Manchmal braucht die Liebe einen zweiten Versuch von Wo_Ai_Ni (...geht weiter) ================================================================================ Kapitel 42: Das letzte Fünkchen Hoffnung...schwindet ---------------------------------------------------- Fu wälzte sich im Bett hin und her. Wie sollte das alles nur weiter gehen? Sie wusste, er wollte sie nicht. Aber warum beschlich sie plötzlich dieses Gefühl ihm doch nicht so egal zu sein? Es ergab alles keinen Sinn mehr und alles schien auch so verwirrend wie nie zuvor. Sie konnte mal wieder nicht einschlafen. Genervt aufstöhnend schlug sie schließlich die Bettdecke zurück und kletterte aus ihrem Bett. „Ich muss mich irgendwie ablenken, sonst werde ich noch total verrückt“, sagte sie laut und schlich die Treppen ins Erdgeschoss hinunter. Fu ließ sich auf das Sofa vor dem Fernseher sinken und schaltete diesen an. Auf einem der vielen Sender lief gerade ein Talentwettbewerb. Mokuba saß vor dem riesigen Plasmafernseher in der Kaiba Villa und zappte durchs Programm. Winter war eine schreckliche Zeit in seinen Augen. Es war kalt und ungemütlich, und wenn die Weihnachtstage vorbei waren, hatte man auch keine Lust mehr auf Schnee. Außerdem waren die Besucherzahlen von Kaibaland, das Mokuba so sehr liebte, im Winter nicht gerade hoch. War es doch zuerst etwas wärmer geworden, hatte das Wetter jetzt schlagartig umgeschlagen. Es war den Leuten einfach zu kalt. Während er so durch das Programm zappte, blieb er auf einem Sender hängen. Dort wurde so eben die Aufzeichnung eines Talentwettberwebes gesendet. Als hätte es keinen besseren Zeitpunkt geben können, hatte Mokuba gerade die perfekte Idee, wie man die Besucherzahlen von Kaibaland auch im Winter etwas anheben konnte. „Ein Talentwettbewerb?“, fragte Ming Li verwundert. „Ja, ich war auch erstaunt, ist wohl Mokubas Idee gewesen. Kaiba denkt sich so etwas bestimmt nicht aus.“ „Wahrscheinlich. Aber das ist schon ne gute Marketingstrategie, man merkt, dass Mokuba zu einem Geschäftsmann erzogen wurde.“ „Und was meinst du? Soll ich es versuchen?“, fragte Fu ungeduldig. „Unbedingt. So eine Chance darfst du dir nicht entgehen lassen. Vielleicht wirst du ja entdeckt.“ „Du weißt schon, dass ich das nur mache, um Seto näher zu kommen, ja?“ „Jaja ich weiß, obwohl ich mittlerweile echt nicht mehr verstehen kann, warum du diesem Kerl noch so hinterher läufst“, meinte Ming Li etwas genervt. „Nur weil du keinen Kontakt mehr zu Bakura hast, musst du das nicht an mir auslassen. Wann kommst du eigentlich nochmal?“, fragte Fu ihre beste Freundin. „Nicht so bald. Großmutter ist furchtbar reizbar. Sie redet die ganze Zeit davon mich zu einer guten, hart arbeitenden Hausfrau und Mutter zu erziehen. Das nervt. Überall auf der Welt können Frauen machen was sie wollen, nur in unserem kleinen Dorf lebt man noch 100 Jahre im Rückstand.“ Fu lachte. Sie erinnerte sich daran, wie seltsam man ihre Mutter angesehen hatte, als sie noch klein war. Das Ho Tsung eine Ausländerin geheiratet hatte, hatte niemand so recht akzeptiert. Erst als ihre Mutter sich als sehr arbeitsam herausstellte, wurde sie im Dorf akzeptiert. „Naja, wie auch immer, was soll ich eigentlich singen?“ „Keine Ahnung“, antwortete Ming Li. „Ich dachte an einen Song auf Mandarin.“ „Hä...warum das? Dann versteht dich dort doch niemand.“ „Das macht auch nichts. Der, den ich erreichen will, spricht Mandarin. Und vielleicht ist es gar nicht so schlecht, wenn nur er mich versteht.“ „Das musst du wissen...äh...moment mal...