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Aufstand der Oktolinge

Limone x Agent 8
von

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Bernstein vs. Rubin


 

Z W E I – Bernstein vs. Rubin

 

Limone landete hart auf dem Boden des ersten Okto-Distrikts. Hektisch sah sie sich um, aber das Chaos, das sie erwartet hatte blieb aus. Es wurde nicht geschossen, nirgends waren Farbkleckser zu sehen und zu ihrer Erleichterung auch keine toten Oktolinge. Ihr fiel ein Stein vom Herzen, offenbar war sie noch rechtzeitig gekommen!

„Limone, meine Liebe. Was machst du denn so plötzlich hier? Mein in die Jahre gekommenes Radio meinte gerade eben noch, dass du und Aioli euch auf das Splatfest vorbereitet.“

Limone ließ ihren Blick zurück zur winzigen Hütte gleiten – der Außenposten ihres Großvaters, Käpt'n Kuttelfisch. Dort stand er, ihr Opa, auf seiner treuen Klotzer 14-C gestützt, die ihm als Gehstock diente. Seine großen Augen musterten Limone neugierig. Hinter Kuttelfisch, neben der Hütte auf einem klapprigen Stuhl, saß ein junger Inkling – ein sehr junger Inkling. Limone schätzte ihn auf gerade mal 14 Jahre; das Alter, in dem Inklinge ihre humanoide Form annehmen konnten und ihre Zeit mit Revierkämpfen verbrachten. Doch dieser Inkling, mit cyanblauen Tentakeln und bernsteinfarbenen Augen schien anderes im Sinn zu haben, als sich mit Farbe bespritzen zu lassen. Er sah aus wie jemand, der bereit war sich die Hände schmutzig zu machen, um sein Ziel zu erreichen.

„Opa! Ich muss unbedingt mit dir sprechen!“, sagte Limone, während ihre goldenen Augen weiterhin auf dem Jungen ruhten, der sie nun seinerseits bemerkt hatte und fragend ansah. Limone hatte nicht den Eindruck, dass er sie erkannte – er schien sich nur zu wundern, wer sie überhaupt war und was sie hier zu suchen hatte.

Kuttelfisch kratzte sich unter seiner Mütze und kam langsam näher. „Aber ja doch, Liebes. Was gibt es denn? Neuigkeiten aus deiner vertraulichen Quelle?“

Limone nickte knapp und wies ein Stück von der Hütte weg, langsam folgte Kuttelfisch ihr.

Der Inkling, der währenddessen seine Waffe gereinigt hatte, sah ihnen schweigend nach.

„Ja, es gibt Neuigkeiten, aber zuerst … Dieser Junge, wer ist er, woher kommt er?!“, flüsterte sie eindringlich. Ihrer Meinung nach war er viel zu jung, um ein Agent sein zu können. Opa hatte doch nicht etwa …

„Oh, ich weiß nicht so genau, wer er ist …“, gab Kuttelfisch geradeheraus zu.

Limone schloss seufzend die Augen. Opa hatte also sehr wohl. „Das hatten wir doch besprochen! Wir ziehen nicht einfach irgendwelche Zivilisten in diese Sache mit hinein!“

Kuttelfisch hob die Hände und lächelte. „Du verstehst das nicht. Der Junge hat Talent! Du hättest Nr. 3 schießen sehen sollen! Er trifft jedes Ziel, sogar mit Artys wackeligem Prototypen! Arty ist total begeistert, mit 3s Hilfe bastelt er gerade an der nächsten Generation!“, erklärte der Veteran begeistert, seine Augen glitzerten und seine Beine zitterten vor Aufregung. Alter Kampfeswille wallte durch seine Adern – Limone hatte ihn schon lange nicht mehr so gesehen. Ihr wurde jedoch ganz elend, als Kuttelfisch 3s Zielsicherheit erwähnte. Wie viele Oktarianer hatte der Junge schon erschossen als wäre Krieg nur ein Spiel?

