Zum Inhalt der Seite

Hanyou wo Tomete!! [Stoppt den Dämon]

Inuyasha x Miroku - Neue News am 18.11.07
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Kapitel 十九・Wunden

Guten Tag liebe Leser ^-^
 

Da dieses Kapitel ein Ende hat, das man langsam lesen sollte, melde ich mich diesmal vorher. Schoen, euch wiederzusehe. Ich freue mich, dass sich wieder jemand gefunden hat, der sich als Leser der Fanfiction bekennt und Kommentare hinterlassen hat :D

Also, jetzt, nach 19 Kapitel (wenn man den Prolog mitzaehlt sogar 20) endlich Inuyashas Geschichte... bitte erwartet nicht zu viel davon ^^" Aber ich hab versucht, es anders zu machen als in der Originalgeschichte...

Tut mir leid, es wird dieses Kapitel nicht wirklich romantisch... stattdessen macht Miroku mal wieder Stress -.- Irgendwie ist der bei mir voll die Zicke geworden (?)... na ja, aber es hat auch einen Grund.

Jaaah, ich muss gestehen, es geht langsam auf ein Ende zu. Mit dem, was ich an Story noch geplant habe, werden es vielleicht noch drei Kapitel... Um ehrlich zu sein stehe ich dem Genre Shonen-Ai mittlerweile etwas kritisch gegenueber, vor allem solche Sachen wo Leute verkuppelt werden, die in der Originalserie nicht mal angedeutet was aneinander haben, deshalb moechte ich sie schnell zuende bringen und mich auf ein von mir schon lange gehegtes weiteres Projekt stuerzen. Ich habe eine grosse Fanfiction in Planung und eine lange Doujinshi-Geschichte, und ich werde euch sicher auch hier bescheid sagen, wenn die online kommen ^-^ Bis dahin aber erst mal viel Spass mit dem neuen Kapitel, ich hab sowieso schon zu viel gelabert.
 

Kapitel 十九・Wunden
 

„In Ordnung“, sagte Inuyasha einlenkend, aber immer noch widerwillig, „Meine Geschichte...“ Es schien ihn einiges an Überwindung zu kosten, bevor er langsam zu sprechen begann.
 

Ich bin der Sohn eines Dämons und einer Menschenfrau. Da mein Vater kurz nach meiner Geburt zu Tode kam, zog sie mich allein auf. Wir lebten abseits von Menschen, und ich war glücklich. ... Aber das hielt nicht ewig an. Halbdämonen haben ein langes Leben, doch meine Mutter wurde eines Tages krank, und starb.
 

Ein Schatten legte sich über Inuyashas Gesicht. Für eine Weile starrte er einfach ins Leere, und Miroku wartete ruhig ab. Mehre Minuten vergingen ohne dass ein Wort gesprochen wurde, dann riss sich Inuyasha los und sah wieder auf. Mit leiser Stimme begann er, weiterzuerzählen.
 

Ich konnte nicht bleiben, wo sie gestorben war. Mein Weg führte mich zu den Menschen, doch ich musste feststellen, dass sie Angst vor mir hatten. … Ich wurde mit Steinen fortgetrieben oder ausgeschimpft, bis ich von selbst ging. Ich wanderte einige Zeit ziellos umher... bis ich nach Musashi kam. Ich näherte mich von der Waldseite her einem Dorf, da hörte ich einen Schrei. Als ich hineilte, fand ich eine Miko, ihre einzige Waffe, ein Bogen, zerbrochen, und einen Kappa, der sie angriff. Ohne zu überlegen erledigte ich ihn mit meinen Krallen. So lernte ich Kikyou kennen.
 

Miroku hatte schweigend zugehört, doch an diesem Punkt konnte er nicht anders, als erstaunt auszurufen, „Du hast sie gerettet!?“ Inuyasha sah ihn kurz irritiert an, dann wieder weg. „Ja, warum nicht. Ich hatte keinen Grund, ihr Verderben zu wünschen...“ Miroku erstaunte dies. Er versuchte, sich an das zu erinnern, was Kaede ihm damals erzählt hatte. Dort hatte es eindeutig so geklungen, als sei Inuyasha eines Tages aufgetaucht und habe Kikyou angegriffen. „Hörst du zu?“, fragte Inuyasha. „Ja, bitte erzähle weiter.“ Inuyasha nickte. Beim Sprechen hielt er den Kopf gesenkt und vermied weiterhin Mirokus Blick.
 

