Tiefe Gewässer von Berrii (Shika x Tema) ================================================================================ Kapitel 2: Hochmut ------------------ Es war so langweilig. Gefühlt sah jeder Baum und jeder Felshaufen gleich aus. Überall ergossen sich kleine und größere Quellen, aber keine schien irgendwie besonders zu sein. Die Sonne stand mittlerweile ganz oben, für Choji die Gelegenheit, alle zu einer Pause zu nötigen: „Mittagszeit!“ Er gab den anderen ein Zeichen, die der Einladung nur zu gerne folgten, sie benötigten dringend eine kleine Pause, um neue Konzentration zu sammeln. Sie setzen sich zusammen in den Schatten einer Buche, während Choji Instantramen aufgoss und verteilte. „Immer wieder erstaunlich, was du so alles dabei hast, Choji.“, meinte Ino beiläufig und rührte ihr Essen um. Das Essen war zwar nicht ihre erste Wahl, aber immerhin besser als gar nichts. „Ich will ja nicht verhungern!“, antwortete er und verspeiste ziemlich schnell seine Portion. Temari aß schweigend ihre Nudeln und sah sich währenddessen um. Nachdenklich betrachtete sie die Blätter des Baumes. Bis ihr etwas auffiel. Stumm stellte sie ihre Nudeln ab und griff nach ihrem Fächer. „Temari, was wird das?“, unterbrach sie der Nara in ihrem Tun. Mit hochgezogener Augenbraue sah sie ihn an: „Jetzt mach hier keine Szene, ich zerleg den Wald schon nicht.“ Ihre Antwort klang relativ entspannt. Sie faltete ihren Fächer nur wenig auf und holte leicht aus, wodurch eine Hand voll Blätter zu ihnen runter fielen. Eines fing die Blonde direkt auf, die restlichen Blätter landeten bei den anderen. „Seht ihr das?“ „Schaut aus wie Ruß...“, Kankurou fuhr mit dem Finger darüber. Shikamaru besah sich den Boden: „Aber hier ist kein Anzeichen für eine Feuerstelle...“ „Vielleicht haben sie so etwas wie einen Feuerkorb genutzt, damit man keine Spuren von ihnen findet?“, Ino drehte das Blatt am Stiel hin und her, „Ich meine, wäre ich ein Schmuggler von einem Rauschmittel, würde ich doch auch alles tun, damit man meine Quelle nicht findet.“ „Da hat sie recht. Es macht durchaus Sinn, das wir nirgends Spuren finden, die darauf hinweisen, das hier jemand kampiert, geschweige denn durchgelaufen ist.“, Kankurou leerte seine Portion, um anschließend aufzustehen und sich etwas genauer umzusehen. „Die Frage ist, wie schlau sind sie.“, Shikamaru umschloss das Blatt in seiner Hand, „Schlau genug, um keine Spuren zu hinterlassen oder schlau genug, um uns zu täuschen und zu verwirren?“ „Ich glaube nur ersteres.“, Temari ließ das Blatt aus ihrer Hand zu Boden segeln, „Wie intelligent können Dealer von Drogen schon sein?“ Der Nara blickte hoch zu der Baumkrone: „So wie die Blätter aussehen, waren sie nur einmal hier. Wenn sie so schlau sind und einen Feuerkorb benutzen, dann werden sie garantiert jede Stelle nur einmal für ein Feuer nutzen.“ „Und vermutlich immer einen anderen Weg zu ihrer Quelle gehen.“, fügte die Yamanaka hinzu. „Wenn das der Fall ist, sollten die angesenkten Blätter immer mehr werden, je näher wir ihrer Quelle kommen.“, schlussfolgerte Shikamaru und grinste zufrieden. Endlich hatten sie eine Spur. „Ich hab jetzt schon einen steifen Nacken, wenn ich daran denke, die ganze Zeit in die Baumkronen zu starren.