„Nr. 3 also. Wie ist sein richtiger Name?“

Kuttelfisch zuckte die Schultern. „Hab ihn nicht gefragt. Muss man auch nicht wissen, denke ich …“

Limone schnaubte verächtlich. „Ach so, es ist also okay, dass er nur eine Nummer ist.“

Kuttelfisch sah seine Enkelin an und zog vielsagend eine Augenbraue hoch. „Du kennst mich, so bin ich nicht. 3 ist mir sehr wichtig und ich würde ihn nicht in die Gefahrenzone dirigieren, wenn ich mir bei ihm nicht sicher wäre. Ich gehe keine unnötigen Risiken ein, das weißt du. Außerdem … Stimmt es nicht so ganz, dass ich seinen Namen nicht kenne, sagen wir lieber, ich kenne ihn bald. Dir muss ich’s nicht erklären, Sicherheitsvorkehrungen und so …“

Limone verkniff sich jedes weitere Wort, denn sie kannte ihren Großvater tatsächlich – zu argumentieren wäre sinnlos, Kuttelfisch war sich seiner Sache sicher. Einst war er der Kopf eines ganz großen Teams, er hat einen Krieg erlebt, den Limone sich noch nicht einmal vorstellen konnte geschweige denn wollte. Entscheidungen zu treffen lag Kuttelfisch im Blut und er war mit den Jahren sehr gut darin geworden.

Trotzdem hatte Limone hin und wieder berechtigte Zweifel an der Vorgehensweise ihres Großvaters.

„Nicht schießen! Nicht! Ich bin unbewaffnet, ich schwöre es!“

Limone riss die Augen auf – das konnte nicht wahr sein! Kuttelfisch drehte sich verdutzt um, als seine Enkelin bereits an ihm vorbeirannte.

Ein junger Oktoling, ungefähr in Limones Alter, stand in der Nähe der Hütte, die Hände in die Luft gestreckt, mit stoischem Gesichtsausdruck. Seine königsblauen Tentakel glänzten in der matten Sonne, die nur ab und zu aus der Wolkendecke spitzte und seine rubinroten Augen waren auf Nr. 3 fixiert, der Artys "wackeligen" Prototypen auf ihn richtete.

Als Limone zu dem Oktoling hinüberrannte, konnte sie nicht umhin als zu zugeben, dass der junge Inkling beim Zielen keine Miene verzog und völlig ruhig blieb und sein Ziel keine Sekunde aus den Augen ließ. Mochte seine Waffe noch so sehr nach Bastelei aussehen, in den Händen dieses Jungen wirkte sie dennoch tödlich.

Limone stellte sich zwischen Nr. 3 und dem Oktoling. „Er ist einer von uns!“

3 zog die Brauen hoch und seine Tentakel färbten sich gelb mit schwarzen Punkten. Wortlose Kommunikation, Inklinge unterhalten sich durchaus auch nur durch Farbsignale. 3 schien gerade nicht nach Reden zumute oder er wollte einfach nicht, dass der Oktarianer ihn verstand.

„Ich weiß, dass er ein Oktoling ist, aber er ist einer von uns! Er ist mein Informant. Hat Opa Kuttelfisch dir nicht von ihm erzählt?“, fragte sie, ging auf 3 zu und schob seine Waffe nach unten. 3 schüttelte den Kopf, ehe seine Tentakel sich wieder cyanblau färbten.

Limone wandte sich wieder dem Oktoling zu. „Luca! Was machst du denn für Sachen! Ich hab dir doch gesagt –!“

„Dass du mit dem Splatfest beschäftigt bist“, beendete Noctiluca frostig ihren Satz.

Limone öffnete ihren Mund, wollte etwas sagen, wiedersprechen, wollte sagen, dass sie es sich doch anders überlegt hatte, dass sie jetzt da war, dass alles gut werden würde – Letzteres mochte nicht wirklich stimmen, aber immer, wenn sie an Noctiluca dachte, dann wünschte sie sich nichts mehr, als dass er ein genauso sorgenfreies Leben leben durfte wie jeder andere Einwohner von Inkopolis. Weil er es verdient hätte, weil er etwas dafür tat – mehr als jeder andere, den Limone kannte.

