Manchmal braucht die Liebe einen zweiten Versuch von Wo_Ai_Ni (...geht weiter) ================================================================================ Kapitel 7: Hector Roqueraltiques und sein Sohn ---------------------------------------------- Voila, das 7. Chapter! Los gehts... Hector Roqueraltiques und sein Sohn "Du hast WAS?" Entgeistert starrten mich 5 Augenpaare, zu denen jeweils weit aufgerissene Münder gehörten, an. "Ja ganz genau, ich war gestern bei Seto Kaiba." Entgegnete ich den Augenpaaren, die zu Yugi Muto, Téa Gardner, Joey Wheeler, Duke Devlin und Tristan Taylor, gehörten. "Das glaub ich ja jetzt nicht. Seit wann lädt Kaiba normale Menschen zu sich ein?" Entrüstete sich Joey, schon beinahe schockiert. "Tja, frag das nicht mich. Ich kann nur sagen, dass es grauenvoll war. Langsam verstehe ich euch, Leute." Nachdem auch dem letzten meiner 5, mittlerweile Freunde; ich kann nichts dafür, sie haben mich gezwungen;, klar geworden war, was ich ihnen gerade berichtete, wollten sie unbedingt wissen, was gestern genau passiert war. Also begann ich mit der langen Leier, von dem Besuch in Kaibas Villa über den, von mir jetzt nur Bandwurm genannten Bericht Rolands über den Virus im Computersystem, bis hin zu meiner aufdringlichen Art Kaiba auf Schritt und Tritt zu folgen. Nur eines ließ ich aus, und zwar die Sache mit der Entlassung. Ich hätte mich doch zu lächerlich gemacht, hätte ich ihnen davon erzählt. Und ein bisschen Stolz wollte auch ich mir bewahren. "Naja und danach haben wir nicht mehr so viel Zeit gehabt am Projekt zu arbeiten, also war mein Tag gestern praktisch reine Verschwendung meiner Lebenszeit." Beendete ich gähnend meinen Vortrag. Die anderen hatten mir bis zuletzt gespannt zugehört, schienen nun aber etwas enttäuscht über den Ausgang des Tages zu sein. Weshalb bloß? Was hatten sie sich denn groß erwartet? Manchmal konnte ich diese merkwürdige Clique wirklich nicht verstehen. Ich wandte mich meinen Freunden ab, um aus dem Fenster zu sehen. Es war bereits Nachmittag eines wunderschönen, warmen Sommertages. Die Sonne brannte angenehm warm von oben herab, die Luft war nicht zu trocken und hin und wieder wehte ein laues Lüftchen durch die Bäume. Direkt nach der Schule war ich mit Yugi und den anderen hier her gekommen, in die wohl langweiligste Eisdiele von ganz Domino. Noch eine Woche, dann würden endlich die von allen heiß ersehnten Sommerferien beginnen. Meine Güte, wie lange ich mich darauf gefreut hatte. Wenn ich sehr viel Glück hatte, würde ich vielleicht die ganzen Ferien über keinem Seto Kaiba begegnen müssen. Bis dahin war ich ihn leider noch lange nicht los. Da wir, aufgrund eines unvorhergesehenen Virusproblems, gestern nicht wirklich an unserem Projekt arbeiten konnten, musste ich mich wohl oder übel ein weiteres Mal mit dem Sonnenschein der ganzen Stadt treffen. Darauf freute ich mich jetzt schon. Uns blieben, außer heute noch zwei Tage zur Bearbeitung der Aufgabe, Zeit genug um sich noch mehrere Male mit Seto anzulegen. Heute jedoch hatte ich keine Lust, zudem war es so ein schöner Tag. Ganz egal was kommen würde, Seto würde ich heute ganz sicher nicht sehen. "Also Leute! Was wollen wir heute machen? Die Freibäder sind garantiert gerammelt voll und im Park ist sicher auch die Hölle los. Also, was schlagt ihr vor?" Meldete sich nun Téa zu Wort. "Die Spielhallen sind heute bestimmt fast leer und kühl ist es dort auch." Schlug Joey vor. Nach kurzem Überlegen stimmten die anderen zu, alle außer mir. Ich hatte keinen wirklichen Gefallen an den Spielhallen, jedenfalls heute nicht, außerdem hatte