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Evil Spirits

von

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Kapitel 2

Titel: Evil Spirits

Teil: 2/ ?

Autor: Satnel

Email: Hanaru@sms.at

Genre: fantasy, death, original

Warnung: Es könnte etwas verwirrend sein, da ich ab und zu den Schreibstil ändere und aus Sichten verschiedener Personen erzähle. Ich poste diese Story noch mal weil ich sie früher schon mal unter anderem Namen ins Net gestellt habe. Ist aber alles meines.

Disclaimer: Also was soll ich groß sagen ... es ist alles MEINS! Nein, mal ernsthaft es ist alles meine Idee und wenn man sich eine der Personen ausborgen will, dann soll er bitte fragen. Wenn es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen gibt, ist das reiner Zufall.
 

Freundschaft ist das höchste Gut auf Erden.

Hüte und beschütze,

ehre und pflege es.

Denn ist es einmal entzwei ist es

vorbei.
 

Evil Spirits

(Part 2)
 

Es war ein unglaublich heißer Sommer. Heißer als alles was ich in meinem 17 jährigen Leben je erlebt hatte. Selbst im Schatten hatte es locker über 40 Grad. Ich hatte einen Ferienjob als Kellner in einer Eisdiele. Nicht einmal weit entfernt von meinem Zuhause. Alles in allem war es ein guter Sommer. Wenn es da nicht einen für mich zu diesem Zeitpunkt unbedeutenden Aspekt gegeben hätte.
 

„Hey Toby, träumst du schon wieder? Los die Leute auf Tisch 3 warten schon auf ihre Bestellung.“

Überrascht schrak der Junge an der Theke zusammen und nahm das Tablett vor ihm in die Hand, um der Aufforderung seines Bosses nachzukommen.

Man, erst diese Hitze und dann auch noch den ganzen Tag auf den Beinen. So gut die Bezahlung auch war, jeden Tag freute ich mich auf den Feierabend. Ein rascher Blick auf die Uhr beflügelte mich wieder, denn bis zum heißersehnten Ende waren es nur mehr 10 Minuten. An Tisch 3 saßen nur zwei Leute, also würde es ziemlich schnell gehen und dann konnte ich vielleicht etwas früher gehen. Freundlich brachte ich ihnen ihre Getränke und kassierte auch gleich die Rechnung. Trinkgeld gab es diesmal keines, doch das war mir nicht wirklich wichtig. 5 Minuten noch bis die Zeiger der Uhr endlich 4 anzeigten. Irrte ich mich, oder war dort draußen ein Motorrad zu hören? Bitte nicht. Zwar war es nett von Rick, mich abholen zu wollen, doch veranstaltete er dabei immer so ein Theater, dass ich bald in der ganzen Stadt verschrien war. Und zwar als sein Liebhaber, nein, sein Geliebter, denn mir würde man es nie zutrauen in einer Beziehung den Ton anzugeben. Zumindest war das die Meinung meiner jüngeren Schwester.

Rasch stellte ich das Tablett auf die Theke zurück und begann, mich der dämlichen Schürze zu entledigen. Das war echt das Blödeste an dem ganzen Job.

„Tschau, ich bin dann mal weg.“

Die Antwort meines Bosses gar nicht abwartend, schnappte ich meinen Rucksack und verließ hastig die Eisdiele. Denn es war immerhin schon ein paar Mal vorgekommen, dass sich noch irgendeine Arbeit fand, wenn ich schon auf dem Weg nach draußen war. Vor der Tür am Straßenrand stand, wie könnte es anders sein, Rick.

Lässig gegen sein Motorrad gelehnt gab er wirklich einen tollen Anblick ab. Schwarze Haare, die in einer modischen Frisur gebändigt wurden, und braune Augen, die aber gerade eine schwarze Sonnenbrille verdeckte. Auch der Rest ließ an einen dieser coolen Typen aus dem Fernsehen erinnern. Eine schwarze Jeans und ein weißes, kurzärmeliges Hemd ließen jeden Muskel seines Körpers erahnen und auch die schwarze Jacke tat seinem Image nicht gerade einen Abbruch.

Ja, Rick war das genau Gegenteil von mir und meinem ihm gegenüber brav wirkenden Auftreten. Doch schon alleine sein Lächeln lies für mich nichts Gutes erahnen.
 

