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Tiefe Gewässer

Shika x Tema
von

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Missionsbeginn

Shikamaru war genervt. Wie fast immer, wenn er irgendeinen Auftrag zu erledigen hatte. Das Problem war, wenn er sein Dasein als Shinobi aufgab, würde ihm das auch nichts bringen, denn mit irgendwas musste er sein Leben ja finanzieren. In diesem Job konnte er wenigstens seine schlechte Laune ausleben, ohne dass ihm das jemand ankreidete.

„Ich hab Hunger!“, kam es klagend von Choji. Immerhin war er mit seinem Gejammer nicht alleine.

„Du bist doch eh nie satt!“, kommentierte Ino seine Aussage. Seufzend wand sich die Blonde an den Dunkelhaarigen: „Wie weit ist es eigentlich noch?“ Der Nara warf der Sonne einen Blick zu. Mittlerweile stand sie schon recht tief, an ihrem Stand rechnete er ihre ungefähre Position aus: „Wir sollten mit Sonnenuntergang da sein, wenn die Angaben stimmen.“ Als sie die Mission am Morgen zugeteilt bekommen hatten, war er alles andere als erfreut. Es gab nur wage Angaben, insgesamt klang das ganze nach einem Hirngespinst.
 

„Etwa eine Tagesreise von hier wurde wohl eine besondere Quelle gefunden.“, Kakashi hatte die Hände vor dem Gesicht zusammen gelegt und über diese Shikamaru fixiert, „Es handelt sich anscheinend um ein Wasser, dass seine Konsumenten in einen Rausch versetzt.“

„Rausch?“, harkte der Jüngere nach. Der Grauhaarige nickte: „Berichten zufolge wird das Wasser seit kurzem in viele Dörfer geschmuggelt. Konoha und Suna haben wohl besonders fleißige Lieferanten, es werden immer mehr Personen aufgegriffen, die vollkommen neben sich stehen.“ Shikamaru zog eine Augenbraue hoch: „Wie äußert sich denn dieser Rausch?“ Der Hokage seufzte: „Schwer zu beschreiben, es ist ganz unterschiedlich. Gemeinsam haben sie lediglich, das sie alle sehr enthemmt sind, sie machen, was sie wollen. Einige sind dabei sozial dennoch umgänglich, andere sind buchstäblich wie die Axt im Walde. Während der eine plötzlich besonders fleißig ist und dabei mehr als gut gelaunt und hochmotiviert dabei ist, ist der Nächste für sich selbst eine Gefahr, weil er meint, er könne fliegen und will sich ein Haus auf einer Wolke bauen.“

„Das klingt verrückt.“ Nickend sprach Kakashi weiter: „Korrekt. Einige sind eine Gefahr für sich oder für andere, während man die anderen getrost weiter ihre Dinge machen lassen kann. Dieses Wasser scheint unberechenbar zu sein. Leider erinnert sich keiner der Konsumenten, wer ihnen das Wasser verkauft hat. Wir konnten nicht herausfinden, ob es sich dabei um eine weitere Wirkung des Wassers handelt oder ob etwas anderes dafür verantwortlich ist.“

„Und was soll unser Team jetzt machen?“, der junge Mann hatte bereits das Gefühl, dass diese Mission ihn besonders auf die Nerven gehen würde, dafür hatte sie definitiv schon einmal das Potential. Der Hokage hielt ihm eine Karte hin: „Wir konnten den ungefähren Ort anhand verschiedener Informationen auf ein Gebiet eingrenzen.“

„Klingt nicht sehr handfest...“

„Ist es auch nicht. Ihr müsst euch gründlich umsehen. Findet heraus, was an dieser Sache dran ist. Beschafft eine Probe und macht die Quelle unzugänglich, wenn ihr sie entdeckt.“ Shikamaru nahm die Karte entgegen: „Benötigen die Leute ein Gegenmittel?“

„Nein, der Rausch verfliegt nach einer gewissen Zeit. Kommt aber wohl auch drauf an, wie viel getrunken wurde. Die Probe dient zu wissenschaftlichen Zwecken.“ Stumm nickend wandt sich der Dunkelhaarige ab, um sich auf den Weg zu machen.

„Ach und noch etwas,“, fügte Kakashi grinsend hinzu, „In dieser Sache arbeiten wir mit Suna zusammen, da sie gleichermaßen betroffen sind. Ihr solltet dort auf Kankurou und Temari stoßen.“ Oh Gott, das konnte nur anstrengend werden, dachte sich der Nara und seufzte tief. Wortlos nahm er diese letzte Information hin und machte sich auf den Weg zu seinen Teamkollegen.
 