ich meinem Vater versprochen heute im Restaurant auszuhelfen. "Sorry Leute, aber ich kann nicht. Muss heute im Restaurant helfen. Heute Abend haben wir ne Gesellschaft mit zirka 40- 50 Personen, da muss noch einiges vorbereitet werden. Vielleicht ein andermal." Dies bewirkte bei den anderen eine sichtliche Enttäuschung. Immerhin hatten sie so lange gebraucht, sich mit mir anzufreunden und nun hatte ich keine Zeit für sie. "Na also gut! Dann sehn wir uns wohl morgen!" Meinte Duke schließlich, während die anderen nickend zustimmten. "Ok! Dann macht's gut Leute und noch viel Spaß!" Mit einem kurzen Wink verabschiedete ich mich von meinen Freunden und verließ die Eisdiele. Mein nach Hause Weg würde dieses Mal etwas länger dauern als gewöhnlich. Erstens lag das daran, dass die Eisdiele fast am anderen Ende der Stadt lag, zweitens war ich heute so dermaßen träge, dass ich doppelt so langsam, als sonst ging. Komisch, dass es mir vorher noch nicht aufgefallen war, aber es war verdammt heiß. Die Straße glänzte, als ob sie nass wäre, so sehr brannte die Sonne darauf. Und ich, mit meinen langen, schwarzen Hosen, den ebenfalls schwarzen Turnschuhen und dem pinkfarbenem Top, bekam diese voll ab. Das erste, was ich wohl machen würde, wenn ich heim käme, wäre mir andere Klamotten anziehen. Gähnend schlich ich wortwörtlich die niemals endende Straße zum kleinen Chinarestaurant mit dem Namen Chinese Cook hinauf. Auf meinem Weg lag auch die KC, wie immer unberührt und als wäre sie verlassen. Nach einer Ewigkeit und 15 Minuten stand ich vor unserem kleinen Restaurant und ging hinein. Schon von weitem hörte ich Paps in der Küche rumoren. Kürzlich, oder auch gestern, hatte sich nämlich kurzfristig eine chinesische Reisegruppe bei uns angekündigt, die auf einer Rundreise durch Japan war. Wie sie ausgerechnet auf unser Restaurant kam, keine Ahnung. "Hey Paps! Ich bin wieder da!" Schrie ich durch die halb-offene Küchentür. Direkt hinter der Küche lag der zweite Teil unseres kleinen Anwesens, genauer gesagt der Speisesaal für die Gäste. Unser Haus hatte 2 Eingänge. Einen, mit dem man direkt in unsere Wohnung kam, den anderen, der sogleich ins Restaurant führte. Verbunden waren die beiden Teile durch die Küche. "Paps? Hast du nicht gehört? Ich bin wieder da!" Rief ich erneut, wobei ich den Kopf durch die Türspalte streckte. "Gut, dass du endlich kommst, Fu! Es gibt noch ein paar Dinge, die du erledigen musst. Wir brauchen noch Reis und diverse andere Sachen. Hab ich dir alles auf den Zettel geschrieben, der an dem Kühlschrank hängt. Geh die Sachen bitte gleich besorgen." Nichts, keinerlei Begrüßung. Das erste, das ich von meinem Vater hörte, waren Befehle, mal wieder. Aber was solls? Er hat schließlich alle Hände voll zu tun. "Ja, ok! Ich geh mich nur schnell umziehen, dann verschwinde ich!" Mit diesen Worten verließ ich die Küche wieder, riss schnell noch den Zettel vom Kühlschrank, ging hinauf in mein Zimmer. Müde ließ ich mich zunächst auf dem Bett nieder und starrte an die Decke. "Menschenschinderei, und das bei dem Wetter!" Fluchte ich leise vor mich, rappelte mich aber sogleich wieder auf um den Kleiderschrank zu plündern. Irgendwo hier musste sich doch was Brauchbares zum Anziehen finden lassen. Suchend kramte ich meine Pullis, Hosen und Jacken zur Seite um endlich an meine Sommersachen zu gelangen. Nach mehreren hin und her, entschied ich mich zu einer kurzen, blauen Hose, im normalen Sprachgebrauch auch Hotpants genannt, sowie einem weißen, engen Top, das, für meine Verhältnisse ein wenig tief ausgeschnitten war und auf der Brust einen schwarzen