“, beklagte sich Choji. „Wir sollten vorsichtig sein. Je näher wir der Quelle kommen, desto höher ist die Chance, auf jemanden zu treffen. Und wir wollen sie ja nicht verschrecken...“, Shikamaru stopfte seine leere Nudelpackung mit denen der anderen zusammen und reichte den Stapel weiter an Choji, der einen kleinen Müllbeutel geöffnet hatte. Mit neuer Motivation machten sie sich auf den Weg. Wieder teilten sie sich auf und begannen von Neuem mit ihrer Suche. Temari hatte schnell das Gefühl, auf der richtigen Fährte zu sein. Immer häufiger fand sie ein paar angerußte Blätter, zudem entdeckte sie an frisch gepriesenen Pflanzen kleine Knicke. Ob sie den zuletzt genutzten Weg gefunden hatte? Vorsichtiger schlich sie sich durch das Unterholz und achtete darauf, mit genügend Abstand zum vermeintlichen Weg zu laufen. Plötzlich meinte sie, Stimmen zu hören und legte sich leise auf die Lauer. Geduldig wartete sie. Einige Minuten später spürte sie plötzlich eine Hand auf ihrem Rücken. Überrascht drehte sie sich um. Hinter ihr, ebenfalls in der Hocke, waren Shikamaru und Ino. „Hast du etwas entdeckt?“, raunte ihr Shikamaru ins Ohr. Die Blonde bekam durch seine Nähe eine Gänsehaut, doch sie ließ sich nichts anmerken und nickte in die betreffende Richtung. Die anderen beiden legten sich jeweils links und rechts zu Temari mit ins Unterholz und hielten ebenfalls Ausschau. Schließlich löste sich aus dem Dickicht eine Person hervor, die in Grüntönen gekleidet fast mit ihrer Umgebung verschmolz. Immer wieder drehte sich die Person um, sie schien sich nicht sicher zu fühlen. Das Gesicht hatte sie mit einem Tuch bedeckt, lediglich für die Augen war ein schmaler Schlitz da. „Ino, möchtest du?“, wisperte der Nara leise. „Oh ja, ich denke, das können wir wagen. Das sieht nicht nach einem Shinobi aus.“, sie formte ihre Hände zu ihrem berühmten Jutsu und binnen einen Sekundenbruchteils war sie schon im Körper der unbekannten Person. Temari spürte, wie die andere Frau neben ihr zusammen sackte. Shikamaru beugte sich leicht über Temari, um den Kopf von Ino besser zu positionieren, damit sie gut Luft bekam. Schon wieder löste seine Nähe etwas in ihr aus. Die Yamanaka betrachtete ihr Umfeld genauestens, versuchte dabei aber die Person an sich zu imitieren, die sich zuvor ja auch schon mehrmals umgesehen hatte. Dann sah sie zwei weitere in grün gehüllte Menschen, die weiter hinten an einem kleinen unscheinbaren Weiher standen. Langsam ging sie auf diese zu, nebenbei tastete sie unauffällig unter ihrem Umhang die Person ab, ob diese Waffen bei sich trug. Sie fand lediglich einen Dolch, ansonsten konnte die junge Frau nichts finden. „Und, alles ruhig?“, fragte einer der Vermummten, als er sie bemerkte. Sie nickte: „Und bei euch?“ Die beiden wandten sich wieder dem Weiher zu. Nun erkannte Ino, das hinter dem Weiher ein größerer Felshaufen lag, der ziemlich weit nach hinten ragte, aber kaum hoch war. Aus ihm hervor quoll ziemlich viel Wasser und als sie die Wasseroberfläche betrachtete, bemerkte sie, dass es ziemlich tief sein musste. Das Wasser wirkte unnatürlich dunkelgrün und es kam der Blonden so vor, als würde es ganz leicht schimmern. „Wir haben zwei Krüge voll, einer fehlt noch.