Mit einer anmutigen Bewegung stieß sich Rick von seinem Motorrad ab und kam auf den um einen Monat Jüngeren zu. Besitzergreifend legte er seinen Arm um Tobys Hüfte.

„Na, wie war die Arbeit heute, Liebling.“

Wie niedlich es doch war, wenn Toby errötete. Irgendwann werde ich diesem blonden Engel neben mir meine Gefühle sagen. Doch leider ist noch nicht die richtige Zeit dafür. Dabei sagte sogar mein Bruder, dass wir ein niedliches Paar wären. Klar, ein Paar wie Tag und Nacht fiel eben auf. Ich war die Nacht und Toby mit seinem blonden Haaren und smaragdgrünen Augen der Tag. Sogar im Charakter unterschieden wir uns gewaltig. Toby würde es zwar nicht zugeben, aber im Grunde war er ein schüchterner und ruhiger Junge mit klaren Ansichten, was richtig und falsch war. Was um ehrlich zu sein, der einzige Grund war warum ich ihm noch nichts über meine Gefühle gesagt habe.

Ich hingegen ... nun ich war ein Kapitel für mich. Wenn mir Regeln nicht passten, dann biege ich sie mir halt zurecht. Meine Kommentare sitzen noch lockerer als meine Fäuste und ich bin alles andere als ein lieber und braver Sohn. Trotzdem hatte ich bis jetzt noch nie ernsthafte Schwierigkeiten gehabt.

„Super. Wenn du mich jetzt loslassen würdest, dann könnte ich endlich heim und unter die Dusche. Ansonsten sieht es für unsere Spritztour am Abend ziemlich schlecht aus.“ Der Blondhaarige versuchte sich aus der Umarmung des Anderen zu befreien. Was allerdings erfolglos endete. Von diesem war nur ein wohliges Geräusch zu hören.

„Ich hoffe doch dass du mich in deine Dusche mit einbeziehst.“

Toby warf seinem Freund einen überraschten Blick zu und machte sich mit einer entschlossenen Bewegung von ihm los.

„Du spinnst ja.“

Rick zuckte nur enttäuscht mit den Schultern.

„Schade.“

Mit diesen Worten ging der Ältere zu seinem Motorrad und warf Toby den Helm zu, der normalerweise an der Seite des Bikes angebracht war. Er selbst benutzte den schwarzen Helm, den er vorhin über den Lenker gehängt hatte. Die Sonnenbrille nahm er ab und verstaute sie in der Brusttasche seiner Jacke. Dann stieg er auf und wartete, bis auch sein Freund hinter ihm saß und sich festhielt.

Eine Lücke in diesem Berufsverkehr zu finden war wirklich ein Wunder. Ich hätte nicht gedacht, dass wir jemals wegkommen würden. Aber was soll’s, mich hätte es auch nicht gestört länger zu warten, solange nur Toby hinter mir saß. Irgendwie bin ich doch jedes Mal enttäuscht, wenn er anstatt seine Arme um mich zu legen sich an den Griffen am Hintersitz festhält. Wie oft habe ich schon mit dem Gedanken gespielt sie einfach irgendwie auszufüllen, so dass man sie nicht mehr gebrauchen kann. Doch leider benutzt nicht nur Toby das Bike mit mir und ich bin nicht scharf drauf wenn sich dann mein Bruder an mir festkrallt. Denn leider haben wir den gleichen Weg, wenn wir unsere Freunde besuchen. Warum muß der Kleine auch unbedingt mit Tobys Schwester gehen. Und warum hatte so ein intelligentes Mädchen wie Bea meinem Bruder keine Abfuhr erteilt? Na ja, das war nicht wirklich mein Problem und verstehen würde ich es sowieso nie. Also sollte ich mir jegliche Überlegung über dieses Thema sparen.

10 Minuten später hielten wir vor Tobys Haus, eine wirklich viel zu kurze Strecke, und das wo ich extra immer einen Umweg fahre. Ich bin immer wieder gern bei ihm zu Hause. Nicht, weil sein Haus sich so von unserem unterschied. Wie alle Häuser in der Gegend war es ein einfaches Einfamilienhaus mit einem mittelgroßen, gepflegten Garten und einem Swimmingpool an der rückwärtigen Seite. Aber die Atmosphäre war einfach anders, irgendwie entspannter.