Drachen präsentierte. Was den Ausschnitt anbelangte, war es mir relativ egal. An solchen Tagen konnte man durchaus auch mal aufreizend angezogen sein. Noch schnell meine Sandalen gepackt, flitzte ich nach unten. In der Kommode neben unserer Eingangstür kramte ich noch nach Paps' Geldbeutel, riss die Haustür auf und knallte sie mit Lust an der Freude wieder zu. Meine gute Laune war wieder da, warum auch immer?! Auf jeden Fall hüpfte ich pfeifend unsere kleine Straße hinunter bis zur Hauptstraße. Dort herrschte mal wieder ein reger Verkehr. Kein Wunder, es war 4 Uhr nachmittags und Rush Hour. An der Fußgängerampel musste ich warten. Dabei ließ ich kurz meine Blicke umherschweifen, die letzten Endes an der KC hängen blieben. Vor derselben stand eine silbernen Limousine, definitiv nicht Kaibas, die mir zuvor nicht aufgefallen war. "Seltsam! Ob, die vorhin auch schon da gestanden hat? Vielleicht hat Kaiba ja Besuch. Bestimmt ein Geschäftspartner. Jemand anderes besucht ihn ja sicher nicht." Eigentlich wollte ich mich damit wieder meiner Fußgängerampel widmen, doch die Neugierde war stärker. Zumindest die Limo wollte ich mir mal genauer anschauen. So wechselte ich also die Straßenseite und lief rüber zum Hauptgebäude der KC. Diese Limousine glich der Kaibas nun mal gar nicht. Im Gegensatz zu Kaibas, die schlicht, schwarz und von BMW war, gehörte diese wohl zu den Hochglanzkarren und Snobschlitten von Mercedes. Der, dem diese gehörte, musste wohl noch größenwahnsinniger sein als Kaiba. Ging das denn überhaupt noch? Noch eh ich auf diese Frage eine Antwort finden konnte, rempelte mich irgendwas äußerst unsanft von hinten an. Etwas verwirrt, da ich darauf nun gar nicht vorbereitet war, torkelte ich etwas zur Seite und betrachtete mir diesen unhöflichen Flegel. Dieser stand mit dem Rücken zu mir, schien mich nicht bemerkt zu haben. //Also so was gibt's doch jetzt nicht. Ist das ein Rüpel. Rennt mich einfach so um und tut dann, als hätt er mich nicht gesehen.// So etwas ließ ich natürlich nicht auf mir sitzen. "Hey du! Schon mal was von Entschuldigung gehört? Bei dir haben sie bei der Geburt wohl auch die Manieren vergessen." Verdutzt drehte sich der Angesprochene zu mir um. Jetzt sah ich ihn in voller Montur. Er hatte hellblonde Haare, heller als Joey, blaue Augen, hellblau, nicht wie die von Kaiba, war etwa so groß wie Kaiba; gemein, alle sind so groß!; und hatte ein Lächeln auf den Lippen, dass mich wahrlich ekelte. Kein Plan warum, aber mir war sofort klar, dass dieser Typ mir für alle Zeit unsympathisch bleiben würde. "Oh Verzeihung, Süße! Ich hatte dich wirklich nicht gesehen. Wenn, hätte ich dich niemals angerempelt. So einem hübschen Mädchen, wie dir, darf man doch keinen Schaden zufügen." Sein widerliches Lächeln wurde noch größer. "Also erstens, hab ich dir nie erlaubt, mich Süße zu nennen, und zweitens, pass das nächste Mal besser auf!" Konterte ich schnippisch, wohl hoffend mir den Kerl so vom Hals zu schaffen. Doch das war falsch gedacht. Ganz im Gegenteil, der Kerl wurde nur umso ekelhafter. "Nanana...also wirklich Schätzchen! Wir wollen doch mal nicht so zickig sein. Zu so einen schönen Mädchen passt ein Lächeln doch viel besser! Außerdem solltest du dich glücklich schätzen, denn du bist gerade deinem Traumprinzen begegnet!" "Albtraumprinz passt da wohl eher. Sorry, aber du widerst mich echt an. Ich glaub, ich verzieh mich!" Schon bereit zu gehen, merkte ich plötzlich, wie mich jemand von hinten am rechten Handgelenk packte. "Jetzt komm schon! Ich weiß doch, dass du mich willst!" Meinte der absolut widerwärtige Kerl. "Sicher