Alarm für Cobra 11 von abgemeldet (Die Praktikantin) ================================================================================ Kapitel 8: ----------- Tom schaute auf die Uhr. Es war bereits nach 9. Normalerweise hätten Semir und Sandy schon längst da sein müssen. Er hatte kein gutes Gefühl bei der Sache. Darum griff er zum Telefon und wählte ihre Nummer. Er wollte wissen was da los war. Aber bei ihr zu Hause nahm niemand ab. Er legte auf und wählte die Nummer von ihrem Handy. "Hier ist die Mailbox von Sandy . . .", kam die automatische Ansage. Tom legte wieder auf und versuchte es noch einmal bei Semir auf dem Hand. "Der gewünschte Gesprächsteilnehmer ist im Moment . . ." "Da stimmt was nicht!", murmelte er leise vor sich hin. Von einer inneren Unruhe ergriffen, nahm er seine Jacke, verließ das Büro und machte sich auf den Weg zu Sandys Haus. Als er bei ihrem Haus ankam, konnte er nichts ungewöhnliches feststellen. Kerstins und auch Semirs Auto stand immer noch in der Einfahrt und auch ansonsten hatte sich nicht viel verändert. Er stieg aus und ging zur Haustür. Tom klingelte. Im hinteren Teil des Hauses hörten er Julchen wild bellen, aber ansonsten blieb alles still. Er hatte sich schon auf dem Hinweg überlegt, wie er in diesem Fall vorgehen wollte. Er ging durch den Garten um das Haus zur Terrasse. Dort bemerkte er sofort das Loch in der Scheibe, welches zweifellos von einem Glasschneider stammte. Und er sah Semir gefesselt auf dem Bett liegen. Er holte seine Waffen heraus und betrat vorsichtig die Wohnung. Man konnte ja nicht wissen ob die Männer vielleicht noch im Haus waren. Schnell ging er zu Semir. Dieser blickte ihm erleichtert entgegen und machte hektische Kopfbewegungen. Schnell entfernte Tom den Knebel aus Semirs Mund. "Danke! Komm hilf mir!" Er hielt Tom seine Fesseln hin. Schnell durchschnitt Tom sie. "Danke!" "Was ist denn passiert?" Semir rieb sich die schmerzenden Handgelenke. "Ich habe keine Ahnung, sie müssen uns heute Nacht überwältigt haben, als wir schliefen. Komm lass uns schnell nach oben gehen!", meinte Semir. Er ergriff seine Waffe, die in Reichweite lag, er und Tom sicherten erst komplett das untere Stockwerk. In einem kleinen Abstellraum unter der Treppe fanden sie Julchen eingesperrt. Semir ließ sie raus. Sie rannte sofort in den Garten. Tom vermutete, das sie mal auf "Toilette" musste. Sie gingen die Treppe nach oben und sofort zu Sandys Zimmer, dort sahen sie Kerstin ebenfalls gefesselt auf dem Boden liegen. Von Sandy keine Spur. Kerstin schaute sie ängstlich an, wie sie da mit entsicherten Waffen im Zimmer standen. Dann sah sie das einer von beiden, der in Boxershorts und T-Shirt Semir war und entspannte sich wieder etwas. Semir bückte sich zu ihr nach unten. "Keine Angst, wir sind von der Polizei! Jetzt wird alles wieder gut!", sprach er beruhigend auf sie ein, als er ihr erst den Knebel und anschließend die Fessel abnahm. Tom hatte in der zwischen Zeit noch schnell in die restlichen Zimmer gekuckt, aber keine weiteren Hinweise entdeckt. Als er wieder in Sandys Zimmer trat, zog er sein Handy aus der Tasche und ließ sich von Andrea direkt zu Chefin durchstellen. "Chefin, Sandy ist heute Nacht entführt worden! Ihre Freundin und auch Semir habe ich gefesselt und geknebelt in Sandys Haus gefunden. Ich werde gleich die Spurensicherung bestellen!" "Machen Sie das, Kranich! Und kucken sie noch mal genau nach! Vielleicht haben die Täter ja ein Schreiben mit ihren Forderungen da gelassen!" "Darum kann sich ja dann die Spurensicherung kümmern. Vielleicht weiß das Mädchen ja etwas hilfreiches! Semir hat kaum etwas davon mit bekommen, das müssen Profis gewesen sein." "OK, rufen Sie mich umgehend an, falls sie etwas neues heraus finden!" "Ja!", er legte auf und trat zu Semir, der Kerstin gerade eine Decke um die Schultern legte. Aufstehen konnte sie noch nicht. Die