Alarm für Cobra 11 von abgemeldet (Die Praktikantin) ================================================================================ Kapitel 22: ------------ "Soll ich dich nach Hause fahren, oder willst du erst noch mal zur PAST?", fragte Semir Tom. "Wenn du mich morgen früh abholst, kannst du mich gleich nach Hause fahren, dann sparst du dir den Umweg über die PAST!" "Gut, dann sei aber morgen ja pünktlich fertig. Sonst kannst du mit dem Fahrrad zum Dienst kommen!" "Ja, Chef!", versicherte Tom ihm. Als Semir eine Stunde zu spät endlich die Wohnungstür aufschloss, wartete Andrea bereits auf ihn. "Na endlich, wo warst du denn so lange?", empfing sie ihn. "Wir hatten noch einen wichtigen Einsatz. Und ist es gelungen ein Drogenlabor zu stürmen. Wie geht es Sandy?" "Besser, sie liegt auf der Couch und schläft. So langsam wird sie wieder fit! Sei so lieb und weck sie mal vorsichtig. Essen ist gleich fertig!" "Ja, mach ich sofort!" Er ging ins Wohnzimmer zu Sandy. "Sie sieht aus wie ein Baby!", dachte Semir. Dann ging er vorsichtig zu ihr. Er wollte sie nicht erschrecken. "Sandy!", sagte er leise. "Sandy, aufwachen!" Es kam keine Reaktion. Vorsichtig streichelte er ihre Schulter. "Sandy, es gibt Essen!" Mit einem Aufschrei fuhr sie hoch. Er hatte sie wohl doch erschreckt. "Ist ok, ich bins! Es ist alles in Ordnung!", beruhigte er sie. Sandy schaute ihn irritiert an. Wo war sie denn überhaupt? Ach, stimmt ja, sie war ja bei Semir und Andrea. Diese kam gerade aus der Küche in Richtung Wohnzimmer gestürmt. "Ist alles in Ordnung?", fragte sie besorgt. "Ja, alles bestens ich hab mich nur erschreckt!" "Gut dann komm, es gibt Essen!" Sandy nickte und suchte unter dem Tisch nach ihren Schuhen. Semir sah sie aufmerksam an. Auch wenn sie versuchte es zu verbergen, sie hatte immer noch Angst. Angst davor wieder entführt zu werden. Semir konnte sie verstehen. Aber da sie wohl nicht wollte das sie es wussten, tat Semir so, als würde er es nicht bemerken. Sandy begrüßte erst mal Julchen, die aufgeregt mit dem Schwanz wedelnd neben dem Sofa stand. "Was ist denn heute mit Julchen los? War irgendwas besonders?", fragte Sandy erstaunt Semir. "Na ja, sie hat heute die meiste Zeit entweder im Büro oder im Auto gesessen. Wir hatten heute ziemlich viel zu tun!" "Habt ihr denn schon was neues herausgefunden?" "Nichts was uns irgendwie weiterhelfen würde! Aber dafür sind wir heute durch einen anonymen Anruf auf ein Drogenlabor gestoßen, was wir auch gleich gestürmt haben. Deshalb bin ich auch ein bisschen spät dran!" Sie hatten sich darauf geeinigt, Sandy nicht die Wahrheit zu sagen. Das würden sie dann später ihren Eltern überlassen. Die hatten sicher einen guten Grund Sandy nichts zu sagen. Sie setzen sich in der Küche an den kleine Esstisch. Andrea hatte Pizza selbst gebacken. Dazu gab es ein wenig Blattsalat. Sandy aß dies mit großem Hunger. Andrea und Semir warfen sich einen Blick zu, der so viel hieß, wie: Sie ist wieder auf dem Weg der Besserung. "Semir kannst du nachher bitte noch mal mit Julchen rausgehen? Sie wird immer so nervös und leicht reizbar wenn sie nicht genug Bewegung bekommt!", bat Sandy Semir. "Klar, mach ich!" Nach dem Essen ging Sandy direkt ins Bett. Sie war immer noch total erschöpft, auch wenn es ihr langsam wieder besser ging. Sie wollte noch eine Weile lesen und dann schlafen. Als Semir eine halbe Stunde später zu ihr ins Zimmer kam um Julchen zu holen und mit ihr noch einen Spaziergang zu machen, war Sandy bereits mit dem Buch in der Hand eingeschlafen. Semir ging zu Julchen, leinte sie an und verließ mit ihr die Wohnung. Sandy bemerkte nichts davon, wie