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Fanart

Zwischenschritte
Hier ist das Farbkonzept des Kleides; links das der "Unterwäsche", rechts das der Überkleider.

Aus Bequemlichkeitsgründen habe ich stets nur die Vorderseite eingefärbt.
Hier das Farbkonzept der Uniform; links die "unterwäsche", rechts mit Jacke.

Aus Bequemlichkeitsgründen habe ich stets nur die Vorderseite eingefärbt.
Hier ist das Make-Up, das ich mir für das Kleid überlegt hatte.
Hier ist das Make-Up, das ich mir für die Uniform überlegt hatte.
Dies ist einer der ersten Entwürfe des Kleides. Auf diesem Bild sieht man, denke ich, gut, wie die Stola gedacht ist.
KradNibeid   [Zeichner-Galerie] Upload: 11.05.2013 11:42
Achtung! Zunächst kommt eine recht lange, allgemeine Einleitung zu den beiden Entwürfen und zu dem, was ich mir dabei gedacht habe. Wer lieber gleich etwas zu den konkreten Einzeldesigns lesen möchte, der möge bis zur nächsten fett-unterstrichenen Textstelle springen.

Vor einiger Zeit sah ich in einem Schloss, das ich besichtigte, eine beeindruckende Marmor-Büste: Ein junges Mädchen mit einem Kapuzenmantel über dem Kopf; die Büste trug die Bezeichnung „Winter“.
Fasziniert von diesem Kunstwerk hatte ich bald eine eigene Idee, wie man den Winter als junges Mädchen umsetzen könnte, hatte aber nie die rechte Motivation, mich hinzusetzen und es umzusetzen.

Durch d-chans Winter-Cosplay-Wettbewerb jedoch, auf den mich meine Schwester hingewiesen hat, habe ich mich endlich einmal hingesetzt und versucht, meine Grundidee in Hinblick auf die Vorgaben des Wettbewerbes zu Papier zu bringen.

Die erste Vorgabe war, ein Kleid und einen Anzug bzw. eine Uniform zu entwerfen.
Das Kleid hatte ich schon im Kopf, so weit, so gut, eine Uniform (denn für mich war sofort klar, dass es für mein Design eine Uniform sein musste) war da schon schwieriger – zumal ich zunächst, ohne mich zu informieren, von einer Männeruniform ausging, und dieses Design dann wieder kippen musste, als ich feststellte, dass die Uniform ebenfalls für eine Frau gedacht ist.

Die Farbvorgaben lagen im winterlich hellen Bereich, wobei ich mir hier die Freiheit herausgenommen habe, an manchen Stellen mit einem dunkleren Blau Akzente zu setzen.

Accessoires hatte ich ursprünglich auch ein paar zu dem Design entwickelt, aus Zeit- und Übersichtlichkeitsgründen habe ich sie an dieser Stelle jedoch ausgespart (auf Anfrage lade ich jedoch gerne auch die zusätzlichen Accessoires hoch).

Doch jetzt kam es zu den beiden schwierigsten Voraussetzungen:

1. Das Cosplay sollte leicht näh- und tragbar sein. Das heißt, nicht zu viele phantastische Eskapaden, und bei jedem Schritt darüber nachdenken, ob das denn so geht und ob man damit auch einen angenehmen Tag verbringen kann.
Ich muss sagen, bei der Uniform habe ich ein paar komplexere Schnittmuster angedacht, ansonsten denke ich aber, dass ich diese Aufgabe gelöst habe.
Als Anhaltspunkt dafür habe ich meine eigenen Nähfähigkeiten genommen – und mich daran orientiert, welche Schnittmuster ich vor Ort habe; alle Teile, die ich entworfen habe, könnte ich also zumindest selbst nähen. =P

2. Da es ein Partnercosplay werden soll, soll das Partnerliche erkennbar bleiben.
An dieser Stelle habe ich mir viele Gedanken gemacht.
Natürlich hätte ich einfach zwei fast identische Entwürfe stellen können, aber ich dachte mir, wenn beide im Grunde das Gleiche anziehen – dann braucht man keine zwei Cosplayer.
Nach einigem hin und her bin ich also für mich zu dem Schluss gekommen, dass „Partner“ für mich nicht bedeutet, dass beide Parteien das Gleiche machen, sondern dass man sich gegenseitig ergänzt, und doch Gemeinsamkeiten bleiben.
Und so kam mir die Idee, mit meinen Entwürfen die zwei Seiten des Winters zu beleuchten – zum einen die ruhige, friedliche Seite, die alles in eine glitzernde Zauberwelt in weiß verwandelt, und zum anderen die unbarmherzige, harte Hand des Winters, die Tod und Unbehagen mit sich bringt.
Daraus resultierten die beiden zunächst sehr unterschiedlichen Entwürfe – dennoch habe ich mich Bemüht, auch verbindende Elemente einzufügen; so zum Beispiel die Farbwahl, oder auch die Musterungen auf den einzelnen Kleidungsstücken: beide Designs teilen das „Eiszapfen-Muster“, das sich vom unteren Rand des Kleidungsstückes nach oben richtet, und das „Schneefall-Muster“ in Form von weißen, unregelmäßig geformten Flächen am oberen Ende der Kleidungsstücke.
Ich hoffe, dass durch diese Verbindenden Elemente genug Gemeinsamkeiten entstehen, um erkennen zu lassen, dass die Unterschiedlichen Designs nicht als Trennung, sondern als gegenseitige Ergänzung zu verstehen sind.

