My Passion von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 11: Demon, Doctor and the Death Angels ---------------------------------------------- Das Foyer war recht karg als Izumi und Meroko es betraten. An den Wänden hangen schlichte Fackeln die die bilderlosen Wände erleuchteten. Ein schmuckloser Kronleuchter hang unter der Decke und seine schon ziemlich abgebrannten Kerzen erleuchteten den Raum. Das Foyer war leer und so kamen Izumi und Meroko problemlos vorwärts. Jeden Gang den sie betraten war genauso schmucklos und kalt wie das Foyer selbst. Als sie vor der Türe des Death Masters standen holten sie tief Luft. Sheldon, der zum neuen Death Master ernannt wurde war nicht gerade der Liebling der Todesengel. Als Izumi anklopfte hörte man das Geräusch wie es an den Wänden widerhallte. Nun weiß jeder das wir hier sind, dachte Izumi und zog die Brauen ärgerlich zusammen. Die Türe öffnete sich und sie sahen sich einem geschmückten und doch kalten Raum gegenüber wieder. „Herein.“, sagte Sheldon und Izumi trat über die Schwelle. „Wir haben eine Bitte Death Master.“, sagte Izumi und sprach Sheldons Bezeichnung mit Absicht mit Verachtung aus. „Um was geht es?“, fragte Sheldon und überging diese Verachtung. „Wir möchten wissen ob Chiaki Nagoya auf der Todesliste steht.“, sagte Meroko und wirkte sehr mutig. Izumi wusste, dass Meroko Sheldon fürchtete und, ebenso wie er, aus tiefstem Herzen hasste. „Die Todesliste der Erwachsenen ist für euch nicht von Relevanz.“, sagte Sheldon und winkte ab. „Aber es geht um Leben und Tod.“, schoss Meroko wie aus der Pistole hervor. „Es geht bei unserer Arbeitimmer um Leben und Tod.“, sagte Sheldon und sah sie böse an. Sie wich seinem Blick aus und packte nach Izumis Hand. „Warum verwehrst du uns die Einsicht?“, fragte Izumi. „Hier geht es um einen einfachen Menschen von dem wir lediglich wissen wollen ob er nun des Todes geweiht ist oder nicht.“ Sheldon stockte. „Aber ein Mensch ist ein Mensch und der Tod muss diskret behandelt werden.“, sagte er schließlich und wandte sich ab. „Nun geht und kümmerte euch um eure Arbeit. Wie ich höre habt ihr eine Menge zu tun. Der Berg von Arbeit nimmt bei jedem ab nur bei euch schießt er in die Höhe. Ihr habt nicht die Ewigkeit Zeit um ihnen allen die Seele zu nehmen.“ Izumi schluckte und drückte Merokos. Sie wandten sich ab und verließen den Raum. Schritt eins erledigt. Sie hat mich kennen gelernt. Nun folgt Schritt zwei: Sie für mich gewinnen. Sie ist zäh das weiß ich und es wird nicht so einfach werden. Sie hat schließlich Erfahrungen. Aber sie denkt, dass Noyn tot ist und damit auch alles was seine Boshaftigkeit betrifft. Aber Seelen wissen ihre Zeit und Stärke sinnvoll zu nutzen. Es hat zwar gedauert ihn zu überzeugen, aber letztendlich hat er doch geglaubt, dass die alte Methode wirksam ist. Sie für mich gewinnen. Das wird nicht einfach. Chiaki lebt und das gibt ihr Kraft. Diese Kraft muss man vernichten. Aber wie? Schwer... Ich finde einen Weg. Jetzt muss ich erst einmal diese anderen Geschöpfe gesund pflegen. Wie ich das hasse. Aber nur so komme ich an sie heran. Und damit ich nicht gefeuert werde muss ich meiner Arbeit nachgehen. Ich werde gleich mal wieder bei Chiaki vorbei gehen. Mal sehen ob sie da