Aoi Mizu von abgemeldet (Mein Herz gehört nur dir allein) ================================================================================ Kapitel 2: Tiefblau ------------------- Kaum ein Jahr ist vergangen und ich hatte meinen Gemahl bereits über die Tatsache erzürnt, dass ich ihm bis zu diesem Zeitpunkt immer noch kein Kind geschenkt hatte. " Du bist zu nichts zu gebrauchen, noch nicht einmal dafür um mir ein Erben zu gebären! Was ist es was dich dazu bringt, mich zu bestrafen? Weißt du denn immer noch nicht, was ich für dich und deine Familie getan habe? Ich habe dich aus dem Dreck gezogen und dir ein neues, goldenes Heim geschenkt und das einzige was ich von dir verlange ist, dass du mir einen Sohn schenkst!" Während er mir diese Worte sagte, schlug er mehrmals auf mich ein bis ich, kurz vor der Bewusstlosigkeit, vor ihm auf die Knie fiel. Ich sah ihn weinend und vor Schmerz und Angst zitternd an, als er mir mit ernstem Blick sagte:" Du weißt was ich will und wenn du mir bis zum nächsten Jahr keinen Erben zur Welt gebracht hast, werde ich dich töten müssen. Auch wenn dies bedeutet, dass ich meinen schönstes Juwel verliere." Mit diesen Worten ging ich in mein Gemach welches verziert war mit Gemälden von bunten Vögeln und Schmetterlingen, die sich in einem Meer von Blumen tummelten. Diese Nacht kam er nicht zu mir was mich erleichterte, denn ich spielte mit dem Gedanken ihn zu töten, wenn er in mein Zimmer käme und ihn für sein Verhalten mir gegenüber zu bestrafen. Aber ich wollte nicht zu einer Mörderin werden und als ich mich allmählich von diesem schrecklichen Tag erholte bemerkte ich, dass der Pferdejunge noch draußen im Garten war. Keiner weiß woher er kommt, wie alt er ist oder wie er heißt. Er ist letzten Sommer zu uns gekommen wo ihn mein Mann als Stallburschen zuordnete. Seitdem beobachte ich ihn bei seiner Arbeit. Es war erstaunlich wie er mit den Tieren umging, wie er mit ihnen sprach und sie pflegte. Es schien, als würde er mit ihnen sprechen können und dafür beneidete ich ihn. Ich machte mir ernsthaft Gedanken über ihn und schätze ihn für ein Jahr älter als ich. Also für ungefähr 19 Jahren. Er war ein großer, dürrer Mann und man sah ihm an, dass er nicht besonders viel Kraft besaß. Er hatte dunkles schwarzbraunes Haar, das er kurz trug und seine Augen waren in einem tiefen Blau und das machte ihn in meinen wunderlich. Ich hatte noch nie jemanden gesehen der solch Augen besaß die so ausdruckstark waren, dass ich alles um mich herum vergaß und mir nur noch wünschte, seinen Namen erfahren zu dürfen. Kaum das ich ihn in Augenschein genommen hatte war er auch schon im Stall verschwunden. Da er so plötzlich verschwand vermutete ich, dass er meine neugierigen Blicke bemerkt hatte und das brachte mich zur Verlegenheit. Nachdem ich die Tür zum Garten schloss bat ich meine Dienerin zu mir und befahl ihr, mich zu waschen und mich dann für die Nacht einzukleiden. Mein Schlaf war oberflächlich und unruhig. Ich träumte von dem Tag an dem mich mein Mann hinrichten wollte, da ich ihm, trotz des weiteren Jahres immer noch keinen Erben geboren hatte. Dieser Traum war so real, dass ich große Angst vor dem Tod spürte, etwas was ich schon seit einer Ewigkeit nicht mehr empfand. Mein sehnlichster Wunsch war es doch, diese grausame Welt zu verlassen, um endlich frei zu sein. Frei von Qualen, Trauer und Einsamkeit. Die Zeit verging und bald fingen die Bäume an, ihre Blätter ab zu verwerfen, um sich für den Winter vorzubereiten. Seitdem ich den Stallburschen beobachtet hatte konnte ich nicht mehr aufhören an ihn zu denken. Seine Augen hatten mich so sehr in seinen Bann gezogen das ich sogar schon des Öfteren von diesem Tiefblau träumte. Ich wünschte mir nichts Sehnlicheres als einmal mit ihm reden zu können, nur damit ich seinen Namen erfahren dürfe. Ich konnte kaum glauben, dass ich mich so für ihn interessierte da ich ihn doch gar nicht kannte. Es dauerte nicht lange bis mein Mann bemerkte, dass ich in meinen Gedanken verloren war. Seitdem ich ihn kenne war er von Natur aus neugierig und so fragte er mich des Öfteren, was mit mir sei und warum ich ihm nichts davon erzählte. Ich war mir selbst nicht sicher was mit mir war und so erklärte ich ihm, dass es durchaus sein könnte, dass ich bereit sei ein Kind von ihm bekommen zu können. Sein Gesicht verformte sich zu einem Lächeln und so verbrachten wir die Nacht zusammen in der Hoffnung, ich würde diesmal Schwanger werden. Doch leider wurde ich es wieder einmal nicht und so war die Stimmung in dem großen Haus bedrückt und voller Spannung. Um mich abzulenken wollte ich mich im Garten entspannen und ging zusammen mit meiner Dienerin nach draußen. Es wehte ein leichter, herbstlicher Wind und die rotgelben Blätter tanzten durch den, in meinen Augen verwunschenen Garten. Im Sommer war dies ein einmaliger Ort, denn Blumen aller Arten blühten in voller Pracht. Nun, da der Winter nicht mehr weit entfernt war, verschwanden auch die Blumen die mich über den Sommer so getröstet hatten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)