“, sagte Ming Li und war einen Moment vom Apparat verschwunden. Einige Sekunden später kam sie zurück. „Tut mir Leid, aber Großmutter will wieder irgendwas von mir. Wir reden heute Abend noch mal, oder so. Bis dann.“ Die Stimme Ming Lis war verschwunden und der Apparat war tot. Fu dachte sich ins Geheim, dass es doch ungemeine Vorteile hatte, in einem so modernen Land wie Japan zu leben, während in den kleinen Dörfern der chinesischen Provinzen die Menschen tatsächlich noch einige Jahre zurück lagen. Von ihrer Idee begeistert rannte sie in ihr Zimmer, nahm dabei immer zwei Stufen auf einmal. Der Abend des Talentwettbewerbes war gekommen. Wie Mokuba es vorher gesagt hatte, war Kaiba Land voller Menschen. Seto, der nur seinem Bruder zuliebe zugestimmt hatte, war nach wie vor nicht begeistert. Kaiba Land sollte ein Vergnügungspark sein, und keine öffentliche Bühne für irgendwelche Verrückte, die glaubten ein zweifelhaftes Talent zu besitzen. Wie auch immer, jetzt galt es die Idee seines Bruders durch zu stehen. Viele Menschen hatten sich an der Anmeldung versammelt. Fu kam auch gerade dazu. Sie hatte sich lange darüber Gedanken gemacht, wie sie diese Gelegenheit nützen würde, hatte das passende Lied und das passende Outfit ausgesucht. Obwohl es noch sehr kalt war, trug Fu ein weißes, knie langes Kleid und weiße Sandalen. Dazu eine beigefarbene Jacke. Natürlich wusste sie, dass sie sich alle Gliedmaßen abfrieren würde, doch was tat man nicht alles, um hübsch auszusehen. Fu war sehr überrascht, wie unterschiedlich die „Talente“ hier doch waren. Da gab es Jongleure und Komiker, Tänzer und sogar Zauberer, außerdem waren viele mit ihren Haustieren gekommen. Man sah trainierte Hunde, die jedoch so gar nicht taten, was ihre Besitzer verlangten, und angeblich sprechbegabte Vögel, die ihren Besitzer jedoch nur verständnislos ansahen. „Vielleicht hätte ich auch Kater Seto mitbringen sollen“, schmunzelte Fu in sich hinein. Dann wurde sie auch schon aufgerufen. Eine Dame in adretter Kaiba Land Kleidung erfragte ihren Namen, ihr Alter und ihr Talent. „Ich heiße Fu Chan und bin 18 Jahre alt und heute Abend möchte ich gerne etwas singen.“ Als die freundliche Dame alle Daten aufgenommen hatte, wurde Fu eine Nummer ausgeteilt und eine ungefähre Wartezeit vorausgesagt. So entfernte sich die junge Chinesin von der Anmeldung und sah sich den Veranstaltungsort genauer an. Sie war schon einmal in der Nähe von Kaiba Land gewesen. Damals hatte sie diese zweifelhafte Wahrsagerin getroffen, in ihrem seltsamen Zelt und mit ihren seltsamen Voraussagen. Außerdem trug sie seitdem immer den kleinen Anhänger in ihrem Portmonaie, den sie von der Wahrsagerin erhalten hatte. „Wie hieß die Frau nochmal? Madame Rochizée oder so?“ „Hey, ist das nicht Fu?“ Verwundert drehte Fu sich um. Von einer Imbissbude winkten ihr Yugi, Joey und Téa zu. „Irgendwie kein Wunder, dass die hier sind, oder?“, fragte sie sich selbst, ging dann lächelnd auf ihre bald ehemaligen Mitschüler zu. „Hey Leute!“ „Was machst du denn hier?“, fragte Téa lächelnd. „Naja, ich dachte ich versuch mal mein Glück als Sängerin. Vielleicht werde ich ja entdeckt“, log Fu so ernsthaft wie möglich. „Cool, das müssen wir sehen, nicht wahr?