Fesseln hatten ihr das Blut in den Füßen abgestellt. Sie schlang die Decke fester um sich herum und fing an zu schluchzen. "Hey, alles gut, mach dir keine Sorgen!", redete Semir beruhigend auf sie ein und legte den Arm und ihre Schultern. Sie schmiegte sich an seine Schulter und weinte sich erst mal aus. Tom bestellte in der Zwischenzeit die Spurensicherung und einen Krankenwagen. Er wollte auf jeden Fall, dass Kerstin mal durchgecheckt wurde. Sandy wachte auf, ihr tat der Kopf weh. Was war denn passiert? Sie machte die Augen auf und schaute sich in dem Raum um, in dem sie sich befand. Sie lag auf einem Gitterbett, der Raum war sehr kahl. Die Wände waren nur einfach weiß verputzt. Auf der anderen Seite des Zimmers befand sich unter der Decke ein kleines Fenster und an einer der Seitenwände befand sich eine Tür. Durch das Fenster konnte sie sehen, dass draußen die Sonne schien. Sandy setzte sich auf. Dabei schepperte es. Sie schaute auf ihre Füße und sah das man sie mit einer dünnen Kette an der Wand festgekettet hatte. Sie überlegte fieberhaft was geschehen war. Sie stand auf und wollte zum Fenster gehen, doch die Kette war zu kurz, sie reichte noch nicht mal bis zur Mitte des Raumes. Auch zur Tür konnte sie nicht gehen. Sie versuchte es zwar, jedoch vergeblich. Aus heiterem Himmel fiel ihr ein, was in der vergangenen Nach geschehen war. Männer waren Nachts in ihr Haus eingebrochen. Sie hatten Kerstin betäubt und anschließend sie überwältigt. Sie hatte versucht sich zu wehren, es aber nicht geschafft. Warum hatten die Typen es ein zweites Mal riskiert sie zu entführen? Sie war doch ein ganz normales Mädchen. Sie hatte keine reichen Eltern, oder sonst etwas, für das es sich lohnen würde sie zu entführen. Was hatten sie mit ihr vor? Wann würden sie sie wieder gehen lassen? Sie spürte, wie Panik in ihr aufstieg. Was war, wenn die Typen gar nicht vor hatten, sie wieder laufen zu lassen? Sie wollte hier raus. Sie begann an der Kette zu zerren, aber leider saß sie zu fest in der Wand. Sie fing an um Hilfe zu schreien: "Hilfe! Holt mich hier raus! Hilfe! Ich will hier raus!" Niemand schien sie zu hören. Sie schaute sich im Raum um, sah aber leider nichts, was ihr helfen könnte. "TOM! SEMIR! Mama, Papa . . . Julchen!", sie fing an zu schluchzen. Wieso holte sie hier denn niemand raus. Ihr war auf einmal kalt und fing an zu frieren. Sie wickelte sich in die Decke ein, die auf dem Bett lag. Sie lehnte sich gegen die Wand. Sie war erschöpft und, obwohl sie es überhaupt nicht wollte, schlief sie ein. Aber bald wurde sie wieder wach. Jemand schloss die Tür auf. Sie erschreckte, wer kam jetzt? Die Tür öffnete sich und ein maskierter Mann betrat den Raum. Sandy hatte Angst, sie kauerte sich in die Ecke von ihrem Bett zusammen. "Was ... wollen sie von mir?" "Ich will nur ein hübsches Foto von dir machen. Vorerst!" Er holte eine Kamera aus seiner Jackentasche. "Setz dich da an die Wand!", befahl er ihr knapp. "Was haben sie mit mir vor? Warum haben sie mich entführt?" "Das wirst du noch früh genug erfahren und jetzt setz dich dahin!", erwiderte er gereizt. Sandy nahm all ihren Mut zusammen. "Nein, ich will wissen, was sie mit mir vorhaben!" Der Mann kam auf sie zu, dann holte er aus und schlug ihr ins Gesicht. Sandy schrie vor Schreck und Schmerz auf. Sie merkte, wie Tränen in ihr hochstiegen, aber sie wollte nicht vor diesem Typen weinen. Diesen Triumph wollte sie ihm nicht gönnen. "Und jetzt setz dich genau dahin!" Sandy wagte nicht noch einmal zu widersprechen und tat, was er ihr sagte. "Und jetzt Lächle schön, damit deine Eltern und deine Kollegen wissen, dass es dir gut geht!", seine Stimme klang zwar nett, aber seine Augen waren kalt und berechnend. Sandy kämpfte weiter gegen die Tränen an, aber sie schaffte es nicht. Die Tränen kullerten ihr über die Wangen. Es blitzte. "War das denn so schlimm?" Sandy