Alarm für Cobra 11 von abgemeldet (Die Praktikantin) ================================================================================ Kapitel 21: ------------ "Wo will der Kerl denn nur hin?", fragte Semir las sie Keller nun schon seit fast einer halben Stunde durch die Stadt folgten, ohne ein Ziel zu erkennen. "Vielleicht will er ja nur ein bisschen spazieren fahren, um einen klaren Kopf zu bekommen!", vermutete Tom. "Vielleicht versucht er ja auch uns unauffällig abzuhängen?" "Glaub ich nicht, er fährt doch teilweise auf Strecken wo man jemanden gar nicht abhängen kann!" "Auch wieder wahr!" Sie fuhren schweigend weiter und konzentrierten sich darauf Keller nicht aus den Augen zu verlieren. Die Gegend durch die sie fuhren, wurde langsam heruntergekommener. Sie befanden sich nun in einem alten Industriegebiet in dem die meisten Fabriken leer standen. Keller fuhr auf das Gelände einer dieser Firmen. Semir folgte ihm vorsichtig, auf dem verlassenen Betriebsgelände war es schwierig ihm unauffällig zu folgen. Aber Keller schien sie zum Glück nicht zu bemerken. Wahrscheinlich war er mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt. "Was will es nur hier?" "Ich hab keine Ahnung!" "Und was machen wir jetzt?", fragte Semir. "Wenn wir da rein gehen um ihn oder vielleicht sogar Gruber festzunehmen steigt uns sofort Jansen aufs Dach." Semir überlegte eine Weile, dann hatte er eine Idee. "Wie weit ist die nächst Autobahn Ausfahrt von hier entfernt?", fragte er Tom. "In normalen Tempo 5-10 Minuten Fahrzeit!", antwortete er ohne zu wissen was Semir damit wollte. "Was hältst du jetzt von einem kleinen anonymen Anruf über die 110, bei dem wir erklären, das wir einen verdächtigen Mann gesehen haben der sich auf einem alten verlassen Fabrikgelände rumtreibt und eine Waffe hat?" "Wie, was soll ich davon halten?", fragte Tom ziemlich verständnislos. "Einer von uns ruft jetzt da an und tischt denen irgendeine halbwegs glaubhafte Geschichte auf. Die setzten dann einen Funkspruch ab. Entweder kommen die normalen Kollegen oder aber wir können uns ganz legal dieser Sache annehmen ohne das Jansen uns ans Leder kann", stellte Semir seinen Plan vor. "OK, ich bin dabei!" Tom sollte anrufen, weil es seine Stimme am besten verstellen konnte. "Ei Gude Dach, isch hätte hier e mol eb dipp für si. Hier läuft su en komische Monn rum, der hat sogar ne Waffe deba! Isch bin hier in de alde Eisefabrik im Industriejebiet Nord von Köln.", Tom leierte seinen Text herunter. Er hatte zur Tarnung einen hessischen Dialekt aufgelegt. "Guten Tag, wie heißen sie denn?", fragte eine Stimme. Aber da legte Tom auch schon auf. Semir lachte aus vollem Bauch. "Ich wusste gar nicht, das du so gut Hessisch kannst!" "Tja, ich habe viele verborgene Talente!", erwiderte Tom. Und beide prusteten hervor. Da kam auch schon die Meldung. "An alle, haben einen Hinweis erhalten das in der stillgelegten Eisenfabrik ein Mann mit einer Schutzwaffe rumläuft, kann sich das mal jemand anschauen?" "Hier Cobra11! Wir übernehmen!" Tom und Semir schlichen mit entsicherten Waffen auf die Fabrikhalle zu. Auf der Vorderseite befand sich ein Fenster durch das sie schauen wollten. Es lag zu weit oben um direkt hindurch sehen zu können. "Räuberleiter?", fragte Semir. "Ja! Du oder ich?" "Du, ich geh hoch!", entschied Semir. Tom murmelt etwas, das sich nach "Immer ich" anhörte. Aber er faltete brav die Hände und half Semir hoch. Semir schaute durch das Fenster. "Und was siehst du?", ächzte Tom. "Nichts, nur eine kleine leere Halle. Aber da zweigen jede Menge Türen von ab!" "Gut, dann komm wieder runter!" "Na gut!" Tom und Semir gingen zu einer kleinen Seitentür die sie auf dem Weg zum Fenster entdeckt hatte. Die Tür war abgeschlossen. Tom zog einen Dietrich hervor und machte sich an dem Schloss zu schaffen. "Wird das bald mal was?", stichelte Semir. "Ja, ja ich mach ja schon!", Tom fummelte entnervt an dem Schloss rum, das sich irgendwie nicht von ihm kann knacken lassen wollte. "Also