ist. Chiaki schlug die Augen auf. Es war dunkel und er lag auf einem Untergrund. Er wollte aufstehen doch es ging nicht. Ihm brummte der Schädel und wusste nicht wo er war. Er hörte ein Rascheln. Er versuchte in der Dunkelheit etwas zu erkennen doch er sah nichts als Schwärze. Es raschelte erneut und dieses Mal direkt hinter Chiaki. Er wirbelte herum und packte zu. Es ertönte ein Schrei und Chiaki hatte eine Faust im Gesicht. Er wankte zurück und hielt sich die Nase. Sie blutete etwas das fühlte und schmeckte er. „Kommen Sie mir nicht zu nahe.“, ertönte eine weibliche Stimme die Chiaki sofort erkannte. „Natsuki?“, fragte er. „Papa?“ „Ja, mein Schatz. Ich bin es.“ Natsuki rannte zu ihrem Vater und obwohl sie ihn nicht sehen konnte lief sie genau seine Arme. „Was ist passiert? Wo sind wir?“, fragte sie mit tränenerstickter Stimme. „Ich weiß es nicht, mein Schatz.“ Chiaki sah sich um und sah nur Dunkelheit. Die Augen hatten sich seit seinem Erwachen nicht an diese Dunkelheit gewöhnt und er konnte nichts ausmachen. „Es ist kalt, Papa.“, sagte Natsuki und Chiaki schloss sie in die Arme um sie zu wärmen. Er klopfte. Die Tore öffneten sich quietschend und für einen Moment blendete ihn ein helles Licht. Dann wurde es stockdunkel. Da er tot war, war dies die einzige Methode ihn davon abzuhalten das Gesicht seines Herrn zu sehen. Seine Augen waren so an die Dunkelheit gewöhnt und ihr angepasst, dass er alles haargenau erkennen konnte. „Was ist los?“, fragte die dunkle raue Stimme. „Die Gefangenen sind aufgewacht.“, sagte er und verbeugte sich. „Was sollen wir tun, Herr?“ „Sorgt dafür, dass ihnen nichts geschieht. Verstärkt die Wachposten vor dem Verließ.“ „Aber sollten wir sie nicht wieder einschläfern?“, fragte er verwundert. „Nein. Lasst sie wach und bei Verstand. Sie sollen sich ja schließlich wie zuhause fühlen. Bereite ihnen die Illusion, dass sie zuhause sind. Das ist das Beste. Verwirr sie damit. Sorge dafür das sie nicht ausbrechen.“ „Ja, Herr.“ Er wandte sich schon zum Gehen als die Stimme ihn zurückrief. „Ich verlasse mich auf dich.“ „Ja, mein Gebieter.“ Er lief schnurstracks durch die Tore die sich knallend hinter ihm schlossen. Ich öffnete die Türe. Die Wohnung sah wenig einladend aus und ich fühlte mich fremd. Ich hang meine Jacke auf und ging ins Wohnzimmer. Chiaki war noch nicht aufgewacht und meine Hoffnung auf Besserung schwand mit jeder Minute die verging. Natsuki war auch noch nicht zurückgekommen. Ich ließ mich auf das Sofa fallen und schloss die Augen. Was ist los in meinem Leben? Warum habe ich immer nur Leid erfahren? Warum kann es mir nicht einmal im Leben gut gehen?´Tränen rannen mir über die Wangen und ich vergrub das Gesicht in einem Kissen. Ich wurde jäh wach. Es war dunkel. War da nicht gerade ein Geräusch? Ich war schweißgebadet und mein T- Shirt klebte mir am Körper. Ich stand leise auf und schlich durch das Wohnzimmer. Da war es wieder! Ein knackendes Geräusch aus dem Schlafzimmer. Ich schlich die Treppe hoch und fand mich vor der Schlafzimmertüre wieder. Irgendjemand war im Schlafzimmer. Mein Puls raste. Ich öffnete die Türe einen Spalt und sah nichts als Schwärze. Ich schlüpfte durch den Spalt und blieb wie angewurzelt stehen. Ein unförmiges Etwas durchbohrte das