“, die beiden Personen knieten sich an den Rand des Gewässers und schöpften mit einer Kelle vorsichtig Wasser in einen großen Krug. Zwei mit Korken verschlossene Krüge standen bereits neben ihnen. Sofort fiel ihr auf, wie unglaublich achtsam die beiden mit dem Wasser umgingen, als wollten sie auf gar keinen Fall damit in Berührung kommen. Temari und Shikamaru warteten unterdessen, sehen konnten sie die Frau im fremden Körper nicht mehr, doch sie vernahmen Stimmen, auch wenn sie nicht verstehen konnten, was gesagt wurde. Unbeirrt griff der Nara nach einem Zweig, um diesen dann geräuschvoll durchzubrechen. „Hey, was soll das denn?“, fuhr die junge Frau ihn an. Seine dunklen Augen blickten in ihre grünen: „Sie braucht einen Grund, um zurückzukommen.“ „Und wenn einer der anderen lieber gucken möchte?“, sie hob eine Augenbraue und tastete bereits nach ihrem Fächer. „Beruhige dich. Ino ist nicht dumm, sie weiß, dass ich es war und wird es für sich nutzen.“ „Oh, sie weiß es...“, sie rollte kurz mit den Augen und blieb, wo sie war, dennoch blieb sie in Alarmbereitschaft. „Was war das?“, die wasserschöpfenden Gestalten sprangen fast hektisch auf, um sich umzusehen. Zu hektisch. Der eine kippte dem anderen fast etwas Wasser über die Hand. „Bist du irre?! Pass auf, wo du das Zeug hingießt!“ „Sei leise, bevor uns noch einer erwischt!“ Ino nutzte ihre Chance sofort: „Ich schau nach!“ Sie wartete erst gar nicht auf die Bestätigung von einen der anderen, sondern machte direkt auf dem Absatz kehrt und lief zurück durch das Dickicht. Als sie wieder an der gleichen Stelle war, wo sie die Person übernommen hatte, löste sie ihr Jutsu, wobei sie darauf achtete, den Fuß der Person in einer Wurzel zu verharken. Sie sollte denken, ungünstig gestolpert zu sein, so wollte die Yamanaka ihre Spuren verwischen. Als sie zurück in ihrem Körper erwachte, fixierte sie sofort die Person wenige Meter vor ihnen. Die fiel vorne über auf die Knie und schaute sich leicht verwirrt um, schien aber nichts bemerkt zu haben. Fast schon unbekümmert sah sie sich nochmal um, um anschließend wieder zurück zu den anderen zu gehen. „Und?“, wollte der Dunkelhaarige sofort wissen. „Dahinten ist definitiv die Quelle!“, begann die Yamanaka und erzählte ihnen auf die Schnelle, was sie gesehen hatte. „Sie scheinen Angst vor dem Wasser zu haben.“, beendete sie ihre kurze Ausführung. „Na ja, wir wissen ja auch noch immer nicht, was genau das Zeug anrichtet. Vielleicht ist es gefährlicher, als wir denken.“, Temari grübelte, „Die Frage ist, sind sie an sich gefährlich oder eher kleine Lichter?“ „Ich würde sie eher als kleine Nummern betrachten. Der Dolch des einen war jetzt nicht wirklich beeindruckend. Insgesamt fühlte sich der Körper auch nicht besonders trainiert an.“ Der Dunkelhaarige sah sich kurz hinter ihnen um: „Wo stecken eigentlich Choji und Kankurou?“ „Ich kann ihnen Bescheid geben.“, meinte Ino und konzentrierte sich bereits. „Ach komm, die drei kriegen wir auch so gefasst.“, Temari erhob sich und griff nach ihrem Fächer, ehe sie durch das Unterholz auf die Richtung der Quelle zulief. „Warte!“, Shikamaru folgte ihr gezwungen, „Kannst du nicht einen Moment warten?“ „Heulsuse, krieg dich ein. Das sind doch keine Gegner für uns, die würden wir beide einzeln alleine schaffen..“ „Man sollte seinen Gegner niemals unterschätzen.