wenn du so weiter machst hab ich einen Bart bist du fertig bist!" "Du kannst es ja gerne mal versuchen, wenn du meinst du kannst es besser!" "Gut!" Semir nahm Tom den Dietrich aus der Hand drehte ihn zwei-, dreimal im Schloss und die Tür ging auf. "Reine Glückssache", murrte Tom. Sie betraten das Fabrikgebäude. Sie standen in einem kleinen Nebenraum der keine eigene Beleuchtung hatte. Sie zogen ihre Waffen. Von nun an mussten sie vorsichtig sein. Wer auch immer in diesem Lager war, wäre bestimmt nicht begeistert davon wenn sie dabei zusahen. Besonders wenn es Gruber oder einer seiner Männer wäre. Semir deutete mit seiner Waffe auf die andere Seite des Raumes, dort hatte er eine Tür entdeckt. Sie schlichen darauf zu und Tom drückte vorsichtig die Klinke runter. Die Tür ging auf und sie betraten eine Lagerhalle. Semir und Tom sicherten zu allen Seiten den Raum. Von ihm zweigten wiederum 3 Türe ab. Durch die eine waren sie gekommen. Sie entschieden sich es zu erst mit der rechten Tür zu versuchen. Hinter der Tür befand sich eine Treppe, die sowohl nach oben als auch nach unten führte. Von unten hörten sie gedämpfte Geräusche. Vorsichtig schlichen sie die Treppe hinunter unten befand sich eine weitere Tür mit einem Glasfenster durch das Licht fiel. Tom und Semir sahen durch und ihnen stockte der Atmen. Das hatten sie nun wirklich nicht erwartet vor zu finden. Hinter der Tür befand sich ein modern eingerichtetes Labor in dem mindestens 20 Männer arbeiteten und kleine Pillen herstellten. Drogen, wie Tom und Semir sofort vermuteten. Semir machte Tom ein Zeichen, zu zweit würden sie hier nichts ausrichten können. Sie gingen wieder nach oben durch die Lagerhallen und dem kleinen Abstellraum zu ihrem Auto. Semir rief per Handy im Büro der Chefin an, während Tom sich um die aufgeregte Julchen kümmerte die sie sicherheitshalber im Auto gelassen hatten. Julchen war davon alles andere als begeistert. "Hallo Chefin, ich bins!", meldet er sich. "Gerkhan was gibt es?" "Wir brauchen dringend ein SEK Team zur alten Eisenfabrik im Industrie Gebiet Nord! Haben hier ein paar Leute entdeckt die alle Waffen tragen und wahrscheinlich Drogen herstellen!" "OK, Semir ich kümmere mich sofort darum. Tun sie bis dahin nichts unüberlegtes!" "Wir doch nicht Chefin!" "Dann bis gleich werde auch zu ihnen kommen!" "Bis gleich!" "Die Chefin kümmert sich um das SEK und kommt selbst gleich her!", berichtete Semir Tom von dem Gespräch mit der Chefin. "Na dann, warten wir mal und hoffen das sie keinen Wind von der Sache kriegen!", hoffte Tom. Bei Andrea und Sandy verlief indes alles ruhig. Zum Mittagessen war sie sogar aufgestanden um am Tisch zu essen. Andrea war davon zwar nicht begeistert, aber Sandy ließ sich nicht daran hindern. Man konnte dabei zu sehen wie es ihr immer besser ging. Jetzt saß sie mit Andrea im Wohnzimmer und spielte mit ihr eine Runde Mensch ärgere dich nicht. Während Andrea schnell in die Küche ging um etwas zu trinken zu holen schlief Sandy auf der Couch ein. Kurz darauf tauchte die Chefin und auch das SEK auf. Das Gebäude wurde schnell und mit routinierter Sicherheit vom SEK umstellt. "Was haben sie hier eigentlich zu suchen?" "Es gab einen Funkspruch das sich hier eine verdächtige Person herumtreiben würde. Da wir gerade ganz in der Nähe waren sind wir hergekommen und haben uns das mal angesehen. Dabei sind wir dann auf dieses Drogenlabor gestoßen!", berichtete Semir. Er und Tom hatten beschlossen Der Chefin nicht die Wahrheit zu sagen wie sie hier her gekommen waren. So würden sie die Chefin nicht in Schwierigkeiten bringen falls das ganze auffliegen würde. "Ist irgendetwas passiert seit unserem Telefongespräch?", fragte die Chefin. "Nein, alles ruhig! Aber natürlich konnten wir nicht das ganze Gelände im Auge behalten", antwortete ihr Tom. "Schon klar!" Der Einsatzleiter des SEK stellte sich zu ihnen. "Das Gebäude ist jetzt vollständig umstellt. Können sie uns bitte zeigen wo der Raum ist, indem sich das Labor