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Tensaigas Kampf

im Zentrum der Macht
von

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Erwachen

Auf einer Lichtung:
 

"Myoga-jiji erzähl mir doch nichts vom Youkai. So wie Du das erzählst kann das niemals passiert sein. Ich bin kein Welpe mehr, mir kannst Du diesen Bären nicht aufbinden", sprach der alte Dämon und sah dabei grinsend in die Richtung des Flohdämons. Dieser versuchte eine erste Miene machen. Warum nahm es nie jemand erst, wenn er berichtete, wie er bei großen Schlachten eine entscheidende Rolle gespielt hat. "Alter Freund, ich würde Dich doch nie belügen. Es war genau so, wie ich es geschildert habe." Niemals würde er dabei lügen. Nun - kleine Übertreibungen waren doch bei jeder Geschichte inklusive. Zudem ergänzte der Flohdämon kleine Details etwas blumig. Keiner konnte erwarten, daß er aus der Deckung heraus alles genauestens sah.
 

Vor 700 Jahren:
 

"Hikari, ich werde Dich fertig machen!!" Inutaisho schrie seinem Gegner förmlich entgegen. Lange könnte er diesen Kampf nicht mehr durchhalten. Auch Sou'unga schien bald am Ende zu sein. Dieser Gegner war anders als alle anderen gegen die der Anführer der Hundedämonen bisher antreten mußte. Ohne dass dieser ein Schwert hatte konnte er es mit Sou'unga aufnehmen. Solange Inutaisho sich zurück erinnern konnte, war dies niemandem möglich. Auch als das Schwert noch seinem Vater gehörte, hatte nie jemand ohne ein anderes mächtiges Schwert eine Chance. Dieses Wesen war kein Dämon und sicherlich kein Mensch. Die seltsame Aura, die dieser Gegner ausstrahlte, erinnerte den Hundedämon an einen Tag, oder vielleicht Nicht-Tag, vor 200 Jahren. Taiyo, dachte er. Diese Energie fühlt sich ähnlich an der ihren. Auch nach 200 Jahren hatte sich der Hundedämon noch nicht wirklich dazu durchringen können Taiyo Amaterasu zu nennen. Damals hatte er sich voll konzentrieren müssen, wollte er ihr doch zeigen, dass auch Dämonen sehr ehrenhaft seien. "Hier bin ich!!! Wo schaust Du denn hin, Du Hundetrottel...", spottete sein Gegner, der sich unter dem Namen Hikari vorgestellt hatte. Mitten im Tag, mitten in einem Kampf, so gedankenverloren in Erinnerungen zu schwelgen, war wirklich nicht sehr klug. "Herr..... duckt Euch!!" schrie eine Stimme von der Seite. Doch es war zu spät. Auch die Warnung von Myoga konnte nicht verhindern, daß Inutaisho voll von einer Energiewelle getroffen wurde und mit schmerzverzerrtem Gesicht zu Boden fiel. Er keuchte.
 

,Verdammt, ich muß mehr bei der Sache sein', dachte der Hundedämon. Diese Erinnerungen behinderten ihn im Kampf. Instinktiv blickt er durch die sich langsam absenkenden Staubwolken nach oben zur Sonne. Die Aura dieses Hikari war verwirrend. Unzweifelhaft war dort die Macht eines oder einer Gami zu spüren. Und doch war dort auch der Geruch von menschlichem Blut. Sou'unga einfach so abzuwehren hatte seinem Kontrahenten durchaus auch schwerere Verletzungen beigebracht. Der Geruch ihrer beiden Blute füllte diesen Ort. Konnte dieses Wesen das Kind eines Gottes und eines Menschen sein? Inutaisho hatte alle diese Gedanken in dem Bruchteil einer Sekunde. Trotz des schweren Treffers raffte er sich sofort wieder auf und stürmte mit Sou'unga blind durch die Mitte der Staubwolken. Willens diesen Gegner zu besiegen.
 

Keiner der beiden hätte damit gerechnet in diesem Augenblick beobachtet zu werden. Niemand war in der unmittelbaren Nähe dieses Kampfplatzes und doch gab es einen stillen Zuschauer - oder besser Zuschauerin. Amaterasu verfolgte aus ihrem himmlischen Sonnentempel diesen Zwischenfall. Es war ihr unmöglich, in das Geschehen so offensichtlich einzugreifen. Hülfe sie Inutaisho, dann würde andere Dämonen vielleicht davon Wind bekommen und ihn zusammen mit ihrer beider Sohn jagen und zur Strecke bringen. War ihre Macht auch noch so groß, sie konnte nicht immer überall sein. Auf der anderen Seite wollte sie Inutaisho bestimmt auch nicht schaden und konnte so seinem Gegner nicht helfen, auch wenn dieser ein Gami war und Dämonen die erklärten Erzfeinde der Götter waren. Nach außen hatte sie verlautbaren lassen, daß ihr dieser Zwischenfall egal war. Und obwohl sie wusste, wer dieser Gami war, war sie doch mehr auf Inutaishos Seite. Würde sich eine Chance ergeben, dann würde sie heimlich zu seinen Gunsten eingreifen. Warum mußte Hikari auch ausgerechnet mit Inutaisho aneinander geraten?!
 

Ein erneuter Schlagabtausch des vermuteten Gami und des Hundedämons verursachte eine Schockwelle, die beide dröhnend gegen Bäume prallen ließ. Lange konnten die zwei nicht mehr durchhalten. "Gib mir einfach das Schwert, Dämon. Vielleicht bin ich dann so großzügig und verschone Dein Leben", spottete Hikari, während er sich wieder aufraffte und schwer atmete. Dieser verfluchte Dämon war zäh. Aber er konnte es schaffen. Es konnte diesen Dämon besiegen. "Rück es raus!! Einem wie Dir steht es nicht zu!!", fügte er sichtlich gereizt hinzu. Inutaisho konterte prompt: "Einem dreckigen Banditen wie Dir? Eines meiner Schwerter geben? Pah!!" Beide Schwerter des Hundedämons handelten zurzeit eigen. Tensaiga, das Schwert, welches Sesshoumarus Mutter ihm überließ, vibrierte gelegentlich. Immer, wenn es dies tat, wich Inutaisho instinktiv aus. Er kannte die Eigenarten dieser "Waffe" nun schon 200 Jahre. Er wußte, daß das Schwert von Zeit zu Zeit auf sich aufmerksam machte. Offenbar wollte es ihm ... helfen? Sou'unga hingegen schien sich bei diesem Kampf zu sträuben. "Dieses grässliche Schwert versucht sich mir zu verweigern", flüsterte der Hundedämon. Trotz des leisen Tonfalls hatte sein Gegner dies wohl vernommen und verhöhnte Inutaisho nun mit der mangelnden Fähigkeit, sein Schwert zu führen.
 

Beide stürmten aufeinander zu und zwei mächtige Auren bäumten sich auf. Inutaisho mobilisierte seine letzen Kräfte - bereit alles in einen Schwung seines Schwertes zu legen. Auch die wachsende göttliche Aura war deutlich zu spüren. Dieser Schlagabtausch war der letzte, egal wer gewann. Nur noch wenig voneinander entfernt führte Inutaisho einen mächtigen Schlag aus und die schiere Energiewelle traf seinen Gegner, während er selbst leicht in die Knie gehen mußte. "Habe ich es geschafft?" fragte sich ein schwer atmender Inutaisho. Augenblicklich spürte er die Aura seines Gegners. Er hatte überlebt und wandte nun alles auf, was er hatte. Gleich war es also soweit. Inutaisho war sich sicher, hiergegen nichts mehr tun zu können. Just in diesem Augenblick vibrierte erneut Tensaiga an seiner Seite. "Was habe ich noch zu verlieren?" Inutaisho wußte das Tensaiga kein lebendendes Wesen verletzten konnte. Dennoch... er zog es und hielt es quer vor sich.
 

Erleichtert stellte Amaterasu fest, daß er ihr Zeichen wohl wissentlich oder unwissentlich verstanden hatte. Tensaiga konnte ihn nicht schützen, sondern nur Sesshoumaru, aber sie konnte durch dieses Schwert ihre Macht manifestieren. Niemand würde merken, daß sie eingegriffen hatte. Alle würden Hikari diese Energie zuordnen. Sie konzentrierte sich. Nur Momente, bevor der Angriff Inutaisho treffen würde, griff sie ein. Die Klinge des Schwertes begann schlagartig hell zu erstrahlen, so daß der Hundedämon es vor Schmerzen kaum noch festhalten konnte, und die Augen schloß.
 

Endlose Sekunden später erwachte er wie aus einer Trance und sah sich sofort um, erneut bereit einem Angriff auszuweichen - immer noch Tensaiga in der Hand. "Was? Was... ist geschehen?"
 

Zurück auf der Lichtung:
 

Myoga vermied tunlichst den Namen Amaterasu zu verwenden, sondern nannte immer ihren Decknamen Taiyo, was immer wieder irritierte Zwischenfragen, wer diese Taiyo sei, hervorrief. Diese überging der kleine Flohdämon jedoch, wissend, dass die angesprochene Göttin ihn bereits einmal verschont hatte und ein zweites Mal dies sicherlich nicht der Fall wäre. "Ja, so war das damals. Ich habe nicht genau gesehen wie, aber irgendwie ist es meinem Herrn gelungen, diesen gemeingefährlichen Hikari in seinem See dort zu versiegeln", schloß Myoga seine Ausführungen ab. Selbst heute war dem Flohgeist nicht klar, wie sein Herr das geschafft hatte. "Eben sagst Du Dein Herr hat sich auf seinen Tod vorbereitet und im nächsten Moment hatte er den Feind versiegelt, Myoga?" Der Flohdämon konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, daß sein alter Freund mit dieser Aussage seine Erzählung in Frage stellte. Sein "Alter Freund" hakte jetzt auch noch nach. "Wo soll denn dieser See denn sein... mein alter, alter..... und etwas seniler Freund?" Den letzten Teil sprach Myogas Bekannter zwar mit etwas leisem Ton, aber der Flohdämon konnte es natürlich trotzdem deutlich verstehen und setzte sich sofort zur Wehr. "Ha... kennst Du das Tal mit den riesigen Bäumen am Meishin-dake?" fragte ein siegessicherer Myoga und bekam seine Frage mit einem leichten Nicken quittiert. "In diesem Tal liegt der See. Dort hat es sich damals ereignet", nach einer kleinen Pause führ Myoga fort, "... und auch heute bin ich noch ein treuer Diener der Inuyoukai-Familie des Westens. Inuyasha-sama schätzt meine Mut und auch mein Wissen sehr... jawohl!!"
 

"Ist schon gut Myoga. Wirklich, ich glaube Dir" Trotz dieser Worte war Myoga noch nicht davon überzeugt. Doch bevor er erneut ansetzen konnte, seine Erzählung zu erhärten, wurde er von seinem alten Bekannten durch eine merkwürdige Zwischenfrage unterbrochen. "Sag mal, Myoga? Hast Du auch eben diese große gelb-lila Biene gesehen oder haben mir meine Augen einen Streich gespielt?" Myoga dachte nach. Irgendwo hatte er schon einmal etwas Derartiges gesehen. Aber wo? Er strengte sich so an, aber konnte sich nicht erinnern. "Nein. Ich kann mich auch nicht erinnern sowas schon mal gesehen zu haben, aber wenn es wichtig wäre, würde ich mich erinnern", gab der Floh selbstsicher von sich. "Jetzt erzähle ich Dir aber erst die Geschichte noch mal....." "Noch mal?" "Ja..... mein großer Heldenmut wurde von mir noch nicht akkurat ins rechte Licht gerückt." Vielleicht war in diesem Moment kein Seufzen des zum Zuhören Verurteilten zu hören, aber ihm war definitiv so zu Mute. "Wenn du drauf bestehst, Myoga... ich hab noch ein paar Jahre Zeit...".....
 