Sie war eine Miko, die einen magischen Juwel beschützte und um dessentwillen immer wieder von Dämonen angegriffen wurde. Ich willigte ein, sie zu beschützen, denn ich hatte sonst kein Ziel, und sie wünschte es. Aus Angst vor Dämonen war ihr in vielen Nächten der Schlaf versagt… Die Dorfbewohner wussten nichts davon. Sie hielt das für besser, da sie von jeher sehr misstrauisch gegenüber Dämonen seien und mich nicht akzeptieren würden. Mir war das nur zu klar, nach dem was mir vorher begegnet war, also blieb ich verborgen, und überwachte sie aus sicherer Entfernung. Bevor ich mich versah, hatte ich mich in sie verliebt.
 

Das war es also. Er hatte sie geliebt. Miroku runzelte die Stirn und stellte fest, dass jetzt überhaupt nichts mehr einen Sinn ergab. Warum hatte er sie dann angefallen? Bisher hatte er immer das Gefühl gehabt, Inuyasha hasse Kikyou... Aber wahrscheinlich würde sich das gleich klären. Er blickte Inuyasha auffordernd an, und der erzählte leise weiter. Miroku konnte sehen, wie sehr er sich überwinden musste, um Erinnerungen wieder hervorzuholen, die er lange vermieden hatte. Jetzt schien die schwierigste Stelle zu kommen… Dass er Kikyou ermordet hatte.
 

Eines Tages hatte Kikyou eine wunderbare Idee. Sie meinte, mithilfe des Juwels der Vier Seelen könne man das Dämonenblut in meinen Adern verstummen lassen, und ich zu einem Menschen werden. Dann würde der Juwel verschwinden. Es klang für mich so unglaublich, ich würde ganz normal unter den Menschen leben können... und noch dazu mit ihr… Wir machten aus, uns im Wald zu treffen, um die Aktion durzuführen.
 

Doch es kam anders. Als sie am verabredeten Ort erschien, hatte sie den Juwel nicht bei sich. Stattdessen zückte sie ihren Bogen und zielte auf mich. Ich konnte mit Müh und Not ihrem Pfeil entkommen, doch wurde verletzt. Als sie zurück in Richtung Dorf floh, erlebte ich etwas, das so noch nie zuvor gewesen war. Ich hatte keine Kontrolle mehr über mich. Da war nur noch ein Gedanke; dass sie versucht hatte mich zu töten, und ich sie dafür umbringen müsste! Und Wut, unglaubliche Wut, dass sie mich verraten hatte. ... Als ich zum Waldrand preschte, stand sie dort, gemeinsam mit einigen Menschen aus dem Dorf. Doch ihre Anwesenheit hielt mich nicht auf. Ich war rasend vor Wut und Verzweiflung. ---
 

Ich tötete Kikyou.
 

Als ihr Blut an meinen Krallen klebte, floh ich, verwirrt und orientierungslos. Ich versteckte mich im Wald. Erst dort wurde mir klar, was ich getan hatte… Ich war verraten worden. Ich hatte meine Geliebte getötet.
 

Er senkte den Kopf und schloss die Augen. Miroku konnte förmlich sehen, wie die Erinnerung ihn übermannte und ihn wieder die Gefühle von damals erleben ließ. Und er, Miroku, er konnte nichts tun. Jedes Wort wäre falsch gewesen, jede Geste bedeutungslos. Inuyasha blickte leicht auf und seine Züge wurden finster, als er leise weitersprach.
 

Damals schwor ich mir, mich nie wieder auf eine Frau zu verlassen. Ich begann, die Menschen im Dorf zu töten, um die Schuld an ihr mit neuem Blut zu ertränken. Ich wurde zur Bestie, um den Geruch ihres Blutes loszuwerden, doch dafür klebte bald das von dutzenden an meinen Krallen. Ich dachte keinen klaren Gedanken mehr, meine menschliche Seite schien für immer verstorben... und dann kamst du.
 

