir bei der Renovierung der Wohnung geholfen.“ „Achso!“ meinte Harry. „Aber jetzt ist das Bad auch der schönste Raum in meiner Wohnung.“ Sie lächelte. Wie Harry dieses Lächeln vermisst hatte. „Kommt ich zeig euch die anderen Zimmer. Mein Schlafzimmer habt ihr ja schon gesehen.“ Sie klopfte kurz an die Schlafzimmertür. Sie ging in einen weiteren Raum der direkt Selenes Schlafzimmer gegenüber war. „Das hier ist die Küche wie ihr sehen könnt.“ Alle drei betraten einen Terrakotta gestrichenen Raum. Die Küchenmöbel waren weiß mit einem Glanzlack versehen. Die Arbeitsblatte war mit einem dunkelroten Granit besetzt und in der Mitte des Raumes stand eine viereckige Herdvorrichtung. Links in der Ecke stand noch ein kleiner Runder Tisch mit sechs Stühlen drum herum. Der Boden war genauso gefliest wie im Bad: dunkelgrau, fast schwarz. Hermine klatschte in die Hände. „Herr Gott wie schön. Was für eine wundervolle Küche!“ sie strahlte förmlich. „Schön das sie dir gefällt!“ Harry fuhr mit seiner Hand über die dunkelrote Granitarbeitsplatte. „Geil!“ meinte Ron mit offenen Mund. Selene lachte. „Ach kommt schon, so besonders ist sie jetzt auch wieder nicht.“ In der rechten Ecke stand noch eine große Zimmerpflanze. „Mein lieber Herr Gesangsverein, das muss ja ne Menge gekostet haben!“ „Es hält sich in Grenzen! Aber ich weiß, dass ich diese Wohnung nie wieder hergebe... dafür existieren zu viele Erinnerungen!“ sie schaute zu Harry. „Kommt... ich möchte euch noch das Gästezimmer zeigen. Wie ihr das unter euch ausmacht ist mir egal, aber bei mir in Zimmer kann noch jemand schlafen.“ Sie verließen die Küche und gingen wieder ins Wohnzimmer. Am anderen Ende des Wohnzimmers war noch eine Tür. Sie öffnete die Tür und trat ein. „Das hier ist das Gästezimmer.“ Es war genauso blau gestrichen wie Selenes Schlafzimmer und fast genauso eingerichtet. Helle Holzschränke, schwarzes Messingbett und am Fenster hingen gelb, blaue Vorhänge. Nachdem sie Selenes Wohnung gesehen hatten, setzten sich alle auf die schwarze Ledercouch und schwiegen in die Runde. „Ich bin noch gar nicht dazu gekommen euch zu danken, dass ihr mich gerettet habt.“ „Wir haben doch gar nichts gemacht! Wir haben dich nur gefunden und dann hast du uns ja in deine Wohnung appariert!“ Selene stand auf und ging in die Küche. Sie kam mit 4 Gläsern wieder und Eistee. „Wieso seid ihr überhaupt hier und nicht in der Schule?“ fragte sie während sie Eistee in die Gläser einschenkte. „Naja, wir wollten das Versteck von Voldemort finden!“ „Ihr seid vollkommen verrückt.“ meinte sie kalt. „Du warst heute noch mal in der Schule stimmt’s? Du hattest es geschafft mit Malfoy aus Voldemorts Versteck zu entkommen!“ „Ja und das heißt wiederum, ihr habt meinen Brief an Draco gelesen, hab ich Recht?“ sie schaute nun direkt Harry in die Augen. „Ja...sorry, aber was ich auch komisch fand... Malfoy war gar nicht im Schulsprecherturm gewesen!“ „Was soll das heißen er war nicht da?“ fragte sie perplex. „Naja, er war eben nicht da.“ Selene schaute überlegend an Harry vorbei. „Vielleicht hat er ja den Brief gelesen und hat sich auf den Weg gemacht, dich zurück zu holen! Ich zumindest hätte so gehandelt.“ „Selene sag mal, hast du eigentlich hier um deine Wohnung einen Schutz drum?“ fragte Hermine sie. „Ja hab ich ... keine Sorge, sie können uns hier nicht aufspüren. Während ich weg bin, könnt ihr solange hier bleiben und seid in Sicherheit!“ „Wie während du weg bist? Wenn du denkst, wir lassen dich alleine, wenn du Voldemorts Versteck aufsuchst, hast du dich aber geschnitten... wir werden dich begleiten!“ kam es von Ron. „Nein das werdet ihr nicht!