Alarm für Cobra 11 von abgemeldet (Die Praktikantin) ================================================================================ Kapitel 10: ------------ Tom und Semir saßen jetzt schon über eine Stunde über einem Berg Akten gebeugt und suchten nach einem Hinweis, wo man Sandy gefangen halten könnte. Sie hatten sich darauf geeinigt nach Häusern zu suchen die nicht in einer Stadt sondern außerhalb lagen. In einer Wohnung oder mitten in der Stadt war es zu riskant, besonders da Sandy auf dem Foto nicht geknebelt war. Jemand hätte sie ja vielleicht schreien hören können. Bis jetzt hatten sie aber noch nichts passendes gefunden. Sandy schreckte hoch, sie war mal wieder eingeschlafen. Draußen wurde es langsam wieder dunkel. Zum Glück gab es elektrisches Licht, Sandy schaltete es ein. Sie hatte keine Lust auch noch im Dunklen in diesem Loch zu sitzen. Ihr Gesicht tat immer noch weh und auch ihre Hände schmerzten von den Handschellen. Sandy stand auf und vertrat sich ein bisschen die Beine, soweit es möglich war. Sie hatte keine Angst mehr. Das Schlafen hatte ihr gut getan und sie gab die Hoffnung nicht auf, dass Tom und Semir sie rausholen würden. Sie machte, so gut es mit den Handschellen ging, ein paar Dehnübungen. Das machte zwar wenig Sinn, aber es lenkte sie etwas ab und beschäftigte sie. Sie fragte sich, was wohl ihre Eltern gerade machten. Ob sie sich wohl große Sorgen machten. Zur gleichen Zeit, in einer kleine Wohnung, in einem Vorort von Köln. "Glaubst du, es war richtig sie allein zu Hause zu lassen?", fragte eine braunhaarige Frau mittleren Alters. "Wir waren und doch einig, dass wir sie da raus halten wollen, außerdem ist sie auf der Autobahn bestimmt gut aufgehoben. Sie hat sich doch schon immer so ein Praktikum gewünscht!", erwiderte ein schwarzhaariger Mann ebenfalls mittleren Alters. "Ja, ich weiß, aber was ist wenn ihr etwas passiert?" "Tut es schon nicht, und in ein paar Minuten ruft Jansen wider an. Dann können wir ihnen ja Fragen!" "Eine gute Idee!" Genau in diesem Moment klingelte ein Handy. Sie ging dran: "Ja?" "Hier Jansen!" "Ach, sie sind's. Wir haben gerade von ihnen gesprochen!" "Wie geht es ihnen?" "Etwas nervös, ansonsten ganz OK! Wie geht es meiner Tochter, wir machen uns etwas Sorgen um sie!" "Keine Angst, Frau Weber. Sandy geht es wunderbar, ich habe vor ein paar Minuten erst mit ihrer Vorgesetzten gesprochen. Sie sagt, sie hätte sich wunderbar integriert!" "Dann ist ja gut! Wir haben uns schon überlegt ob wir das richtige getan haben!", gab Frau Weber zu. "Keine Sorge, ihrer Tochter geht es fabelhaft! Brauchen sie noch etwas?" "Ja, wir könnten noch ein paar Lebensmittel gebrauche!" "Gut, ich schicke einen Mann vorbei. Das Klopfzeichen ist: lang - lang - kurz - lang - kurz - kurz" "Danke, bis dann!" "Tschüss, Frau Weber!" Sandy saß wieder auf ihrem Bett. Ihr war langweilig. Sie hatte hier nichts zu tun. Aber wenigstens hatte sie keine Angst mehr. Ihr war einfach nur langweilig und sie hatte Durst. Das Sandwich war salzig gewesen. Sandy wollte sich irgendwie ablenken und fing an die Lieder aus dem Musical zu singen. Dabei stellte sie sich die passenden Tanzschritte im Kopf vor. Das beschäftigte sie eine Weile. Sie stand auf und deutete die Tanzschritte mit den Füßen an, mit den Händen