Bei den letzten Worten sah er auf und Miroku in die Augen. Das Gold in ihnen war in diesem Augenblick intensiver als sonst. Das erste Mal hatte Miroku das Gefühl, in ihnen die Gefühle des Halbdämons lesen zu können. Doch was er sah überwältigte ihn einfach, als gingen Traurigkeit, Verzweiflung und Unwissen auf ihn über. Und dennoch... da war noch etwas anderes; Dankbarkeit dafür, dass er ihm zugehört hatte. Inuyasha sah ihn an. Die Botschaft in seinen Augen war noch eine andere: Er brauchte Miroku. Der Mönch erschauderte. Überwältigt schloss er Inuyasha in seine Arme und drückte ihn fest.

Sie saßen eine Weile einfach nur da, und spürten das Klopfen des Herzen des andern. „Danke“, murmelte Inuyasha leise.
 

„Und... was schließt du jetzt aus meiner Geschichte?“, fragte er, als sie sich schließlich voneinander lösten. Miroku seufzte leise. „Das ist eine gute Frage“, meinte er, „Eigentlich gar nichts. Das meiste hat mir Kaede bereits erzählt, und der Grund für deinen Angriff ist ersichtlich. Allerdings… Warum mag Kikyou dich wohl angegriffen haben?“ Inuyasha sagte nichts dazu, aber ihm war anzusehen, dass er sich seit damals dieselbe Frage gestellt und keine Antwort gefunden hatte. „Nur, um eine Theorie einzuwerfen“, meinte Miroku nachdenklich, „Naraku war in der Lage, die Gestalt einer Frau anzunehmen, doch das war sicher nicht seine wahre Erscheinung. Was, wenn er sich auch in Kikyou verwandelt hätte? Das würde auch ihn in die Geschichte hereinbringen.“ Inuyashas Augen zeigten Erschrockenheit, doch er schüttelte den Kopf. „Naraku?“, fragte er ungläubig, „Warum sollte er das tun?“ „Er war doch hinter dem Juwel her. Doch dieser wurde von Kikyou bewacht, und sie von dir. Somit musste er euch beide ausschalten… Indem er euch dazu bringt, dass ihr euch gegenseitig angreift.“ Inuyasha blickte zu Boden und kratzte mit seinen Händen in der Erde. „Wenn das wirklich so wäre...“, sagte er grimmig. Miorku ließ ihn den Gedanken nicht beenden und legte ihm die Hand auf seine. „Das liegt in der Vergangenheit. Du kannst jetzt nichts mehr für Kikyou tun, als Naraku zu töten. Lass uns gemeinsam gegen ihn kämpfen.“ Inuyasha sah ihn lange an. Dann nickte er.
 

„Inuyasha, lass uns gehen“, sagte Miroku und stand auf. Seine linke Hand schmerzte leicht, als er damit nach seinem Stab greifen wollte, also nahm er dafür die Rechte. Ihm fiel ein, dass die Linke vom Biss des Fuchsdämons noch nicht einmal richtig verheilt gewesen war, und nun hatte auch noch Tsumemaru seinen Arm verletzt. Seine Finger konnte er leicht bewegen, aber der Schmerz ließ ihn zusammenzucken. „Alles in Ordnung?“, fragte Inuyasha besorgt. Miroku nickte, aber er stieß ein verzweifeltes Seufzen aus. „Warum werde eigentlich immer ich verletzt?“, fragte er ratlos. „Du bist zu schwach, ganz einfach“, erwiderte Inuyasha. „Wenn du diese komische Kraft von Anfang an benutzt hättest, hätte er dich auch nicht getroffen. Abgesehen davon hättest du den Kerl doch einfach in dein Windloch saugen können.“ Mirokus Gesicht wurde für einen Blick weiß, dann, nach einem Blick auf seine Rechte verfinsterte es sich. „Du hast mir nicht zu sagen, welche Technik ich wann zu verwenden habe!“, sagte er aufgebracht. Inuyasha wich einen Schritt zurück, aber er senkte die Brauen. „Und du, was glaubst du eigentlich, was ich mir für Sorgen gemacht hab, als ich auf einmal in diesem Bannkreis war!! Ich konnte dir nicht helfen und du musstest natürlich erst einmal alle Gründe abwägen, ob du dich rettest oder dich vor meinen Augen abschlachten lässt!“ Sie starrten sich einen Augenblick finster an. Dann drehte sich Miroku weg. „Wir gehen“, sagte er gereizt.
 