Ihm konnte es doch eigentlich egal sein, mit was die Leute sich das Hirn wegpusteten. Aber natürlich war es Aufgabe des Hokage, für Ordnung zu sorgen. Und da gehörten Rauschmittel jeglicher Art nun einmal nicht dazu.

„Ich verstehe den Sinn dahinter nicht, sich mit irgendwas abzuschießen.“, teilte Ino ihre Gedanken mit ihren beiden Freunden.

„Wobei man nicht von Abschießen reden kann, so wie Kakashi sagte, sind alle Konsumenten nach der Einnahme aktiv, keiner sitzt oder liegt tatenlos rum.“

„Das macht das ganze nur noch grotesker! Was hat es dann für einen Sinn?“

„Muss es denn einen Sinn ergeben?“, gab Choji zu bedenken, „Es muss doch nicht sinnvoll sein, manchmal geht es einfach um das Genießen.“ Die Blonde hob eine Augenbraue: „Ich glaube nicht, dass das Wasser besonders köstlich ist, es wird wahrscheinlich wie jedes andere Wasser auch schmecken.“ Der Dickere rümpfte kurz die Nase: „Jeder Geschmack ist unterschiedlich, du kannst es nicht genau wissen.“

„Aus irgendeinen Grund müssen sie es getrunken haben.“, warf Shikamaru ein.

„Vielleicht waren sie in einer verzweifelten Lebenslage?“, kam es vom anderen Mann. Der Nara schüttelte den Kopf: „Es gibt keine Parallelen. Keiner war speziell unglücklich, sie sind alle unterschiedlich alt, unterschiedliche Berufe, Frauen wie Männer, mit oder ohne Familie, unterschiedliche Jobs.“

„Da stellt sich die Frage, was sie sich davon erhofft haben.“, die Yamanaka dachte weiter darüber nach, „Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie alle einfach nur einen Rausch erleben wollten, denn den klassischen Rausch bewirkt das Zeug ja scheinbar nicht.“

„Wir sind da.“, beendete Shikamaru das Gespräch und blieb auf dem nächsten größeren Ast stehen. Seine Freunde stoppten links und rechts neben ihm.

„Na klasse... Und jetzt können wir die Gegend durchforsten.“, seufzend strich sich Ino eine Strähne aus dem Gesicht, „Wir hätten Hinata mitnehmen sollen...“

„Tja, Hinata, Kiba und Shino sind aber selbst seit einigen Tagen auf einer Mission.“, der Dunkelhaarige sah sich um, doch es war noch kein Hinweis auf die beiden Geschwister aus Suna zu sehen.

„Sollen wir warten, bis sie auch eintreffen?“, erkundigte sich Choji bei seinem Freund. Doch der schüttelte den Kopf: „Ich denke nicht, das es schadet, wenn wir uns schon vorab umsehen.“ Die anderen beiden nickten und so teilten sie sich auf, um das Gebiet zu erkunden.
 

Achtsam und ohne weiter aufzufallen, durchstreiften sie den Wald, der außergewöhnlich dicht schien, trotz das die Bäume nicht so hoch gewachsen waren, wie sonst. Es gab überraschend viele kleine Berge aufgestapelter Felsen, die stark moosbewachsen waren. Ein genauerer Blick verriet, das so gut wie jeder Felsen eine Quelle besaß. Wie sollten sie bei so vielen Quellen die richtige finden?
 

Nach gut einer Stunde fanden sich die drei Freunde wieder auf dem Ast zusammen, an dem sie gestartet waren.

„Also wenn ihr auch so viele Quellen gesehen habt, wie ich, dann sag ich euch eines: wir werden uns totsuchen!“, meckerte Ino und setzte sich auf das kühle Holz. Choji nickte: „Das denke ich mir auch.“ Shikamaru fuhr sich durch die Haare: „Ich nehme an, ihr habt sonst keine weiteren Spuren gefunden?“ Beide schüttelten den Kopf.

„Allerdings haben wir bestimmt nicht jede Ecke gesehen, dafür war die Zeit zu knapp. Morgen bei Tageslicht und mit Unterstützung sollten wir fündig werden.“, entgegnete Ino und überschlug ihre Beine.

„Hoffentlich.“, gab Shikamaru zurück. Er wollte das ganze so schnell wie möglich erledigen. Eine frische Brise kam auf und augenblicklich spürte der Nara ein kaltes Prickeln im Nacken. Es klang verrückt, aber er wusste sofort, von wem diese Brise kam.

„Seid ihr auch endlich da.“, gab der Dunkelhaarige deshalb selbstsicher und monoton von sich, ohne sich umzudrehen.