Toby stieg ab und machte den Helm wieder an seinem Platz fest. Auch ich klappte das Visier hoch.

„Also, kommst du heute Abend?“

Mein Gegenüber legte den Kopf schief und tat so als würde er nachdenken. Eigentlich war das nur ein blödes Spiel es war doch sowieso klar, dass er kommen würde. So wie alle anderen auch.

„Ich denke schon. Immerhin spricht doch nichts dagegen. “

Ein Lächeln legte sich über seine Lippen und ich musste es einfach erwidern, auch wenn man es wegen des Helms nicht sah.

„Soll ich dich mitnehmen oder hast du schon etwas anderes geplant?“

„Ja, Lee holt uns mit dem Auto ab. Dann liefert er Bea und Sean vor dem Kino ab und fährt dann mit mir zu unserem Treffpunkt. Kommen die anderen auch?“

„Klar was denkst du denn? Obwohl Sam noch nicht weiß ob ihre Mutter sie unbeaufsichtigt lässt. Aber sie versucht durchs Fenster auszusteigen.“

Toby schüttelte missbilligend den Kopf. Mist das war wieder das falsche Thema gewesen. Zeit sich zu verabschieden oder sich 15 Minuten lang anzuhören, wie blöd er Sams Verhalten fand.

„Also ich sollte dann mal wieder los. Mein Dad will noch irgendwas am Wagen machen und ohne mich ist er da ja aufgeschmissen.“

Eigentlich war das eine glatte Lüge. Zwar war ich in der Ausbildung zum Mechaniker und wusste wesentlich mehr als mein Dad, doch andererseits war auch er kein Laie auf diesem Gebiet.

„Außerdem, wolltest du dich nicht duschen? Ich glaube nicht, dass Lee dich so mitfahren lässt.“

Der Bondhaarige mir gegenüber fing zu grinsen an und nickte.

„Wahrscheinlich nicht. Außerdem will ich nicht, dass dein Dad sein Auto ruiniert nur weil du ihm nicht aus der Patsche helfen kannst.“

Seine Stimme hatte einen belustigten Unterton, was daran lag, dass ich selbst für den Schaden am Auto schuldig war. Klar, er und die halbe Nachbarschaft hatten den Aufschrei um 7 Uhr morgens mitbekommen. Warum musste mein Dad das Auto auch so beschissen parken? Er wusste doch, dass ich freitags und samstags meistens feierte. Als ob ich da noch aufpassen würde, wo ich mein Bike in der Garage parkte? Demnach war er für sein Vorderlicht und seinen abgebrochenen, linken Rückspiegel selbst schuld. Eine Woche war das nun her und ich könnte immer noch nicht erklären wie ich das eigentlich hinbekommen hatte.

„Na ja, du weißt ja wie das ist.“

Hörte ich mich verlegen an? Das Gespräch sollte ich nun wirklich beenden. Ich startete den Motor und Toby wand sich um.

„Wir sehen uns heute Abend.“

Meine Antwort bestand aus einem Nicken und dem herunterklappen des Visiers, bevor ich fünf Häuser weiterfuhr und mein Bike in der elterlichen Garage parkte. Diesmal ohne Unfall.
 

Es war halb sechs, als ich endlich fertig war. Aus der Dusche war nun doch ein Bad geworden und deswegen hatte es etwas länger gedauert. Wenn ich nun pünktlich fertig werden wollte, musste ich mich wirklich beeilen. Obwohl, bei dem, was mein Kasten gelagert hatte, würde es bestimmt kein langes Auswahlverfahren geben. Irgendwie schaffte ich es einfach nicht mehr, meine Klamotten zu waschen. Denn seit meine Mutter mir und meiner 16 jährigen Schwester erklärt hatte, dass sie unsere Wäsche nicht mehr waschen würde, waren wir dazu genötigt, das selbst zu erledigen. Na ja und wegen meines Jobs kam ich nicht mehr dazu. Also musste ich mich heute mit einer schwarzen Hose und einem hellbraunen, locker fallenden Shirt zufrieden geben.

Gerade als ich mir überlegte, wie ich mein Outfit aufpeppen konnte, stürmte meine Schwester Bea herein.

„Bist du endlich fertig? Lee ist schon da und wir warten nur mehr auf dich.“

Ihre blauen Augen sprühten vor Energie, aber das war bei ihr ja nichts Neues. Sie war noch nie zu halten gewesen, dass kann man einem als Babysitter missbrauchten Bruder schon glauben.