„Wohin?“, fragte Inuyasha und eilte neben ihn. „Musashi. Ich werde Kaede ein paar Fragen stellen“, erklärte Miroku ohne seinen Schritt zu verlangsamen oder sich umzudrehen. „Kikyous Dorf!?“, stieß Inuyasha aus. „Hast du dir meine Geschichte nicht angehört? Kannst du dir nicht denken, dass ich nicht unbedingt zurück will!?“ Miroku drehte sich um und fuhr ihn wütend an. „Schweig. Ich weiß nicht, wie du vorhast, Naraku zu finden, doch deine Erinnerungen zählen jetzt nicht. Wir gehen!“ Ein unbestimmtes Funkeln in seinen Augen ließ Inuyasha erschrocken zurückweichen. „Wenn ich nicht will…?“, fragte er dennoch, wenn auch zögernd. „Dann verschwinde, denn ich werde gehen.“ Miroku setzte sich mit großen Schritten in Bewegung. Inuyasha starrte ihm verwirrt nach, bis er zwischen den Bäumen verschwunden war. Er war ratlos. Was auch war, er verstand den Mönch einfach nicht... Er schloss die Augen, atmete einmal tief durch und sprang dann hinter ihm her.
 

Sie kamen an diesem Tag nicht weit. Sie rasteten am Fluss, der sich bis zu dem Punkt wo sie gekommen waren bereits zu einer Breite geweitet hatte, dass Miroku ihn nicht mehr mit einem Sprung überwinden konnte. Wie sie es früher getan hatten, sammelte Inuyasha Feuerholz und sorgte für etwas zu Essen. Auch dann noch blieb Miroku kurz angebunden und sein Ton war gereizt und befehlend. Sie aßen schweigend und dann legte sich Miroku bald schlafen. Inuyasha beobachtete ihn schweigend. Im Schlaf hielt er seine Rechte fest gegen die Brust gepresst, und sein Gesicht trug tiefe Besorgnis.
 

Am nächsten Morgen schien seine Stimmung nicht besser. Er fuhr sogar erbost auf, als Inuyasha ihm nur einen guten Morgen wünschte und ließ ihnen nicht einmal die Zeit, sich um ein Frühstück zu kümmern. Inuyasha verhielt sich still und hoffte nur, dass sich seine Laune wieder bessern würde.

Sie liefen bis zum späten Nachmittag. Sie waren schon ziemlich weit gekommen, doch Inuyasha wagte nicht zu fragen, wie lang sie noch unterwegs sein würden. Der Fluss, dessen Lauf sie bereits seit dem Vortag gefolgt waren, floss unruhig und mit Schaumkronen auf den kleinen Wellen neben ihnen her. Inuyasha folgte dem Strom langsam mit seinem Blick und blickte dann wieder auf Miroku, der mit gesenktem Kopf vor ihm hertrottete. „Miroku…“, setzte er an. Der Mönch drehte sich langsam um. Doch es sollte nicht sein, denn in dem Augenblick ließ ein lautes Rascheln in den Bäumen, gepaart mit einem lauten Fauchen, sie aufsehen.

Inuyasha musste einen Satz nach vorn machen und riss Miroku gerade noch mit sich, bevor hinter ihnen etwas das Wasser aufspritzen ließ. Beide drehten sich alarmiert herum. Halb im Fluss lag ein riesenhafter Dämon in Katzengestalt mit hellem gelblichen Fell und großen Säbelzähnen. Seine rechte Vorderpranke, die ins Wasser gesunken war, blutete stark, und das Rot verlor sich im Strom. „Das ist die Dämonenkatze von Shinju!“, stieß Miroku aus, „Kirara, nicht wahr?“ Der Katzendämon hob den Kopf. Ihre großen, roten Augen erkannten den Mönch offenbar, denn sie stieß ein fast freudiges Fauchen aus und versuchte, auf die Beine zu kommen. „Was ist passiert?“, fragte Miroku. Der Dämon starrte ihn einen Augenblick an und riss dann den Kopf in die Luft. Schließlich gelang es ihr so halbwegs, auf zitternden Beinen einen Halt zu finden. Dann flammten ihre Füße auf und sie hob noch einmal auffordernd den Kopf.