„Wenn das nicht mal die Heulsuse ist!“, begrüßte ihn Temari und grinste breit. Wie aus dem Nichts war sie auf dem Ast aufgetaucht und stemmte einen Arm in die Hüfte. Einen Augenblick später landete Kankurou neben ihr, sein Gesichtsausdruck zeigte, das er keine gute Laune hatte. Shikamaru überhörte wie immer seinen Spitznamen, mit dem Temari ihn nur noch ansprach, er hatte sich schlichtweg dran gewöhnt.

„Schon was entdeckt?“, fragte die Blonde neugierig und überblickte das Gebiet. Der Nara schüttelte den Kopf: „Nein. Aber es gibt hier sehr viele Quellen.“

„Zu viele!“, fügte Choji hinzu und packte eine Tüte Chips aus, „Wir haben uns gut eine Stunde umgesehen, ich hab irgendwann aufgehört, die Quellen zu zählen.“

„Na das wird ja lustig.“, klinkte sich der Puppenspieler mit ins Gespräch ein.

„Sind die Leute, die das Wasser getrunken haben, bei euch auch so verrückt drauf?“, fragte die Yamanaka neugierig. Temari lachte kurz: „Verrückt trifft es echt gut. Ich hab welche gesehen, die waren felsenfest davon überzeugt, unseren Wassermangel damit zu lösen, in dem sie aus Sand Wasser machen wollten. Sie waren so überzeugt, das sie Sand gegessen haben.“

„Also verrückter fand ich den Typen, der dir todesmutig einen Heiratsantrag gemacht hat.“, erzählte Kankurou grinsend, die Story hob sofort seine Laune, „Ihr hättet das sehen müssen, das war zu genial!“ Temari wurde leicht rot auf den Wangen und wandt genervt das Gesicht ab: „Ach was, der hatte nicht alle Tassen im Schrank.“ Das klang in der Tat sehr amüsant, wie die anderen drei aus Konoha fanden. Ino setzte sich sofort aufrechter hin: „Erzähl, wie hat er es gemacht?“ Mal wieder machte sich die Neugierde der Blondine für Shikamaru bezahlt – er wollte es ebenso gerne wissen. Der junge Mann aus Suna grinste, während er es sich im Schneidersitz gemütlich machte, um die ganze Sache zu berichten: „Also, wir waren gerade auf dem Marktplatz, auf dem Weg zu Gaara. Der Typ, vielleicht ein zwei Jahre älter als Temari, kam, ungelogen, fein angezogen im weißen Aufzug zu ihr und kniete vor ihr.“ Ino schlug eine Hand vor den Mund: „Ernsthaft? So richtig klischeehaft?“ Choji knabberte leise vor sich hin und lauschte ebenfalls gespannt, während Temari sich wegdrehte. Die Sache war ihr ziemlich peinlich.

„Das volle Programm! Er hatte einen riesigen Strauß Rosen dabei und hielt ihr den hin, während er sie singend fragte,“, an dieser Stelle holte Kankurou tief Luft, um eine eins zu eins Imitation zu geben, „Herzallerliebste, wunderschöne Temari, Frau der Winde, würdest du mir die Ehre erweisen und mich zu deinem Ehemann nehmen?“ Der Puppenspieler hatte gekonnt für Gegröle gesorgt. Seine Schwester hielt sich beschämt eine Hand an der Stirn.

„Oh man, der arme Kerl... Hat Temari ihn in der Luft zerrissen?“

„So weit kam sie gar nicht.“, grinsend machte der Mann weiter mit der Erzählung, „Sie stand total perplex und feuerrot da, ungelogen, von den Ohren bis zu den Zehen! Der Typ machte weiter mit seinen Liebesbekundungen und das in einer Lautstärke, dass der ganze Marktplatz mithören konnte.“ Shikamaru grinste ebenso breit, wie der Bruder der Blonden, die in diesem Moment am liebsten im Boden versunken wäre. Die Vorstellung der Situation war mehr als unterhaltsam.

„Ich kann gar nicht alle Kosenamen wiedergeben, die er für sie parat hatte. Heißer Honigfächer war aber mit die Krönung!“

„Halt die Klappe, Kankurou!“, gekonnt hatte Temari ihn mit ihrem Fächer vom Ast katapultiert. Beschämt wandte sie sich von der Gruppe ab, um so ziemlich am Ende des Asts sich niederzulassen. Für den Rest des Abends wollte sie einfach nur noch alleine sein.