Doch nun genug geschwafelt; kommen wir endlich zu den eigentlichen Entwürfen:



Das Kleid

Dieses Design steht für den Frost, der Eisblumen an die Fenster malt, für den Nordwind, für Polarlichter, für alles „Schöne“ am Winter, für alles, was friedlich und ruhig an ihm wirkt.

Um das optisch greifbar zu machen habe ich mich entschieden, den Kleider-Entwurf hauptsächlich mit Chiffon-Stoff (oder einem anderen, ähnlich fallenden und durchscheinenden Stoff) zu gestalten, was allerdings gleich wieder ein Problem mit sich bringt: Man kann eben durch den Stoff durchblicken.
Daher habe ich den Entwurf von unten her aufgebaut.

Die unterste Schicht besteht aus einem im Schritt verschließbaren Body (wichtig, damit man nachher noch ohne große Schwierigkeiten auf Toilette kann), der blau eingefärbt und mit dem Eiszapfen- und Schneefallmuster bemalt wird. Hierzu kommen Stulpen-Handschuhe mit den gleichen Mustern in der gleichen Färbung, die sich bis zum Oberarm ziehen; damit sie nicht zu sehr rutschen ist es zu überlegen, an die Innenseite des oberen Saumes Anti-Rutsch-Gummistreifen, wie sie für Trägerlose BHs genutzt werden, anzusetzen.
Für die Beine setzt man an schlichte Ballerinas Overknee-Strümpfe mit dem gleichen Muster an, die man am besten mithilfe einer Strapse am Body befestigt, um ein beständiges Rutschen zu verhindern. Damit diese Beinbekleidung noch etwas mehr Charme bekommt, kann man auch gerne auf die Schuhspitzen etwas Glitzer streuen, wie Frost, der sich nach einem langen Weg durch den Schnee an den Schuhen festsetzt.

Über diese Untere Schicht kommen zunächst zwei sehr unförmige, aus Rechtecken und Dreiecken zusammengesetzte Chiffon-Kleider. Es ist wichtig, dass diese Kleider nicht abgenäht oder sonstwie an die Figur angepasst werden, da sie andernfalls nachher nicht so schön fallen.
Das untere Chiffonkleid sollte etwas länger sein, und aus einem weißblauen Chiffon-Stoff. Um die Frost-Analogie herzustellen, muss der untere Rand in unregelmäßigen Zacken eingeschnitten werden. Da es so allerdings schwierig wird, den Stoff zu versäumen, kann man stattdessen mit Glitzer-Kleber oder Glitzer-Nagellack die untere Stoffkante versiegeln. So löst sich das Kleid nicht auf, und man hat einen schönen Glitzer-Frost-Effekt.
Über dieses erste Chiffon-Kleid kommt ein zweites, in einem dunkleren Blau, das etwas kürzer als das Erste ist, ansonsten aber den gleichen Schnitt nutzt.
Um nun Form in diese Kleider zu bringen, braucht man einen langen und breiten Chiffon-Gürtel, am besten aus einem noch dunkleren Stoff, der, um die Taille gebunden, vorne einen Spiegel besitzt und am Rücken zu einer weiten Schleife gebunden wird. Um den Gürtel noch dekorativer zu machen kann man auf die Vorderseite z.B. einen Eiskristall aus Schmucksteinen sticken/kleben.
Komplettiert wird dieses Kleid durch eine lange Stola aus hellem Chiffon, die noch einmal den optisch eingefangenen Nordwind verdeutlichen soll und ansonsten einfach hübsch ist.

Die passenden Haare zu diesem Kleid sind meiner Meinung nach lange, offene und helle Haare. Sollte man keine hellen Haare haben, ist es bestimmt auch ein hübscher Effekt, mit silbernem Haarspray vorsichtig manche Haarsträhnen und Haarspitzen einzufärben, um einen Effekt zu erzielen, als wären die Haare gerade dabei, einzufrieren.