“, warf er ein, blieb aber an ihrer Seite und folgte ihr. Seine Teamkameradin blieb hochkonzentriert zurück, selbst wenn sie die beiden anderen informiert hätte, würde sie definitiv an Ort und Stelle bleiben, damit sie die beiden zur Quelle führen konnte. Das hieß also, wenn etwas passierte, war er mit Temari allein. „Komm schon, steh mal deinen Mann!“, stachelte die Blonde ihn weiter an und grinste. Er hob eine Augenbraue: „Ich muss hier keinem was beweisen.“ „Vielleicht mir?“, gab sie ihm keck zu denken. Mal wieder brachte sie ihn aus der Fassung. Wieso sollte er ihr etwas beweisen? Damit sie ihn nicht mehr Heulsuse nannte? Nur deswegen würde er sich bestimmt nicht bemühen, das war ihm viel zu anstrengend. „Da ist es.“, sie schärfte ihren Blick und erkannte die drei Personen, die in diesen Moment den dritten Krug mit einem Korken verschlossen, „Jetzt oder nie!“ „Temari, ich kann hier keine Schatten kontrollieren-“ „Egal, du wirst auch so jemanden dingfest machen können.“, sie sprang aus dem Dickicht hervor und holte mit ihrem Fächer aus. Entgeistert blickten die drei vermummten Gestalten auf, als sie das Rascheln hörten, doch da war es bereits zu spät. Mit einer Bewegung von Temaris Fächer kam eine unglaublich starke Windböe auf sie zu, die sie von den Füßen riss und mit sich zog. Die drei Krüge zerschellten weiter hinten an den Felsen, während die Vermummten erst gegen Bäume prallten und dann regungslos liegen blieben. „Sagte ich doch, simpel und einfach.“ Shikamaru schaute ihr genervt nach, als er ebenfalls aus dem Busch hervor trat: „Es hätte auch anders ausgehen können.“ „Ist es aber nicht.“, gab sie selbstbewusst zurück. Temari trat näher an den Weiher. Die Farbe war wirklich sonderbar und trotz der Gefahr, die von dem Wasser ausging, konnte sie nicht anders, als diese Farbe schön zu finden. Shikamaru lief unterdessen zu einem der Gestalten und zog das Tuch aus dem Gesicht der Person. Es handelte sich um einen Mann mittleren Alters, gesehen hatte er ihn bis jetzt noch nie. Er tastete den Mann kurz ab, fand aber nur eine kleine Tasche mit Kram, den man für unterwegs halt so brauchte. „Oh, haben wir den Spaß schon verpasst?“, Kankurou kam durch das Dickicht auf sie zu, gefolgt von Ino und Choji. Temari drehte sich zu ihnen um und wies mit einer Geste auf das Gewässer hinter sich: „Thema erledigt.“ Ino schenkte ihr einen angesäuerten Blick, sparte sich aber ihren Kommentar über Temaris stürmische Vorgehensweise. Shikamaru untersuchte inzwischen die anderen beiden, zwei junge Männer, schätzungsweise im gleichen Alter, wie er selbst. Auch sie trugen nicht viel bei sich, ein paar Lebensmittel, ein paar Klamotten, einer hatte einen Dolch, der andere ein stumpfes Taschenmesser. Es wirkte in der Tat ziemlich erbärmlich. Doch irgendwas passte für Shikamaru nicht ins Bild. „Und, was haben sie so dabei?“, Choji gesellte sich zu ihm. „Nichts, was sie als gefährlich auszeichnen würde. Typisches Zeug zum Reisen. Essen, ein paar Klamotten, Streichhölzer...