“ gab sie scharf zurück. Sie stand auf und ging ans Fenster. „So langsam bereue ich es, dass ihr mich gefunden habt. Ich meine, wieso seid ihr nicht in der Schule geblieben, ihr versaut euch so das ganze Leben...wenn ihr jetzt im Unterricht fehlt, könnt ihr noch nicht einmal euren Abschluss hinter euch bringen! Dann könnt ihr euren Traum, Auror zu werden vergessen!“ sie schwiegen. „Ihr wolltet doch immer Auror werden oder nicht? Ich finde es nicht richtig, dass ihr jetzt hier seid und mir mit Voldemort helfen wollt!“ „Selene es ist unsre Entscheidung was richtig für uns ist und was nicht und wir haben uns halt entschieden, lieber unsrer Freundschaft beizuhalten, als in der Schule rumzusitzen und doch keinen klaren Verstand zu haben vor Sorge. Das Leben verläuft nicht ständig nach Plan. Veränderungen prägen unser Leben! Uns ist die Freundschaft mit dir wichtiger, als unser Schulabschluss. Abgesehen davon glauben wir nicht, dass noch lange Unterricht stattfinden wird. Er wird bald zuschlagen und angreifen und dann werden wir uns früher oder später doch auf einem Platz wieder finden und gemeinsam gegen das Böse kämpfen.“ gab Harry von sich. Selene ballte die Faust und zitterte vor Wut. Während das Mädchen so am Fenster stand, bemerkte sie, dass sie ziemlichen Hunger hatte und durch das Ereignis im Wald ziemlich erschöpft war. „Ok...wir müssen vor allem jetzt mal klare Gedanken haben... ich schlage vor, ich mache uns was zu Essen und dann sehen wir weiter.“ Hermine sprang auf. „Und ich werde dir dabei helfen!“ gab sie von sich. „Selene sag mal hast du eigentlich einen Hauselfen?“ fragte Ron. „Nein, wieso? Ich finde es nicht richtig einen Elfen einzusetzen, wenn man noch solche Sachen alleine erledigen kann... wir sind jung und flexibel... ich mache auf jeden Fall meine Wohnung alleine sauber, nur wenn ich eben in der Schule bin, kommen meine Eltern immer einmal im Monat her und säubern sie für mich!“ Hermine strahlte Selene plötzlich an. Selene bemerkte es und schaute sie fragend an. „Sag mal hast du Lust in meinen-.“ „Nein hat sie nicht!“ unterbrach Ron sie schnell und zog sie in die Küche. Selene schaute zu Harry, der wiederum grinste nur. „Was? Zu was hab ich Lust? Wieso hat Ron sie unterbrochen?“ Harry winkte ab. „Vergiss es einfach...glaub mir, es war besser so!“ sie folgten Hermine und Ron nun auch in die Küche. „Nun, dann wollen wir doch mal sehen, was wir kochen!“ sie öffnete den Kühlschrank und ein enttäuschten Eindruck machte sich in ihrem Gesicht breit. „Oh.... mit dem Kochen müssen wir noch etwas warten... ich muss zuerst einmal einkaufen gehen!“ „Aber das können wir doch machen!“ meinte Ron sofort. „Ihr spinnt wohl, ihr seid meine Gäste und meine Gäste werden von mir verwöhnt. Ich werde alleine gehen.“ Sie zog ihren Mantel an und holte ihren Wohnungsschlüssel. Sie drehte sich noch einmal zu Ron und Hermine um als Harry dicht hinter ihr

stand und ebenfalls seine Jacke anhatte. „Ich komme mit dir!“ meinte er entschlossen und Selene konnte von seinem Gesichtsausdruck erkennen, dass sie ihn hätte nicht umstimmen können. „Na schön... dann seid mir ja artig, dass ihr mir nichts anstellt!“ sie schloss die Tür hinter Harry und lies Hermine und Ron alleine zurück. „Wieso denkt sie wir sollten was anstellen?“ fragte nun blöde, als sie weg waren. Hermine drehte sich zu ihm und stieß ihn zurück. Hinter ihm stand direkt die Couch und so fiel er rücklings über die Armlehne auf die Couch. Hermine hingegen krabbelte über ihn und lehnte sich über ihn. Ihr Gesicht war nur einen Zentimeter von dem anderen entfernt. „Hermine, was...“ aber weiter kam er nicht, denn Hermine küsste ihn zärtlich. Ron zog sie näher zu sich. „Hermine das würde ich an deiner Stelle lieber lassen, ich kann schnell zum Löwen werden!“ sie grinste. „Tatsächlich... ich auch!“ und wieder küssten sie sich.