Als Make-Up zu diesem Kleid dachte ich eine sehr helle Grundierung, mit weißblau geschminkten Lippen, die dunkelblau geädert werden um den eisigen Aspekt noch zu verdeutlichen. Dunkelblauer Lidschatten und Lidstrich weil es passend ist, optional kleine Sternchen/Eiskristalle in die Augenwinkel malen.
Um die Wirkung zu vervollständigen kann man manche Stellen im Gesicht und am Hals noch etwas bläulicher Grundieren, und vorsichtig mit dunklerem Blau aderähnliche Strukturen darauf malen; der entstehende Eindruck sagt klar „Kältetod“.



Die Uniform

Dieses Design steht für unbarmherzige Kälte, für erfrorene Ernten und einen eisigen Tod. Um diese fast schon kriegerischen Aspekte umzusetzen habe ich mich für eine militärisch anmutende Uniform entschieden.

Auch dieser Entwurf ist wieder zweischichtig Aufgebaut.
Zuunterst kommt ein Bandeau/Corsagen-Top, das ich zwecks besserer Form und Rutschfestigkeit mit einem steifen Innenfutter versehen und abermals mit Anti-Rutsch-Gummistreifen für trägerlose BHs versehen würde. Das Top ist wieder hellblau, mit der Schneefall- und Eiszapfen-Musterung.

Zu dem Top gehört ein Paar Breeches, an deren Ausbeulungen kleine Chiffon-Eiszapfen in die Außennaht eingenäht sind (ein Detail, das ich im allgemeinen Vorstellungsbild beider Designs leider vergessen habe). Zudem sind an den Ausbeulungen zweireihig Schmucksteine angebracht, um die Hosen etwas aufzuschönern und wieder einen Frost-Effekt zu erzielen.
Komplettiert wird das durch ein paar eisblaue Lederstiefel mit Fellbesatz.

Als obere Schicht kommt zu diesem Entwurf eine militärische Jacke mit Schulterbesatz (wieder mit kleinen Chiffon-Eiszapfen) und in der üblichen Schneefall-Eiszapfen-Musterung. Zur Akzentuierung sind die Säume der Jacke mit dunklem Schrägband versäubert.
Die Jacke wird außerdem um die Taille von einem schmalen Ledergürtel zusammengeschnürt.

Letztes Detail dieses Ensembles ist das Barett, das wieder den militärischen Charakter unterstreichen soll und vorne als eine Art Kiltpin (oder eben in diesem Falle Barettpin) drei Knöpfe hat, von denen der größte einen Schneekristall eingraviert hat.

Die Haare zu diesem Entwurf stelle ich mir wieder hell vor, und zu einem strengen Pferdeschwanz gebunden.
Das Make-Up ist dem des Kleides recht ähnlich, nur dass ich hier noch rot als Akzentfarbe eingesetzt habe, um den Eindruck noch etwas abschreckender/furchteinflößender zu gestalten (was mir allerdings nicht recht gelungen ist).



Zuletzt gehört zu beiden Entwürfen noch das richtige „Nageldesign“: In meiner Vorstellung sollten die Fingernägel blau grundiert, und dann an den vorderen Enden mit weiß-glitzerndem Nagellack „angefrostet“ werden.






So, und damit wäre ich schließlich am Ende meiner unglaublich langen Ausführungen angekommen.

Verzeiht das lange Gerede und dass manches ein wenig gestochen oder übertrieben klingen mag, aber es ist zu spät, als dass ich literarisch mehr bieten könnte, und es lag mir wirklich am Herzen, nachdem ich mir so viele Gedanken zu diesen Entwürfen gemacht habe, diese Gedanken auch zu vermitteln.


Viele Grüße,
Kradi
Themen:
Jahreszeiten

Stile:
Buntstifte

Unterthemen:
Winter

Beschwerde
Dieses Bild nimmt an 1 Wettbewerb teil.


Kommentare (1)

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Von:  Phase
2013-05-14T18:34:43+00:00 14.05.2013 20:34
Ich finde die Designs richtig gut geworden. Wenn ich teilgenommen hätte, wäre ich wohl ganz anders an die Sache herangegangen, aber deine Umsetzung und die dazugehörigen Ausführungen sind wirklich toll. Großartig finde ich, dass du die einzelnen Schritte dargestellt hast, sodass das Ganze auch nachvollziehbar und somit auch nähbar ist.
Mich würde es wirklich interessieren, wie die beiden Outfits letzten Endes in real aussehen...