Bett. Ich war unfähig zu schreien noch mich zu bewegen. Ein Dämon!!! Er bemerkte mich nicht und zerstach weiter das Bett. Endlich kam ich wieder zur Besinnung und schlich wieder rückwärts. Dann stieß ich mit der Hacke gegen den Schrank neben der Türe. Der Schmerz jagte durch meinen Körper und ließ mir die Tränen in die Augen steigen. Der Dämon hielt inne. Er drehte langsam den Kopf zu der Stelle wo ich stand. Er schnüffelte und erstarrte plötzlich. Er hatte mich entdeckt. Er schlich auf mich zu und stierte mich an. Ich konnte nicht nach hinten ausweichen. „Hab ich dich.“, sagte er mit heiserer Stimme. Ich schluckte. Was konnte ich tun. Meine Beine zitterten und wollten sich einfach nicht in Bewegung setzen. Ich war ihm schutzlos ausgeliefert. Er packte mich und schleuderte mich durch das Zimmer. Ich flog mit dem Rücken gegen die Wand und fiel zu Boden. Der Schmerz in der Hacke war nichts im Gegensatz zu dem was ich in diesem Augenblick fühlte. Er kam wieder auf mich zu doch dieses Mal blieb er nicht vor mir stehen um mich zu packen, sondern weil er eine Sichel im Rücken hatte und dessen Spitze vorn wieder herausgekommen war. Die Sichel wurde herausgezogen und der Dämon drehte sich um. Durch seine Beine konnte ich zwei paar Beine erkennen. „Du Monster.“, quiekte eine Stimme die mir irgendwie bekannt vorkam. Ich wusste allerdings nicht vorher. „Wer seid ihr?“, röchelte der Dämon wären sich das Loch wieder schloss. „Wer wir sind ist vollkommen egal. Wir sind hier um dich aufzuhalten.“, sagte eine männliche Stimme und ich erstarrte. Was will Izumi hier? „Das werde ich mit Sicherheit nicht tun.“, schrie der Dämon und rannte auf Izumi zu. „Im Namen Gottes wirst du, eine Ausgeburt der Hölle, auf ewig verbannt. Amen.“, murmelte Izumi und das Zimmer war augenblicklich in ein gleißendes Licht getaucht. Ich kniff die Augen zusammen doch auch das brachte nichts. Das Licht war so hell, dass es trotz geschlossener Augen immer noch extrem blendete. Der Dämon schrie aus vollem Leibe doch der Schrei entfernte sich immer mehr bis er endlich verstummte. Das Licht schwächte langsam ab und ich öffnete langsam die Augen. Meroko stand vor mir und hielt mir die Hand hin. Ich ergriff sie und sie zog mich mit einer Leichtigkeit hoch dich mich wunderte. Izumi kniete vor einem Haufen Asche der auf dem Boden lag. „Er war ein Spion. Mit dem Auftrag dich ausfindig zu machen und zu töten. Leider hat er nicht dich sondern nur deine leere Wohnung ausgemacht. Du hattest Glück gehabt. Aber er war nicht von hohem Rang. Von dieser Sorte hat der Böse König noch Tausende.“ Er stand auf und sah mich an. „Alles okay?“, fragte Meroko und sah mich besorgt an. Ich nickte. „Warum wollte er mich töten? Warum seid ihr hier?“, fragte ich und setzte mich auf das Bett. „Wir waren eigentlich nur rein zufällig hier. Wir hatten einen Auftrag der hier in der Nähe ihn einem Krankenhaus liegt. Als wir hier vorbei flogen spürte ich den Dämon und dieses Gespür brachte uns her.“ „Warum er hier ist wissen wir auch nicht. Wir denken allerdings, dass es etwas mit Chiaki und dem Death Master zu tun haben könnte. Also das denke ich zumindest.“; sagte Izumi und zog die Brauen zusammen. „Du denkst, dass der Death Master ein Verbündeter des Bösen Königs ist?