"Interessant", sprach eine Gestalt, die in einem weißen Pavianfell gehüllt, nicht weit entfernt im Wald stand: "Es hat sich gelohnt, hier her zu kommen." Die Gestallt streckte seine rechte Hand aus, in welcher ein schwarz gefärbtes Juwel lag und eine rabenschwarze Aura verbreitete. "Was macht ihr jetzt, Naraku?" war von einem kleinen ganz in weiß gekleideten Mädchen, welches nicht weit entfernt statt, zu hören. "Ist das nicht offensichtlich? Ich gehe zu diesem See am Meishin-dake. Kanna - Du bleibst hier und wirst herausfinden wo Inuyasha und seine Begleiter sich befinden." Mit diesen Worten wandte sich Naraku ab und machte sich blitzschnell in Richtung des Meishin-dake auf. Selbst Inuyashas Vater war es kaum gelungen diesen Feind zu schlagen, zumal dieser Feind offenbar göttliches Blut in sich trug. Naraku war sich sicher diesen Halbgott für seine Zwecke manipulieren zu können. Jeder der menschliches Blut in sich trug, ererbte auch deren Schwächen. Diese zu manipulieren und zu Nutzen war ein Spaß, scherzte Naraku. Dies würde sicherlich interessant werden. Der Kraft und Macht eines Gottes, selbst eines Halbgottes, würde dieser verabscheuenswürdige Halbdämon Inuyasha nicht widerstehen können. Diesmal würde es eine perfekte Falle sein. Zumindest wäre es einen Versuch wert. Für einen kurzen Moment war er in Versuchung herauszufinden, ob es ihm gelänge, göttliches Blut in seinen Körper zu absorbieren. Naraku schmunzelte. Wer wüsste schon, wie sich die Dinge entwickeln werden. In allen Fällen könnte er nur gewinnen.
 

An einem See am Meishin-dake:
 

Der Morgen dämmerte über dem Hochgebirge und Naraku saß auf einem Stein am Ufer des Sees. Gedankenverloren nahm er einen kleinen Stein und warf ihn mit einem Nachdruck, der Zorn verriet, in das grüne Wasser. Warum war er so naiv gewesen, anzunehmen, mit der mehr als dünnen Ortsbeschreibung eines Flohgeistes auszukommen? Zunächst war er gestern noch siegessicher gewesen. Er hatte rasch einen großen See am Fuße des 3200 m hohen Gipfels gefunden, wo Bäume wuchsen, die sicher schon vor Jahrhunderten hier gewesen waren. Aber so sehr er auch gesucht hatte, nichts hatte in dem Wasser ein Siegel, einen Bann verraten. Erst da war ihm die Idee gekommen, dass es hier mehrere Seen geben könnte und er hatte seine Hölleninsekten auf die Suche geschickt. Drei andere Seen hatte er noch vergeblich abgegrast, ehe die Dämmerung kam. Für die Nacht hatte er seine Saimyoushou erneut auf die Suche geschickt. Es musste diesen See einfach geben. Myoga war nicht intelligent genug, sich eine solche Geschichte auszudenken. Sicher, er war nur ein Flohgeist, aber er schien der Hundefamilie treu zu sein. Und Inutaisho mochte manche Schwäche gehabt haben, aber er hätte diesen Myoga nie als Berater behalten, nie zu diesem dämlichen Inuyasha geschickt, wenn er nicht zu irgendetwas nütze wäre. Nein. Unzweifelhaft hatte es diesen Kampf zwischen dem Anführer der Hundedämonen und einem Halbgott namens Hikari gegeben, den der Dämon knapp für sich entscheiden konnte, weil er sein Schwert gewechselt hatte. Seltsam, aber, warum nicht. Flüchtig überlegte Naraku, wer diese Taiyo gewesen sein könnte, die offenkundig an beiden Kämpfern Interesse gehabt hatte, aber das war eigentlich vollkommen egal. Er musste in jedem Fall den richtigen See finden, sich diesen Bann ansehen und ihn lösen.
 

Erneut warf er einen Stein in diesen nutzlosen See. Ein leises Surren ließ ihn aufblicken. Ein Insekt tauchte vor ihm auf, erstattete Bericht. Endlich. Ein neuer See, wenn auch in einer sehr eigentümlichen Gegend, viel weiter oben am Berg. Nun gut, Myoga hatte nur gesagt, es handelte sich um einen See am Meishin-dake, nicht in welcher Höhe er wäre. Falls dieser dämliche Flohgeist doch gelogen hatte, seinem alten Freund doch eine erfundene Story erzählt hatte...Nun, dann hätte Inuyasha wieder mal einen Grund, wütend auf ihn, Naraku zu sein. Er folgte rasch dem Hölleninsekt den hohen Gipfel empor.
 

Vielleicht auf halber Höhe lag ein friedliches Tal. Ein Bach schlängelte sich durch einen lichten Wald, dessen Bäume ein recht ehrfurchtgebietendes Alter erreicht hatten. Naraku missachtete die Schönheit dieser Landschaft ebenso, wie die Tatsache, dass die Tiere, die hier lebten, sich beim Nähern seiner Aura hastig in Deckung begaben. Er erkannte vor sich eine Helligkeit, die eine offene Stelle im Wald verriet. Dort musste dieser See sein, den seine Insekten gefunden hatten. Hoffentlich war das jetzt der, den dieser verblödete Floh gemeint hatte. Das hier war zwar keine Gegend, die er selbst sich für einen Kampf aussuchen würde, aber was hieß das schon. Vielleicht waren Hikari und Inutaisho hier unerwartet aneinander geraten, warum auch immer. Vielleicht wegen dieser Frau? Dieser Taiyo? Die meisten männlichen Wesen reagierten in dieser Beziehung äußerst eigen, da musste er nur an diesen Onigumo denken...und sich selbst, fügte er in weiser Selbsterkenntnis hinzu. Es hatte lange Jahre gebraucht, bis er darüber erhaben war. Selbst den sonst so kühlen Sesshoumaru konnte man mit so etwas auf die Palme bringen. Warum sollte der Vater da anders gewesen sein?
 

Naraku blieb stehen und schloss für einen Moment die Augen. Natürlich. Warum hatte er übersehen, dass ein Flohgeist die Ortsbeschreibung geliefert hatte. Und ein Floh war nun einmal ein etwas kleines Wesen. Das hier war nichts, was er selbst als See bezeichnen würde, eher ein Teich. Aber für einen Floh mochte er groß genug erscheinen. In jedem Fall war das grüne Wasser still und ruhig, die Bäume hier riesig. Und als er sich jetzt konzentrierte, konnte er etwas in der Tiefe des Teiches spüren. Nun gut. Für einen Teich wiederum war er erstaunlich tief. Aber das konnten solche Gewässer am Berg immer sein, erinnerte er sich nun. Langsam ging er näher. Ja, eindeutig. Dort unten war etwas, ein Bann, ein Siegel, das seltsam war. Er musste kurz nachdenken. Das war eindeutig kein Siegel, das ein x-beliebiger Dämon angebracht hatte. Nichts verriet da die dunkele Energie. Was, um aller Himmel willen, hatte Inutaisho denn da fabriziert? Das war eindeutig ein Siegel, das Gami-Energie beinhaltete, helle. Wie hatte das der Hundedämon denn hinbekommen? Kein Wunder, dass er so überraschend gewonnen hatte. Hatte er es etwa geschafft, die Energie seines Gegners in einen Bann für diesen umzuwandeln? Eine interessante Technik. Er machte sich automatisch eine Vormerkung in seinem Kopf. Das könnte er ja auch einmal versuchen. Wenn das ein Hund hinbekam, sollte doch der Herr des (Fast) Juwels der vier Seelen daran nicht scheitern. Aber nun gut. Zuerst einmal war es nötig, dass er den Bann lösen konnte. Und da dieser aus einer hellen Energie bestand, eine helle Aura ausstrahlte...hm.
 

Naraku blieb am Ufer des Sees stehen, senkte seine Magie in das Wasser. Immer näher spürte er die helle Energie des Siegels, bis es ihn fast schmerzte. Dieser Bann war mächtig und der, den er hier schlafen ließ, musste dann erst recht stark sein. Aber Stärke war nicht alles, ein wenig Klugheit müsste schon dazu kommen, nun gut, List auch. Er war sicher, dass ihn da keiner übertreffen konnte. Immerhin hatte sich der kleine Ausflug, Myoga hinterher zu gehen, gelohnt. Er hatte eigentlich dadurch herausfinden wollen, ob Inuyasha schon wieder mal eine neue Technik für sein Schwert bekommen hätte, aber so war das auch recht Erfolg versprechend gewesen. Jetzt hatte er den Bann erreicht. Hu, der war wirklich nicht von schlechten Eltern. Erneut fragte er sich, wie das ein Hundedämon hinbekommen haben könnte, aber dann erinnerte er sich daran, dass Inutaisho in den Legenden ja immer als einer der mächtigsten Dämonen aller Zeiten galt. Nun, er selbst würde mit Sicherheit der mächtigste aller Zeiten werden. Aber dazu müsste er erst einmal diesen Bann hier brechen. Das musste doch zu schaffen sein.
 

Vorsichtig lenkte er die Macht der Juwelensplitter gegen das Siegel, um es zu schwächen, seine eigene Magie zu verstärken. Er spürte, wie der Bann nachließ, langsam und allmählich, aber er fühlte nicht, wie die Sonne ihren höchsten Stand ereichte, spürte nicht, wie die Schatten um ihn länger wurden, dass es Nacht war. Erst, als am folgenden Morgen die Sonne aufging, gab as Siegel endlich nach. Zugleich spürte Naraku hinter dem Bann tatsächlich die helle Energie eines Gottes. Hastig zog er sich zurück. Er hatte diesen Habgott geweckt, da war er sich sicher. So blieb er am Ufer stehen und wartete einfach.
 

Das Wasser des Teiches schien in hellerem Grün zu leuchten, der Schein wurde immer heller. Energie ließ die Tropfen, die aufstiegen, kreisen, es wurden immer mehr, bis schließlich fast das gesamte Wasser sich zu drehen schien.
 

Kurz darauf erhob sich ein Krieger aus dem Teich, in Rüstung, aber ohne Schwert, schwebte über den Wassern. Er schien nicht sonderlich alt zu sein, aber Naraku wusste, dass man sich da bei Göttern oder Dämonen leicht verschätzen konnte. So ging er höflich auf die Knie, als der Blick des Halbgottes auf ihn fiel. "Hikari-sama.." Dieser flog zu ihm, landete, blieb einige Schritte vor ihm stehen. "Du hast das Siegel gebrochen." Das war eine Feststellung. "Ja, Hikari-sama. Ich erfuhr von drei Tagen von Eurem ungerechten Schicksal, dass Ihr nach dem Kampf gegen Inutaisho hier in diesen See gebannt worden wärt..." "Und du warst so uneigennützig, mich zu befreien?" Das klang spöttisch. "Nein", gab Naraku offen zu. Dieser Halbgott war nicht dumm, aber er war sich sicher, ihn manipulieren zu können: "Aber da Inutaisho Euer Gegner war und nun seine Söhne die meinen sind, nahm ich an, dass wir gleiche Interessen hegen." "Söhne? Ich dachte, er hätte nur den einen." "Nein, Hikari-sama. Es ist ja viel Zeit vergangen. Der Zweitgeborene heißt Inuyasha, Inutaisho zeugte ihn mit einer Menschenfrau." Naraku war zu vorsichtig, ein verächtliches Wort über Menschen gegenüber einem Halbgott zu sagen. "Nun, mein Name scheint dir geläufig zu sein. Wie heißt du?" "Verzeiht, wie unhöflich von mir. Mein Name ist Naraku." "Schön, Naraku, was willst du haben?" "Oh, ich würde nie wagen, ein Wesen Eurer Macht um etwas zu bitten. Aber da Inutaisho tot ist, Ihr Euch aber sicher rächen wollt, werdet Ihr Euch doch an seine Söhne halten...Sie tragen auch die Schwerter ihres Vaters." "Sou'unga? Wer hat es?" fragte der Halbgott zu hastig, um desinteressiert zu erscheinen. "Sou'unga? Keine Ahnung. Ich kenne kein Schwert, das so heißt." Jetzt war Naraku etwas überrumpelt: "Sie tragen Tensaiga und Tessaiga, die beiden Schwerter mit den Fangzähnen ihres Vaters." "Tensaiga..." Hikari knirschte mit den Zähnen: "Dieses verfluchte Schwert..." Das war wiederum eine Information, die Naraku neu war. "Ich dachte, das sei das Schwert des Himmels...?" entfuhr es ihm. Hastig senkte er den Kopf: "Nun, wie immer es auch sei... Ich könnte Euch erklären, welche Techniken die Brüder haben..." "Und ich soll sie töten, um dir einen Gefallen zu tun?" konterte Hikari. "Ihr würdet sie doch sowieso töten, Hikari-sama." "Auch wieder wahr. Aber nenn mich nicht mehr Hikari. Der Leuchtende. Dieser Name soll vergessen sein. Ich bin nun Fujumu. Der Rächer an diesen verdammten Hunden."
 