Semir Julchen wieder zurück in ihr Zimmer brachte und auch nicht wie er ihr das Buch aus der Hand nahm und das Licht ausmachte. Mitten in der Nacht schreckte Sandy hoch. Sie meinte ein Geräusch gehört zu haben. Julchen stand an der geschlossen Zimmertür und trotz der späten Stunde war zu erkenne dass sie total angespannt war. Sandy stand auf. Wer auch immer da draußen war, dieses Mal würde sie sich nicht kampflos ergeben. Sie zog sich ihre Schuhe und auch eine dünne Jacke über. Sie ging zur Tür und ergriff Julchen am Halsband. Vorsichtig drückte sie die Klinke nach unten und öffnete die Tür einen Spalt weit. Da war jemand an der Vordertür. Sie hörte eine Art Kratzen, so als würde jemand versuchen das Schloss zu öffnen. Sandy überlegte fieberhaft was sie nun tun sollte. Sollte sie Semir wecken? Der wüsste bestimmt was zu tun war. Aber was war, wenn ihre Fantasie ihr nur einen Streich spielte. Sie ging zur Tür. Je näher sie dieser kamen um so aufgeregter wurde Julchen. Sandy befürchte, dass sie jeden Moment losbellen würde. Sie schaute durch den Türspion und erschrak. Vor der Tür standen mehrer Person, mindestens 2. Im schummerigen Licht der Hausflurbeleuchtung konnte Sandy erkennen, das sie Masken trugen. Sie waren gerade dabei die Tür aufzubrechen. Sandy spürte wie sie eine Panikattacke überkam. Aber sie kämpfte sie nieder, sie musste jetzt unbedingte einen klaren Kopf behalten. Das wusste sie. Sie hielt das Halsband von Julchen noch ein bisschen fester umklammert, die Nähe ihres Hundes gab ihr Kraft. Sie dachte schnell nach. Was sollte sie tun. Sich allein diesen Typen zu stellen war Wahnsinn und das wusste sie. Sandy entschloss sich Semir zu wecken. Er war ja schließlich der Profi. So leise wie möglich schlich sie zu Schlafzimmer und öffnete vorsichtig die Tür. "Semir!", sagte sie leise. "Da ist jemand an der Wohnungstür!" Semir war sofort hellwach als er Sandys ängstliche Stimme hörte. "Sandy was ist denn los?", fragte er leise. "Ich bin vorhin aufgewacht. Julchen stand an der Tür und war total angespannt und als ich meine Zimmertür öffnete hörte ich ein leises Kratzen an der Vordertür. Ich hab durch den Spion gesehen. Semir da draußen stehen Männer mit Masken und die versuchen die Tür aufzubrechen. "OK!" Andrea war auch aufgewacht, sie hatte Sandys Erklärung mit angehört und war erschrocken. "Oh mein Gott!" "Keine Angst, ich kümmere mich darum! Bleibt ihr hier! Andrea ruf du doch bitte in der Zentrale an und fordere Verstärkung!" "Ja! Mach ich!" Semir schlüpfte schnell in seine Hose die neben dem Bett lag, wer wollte schon mit Boxershorts einem Verbrecher begegnen, und griff nach seiner Waffe die ebenfalls griffbereit lag. Dann verließ er vorsichtig das Schlafzimmer. Andrea griff nach ihrem Handy und wählte die Nummer der PAST. Ein verschlafener Beamte der Nachtschicht meldete sich. Als er Andreas Namen hörte und diese ihm die Geschehnisse schilderte wurde dieser sofort hell wach. Er versprach sofort einen Streifenwagen zu ihrer Wohnung zu schicken. Sandy saß auf der Bettkante und hielt Julchen fest. Sie hatte Angst, Angst vor diesen Männern und Angst um Semir, der sich wegen ihr in Gefahr begab. Dann hörten sie von draußen ein Rumpeln und dann ein Schuss. Andrea schrie auf. Julchen riss sich los und lief zu der nur angelehnten Tür und rannte nach draußen. Sandy rannte ihr hinterher. Als Semir das Schlafzimmer verließ, schafften es die Typen gerade die Wohnungstür zu öffnen. Semir wollte sich tiefer in den Schatten drücken und nur im Notfall eingreifen. Hinter sich stieß er gegen ein Tischen, auf dem immer ein Strauß mit Blumen stand. Die Vase fiel