Walk on the edge von Swaja (Geh auf der Klinge --Kappi 24 ist da!!!---) ================================================================================ Kapitel 2: Arbeit, Amt und Ankedoten ------------------------------------ Hi folks Nach dem ich so liebe und schnelle Kommis bekommen hab, möchte ich euch natürlich nicht vorenthalten, wies weiter geht. Viel Spaß, wünsch ich euch mit Walk on the egde- die 2. KLappe! ------------------------------------------------------------------------------- 2. Kapitel: Arbeit, Amt und Anekdoten " Na los, Kinder. Hinein mit euch, ins Warme.", sagte die Lehrerin im roten Mantel, der perfekt mit ihren schwarzen Locken harmonierte, und trieb ihre Schüler wie eine Henne ihre Küken in das graue, unpersönliche, öffentliche Gebäude, das nur durch vereinzelte Fenster als solches zu erkennen war, sonst hätte es auch ein Gefängnis sein können. Die Schar gruppierte sich in dem Vorraum, direkt neben zwei Automaten, die an der Wand hingen. Ein furchtbar aufgeregtes Männchen mit einem langen, schmalen Gesicht hüpfte wie eine verirrte Heuschrecke auf sie zu. Trotz der unverkennbaren Anzeichen, dass sie einen Beamten vor sich hatten, der perfekte Mittelscheitel und der millimetergenau gestutzte Schnauzbart, hätte man glatt meinen können, er sei ein verkappter Künstler. Mit seinem dünnen Seidenschal, welchen die spinnenbeinartigen Finger jetzt kunstvoll um den dünnen Hals drapierten, und den nach Hochwasser aussehenden, aber bestimmt vor ein paar Jahren mal topmodisch gewesenen Röhrenjeans. Er begrüßte Frau Kamasaki, pikiert darauf bedacht, dass der Schnee, der sich auf ihrem Mantel niedergelassen hatte, nicht auf seine manikürten Hände fiel. Dann wandte er sich zu der Klasse um. " Hallo, ihr lieben Kleinen. Ihr seht durchgefroren aus. Na, ich hoffe, euch wird bald wieder ganz warm.", flötete der Mann. Mokuba musste sich die Faust halb in den Mund schieben, um nicht laut loszuprusten. Yoru tippte sich viel sagend an die Stirn. " Mein Name ist Maho Sasuna. Nennt mich bitte Herr Sasuna. So, und ihr wollte also mal sehen, was hier auf dem Arbeitsamt so passiert? Dann wollen wir mal loslegen, hm? Dreht euch mal alle flugs um, aber nicht zu schnell, sonst kriegt ihr einen Drehwurm.". Er lacht übertrieben schrill über den Witz, den nur er lustig fand. Da keiner lachte, hüstelte er ein wenig beleidigt und deutete auf die grauen Apparate an der Wand. " Dort zieht man eine Nummer und dann richtet man sein Augenmerk auf die Tafel dort oben. Sie zeigt, wie ihr seht, Zahlen an. Wenn man seine Nummer dort sehen kann, geht man durch diese Tür und sucht den Tisch, der frei ist. Dieser ist mit einem Großbuchstaben und einer Zahl gekennzeichnet." " Warum?", fragte Amane, die Klassenbeste, strebsam. Ungewollt brachte sie den Mann total aus dem Konzept. " Ähem", wieder dieses schreckliche Hüsteln. " Weil es eben so ist.". " Das versteh ich nicht.", meldete sich Yoru grinsend zu Wort. " Musst du auch nicht.", wedelte Herr Sasuna den Einwurf wie eine lästige Schmeissfliege davon. Mokuba kritzelte den Satz feixend auf seinen Block. Nicht nur, dass sie gezwungen wurden, diesem besch-... eidenem Ausflug beizuwohnen, nein, Wette gewonnen, natürlich nicht! Sie mussten auch noch einen Aufsatz über das Amt und das Thema Arbeitslosigkeit schreiben, am besten noch mit Lebenslauf eines jeden Beamten dieses Gebäudes! Klar, konnte er doch jetzt schon mal über die negativen Auswirkungen des Amtes auf seine Mitarbeiter berichten. Vielleicht ein unbekannter, schädlicher Stoff in den Wänden, who knows? Nach überaus spannenden eineinhalb Stunden Führung deluxe ( mit Mayonnaise und Ketchup) durch die Gänge des Gebäudes ( Mein Gott, kennt noch jemand ein anderes Wort für "Gebäude" außer "Haus"? Er möge mir helfen...!), welches von innen genauso langweilig war, wie es von außen ausgesehen hatte, waren sie, zum Glück, wieder in der Vorhalle angekommen. Und, oh Wunder, alle Beteiligten lebten noch und waren noch nicht vor Langeweile gestorben. Obwohl... einige von Mokubas Mitschülern wirkten ein wenig blass um die Nasen. Kein Wunder, wie konnte man es denn den armen Schülerchen, die doch den lieben, langen Tag in einem warmen Raum saßen, betone saßen, nur