“, fragte Meroko ihn ungläubig. „Natürlich.“, sagte Izumi. „Wie kommst du darauf?“, fragte ich und Meroko wie im Chor. „Sieh mal, Meroko. Wir gehen zu ihm hin und fragen ihn ob Chiaki auf der Todesliste erschienen ist und er verweigert uns den Zugang zur Erwachsenenliste. Das hat noch nie jemals ein Death Master getan. Das bedeutet, dass er was zu verbergen hat. Dann der Angriff auf Marron. Und außerdem fragte ich mich warum Chiaki im Krankenhaus liegt. Er hatte nie im Leben einen Unfall. Er ist sehr vorsichtig. Das kann gar nicht sein.“ „Und was für ein Ziel verfolgt Sheldon damit, dass er sich mit dem Bösen König verbündet? Er ist doch schon Death Master. Was Besseres kann ihm doch gar nicht widerfahren.“ „Da hackt es bei mir auch noch. Aber irgendwas ist da nicht richtig.“ „Du glaubst also, dass Chiaki gar keinen Unfall hatte?“, fragte ich und stand auf. „Was sollte es denn dann gewesen sein? Wer will Chiaki etwas antun? Was will der Böse König mit ihm? Warum tut er das? Warum wird er gerade jetzt aktiv? Nach so langer Zeit? Wer würde ihm so etwas antun?“ Izumi sah Meroko und holte tief Luft. „Noyn.“ Meine Augen weiteten sich. „Das kann gar nicht sein. Noyn ist tot. Er ist schon lange tot. Wie könnte er?“ „Es ist nur ein Gedanke.“, sagte Meroko und versuchte mich zu beruhigen. Angst machte sich in mir breit und ich kam mir nicht mehr sicher vor. „Das kann ich nicht glauben. Wenn das stimmt. Was soll ich dann machen?“ „Wir können nichts tun. Sheldon bindet uns die Hände. Der einzige der jetzt weiterhelfen könnte wäre Gott.“, sagte Izumi und sah durchs Fenster zum schwarzen Himmel hinauf. Chiaki wälzte sich hin und her und riss die Augen auf. Das Licht blendete ihn und er kniff die Augen zusammen. Als die Augen sich an das Licht gewöhnt hatten starrte er an die Zimmerdecke. Er erstarrte. Wo bin ich? Er setzte sich auf und fand sich in seinem Schlafzimmer wieder. Es war alles genauso wie bei ihm zuhause nur das Marron nicht neben ihm lag. Er stand auf und emfand es als ein komisches Gefühl auf sichtbarem Boden zu stehen. Er zog sich vorsichtig an und blickte sich immer wieder um. Etwas stimmte nicht und dass wusste er. Es war totenstill in der Wohnung und Chiaki fragte sich wo Natsuki steckte. Er ging zu ihrem Zimmer und versuchte die Türe zu öffnen. Dieser Versuch scheiterte. Die Türe war offensichtlich abgeschlossen. Chiaki machte keinen Mucks als er die Treppe hinunterging. Die Küche war blitzsauber und es stand nichts irgendwo rum wo es sonst nicht hätte stehen sollen. Nicht einmal der Stuhl war etwas vom Tisch abgezogen. Er und die anderen Stühle standen in Reih und Glied am Tisch. Es war als hätte eine Putzfrau gewütet die mit Leib und Seele ihrem Beruf nachging. Chiaki besah sich der Haustüre. Sie war ebenfalls verschlossen wie er nach mehrmaligen Versuchen sie zu öffnen, feststellen musste. „Papa?“, ertönte es vom oberen Treppenende. Natsuki sah verwirrt und ängstlich aus. „Papa was ist hier los? Ich verstehe nicht wo ich bin. Wenn ihr beiden mich reinlegen wollt habt ihr es geschafft. Ich habe tierische Angst.“ „Ich weiß auch nicht was hier los ist. Ich weiß nicht wo wir sind und wie wir hier hingekommen sind. Tatsache ist, dass das nicht unser Haus ist. Es ist irgendetwas anderes. Etwas von dem ich noch nicht weiß was es ist und wie wir hier rauskommen. Und nebenbei gesagt: Wir legen dich nicht herein.