„Schon?“

Ich warf einen kurzen Blick auf die Uhr, die mir mitteilte, dass Lee 10 Minuten zu früh war oder die Uhr falsch eingestellt war.

„Wollte er nicht erst um sechs kommen?“

Bea schüttelte den Kopf und machte auf einmal ein betroffenes Gesicht.

„Oh ja. Entschuldige Toby ich hab vergessen es dir zu sagen, Lee kommt schon 10 vor sechs weil ich und Sean noch etwas vor dem Kino erledigen müssen.“

Stöhnend verdrehte ich die Augen. Meine Schwester war wirklich vergesslich, obwohl ich sicher war, dass sie mich damit nur ärgern wollte.

„Ich komme gleich.“

Damit drängte ich sie aus dem Zimmer und schlug ihr die Tür vor der Nase zu. Aus Trotz, der für mein Alter nun wirklich kindisch war, ließ ich mir doppelt soviel Zeit und kam Punkt sechs ins Wohnzimmer, wo alle versammelt waren.

„Na endlich.“

Ungeduldig sprang meine Schwester vom Sofa auf und ging, Ricks Bruder Sean gleich mitziehend, Richtung Garderobe. Lee hingegen stand gemächlich auf und schenkte mir eines seiner freundlichen Lächeln, um das mich wohl jedes Mädchen beneidet hätte.

„Lass mich raten. Deine Schwester hat vergessen, dir die Terminverschiebung mitzuteilen?“

Ich nickte nur sacht, die Rufe meiner Schwester nicht beachtend, die uns zur Eile antreiben sollten. Lee nickte bestätigend.

„Ich habs mir schon gedacht. Na los, fahren wir, bevor uns Bea noch mit der Peitsche antreibt.“

Unwillkürlich musste ich kichern. Das war eine wirklich gute Beschreibung von dem, was meine Schwester nun wahrscheinlich dachte. Doch zutrauen konnte man es ihr, also schnappte ich meinen Rucksack und verließ mit Lee auf den Fersen das Haus. Vor unserem Haus parkte Lees schwarzer Jeep, in dem schon meine Schwester und Sean saßen. Bea tippte ungeduldig auf das Ziffernblatt ihrer Uhr. Sie hatten es anscheinend wirklich eilig. Lee machte nur eine abwinkende Handbewegung als Reaktion auf Beas Anspornversuche.

„Wir haben es doch nicht eilig.“

„Ihr vielleicht nicht, aber wir.“

Wir? Ich warf Sean einen fragenden Seitenblick zu, doch dieser saß nur neben Bea und richtete seinen Blick stur geradeaus. Irgendwie kam er neben meiner Schwester nie zu Wort.

„Bea, Schätzchen weißt du nicht, dass Stress nur Falten erzeugt? In deinem Alter wäre das wirklich unnötig.“

Bea murmelte noch etwas, antwortete Lee aber nicht mehr. Stumm wartete sie, bis wir beide eingestiegen waren, und der Wagen startete.

Mann, wie schaffte Lee das nur, dass meine Schwester ruhig war. Egal in welcher Situation, Lee brachte sie immer zum Verstummen, sobald er nur ein Kosewort anwand. Okay die Antwort lag eigentlich auf der Hand. Jugendliche Schwärmerei nannte man das wohl. Bin ich froh, dass ich schon aus dem Alter raus war. Bea war in Lee verknallt wie hundert andere Mädchen auch, nur wusste sie, dass sie keine Chance hatte, schon alleine deshalb, weil sie meine Schwester war. Trotzdem konnte man es ihr nicht verdenken. Lee war mit seinen 20 Jahren schon ziemlich erwachsen, was man schon an seinem Äußeren erkennen konnte. Er war stets elegant gekleidet, selbst wenn er wie heute in die Disco ging. Seine braunen Haare standen in starken Kontrast zu seinen hellblauen Augen, was aber das einzige war, dass wirklich an ihm hervorstach. Allerdings hatte er eine freundliche und charmante Art, die ihn sofort bei allen Mädchen beliebt machte.