“, sagte Joey. Die anderen beiden nickten und Fu verbrachte noch ein paar Minuten bei Ihnen, bis der Wettbewerb los ging. Von den 101 Teilnehmern, die sich angemeldet hatten, war sie Nummer 56. So hatte sie genügend Zeit sich die Talente der anderen anzusehen, von denen manche sehr gut waren, andere äußerst fragwürdig. Die hochbegabten Tiere rannten manchmal die Jury, zu der auch Mokuba gehörte über den Haufen und allgemein gab es wirklich viel zu lachen. Eine Teilnehmerin begeisterte Fu am Meisten. Es handelte sich dabei um eine junge Frau, vielleicht zwei Jahre älter als sie, namens Yuka Ibara, die eine wahnsinnig schöne Version des Ayumi Hamasaki Songs Evolution wiedergab. Schließlich waren es noch zwei Kandidaten vor ihr. Da das Event auch im Fernsehen ausgestrahlt wurde, verkündete der Moderator bereits die nächsten drei Kandidaten an und schickte dann die Fernsehübertragung in die Werbung. Auch Seto verfolgte die Übertragung, und erfuhr erst durch die letzte Ansage, dass seine chinesische Bekannte auch teilnahm. Er hatte eigentlich gar keine Lust sich den restlichen Wettbewerb anzusehen, und eigentlich wäre dies der beste Moment gewesen, die Veranstaltung zu verlassen. Er konnte den Rest getrost Mokuba anvertrauen, es war schließlich auch dessen Idee gewesen. Dennoch gab es da immer noch diese innere Stimme, die ihn dazu auffordern wollte, mit dem Mädchen zu reden. Diese Stimme, die mehr über das Mädchen Fu Chan erfahren wollte. Er verließ den Technikraum und auch das Gebäude. Immer wieder sagte er sich selbst, dass es besser sei, sofort zu gehen, und es keinen Sinn hatte und völlig bescheuert war, mit der Chinesin reden zu wollen. Trotzdem, diese andere Stimme hatte längst schon eine stärkere Kontrolle über sein Handeln, sodass er sich schließlich als Ultimatum setzte, sich aus Spaß ihr kleines Talent anzuhören und danach sofort zu gehen. Dass er sich eigentlich danach sehnte, sie zu sehen, wollte er nicht wahr haben und konnte er auch nicht akzeptieren. Neben der Bühne, wo ständig Techniker und Maskenbildner umher eilten, blieb er stehen. Von hier aus konnte er schräg auf die Bühne sehen und es blieb zu vermuten, dass die Wettbewerber auch nicht bemerkten, wenn man sie beobachtete. Schließlich verabschiedete sich Nummer 55 von dem Publikum, der Mann mit seinem leider sehr stummen Vogel und Teilnehmerin Nummer 56, Fu Chan wurde angekündigt. Seto hatte sie an diesem Tag noch nicht gesehen und war schon etwas neugierig, wie sie sich anstellen würde. Schließlich betrat Fu in ihrem weißen Kleid, dass sie vielleicht etwas zu blass erscheinen ließ, die Bühne. Mokuba, der in der Jury saß, winkte ihr zu. Die Scheinwerfer fielen so hell auf die Bühne, dass man das Publikum gar nicht mehr sehen konnte, was aber gar nicht so schlecht war, da es auch Lampenfieber verhinderte. Ein paar Sekunden atmetet Fu tief ein und aus, dann stellte sie sich kurz vor, wie sie es zuvor auch bei der Anmeldung getan hatte. „Und was möchtest du singen?“, fragte eines der Jurymitglieder, ein Radiomoderator aus Tokio. „I wanna be with you von Xu Jie Er“, antwortete Fu, versicherter sich noch einmal, dass die Dame, der sie ihre Aufnahme der Melodie gegeben hatte, diese auch abspielen würde und konzentrierte sich dann ganz auf die Musik. Alle lauschten. I WANNA BE WITH YOU (Xu Jie Er) Mei li qi Zong shi lan yang yang di  Lai zhe ni Huai li wan pi xi xi  Shi gai zuo xie shi qing Xin li you tian mi de  Bu xiang yao bu xiang yao zheng kai yan jing  Wo he ni Pin lv ru ci jie jin  Mei ya li Zi zai zuo wo zi ji  Di yi ci gan shou Zhe yang ai de jue xin  Zhi xiang yao Zhi xiang yao He ni yi qi  I WANNA BE WITH YOU Ai ni hao xing fu  Xiang yao he ni jian zao yi ge ai de xiao wu  I WANNA BE WITH YOU Ai ni hao man zu  Xiang shou zui tian mei de shu fu You ni de he hu wo bu zai gu du Übersetzung: I Wanna Be With You (Jill Xu) I have no strength, I'm always lazy  I blame you, and your naughty heart  I should be doing something, but there's something sweet in my heart  I don't want, I don't want, to open my eyes  You and I have such