“ Natsuki nickte und sank auf der Treppe zusammen. Chiaki ging ins Wohnzimmer. Auch hier war alles blitze blank. Keine Fingerabdrücke auf dem Fernseher, nicht einmal eine Ecke einer Zeitschrift unter dem Tisch guckte falsch hervor. Chiaki setzte sich und dachte darüber nach wie er und Natsuki dort herauskommen konnten. Ich saß an seinem Bett und hatte die Hände gefaltet und betete zu Gott: Heiliger Vater, du warst immer gütig zu mir und zu den Menschen in meiner Umgebung. Du hast uns viel Leid erspart. Warum tust du jetzt sowas? Warum lässt du ihn hier liegen und sterben? Sag mir warum du das tust oder ob wieder böse Mächte im Spiel sind. Gib mir ein Zeichen! Die Tür öffnete sich und ich schreckte hoch. Dr. Tanaka kam ins Zimmer und schloss behutsam die Türe. „Guten Tag, Frau Nagoya. Wie ich sehe beten Sie.“ Ich nickte. „Ich weiß einfach nicht mehr was ich machen soll. Seine Brust hebt und senkt sich im Rhythmus des Beatmungsgerätes. Kein Lebenszeichen. Kein einziges. Ich habe Angst um ihn.“ „Das ist nur verständlich. Auch ich habe Angst um ihn. Er ist ein liebevoller Mensch. Genau wie Sie.“, sagte er und seine Stimme senkte sich bis hin zu einem Flüstern das über seine Lippen wanderte. Seine Lippen. Ich wandte den Blick von seinen Lippen und wurde rot. Er war zweifellos ein sehr gut aussehender Mann. Diese brauen Augen die mich von Anfang an gefesselt hatten. Diese Lippen waren der Tropfen der das Fass zum Überlaufen gebracht hatte. Ich fand diesen Mann wunderschön und ich wurde bei dem Gedanken an ihn so tiefrot und wusste nicht einmal warum. Dr. Tanaka holte routiniert seine Gerätschaften heraus und untersuchte Chiaki. Dann atmete er tief durch und schüttelte mit dem Kopf. „Sein Zustand ist weiterhin unverändert. Und wir wissen nicht was los ist. Wir wissen nicht was er hat. Er wacht einfach nicht auf. Als hätte ein Kurzschluss in seinem Körper ihn einfach lahm gelegt. Nur wo dieser Kurzschluss sitzt wissen wir nicht.“ Er setzte sich und stützte den Kopf auf die Hände und blickte zu Boden. „Ich will ehrlich sein, Frau Kusakabe. Wir wissen nicht warum er nicht aufwacht. Es ist einfach so. Er wird einfach nicht wach. Als wäre er mit seinem Geist in einer anderen Welt und lässt seinen Körper zurück.“ Ich schluckte und nickte als Zeichen, dass ich verstanden hatte. Er stand auf und legt seine Hand auf meine Schulter. Ich zuckte nicht zusammen, sondern saß nur da und starrte Chiakis Brust an die sich im Takt des Beatmungsgerätes hob und senkte. „Er wird schon wieder werden.“, sagte Tanaka und drückte sachte in meine Schulter. Ein Blitz durchschoss meinen Körper und es breitete sich eine Wärme in meinem Körper aus. Ich holte tief Luft und nickte erneut als Zeichen, dass ich verstanden hatte. Mein Herz beruhigte sich wieder als Tanaka die Hand von meiner Schulter nahm. „Wollen Sie mit mir einen Kaffe trinken gehen? In der Cafeteria? Ich habe jetzt meine Pause.“, sagte Tanaka und sah von oben auf mich herab. Ich fühlte mich mit einem Mal klein und schutzlos gegen diesen großen Mann. Ich nickte und stand auf. Tanaka hatte meine Jacke bereits in der Hand und hielt sie mir einladend hin. Ich zog fragend die Brauen zusammen. „Die Cafeteria ist im anderen Gebäude und ich finde es doch ziemlich frisch draußen.