„Sie will, dass wir mitkommen“, sagte Inuyasha, und schwang sich sofort auf den Rücken der Katze. Miroku folgte ihm auf dem Fuß, und kaum dass er richtig Halt gefunden hatte stieß sich Kirara mit den Hinterläufen vom Boden ab. Er hatte Glück, dass Inuyasha sich halb zu ihm umdrehte und ihn am Gewand packte, bevor er fiel.

Sie rasten nur wenige Meter durch die Luft, dann fiel die Katze wieder zwischen die Bäume hinab. Inuyasha stieß sich von ihrem Rücken ab, um direkt nach unten zu schießen. Miroku konnte von Kiraras Rücken beobachten, was geschah.

Zwischen den Bäumen stand ein Dämon, ein mickriges Wesen mit grüner Haut und langen violetten Krallen. Es hatte seine rechte Hand angriffsbereit erhoben. Unter ihm lag Shinju. Sie regte sich nicht. Ihr Gesicht war weiß, und der Bauchpanzer ihrer Rüstung zerschlagen, Körper und Boden gleichermaßen rot gefärbt von ihrem Blut. Inuyasha zückte noch im Fallen seine Krallen. „Sankon-Tessou!!“ Der Dämon wurde mit einem Schlag zerrissen, die Hand schon ausgestreckt.
 

Inuyasha kam auf dem Boden neben Shinju auf. Kirara landete mit Miroku neben ihm, hatte aber Probleme mit ihrer Tatze und taumelte, so dass der Mönch mehr zu Boden fiel als dass er abstieg. „Ist sie schwer verletzt?“, fragte er, als er sich wieder aufrichtete. Inuyasha hockte bereits neben Shinju und nickte stumm. „Tiefe Wunde“, sagte er düster und legte ihr vorsichtig eine Hand an den Hals, „sie hat kaum noch Kraft.“ „Bringen wir sie zu Kaede“, sagte Miroku sofort, „Das Dorf hätten wir zu Fuß vor Sonnenaufgang erreicht, wenn Kirara fliegt, dürfte es höchstens eine halbe Stunde dauern.“ „In Ordnung“, sagte Inuyasha und hob die verletzte Dämonenjägerin vorsichtig auf. Blut troff aus der Wunde auf den Boden. „Kirara, weißt du den Weg?“, fragte er. Die Katze stieß ein zustimmendes Knurren aus. „Ich schätze sie ist am schnellsten wenn nicht zu viele auf ihr reiten. Warte hier“, sagte Inuyasha zu Miroku. Dieser sah nicht besonders glücklich aus, aber er nickte gezwungen. Inuyasha wollte sich bereits auf den Rücken der Katze schwingen, da hörte er, wie Shinju leise stöhnte. Als er den Blick senkte, hatte sie die Augen aufgerissen und sah ihn an. „Nicht… nicht Kaede“, brachte sie hervor, bevor sie bewusstlos wieder in seinen Armen zusammensackte. Inuyasha drehte sich zu Miroku um. „Was ist los?“, fragte dieser. „Sie will offenbar nicht zu Kaede. Gibt es in der Nähe noch ein Dorf?“ „Hinter dem Bergpass zwischen dem Berg im Süden und dem im Westen. Wenn ihr dort hin…“ Inuyasha hatte sich schon auf den Rücken der Katze geschwungen. „Du hast es gehört, oder? Schnell, bring uns, Kirara. Miroku-sama, warte hier.“

Damit setzte die Katze mit einem Sprung in die Luft und ließ einen nachdenklich dreinschauenden Mönch zurück.
 

