Tofall over Tofall 2 von BunnySauseherz ================================================================================ Kapitel 1: Tofall over Tofall 2 ------------------------------- Tofall over Tofall 2 "Kai.....?" Heftig schluckte ich. Versuchte die Tränen zurückzuhalten, die sich ohne meinen Willen über meine Wangen bahnten. Wie erstarrt stand ich da und konnte meinen Blick nicht abwenden. Zu sehr war der Schock in mir. Das Zittern wurde immer schlimmer, fuhr mir durch Mark und Bein. *********** Flashback ****************************************************** "Hast du alles, Kai?" Entnervt stöhnte Angesprochener auf. Aber selbst das, brachte den Chinesen nicht aus seiner Aufregung. Er konnte ja selbst nichts dafür, aber seine Trauer, aber auch gleichzeitig der Stolz auf seinen Freund brachte ihn so weit. Kai war von seinem Chef befördert worden, weil er so angestrengt und fehlerlos gearbeitet hatte. Eine Angelegenheit, die sein Herz nur noch mehr für den kühlen Russen schlagen lies. Jedoch schmerzte es ihn nur noch mehr, da er dafür jetzt zwei Monate alleine in ihrer Wohnung leben musste. Um sich in die neue Aufgabe einzulernen musste Kai für diese Zeit in die USA. Trotz allem spielte er seinem Freund einen fröhlichen Ray vor und kümmerte sich darum, dass Kai auch wirklich alles für die lange Reise hatte. Schnell öffnete er noch mal die Tasche und sah noch einmal nach. Der Flieger ging in zwei Stunden und Kai musste bald los. "Ray... ich hab wirklich alles!" "Bist du dir sicher?", hatte er das Gesicht immer noch auf den Behälter gerichtet. "Ja! Du hast das Zeug 10 mal eingepackt und wieder ausgepackt! Es muss alles sein!" Der Schwarzhaarige seufzte. "Hast ja recht. Tut mir leid..." Kurz darauf stand er wieder vor Kai. Den Kopf gesenkt. Seine Augen huschten kurz über seine Armbanduhr, brachten ihn aber nur dazu zu schlucken. Dadurch merkte er, dass seine Kehle trocken war. Eigentlich sollte er in dieser Situation etwas trinken. Aber er konnte nicht.... Nicht jetzt, vielleicht würde er es verpassen. Verpassen, wie sein Freund ihn verlies. Bald würde er Kai nicht mehr sehen.... für eine bestimmte Zeit.... Für eine für ihn lange Zeit.... Das Gefühl der Trauer breitete sich immer mehr in seinem Körper aus. Auf einen kurzen Schluchzer konnte er nicht mehr verzichten. Sanft legte sich eine Hand unter sein Kinn und hob es leicht an, sodass er in rote Augen sehen konnte. Die, die er eigentlich vermeiden wollte. Vielleicht, weil er dachte, dass Kai sich eher für sich freute und es ihm gar nichts ausmachte, von ihm so lange getrennt zu sein. Vielleicht aber auch, weil er sich einfach davor fürchtete, dass er ihn für einen absoluten Schwächling hielt, der hier rumheulte, nur weil er für eine Zeit lang nicht da war. Aber nichts dergleichen konnte er in diesen Schönheiten entdecken. Eher genau dasselbe, dass er auch fühlte. Trauer. Kurz streifte die Hand des Graublauhaarigen durch sein Rabenschwarzes Haar und strich zum Abschluss ein paar Strähnen, die in seinem Gesicht gehangen hatten hinter sein eines Ohr. "Ich werde dich vermissen, Ray....." Damit drückte er ihn an sich und überhäufte sein ganzes Gesicht mit Küssen. Lies keine Stelle aus, bis er endlich bei den Lippen angekommen war und diese ganz in Beschlag nahm. Lange verweilte er dort, löste sich dann und blickte noch einmal auf die Uhr. "Ich muss dann gehen.... bis in zwei Monaten...", verzog Kai seine Lippen zu einem kleinen Lächeln und nahm sein Guthaben wieder auf. "Ich liebe dich..... mehr als alles andere. Nie werde ich einen anderen neben dir haben...." Die Tage vergingen und Ray gewöhnte sich an die Tatsache, dass Kai nicht mehr da war. Jeden Tag machte er am Ende des Tages ein Kreuzchen an seinem Kalender. Wartete sehnsüchtig darauf, dass sein Angebeteter wieder kommen würde. Machte, um sich abzulenken, mit seinen Freunden etwas aus und ging ins Kino. War immer fröhlich und freundlich zu anderen und lies das Bild von Kai, dass er irgendwann einmal hat machen lassen, nie aus den Augen. Das sein Freund nicht anrief hielt er für nicht sonderlich schlimm. Sicher vermisste er ihn schrecklich, aber