zumuten zwei Stunden zu stehen oder gar, man höre und staune, herumzulaufen! Erschütternd! Während sich nun also der junge Kaiba so seine Gedanken um das Wohl seiner Klassenkameraden machte, kam der Trupp zu dem einzigen Kaffe- Automaten in der zugigen Vorhalle. Eine junge Frau mit braunen Dreads und abgerissenen Sachen schlug mit der flachen Hand auf den Automaten und als die anscheinend widerspenstige Maschine immer noch dergleichen tat, brüllte sie das garantiert nicht antwortende Gerät an: " Du scheißbeklopptes Ding!!!!!! Spuck endlich den fucking Kaffe aus! Scheißteil! Arsch-Technik!" Herr Sasuna trabte auf sie zu, er hatte ein neues Opfer entdeckt und die geplagten Schüler seufzten auf, nur um sich gleich darauf dem anscheined interessant zu werdenden Gespräch zuzuwenden. " Was machen Sie da?". Die Frau drehte sich so schwungvoll um, dass sie den schlacksigen Mann beinahe erschlagen hätte und sah ihn mit einem entnervten Blick an: " Ich versuch `n Kaffee zu bekommen, aber ihr stinkender Automat hat einen an der Klatsche!". Herr Sasuna zog scharf Luft durch die Nase. " Brauchen Se `n Tempo?", fragte die anscheinend Arbeitslose schnippisch. " Hören Sie, junge Dame. Dieser technisch einwandfreie Apparat funktioniert tadellos, es mag an ihrem Unvermögen und Kontra- Intelligenz liegen, dass er nicht das tut, was sie von ihm wünschen." Der Angesprochenen blieb kurz vor Entrüstung der Mund offen stehen, dann aber holte sie Luft um einen heftigen Konter loszuwerden. Doch noch bevor ein Wort ihre Lippen verliess, legte sich eine Hand auf ihre Schulter. Der junge Mann, der jetzt neben ihr aufgetaucht war und sie sanft beiseite schob, trat mit einem undeutbaren Mix aus Wut und Belustigung im Blick an den Automaten und stellte seine Gitarre ab. Mokuba, der ziemlich weit hinten stand, wunderte sich über den anhaltenden Stau und versuchte die Ursache zu ergründen. Weder recken noch Springen brachte den gewünschten Erfolg. Yoru, den das Gehopse nervte, zog seinen Kumpel ein Stück zur Seite und deutete auf den nun gut sichtbaren Blonden. Mokuba hatte plötzlich ein untrügliches Déjà-vu Gefühl. Er kannte den Mann, doch woher wollten ihm die kleinen Bits seiner festplatte, auch Gehirn genannt, nicht ausdrucken. Der junge Mann klopfte zweimal auf die Vorderseite des Getränkeautomaten. Ein gezielter Tritt gegen den Ausgabeschacht folgte, der Herrn Sasuna einen geschockten Ausdruck aufs Gesicht jagte. Schließlich ein Faustschlag auf die Seite und dem ironischen Schicksal folgend, fiel auch prompt ein Plastikbecher aus der Ausgabe und das unschuldige Plätschern des ersehnten Heißgetränkes unterstrich die eigentlich urkomische Situation. Zum krönenden Sahnehäubchen auf der nicht ganz kalorienarmen Torte, holte der Mann den Becher aus dem Schacht, pustete kurz darüber, um ihn dann der Frau zu reichen, die dankbar nickte und noch einen kurzen verächtliche Blick zu Herrn Sasuna warf. Als letzter Akt wurden noch die Beine überkreuzt, sich lässig an den Apparat gelehnt und ein süffisantes Lächeln aufgesetzt, das die Frage " Na, und nun?" überflüssig machte. Herr Sasuna straffte die mageren Schultern und hüstelte wieder. " Sie haben Amts- Eigentum beschädigt.", kiekste er. Der Mann lächelte spöttisch: " Nee, nee, Meister, ich hab ihn repariert. Dafür müsste ich eigentlich noch Handwerkerlohn kriegen.". Ein Lächeln, das bei Mokuba eine Verkabelung in der Festplatte auslöste. Der Musiker vom Weihnachtsmarkt. " Was glauben Sie eigentlich- ich könnte Sie verklagen, sie autotrophes Individuum.". Ungerührt blieb der Mann stehen, als Herr Sasune die Gruppe an ihm vorbei scheuchte. Mokuba sah nur noch das leichte Lächeln, das nicht von den Lippen des Mannes weichen wollte. Leises Gitarrengeklimper verfolgte die Gruppe wie ein schleichender Virus. " Herr Sasuna, Sir.", rief der junge Musiker und als der Beamte sich umdrehte und ihn verwirrt anstarrte, begann der Mann richtig zu spielen. " Dieser Song ist für sie.". Das Intro war ein schneller Rock und schon bald klatschte der gesamte Vorraum den Takt mit, die Aufmerksamkeit aller, war dem Musiker sowieso längst sicher. " Hey, wir sind von der Straße, ho, Und Du willst mir erzählen, wir haben kein Niveau, Weil wir Wörter