Inuyasha kam zurück, als die Sonne schon tief stand. Er war zu Fuß gekommen, und brach wie ein Wirbelsturm durch die Büsche. „Miroku-sama“, rief er, und landete vor dem Mönch, der sich am Stamm eines Baumes niedergelassen hatte und auf seine Rechte gestarrt. Als der Halbdämon vor ihm stoppte, hob er den Kopf. „Inuyasha“, sagte er leise. Seine Augen waren leicht rot gerändert und er wirkte sehr erleichtert, den Halbdämon zu sehen, gleichzeitig aber seltsam unglücklich über diese Tatsache. „Ich habe Shinju in das Dorf gebracht, doch es sieht nicht gut aus. Ihre Wunde ist tief und die Menschen dort haben kaum die nötigen Kenntnisse, ihr zu helfen“, erklärte der Halbdämon ungefragt. „Wir sollten zu ihr“, sagte Miroku schwach und stand auf. Er wankte ein wenig und taumelte gegen Inuyashas Arm, der ihn sofort festhielt. „Meinst du nicht, dass wir für sie getan haben, was wir konnten?“, fragte er. Miroku zog stumm einen Zettel hervor. Darauf standen nur fünf Schriftzeichen: 犬夜叉弥勒. „Kannst du das lesen?“, fragte er. „Nein“, entgegnete Inuyasha und ließ Miroku vorsichtig los, da er schon wieder selbst stehen zu konnen schien, „hatte der Dämon das bei sich?“ „Es sind unsere Namen“, erklärte der Mönch grimmig, „er hatte es auf uns abgesehen.“ Inuyasha sah ihn erschrocken an. „Gut, wir gehen zurück“, entschied er. „Halte dich an mir fest.“ Ohne eine Antwort abzuwarten nahm er Miroku hoch und eilte mit großen Sprüngen und ihm auf dem Arm davon.
 

Es war bereits Nacht, als sie in das Dorf kamen. Inuyasha wurde an der Tür eines der Häuser von einer alten Frau begrüßt, die besorgt den Kopf schüttelte. Miroku und Inuyasha tauschten einen Blick aus und traten dann, Inuyasha zuerst, in die Hütte. Shinju lag auf einer Matte aus Bambus. Man hatte ihr die Rüstung ausgezogen und sie gegen einen weißen Kimono getauscht. Die Wunde war verbunden, doch die Verbände blutgetränkt. Ihr Gesicht war weiß wie Schnee, und Schweiß stand auf ihrer Stirn. Inuyasha hockte sich neben sie. „Shinju“, sagte er. Sie wendete schwach den Kopf und blinzelte ihn an. Miroku ging neben ihm in die Hocke. „Shinju, bitte sagt uns, was Ihr wisst. Warum hat dieser Dämon Euch angegriffen?“ „Er... war auf einmal... da... griff... mich an... weiß nicht, warum...“, flüsterte sie mit fast versagender Stimme. Miroku sah Inuyasha an. „Der Dämon war hinter uns her. Wisst ihr, was ihn dazu gebracht hat, Euch anzugreifen?“ Shinju starrte sie mehrere Augenblicke entsetzt an, dann senkte sie den Blick. „Ich... war im Weg. Ich... Kaede...“ Miroku starrte sie erschrocken an. „Was ist mit Kaede? Bitte sagt es uns!“ Shinju schloss die Augen. Ihr Atem rasselte, doch sie zwang sich zum Sprechen. „Kaede... gab mir ... einen Auftrag... ich... ich... ich sollte... Inuyasha beseitigen...“ Sie schloss verzweifelt die Augen. Inuyasha stieß erschrocken einen Atemzug Luft aus. „Aber das habt Ihr nicht gewusst, als Ihr uns vor wenigen Tagen traft...“, murmelte Miroku. Sie nickte schwach und flüsterte: „Ich wusste... dass... es nicht... richtig war... hätte es ... nicht getan...“ Inuyasha starrte sie an, während Miroku die Augen schloss. „Dass Kaede dich immer noch so sehr hasst“, murmelte er. „Verdammt, und ich dachte, sie hätte aufgegeben...“, knurrte Inuyasha. „Nicht... nur sie....“, flüsterte Shinju. „Keiryou...“ Miroku fuhr auf. „Keiryou!“, stieß er aus. „War das nicht der Mönch, der mich umbringen wollte?“, fragte Inuyasha. „Er hat sich also mit Kaede zusammengetan...“, murmelte Miroku. „Ich... lebe nicht mehr lang...“, flüsterte Shinju nun. „Keine... Rettung...“ Ihre Stimme versagte fast ihren Dienst. Sie musste tief Atem holen, doch sie schien kaum Luft zu bekommen. „Bitte... sorgt für Kirara...“, flüsterte sie. Miroku und Inuyasha sahen sich an. „Ja, das werden wir“, sagte Inuyasha. Die Katze, die unbemerkt wieder zu einem kleinen flauschigen Wesen geworden war und hereingekommen tapste zu Shinju und schleckte ihr über das Gesicht. Sie lächelte schwach, dann schloss sie die Augen. „Lasst... mich ... allein“, flüsterte sie.