der andere hatte sicherlich viel zu tun und schaffte es nicht, sich bei ihm zu melden oder einen Brief zu schreiben. Umso mehr hatte er ihn dann in zwei Monaten ganz für sich allein. ..... Doch auch nach fünf Monaten war immer noch kein Zeichen des Russen aufgetaucht. Ray zog sich immer mehr zurück. Er ging zu keinem und keiner durfte zu ihm. Selbst Max, Tyson und Kenny hatte er nach einem Monat aus dem Haus geschmissen. Er kauerte nur noch trostlos vor sich hin und machte sich schreckliche Sorgen. Nur hoffend, dass es dem Blaugrauhaarigen gut ging und noch am Leben war. "So ein MIST aber auch!" So kraftvoll er konnte schlug er die Kühlschranktüre wieder zu. Ray wusste, dass er schon seit Tagen nichts gegessen hatte. Wozu brauchte man so etwas schon!? Seit er es geschafft hatte seine Fresssucht einigermaßen unter Kontrolle zu bekommen, hatte er sich von so einem Zeug ferngehalten und er würde es auch weiterhin tun, wenn nicht... *ROAR* .... sein Magen so schrecklich knurren würde. Er brauchte unbedingt etwas, das sagte ihm sein Gefühl. Nur dummerweise war es ziemlich dumm, dass die Tage in denen er nichts gegessen hatte, wirklich schon so viele zählten. Überall die Verfallsdaten überschritten. Schwer seufzte er. Das hieß ja wohl jetzt einkaufen. Er hasste es in die Welt dort draußen zu gehen... um jede Ecke starrte sie ihn an. Sie, die ihr Leben hatten und sich freuen konnten! Doch bei ihm war das alles vorbei! Seine Haare hatte er schon seit Wochen nicht gewaschen, sie hangen matt und glanzlos seinen Körper hinunter und auch mit seinen Klamotten war es kein bisschen anders... Noch einmal lies er einen, diesmal lautlosen, Seufzer über seine Lippen und machte sich dann daran die Türe nach draußen zu öffnen. Sollten die Leute doch denken, was sie wollten. Er wusste, warum er so lebte..... Schwer schleppte er sich durch die Straßen und kaufte mal hier und mal da. Und genau, wie er sich gedacht hatten starrten ihn alle an. Desinteressiert lies auch er seinen Blick öfter mal über ein paar Leutchen schweifen. Sah lachende Kinder, die in einem Park spielten. Frauen, die ihrer Arbeit nachgingen und ähnliche Menschen, die sich dort tummelten. Bis sein Blick an etwas ganz bestimmten, fröhlichem hängenblieb. *************************** Flashback end *********************************** Die Tränen wurden nur noch mehr. Nicht einmal den Kopf konnte ich schütteln, bei dieser absurden Szene, die sich vor mir abspielte. Kai...... MEIN Kai. In einem Eiskaffee..... lachend.... mit fröhlich strahlenden Augen. Ein Eis essend mit.... seinem Gegenüber..... ein junges...... Mädchen!! Mit aufgerissenen Augen lies ich es endlich geschehen. Ich brach zusammen, saß nur noch auf meinen Knien, die jetzt heftig ziepten. Doch was störte es mich! Ich wusste einfach nicht, wie ich mich fühlen sollte! Warum ich weinte! Weil er mit einer anderen Person, und dazu noch einem anderen Geschlecht, sich glücklich fühlend zusammenwahr, obwohl er schon so lange hätte bei mir vorbeischauen sollte und es ständig nicht gemacht hatte. Ich mir schreckliche Sorgen gemacht hatte, ob ihm etwas passiert sei und er fröhlich über die Wiesen rannte oder gerade weil es ihm gut ging. Die ganze Zeit sah ich auf diese Szene, wie in Trance. Nahm nichts mehr anderes um mich wahr. Nicht einmal, wie einige Passanten sich zu mir hinunterbeugten und mir aufhelfen wollten. Vielleicht sogar ins Krankenhaus bringen wollten. Die Schluchzer konnte ich nicht mehr zurückhalten. Sie erschütterten meinen Körper. Brachten mich, durch dieses Gefühl, fast zum Erbrechen und auch mein Magen meldete sich wieder. Wollte endlich etwas zu essen. Das interessierte mich jedoch wenig! Warum sollte ich überhaupt noch etwas zu mir nehmen? Warum .... ja... warum habe ich überhaupt solange auf Kai gewartet...? Ich hatte ihm vertraut! Seine letzten Worte.... waren die denn gar nichts wert? Ich konnte nicht mehr! Ich konnte nicht mehr!!! Ich vergrub mein Gesicht schnellstmöglich in meinen Händen, schaute noch einmal durch einen Schlitz meiner Finger, ob ich mich vielleicht doch irrte. Aber nein! Das dort war Kai.... Kai Hiwatari.... Schwer