“ Streichhölzer, schoss es ihm durch den Kopf. Gerade als er sich umdrehte, flog ein entscheidendes Detail aus einem Gebüsch in ihrer Nähe mit einem ordentlichen Tempo hervor, direkt auf Temari zu, welche noch am Rand des Weihers stand. Die junge Frau holte mit ihrem Fächer aus, um den schwarzen Gegenstand abzuwehren. Erst machte sich auch keiner Gedanken, dass sie es nicht schaffen würde. Sie war Temari, selbst wenn man sie überraschte, kam man nicht so einfach an sie heran. Doch als sich ihre Welt abrupt drehte, spürte sie, das etwas falsch lief. Sie rutschte auf einer kleinen Lache Wasser aus, wo sie mit einem Ausfallschritt mit dem Fuß gelandet war, auf dem ihr Gewicht lastete. Das Wasser fühlte sich nicht an wie Wasser, es war ölig, schmierig. Und es nahm ihr jeglichen Halt. Ehe Temari noch etwas Sinnvolles sagen konnte, entfloh ihr ein überraschter Ausruf, ihr Fächer glitt ihr aus den Händen und sie stürzte rücklings das grüne, schimmernde Wasser. „Temari!“, schrie ihr Bruder hinterher und stürzte an den Rand des Weihers, doch das Wasser ließ keinen Blick in seine Tiefen durch. Während Shikamaru ebenfalls zum Wasser hechtete, hatten Ino und Choji bereits den Angreifer aus dem Busch hervorgezerrt. „Verdammt wo ist sie?!“, panisch wollte Kankurou hinterher springen, doch Shikamaru hielt ihn zurück. „Lass gefälligst los, du Idiot!“ „Schau doch, da vorne!“, der Nara zeigte ein paar Meter entfernt auf den Rand, an dem ein paar Blasen aufkamen, „Sie kommt wieder hoch!“ Temari hatte das Gefühl, dass diese wunderschöne Farbe sie erdrückte, während sie nach unten gezogen wurde. Dennoch fühlte sie sich leicht, wie eine Feder. Von Fern hörte sie irgendein Klingen, wie ein kleines, feines Glöckchen. Das Schimmern des Wassers um sie wurde immer stärker, bis es sie regelrecht blendete. In diesen Moment löste sie sich aus ihrer Starre und begann zu schwimmen. Die Beste war sie darin wahrlich nicht, wie oft kamen ihre Brüder und sie schon zum Schwimmen? Zudem sah sie nicht, wohin sie schwamm, sie verließ sich auf ihre Sinne, die ihr vermittelten, das sie auf dem Weg nach oben war. Als sie endlich durch die Wasseroberfläche brach, musste sie stark husten. Auf den letzten Zentimetern war ihr die Luft ausgegangen, ein Schwall Wasser hatte sie definitiv geschluckt. Leicht panisch griff sie nach dem Rand und zog sich raus, sie spürte, dass das Wasser sie wieder nach unten zerren wollte. Röchelnd kroch sie aus dem öligen Nass und blieb kurz auf Armen und Knien hocken, um ihre Atmung zu beruhigen. „Temari!“, sie hörte ihren Bruder schreien und ehe sie sich überhaupt bewegte, standen er und Shikamaru vor ihr. „Stopp!“, schrie sie außer Atem und hielt eine Hand vor sich, „Fass mich nicht an!“ „Deinen Stolz kannst du jetzt mal links liegen lassen, ich will dir doch nur helfen!“ „Sie hat recht, sie ist voll mit dem Wasser!“, Shikamaru war es, der ihn erneut stoppte, „Die Typen wollten auf keinen Fall das Wasser berühren, es muss auch bei Hautkontakt eine Wirkung haben.“ Temari würgte unterdessen, wie konnte ihr das nur passieren?! Sie drehte sich zurück zum Weiher und entließ auf unappetitliche Weise mit einem Finger in ihrem Hals ihren Mageninhalt, in der Hoffnung, so viel wie möglich von diesem Zeug loszuwerden. Tatsächlich schmeckte sie nichts, es war eher ein weiches, schmeichelndes Gefühl im Hals. Shikamaru und Kankurou blickten gebannt auf sie und warteten auf eine weitere Reaktion ihrerseits. Die junge Frau wollte sich gerade erheben, als sich ein unglaubliches Prickeln über ihre gesamte Haut zog. Immer stärker wurde es, juckte und quälte sie. Ein wütendes Grummeln entfloh ihr, bis sie schließlich aufschrie: „Ich halt das nicht aus!