Schweigend sah sie Noctiluca eine Weile an. Sie waren sich doch so ähnlich … Sie sprachen eine andere Sprache, sie hatten andere Gewohnheiten, aber sonst, was war schon so großartig anders, dass man sich wortwörtlich gegenseitig niederschießen musste? Lange Zeit waren Oktarianer nur etwas, was Limone aus weiter Ferne durch ihren Ziel-Konzentrator sah und im schlimmsten Falle elimieren musste. Einmal dauerte es Stunden, bis die Zielperson vor Limones Linse trat; Stunden, in denen sie zwei Oktolingen beim Kartenspielen und herumalbern zugesehen hatte. Limone musste an Aioli und sich selbst denken, daran, dass die beiden auf dieselbe Art und Weise sich die Zeit vertrieben, wenn es ewig dauerte bis eine Mission richtig in die Gänge kam. Diese Oktarianer waren wie Inklinge, fand Limone. Sie waren kein bisschen anders, sie sahen nur anders aus …

Und dann kam Luca. Zum ersten Mal stand Limone einem Oktoling Auge in Auge gegenüber, nur wenige Meter trennten sie; ihre Beine hatten sich angefühlt als würden sie jeden Moment nachgeben und ihr Herz trommelte förmlich gegen ihren Brustkorb. Schießen. Nicht schießen. Fliehen. Kämpfen. Alles, was Limone gelernt hatte ging ihr durch den Kopf; sie wusste nicht was sie nun tun sollte, nachdem sie beschlossen hatte diesen Oktoling nicht zu töten. Er streckte die Hand aus und nannte seinen Namen – so einfach war das. Limone ergriff sie und nannte ihren, Aioli fiel hörbar vom Stuhl und seitdem hatte Limone einen Oktarianer als Freund. Ein denkwürdiger Tag, aber auch ein Tag, an dem die tiefe Verbundenheit zwischen Limone und Aioli Risse bekam, denn Aioli könnte nicht anderer Meinung sein als Limone.

Genau wie am ersten Tag war Limone von Noctilucas andersartigem Aussehen fasziniert,

dieses schöne Blau seiner Tentakel, die anders aussahen als ihre eigenen, seine rubinroten Augen, dieser stechende Blick, dem nichts zu entgehen schien. Genau wie Limone war er dafür ausgebildet worden zu töten und zu spionieren und genau wie Limone war er so viel mehr als das. Warum hatte sie nur so lange gebraucht, das zu erkennen, wo es doch so simpel war? Und warum begriffen Aioli und Käpt’n Kuttelfisch es bis heute nicht?

„Luca … Du hast recht. Meine Karriere hätte mir nicht wichtiger sein dürfen als dieser Kalte Krieg.“ Entschuldigend senkte Limone ihren Kopf und ließ ihre Tentakel hängen. Sie konnte hören, wie der Oktoling langsam auf sie zukam.

„Leider ist es kein Kalter Krieg mehr, fürchte ich. Ich gebe zu, ich habe zu drastischen Mitteln gegriffen, aber … Auch wenn diese Oktolinge auf Oktarios Seite stehen sind sie meine Kameraden, meine Freunde; ich kann nicht zulassen, dass sie einfach so erschossen werden!“, sagte Noctiluca leise, in seiner Stimme schwang großer Schmerz. Er legte eine Hand auf Limones Schulter und drückte sie sanft.

„So, so, dein Informant, so sieht man sich also endlich, von Angesicht zu Angesicht“, brummelte Kuttelfisch, während er träge näher kam. Sein großväterliches Gehabe war jedoch nur Show. Kuttelfisch mochte in die Jahre gekommen sein, aber wenn es darauf ankam, könnte er Noctiluca im Nahkampf durchaus das Wasser reichen – ganz zu schweigen von seinen Schießkünsten.

„Deinen Namen kannte ich nicht, Oktoling, den hat meine Enkelin aus Sicherheitsgründen immer für sich behalten, und wenn du klug gewesen wärst, hättest du dich hier nie blicken lassen, oder hast du eine gute Ausrede für deine Freunde, warum du dich zu meinem Außenposten wagst?“ Kuttelfisch nahm Noctiluca genau ins Visier, taxierte ihn vom Tentakel bis zum Zeh.

Der junge Oktoling seufzte, ehe er antwortete: „Mein Splatoon weiß nicht, dass ich hier bin. Ich bin zum Wachdienst abgeschoben worden, aber ich musste einfach herkommen. Seinetwegen.“ Er deutete auf Nr. 3, der seinen vermeintlichen Feind mit unverhohlener Neugier musterte.