„Heißer Honigfächer, huh?“, die Yamanaka grinste breit und warf Shikamaru einen Blick zu, der wiederum Temari nachsah. Erst einige Sekunden später bemerkte er ihren Unterton und schaute etwas verwirrt zu ihr. Das süffisante Grinsen auf ihrem Gesicht ließ ihn etwas dümmlich gucken: „Hm?“

„Ja ja...“, meinte sie wissend. Verwirrt zog er eine Augenbraue hoch: „Was?“ Lachend schüttelte sie den Kopf. In dem Moment kam auch Kankurou wieder zurück zu ihnen, trotz der Attacke seiner Schwester grinste er noch immer: „Diese Show werde ich niemals vergessen!“
 

Als der Morgen sich mit den ersten Sonnenstrahlen ankündigte, machten sich die fünf bereit für ihre Suchaktion. Während Kankurou sich die Müdigkeit mit ein paar Streckungen aus den Gliedern zu vertreiben suchte, gähnte Choji herzhaft und öffnete eine Packung Kekse, die er in die Runde hielt. Ino gönnte sich einen Keks, ebenso der Puppenspieler. Temari hingegen überblickte, wie schon am Abend zuvor, das Terrain. Shikamaru plante unterdessen bereits, wie sie am besten vorgingen.

„Wir teilen uns wieder auf und suchen von West nach Ost. So können wir einen geringen Abstand zueinander halten und ins gegenseitig informieren, wenn einer fündig wird.“, erklärte er der Gruppe seinen Plan.

„Na dann.“, gab Temari von sich und griff bereits nach ihrem Fächer, als der Nara noch etwas hinzufügte: „Wir wollen nicht auffallen.“ Grummelnd nahm die junge Frau die Hand von ihrer geliebten Waffe. Mit dem Fächer und ihrem Wind wäre sie doch wesentlich schneller bei der Suche gewesen: „Wie viele Tage willst du hier suchen?“

„Ich hab keine Lust darauf, das unnötige Aggressionsausbrüche die Mission gefährden.“

„Autsch.“, entfloh es Kankurou, der sich daraufhin abwandte, ihm war bewusst, das der Nara seine Schwester auf dem falschen Fuß erwischt hatte.

„Unnötige Aggressionsausbrüche?!“, mit geballten Fäusten an den Seiten warf sie ihm einen giftigen Blick zu, „Sprich dich ruhig aus, Heulsuse!“ Er rollte mit den Augen: „Eben genau das. Ich bitte dich nur, auf deinen Fächer und sonstige Windaktivitäten zu verzichten. Wir kommen eher an die Quelle, wenn wir deren Nutzer aufspüren und denen folgen.“

„Tss.“, sie schluckte einen weiteren bissigen Kommentar runter und verschränkte die Arme. Wieso war diese Frau eigentlich immer so in Rage?

„Dann lasst uns mal beginnen!“, unterbrach die Yamanaka die eisige Situation zwischen den beiden und sprang als Erstes hinunter.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  black-fire
2019-06-04T09:48:46+00:00 04.06.2019 11:48
Mir tut Tem leid mit dem Heiratsantrag. Vor allem weiß jetzt Shika wie er ihr keinen Antrag machen sollte. Ob alle mal von der Quelle kosten? Was wohl dann passiert? Sehr schöner Anfang. Ich bin gespannt wie es weiter geht
Antwort von:  Berrii
04.06.2019 13:26
Vielen Dank, das du auch wieder dabei bist! :)
Freut mich, dass dir der Anfang gefällt! Bis zum nächsten Kapitel! :D
Von:  Carmion2
2019-06-02T12:34:10+00:00 02.06.2019 14:34
Huhu! Hab mich wieder her verirrt.

Das ist wieder ein toller Start, und ich bin gespannt wie sich die Geschichte entwickelt.

LG Carmion XD
Antwort von:  Berrii
02.06.2019 20:17
Freut mich, dass du hergefunden hast! ^-^
Vielen Dank, nächstes Wochenende geht es weiter! :)
Von:  Blue_StormShad0w
2019-06-02T11:44:46+00:00 02.06.2019 13:44
Guten Tag.
Ein toller Anfang mit einer interessanteren Handlung, die sich flüssig lesen ließ! (^-^)
Auch konnte man's sich super vorstellen und auch die Charaktete sind gut getroffen.
Hahaha! Oh Junge, das muss ja eine richtige Demütigung für Temari gewesen sein, als dieser Rosenkavalier ihr so überschwänglich, und mit Zuschauern, einen Antrag gemacht hatte. (^~^)
Bin mal gespannt, was nächstes Mal passiert wird. Also, ciao! (^^)/
Antwort von:  Berrii
02.06.2019 20:16
Vielen Dank für deine ausführliche Rückmeldung, sowas freut mich immer ganz besonders! :)
Es freut mich sehr, dass dir der Anfang zusagt und du die Charakter gut getroffen findest! <3
Nächstes Wochenende geht es weiter! :)


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