hiefte ich mich auf, um dann den Blick abzuwenden. So etwas wollte ich nicht sehen.... Langsam machte ich mich daran immer wieder einen Schritt vor den anderen zu setzen. Hörte auch nicht mehr darauf, dass sich hinter mir etwas regte. Jemand rief meinen Namen. Unverkennbar Kai. Anscheinend hatte er mich entdeckt.... und wenn schon..... wen interessierte es... Es gab nichts mehr, für das ich Leben konnte..... Kapitel 2: Netter Besuch?! -------------------------- Netter Besuch?! Seit zwei Tagen gehe ich nicht mehr aus diesem Teil des Hauses heraus, geschweige denn ganz in die Freiheit dieser Welt. Einer Welt, die vorher für mich noch mit Glück getränkt war. Doch jetzt steht sie im Abgrund. Es gibt für mich nichts mehr... Auf einem Tisch mittem im Zimmer liegt ein Messer... Oft in diesen Stunden habe ich schon über Selbstmord nachgedacht. Immerhin hält mich hier nichts mehr. Ich habe alles verloren und das schon vor mehreren Monaten.... ohne es zu wissen. Ich lebte mit einer Lüge, ... ohne es zu wissen. Und ich dachte, dass wenigstens du mich liebst... ************************* Flashback ************************************* Ein kleiner Junge mit langen schwarzen Haaren saß am Ende einer Treppe. Eigentlich sah er aus wie ein ganz normaler Junge, der sich etwas vom Spielen ausruhen würde. Beobachtete man ihn jedoch schärfer konnte man sehr gut erkennen, dass da mehr war. Die Augen waren trüb und unter ihnen zog sich geschwollene Haut. Die Gesichtsfärbung war rot und zeugte von Tränen, die in den letzten Stunden geweint worden mussten. Ein ständiges Zittern ging durch den Körper des Kindes. Durch die Temperatur des Tages auf keinen Fall auf die Kälte zu schieben. Wie lang er dort saß, wusste er nicht... Aber es mussten schon etliche Stunden gewesen sein, da die Sonne mittlerweile schon fast untergegangen war. "Ray...." Erschrocken schaute er auf, in andere Augen, die genauso wie seine gelblich funkelten. Schon seit er sich hierher gesetzt hatte, um nicht in Ohnmacht zu fallen, hatte er auf eine Nachricht des Mannes gewartet. Des Mannes, den er geholt hatte um seine Mutter noch vor dem Tod zu schützen, damit wenigstens sie überlebte. Der Tod seines Vaters hatte ihn schon zu sehr mitgenommen. Abwartend und hoffnungsvoll blickte er in die Augen des Arztes um etwas zu erfahren, doch vergebens. Eher war Trauer in diesen zu finden, als Aufmunterung und Freude, weil sie es geschafft hätte.... Sofort wendete er die Augen wieder ab. Er wollte es einfach nicht sehen... "Sie...." "Sie müssen nichts sagen, Mr. Adonas.... ich habe schon verstanden!", fuhr er ihn an. Wusste, dass diese Wut eigentlich nicht gegen diesen Herren gerichtet werden durfte, da er keine Schuld trug. Aber trotzdem handelte sein Geist so... Auch wenn es ihm kurz darauf schon wieder leid tat. Das Gegenüber zuckte kurz, ob des kalten Tons zusammen, lies sich aber weiter nichts anmerken. Kurz verbeugte er sich und wandte sich dann wieder zum Gehen. Immerhin musste noch dem Dorfältesten Bescheid gegeben werden und gleichzeitig auch die Familie des Jungen informiert werden. Einen 10-Jährigen konnte man nicht einfach alleine dastehen lassen, obwohl er wusste, dass die Eltern des Kleinen nie gewollt hätten, dass er in die Hände dieser Gierschlunde und Habenichtse kam. Kurz darauf wurde Ray der Schwester seines Vaters übergeben und musste deshalb das Dorf verlassen. Seit seine Mutter Tod war, verlies kein einzigstes Wort seine Lippen. Die Erwachsenen sagten nichts dazu, dachten sie doch, er würde so mit dem Tod seiner Eltern abschließen, außerdem interessierten sie sich sowieso nicht für die Gefühle des Jungen. Alle Arbeiten, die aufgetragen wurden, mussten erledigt werden, egal welches Wetter gerade herrschte, oder in welcher Verfassung Ray war. Geschlafen wurde auf trockenem Stroh bei den Kühen im Stall und zu essen gab es, wenn sie einmal zufrieden waren, als höchstes Lob eine warme Suppe. Sonst nur hartes Brot und einige Schlücke Wasser. Kurzum: Diese Familie hatte nicht ihren Neffen adoptiert, sondern einen Bediensteten, der die niedrigsten Arbeiten von allen verrichten musste. Und genau das bekamen