Kuttelfisch nickte anerkennend. „Ja, 3 macht eine hervorragende Arbeit. Er hat schon so einige Oktarianer über die See geschickt. Aber verrate mir doch“, Kuttelfisch räusperte sich und kam behäbig näher, „was du dir von diesem Besuch erhoffst. Denkst du, mein Agent hört auf, deine Kameraden "zu löchern", nur weil du ihn nett darum bittest?“

Nr. 3 kicherte kaum vernehmlich hinter dem Rücken des Veteranen.

Limone schob sich zwischen die beiden Fronten, die Hände zu Fäuste geballt. „Opa, Luca wünscht sich eine friedliche Lösung. Lass uns erst mal anhören, was er zu sagen hat.“

Kuttelfisch löste seinen durchdringenden Blick nicht von dem Oktoling als er zustimmend nickte.

Noctiluca atmete tief ein. „Okay. Oktario arbeitet an einer großen Sache. Ich wusste wirklich nicht, dass er den Großen Elektrowels stehlen will, sonst hätte ich das Limone früher gesagt! Aber jetzt weiß ich von seinen Maschinen, für die er den Strom braucht!“

„Wissen wir, 3 hat bereits eine Größere ausgeschaltet“, fuhr Kuttelfisch unbeeindruckt dazwischen. Noctilucas Augen schnellten zu dem jungen Agenten, der seine Waffe in seinem Holster verschwinden ließ und sich zurück auf den Weg zu seinem Stuhl machte.

„Er hat das Ding alleine platt gemacht?!“, hakte der Oktoling ungläubig nach.

Kuttelfisch schmunzelte amüsiert. „Für was hast du die Aquamarine gehalten, Bürschchen? Einen Senioren-Verein?“

Noctiluca fuhr nervös mit der Zunge über die Lippen. „Wir haben nicht viel Zeit … Oktario hat noch einiges vor, er hat sich seinen militärischen Rachefeldzug genau überlegt. Die nächsten kleinen Elektrowelse wird er sich nicht so einfach abluchsen lassen und über 3 hat er sich bereits informieren lassen. Sagen wir es mal so, Käpt'n: er weiß über 3 vermutlich bereits mehr als Sie!“

Kuttelfisch blieb weiterhin unbeeindruckt und schwieg.

Limone biss sich nervös auf die Unterlippe. „Oktario will den Großen Elektrowels“, sie drehte sich zu ihrem Großvater um, „und wir müssen uns beeilen! Wir –!“

Limones Squidphone gab eine signifikante, bestimmte Melodie von sich. Aioli.
 

Aioli:

„Limone! Der Große Elektrowels ist weg! Der Redakteur will, dass wir das sofort auf Sendung bringen! Komm schnell ins Studio!“

8:35
 

„Ich muss los …“, murmelte Limone wie zu Stein erstarrt. Sie konnte ihre goldenen Augen nicht vom Display lösen – zu spät. Sie waren bereits zu spät. All das Wacheschieben, das Herumschnüffeln und so weiter hatte nichts gebracht, Oktario war ihnen einen Schritt voraus – nun war er erstmal im Vorteil.

Noctiluca schnaubte verächtlich als er sah, dass Limones Augen wie gebannt am Display klebten. „So? Wartet Inkopolis sehnsüchtig auf sein Splatfest-Thema, ja?“

Limone schaffte es langsam sich vom Handy zu lösen und sah den Oktoling entsetzt an. „Der Wels ist weg. Wir sind zu … Er ist weg … Oktario hat ihn!“

Noctilucas Abfälligkeit verschwand augenblicklich, sein Mund öffnete sich leicht, aber kein Wort kam aus ihm heraus. Der Schock stand ihm ins blasse Gesicht geschrieben.

Kuttelfisch räusperte sich. „Der alte Kriegsverschwörer meint es also ernst, schön – dann werde ich auch mit harten Bandagen kämpfen.

Nr. 3!“

Der junge Inkling, der gerade eben noch auf dem Stuhl gelümmelt hatte, sprang auf und nahm Haltung an.

„Du hast es gehört, jetzt geht es ans Eingemachte!“ Kuttelfischs Augen richteten sich wieder auf Noctiluca. „Splatte alles, das dir vor die Flinte läuft.“

Die Augen des Oktoling wurden groß vor Schreck und er stolperte einige Schritten nach hinten.