polternd zu Boden. Einer der Männer drehte sich um zog eine Waffe hervor und schoss, ohne darüber nachzudenken. Die Kugel verfehlte Semir um Längen. Dann stürmte auf einmal Julchen und gleich dahinter Sandy aus dem Schlafzimmer. "Geh in Deckung!", rief Semir Sandy zu. Aber es war bereits zu spät, der anderer hatte ebenfalls seine Waffe gezogen und zielte damit auf Sandy. Auch Semir hatte seine Waffe in der Hand, bereit jederzeit zu schießen. Julchen fing wie wild an zu bellen, sie schien die Gefahr zu erkennen, traute sich aber ebenfalls nicht einzugreifen. "Legen sie die Waffe weg!", forderte er den Mann mit ruhiger Stimme auf. "Ich würde eher sagen, du legst die Waffe weg. Sonst hat die kleine hier ein Problem! Und halt diesen ****** Köter fest.", meinte der Mann mit scharfer Stimme. Er klang als wäre er zu allem bereit. "OK, ganz ruhig!" Semir hob vorsichtig die Hände. Er sicherte die Waffe und steckte sie in seinen Hosenbund. Dann ging er zu Julchen, ergriff ihr Halsband und zog sie ein bisschen von dem Mann weg. Sandy wagte sich, während all dem nicht zu bewegen. Sie stand mitten im Raum und schaute auf die Waffe, die auf sie gerichtet war. "Was haben sie jetzt vor?" "Das geht dich nichts an!" Er gab dem zweiten Mann einen Wink. Dieser ging zu Sandy und wollte sie am Handgelenk packen. Doch da geschah es. Sandy hatte das alles zu sehr angestrengt und sie wurde ohnmächtig. Die Waffe des Mannes zielte ins Leere, beide wussten zunächst nicht was sie machen sollten. Doch Semir handelte ohne zu überlegen. Er ließ Julchen los griff nach seiner Waffe und stellte sich zwischen die bewusstlose Sandy und die beiden Männern. Julchen ergriff ihrerseits ihre Chance und stürzte sich auf den zweiten Mann, der eben noch versucht hatte ihrer Herrin weh zu tun. Der Mann ging unter der Wucht des Aufpralls zu Boden. Julchen stellte sich knurrend auf ihn. "Nehmen sie die Waffe runter. Sofort!" Der Mann ließ langsam die Waffe sinken und dann zu Boden fallen. Semir atmete auf, die Gefahr war gebannt. Dann hörte er Geräusche aus dem Treppenhaus. Die Verstärkung kam endlich. "An die Wand!" Da kamen auch schon die Kollegen. "Kümmert euch um die!" "Was ist denn mit dem Hund?", fragte einer der Polizisten und deutete auf die immer noch knurrende Hündin. "Julchen, aus! Komm her!" Julchen ließ von dem Mann ab und wandte sich fast schon gelangweit Semir zu. Andrea kam aus dem Schlafzimmer und rannte sofort auf die am Boden liegende Sandy zu. "Oh mein Gott, was ist mit ihr!" "Sie ist im richtigen Moment ohnmächtig geworden. War wahrscheinlich alles ein bisschen viel für sie. Aber ohne ihre Ohnmacht hätte es böse enden können!" Andrea schaute ihn verständnislos an. "Na ja, der Typ hatte seine Waffe auf sie gerichtet. Als sie ohnmächtig wurde, hat seine Waffe auf einmal ins Nichts gezeigt und Julchen und ich haben die Chance genutzt und die Typen überwältigt!" Nun verstand Andrea. Die Polizisten hatten ihre Arbeit beendet und die Typen weg geschafft. Semir nahm kurz das Türschloss ins Auge. Eins musste man den Typen lassen, sie waren Profis. Man sah kaum etwas am Schloss und es war auch noch voll funktionsfähig. Dann verriegelte er die Tür hinter den Beamten. Sandy lag immer noch bewusstlos am Boden. Semir kniete sich wieder zu ihr. Andrea redete bereits auf sie ein und schlug ihr sanft gegen die Wange. Langsam kam sie wieder zu Bewusstsein. Sie öffnete die Augen und schaute Andrea und Semir etwas verwirrt an. "Was ist denn passiert?" "Du bist genau im richtigen Moment ohnmächtig geworden. Den Rest erzähl ich dir morgen. Geh jetzt erst mal ins Bett und schlaf dich aus!" "OK!" Sandy stand