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Hallo zusammen. Endlich ist es soweit und das erste Kapitel der neuen Geschichte von Hotepneith und mir wurde freigeschaltet. Wir hoffen, daß Euch die Geschichten gefallen wird und wir auch ein paar Kommis von Euch bekommen.
 

Hikari alias Fujumu und Naraku scheinen da ein Komplott zu schmieden. Wer wissen will, wie es weiter geht, der erfährt sicher im nächsten Kapitel "Tensaiga und Tessaiga" viel Neues ;) - wir hoffen, wie sehen Euch dann wieder ;)...
 

Sesshoumaru-sama & Hotepneith

bye

Tensaiga und Tessaiga

An einem See am Meishin-dake:
 

Hikari alias Fujumu sah zu Naraku nieder. Wer auch immer das war, vermutlich ein Dämon, er hatte ihn befreit. Vielleicht konnte dieser ominöser Kerl mit dem Pavianfell noch zu was nütze sein. "Du kennst Sou'unga wirklich nicht? Das legendäre Schwert, das immer der Anführer der Hundedämonen seit langer Zeit trug?" "Nein, Hikari-sama...verzeiht...Fujumu-sama." Naraku dachte noch einmal nach: "Das Schwert...oh, ich erinnere mich. Es gab einmal vor nicht allzu langer Zeit Gerüchte, ein Schwert seit nach langer Zeit wieder aufgetaucht, ein mächtiges Schwert, aber es sei nun in der Hölle versiegelt." Das wäre klassisch Inutaishou, dachte Fujumu. Der Mistkerl hätte sicher nichts unterlassen, um ihn zu ärgern. Und in der Hölle wäre Sou'unga auch für ihn unerreichbar. Dieser dämlichste Hund aller Zeiten wäre sicher so blöd gewesen. Er hatte ja nie zu schätzen gewusst, welche Macht er da mit diesem Schwert hätte, nie versucht, mehr Macht zu bekommen. Aber natürlich war er auch zu stur gewesen, es ihm, Hikari, nein Fujumu, zu überlassen. Was sollte er denn jetzt tun? Erst mal noch ein paar Erkundigungen einziehen: "Naraku, du sagtest, es gäbe jetzt zwei Schwerter... Hat Inutaisho am Schluss etwa gleich drei mit sich getragen?""Ja. Denke ich. Er muss sich schon etwas dabei vorgestellt haben. - Soweit ich weiß, hat Toutousai, der Dämonenschmied, diese beiden Schwerter angefertigt. Ich selbst habe es nicht so mit Schwertern, daher kann ich Euch nur bedingt Auskunft geben." "Toutousai...ich erinnere mich, " murmelte der Halbgott. Seine göttliche Uroma hatte da mal was machen lassen und behauptet, der Kerl könne etwas, Dämon hin oder her. Anscheinend entsprach das den Tatsachen. Naraku fuhr fort: "Sie sind aus je einem Fangzahn Inutaishos gefertigt und sollen große Macht haben." Er vermied es diskret, den Halbgott darauf hinzuweisen, dass dieser ja mit Tessaiga schon recht unrühmlich Bekanntschaft geschlossen hatte. Auch Hikari erwähnte nichts von Tensaiga. Das hätte doch zu Ärger führen können.
 

Ja, das kann ich mir vorstellen, dachte Fujumu. Dieser Inutaishou war nicht gerade ein schwacher Dämon. Wie stark wohl Sesshoumaru geworden ist? Er müsste jetzt schon erwachsen sein, selbst nach Dämonenmaßstäben. Der jüngere Bruder, nein, Halbbruder, sollte fast noch ein Kind sein. Nun, egal. Er würde beide aufsuchen, schön der Reihe nach, und sie umbringen. Aber eben der Reihe nach. Zuerst musste er Tensaiga in die Hand bekommen, damit ihm solch ein Unfall nicht noch einmal passierte, gebannt Jahrhunderte in einem See zu liegen: "Naraku, wer von den Söhnen Inutaishous hat denn das mächtige Schwert..." Wenn es nicht sein müsste, würde er nicht einmal den Namen dieser miesen Klinge in den Mund nehme. Naraku sah auf. Tensaiga war ein recht nutzloses Schwert. Wenn man von dem einem Bann absah, den Inutaishou da einmal rätselhafterweise hinbekommen hatte. Aber das hatte kaum am Schwert gelegen, sonst hätte dieser Myoga etwas davon erzählt. Der geschwätzige Flohgeist hätte sicher keine Gelegenheit ausgelassen, sich mit der Klinge seines Herrn zu brüsten, wäre Siegel errichten eine Standardeigenschaft Tensaigas. Der Halbgott musste Tessaiga meinen. "Inuyasha, Fujumu-sama. Wollt Ihr ihn suchen? Nach meinen Informationen ist er nördlich von hier. Er hat lange, weiße Haare und zieht mit einer sehr seltsamen Truppe Menschen herum, die allerdings zumeist über gewisse magische Fähigkeiten verfügen. Zumal der Mönch hat ein schwarzes Loch in der rechten Hand, mit dem er alles einsaugen kann." Es würde den Halbgott sicher nicht interessieren, dass er, Naraku, das verursacht hatte. Und Kagomes magische Kräfte wären gegen einen Halbgott sinnlos. Das konnte amüsant werden. "Ein schwarzes Loch?" Fujumu überlegte kurz. Hatte er erst einmal das Schwert, wäre er ziemlich in Sicherheit. Und dann würde er Sesshoumaru umbringen. Der ältere war sicher auch der gefährlichere. Danach konnte er sich mit diesem Hundebaby beschäftigen. Das würde kaum mehr als ein amüsantes Spiel werden. "Gut, Naraku. Du warst mir nützlich..." Helle Gami-Energie flammte auf, dann war Fujumu verschwunden. Naraku erhob sich mit gewissem Schmunzeln. Er würde hinterher gehen, unauffällig. Mal sehen, wie sich ein Halbgott und ein Halbdämon schlugen. Ach, das Leben konnte einfach schön sein.
 

Im Wald :
 

Auf einer Waldlichtung rastete eine buntgemischte Truppe aus Menschen, kleineren Dämonen und einem Halbdämon. Inuyasha zuckte automatisch zusammen, als sich etwas in seinen Hals bohrte. Sofort schlug er zu, fing den Floh aber auf: "Oh, hallo, Myoga-jiji, auch wieder im Lande?" "Als uns dieser Dämon überfiel warst du aber schnell verschwunden, " ergänzte Miroku. "Oh, nicht was ihr schon wieder denkt!!" Der Flohgeist sprang allerdings auf Kagomes Schulter, als er sich aufrichtete und protestierend mit allen vier Armen wedelte: "Mir fiel da nur gerade ein, dass in der Nähe ein sehr alter Freund von mir wohnt..." "Du hast Freunde?" Der Halbdämon klang mehr als zweifelnd. Myoga baute sich noch gerader auf: "Inuyasha-sama!" sagte er beleidigt: "Natürlich! Die langen Jahre, die ich als Berater in den Diensten Eures Vaters stand, sind nicht spurlos an mir vorbeigegangen. Ich habe viele Freunde und kenne noch viel mehr Leute. Ich habe einen sehr alten Freund besucht und mit ihm über alte Zeiten geplaudert, als der Herr noch unter uns weilte..." "Lass mich raten, du hast wieder mit Inuyashas Papa angegeben und Sachen erzählt, die du besser nicht erzählt hättest?" erkundigte sich Kagome. Myoga wollte zu einem Protest ansetzen, als ihm einfiel, dass er tatsächlich wieder mal über die Sonnengöttin geredet hatte. Nun ja, er hatte ihren Decknamen benutzt, aber....Vorsichtig sah er zum Himmel auf, entschied sich dann aber doch zu einem Protest: "Ich habe nur Heldentaten des Herrn erzählt, nichts, was nicht jeder wissen dürfte. Was ihr mir zutraut...." "Na, ich kenne dich schon eine Weile..." Inuyasha sah ihn noch immer recht misstrauisch an. Myogas letzte Erzählung hatte ihnen ein Zusammentreffen mit einer wutentbrannten Amaterasu beschert. Schön, da hatte er selbst den Flohgeist ja auch zu aufgefordert, aber trotzdem legte er keinen Wert darauf, noch einmal in so eine Lage zu kommen. Wer wusste schon, was der senile Knabe diesmal erzählt und verbockt hatte. Sango sah automatisch zu Mirokus Hals. Dort zeichnete sich eine langsam verheilende Brandwunde in der Form einer Hand ab. Die Sonnengöttin war tatsächlich ziemlich sauer gewesen. Aber der Mönch hatte es überlebt, das war das wichtigste. Nun, sie hatten es tatsächlich alle überlebt, und das war sicher mehr, als jeder andere von sich behaupten konnte. Aber sie blickte ebenfalls wieder misstrauisch zu dem Flohgeist: "Irgendwie habe ich ein ganz komisches Gefühl, Myoga", meinte sie: "Hoffentlich ..." "Also..." Myoga pumpte wie ein Maikäfer: "Was traut ihr mir denn zu? Also...also...wirklich...!" Aber keiner beachtete ihn weiter, da Kagome anfing, ihr Essen auszupacken.
 

Niemand der Gruppe bemerkte, dass sie beobachtet wurden. Im dichten Unterholz am Rande der Lichtung lehnte Fujumu, wie er sich nun nannte, und betrachtete diese Bande Chaoten. Wer von ihnen Inutaishous Sohn war, konnte er unschwer erraten. Und diese anderen waren Menschen, nichts weiter, aber da Naraku ihm von magischen Fähigkeiten berichtet hatte, zog es der Halbgott vor, erst einmal abzuwarten. Er würde sich nie wieder diesen Fehler leisten, einen vermeintlich schwächeren Gegner blindlings anzugreifen. Das hatte er bei Inutaishou getan und das musste ihm ja nicht noch einmal passieren. So wartete er erst einmal ab, beobachtete interessiert, wie die Gruppe aß, sich offenkundig ein Streit aufbaute zwischen einem der Mädchen und dem Halbdämon. Er hörte, wie sie mit zornbebender Stimme: "Osuwari!" schrie- und beobachtete fasziniert, wie der Halbdämon zu Boden ging. Die Kette um seinen Hals hatte kurz aufgeleuchtet und Fujumu hatte die helle Energie gespürt. Sieh einer an! Dieses Mädchen mit magischen Fähigkeiten hatte es offenkundig verstanden, den Sohn des Großen Hundedämons unter ihren Bann zu stellen. Das war ja amüsant. Dann war nicht Inuyasha der Führer dieser Truppe sondern sie. Im Kopf des Halbgottes entwickelte sich ein Plan. So konnte er an das Schwert kommen, ohne einen Kampf riskieren zu müssen. Dieser jüngere Sohn schien zwar schwach zu sein, wenn er sich von einem Mädchen so bannen ließ, aber sicher war sicher. Nicht, dass sie unerwartete Fähigkeiten hatte. Für einen Augenblick schloss Fujumu die Augen, als er sich vorstellte, wie er mit solch einer Kette zu Boden gehen würde. Nein, das müsste nun wirklich nicht sein. Nun gut. Er müsste abwarten. Irgendwann würde seine Chance kommen. Er hatte Jahrhunderte in diesem See verbracht, da kam es jetzt auf ein paar Stunden oder Tage nicht an.
 