 

In der gleichen Zeit liefen Selene und Harry durch eine Einkaufspassage. „Wieso ist eigentlich Ginny nicht hier?“ fragte Selene. „Ich wollte nicht, dass sie mitkommt... das wäre zu gefährlich für sie gewesen. In Hogwarts ist sie einfach sicherer.“ „Und sie hat dich einfach so gehen lassen?“ er antwortete nicht. „Du hast es ihr doch gesagt oder? Du bist ja hoffentlich nicht einfach so abgehauen.“ Sie wartete auf eine Antwort von ihm. „Harry...“ meinte sie angespannt. „Ginny ist nicht dumm... sie wusste, dass ich eines Tages verschwinden würde um Voldemort aufzusuchen.“ „Ja natürlich wusste sie das, aber sie hatte wenigstens damit gerechnet, dass du dich von ihr verabschiedest....so bist du einfach gegangen und hast sie zurückgelassen.“ Er verdrehte genervt die Augen. „Ja was hätte ich denn sonst tun sollen...sie hätte mich nicht gehen lassen.“ „Nein natürlich nicht, aus Angst dich zu verlieren. ... Komm wir müssen hier rein.“ Sie betraten einen großen Supermarkt. Selene kramte den Einkaufszettel heraus. „Ok, am besten teilen wir uns auf, dann sind wir schneller fertig.“ Gesagt, getan. Beide besorgten die Lebensmittel, die auf dem Zettel standen und nach einer halben Stunde hatten sie alles zusammen und konnten an die Kasse gehen. Selene holte ihre Kreditkarte heraus und bezahlte damit. „Geht einfach schneller. Ich hasse es an der Kasse warten zu müssen!“ Harry lächelte matt. „Alles in Ordnung?“ fragte Selene. „Jaja... alles bestens!“ sie verließen den Supermarkt und schlenderten gemütlich zurück zur Wohnung. Unterwegs kamen sie an einem Undergroundladen vorbei und Selene entdeckte im Schaufenster ein schwarzes Top, dass an der Seite aufgeschlitzt war und darunter der rote angenähte Stoff hervorschaute. Auf dem Rücken des Tops stand in roter blutunterlaufener Schrift: „Dead or live“ „Wow, das muss ich anprobieren!“ „Worauf warten wir noch!“ Harry nahm Selene an der Hand und schleppte sie in den Laden. Sofort ging Selene zu der Verkäuferin, holte sich das Top in Größe 36 und verschwand in der Kabine. Nach wenigen Sekunden kam sie dahinter hervor. „Und? Wie ist es? Steht es mir?“ Harry, der von dem Anblick sprachlos war, erhob sich und meinte dann leise: „Oh... ja...ja wirklich... es steht dir echt gut... meine Fresse!“ stotterte er vor sich hin. „Was? Nicht gut?“ Selene war verunsichert. „Oh doch, sehr gut... es steht dir ausgezeichnet. Echt super... nimm es! Das Top musst du auf jeden Fall haben, komm ich bezahl es dir!“ Harry holte sein Geldbeutel heraus. „Nein das lässt du mal schön bleiben. Ich werde es nehmen und ICH werde es bezahlen.“ Selene verschwand wieder in der Umkleide und kam nach einigen Sekunden wieder raus. „Schön, dann lass uns gehen. Ich bekomm so langsam auch Hunger.“ murmelte sie und ging zur Kasse. „Es steht dir wirklich gut... echt... du siehst wirklich super darin aus!“ Selene lächelte und bezahlte. „Danke.“ Sie verließen das Geschäft und Selene hakte sich bei Harry wieder am Arm ein. „Verrätst du mir jetzt, was wir gleich kochen werden?“ „Nein! Das werde ich erst verraten, wenn wir bei Hermine und Ron sind.“ gab sie grinsend von sich. „Die wir doch hoffentlich anständig auffinden werden!“ Selene stieß ihm leicht in die Seite und lachte kurz. „Ich mein ja nur, bei den beiden weiß man nie so recht!“ jetzt lachten beide.