mühsam auf und Andrea griff ihr unter die Arme und half ihr zu ihrem Bett zu kommen. Julchen blieb ihrer Herrin dicht auf die Fersen. "Was ist da eben eigentlich passiert? Ich kann mich irgendwie nicht daran erinnern!" "Das erzähl ich dir morgen. Schlaf jetzt erst mal!", beruhigte Andrea sie. Sandy sank in ihre Kissen. Noch bevor Andrea das Licht ausgemacht hatte, schlief sie bereits tief und fest. Semir und Andrea gingen wieder ins Bett. Dort besprachen sie noch eine Weile, was als nächstes zu tun war. Solang Sandy aber noch nicht wieder fit war, fiel ihnen nichts sinnvolles ein. Also gingen sie ins Bett um noch ein wenig Schlaf zu bekommen. Als sie aufstanden war Sandy bereits wach. Sie saß auf ihrem Bett und las in einem Buch. Semir fiel das Licht auf und schaute in ihr Zimmer. "Guten morgen, wie geht es dir?" "Besser! Semir, kann ich heute wieder mit zur PAST? Ich habe keine Lust mehr hier rum zu sitzen und richtig sicher bin ich hier auch nicht!" Semir überlegte, er war sich nicht sicher was er jetzt tun sollte. Aber Sandy hatte recht, richtig sicher war sie hier auch nicht. "Bist du denn schon wieder fit genug?", fragte Semir zweifelnd und dachte an Sandys Zusammenbruch in der vergangenen Nacht. "Ja!", meinte Sandy entschlossen. "Ich sitz doch nicht herum während da draußen irgendjemand versucht mich zu kidnappen!" Semir musste schmunzeln. Sandy war ihm ja direkt ähnlich. Er konnte sie verstehen, aber im Moment hatte er die Verantwortung für sie. Dann kam ihm die Idee. "OK, du kannst mit ins Büro. Aber du bleibst drinnen bei Andrea und schonst dich. Die Chefin steigt mir sonst aufs Dach!" "OK!", damit konnte sich Sandy zufrieden geben. Hauptsache sie musste nicht die ganze Zeit hier rum sitzen und Däumchen drehen. Sie stand auf. Zum Glück hatte sie auch ein paar normale Klamotten dabei. "Dann geh ich mal schnell ins Bad!" Sie schnappte sich ihre Kleidung und verschwand im Bad. Semir ging zu Andrea um ihr zu erzählen was er mit Sandy ausgemacht hatte. Sie musste sich ja nun auch fürs Büro fertig machen. Auch Andrea freute sich wieder ins Büro zu können. Auch wenn sie sich doch etwas sorgen um Sandy machte. Aber im Büro war sie wenigstens sicher. Sandy machte sich blitzschnell fertig. Sie zog sich eine Jeans und eine etwas dickeren Strickpullover an. Sie mochte ihn besonders gern. Er was sehr bequem und sah trotzdem gut aus. Dann ging sie in die Küche um zu Frühstücken. Als sie gerade eine Schluck Saft trinken wollte wurde sie von einem heftigen Hustenanfall geschüttelt. Andrea schaute sie besorgt an. "Bist du wirklich schon fit genug?" Sandy nickte, während sie versuchte wieder zu Atem zu kommen. Pünktlich fuhren sie los. Sie mussten ja schließlich noch Tom abholen. Andrea würde bald in ihrem eigenen Wagen nachkommen. Zur verabredeten Zeit standen sie vor Toms Wohnung. Nur Tom war natürlich noch nicht unten. Sandy saß hinten neben Julchen. Semir betrachtete sie durch den Rückspiegel. Sie sah immer noch total blass aus. Wahrscheinlich hatte sie auch noch Fieber, aber nach dieser Nacht konnte er verstehen, dass sie nicht mehr im Bett bleiben wollte. Er hoffte nur, dass er die richtige Entscheidung getroffen hatte. Sandy hatte sich einen Schal um den Hals gewickelt und eine dicke Jacke über ihren Pulli gezogen. Es war wirklich eine Eiseskälte. In der Nacht hatte es wieder gefroren. Semir überlegte, ob er sich noch einmal nach ihren Befinden erkundigen sollte, entschied sich dann aber dagegen. Wahrscheinlich würde sie ärgerlich werden, wenn er schon wieder auf ihren kränklichen Zustand ansprechen würde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)