Tatsächlich bereitete sich die Gruppe nach dem Essen wieder zum Aufbruch vor. Fujumu dankte im Stillen dem Schicksalsgott, als das dunkelhaarige Mädchen mit der seltsamen Kleidung allein in den Wald ging. Ururopa musste es gut mit ihm meinen. Er bewegte sich rasch. Kagome spürte hinter sich plötzlich eine unerwartete Energie, die sich nicht kannte. Das war doch kein Dämon? Erschreckt fuhr sie dennoch herum- zu spät. Ein Schlag ließ sie bewusstlos zusammenbrechen.
 

Inuyasha wollte fast schon nachsehen gehen, wo Kagome blieb, als diese aus dem Wald kam, kurz lächelte: "Ich bin wieder da." "Ja, endlich", murrte er sofort: "Dann können wir ja weiter." "Ja. - Inuyasha, ich möchte dich um etwas bitten." Der Halbdämon starrte sie an: "Was denn...?" Das klang irgendwie nicht nach seiner reizbaren Freundin. "Gibst du mir mal dein Schwert? Ich meine, samt der Scheide?" Fujumu, der sich in Kagome verwandelt hatte, bemerkte, den fassungslosen Blick. Anscheinend hatte dieses Mädchen so etwas noch nie gefragt. So suchte er hastig eine unverfängliche Erklärung: "Ich denke, ich spüre da etwas Unheimliches." "Unheimliches?" Der Mönch kam zum Leidwesen des Halbgottes auch noch daher. "Ich nicht. Was meinst du denn, Kagome-sama?" Miroku sah vom Schwert zu ihr, zog dann die Augen zusammen: "Doch, ich spüre etwas, hier, etwas ungewohntes.." Mist, dachte Fujumu hektisch: diese nichtsnutzige Bande von Menschen scheint mehr zu taugen, als ich dachte. Inuyasha zögerte nicht mehr. Wenn Kagome und Miroku irgendetwas komisch fanden hatte das meist einen guten Grund. So zog er sich Tessaiga samt der Scheide ab: "Hier." "Vielen Dank, Hundejunge!" Fujumu verwandelte sich zurück und löste sich im gleichen Moment in Luft auf.
 

Aus Inuyashas Mund war nicht mehr als ein leises Röcheln zu hören, bevor er wutentbrannt hinterher schrie: "Hey, Du verdammter Feigling. Komm sofort wieder zurück!! Stell Dich einem fairen Kampf Du ... Du... Du... Tessaiga!!!!" Erst danach kam der Halbdämon wieder einigermaßen zu Sinnen und dachte daran, daß der echten Kagome vielleicht etwas zugestoßen war. "Kagome!!" rief Inuyasha, bevor er gefolgt von Miroku und Sango in den Wald lief. Es dauerte nicht lange, bis sie das bewusstlose Mädchen gefunden hatten. Offenbar war nichts weiter geschehen, da sie direkt, nachdem Inuyasha und die anderen eingetroffen waren, wieder zu sich kam und von einem seltsamen Gefühl berichtete, das sie gehabt hatte, bevor sie in Ohnmacht fiel. "Wer war dieser Mistkerl nur? Miroku, Sango - wisst ihr, wer das war? Hatten wir mit ihm vorher schon zu tun?" Keiner hatte eine zufrieden stellende Antwort parat. "Hmmmmm... das Gesicht kam mir schon bekannt vor..." Niemand hatte mehr an den Flohgeist gedacht, bevor sich dieser von Mirokus Schulter aus mit diesem Einwand zu Wort meldete. Keine Sekunde später befand sich Myoga bereits zwischen doch ziemlich scharfen Krallen eingeklemmt und unangenehmen Blicken ausgesetzt. "Du kennst diesen Feigling? Sag, Myoga, vorher kennst Du ihn und warum wollte er mein Tessaiga haben?" Inuyasha knurrte schon ziemlich bedrohlich, war ihm diese Situation und wie er auf diesen Trick hereingefallen war, ziemlich peinlich. So konnte er zumindest vom Thema ablenken, dachte er und knurrte etwas lauter.
 

"Bitte, Inuyasha-sama, lasst mich los... dann erzähle ich auch, was ich weiß", säuselte Myoga vor sich hin. Diese Art vom Stress half seinem Gedächtnis bestimmt nicht auf die Sprünge, obwohl er sich doch plötzlich erinnerte, woher er dieses Gesicht kannte. Auch Inuyashas Vater hatte das mit ihm oft gemacht, ob da wohl System dahinter war? Myoga war innerlich über dieses Verhalten einem armen, kleinen, wehrlosen Flohdämon gegenüber ziemlich erbost, verkniff sich aber jeden Kommentar, angesichts der scharfen Lage, in der er sich aktuell befand. "Euer Vater... ich glaube Euer Vater hat vor langer Zeit gegen diesen Mann gekämpft...", kam es hastig über die Lippen des kleinen Dämons. Während die anderen Mitglieder der kleinen Reisegruppe schon beinahe ein ,nicht schon wieder' dachten, ließ Inuyasha leicht die Ohren hängen: "Sag mal, Myoga, hat mein Vater eigentlich irgendwelche Gegner auch getötet und nicht für mich übrig gelassen?" Myoga schien plötzlich wieder von Mut durchströmt zu sein, da er ziemlich erzürnt mit den Armen ruderte. "Inuyasha-sama, wie könnt Ihr so was nur sagen. Euer Vater war einer der stärksten Dämonen die es jemals gab und hat deswegen auch nur mit ebenbürtigen Gegnern gekämpft." Wie konnte Inuyasha nur so etwas über seinen Vater sagen, fragte sich Myoga. Dabei hatte er Seite an Seite mit Inutaisho so viele Gegner besiegt. Auch wenn er stets die etwas abgelegenere Seite bevorzugt hatte.
 

"Warum hat Inuyashas Papa denn mit diesem Mann gekämpft und wie ist überhaupt sein Name?" kam nun von der wieder voll erwachten Kagome. Das waren zwei gute Fragen. Myoga dachte angestrengt nach und konnte aber nur eine der Fragen wirklich beantworten. So begann er und holte dabei etwas weiter aus: "Eh... hehehe.. also ich bin mir nicht mehr sicher, wie er hieß. Eigentlich hab ich das sogar vergessen...", alle runzelten etwas die Stirn und dachte heimlich, typisch Myoga', bevor dieser nach der kleinen Pause fortfuhr, "... aber ich bin mir ganz sicher, daß es damals um Sou'unga ging. Ja. So muß es gewesen sein." Ein einstimmiges "Sou'unga!!" rief allen die Erinnerung an dieses Schwert wieder ins Gedächtnis. "Zudem war dieser Gegner von damals wohl eine Art Gami...ehehehe", fügte Myoga mehr als Nebeninformation hinzu. Vor allem die neulich hinzugekommen Informationen über dieses Schwert machten es durchaus plausibel, wieso ein Gott daran Interesse haben könnte. "Das war also die merkwürdige Präsenz, die ich vorhin spüren konnte und die auch Kagome-sama vor ihrer Ohnmacht spüren konnte. Die helle Energie, das Genki, eines Gami", sinnierte Miroku. "Genki?", fragte Shippou. "Die dunkle Energie eines Dämons nennt man Youki, Shippou. Im Gegenzug die helle Energie der Götter Genki", erläuterte der Mönch dem kleinen Fuchsdämon. Man konnte wohl niemandem einen Vorwurf machen. Hätten sie ein Youki gespürt, wären alle alarmiert gewesen, aber würde schon mit einem Gott rechnen? Niemand. "Wir brauchen mehr Informationen", wandte Sango ein und riss damit alle aus ihrem Gedanken. Inuyasha kommentierte diese Aussage wie üblich mit einem "Keh!!", mußte aber auch einsehen, daß sie dringend mehr erfahren müßten. Sie hatten keinerlei Anhaltspunkt, wieso dieser Gott damals Sou'unga wollte und jetzt Tessaiga gestohlen hatte. Das konnten sie nicht auf sich beruhen lassen, vor allem da Inuyasha fest entschlossen sein Schwert wieder wollte. "Also...", begann Inuyasha, "Wir müssen diesen Typen finden und ich werde es sein, der ihm seine Taten heimzahlt!" Der Rest der Truppe schüttelte etwas seufzend die Köpfe. "Hmmm... ich sage es wirklich nicht gern Inuyasha...", Miroku war bereits jetzt klar, daß Inuyasha das Kommende nicht gerne hören würde, "... aber der einzige, der uns jetzt weiter helfen könnte, ist Dein Bruder."
 

Inuyasha nahm diesen Hinweis sichtlich gereizt auf. "Warum sollte ausgerecht er uns helfen können und wollen? Warum? Ist jetzt ein Halbdämon nicht mehr gut genug? Muß es jetzt ein...", startete Inuyasha und wurde von einem "Osuwari" von Kagome unangenehm unterbrochen. "Wofür war das wieder?", fragte ein leicht vom aufgewirbelten Staub hustender Halbdämon. "Dein Bruder kann uns vielleicht helfen, weil... na ja... genau... er war damals doch schon geboren und vielleicht hat Dein Vater ihm etwas darüber erzählt", Kagome war stolz auf sich, gerade noch die Kurve bekommen zu haben. Auch wenn Inuyasha es nicht zugeben wollte, aber er hätte auch etwas dafür gegeben ein Siegel zu haben, dass ihn zumindest wie einen vollwertigen Dämon erscheinen ließe. Es kränkte ihn doch jedes Mal, von einem Kontrahenten als minderwertiger Hanyou bezeichnet zu werden. Inuyasha musste in diesem Moment aus irgendeinem Grund an seine Mutter denken und danach an Sesshoumarus, welche er vor kurzem kennen lernen ,durfte'. Auch wenn viele andere bestimmt anderes dachte, aber Inuyasha würde nie im Leben tauschen wollen. Seine Mutter mochte ein Mensch gewesen sein, aber sie lief immerhin nicht umher und verbrannte Leute zu Asche oder ließ jedes Jahr ein paar Tausend Menschen verdursten. Inuyasha musste leicht schmunzeln. Die Informationen der letzten Zeit boten viel Angriffsfläche auf seinen ach so perfekten großen Bruder. Wenn dieser ihn wieder auf Grund seiner Herkunft beleidigen sollte, dann würde Inuyasha es ihm diesmal richtig heimzahlen und heimzahlen können.
 