close frequencies  There's no pressure, I'm free to be myself  It's the first time I felt so determined to love  I only want, I only want, to be with you  I wanna be with you, loving you is so lucky  I want to build a loving home with you  I wanna be with you, loving you is so satisfying  Enjoying the sweetest restraint, with your protection I won't be lonely again Fu konzentrierte sich darauf so viel Emotionen wie nur möglich in die Musik zu legen, und es gelang ihr auch. Sie war vielleicht nicht die beste Sängerin und hatte sicher noch einiges zu lernen, aber im Moment war sie definitiv die gefühlvollste, die dieses Publikum je gehört hatte. Und das empfanden auch Yugi und die anderen, die begeistert lächelten. Mokuba, der zwar nicht ganz objektiv in diesem Fall war, schien es auch ziemlich gut zu gefallen. Dass zwar nur ein paar wenige diesen Text verstanden, stört scheinbar niemand, außer dieser einen Person, die ihn ganz genau verstand. Seto Kaiba, der zuerst einmal recht überrascht war, dass sie unbedingt in ihrer Muttersprache singen wollte, verstand bereits nach den ersten Zeilen, warum sie das tat, und war darüber gar nicht glücklich. Trotzdem konnte er sich nicht einfach umdrehen und gehen. Es war so verdammt schwierig zu begreifen, dass dieses Mädchen es mit ihren Gefühlen tatsächlich ernst meinte. Und sich eingestehen, dass er nicht ganz unberührt von ihr blieb, war noch um einiges schwerer. Er mochte ihre Stimme, sowohl beim Sprechen, als auch beim Singen. Und vielleicht mochte er auch sie als Person. Aber er konnte es sich einfach nicht eingestehen. Er wusste genau, dass sie ihn damit direkt ansprechen wollte, und dass sie es in ihrer Sprache sang, tat sie nur deshalb, damit er es als einziger verstand. Seto wusste nicht mehr, was er tun sollte. Er befürchtete gar keine Chance mehr zu haben, sie los zu werden. Und das Schlimmste daran war, dass er keine Chance mehr hatte, weil er es selbst nicht wollte. Er beobachtete sie noch eine Weile, bis sie sich plötzlich für ein paar Sekunden von dem Publikum abwendete, und dabei seinen Blick traf. Sie war ein wenig erschrocken, lächelte dann jedoch. Sie drehte sich noch einmal zum Publikum, doch als sie am Ende ihres Songs wieder nach Seto suchte, war dieser verschwunden. „Wo ist er denn hin?“, fragte sie laut und lief noch von der Bühne, ehe das Publikum fertig applaudiert hatte. Hinter der Bühne liefen so viele Menschen herum, Techniker, Kandidaten, dass sie verzweifelt nach dem einen Mann suchte, mit dem sie doch unbedingt reden wollte. Angestrengt blickte sie um sich, und tatsächlich entdeckte sie ihn. Er war gerade dabei den Veranstaltungsort zu verlassen. Fu lief ihm nach. „Kaiba, bitte warte“, rief sie, doch er schien sie nicht zu hören oder nicht hören zu wollen. Schließlich hatte sie ihn eingeholt. Sie stellte sich ihm in den Weg. „Sag mal, hast du Tomaten in den Ohren?“, fragte sie halb belustigend. „Nein, aber du scheinst es absolut nicht zu begreifen, wenn du Fehl am Platz bist“, antwortete er barsch. Verwundert stellte Fu fest, dass Seto hingegen der üblichen Art, mit ihr in Mandarin sprach. Ohne darüber nachzudenken, tat sie es ihm gleich. „Was meinst du mit Fehl am Platz? Darf ich nicht hier sein? Wenn das so ist, hättest du mir ein Schreiben schicken sollen, dass für mich dieser Ort gesperrt ist.“ Eigentlich meinte Fu es mit dieser Aufforderung nicht so ernst, und verstand diese anfangende Diskussion eher als Spaß. Doch hätte sie Seto eigentlich so gut kennen müssen, dass er nicht besonders oft Spaß verstand. „Du bist so unglaublich naiv. Wie kann ein normaler Mensch nur so begriffsstutzig sein. Muss ich dir wirklich aufschreiben, dass ich weder heute noch in irgendeiner Zeit der Zukunft Interesse daran habe, mit dir ein Gespräch zu führen?