doch! Genauso gerne wie die Masern oder die Pest. Und jetzt lass mich auf der Stelle los, oder es setzt was!" Er war wirklich kurz davor mich stink wütend zu machen. Wenn ich etwas mehr hasste, als Seto Kaiba, dann waren es notgeile Kerle die jedes weibliche Wesen, das nicht bei 3 auf den Bäumen war, flach legten. "Gérard, lass das! Wir müssen los, also komm jetzt!" Meldete sich plötzlich eine dunkle, etwas bedrohlich klingende Stimme aus Richtung der silbernen Limousine. Verwundert drehte ich meinen Kopf in dieselbe Richtung und erkannte einen Mann, etwa mittleren Alters in einem roten, völlig geschmacklosen Anzug. Außerdem trug er einen roten Hut, sowie eine gelbe Sonnenbrille, die nun ganz und gar nicht zu den anderen Sachen passte. Dieser Jemand war soeben in seine Limo gestiegen, nachdem er mir und dem Widerling namens Gérard noch einen kurzen Blick zugeworfen hatte. "Schade, meine Süße, aber ich muss gehen. Wir sehen uns sicher noch mal wieder, darauf freu ich mich jetzt schon!" Daraufhin löste Gérard seinen Griff und bewegte sich in einem Gang, der wahrscheinlich auszudrücken vermochte *cooler geht's nicht* zur Limo, in die er dann einstieg. "Ja hoffentlich begegnen wir uns wieder, dann werd ich dir nämlich gewaltig eine verpassen, du ekelhafter Kotzbrocken!" Zischte ich der nun wegfahrenden Limousine noch hinterher, während ich mir angewidert das Handgelenk rieb. Kurz zuvor im Büro von Seto Kaiba: "Ich habe keinerlei Interesse an einer Partnerschaft mit ihrer Firma, Mister Roqueraltiques. So weit ich weiß, ist Jeu de Roqueraltiques auch nur eine zweitklassige Firma, die nicht gerade Gewinne in den letzten paar Monaten aufzuweisen hatte." Kommentierte Kaiba ungerührt seinem Gegenüber, dem das nun nicht gerade gefiel. Sein Gegenüber war übrigens ein großer Mann, mittleren Alters in einem roten Anzug. Er war kein Unbekannter für Kaiba, denn seit etwa 6 Monaten versuchte er immer wieder eine Partnerschaft zwischen der Kaiba Corp und seiner französischen Spielefirma Jeu de Roqueraltiques zu erwirken. Leider, oder besser Gott sei Dank immer ohne Erfolg. Dies lag jedoch nicht einmal daran, dass, wie Kaiba schon sagte, die Firma zu wenig Gewinne machte, sondern deswegen, weil im Umlauf war, dass besagte Firma möglicherweise mit der Cosa Nostra (der italienischen Mafia) zusammenarbeite. Und diese Gerüchte waren Kaiba nun doch zu heikel, um sie einfach zu übersehen. Noch dazu hegte er eine nicht gerade geringe Abneigung gegenüber Hector Roqueraltiques und besonders dessen schmalzigen Sohn Gérard. Er hatte zwar noch nicht wirklich viel mit dieser aus Frankreich stammenden Firma zu tun, doch solche Leute, wie es die Roqueraltiques waren, kannte er nur zu Genüge. Eine seriöse Firma würde sich nicht in 1000 Jahren mit JdR einlassen. "Aber Mister Kaiba, es würde ihnen doch nur Profit einbringen, wenn sie mit uns kooperieren. Ich sage ihnen, sie würden es sicher bereuen!" Erwiderte Mister R. viel zu freundlich und total einschleimerisch. "Nein Mister R. ich habe ihnen gesagt, was ich darüber denke. Also vergessen sie's. Die KC wird mit der JdR keine Partnerschaft eingehen. Auf Wiedersehen." Ohne noch ein einziges Wort zu verlieren, hatte Seto Kaiba den großen Chef der JdR elegant aus seinem Büro geworfen. Den würde er so schnell sicher nicht wieder sehen, dachte er sich zumindest. Keine Miene verziehend, aber innerlich vor Wut schäumend, verließ der gedemütigte Chef der JdR die KC und ging wieder zu seiner, davor parkenden, silbernen Limousine. Fortsetzung folgt... Bye Furan :-) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)