sie auch. Er beschwerte sich nicht, machte alles und gehorchte, egal was ihm befohlen wurde. Doch mit der Zeit wurden seine Augen nur noch trüber und fast lebenslos. Viele munkelten, sie hätten bei ihm des öfteren einen schwarzen Schatten gesehen, der sich um ihn geschlungen hätte. So etwas wie der Teufel, der ihn kontrollierte. Doch niemand glaubte ihnen richtig, auch wenn ihnen der Junge immer unheimlicher wurde. ****************** Flashback end ******************************************** "Damals war ich irgendwie froh, als du weg warst... ich wusste, dass ich es mit den BladeBreakers und Mister Dickenson überstehen würde....." "Zeit, dass wir uns endlich mal wieder sprechen, Raymond Kon....", sprach er. Derjenige, bei dem meine Gefühle schon immer zerrissen waren. Sollte ich dich als Feind ansehen? Dich, der sich immer um mich gekümmert hat, der der einzigste war, der mich so akzeptiert hat, wie ich schon immer war? Oder sollte ich dich als Freund ansehen, obwohl du eigentlich das bist, was das Dunkle in den Gefühlen der Menschen beschreibt. Als was soll ich dich, Tod..., sehen? Es ist nur Ironie des Schicksals, dass du genau dann wieder in mein Leben getreten bist, als ich Kai mit diesem Flittchen gesehen habe. Ein Eis zusammen genießend. Sie ihm den Löffel in den Mund steckend und er genießerisch die Augen schließend. Und es ist auch irgendwie belustigend, dass du seit gestern Abend vor meiner Tür stehst und wild gegen sie klopfst. Oft mit Unterbrechungen um deine Knochen wenigstens ein bisschen zu schonen, doch auch das wird mich nicht umstimmen. Ich höre die Geräusche, ....... aber ich beachte sie nicht! Bin lieber in meinen Gedanken versunken,... die... in denen wir noch glücklich waren.... Tod steht die ganze Zeit an der Wand und beobachtet mich. Jede meiner Bewegungen. Schon damals hat er mir immer wieder gesagt, dass ich ihm nicht entkommen kann und oft gefragt, ob ich mit ihm gehen möchte. Ein Leben mit ihm anfangen und alles vergessen. Früher hatte ich trotz der Qualen immer wieder verneint, ... wusste ich doch, bzw. hoffte ich doch, dass meine Familie mich irgendwie im Inneren doch mochte und ich ihnen mit meiner Arbeit helfen konnte. Aber jetzt hat sich die Situation geändert! Ich wurde sogar mehrmals von meinem Gott, dem ich alles gegeben habe und immer noch gegeben hätte, angeführt! Belogen! Betrogen! Und gleichzeitig noch hintergangen! Ich weiß nicht, was er mit dem Satz "Ich liebe dich..... mehr als alles andere. Nie werde ich einen anderen neben dir haben...." bezwecken wollte und ich weiß auch immer noch nicht, warum denn nicht wenigstens eine Nachricht kam, in der stand, dass es aus war!? Aber ich weiß, glaube ich, was ich wirklich tun sollte... Tod hat recht... Ich sollte mit ihm reden... Bis jetzt hatte er sich im Hintergrund gehalten, wollte mir meine Gedanken schenken und mir ein wenig Zeit für mich lassen... Aber das hat sich erledigt. Kurz schließe ich noch einmal die Augen, versuche weiterhin das Klopfen gegen das Portal zu übergehen und schaue dann ernst zu ihm. In seinen Augen sehe ich genau das, was ich mir die ganze Zeit, die letzten fünf Monate, von dir gewünscht hatte. Freundlichkeit, Liebe und Geborgenheit im Blick. Wie in Hypnose greife ich zum Messer, dass bis jetzt immer noch an seinem Platz gelegen hatte, und richte es auf meine Brust. Tränen strömen immer noch meine Wangen entlang, doch ich kann und will sie nicht aufhalten! Du hast mir mein Herz gestohlen, Kai Hiwatari und hast es wie aus Spaß einfach so zerbrochen.... Das, was mir am wichtigsten war, der, der mir am wichtigsten war... Ich habe vor einiger Zeit einmal gelesen, dass man sich den Tod immer als die Person vorstellt, die einem die Liebe gestohlen hat. Früher war es mir gar nicht aufgefallen... die roten Augen in seinem Gesicht, die Silbriggrauen Haare und die Muskeln, die das Bild nur wunderbar vervollständigten. Mit dem letzten Gedanken an dir ramme ich das Messer in mich! Will alle Lebensgeister und das Leid auspusten! Und will dich vergessen.... Kai Hiwatari.... .... mein Engel des Todes..... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)