„Tut mir leid, Bursche, aber dein Anführer hat es so gewollt. Die Gnadenfrist ist vorbei.“

Noctiluca ergriff ein schwaches Zittern, das er unter Kontrolle zu bringen suchte. Panisch flogen seine Augen zwischen Kuttelfisch und Limone hin und her. „Limone …“

Sie hörte deutlich sein Flehen heraus, hastig redete sie los: „Opa, er ist einer von uns, 3 darf ihn nicht … Was ist, wenn wir uns eine Chance entgehen lassen, Frieden zu schließen?!“, versuchte sie sich bei ihrem Großvater Gehör zu verschaffen, aber er winkte nur ungeduldig ab.

„Den Wels zu stehlen nennst du friedlich? Mag sein, dass dieser Oktoling denselben Traum hat wie du, Limone. Dennoch …“

Als Limone sich verzweifelt Noctiluca zuwenden wollte, war er fort.

Er musste sich mittels Supersprung aus dem Staub gemacht haben. Als Limone sich wieder Kuttelfisch und Nr. 3 zuwandte sah sie, wie 3 seine Waffe locker in der Hand hielt. Hätte er Luca erschossen? Einfach so? Hätte es 3 leidgetan? Er sah nicht so aus, er sah aus wie jemand, der fürs Töten geboren worden war. Es stimmte, Kuttelfisch hatte ein Auge für so etwas, er hatte nicht irgendeinen Inkling angesprochen und zu seinem Außenposten gelotst – er hatte diesen Inkling angesprochen. Limone wusste nun warum.

„Limone, Liebes. Du musst zurück nach Inkopolis. Nr. 3 und ich werden das Kind schon schaukeln. Ich bin vor fast 100 Jahren mit Oktario fertig geworden und ich schaffe das erneut. Mach dir nicht zu viele Sorgen“, beruhigte Kuttelfisch seine Enkelin. In Limones Kopf rasten die Gedanken wie in einem Karussell wild umher. Sie blickte in den Himmel, grau in grau; die Sonne strahlte wie durch dichten Nebel auf sie herab – über allem lag weiches, verwaschenes Licht. Der Wind frischte auf, sie musste los. Das Squidphone klingelte.
 

Aioli:

„Limone! Sag doch was!!“

8:50

 

~~~

 

Oktario blickte von seiner Festung zufrieden auf seine Untertanen herab. Er liebte es und hatte es so vermisst; er liebte das geschäftige Treiben seiner Oktolinge, wie sie Material herumschleppten, löteten, schweißten, schraubten und klopften. Oktario liebte es zu sehen, wie mehr und mehr Kampfmaschinen Form annahmen, wie mehr und mehr Schusswaffen hergestellt wurden. Liebte das Rufen der Kommandeure, das Schreien von Befehlen und den rauen Ton. Nichts ging über die Sprache der Oktarianer, nicht zu vergleichen mit diesem weichen Geblubber, das die Inklinge Sprache nannten.

„Er ist zurück, Sir.“ Eine Oktarianerin stand in der Tür zu Oktarios Büro, ihre roten Tentakel kringelten sich vor Aufregung.

„Er soll reinkommen“, befahl der Kriegsveteran, löste seinen Blick beim Sprechen aber nicht von der Szenerie unter ihm.

Die Oktarianerin nickte knapp, trat zur Seite und ließ einen Oktoling eintreten, dessen Tentakel königsblau strahlten, seine rubinroten Augen blickten neutral seinem Anführer entgegen. Es zeigte sich keinerlei Regung in diesen Augen, das Gesicht des Oktoling war ausdruckslos.

Oktario drehte sich zu seinem Untergebenen um, der Stuhl knarzte leise in der Stille. Er verschränkte seine Arme vor seiner Brust, die giftgrünen Augen taxierten den Oktoling zufrieden. „Dein Bericht, Agent 8. Erzähl mir, was treibt Kuttelfisch und seine jämmerliche Bande von Kaulquappen so?“

Noctiluca schenkte Oktario ein maliziöses Lächeln.

 

Nachwort:

Ich denke, dass sich Wortwahl und Struktur vom ersten Kapitel unterscheiden, weil ich einen ernsteren Ton anschlagen möchte, als er im ersten Kapitel existiert.

Über Lob, Kritik, Anregungen etc. würde ich mich sehr freuen :3



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