In Fujumus Schloß:
 

Unter dessen war Fujumu in sein altes geheimes Versteck zurückgekehrt. Schon damals, bevor er versiegelt wurde, hatte er diesen Ort als Rückzugsgelegenheit genutzt. Er hatte es stets bevorzugt auf der Erde zu verweilen, dort aber nicht bei seinen Eltern, sondern auch einen Ort zu haben, an dem man alleine mit seinen Gedanken sein könnte. "Die Zeit hat hier ganz schön ihren Spaß gehabt", scherzte er vor sich hin, als er den verstaubten Hauptraum seines alten Schlosses betrat. Hier war bestimmt seit über 300 Jahren niemand mehr gewesen. Das Schloß lag abseits in den Bergen und seine menschlichen Diener waren lange tot. Alle anderen waren sicherlich gegangen, um anderen Herren zu dienen. Bereits seit dem Moment, als er diesem Halbdämon Tensaiga abgenommen hatte, verspürte er einen Widerstand, welchen dieses Schwert gegen ihn aufbaute. Es war direkt unangenehm, es in der Hand zu halten. Fujumu legte die Schwertscheide auf den alten instabil wirkenden Tisch und zog das Schwert heraus. Er betrachtete etwas die stumpf anmutende Klinge. Es war einfach zu lange her und er wußte nicht genau wie Tensaiga aussah, aber dieser Naraku hatte ihn sicherlich nicht angelogen. Das hätte er gespürt. Dies muß also das mächtige Schwert Tensaiga sein. Fujumu lies etwas seine Energie aufflammen, in dem Versuch das Schwert zu aktivieren. Seltsamerweise tat sich jedoch nicht sehr viel. Irgendetwas in dem Schwert schien zu reagieren, aber das Schwert als Ganzes aktivierte sich nicht. Könnte es sein, daß das Youki eines Dämons nötig wäre? Das hatte er bisher nicht bedacht. Im Grunde war es jedoch kein Problem. Er müsse einfach ein paar Dämonen zur Strecke bringen und ihr Youki abzapfen. Langsam schob er das Schwert wieder in die Scheide und belegte es mit einem Bann. Es war notwenig, hinunter in das flache Land zu gehen und dort Dämonen zu jagen. Niemand sollte auch nur aus Versehen dieses Schwert finden oder gar mitnehmen. Bevor er zu seiner Dämonenjagd aufbrechen würde, würde er jedoch dem älteren Sohn von Inutaisho seine Aufwartung machen. Es war nötig zu wissen, mit was von diesem zu rechnen war.
 

Auf einer Waldlichtung:
 

"Sesshoumaru-samaaaaaaaa", rief ein kleines Mädchen und lief auf einen nicht weit entfernt stehenden Mann in edler Rüstung und mit sehr langen silberglänzenden Haaren zu. Nichts war offensichtlicher, als das dieser Mann kein normaler Mensch war. Dem kleinen Mädchen rannte ein wild mit einem Stock fuchtelnder, kleiner, grüner Gnom hinterher, der ebenfalls den gleichen Namen rief. Das kleine Mädchen hatte jedoch bereits einigen Vorsprung. Zudem klang das Rufen des grünen Gnoms fast mehr wie eine Warnung. Der Mann drehte sich um, als das kleine Mädchen ihn bereits förmlich ansprang und sich seine Beine umklammerte. Jaken, der grüne Gnom, konnte nicht glauben, was er da sah. Wie konnte es dieses unverschämte Menschenkind nur wagen!! Ob er es auch versuchen sollte? Noch bevor dieser Gedanke zu Ende war. vernahm er jedoch ein recht bedrohlich klingendes "Jaken!" von dem Mann, weswegen der eben angesprochene sich hastig auf den Boden fallen ließ: "Sesshoumaru-sama... ich eh... ich eh..... wollte doch nur....." Eine kleine Geste machte den stammelnden Jaken zum Schweigen. Sesshoumaru wollte besser nicht wissen, an was sein Diener eben gedacht hatte. Jaken hatte manchmal seltsame Allüren. Sesshoumaru sah nun nach unten, direkt in die braunen Augen des nach oben blickenden Mädchens. "Rin, wir gehen." Sofort lies das kleine Mädchen Sesshoumarus Beine los und stellte sich, auffordernd zu Jaken schauend, neben Sesshoumaru - bereit zum Gehen. "Was machst Du da, Jaken-sama? Sesshoumaru-sama möchte gehen!" Der immer noch mit dem Gesicht im Dreck liegenden Jaken blickte vorsichtig auf. Wieso ließ sein Herr nur diesem kleinen Mädchen alles durchgehen und er, Jaken, ein treuer Diener durch alle Gefahren und durch die letzten Jahrhunderte wurde so... unfair... behandelt?
 

Sesshoumaru lief langsam los. Nicht, das Jaken oder der Drachen Ahun ein Problem gehabt hätten zu folgen. Aber Rin war nicht gerade die schnellste Begleitung, auch wenn sie, als er sie zum ersten Mal getroffen hatte und ihm die Tage danach gefolgt war, beachtliches Durchhaltevermögen, für einen Menschen, bewiesen hatte. Die letzten Wochen und Monate hatten viele Anlässe nachzudenken gegeben. Nach so langer Zeit hatte er endlich zum ersten Mal seine Mutter persönlich gesehen. Endlich erfahren, wer sie war. Warum er sie bis dahin niemals wirklich gesehen hatte, obwohl das nicht ganz den Tatsachen entsprach. Er blickte leicht nach oben durch die sich im Wind bewegenden Äste. Zu allem Überdruss war nur wenige Tage nach dem kleinen Informationsabend bei Toutousai genau das geschehen, über was er damals nachgedacht hatte. Im Kampf gegen ein neues Werk dieses widerlichen Naraku war Toukijin zerbrochen. Und alles nur, damit dieser wahnsinnige Halbdämon von Bruder nicht sich oder sein Schwert schrottete. Irgendwie war Sesshoumaru sogar befreit, als dieses Schwert brach. Hätte er wirklich daran gehangen, dann hätte er es reparieren lassen. Aber bereits im Kampf gegen Sou'unga hätte er ,sein' Schwert beinahe selbst zerbrochen - nur aus Enttäuschung oder Wut über dessen Unzulänglichkeiten. Sicherlich - in Kombination mit seiner eigenen Macht war das Schwert eine tödliche Waffe, aber eben nichts was mit der edlen Herkunft von ihm oder seinem Schwert Tensaiga, sogar Tessaiga, zu vergleichen war. Auch wenn dieser nervtötende Bruder Tessaiga führte, es ihm zugedacht war, war es ein Schwert aus einem Fangzahn seines Vaters. Kein Vergleich mit der jämmerlichen Herkunft Toukijins. Aber was sollte man machen, wenn nichts anderes zur Verfügung stand?
 

Mit gewissem Fragen in seinem Blick sah der Dämon nun zu dem einzigen Schwert, welches er bei sich trug: Tensaiga. Nach dem Brechen von Toukijin hat dieses Schwert also seinen Schmied zu sich gerufen. Die Freude diesen Toutousai wieder zu sehen hielt sich besonders zu diesem Zeitpunkt in Grenzen. Tensaiga hatte ihn gerufen um sich umschmieden zu lassen, neue Fähigkeiten zu entfalten. Wäre es nicht ein Schwert aus dem Fangzahn seines Vaters gewesen und würde es nicht ein Siegel zu seinem Vorteil tragen, dann hätte er es für diese Brüskierung an Ort und Stelle zerstört. Wie konnte dieses Schwert nur wagen zu entscheiden, wann er, Sesshoumaru, über eine neue Fähigkeit verfügen sollte oder nicht? Sesshoumaru stieß dieser Gedanke bis jetzt etwas säuerlich auf, auch wenn er sich nichts davon anmerken ließ. Die neue Fähigkeit Tensaigas war selbst in seinen Augen etwas zu gefährlich, um damit unvorsichtige weitere Tests anzustellen. In Tensaiga schien mehr zu stecken als sich vermuten ließ, als es damals mit dieser seltsamen Notiz an Bokusenoh hing.
 

Mitten im Gedanken unterbrochen konnte Sesshoumaru eine seltsame Präsenz fühlen, welche ganz in seiner Nähe erschienen war. "Jaken!!!", sprach er den kleinen Krötendämon an. "Ja, Sesshoumaru-sama?", antwortete dieser wie gewohnt. Jaken hatte in den vergangenen Tagen immer wieder mit sich gehadert, ob er statt ,-sama' ein anderes, würdigeres, Suffix verwendeten sollte. "Bleib hier und pass auf Rin auf", mit diesen Worten war Sesshoumaru bereits zwischen den Bäumen verschwunden und sein ziemlich unwillig drein blickender Jaken war mit Rin und Ahun wieder einmal alleine. Erst am Waldrand blieb Sesshoumaru stehen und sprach gezielt in Richtung eines der großen Bäumen: "Wer bist Du? Und was willst Du?" Fujumu war ziemlich überrascht, daß er so schnell bemerkt worden war. ,Es war ihm wohl möglich, meine Präsenz zu spüren und dann ist er seiner Nase gefolgt', dachte der ertappte Fujumu, als er hinter dem Baum hervor trat. "Soso, der Sohn von Inutaisho ist mittlerweile erwachsen geworden", spaßte Fujumu mehr, als das es ihm ernst damit war. Der sich eben durchaus unangemessen angesprochene fühlende Hundedämon musterte diesen Neuling eingehend. Es bestand kein Zweifel. Nichts nur das dieser Kerl leicht nach Inuyasha roch, nein, die Aura die ihn umgab, erinnerte ihn an die Energie eines Gami - auch wenn es keine reine zu sein schien. Fujumu hatte unterdessen auch ein seltsames Gefühl bei diesem Sesshoumaru. Er konnte nicht sagen was, aber etwas in der Aura dieses Dämons schien ihm sehr vertraut zu sein. "Ich müßte den Namen meines Gegners kennen?" fragte Sesshoumaru platt. "Man nennt mich Fujumu. Ich gebe mich jedoch nicht mit minderwertigen Dämonen als Gegnern ab." Diese Antwort lies Sesshoumaru merklich die Augenbrauen zusammen ziehen.
 

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Inuyasha wurde überrumpelt und Tessaiga ist nun verschwunden. Aber was genau plant Hikari nun damit und was für Auswirkungen haben Narakus Gedankenspiele nun für alle? Es hilft alles nichts. Sesshoumaru, Inuyasha und ihre Begleiter brauchen mehr Informationen. Und die gibt es nur an einem Ort. Ich hoffe, wir sehen uns im nächsten Kapitel "die Pforte zum Himmelstempel" wieder.
 

Sesshoumaru-sama & Hotepneith

bye

die Pforte zum Himmelstempel

Am Waldrand:
 

Sesshoumaru hatte bereits blitzschnell die Hand an sein Schwert gelegt. Mit der neuen Fähigkeit, den Pfad der Dunkelheit zu öffnen, konnte auch Tensaiga eine tödliche Waffe sein. Tessaiga war vielleicht eine Waffe die jeden normalen Gegner zur Strecke bringen sollte, aber Tensaiga war eindeutig für eine besondere Art Kontrahent konzipiert worden. Langsam verstand er seinen Vater und vor allem seine Mutter, warum er ein solches Schwert erhalten hatte. Sie ahnten wohl, daß er dank seiner Herkunft mehr ungewöhnliche Gegner haben würde. Fujumu mußte leicht schmunzeln. Das mußte also das Schwert Tessaiga sein. Er konnte einen seltsamen Bund zwischen dem Schwert und seinem Träger erkennen. Ein Siegel? Fujumu konzentrierte sich mehr auf das Schwert. Dieses Schwert schien förmlich nicht in diese Welt zu gehören und hinter diesem Siegel schien etwas sehr Mächtiges verborgen zu sein. Wieder hatte er dieses seltsame Gefühl der Vertrautheit. Naraku erwähnte, daß einer der Söhne des Hundefürsten ein Halbdämon sei. Dieser Inuyasha war unverkennbar ein Halbdämon, aber wenn das hier Tessaiga war, dann sollte es das Beschützerschwert sein. Trotz seines eigenen Vaters hatte er keine Verbindung zu Menschen. Wozu also so ein Schwert? Waren am Ende beide Söhne des Hundefürsten nur minderwertige Halbdämonen?
 