sah an. Sie hatte Angst und sie wollte hier raus. Panik und Wut stiegen in gleichem Maß in ihr auf. Sie setzte sich auf und wollte den Mann schlagen, ihm die Maske abreißen, dabei schrie sie wie am Spieß. "HILFE!!! HILFE!!!" "Halt deine Klappe!", schrie er ihr wütend zu. Er griff nach ihren, wild schlagenden, Armen und erwischte einen davon er ging um sie herum und bog ihn ihr auf den Rücken. Dann holte er eine Rolle Klebeband aus seiner Jackentasche und band ihr die Hände auf dem Rücken zusammen. Sandy versuchte sich zu wehren und schrie weiter um Hilfe. Da sie die Hände nicht mehr frei hatte, trat sie jetzt nach dem Mann. Doch er war zu stark für sie. "Ich glaube dir muss man mal das Ma'ul stopfen!" Einen besonders großen Streifen klebte er ihr über den Mund. Dann schubste er sie aufs Bett und fesselte auch noch ihre Beine zusammen. "Vielleicht lernst du ja so wie das hier läuft!" Er ging aus dem Zimmer und schloss die Tür hinter sich ab. Er nahm die Maske ab und griff nach einer Zigarette, die er erst mal in Ruhe rauchte. Dann ging er nach oben. Sein Handy klingelte. Er kramte es heraus und schaute aufs Display. Es war der Boss. Er ging ran "Ja Chef?" "Mark, wie weit bist du?" "Habe gerade das Foto gemacht und will es jetzt verschicken. Die Eltern sind zu Zeit unauffindbar aber ich kenne jemanden, der es wahrscheinlich weiß!" "Das hoffe ich für dich. Du hast es schon einmal vermasselt. Wenn ich wegen deiner Unfähigkeit in den Knast wandere, hast du die Konsequenzen zu tragen!" "Keine Angst, Boss. Diesmal wird es nicht schief gehen, das garantiere ich ihnen!" "Das hoff ich für dich!" "Ja Chef, ich melde mich, sobald es etwas neues gibt!" "OK, ach und Mark?" "Ja?" "Enttäusch mich nicht! Du würdest es sicher nicht mögen, wenn ich enttäuscht bin!" Mark musste schlucken, er wusste genau, dass der Boss keinen Spaß verstand. "Ja, Boss!" Der Chef legte auf. Mark steckte sein Handy wieder ein. Er ging zu seinem Laptop und schloss die Digitalkamera daran an. Er lud das Bild, das er von Sandy gemacht hatte hoch und schickte es zusammen mit einem kleinen Text per E-Mail ab. Tom und Semir waren wieder in der PAST. In Sandys Haus war immer noch die Spurensicherung zugange, aber man konnte davon ausgehen, dass sie keine brauchbaren Spuren hinterlassen hatten. Das ganze war die Arbeit von Profis gewesen, da waren Tom und Semir sich sicher. Sie wusste eigentlich auch schon wer dahinter steckte: Albert Gruber, das war ein sehr mächtiger Unterweltboss, der besonders im Ruhrgebiet operierte. Man vermutete, dass er mit Rauschgifthandel, Waffenschmuggel, Hehlerei usw. zu tun hatte. Bisher konnte man ihm allerdings nichts nachweisen, bisher! Würden Sandys Eltern gegen ihn aussagen würde er für sehr lange Zeit in den Knast wandern. Da er an ihre Eltern nicht rankam wollte er sie jetzt wahrscheinlich mit ihrer Tochter unter Druck setzen. Da Gruber rund um die Uhr unter Polizeibewachung stand, musste er jemanden damit beauftragt haben. Also half ihnen das ganze nicht besonders weiter. Sie hatten noch nicht mal den Hauch einer Ahnung wo sie Sandy verstecken könnten. Kerstin hatte ihnen da auch nicht weiterhelfen können. Sie war noch vor Sandy betäubt worden. Tom und Semir waren eben bei der Chefin gewesen. Sandys Eltern waren unerreichbar. Da hatte ihnen zumindest der Kommissar mitgeteilt, der die Leitung des Falles hatte. Er hatte behauptet, das noch nicht mal er wüsste wo sich Sandys Eltern im Moment aufhielten. Weder sie noch die Chefin hatten ihm das abgenommen. Aber da er dabei blieb, mussten sie sich geschlagen geben. Tom und Semir gingen in ihr Büro. Semir fuhr seinen Computer hoch. *pling* Er hatte eine E-Mail erhalten. Er öffnete sie und erschrak. Tom bemerkte es. Er stand auf ging um ihn herum, schaute auf den Bildschirm und erschrak ebenfalls. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)