benutzen, die dich verdutzen? Deiner Meinung nach die Umwelt verschmutzen? Laber, laber, laber, ich brauch dich nicht, Vielleicht brauchst du mich, du Blöckflötengesicht. Unsre Konversation ist keine Kommunikation, Denn deine Präsentation bringt keine Stimulation. Intellekt, Intellekt, intellektuell, Oh wow, bist du schlau, Nur ein bisschen grau Im Kopf. Ein bisschen kleinkariert, Aber trotzdem vielen Dank, ich hab mich köstlich amüsiert. Ich quassel wie und was ich will, Ich weiß vielleicht nicht viel, aber ich sag was ich fühl. Drum echauffier dich nicht, Du kleines Arschgesicht, Denn wen ich ehrlich bin, Du interessierst mich nicht!" Die Umstehenden jubelten, als der Musiker den Beat verdoppelte. " Piss off, I`m not your bitch, I`m not your babe, I`m just the wich. Piss off, I`m not your bitch, I`m not your Shubidubidubidamdam." Er drehte sich einmal, Mokuba merkte, wie er von der Musik mitgerissen wurde. " Wir sage was wir denken und wir denken was wir sagen. Wenn ich Arschloch denk, wird ich nicht Blödmann sagen. Denn das wär nicht ehrlich, Das wär gefährlich. Ne Schere im Kopf wär dann unentbehrlich. Ich bin wie ich bin, Mich zu verstellen macht keinen Sinn, Ich hab keine Lust Shubidubi zu singen. Nun find dich damit ab, dass die Straße ihre eigene Sprache hat, Und sie ist nicht klar. Doch sie drückt mit drei Worten aus, Wozu du hundertzwanzig brauchst. Deine Impertinenz unsre Privatexistenz zu denunzieren, Kann ich so nicht akzeptieren und schon gar nicht kapieren. Aber wegen dir wird ich bestimmt nicht meine Contenance verlieren. Drum echauffier dich nicht, Du kleines Arschgesicht, Denn wenn ich ehrlich bin, Du interessierst mich nicht. Piss off, I`m not your bitch, I`m not your babe, I`m just the wich. Piss off, I`m not your bitch, I`m not your Shubdubidubidamdam. I`m not your Shubidubidubidubidubidubidubidamdam, Damdam. I`m not your Shubidubidubidubidubidubidubidamdam, Damdam." Damit ging er auf den verschreckten Beamten zu und als er kurz vor ihm stand, schlug noch einmal auf die Seiten: " Damdam." Kurz schwebte eine zum zerreißen gespannte Stimmung im Raum. Mit dem letzten Ton der Gitarre, welcher an den Wänden verhallte, war es als stürmte ein Orkan los. Die Arbeitslosen, die auf ihre Nummer warteten applaudierten so heftig und trampelten mit den Füßen, dass man meinen könnte, es sei eine Elefantenherde ausgebrochen. Ein paar HipHoper johlten, die Schulklasse lachte, einzig und allein Maho Sasuna sah ganz und gar nicht glücklich aus. Der Musiker drehte sich um und verbeugte sich ein paar Mal in alle Richtungen, nur um sich dann wieder mit diesem Lächeln zu seinem Gesangsopfer umzudrehen. Noch hatte er kein Wort gesagt. Herr Sasuna machte ein paar lange Schritte auf den Mann zu und packte ihn am Kragen. Die Szene war lächerlich, der magere, blasse Beamte hielt den jungen, schlanken, doch bestimmt um einiges kräftigeren Musiker am Kragen der ausgeblichenen Jeansjacke fest und wollte ihn so anscheinend einschüchtern. Doch als hätte er die Irrwitzigkeit seines Unternehmens selbst just in diesem Augenblick erkannt, liess Sasuna los und drehte sich auf dem Absatz um. Er steuerte auf Frau Kamasaki und schüttelte ihr kurz und lieblos die Hand. " Auf Wiedersehen. Ich hoffe, ich konnte Ihnen ein wenig weiterhelfen.". Sprach` s und verschwand. " Okay, Kinder. Das war` s ab nach Hause.", rief die Frau, nachdem Sie sich wieder gefasst hatte. " Sorry, dass ihre Kinder das miterleben mussten, aber es ist nie zu früh um die Wahrheit über diesen Verein hier zu erfahren.", sagte plötzlich eine sanfte Stimme von der Seite. Der junge Blonde hatte sich im Schneidersitz niedergelassen und stimmte wieder einmal sein Instrument. Die Lehrerin blinzelte verdutzt, nickte dann aber lächelnd woraufhin ihr der Mann freundlich zu nickte. ------------------------------------------------------------------------------- Ja, wer ist wohl dieser ominöse Mann? *sich am Kopf kratz* Das werdet ihr schon bald erfahren, im nächsten Kappi. *Hände reib* Aber nur bei entsprechender Komizahl *mit Stoppuhr da sitz*........ An alle die diesen geilen Song nicht kennen: Tic Tac Toe- Shubidubidam Bye, heal, eure Swaja Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)