Gerade als Sesshoumaru zu Angriff übergehen wollte löste sich diese Fujumu einfach in Luft aus. "Dieser Feigling läuft einfach davon? Hmph." Sesshoumaru schob mit diesen Worten Tensaiga zurück in seine Scheide und trat den Rückweg zu seinen Begleitern an. Langsam nähere er sich Rin und Jaken. Mit gewissem Seufzen stellte er fest, daß diese jedoch nicht mehr so alleine waren, wie er sie zurückgelassen hatte. Deutlich konnte er den Geruch von drei Menschen, drei Dämonen und einem Halbdämon zusätzlich ausmachen. Eigentlich wunderte es ihn nicht weiter, hatte er an diesem Fujumu doch den Geruch seines kleinen Halbbruders wahrgenommen. Hatte Inuyasha bereits gekämpft und war nur zufällig hier vorbei gekommen? Soviel Pech konnte er doch unmöglich an einem Tag haben. Langsam und gemächlich ging er weiter. Noch bevor er selbst in Sichtweite der kleinen Versammlung war konnte der Hundedämon die Stimme des kleinen schwarzhaarigen Mädchens hören, welches schon "Sesshoumaru-sama!!" rief. Sesshoumaru fragte sich langsam, woher Rin mittlerweile immer früher wußte, wann er sich näherte. Trotz allem war sie ein normaler Mensch und hatte bestimmt weder eine Nase, die fein genug, noch Augen oder Ohren, die zu so einer Leistung im Stande waren. Konnte sie seine Präsenz spüren? Hatte Jaken angedeutet, daß er käme? Oder war sie einfach nur ein Glückskind, auch beim Raten? Diese Gedanken würde er jedoch nun beiseite schieben. Inuyasha war bereits lautstark zu hören.
 

"Mein kleines Brüderchen Inuyasha", sprach Sesshoumaru als er aus dem Wald heraus auf die Lichtung kam. "Was willst Du?", fügte er gelangweilt hinzu. Inuyasha brummte seinen Bruder merklich an. Wenn er noch lang so hochwohlgeboren macht, dann.... Inuyasha fiel in diesem Moment ein, weswegen er hier war. Tessaiga war ihm gestohlen worden und ohne Tessaiga hatte er gegen seinen Bruder gar keine Chancen mehr. Im Grunde war es reichlich unvorsichtig hier her zu kommen, zumal Kagome und die anderen noch dabei waren. Kagomes Pfeile würden gegen Sesshoumaru ohnehin nicht wirklich funktionieren. Im Grunde konnte nur Miroku mit seinem Schwarzen Loch vielleicht etwas ausrichten. Sesshoumaru mußte innerlich schmunzeln. Er kannte Inuyasha gut genug, um zu wissen worüber dieser gerade nachdachte. Es hatte keine Sekunde gedauert bis Sesshoumaru auffiel, daß Inuyasha Tessaiga nicht bei sich trug. Er fragte sich bestimmt, wie er sich verteidigen sollte, beschloß er ihn anzugreifen. Vielleicht würde dieser Tag doch noch amüsanter werden. "Was hast Du mit Tessaiga gemacht, Du Alptraum jedes Schwertkampflehrers?" Die Frage nach dem Verbleib von Tessaiga ging auch ihn etwas an, war es doch ein Familienerbstück. "Antworte meinem Herrn!!!" fügte Jaken beinahe geifernd hinzu. Nach dem Inuyashas Faust Jaken Kopf ebenfalls einen guten Tag gewünscht hatte, begann dieser die Vorkommnisse zu schildern.
 

"Du sagst, er hat sich einfach so in Luft ausgelöst?" fragte Sesshoumaru nach. "Ja, genau so war es...", bestätigte der Halbdämon bevor er auch die Information bezüglich ihres Vaters und der Art dieses Gegners hinzufügte. Auch, dass Myoga das Ganze erwähnte blieb nicht im Unklaren. Sesshoumaru hatte den Flohgeist bereits vorhin bemerkt und sah nun direkt auf das rechte Ohr Inuyashas. "Myoga" - das klang bedrohlich, weswegen der kleine Dämon schüchtern hinter dem Ohr hervor blickte. "Dieser Gegner unseres Vaters... hieß er Fujumu?" Über diese Frage des Sohnes seines einstigen Meisters mußte er länger nachdenken. Der Name Fujumu sagte ihm nichts und klang auch nicht so als wäre er so jemanden bereits begegnet. "Ich weiß es leider nicht, Sesshoumaru-sama. Der Name kommt mir nicht vertraut vor." Sesshoumaru erzählte nun seinerseits, was er nur vor wenigen Augenblicken erlebt hatte, da jeder fragend schaute, wie er ausgerechnet auf den Namen Fujumu kam.
 

Alle konnten es drehen und wenden wie sie wollten. Die einzigen brauchbarem Informationen waren, daß Fujumu erst an Sou'unga und nun an Tessaiga interessiert war. Zudem war ihnen klar, dass die Götter irgendwie mit im Spiel waren. Das konnte nur eine mögliche Konsequenz haben. Noch bevor einer der Hundebrüder diese Erkenntnis kundtun konnte, tat dieser der spirituelle Beistand der Gruppe. "Wir brauchen mehr Informationen und ich kenne nur eine Person, welche uns diese heute noch geben könnte!" Alle sahen zu Miroku. Myoga fragte sich instinktiv, wen dieser meinte. Der Herr war tot. Wer könnte noch Informationen haben, bis auf den Gegner selbst? Doch dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Da gab es diese Person, die immer den Decknamen Taiyo verwendete und damals auch indirekt in diesem Kampf mitgemischt hatte. Konnte dieser wahnsinnige Mönch wirklich meinen...?
 

"Ich stimme Dir zu, Mönch", mit diesen Worten drehte sich Sesshoumaru in Richtung Süden und forderte Rin und Jaken auf ihm zu folgen. "Was?? Wohin?? Was ist nun wieder? Sesshoumaruuuuuuuu!!!" rief Inuyasha seinem Bruder nach, der sich daran aber nicht sonderlich zu stören schien. Kagome atmete erleichtert auf. Sesshoumaru hatte offenkundig eingewilligt, ihnen dabei zu helfen mehr über diese Sache und damit auch Tessaigas Verbleib herauszufinden. Bestimmt nur, damit Tessaiga nicht in fremden Händen blieb, vermutete sie. Aber egal warum er es machte, Hauptsache war er ihnen half. "Komm schon, Inuyasha, sonst läuft uns Dein Bruder noch davon", rief Kagome zu Inuyasha. Dieser sah mit gewisser Bestürzung, dass Kagome bereits in Richtung seines Bruders losgelaufen war. War sie lebensmüde? Nun, die Gefahr war nicht ganz so groß. Rin lief brav an der Seite seines großen Bruders und solange das so blieb, war Kagome relativ sicher. Aus irgendeinem Grund schien er sich in Anwesenheit dieses Kindes nicht so blutrünstig zu benehmen, wie es ihm aus früheren Tagen in Erinnerung war. Aber was wollte Kagome wohl so weit vorne? Sie lief zwar doch mit einigem Abstand zu Sesshoumaru, aber wollte sie ihn so irgendetwas sagen? Der Halbdämon wußte nicht wie ihm geschah. Oder dachte sie, es wäre ihre Schuld, daß Tessaiga gestohlen wurde und wollte es wieder gut machen indem sie Sesshoumaru dazu brachte zu helfen?? ,So eine dumme Gans', dachte Inuyasha still.
 

"Aber wohin gegen wir denn nun?" stelle Inuyasha erneut die Frage. Miroku kam nun etwa auf seine Höhe und blickte etwas verträumt in den Wald: "Wir gehen zu Amaterasu-omikami." Der Mönch hatte trotz seiner Erfahrungen mit der Sonnengöttin einen sehr glasigen Blick. Es dauerte so auch keine zwei Sekunden bis Sango ihm durchaus mit Wucht ihren Boomerang über den Kopf zog. "Wenn Du jemals wieder!!! Dann werde ich nicht mehr um Dein Leben bitten!!!!" Sango fauchte den Mönch förmlich an und lief dann sehr trotzig schauend vor zu Kagome. Sie wollte dort nicht ganz alleine sein. Männer und besonders dieser Mönch waren einfach nur perverse Schweine, die wohl lieber ihr Leben erneut auf Spiel setzten, anstatt sich einmal in ihrem Leben zu benehmen. Vor allem noch...... Sango wollte hier nicht weiter denken. Miroku hatte zwar in letzter Zeit immer wieder beteuert, daß sie die einzige Göttin war, welcher er erlegen war, aber was zählte das Wort eines perversen und lüsternen Mönches schon???
 

Inuyasha schloss alsbald zu seinem Bruder auf und sah diesen fragend von der Seite an. Dieser schien es anfänglich geflissentlich zu ignorieren, ließ sich dann aber doch zu einer Reaktion herab: "Was ist, Inuyasha? Gefalle ich Dir so gut??" Mit diesem Konter hatte Inuyasha nicht direkt gerechnet: "Halt Dich mal nicht für eine so große Nummer!! Du bist doch hier so nachtragend, mich dafür verantwortlich zu machen, daß ich Dir bei den Katzen nicht helfen konnte, da ich bereits an einen Baum bebannt war!! Alles was ich wissen wollte, ist, wohin wir verdammt noch mal gehen!!!"
 

Hätte Sesshoumaru nicht soviel Wert darauf gelegt äußerlich ernst und seriös zu wirken, dann hätte er über die Reaktion Inuyashas herzhaft lachen können. Es hat schon früher immer Spaß gemacht, ihn aufzuziehen. So schnell wie Inuyasha konnte er seinen Vater nie zu Raserei treiben. Auf irgendeine Weise hätte er es heute wohl bereut seinen kleinen Bruder wegen Tessaiga umgebracht zu haben, hätte er es denn getan. Zudem hatte sein Bruder immer das Narrenglück auf seiner Seite. Sesshoumaru juckte sich mit der linken Hand etwas hinter seinem linken Ohr und sah dabei auf seinen neuen Arm. Irgendwann würde Inuyasha dafür noch eine Retourkutsche bekommen. "Wir gehen in zum ,Taní no iríguchi'", gab Sesshoumaru nun doch seinem Bruder als Antwort. "In das Tal der Schwelle? Wo ist das? Was ist das?" Irgendwie hatte Sesshoumaru geahnt, daß wenn er eine Frage beantworten würde, drei neue auf ihn zukommen würden. Nun hatte er aber angefangen es zu erklären, dann müsse er es auch zu Ende bringen. "Dieses Tal liegt an der Grenze zu den südlichen Ländern am Fuße des Noro-san. Der Legende nach liegt dort ein heiliges Portal zum Eintritt in den Himmelstempel. Ich erinnere mich, daß unser Vater einige Male grundlos dort war. Deswegen gehe ich davon, daß die Legende nicht gänzlich unzutreffend ist."
 