“ Die Männer vor ihr verstanden nicht, was ihr so zu schaffen machte und standen etwas hilflos da. Wie von der Tarantel gestochen begann Temari, sich ihre Handschuhe auszuziehen, anschließend pfefferte sie ihre Sandalen und ihr Stirnband hinterher. „Temari?“, kam es kleinlaut von ihrem Bruder, der entgeistert eine Hand hob, als er sah, das sie im Begriff war, ihren Kimono zu öffnen. Ihre Augen huschten zu ihm und Shikamaru, leichte Röte lag auf ihren Wangen, als sie gequält aufkeuchte und sich von ihnen abwandte. Sie wollte sich doch jetzt nicht komplett vor ihnen entkleiden, schoss es dem Puppenspieler durch den Kopf, ebenso Shikamaru, den das ganze überforderte. Noch ehe irgendjemand reagieren konnte, stürzte sie durch die Büsche davon und schrie wutentbrannt auf: „Verdammt!“ „Ehm...“, kam es wenig hilfreich von ihrem Bruder. Der Nara atmete einmal tief durch. Das war mehr als unerwartet. Was sollten sie jetzt mit Temari machen, die wahrscheinlich alle ihre Klamotten von sich gerissen hatte? Ino und Choji stellten sich zu ihnen, die vier Schmuggler hatten sie vorerst an einem Baum gefesselt. „Ino... Hast du zufällig noch Wechselklamotten dabei?“, fragte Shikamaru, ohne den Blick von der Richtung abzuwenden, in der Temari verschwunden war. Da Temari ohne irgendeine Tasche unterwegs war, war er sich sicher, das sie garantiert nichts hatte und selbst wenn, wäre es ebenso vom Wasser betroffen. Die Blonde seufzte tief: „Na ja, was glaubst du denn, wie viel in diese kleine Hüfttasche reingeht?“ „Bitte sag mir, das du irgendwas dabei hast!“, bettelte Kankurou, wie es so gar nicht seine Art war. Peinlich berührt strich sie sich eine Strähne hinters Ohr: „Ich kann ihr lediglich einen Slip anbieten.“ Ein leises Zischen neben ihnen lenkte sie ab. „Oh, schaut mal... Ihre Sachen lösen sich auf!“, Choji zeigte auf die schwarzen Fetzen, die einst Handschuhe, Sandalen und Stirnband gewesen waren. „Wir müssen sie finden!“, der Puppenspieler wollte schon los, als Ino ihn stoppte. „Nein, ihr wartet hier. Ich glaube nicht, dass sie darauf erpicht ist, von einem von euch nackt gesehen zu werden.“ Sie blickte die Männer durchdringend an, ehe sie loslaufen wollte. „Ah, Shikamaru!“, die Yamanaka hielt ihm ihre Hand hin. Verwirrt schaute er sie an. „Ich weiß genau, dass du eine Shorts mit hast. Du hast ebenso immer etwas zum Ersatz mit.“ Es lag auf der Hand, warum sie sich an ihn wandte. Alles von Choji würde Temari so vom Körper rutschen und Kankurou hatte aufgrund mangels einer Tasche ebenfalls nichts weiteres mit. Wortlos drückte er ihr eine schwarze Shorts in die Hand, doch damit gab sie sich nicht zufrieden. „Und als nächstes dein Shirt.“ Mit einem genervten Gesichtsausdruck zog er seine Jacke aus, um sich dann sein Shirt über den Kopf zu ziehen. Wieso kam eigentlich nur er in Frage? Mit hochgezogener Augenbraue sah er zu Kankurou. „Sorry, ich hab nur dieses eine Oberteil...“ Seufzend zog sich Shikamaru seine Jacke wieder über und gab auch sein Shirt an Ino. „Na denn die Herren. Ich geh mal unsere Amazone suchen.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)