 

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„Nagini... hol mir Draco her!“ meinte eine eiskalte Stimme. Nun konnte man eine riesige Schlange durch den Raum schlängen sehen, die wiederum den Raum verließ. Ein paar Minuten später wurde die Tür des Raumes geöffnet und ein großer schlanker Junge mit blonden Haaren betrat den Raum. Er verbeugte sich tief und meinte monoton: „Sie haben mich gerufen Meister!“ „So ist es... Draco... ich möchte das du einen Auftrag für mich erledigst.“ entgegnete nun eine Person, die in einem dunkelgrünen Ohrensessel saß. „Ich möchte das du dich sofort auf den Weg begibst, Selene aufspürst und dich für einige Zeit bei ihr einnisten wirst. Da sie ja deine Freundin ist, wird sie sich sicher freuen dich zu sehen, nicht wahr?“ der blonde Junge schaute nun auf, wollte was entgegnen, jedoch bekam er nun ein leises: „Ja Meister!“ heraus. „Schön... ich möchte, dass du mir zweimal wöchentlich Bericht abstattest, welche Pläne sie gegen mich ausheckt, wann sie vor hat, mich aufzusuchen und ob sie mit den Ordensmitgliedern noch in Kontakt ist und natürlich was sie vorhaben. ... So weit verstanden?“ „Ja Meister!“ „Sehr schön... dann begib dich nun auf den Weg!“ der blonde Junge nickte ernst, drehte sich dann rum und wollte gerade den Raum verlassen, als der Mann noch etwas hinzufügte: „Ach und Draco... denk dran, ich sehe und höre alles... ich kann deine Gedanken kontrollieren so oft und wann ich will... solltest du mich anschwindeln, werde ich dafür sorgen, dass du auf der Stelle dein Leben verlieren wirst...hast du mich verstanden?“ meinte der Mann drohend. „Ja Meister... sie können sich auf mich verlassen!“ damit verließ der blonde Junge den Raum und verließ auch sogleich das Haus. Direkt nachdem er das finstere und heruntergekommene Haus verlassen hatte, apparierte er nach London.
 

Selene und Harry liefen nachdem sie Hermine und Ron alleine in Selenes Wohnung zurückgelassen hatten, durch eine Einkaufspassage, um den Einkauf für das Abendessen zu erledigen. „Wieso ist eigentlich Ginny nicht hier?“ fragte Selene. „Ich wollte nicht, dass sie mitkommt... das wäre zu gefährlich für sie gewesen. In Hogwarts ist sie einfach sicherer.“ „Und sie hat dich einfach so gehen lassen?“ er antwortete nicht. „Du hast es ihr doch gesagt oder? Du bist ja hoffentlich nicht einfach so abgehauen.“ Sie wartete auf eine Antwort von ihm. „Harry...“ meinte sie angespannt. „Ginny ist nicht dumm... sie wusste, dass ich eines Tages verschwinden würde um Voldemort aufzusuchen.“ „Ja natürlich wusste sie das, aber sie hatte wenigstens damit gerechnet, dass du dich von ihr verabschiedest....so bist du einfach gegangen und hast sie zurückgelassen.“ Er verdrehte genervt die Augen. „Ja was hätte ich denn sonst tun sollen...sie hätte mich nicht gehen lassen.