ging es ja leider nicht. Sie verfluchte diese Handschellen. Nach einer Weile war sie fix und fertig und setzte sich auf ihr Bett. Sie fing an Tag zu träumen. Dabei stellte sie sich die Aufführung in allen Einzelheiten vor. Ihre Eltern, Kerstin, Tom, Semir und Andrea würden in der ersten Reihe sitzen und ihr zuschauen. Über diesem Gedanken schlief sie ein. "Tom, ich glaube ich habe was gefunden!" "Echt, was?", Tom schreckte von einem Bericht hoch, in dem er gerade gelesen hatte. "Ein Bauernhof in Neuss! Der Besitzer heißt Heinrich Petricha. Der hat einiges auf dem Kerbholz: Körperverletzung, Betrug, Hehlerei, Falschgelddruckerei und wo weiter und so fort. Angeblich soll er auch schon ein paar mal für Gruber gearbeitet haben!" "Sieht so aus, als hätten wir einen möglichen Täter", stimmte Tom Semirs Theorie zu. "Komm wir sagen gleich der Chefin Bescheid!" Sie standen auf und gingen zum Büro von Frau Engelhard. "Chefin, wir haben endlich eine Spur!", sagte Semir schon beim Eintreten. Frau Engelhard schaute ihre beiden Kommissare erwartungsvoll an. "Ein Bauernhof in Neuss. Der Besitzer, Heinrich Petricha, wurde schon mehrmals mit Gruber in Verbindung gebracht. Nachweisen konnte man es ihm bis jetzt jedoch noch nicht!", berichtete ihr Tom und reichte ihr die Akte. Sie schaute sich die Akte an, dann meinte sie: "Gute Arbeit, das sieht doch schon mal vielversprechend aus!", sagte sie nachdenklich. "Und wie geht es jetzt weiter?", hakte Semir nach. "Ich werde jetzt mal das SEK verständigen! Alleine lasse ich sie nicht auf diesen Hof!" "OK, Chefin! Dann gehen wir mal in unser Büro und recherchieren noch ein bisschen. Vielleicht finden wir ja noch etwas heraus. Z.B. wer die Mittäter waren. Nach Katjas Aussage waren es ja mehrere Täter!", sagte Tom. Die beiden gingen in ihr Büro und nahmen sich wieder die Akte zur Hand, in der sie drei Verweise auf andere Männer fanden, die ebenfalls mit Gruber in Verbindung gebracht wurden. Mark Schmidt, Andreas Fischer und Kai Blitz. Tom und Semir suchten sich die passenden Akten heraus. Sowohl bei Fischer als auch bei Schmidt fanden sie ebenfalls in Frage kommende Gebäude. Alle in der nähere Umgebung von Köln. "Ich glaub, wir haben unsere Mittäter!", stellte Tom fest. "Ja, ich glaube auch! Komm, lass es uns gleich der Chefin sagen. Bei dieser Gelegenheit können wir auch gleich fragen, wie weit die Vorbereitungen für den Zugriff sind!", stimmte Semir ihm zu. "Genau, diese Rumsitzerei macht mich noch wahnsinnig. Wer weiß, was die Kerle mit ihr machen? Und bald wird es dunkel!" Sie gingen, nun schon zum bestimmt 10 mal an diesem Tag, in Frau Engelhards Büro um sie und dieses mal vor allem sich selbst auf den neusten Stand zu bringen. Sie klopften an und betraten ihr Büro. Sie hatte Besuch. Jemand vom SEK, wie an der Uniform unschwer zu erkennen war. Tom und Semir vermuteten das er der Chef der Truppe ist. "Was gibt es, meine Herren?", fragte Frau Engelhard als die beiden das Büro betraten. "Wir glauben zu wissen, wer die anderen Täter sind. Wir vermuten, dass es insgesamt vier sind. Das Problem ist jetzt, dass zwei von ihnen ein ebenfalls geeignetes Gebäude besitzen. Alle befinden sich in der näheren Umgebung von Köln!", berichtete ihr Semir. "Und was jetzt?", hakte Tom nach. Die Chefin überlegte