9 Minuten später hielt der Jeep vor dem Kino wo Bea und Sean ausstiegen. Bea hatte sich während der Fahrt beruhigt und verabschiedete sich freundlich von Lee und Toby. Auch Sean verabschiedete sich mit einem Scherz ins Tobys Richtung, den der Grünäugige geflissentlich überhörte. Dann fuhr Lee zur Disco, wo sie wieder mal die Letzten waren, bis auf Sam, die wahrscheinlich erst nach 9 Uhr kam.
 

Pünktlich um 6 Uhr betrat ich die Disco, die vor 8 noch die Bezeichnung Bar trug. Eigentlich war es mir egal, wie es hieß, Hauptsache war, dass hier eine gute Atmosphäre herrschte. Denn egal wo ich bin, ich kann an keinem Ort bleiben, an dem eine ungute Atmosphäre herrscht. Deswegen halte ich mich auch so gut wie nie daheim auf. Die ewigen kleinen Streiterein meiner Eltern taten erstens meinen Ohren, zweitens meiner Stimmung Abbruch. Ich hatte keine Ahnung, wie Sean das aushielt. Aber er war 15, in dem Alter ... nein ich war nie ein Stubenhocker gewesen. Aber eigentlich war mir das egal. Ich war auch noch nie ein familiärer Typ, nur schnell weg davon. Wahrscheinlich währe ich das perfekte Beispiel für einen Nestflüchter. So nannte man das, glaub ich, in der Tierwelt. Hab ich schon erwähnt, dass ich nicht allzu oft in der Schule war?

Unschlüssig sah sich Rick in der Bar um. Er war der Erste, deswegen setzte er sich an die Bar und bestellte sich einen Drink. Als der Barkeeper ihm diesen hinstellte nahm er ihn in die Hand und drehte sich zur Tür um. Rick musste nicht lange warten, da betrat ein ungefähr 18 jähriges Mädchen die Bar. Ihre roten, schulterlangen Haare wurden mit einem blauen Band zurückgehalten, das die gleiche Farbe hatte wie ihre Augen. Dazu trug sie ein violettes Top, dass man zurecht knapp nennen konnte und einen schwarzen, kurzen Rock. Als sie Rick erblickte, hob sie grüßend die Hand und gesellte sich an seine Seite. Sie nickte dem Barkeeper kurz zu und dieser stellte ihr kurz darauf einen Drink hin. Tessa war Stammkunde hier, wie fast alle in ihrem Freundeskreis.

„Schön, dass man dich auch einmal wieder zu Gesicht bekommt, Rick.“

Sie lächelte ihn freundlich an.

„Hey, bei deinen Worten könnte man ja fast meinen, dass du Sehnsucht nach mir hattest.“

Tessa zuckte mit den Schultern und lächelte den Schwarzhaarigen belustigt zu.

„Wer weiß.“

„Wann kommen denn die anderen?“

„Ich weiß es nicht so genau. Aber Cindy kommt in ungefähr ...“

Tessa warf einen Blick auf ihre Armbanduhr. „ ... 5 Minuten.“

Rick nickte nur kurz.

Na super. Der einzige Mann, und keine Ahnung wann Verstärkung anrückte. Nicht, dass man mich falsch versteht, ich habe nichts gegen Frauen. Cindy ist ein echt nettes Mädchen, aber sie ist enger mit Toby befreundet als mit mir, was seine berechtigten Gründe hat. Blauäugig mit blonden, hüftlangen Haaren wäre sie zwar echt mein Typ, aber vom Charakter ist sie genau wie Toby und selbst bei ihm hab ich ab und zu meine lieben Probleme. Noch dazu geht Cindy alles mit Logik an und da muss ich wirklich passen. Ich bin bei weitem kein Vollidiot, aber leider auch kein Genie und das gebe ich offen zu. Noch dazu reden die Beiden immer über Themen, die mich null interessieren. Cindy studiert Psychologie im ersten Semester und Toby will später einmal Betreuer für ältere Menschen werden, also haben sie viel Gesprächsstoff, der mir fehlt. Zum Glück konnte ich mit Tessa mehr reden. Sie ist ein toller Typ und wäre ich nicht an Toby interessiert, wäre Tessa das erste Mädchen, bei dem ich es versuchen würde. Das Schlimme daran ist, dass Tessa wirklich meine Freundin werden würde. Hey, an sich wäre das ja nichts wirklich Schlechtes, nur ist sie extrem rachsüchtig. Ich will echt nicht erzählen, was dem letzten Typen passiert ist, der mit ihr Schluss gemacht hat. Ich kann nur sagen, die Reparatur an seinem Wagen ist noch immer nicht abgeschlossen. Dabei war die Trennung vor 3 Monaten. Ansonsten ist Tessa ziemlich okay und für so gut wie jeden Spaß zu haben, solange es nicht ins Gefährliche ausartet.