“ „Nein natürlich nicht, aus Angst dich zu verlieren. ... Komm wir müssen hier rein.“ Sie betraten einen großen Supermarkt. Selene kramte ihren Einkaufszettel heraus und überflog die Liste. „Ok am Besten teilen wir uns auf dann geht es schneller!“ sie zeigte Harry ein paar Lebensmittel, die er besorgen sollte und so trennten sie sich. Nach einer halben Stunde hatten sie alles beisammen und so konnten sie an die Kasse gehen. „Was hast du überhaupt vor heute Abend zu kochen?“ sie lächelte. „Etwas das ihr alle mit Freuden essen werdet!“ antwortete sie. „Aha, na dann bin ich mal gespannt!“ sie verließen den Supermarkt und liefen die kleine Einkaufsstraße wieder zurück in Richtung Wohnung. Auf dem Weg zur Wohnung kamen sie an einem Underground-Kleidungsgeschäft vorbei und Selene sah ein Shirt im Schaufenster und blieb stehen. „Wow... sieh dir mal das Top da an... das sieht super geil aus.“ meinte sie leise. Harry blieb auch stehen und betrachtete das Top. „Ich kann mir vorstellen, dass es an dir noch geiler aussehen würde.“ meinte er schelmisch grinsend. Selene grinste nun auch. „Na los, gehen wir rein, damit uns es mal anprobieren kannst.“ Harry schob Selene vor sich in das Geschäft. Sofort kam eine Verkäuferin auf die beiden und bat ihre Hilfe an. Selene suchte sich bei dem Top Größe 36 u. 38 raus und ging mit beiden Stücken in die Umkleidekabine. Harry setzte sich währenddessen auf die Couch vor der Umkleide und wartete. Nach wenigen Minuten kam Selene auch schon raus und zeigte sich vor Harry. Sie drehte sich zweimal um ihre eigene Achse und blieb dann stehen. „Und? Wie ist es? Steht es mir?“ Harry, der von dem Anblick sprachlos war, erhob sich und meinte dann leise: „Oh... ja...ja wirklich... es steht dir echt gut... meine Fresse!“ stotterte er vor sich hin. „Was? Nicht gut?“ Selene war verunsichert. „Oh doch, sehr gut... es steht dir ausgezeichnet. Echt super... nimm es! Das Top musst du auf jeden Fall haben, komm ich bezahl es dir!“ Harry holte sein Geldbeutel heraus. „Nein das lässt du mal schön bleiben. Ich werde es nehmen und ICH werde es bezahlen.“ Selene verschwand wieder in der Umkleide und kam nach einigen Sekunden wieder raus. „Schön, dann lass uns gehen. Ich bekomm so langsam auch Hunger.“ murmelte sie und ging zur Kasse. „Es steht dir wirklich gut... echt... du siehst wirklich super darin aus!“ Selene lächelte und bezahlte. „Danke.“ Sie verließen das Geschäft und Selene hakte sich bei Harry wieder am Arm ein. „Verrätst du mir jetzt, was wir gleich kochen werden?“ „Nein! Das wird erst verraten, wenn wir bei Hermine und Ron sind.“ gab sie grinsend von sich. „Die wir doch hoffentlich anständig auffinden werden!“ Selene stieß ihm leicht in die Seite und lachte kurz. „Ich mein ja nur, bei den beiden weiß man nie so recht!“ jetzt lachten beide.