Miroku stand auf.

Inuyasha folgte ihm mit einem letzten Blick auf die Sterbende.

Kirara sprang ihnen hinterher, als sie durch die Tür traten.

Die Alte neben dem Eingang fuhr auf, doch Miroku senkte nur den Kopf.

Inuyasha ließ hinter ihnen den Vorhang aus Bambus wieder vor die Tür gleiten. Inuyasha drehte sich weg, und Miroku ging ihm langsam nach, Kirara warf noch einen leisen Blick über seine Schulter und fiepste leise, dann führten sie ihre Schritte fort in die Dunkelheit.

Es war den ganzen Tag bewölkt gewesen. Kein Stern zeigte sich am Himmel, und selbst der Mond war verdeckt. Eine Totenstille hatte sich über die Hügel gelegt.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Mercer
2007-07-27T14:09:59+00:00 27.07.2007 16:09
Das Ende hinterlässt eine seltsam melancholische Stimmung zurück, es ist traurig, Shinju sterben zu sehen, da ich sie recht sympathisch fand... und ich finde es gut, dass du deine "Schlussbemerkung" diesmal an den Anfang gesetzt hast. So bleibt bessere Wirkung zurück.
Ich verstehe, was du meinst, wenn gar keine Anzeichen da sind, aber ich finde deine Geschichte trotzdem sehr gelungen, auch wenn die Charaktere leicht verfremdet sind und sich nur ab und an nahe kommen... ich empfinde es als gelungen, weil es meiner Meinung nach in dieser Zeit und bei ihren Erlebnissen realistisch wirkt und auf diese Weise berührt. Ich muss zugeben, dass mich das Hin und Her der beiden ab und an schon ziemlich auf die Palme bringen kann *gg* aber gleichzeitig finde ich es schön, es nicht mit irgendeiner Durchschnittsgeschichte zu tun zu haben, sondern ein richtiges Werk zu lesen. Ich hoffe, es werden noch einige Kapitel folgen!!
Ich frage mich, was nun mit Miroku ist... es fällt ihm augenscheinlich immer noch schwer, sich zu öffnen, und dass die beiden nun gesucht werden, scheint ihm auch aufs Gemüt zu schlagen... ob er sich fragt, ob seine Entscheidung falsch war??(vielleicht interpretiere ich aber einfach zu viel hinein...^^)
Die Ansammlung der Gegner erfordert jetzt wohl eine starke Verbündete-Kirara. Ich finde, sie macht sich an der Seite der beiden gut...^^
Bitte weiterschreiben! Ich bleibe bis zum Ende treu!!
Mercer
Von:  sanisa
2007-07-15T15:50:42+00:00 15.07.2007 17:50
na das ist ja mal wider ein hin und her mi den beiden,
aber das sie jetzt kirara dabei haben find ich persönlich passend.
na dann bin ich mal gespannt was das mit diesem andren mönch und kaede noch so giebt und naraku ist ja auch noch da.
also ich hab begeistert wider mitgelesen ; - ))
und freu mich auf das nächste Kapitel nen Gruß by sanisa
Von:  Schalmali
2007-07-14T19:30:18+00:00 14.07.2007 21:30
Hmm wirklich interessant jo. Allerdings stimmts auch was du am Anfang geschrieben hast - das man nicht zuviel erwarten sollte ^^ Das ist jetzt nicht böse gemeint, nur denke ich schon dass man aus so etwas hätte mehr raushohlen können. Ich meine wieso Inuyasha so reagiert hat und so, aber egal. Ich vermute mal Miroku ist/war eifersüchtig, dass er jetzt die ganze Zeit nach der Geschichte so komisch war? Jedenfalls haben wir jetzt nicht nur Naraku als Gegner, sondern auch Kaede und Kej... ^^ Kirara bei den zwei das passt irgendwie trotz dessen dass die übliche Truppe fehlt hehe :) Mal sehen wie es so weiter gehen wird.


Zurück