befindet?", er breitete den Grundriss des Gebäudes vor ihnen auf der Motorhaube des BMW's aus. Tom und Semir besahen sich den Plan. "Hier ist die Tür durch die wir reingegangen sind. Hier ist die Lagerhalle und dann muss das die Tür sein durch die wir in den Keller gekommen sind!", überlegte Semir nach dem er sich den Plan kurz genauer angesehen hatte. Der Einsatzleiter nickte. "Gut dann können sie wahrscheinlich nur über diese Treppe nach draußen gelangen. Aber wenn es sich hier um Drogenhandel im großen Stil handelt müssen wir davon ausgehen das sie nachträglich noch eine zweite Ausgang angebaut haben!" Per Funk organisierte er schnell seine Männer. Ein Teil sollte reingehen während ein anderer Teil draußen aufpassen sollte das ihnen keiner entkam. Auf einmal fiel Ton noch etwas ein. "Wir sind leider nicht dazu gekommen uns alle Gebäudeteile anzusehen. Wir sind lediglich durch diese eine Lagerhalle gekommen. Es ist gut möglich, das sich noch weitere Einrichtungen in diesem Gebäude befinden!", machte er den Einsatzleiter darauf aufmerksam. "Möglich ist es, aber eher unwahrscheinlich. Neben dem Labor wird es noch ein Büro geben. Sie sind meistens Intelligent genug um verschiedene Unternehmungen zu trennen. Falls die eine auffliegt, damit man nicht noch mehr nachweisen kann!" Tom und Semir nickten verstehend. "In zwei Minuten beginnt der Zugriff!" "OK!" Tom und Semir gingen zu einem der SEK Männer um sich von ihm mit Kugelsicheren Westen versorgen zu lassen, bei solchen Aktionen war ein gewisser Schutz einfach unerlässlich. Die Chefin würde sie auch ohne nicht mit ins Gebäude lassen und das wollten sie auf keinen Fall riskieren. Der SEK Mann gab ihnen außerdem noch Headsets, damit sie jeder Zeit mit dem Rest der Truppen in Kontakt standen. Die SEK Leute würden bei dem Zugriff voraus gehen. Allein das machte die Sache für sie schon ein ganzes Stück ungefährlicher. Trotz allem rechneten sie mit Widerstand. Tom schaute auf die Uhr, nur noch wenige Sekunden bis zum Start der Operation. Sie begaben sich auf ihre Plätze und näherten sich dann mit sieben SEK Beamten dem Gebäude. Sie betraten das Gebäude wieder durch die kleine Seitentür. Schnell und vorsichtig durchquerten sie die Lagerhalle und schlichen dann die Treppe hinunter. Ihr großer Vorteil was, das sie den Überraschungsmoment auf ihrer Seite hatten. Die Leute in dem Labor ahnten nichts von dem, was schon bald über sie herein brechen würde. Gleich war es soweit. Noch 10 Sekunden bis zum Zugriff. Über das Headset hörten sie den Countdown. "10... 9... 8... 7... 6... 5... 4... 3... 2... 1... LOS!!!!" Im gleich Moment wurde die Tür zum Labor aufgestoßen und die SEK Leute drangen in den Raum ein. Die meisten wussten gar nicht, wie ihnen geschieht. Viele waren einfach Laboranten die sich auf diese Weise ein bisschen Geld verdienen wollten. Einige ergaben sich sofort, manche versuchten wegzulaufen und manche zogen auch sofort Waffen und eröffneten das Feuer. Die SEK Beamten und auch Tom und Semir schossen sofort zurück. Laut den Plänen dürfte sich da nur noch ein Büroraum befinden. Aber als Tom, Semir und einige Leute vom SEK ihnen folgten, stellte sich heraus das der Einsatzleiter mit seiner Vermutung Recht gehabt hatte, dort befand sich ein weiterer Ausgang. Die Männer waren einer nach dem anderen den restliche SEK Beamten in die Arme gelaufen, die außerhalb des Gebäudes gewartet hatten. Sie alle wurden schnell überwältigt und festgenommen. Tom und Semir verließen das Gebäude und gingen zurück zu ihrem Wagen wo die Chefin auf sie wartete. "Gut gemacht, Männer!", lobte sie ihre beiden Beamten. Semir warf einen Blick auf die Uhr. Er hatte schon seit einer halben Stunde Feierabend. Langsam musste er zu Sandy und Andrea nach Hause. Die Chefin bemerkte seinen Blick. "Ist OK, Gerkan, machen sie, dass sie hier wegkommen. Sie auch Kranich. Sie haben für heute genug getan!" Tom und Semir gingen zum Wagen und fuhren los. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)