Als zwei Jungs neben mir zu tuscheln begannen, wand ich meinen Blick wieder der Tür zu. Vielleicht war das ja meine Rettung. Und wirklich da standen zwei meiner besten Freunde. Beide waren dunkelblond, so dass es schon ins Braune hineinreichte und ihre Augen waren ebenfalls von einem sanften Hellbraun. Der einzige Unterschied war ihre Haarlänge und ihr Geschlecht. Jina reichte ihr Haar bis zu den Schultern, während Jaces kurz war. Beide trugen eine schwarze Hose, die bei Jina allerdings sehr gut ihre Formen zur Geltung brachte. Weiters trug Jina eine dunkelgrünes Shirt, das ein gutes Stück ihres Bauches unbedeckt ließ. Jace indessen beschränkte sich auf ein einfaches braunes Hemd. Ich glaube nicht, dass ich erwähnen muss, dass die beiden Zwillinge sind.

Mit einem erfreuten Lächeln stellte Rick das Glas auf die Theke und ging auf seine Freunde zu. Diese hatten ihn nun entdeckt und steuerten ebenfalls in seine Richtung.

„Na Rick wie geht es dir? Ist die Strafarbeit schon erledigt?“

Jace schlug ihm mit der rechten Hand freundschaftlich auf die Schulter.

„Sicher, oder glaubst du ich schaffe es nicht einen dämlichen Rückspiegel wieder anzubringen?“

„Wenn du schon dran Schuld bist.“

Jina legte ihm beide Hände auf die Schultern und gab dem Schwarzhaarigen einen Kuss auf die Wange. Rick lächelte und hob drohend gespielt den Zeigefinger.

„Jina, Jina, Jina wie oft muss ich es dir noch sagen. Sei nicht so frech zu Älteren. Das könnte böse enden.“

Die Bondhaarige machte eine wegwerfende Handbewegung.

„Ach, spiel dich nicht so auf wegen den zwei Monaten, die du älter bist.“

„Schon wieder muss ich dich korrigieren, Kleine. Zwei Monate und einen Tag.“

„Ja, von mir aus.“

Sie seufzte gespielt und folgte dann ihrem Bruder, der gerade Tessa begrüßte.

„Es ist wirklich nett, dass du mich schon an der Tür empfängst, Rick.“

Angesprochener wandte sich bei der neuen Stimme um und lächelte Cindy freundlich zu.

„Für dich doch immer.“

„Ist Toby schon da?“

„Nein, aber Tessa. Doch das weißt du bestimmt schon.“

Cindy nickte nur nachdenklich. Das Schweigen zwischen den beiden wurde unbehaglich und Cindy war die erste die es unterbrach.

„Ich gehe dann mal Jina und Jace begrüßen.“

Mit diesen Worten ging sie an Rick vorbei, der sich wieder zur Theke neben Tessa setzte und an seinem Glas nippte.

Hoffentlich kam Toby bald. Ich kam nicht wirklich gut mit seinen Bekannten aus. Zumindest nicht mit Cindy und auch sie fühlte sich unwohl, wenn sie nur mit Tessa sprechen konnte. Denn selbst das war nicht sehr ergiebig, denn Tessas Studienfach war Politik, was sich nicht gut mit Psychologie vertrug, das weiß sogar ich. Tja, und mit Jace und Jina konnte sie auch nicht gerade viel reden, die zwei sind nämlich enorme Waffenfreaks und Cindy setzt sich für den Weltfrieden ein. Ein wahres Minenfeld unsere Treffen.

Von der Tür war ein lautes Lachen zu hören und ohne den Blick umzuwenden wusste ich, dass unser Dreamteam eingetroffen war. Alec und Tyrone, unsere ewigen Spaßmacher. Die einzigen Freunde von uns, mit denen sowohl Toby und ich auskommen. Na ja eigentlich kommen wir alle gut miteinander aus, es waren nur diese kleinen, aber feinen Unterschiede.