"Heute ist Inuyashas Bruder aber richtig in Redelaune", flüsterte Shippou leise zu Kagome. Diese nickte einfach nur. Es war interessant, den beiden beim Reden zuzuhören. Nicht weil sie sich ausnahmsweise einmal nicht prügelten, sondern vielleicht konnte man auch für die nächste Geschichtsklausur etwas lernen. Genau in diesem Moment verließen sie den Wald und Sesshoumaru wies Jaken an, Rin mit auf Ahun setzen zu lassen. Auch Sango setzte sich, ohne weitere Nachfragen auf den Rücken der eben verwandelten Kiara. Zu ihr stiegen noch Miroku, Kagome und Shippou, samt Myoga. Letzter mußte notgedrungen mit, hatte ihn Inuyasha zum wiederholten Male mit einem Faden, jedoch diesmal bei Shippou, festgebunden. Inuyasha sah ziemlich irritiert auf die völlig überfüllt wirkende Kiara. Offenbar hatte sein Bruder vor ab hier zu fliegen, was durchaus schlau war, da der Noro-san durchaus nicht um die Ecke lag. Aber wo sollte er mit? Inuyasha blickte zu seinem großen Bruder und sah diesen beinahe fordernd an. "Vergiss es!!!", sagte dieser entschieden und deutete auf seinen Flugdrachen. Während Jaken beinahe der Unterkiefer vor Überraschung und Erschütterung heraus zu brechen schien, winkte Rin Inuyasha bereits zu. "Komm schon, Inuyasha-sama, hier ist noch Platz."
 

Rin sah etwas amüsiert Sesshoumaru-sama's kleinem Bruder zu, wie dieser das Gesicht verzog, als er hinter sie auf Ahun kletterte. Rin sah den Halbdämon darauf hin mit leicht wässrigen Augen an. Mochte Inuyasha-sama sie nicht und zog deswegen so ein Gesicht? Inuyasha war die Reaktion des kleinen Mädchens durchaus nicht entgangen. Man konnte es weder übersehen noch überriechen. Was sollte er jetzt nur machen? Er kam schon nicht damit zurecht, wenn Kagome Anstalten machte zu weinen. Was sollte er dann erst bei einem kleinen Kind machen? Das war eine noch viel unangenehmere Situation. Sein Augenmerk fiel dabei auf den etwas weiter vorne dumm grinsenden Jaken, so daß dieser abermals Bekanntschaft mit Inuyashas Faust machen mußte. Der Krötendämon beschwerte sich lauthals bei seinem Herrn und verwies auf seinen geschundenen Kopf. Plötzlich hörte Inuyasha, wie Rin, welche nun direkt vor ihm saß, leise kicherte und auf Jaken deutete. Offenbar hatte dieser kleine Zwischenfall sie abgelenkt. Dabei wollte er gar nicht sagen, daß er nicht bei ihr sitzen wollte, nur nicht bei diesem grünen Ekel und generell nicht auf Sesshoumarus Reittier. Sicherheitshalber verpasst er Jaken gleich noch eine Kopfnuss. Irgendwie schien das Mädchen zwar Mitleid mit Jaken zu haben, kicherte jedoch trotzdem. "Jaken-sama, haben Du und Inuyasha-sama etwas miteinander?" Auf diese Frage hin konnte der Halbdämonen nur noch entsetzt stottern. Er blickte in die Augen des kleinen Mädchens und diese zurück. Nein. Das konnte so ein kleines Mädchen nur unverfänglich gemeint haben. Rin stellte unterdessen fest, daß die Augen von Sesshoumaru-samas kleinen Bruders ziemlich denen von Sesshoumaru-sama ähnelten. Da fühlte sie sich gleich ein bißchen wohler. Das schwarzhaarige Mädchen konnte wieder diese seltsame Sache spüren, wenn Sesshoumaru-sama manchmal bestimmte Dinge machte, und sah wie selbiger neben ihnen abhob und dabei ein "Wir fliegen!" sprach.
 

Im Tal der Schwelle:
 

Es war schon Nachmittag, als ein Reisbauer irritiert auf den Schatten blickte, der sich über den Boden bewegte. Ein wenig ängstlich sah er auf. In diesen Zeiten konnte man ja nie wissen... Sein Mund blieb ihm offen stehen, als er einen jungen, aristokratisch wirkenden Mann auf einer schwarzen Wolke stehend, über sich vorbeifliegen sah, dazu einen Drachen mit einer kleinen grünen Gestalt, einer rotweißen, und einem kleinen Mädchen, das ihm fröhlich zuwinkte darauf, und eine riesengroße Katze, auf der gleich drei Menschen saßen. Zu allem Überfluss brannten die Füße dieser Katze auch noch. In jäher Panik stürzte der Bauer davon, zurück in sein rettendes Dorf. Als er dort keuchend von seiner Beobachtung erzählte, schüttelten die Nachbarn nur den Kopf. Teki hatte mal wieder zu tief in den Krug Sake gesehen? Und so wurde es in diesem Dorf üblich, nicht mehr zu sagen, jemand sei betrunken, sondern er sehe Menschen auf Katzen reiten.
 

Das Tani no iriguchi, das Tal der Schwelle, war ein breites, u-förmiges Tal. Als die Reisenden dort ankamen und die meisten von ein wenig erleichtert wieder festen Boden unter den Füssen hatten, blickten sie sich um. Sesshoumaru betrachtete ein wenig nachdenklich das Tal. Er war hier noch nie gewesen, aber er konnte sich die gelegentlichen Besuche seines Vaters in dieser Gegend nun nur zu gut erklären. Immerhin sollte hier das Portal sein, das einen auf direktem Weg zur Sonnengöttin bringen konnte. Oder sie hierher? Er wandte leicht den Kopf: "Myoga!" "Sesshoumaru-sama...?" Myoga hielt seine Position auf Inuyashas Schulter kaum mehr für ausreichend. Immerhin hatte sein junger Herr das Schwert nicht mehr. Aber wohin hätte er schon fliehen könne? Auch die Menschen ließen ihn nicht aus den Augen. "Wo befindet sich das Portal?" "Äh...ich weiß nicht..." Der Flohgeist brach ab, da sich Sesshoumaru zu ihm umdrehte. Der ältere Sohn des Herrn hatte noch nie Verständnis für einen armen Diener gehabt, dachte Myoga hektisch und krallte zwei Hände vorsorglich in Inyuashas Haare: "Ich erinnere mich nur dunkel...." Im gleichen Moment fühlte er sich zwischen zwei durchaus bemerkenswert scharfen Krallen: "Myoga-jiji", sagte Inuyasha und pflückte ihn von seiner Schulter: "Ich will mein Schwert wieder haben. Und wenn ich es nur über die Sonnengöttin zurückkriege, ist mir das auch egal. Also denk gefälligst nach." "Das tue ich ja", beteuerte der Floh prompt. Wie sollte er denn nachdenken, wenn ihn alle so ansahen? Und wenn er so gepiekst wurde? "Aber ich war doch nur ein einziges Mal mit dem Herrn hier, für gewöhnlich ging er immer allein...Und ich denke, das Portal ist weiter dort drüben..." Alle begaben sich in die angegebene Richtung. Sesshoumaru spürte nun etwas, das ihm seltsam vertraut vorkam. Ja, so ähnlich fühlte sich die Energie an, die Tensaiga in ihm wohl versiegelt hielt: die Energie der Sonnengöttin. Freilich war sie hier kaum zu erspüren, aber das Portal musste da sein. Er erkannte zwischen zwei uralten Bäumen etwas, das in der Luft zu flimmern schien: "Jaken." "Sesshoumaru-sama?" Der kleine Krötendämon kam eilfertig herangewuselt. "Pass auf Rin auf." "A..aber, Sesshoumaru-sama...ich dachte..." Den interessierte wenig, ob und was Jaken gedacht hatte. Meist war es sowieso nicht viel. Aber er sah hinunter. "Ich darf Euch nicht begleiten?" ergänzte dieser enttäuscht. "Schlägst du vor, dass Rin allein hier bleibt?" "Äh, nein, natürlich nicht...ich dachte...die Menschen und dieser...Inuyasha..." Im gleichen Moment lag er schon am Boden, wieder eine Beule mehr am Kopf. Der Halbdämon richtete sich auf: "Dieser Inuyasha wird dir zeigen, wie man sich benimmt!" knurrte er: "Außerdem gehe ich mit." "Das wird kaum möglich sein." Miroku betrachtete das Portal: "Das sieht mir sehr nach Genki aus, göttlicher Energie. Da kommt kein Mensch durch und wohl auch kein Dämon." "Das werden wir ja sehen!" Der Halbdämon war heute wirklich nicht mehr der Geduldigste. Er wollte Tessaiga wieder und den Kerl erledigen, der ihn mit einem so primitiven Trick reingelegt hatte. Sesshoumaru war unwillkürlich ein wenig erleichtert, dass wenigstens diese Menschen einsahen, dass sie hier nicht durchkommen konnten. Es konnte schlimm genug werden, diesen sturen und ungeduldigen Halbhund dabeizuhaben, der gewiss keine Ahnung hatte, wie man sich im Taka naga hara, dem hohen himmlischen Königreich benehmen sollte. Gut, so ganz genau wusste er es auch nicht, aber immerhin hatte sein Vater ihm ab und an da was erzählt. Er hatte sich damals zwar wenig für diese Sagen interessiert, aber sein Vater hatte stets Wert draufgelegt, dass er sie lernte. Nun wusste er freilich, warum.
 

Ein lautes Aufstöhnen und ein Padong ließen ihn sich umblicken. Inuyasha lag am Boden. Alle starrten Kagome an, die hastig beteuerte: "Ich war das nicht, ehrlich! Ich habe doch gar nichts gesagt!" Der Halbdämon stöhnte leicht, die Hand an der Brust, als er versuchte, sich aufzurichten. "Verdammt", flüsterte er: "Was ist das? Es fühlt sich an, als ob mir jemand das Herz herausschneiden will...."
 

Fujumes Schloss:
 

Fujume war erfolgreich von seiner Dämonenjagd zurückgekehrt. Mit Müh und Not hatte er es geschafft, dass seinen Opfern entzogene Youki in sich aufzunehmen. Immerhin war er ein Halbgott und somit nicht gerade geeignet, dunkele Energie einzusammeln. Aber es musste eben sein, wollte er dieses Tensaiga benutzen können. Nun fasste er den Griff, spürte, wie das Schwert sich aktivierte. Es benötigte also tatsächlich Youki. Ein Mensch oder ein Gott konnte es nicht führen. Seltsam, aber wahr. Da war auch ein Bannsiegel, das spürte er. Vermutlich lag es daran. Aber obwohl er etwas wie ein Pulsieren fühlen konnte, passierte nichts weiter. Es sah immer noch wie ein altes, verrostetes stumpfes Schwert aus. Also, entweder legte dieser Halbdämon keinen Wert auf diese Waffe oder da war noch etwas verborgen. Fujume schwenkte das Schwert probehalber. Er konnte sich nur erinnern, dass die Klinge blau aufgeleuchtet hatte. Das war das letzte gewesen, ehe er gebannt wurde. Aber jetzt leuchtete hier nichts blau. War das Youki doch noch zu schwach gewesen? Bräuchte er mehr davon? Immerhin war Inutaisho ja nicht gerade ein Dämon mit wenig Energie gewesen. Noch einmal wirbelte er die Klinge durch die Luft, konzentrierte alles Youki, das er hatte aufnehmen können. Wieder nichts. Mist. Was sollte er jetzt denn machen? Erst einmal müsste er es mit mehr Youki probieren. Und wenn das auch nicht klappte...vielleicht brauchte man einen Zauberspruch oder so etwas, um es aufzurufen? Er warf das Schwert auf den Tisch und verließ erneut sein Schloss.
 

