Mit einer geübten Bewegung ließen die schmalen Finger das Messer hinab auf den Tisch sausen, wo sie eine Leberwurst in zwei mehr oder weniger gleich große Teile springen ließ.
Es sollte ein ganz normaler Gig werden. Mit Titeln, Texten und Parolen und vielleicht noch einer ganz kleinen Spur Idiotismus. Das war es, was die Fans brauchen. Idioten, die sich auf der Bühne zum Deppen machen.
Seit elf Jahren war seine Mutter nun tot.
Das es auch schon so lange her war?
Wehmütig legte Dante einen Strauß Blumen vor den Grabstein. Es waren Rosen und Tulpen.
Die Blumen, die sie immer geliebt hatte...
Schweren Herzens geht Farin zum Fernseher und umarmt ihn. Zärtlich streicht er über den mit Staub bedeckten Rahmen und flüstert leise:
„Es konnte einfach nicht gut gehen, es tut mir Leid, aber es ist vorbei.“
Er hoffte insgeheim darauf, dass der große Blonde jeden Moment die Haustür aufschloss und eintrat, aber nichts dergleichen passierte. Besser gesagt: Rein gar nichts passierte! Es war einfach nur langweilig ohne Farin…
„Dirk?“
„Hm…?“
„Was… ähm… soll das?“
Es war kurz nach halb zehn und die beiden Musiker saßen zusammen in ihrer Küche, frühstückten ausgiebig; wenn sie denn schon mal nach den zwei Touren von ‚die ärzte‘ und Farins Solotour wieder Zeit dafür hatten.
Dieses Unwissen brachte ihn zur Verzweiflung. Manchmal könnte er Ihn anschreien, dass Er doch endlich aufwachen soll. Aber anschreien brachte nichts und das konnte er ja auch nicht. Schließlich konnte Dieser am wenigsten was dafür fast gestorben zu sein.
Titel 1 – Himmelblau
Der Himmel ist blau und der Rest deines Lebens liegt vor dir
Vielleicht wär es schlau, dich ein letztes Mal umzusehn
Du weißt nicht genau, warum - aber irgendwie packt dich die Neugier
Der Himmel ist blau, und der Rest deines Lebens wird schön, yeah
Kapitel 1: Partyschwul
Als sie eintraten strömte ihnen eine Mischung aus Zigarettenqualm und anderen unan-
genehmen Gerüchen entgegen. Farin, der hinter Bela den Raum betrat, rümpfte leicht
angeekelt die Nase.
„Sie kommt hierher, nach Hamburg.“
Der Chilene beugte sich vor. „Diese Chance darfst du nicht verpassen. Du weißt, wie viel Geld unser Auftraggeber uns geboten hat.“
Dennoch war es für Dirk das erlösendste Gefühl in seinem Leben, als er einen Krankenwagen ganz in der nähe hörte, und kurz darauf das stürmische Klingeln, der Notärzte.
"Was machst du hier...?", fragte der Blonde mit leiser Stimme, drehte seinen Kopf ein wenig in Belas Richtung.
"Was werde ich schon hier machen?" - Belas Stimme war belegt, und in seinen Augen sammelten sich die Tränen.
„WAS ist das?“, zischte Farin in das Ohr des kleineren, deutete dabei auf einen kleinen Menschen, der quer durch sein Wohnzimmer krabbelte.
Bela seufzte unmerklich, sah zu Farin auf.
Eine Stimme lässt mich auftauchen. Wieder einmal. Ich kenne sie. Ich weiß,
dass ich sie zu kennen habe. Eine Hand hebt mein Kinn an. Ich finde einen Anker.
Er hat mich nie interessiert... nicht SO jedenfalls...
«Zwar lieg ich nachts stundenlang wach und denk an dich,
Doch in Wirklichkeit liebe ich dich nicht»
Unruhig wälzte er sich im Bett herum. Er konnte einfach nicht schlafen.
Jedes Mal, wenn er seine Augen schloss, sah er sie vor sich.
Gehetzte Schritte hallten durch die noch einsame Straße. Es war früh morgens und trotzdem hatte der Mann es eilig.
Er hatte verschlafen und würde jetzt zu spät zur Arbeit kommen..wie immer eigentlich. Wie die 16 Jahre davor.
Angriff ist die beste Verteidigung. Das wussten schon bedeutende Kriegsführer wie Alexander der Große oder Napoleon, Dschingis Khan und Julius Caesar. Meinen Krieg hingegen führe ich nicht gegen andere Länder, Religionen, Völker. Meinen Krieg führe ich gegen die Liebe.
Er war erfreut das sich der blonde mal wieder zu Wort meldete in der letzten zeit war er sehr nachdenklich geworden, so nachdenklich das Bela sich als sein bester Freund doch ernsthafte Sorgen machte.
Ein Quietschen. Ein Aufprall. Ein schnell verstummender Schrei. Und Schmerzen.
Belas eigener Schrei weckte ihn aus seinem Alptraum. Seit vielen, seiner Meinung nach, viel zu vielen, Nächten, verfolgten ihn diese schrecklichen Bilder.
Mhm....
Genüßlich streiche ich um die Beine meines Herrchens. Jener sitzt gemütlich auf einem Stuhl an seinem Schreibtisch, und arbeitet am Pc.
E-Mails beantworten oder so. Hat er mir irgendwann auch mal erzählt. Aber ich glaube ja doch, dass es 'oder so' schon eher trifft.
Eislaufen
Sie betreten die Bühne, spielen die ersten Töne und das Publikum flippt aus. Durch das bläuliche Licht kann Bela Farin sehen, wie er seinerseits das Publikum begrüßt. Sein Lächeln, er ist glücklich. So glücklich. Er reißt Bela mit. Für Sekunden.