“ „Du hast kein Interesse daran mit mir zu Reden? Warum tust du es dann die ganze Zeit? Ach und noch etwas, warum redest du mit mir in Mandarin?“, fragte Fu herausfordernd. „Weil du vielleicht nur so verstehst, dass ich kein Interesse an dir habe.“ Fu verschlug es einen Moment die Sprache. Sie war mal wieder so verletzt und wütend über diesen Mann, dass sie weinen und schreien zugleich könnte. „So, dann sag ich dir jetzt einmal etwas in deiner Sprache, dass du hoffentlich verstehst. Ich weiß nicht, wie oft ich noch sagen soll, dass ich kein Interesse daran habe, dich in irgendeiner Weise zu ändern, wie es anscheinend Yugi und die anderen immer wollten. Ich will doch einfach nur, dass du mich verstehst. Dass du begreifst, wieso mir so viel an dir liegt. Ich liebe dich, kannst du das denn nicht verstehen?“ Eine lange Minute des Schweigens trat ein. Seto konnte sie einfach nicht begreifen. Ihr ganzes Verhalten wirkte so unwirklich. Und dennoch wusste er, dass er es gerne begreifen würde. Er würde sie gerne verstehen, auch wenn es noch so verrückt schien. Es musste doch einen Grund geben, wieso sie so war, wie sie war. Und auch warum sie ihn plötzlich so interessierte. „Kannst du nicht einfach aufgeben?“, fragte er schließlich fast schon bittend. „Ich gebe niemals auf, solange es noch eine ganz geringe Chance gibt. Und auch wenn du mich jetzt für verrückt hältst, ich will einfach daran glauben, dass es noch eine kleine Chance gibt, dass du mich mögen könntest.“ Sanft lächelnd sah sie ihn an. Kaiba erwiderte ihren Blick einen Moment. Ihm fiel nichts mehr ein, was er darauf sagen konnte. Als Fu ihn so ansah, geschah plötzlich etwas, womit sie niemals, nicht in 1000 Jahren oder ihren kühnsten Träumen gerechnet hätte. Wie in Zeitlupe wirkte es auf sie, doch in Wirklichkeit dauerte es keine Minute. Und ehe sie noch etwas sagen konnte, spürte sie plötzlich Setos Lippen auf den ihren. In einem Moment, der scheinbar von der Zeit weggerissen worden war, hatte er sich zu ihr gebeugt und sie geküsst. Ein Gefühl wie Tausend Schmetterlinge breitete sich in ihrem Körper aus, obgleich sie sich diesen Moment nicht erklären konnte. Sie wusste nicht einmal, ob es real oder Träumerei war. Und, obwohl es eine Ewigkeit zu dauern schien, endete es in weniger als einer Minute. Plötzlich stand sie wieder da, einige Zentimeter von ihm entfernt, starrte sie wie weggetreten in die Luft. „Was...“, hauchte sie gerade noch so heraus, als sie von Seto unterbrochen wurde. „Du kannst jetzt aufgeben. Es besteht nicht die geringste Chance, dass ich jemals etwas für dich empfinden könnte.“ Fus Atem setzte aus. Wie ein Schlag ins Gesicht trafen sie diese Worte. Seto sah sie mit kalten Augen an. Nichts als Verachtung, nichts als Gleichgültigkeit schien er ihr entgegen zu bringen. Und plötzlich begriff Fu. Er hatte dies nur getan, um ihr endgültig so weh zu tun, dass sie aus seinem Leben verschwinden würde. Während Seto sich umdrehte und verschwand, blieb Fu wie angewurzelt an der Stelle stehen. Ihre Sicht begann zu verschwimmen, Tränen füllten ihre Augen, doch sie war nicht in der Lage sie ihren Weg über ihre Wangen gehen zu lassen. Die Kraft aus ihren Beinen war verschwunden, sie sackte auf die Knie. Fu fühlte sich, als habe man ihr das Herz herausgeschnitten, mit einem stumpfen Messer. Die Wirklichkeit verschwand, um sie herum wurde es schwarz. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)