 

Nachdem Selene und Harry von ihrem Einkauf zurück kamen, machten sie sich gleich ran, das Essen vorzubereiten. Heute sollte es Pizza geben. Jeder bekam seinen eigenen Teig und jeder konnte sich seine Pizza selbst belegen. „Was macht ihr eigentlich in den Ferien? Die sind ja schon in zwei Wochen.“ fragte Selene in die Runde. „Ich werde mit meinen Eltern wie jedes Jahr in Skiurlaub fahren.“ antwortete Hermine als erste. „Ich werde bei meinen Eltern bleiben, Harry du bist übrigens natürlich auch wieder eingeladen Weihnachten bei uns zu feiern.“ Harry lächelte matt. „Und du?“ fragte Hermine Selene. „Ach ich werde an Heilig Abend zu meinen Eltern fahren und an den anderen Tagen werde ich hier gemütlich die Weihnachtszeit hinter mich bringen. Ihr könnt mich ja besuchen kommen, wenn ihr wollt. Ihr seid auf jeden Fall herzlich eingeladen!“ sie schaute Harry an. „Was ist denn mit Malfoy. Willst du mit ihm nicht feiern?“ fragte Harry sie und schaute dabei auf seine Pizza, wo er gerade seine Champignons verteilte. „Ich weiß nicht... wahrscheinlich eher nicht!“ „Und wieso nicht?“ „Naja, seine Mutter ist auf der Flucht vor Voldemort und nur ich weiß, wo sie sich befindet. Und wo sich Draco zurzeit aufhält, weiß ich ja auch nicht!“ Selene war mit ihrer Pizza fertig und schob sie beiseite. „Wenn ihr fertig seid, könnt ihr sie ja schon mal in den Ofen schieben... ich muss kurz mal telefonieren. Rufe kurz meine Eltern an!“ sie ging ins Wohnzimmer und holte dort das schwarze Telefon. Sie wählte eine Nummer und ging in ihr Schlafzimmer. Sie ließ jedoch die Tür offen. „Hey Mum ich bin’s... wie geht’s euch?“ „Selene Schatz.... schön dich zu hören... uns geht’s gut und dir? Wo bist du? Bist du denn in London?“ „Ja, wir haben von der Schule früher Ferien bekommen, damit wir für die anstehenden Prüfungen mehr lernen können!“ „Ach, das ist aber sehr freundlich von der Schule... du kommst uns doch dann auch besuchen?“ „Natürlich deswegen rufe ich ja an... habt ihr in der Weihnachtszeit was vor?“ „Nein...du kommst doch oder?“ „Klar, ich lass mir doch die Weihnachten nicht nehmen, vor allem nicht wenn ich sie mit euch feiern darf.“ „Das ist schön, da sag ich gleich deinem Vater bescheid! Und sonst alles in Ordnung?“ „Ja, ach ich wollt mich noch bedanken, dass ihr meine Wohnung so schön sauber gehalten habt.“ „Ach Selene, wir sind deine Eltern! Das machen wir doch gerne!“ „Ja ich weiß!“ meinte sie leise und dachte an den Tag, an dem Dumbledore ihr versichert hatte, dass Voldemort ihr richtiger Vater ist. „So Kindchen ich hab einen Kuchen im Ofen und muss mal danach sehen! Lass was von dir hören ok? Wir haben dich lieb Selene!“ „Ich hab euch auch lieb! Macht’s gut!“ damit legte sie auf. Wie würden sie wohl reagieren, wenn sie erfahren würden, dass Selene die Tochter von Voldemort ist. Sie wollte erst gar nicht richtig darüber nachdenken und seufzte kurz. Dann stand sie auf und brachte das Telefon wieder ins Wohnzimmer. Harry, Hermine und Ron kamen nun aus der Küche. „Die Pizzen sind im Ofen!“ meinte Hermine und ließ sich auf der Couch nieder. „Sehr gut.“ Selene wollte sich auch gerade auf die Couch setzen, als es plötzlich an der Tür klingelte. Sie erstarrte in ihrer Bewegung und schaute zur Tür. „Erwartest du Besuch?“ fragte Harry. „Nein... eigentlich weiß niemand außer meine Eltern dass ich mich hier befinde!“ sie ging zur Tür und schaute durch den Spion. Durch den Spion sah sie einen jungen Mann mit blonden Haaren und einem Umhang. „Was...“ murmelte sie und öffnete die Tür. Draco Malfoy lächelte sie gezwungen an. „Draco woher um Himmels willen kennst du diese Adresse?“ „Ich bin deiner Aura gefolgt!