“ Es ist eiskalt da draußen, dachte ich und stieg mit den Armen in die Jacke. Tanaka hielt mir die Eingangstüre auf und ich ging hinaus in die Kälte. Ich begann direkt zu bibbern und zu zittern. Tanaka hingegen zuckte aufgrund dieser Kälte nicht einmal mit der Wimper. „Sagen Sie was machen Sie eigentlich beruflich?“; fragte Tanaka als er die Türe zur Cafeteria öffnete. Ich war froh, dass er das fragte. Die Stille war nämlich unheimlich gewesen und mir war die Unterbrechung der Stille angenehm willkommen. „Ich bin Kinderpsychologin und Mutter.“, sagte ich und setzte mich. „Wie alt?“, fragte er. „Fünfzehn.“, sagte ich und in der Stimme schwang Trauer mit. „Was ist los?“, fragte Tanaka und ich konnte die Besorgnis heraushören. „Es ist nicht.“, sagte ich und winkte ab. „Wenn etwas nicht in Ordnung ist sagen Sie es nur. Ich werde Ihnen zuhören.“ Ich holte tief Luft und beschloss im Bruchteil einer Sekunde ihm davon zu erzählen. „Meine Tochter ist verschwunden. Es passierte als Chiaki den Unfall hatte.“, sagte ich und mir schossen die Tränen in die Augen. Tanaka stand sofort auf und kam zu mir. Er zog sich einen Stuhl heran und setzte sich neben mich. „Ich nehme an Sie haben schon die Polizei informiert. „Natürlich habe ich schon die Polizei informiert. Sie suchen auf Hochtouren nach ihr doch ich gebe langsam die Hoffnung auf.“ Tanaka ergriff meine Hand und drückte sie zärtlich. „Sie dürfen die Hoffnung nicht aufgeben. Wenn Sie Hoffnung aufgeben haben Sie ihr Schicksal besiegelt.“ Bei der Berührung seiner Haut auf meiner zuckte ich unwillkürlich zusammen und mein Herz schoss in die Höhe. Er nahm die Hand wieder weg. „Was ist los?“, fragte er besorgt. Ich schüttelte mit dem Kopf und mein Herz beruhigte sich wieder. „Gott wird Ihnen den Weg zu Ihrer Tochter leiten.“; sagte Tanaka und blickte mich zärtlich an. Mir wurde ganz heiß und ich rutschte unruhig auf dem Stuhl hin und her. „Entschuldigen Sie mich ich müsste mal kurz auf die Toilette.“, sprudelte ich hervor und sprang mitsamt meiner Jacke auf und rannte aus der Cafeteria. Ich hatte keine Ahnung wo die Toilette war, aber das war mir in diesem Augenblick vollkommen egal. Ich musste weit weg von diesem Mann. Bei seiner Berührung und seinem Blick tanzte mein ganzer Körper Walzer. Als ich die Toilette gefunden hatte, rannte ich hinein und schlug die Türe hinter mir zu. Was ist mit mir los? Was ist passiert? Er hat doch nur tröstend meine Hand gehalten. Warum schießen mir solche Bilder durch den Kopf wenn er mich zärtlich ansieht? Was ist los mit mir? Ich spritze mir Wasser ins Gesicht um wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Danach ging ich wieder zurück in die Cafeteria um meinen Kaffee zu bezahlen. Als ich dort ankam war Tanaka nicht mehr zu sehen und auf dem Tisch standen keine Tassen mehr. „Dr. Tanaka hat ihren Kaffee mitbezahlt.“, sagte die Verkäuferin. Ich drehte mich auf den Fersen um und verließ die Cafeteria augenblicklich. Was, ist verdammt nochmal mit mir los?, dachte ich und ging hinaus in die eisige Kälte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)