Alec ist einer dieser Typen, mit denn man über alles reden konnte. Er ist für alles aufgeschlossen und ständig auf der Suche nach einem Abenteuer, in dem er beweisen kann, dass er das Zeug zum Helden hat. Seine Haarfarbe befindet sich in einem ständigen Wechsel. Zurzeit ist es blond mit schwarzen Strähnchen, die allerdings gut zu seinen blaugrauen Augen passen. Irgendwie war das komisch, ich sehe jeden zuerst in die Augen. Wahrscheinlich weil ich den Blödsinn glaube von wegen Fenster zur Seele. Na ja Tyrone hingegen ist so ein ähnlicher Typ wie Alec. Mit dem feinen Unterschied, dass er weiß, dass er niemanden etwas beweisen muss. Auch hält sich seine Kreativität in Grenzen und seine Haarfarbe bleibt ständig gleich. Schwarz, mit braunem Schimmer wenn er in der Sonne ist. Seine Augen strahlen in einem Eisblau, das schon viele zurückschrecken ließ.

Beide trugen ungefähr das gleiche, eine blaue Jeans und ein Shirt, das allerdings in unterschiedlichen Farben. Alec hatte sich für ein weißes, hautenges entschieden während Tyrone bei einem locker fallenden schwarzen geblieben war.

Ich nickte den beiden nur zu denn ich wusste, dass sie schon noch zu mir kommen würden. Denn es gibt ein kleines Problem bei den beiden. Alec liebt Cindy und Tyrone liebt Alec. Wir alle wissen es, nur Cindy hatte keine Ahnung davon und selbst wenn sie es wüsste würde, das keine Rolle spielen. Denn Cindy kam nicht gut mit Alec aus. Man, war ich froh wenn Toby endlich auftauchte. Er ist der einzige, der die beiden Parteien vereinen kann. Normalerweise kommen wir alle ja miteinander aus, doch heute lag irgendwie eine Spannung in der Luft, die ich nicht richtig deuten konnte. Das konnte Toby sicher besser bestimmen, er hat eine gute Nase dafür.

In diesem Moment öffnete sich die Tür und Toby kam mit Lee herein. Sofort hob sich die Stimmung um einiges. Sam tauchte eine Stunde später auf, was meine Stimmung noch etwas mehr hob.

Hätte ich zu diesem Zeitpunkt allerdings geahnt, was mich am nächsten Morgen erwartete, ich hätte diesen Abend nie enden lassen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  DracaTec
2007-06-21T08:34:23+00:00 21.06.2007 10:34
Mann, was fürn langes Kapitel x_x
und ich kann mich meinem Vorgänger nur anschließen, zwischendurch wusst ich echt nicht was los war und dadurch das so viele Personen auf einmal auftauchen wird das mit der Story auch etwas schleppen, ich hatte meine liebe Mühe durchzuhalten, aber ich schau mal ins nächste rein

gruß Draca-chan
Von:  Karopapier
2006-11-26T16:02:43+00:00 26.11.2006 17:02
Also:
Je länger die Geschichte wird und je mehr Leute darin vorkommen, desto konfuser wird die Sache mit den Perspektivenwechseln. Wenn du es nicht unbedingt brauchst, würde ich an deiner Stelle einen allwissenden Erzähler nehmen, der nur so viel erzählt, wie du in dem Moment sagen willst. Oder du machst nach jedem Perspektivenwechsel eine Leerzeile, dann ginge es auch. Es wäre zwar trotzdem noch etwas konfus, aber man hätte eine bessere Übersicht.
Dann das Ende: Es ist etwas Nichtssagend. Ich hätte noch irgendetwas erwartet, das dann passiert, aber du schreibst um so viel, das alles wird so ausgeschmückt, und dann kommt der Endsatz: "Es wurde ein Abend wie jeder andere auch." (Ich weiß nicht mehr, ob das exakt der Satz ist, das war einfach nur zur Verdeutlichung.) In dem Moment ist die ganze Spannung, die davor da war, weg. Besser fände ich es, wenn du noch einen Endhaken auslegen würdest, der gespannt macht, was als Nächstes passiert.
Deinen Stil finde ich gut,die Kommafehler sind ab und zu irritierend aber nicht weiter tragisch und ansonsten ... halt die Ohren steif, ich mach mich ans nächste Kapitel. (^_^)
Bis zum nächsten Mal,
southern


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