“ antwortete er und küsste sie zärtlich. Selene kam sich etwas überrumpelt vor und reagierte daher nicht schnell genug um den Kuss zu erwidern. Als Draco für den Kuss näher auf sie zukommen musste, konnte er die drei Gryffindors im Wohnzimmer erkennen und schaute sie nun finster an. „Was machen die denn hier?“ „Sie sind meine Gäste... hey hör zu, wenn du hier bist um Unruhe zu stiften, dann kannst du gleich wieder gehen... ich möchte wenigstens hier in meiner Wohnung Frieden haben!“ er hob beide Hände. „Schon gut!“ sie ließ ihn rein. „Was macht der denn hier?“ fragte Hermine überrascht. „Das gleiche habe ich eben auch gefragt!“ antwortete Draco und funkelte sie gefährlich an. „Hört zu, wenn ihr jetzt in meiner Wohnung anfängt zu streiten und euch gegenseitig Flüche auf den Hals hetzt, dann schmeiß ich euch raus, kapiert? Versucht doch wenigstens einmal friedlich miteinander umzugehen.“ „An mir soll’s nicht liegen! Wenn er mit seinen Sticheleinen aufhört, kann ich auch friedlich sein!“ meinte Harry und funkelte Draco ebenfalls gefährlich an. „Sorry Potter, aber ich kann eben nichts dafür, seine Visage gefällt mir einfach nicht und da bin ich automatisch gezwungen Witze über dich zu reißen!“ entgegnete Draco und setzte sich auf einen Sessel. „Hast du eigentlich schon mal in den Spiegel geschaut Malfoy? Ich glaube dann würdest du nicht mehr so große Töne spucken.“ Draco lachte kurz und winkte dann ab. „Lassen wir das, ich bin wegen etwas wichtigerem hier! Selene kann ich dich mal kurz sprechen? Unter vier Augen!“ er stand auf. „Klar, komm mit in mein Schlafzimmer!“ Draco grinste sie schelmisch an. „Mit dem größten Vergnügen!“ er folgte ihr.

„Arschloch!“ grummelte Harry verärgert und ballte die Faust. „Reg dich nicht auf, wir müssen uns damit abfinden, dass Selene mit ihm zusammen ist!“ meinte Hermine. „Kann ich aber nicht... ich hasse Malfoy!“ „Nicht nur du!“ murmelte Ron leise.
 

Nachdem Selene die Tür hinter sich zugemacht hatte, wurde sie von Malfoy hochgehoben und zum Bett getragen. Dort legte er sie sanft in die Kissen und beugte sich über sie. „Ich habe dich vermisst!“ flüsterte er und küsste sie dabei. „Mir geht’s genauso!“ sie vergrub ihre Hände in seinen Nacken und zog ihn näher zu sich. „Was wolltest du denn mit mir besprechen?“ fragte er flüsternd und küsste sie von Mund abwärts bis zum Schlüsselbein. „So einiges!“ „Tatsächlich, ich muss dir aber auch etwas erzählen!“ „Wieso bist du hier? Und woher hast du überhaupt meine Adresse?“ Draco erhob sich und setzte sich an den Bettrand. „Ich bin einfach deiner Aura gefolgt... aber du hast Recht, ich bin nicht ohne Grund hier! Da gibt es nämlich was, was ich dir erzählen muss!“ Selene setzte sich nun auch auf. „Dann schieß mal los!“ „Kurz nachdem du heute Nachmittag hoch in den Schlafsaal gegangen bist, blieb ich noch etwas am Kamin sitzen um nachzudenken. Parkinson kam, mir immer noch rätselhaft, in den Gemeinschaftsraum, jagte mir einen Fluch auf und verschleppte mich zu deinem Vater.“ „Was wollte mein Vater von dir?“ „Zuerst wollte er, dass ich dich töte! Aber ich verweigerte seinen Auftrag. Natürlich war er nicht erfreut darüber und quälte mich mal zuerst, aber dann fiel ihm etwas anderes ein und zwar sollte ich dich hier in deiner Wohnung aufsuchen und dich für einige Zeit beschatten. Ich soll ihm jede Woche Bericht erstatten, was du so tust und welche Pläne du ausheckst gegen ihn!“ Selene grinste. „Du bist also sein Spion!“ er nickte. „Ich stehe momentan wieder in seinen Diensten, jedoch weiß er dank deiner Okklumentik Stunden nicht, dass ich ihm was vormache... er hatte schon öfters versucht in meine Gedanken einzudringen, bis jetzt aber noch nicht geschafft... auf jeden Fall hat er mich jetzt beauftragt mich bei dir einzunisten, ihm zweimal wöchentlich Bericht zu erstatten, was du so machst, was für Pläne du hast usw.