einen Moment dann schaute sie den Mann vom SEK an. Was meinen sie, Schneider?" Der Mann dachte einen Augenblick nach. "Wir sollten und die anderen in Frage kommenden Gebäude ebenfalls in betracht ziehen. Am Besten wir schicken nach Einbruch der Dunkelheit zu jedem Gebäude einen Trupp in zivil der sich die Grundstücke mal genauer ansieht. Erst dann sollten wir entscheiden welches Gebäude wir als erstes stürmen. Liegen wir falsch, warnen wir vielleicht noch den wirklichen Täter. Das könnte möglicherweise schlecht für das Mädchen sein!", empfahl ihnen Schneider. "Sie haben wahrscheinlich Recht. Kranich, holen sie mir bitte mal die Akten der möglichen Mittäter!", stimmte Frau Engelhard ihm zu. "Schon da!", meinte Tom grinsend und reichte ihr die Akten. "Fischer und Schmidt sind diejenigen mit den mögliche Verstecken, Blitz hat nur eine kleine Wohnung mitten in Köln. Ich denke, die können wir ausschließen", merkte Semir an. "Gut!, Dann werden wir diese beiden Herren mal unter die Lupe nehmen. Schauen sie doch in dieser Zeit bitte mal, wie weit Andrea ist und ob sie den Polizeipräsidenten schon erreicht hat!" "Wird erledigt!" Sie verließen das Büro und gingen zu Andreas Schreibtisch. "Na, wie geht's dir?", fragte Semir sie, als er sah wie fertig sie aussah. Andrea schien sich große Sorgen um Sandy zu machen. Als Semir sie ansprach schaute sie von ihrem Bildschirm auf. Sie schaute ihm direkt in die Augen. Tom spürte, wie sich etwas zwischen den beiden aufbaute, eine Art unsichtbares Band. Tom hatte das dumpfe Gefühl, dass Sandy mit ihrer Vermutung Recht hatte. Die beiden schienen wirklich wieder zusammen zu sein. Tom nahm sich vor Semir bei der ersten Gelegenheit danach zu fragen. Dieser Blick dauerte nicht besonders lange. Nach ein paar Sekunden hatten sich die beiden wohl daran erinnert, dass sie nicht allein waren. Schnell lösten sie ihre Blicke wieder voneinander. "Die Chefin lässt fragen, ob du den Polizeipräsidenten schon erreicht hast?", fragte Semir um vom Thema abzulenken. Tom tat so als hätte er nichts bemerkt. "Nicht direkt. Vor 2 Minuten habe ich mit seinem Assistenten gesprochen. Der Polizeipräsident hat gerade eine wichtige Sitzung, aber danach ruft er sofort zurück!" Wieso fragt ihr?" "Weil es sich sonst eigentlich erledigt hat. Wir haben jetzt immerhin schon Vermutungen wo Sandy sein könnte!" "Das ist gut!", sie sah zuversichtlicher aus. Sie gingen in ihr Büro. Julchen stand auf und schauten zur Tür. Als sie Tom und Semir sah legte sie sich enttäuscht wieder hin. "Sie vermisst Sandy", stellte Tom fest. Sie hatten Julchen am Morgen mit ihn die PAST genommen, seitdem lag sie auf ihrer Decke und schaute jedes Mal hoffnungsvoll zur Tür, sobald jemand das Büro betrat. Tom ging neben Julchen in die Hocke und kraulte Julchen hinterm Ohr. Semir kam eine Idee. "Was hältst du davon, wenn wir Julchen nachher mitnehmen, wenn wir zur einem dieser Gebäude fahren. Wenn sich Sandy wirklich dort befindet findet Julchen sie eher als wir!" Tom überlegte einen Moment. "Eigentlich keine schlechte Idee! Mehr als nicht klappen kann es ja nicht und Julchen ist ja gut erzogen!" Als hätte Julchen verstanden, was die beiden besprochen hatten hob sie den Kopf und bellte zustimmend. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)