“ Selene schaute zu Boden. „Selene...“ er nahm ihre Hand. „Ich will ehrlich zu dir sein... ich habe nicht vor ihm die Wahrheit zu sagen. Ich werde ihm natürlich jedes Mal etwas falsches auftischen, aber du musst mir dabei helfen.“ Sie lächelte und nahm ihn plötzlich in die Arme. „Natürlich helfe ich dir dabei.“ „Ich danke dir!“ flüsterte er und küsste sie auf die Stirn. Selene war nämlich 10 cm kleiner als Draco. „Hat Voldemort gesagt wie lange du hier bleiben sollst?“ „Nein, aber ich denke mindestens eine Woche!“ „Aha, na dann zeig ich dir am Besten mal die Zimmer.“ Sie nahm ihn an der Hand und führte ihn durch die einzelnen Räume. Beim Badezimmer angefangen, die Küche, das Wohnzimmer und das Gästezimmer. Wie sie wieder im Wohnzimmer standen, meinte Selene: „Draco wird für einige Zeit hier bei uns bleiben. Voldemort hat ihn beauftragt Spion zu spielen und muss ihm wöchentlich Bericht erstatten, was ich so mache, welche Pläne ich schmiede, usw.“ „Also stehst du auf Voldemorts Seite!“ bemerkte Harry und funkelte Draco böse an. „Nein du Schlaumeier, wenn ich auf seiner Seite stehen würde, hätte ich Selene davon wohl bestimmt nichts gesagt oder?“ entgegnete Draco. „Trauen kann man dir trotzdem nicht... wer weiß, am Ende bist du doch noch unser Feind.“ mischte sich nun Hermine ein. Draco ignorierte Hermines Bemerkung gekonnt. „Schön, also wenn Malfoy nun eine längere Zeit hier bleibt, bin ich der Meinung das wir hier Fehl am Platz sind... wir werden uns wohl auf den Weg in den Fuchsbau machen.“ Harry stand auf. „Wieso das denn? Ihr habt wohl den Verstand verloren. Ihr bleibt hier!“ meinte Selene ging in die Küche und schaute nach den Pizzen. Draco kam nach wenigen Sekunden zu ihr. „Was rieche ich da... etwa Pizza?“ „Jepp... du hast bestimmt auch Hunger, du kannst bei meiner Hälfte mitessen und wenn du danach noch nicht satt bist, machen wir schnell noch eine!“ Draco küsste sie zärtlich. „Einverstanden!“ „Ach Draco... wenn’s geht halte mit Harry, Hermine und Ron Frieden und verkneif dir deine Kommentare, was die drei betrifft.“ „Was, wenn ich’s nicht mache?“ „Dann bekommst du es mit mir zu tun.“ drohte sie ihm eiskalt. „Du weiß das mir das schwer fallen wird?“ „Ja ich weiß.“ Selene holte ein Blech heraus, schnitt die Pizza für Hermine und Ron Stückchen Weise und legte die Pizzateile auf zwei Teller. Danach kam das zweite Blech ran. Wie alles auf Tellern aufgeteilt war, setzten sich alle an den Esstisch im Wohnzimmer und aßen gemütlich zu Mittag. „Habt ihr beide euch schon überlegt, was ihr eigentlich Voldemort auftischen wollt?“ fragte Harry Draco und Selene. „Nein du Schlaumeier, das werden wir erst dann entscheiden können, wenn ich ihm Bericht erstatten werde.“



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Kommentare zu dieser Fanfic (2)

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Von:  GoldenAngel
2006-11-16T20:04:30+00:00 16.11.2006 21:04
ohh gott,lass sie nicht zum bösen wechseln,ja??
uii,ganz tolle teile,mach weiter so^^
your Maronlove
Von:  GoldenAngel
2006-11-15T09:02:01+00:00 15.11.2006 10:02
hey^^mein großes lob an dich!!!!!
ich finde die ff toll,wunderbar,geil^^
sorry,dass ich sie erst jetzt bemerkt habe,,,
aber vom schreibstil ist sie echt toll dargestellt worden und ich hoffe du schreibst weiter^^
kannst du mir eine ENS senden ,wenn ein neues kappi da ist???wäre echt nett von dir^^
bye,und bis zum nächsten mal...

yours Maronlove


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