Im Tal der Schwelle:
 

Inuyasha atmete tief durch: "Was es auch war, jetzt ist es weg..." Er sprang auf, begegnete überrascht dem Blick seines Halbbruders. "Was ist? Ich bin schon wieder fit." Hielt der ihn jetzt schon wieder für zu schwach für alles? Es war ja schon peinlich genug, dass er sich sein Schwert hatte klauen lassen. Sesshoumaru drehte sich wortlos um. Die Reaktion, die Inuyasha da gezeigt hatte, hatte ihn an sein eigenes Erlebnis erinnert, als Tensaiga einen Kratzer abbekommen hatte. Versuchte der Dieb etwa, Tessaiga zu aktivieren und wehrte sich das Schwert dagegen? Das konnte für Inuyasha dann noch recht schmerzhaft werden. Anscheinend war er durch das Siegel auch über eine solche Distanz mit seiner Klinge verbunden. Nun, man würde es sehen. Ohne sich noch einmal umzudrehen ging er zu dem Portal. Sein Halbbruder folgte ihm sofort. Das wäre doch gelacht, wenn er nicht durch diese Tür hier käme. Sesshoumaru verschwand ohne Probleme durch das Portal. Und auch Inuyasha war Sekundenbruchteile später den Blicken seiner Freunde entzogen. Es war, als seien die Brüder vom Nichts verschluckt worden. "Also hatte auch Inuyasha keine Probleme..." konstatierte der Mönch etwas überrascht. "Komisch. Man sollte doch annehmen, dass ein solches Portal gegen Dämonen gesichert ist." "Aber das ist doch die Tür, durch die Sesshoumaru-samas Papa ging, " sagte Rin vorwurfsvoll. Konnten die Erwachsenen nie zuhören? Sesshoumaru-sama hatte das doch erzählt. Sie bemerkte, wie alle sie anstarrten. Keiner hätte von ihr so eine Bemerkung erwartet. "Sie hat recht, "meinte Sango: "Natürlich. Dieses Portal muss einen geschwächten Bann haben, wenn es Inutaisho hier war...er hat sich doch sicher treffen wollen..." Sie brauchte nicht zu erwähnen, mit wem.
 

Im Hohen Himmlischen Königreich-Takanagahara:
 

Die Halbbrüder fanden sich unterdessen auf einer hellen Fläche wieder, die sich scheinbar ins Unendliche dehnte. Direkt vor ihnen lag jedoch eindeutig ein Schloss, mit hohen Mauern und vielen Gebäuden, das riesengroß war und in einem seltsamen Licht zu strahlen schien. Keiner der beiden bezweifelte, dass das der Sonnentempel war, in dem Amaterasu residierte. Sesshoumaru betrachtete den Ort, an dem seine Mutter wohnte mit einem undefinierbaren Gefühl. Schön, sie war seine Mutter, und sie hatte sich bei ihrem ersten und einzigen Treffen auch recht mütterlich benommen, aber es war schon etwas anderes, hier zu stehen. "Guck mal, was ist das denn?" Inyuashas Frage ließ ihn seitwärts blicken. Der ergänzte: "Das Tor zu dem Schloss sieht aber komisch aus." "Das ist ein Portal, wie das, durch das wir eben kamen. Und ich kann dir versprechen, dass du da nicht durchkommst." "Klaro. Du hältst mich für so schwach!" murrte der Jüngere. "Nicht deswegen." Warum musste man diesem Halbdämonen eigentlich alles erklären: "Aber durch dieses Portal kann man nach meinen Informationen nur durch, wenn man Götterblut besitzt. Und daran scheitert das wohl bei dir." Inuyasha hätte widersprechen mögen, als er erneut diesen seltsamen Schmerz im Herzen spürte und aufstöhnend in die Knie ging. "Verdammt, nicht schon wieder...was ist nur los?" Sesshoumaru fühlte sich fast ein wenig verpflichtet, es ihm zu sagen, wenn er es schon allein nicht merkte: "Offenkundig versucht der Dieb Tessaiga zu aktivieren. Und das bereitet dir, der mit dem Schwert verbunden ist, Schmerzen. Es mag gut sein, dass es ärger wird." "Oh...vielen Dank..." keuchte Inuyasha: "Für diese aufmunternden Worte...Dieser Mistkerl versucht, Tessaiga zu aktivieren?" Sein älterer Bruder sparte sich die Antwort.
 

Die Wächter am Portal des Schlosses hatten ein wenig überrascht bemerkt, dass Besucher angekommen waren. So häufig war das nicht und so starrten die beiden neugierig auf den Vorplatz- und machten große Augen: "Dä..Dämon!" keuchte einer: "Das sind ja Dämonen!"
 

"Ja. - Wo ist die Herrin?!" "Ich glaube in der Weberei. Aber diese Dämonen kommen hier doch nie in das Schloss. Unser Portal ist sicher." "Ich weiß nicht. Wir sollten die Herrin auf jeden Fall informieren. ...Dämonen, die das Takanagahara angreifen...Und wo zwei sind können auch mehr sein!" "Schon gut...ich gehe. Hoffentlich lässt sie das nicht an mir aus..." Der eine Wächter verschwand, während der zweite seinen Platz neben dem Portal wieder einnahm und tief durchatmete. Kein Dämon kam durch das Portal. Dazu benötigte man die helle Energie der Götter. Kein Dämon käme da durch. Dieses Schloss war sicher...betete er.
 

Fujumes Schloss:
 

Fujume versuchte unterdessen in seinem Schloss ein weiteres Mal, das erbeutete Schwert zu aktivieren. Er hatte sich dazu das Youki von sechs Youkai angeeignet. Nur, um mit wachsender Wut festzustellen, dass dieses verdammte Tensaiga sich noch immer weigerte, von ihm aktiviert zu werden. Das durfte doch um der Hälfte seiner Verwandtschaft willen nicht wahr sein! Was war dass nur für ein Geheimnis, das in der Klinge lag? Sekunde. Wie hatte dieser Naraku gesagt? Toutousai habe die Schwerter geschmiedet? Nun, der Schmied würde doch sicher wissen, was hier Sache war, wenn er noch lebte. Freiwillig oder nicht, er würde ihn schon zum reden bringen. Am günstigsten würde es freilich sein, wenn er ihn einfach herbrächte. Immerhin hatte sein Schloss auch eine Schmiede, falls eine kleine Änderung notwendig sein mochte. Und hier würde keiner diesen Schmied suchen, alles würde hübsch unter dem Tisch bleiben. Fujume warf das Schwert zu Boden und machte sich wieder einmal auf den Weg. Dieses Tensaiga kostete ihn noch den letzten Nerv.
 

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Der Weg hat unsere Reisegesellschaft also tatsächlich zum Schloß der Sonnengöttin geführt und nun möchten Sesshoumaru und Inuyasha ein Audizenz *g*. Ob das gut gehen kann? Ich hoffe, wir sehen uns auch im nächsten Kapitel "Begegnungen der dritten Art" wieder. ;)
 

Sesshoumaru-sama & Hotepneith

bye

Begegnungen der dritten Art

Im Hohen Himmlischen Königreich-Takanagahara:
 

Inuyasha rappelte sich mühsam wieder auf: "Er scheint aufgegeben zu haben. Ich kapier das nicht. Wieso tut mir das so weh...Wenn du Tessaiga hattest, sogar als du es aktiviert hast, hat mir das nie wehgetan." "Es mag dich überraschen, aber ich bin dein Halbbruder." "Ja, und?" "Tessaiga wurde aus einem Fangzahn unseres Vaters geschaffen. Wenn jemand außer dir dieses Schwert berühren kann, dann ich." Sesshoumaru setzt sich in Bewegung. Mehr wollte er zu diesem Thema wirklich nicht sagen. Es gab wichtigeres. Und irgendwo war er immer noch nicht sonderlich begeistert, dass Inuyasha Tessaiga hatte. Obwohl er inzwischen einiges über Tensaiga dazu gelernt hatte. Die Schwerter waren gleichwertig - Tensaiga vielleicht sogar auf eine unheimliche Art mächtiger. Vater hatte keinen seiner Söhne benachteiligen wollen. Gleichwertig und doch anders... Er verdrängte diesen Gedanken, als er auf das Portal des Sonnentempels zuging. Wenn er sich richtig erinnerte, konnte nur ein Wesen mit göttlicher Energie da durch gehen. Tensaiga unterdrückte die seine zwar, aber er mochte den sehen, der es wagen würde, ihm zu verbieten, seine eigene Mutter zu besuchen. Im Notfall müsste er sich eben direkt an sie wenden, dass sie ihn einließ. Sein störrischer Halbbruder würde andererseits nicht durchkommen, es sei denn ihr Vater hätte noch eine Göttin für eine Menschenfrau gehalten, aber das war nun selbst für Inutaisho mit seinem etwas sonderbaren Geschmack in Punkto Frauen äußerst unwahrscheinlich. Davon hätten sie nach allem, was sie in der letzten Zeit so erfahren hatten, dann doch etwas hören müssen. Zudem verwandelte er sich bei Neumond in einen Menschen - Sesshoumaru fragte sich, ob er Inuyasha sagen sollte, daß sein Geheimnis für Ihn seit seiner Geburt nie ein Geheimnis war. Sesshoumaru amüsierte es aber, daß Inuyasha stehts dies zu verheimlichen versuchte.
 

Der übrig gebliebene Wächter am Tor bemerkte mit einer Mischung aus Verwunderung und wachsender Angst, wie die beiden fremden Dämonen einfach auf sein Portal zukamen. Wussten sie etwa nicht, dass sie da nicht passieren konnten? Und jetzt fiel ihm auch auf, dass der eine unbewaffnet war. Was waren das denn für welche? Und wieso taten sie so, als ob sie sich hier auskennen würden?
 

Sesshoumaru sah sich nicht um. Er wusste, dass Inuyasha direkt neben ihm war: "Warte dann hier." "Keh! Träum weiter. Ich gehe mit." "Das wird nicht möglich sein." Aber vermutlich hätte er auch versuchen können, ihn zu überzeugen, dass der Himmel grün sei. So spazierte er weiter, ohne zu zögern, durch die Barriere. Es war etwas wie ein unangenehmes Ziehen zu spüren, Tensaiga pulsierte hektisch an seiner Hüfte, aber mehr geschah auch nicht.

Der Wächter auf der anderen Seite starrte ihn mit geöffnetem Mund an. Er verstand die Welt und den Himmel nicht mehr. Er hatte noch nie einen echten, lebendigen Dämon gesehen. Und wieso kam der hier durch? Kein Wesen, das nicht über göttliche Energie verfügte, kam durch dieses Hindernis. Er bemerkte, wie ihn der Eindringling ansah und griff instinktiv zu seinem Schwert. Aber er sparte es sich, zu ziehen. Das musste ein sehr mächtiges Wesen sein. Wo blieb nur sein Kollege? Oder besser noch, wo blieb die Herrin? Er konnte sich nicht vorstellen, dass Amaterasu begeistert darüber wäre, dass Dämonen das himmlische Königreich überfielen...."Dä.....mon...", keuchte der Wächter bloß. Sesshoumaru waren die Ansichten eines Dieners vollkommen egal: "Wo ist deine Herrin?" erkundigte er sich nur. "Die.. die Herrin..?" Wollte dieser Dämon etwa Selbstmord begehen? Oder hatte er keine Ahnung, wo er war? "Äh...im Thronsaal...denke ich ..." "Und wo ist der?" gab Sesshoumaru leicht verärgert zu Protokoll. Hatte er einen Plan von diesem Schloß auf der Stirn? "Das da..." Er deutete zu einer Halle. Etwas wie eine leichte Erschütterung war am Portal zu bemerken. Der Wächter sah automatisch hin. Immerhin schien dieser zweite Dämon nicht auch noch durchzukommen. Sesshoumaru nickte ein wenig. Inuyasha wurde also zurückgewiesen, aber das hatte er ja erwartet. Erwartet hatte er freilich auch, dass dieser nicht aufgeben würde. Sturer Halbhund... Er ging langsam in die angegebene Richtung, wo diese riesige Halle lag. Diener, die ihn bemerkten, blieben stehen, starrten ihn fassungslos an, ehe sie in jäher Panik flohen "Dämon!!" war der Ruf, den er zumeist dann noch hörte. Aber das interessierte ihn nicht.
 

Der Wächter bemerkte plötzlich, dass die Schlossmauer neben dem Portal Risse zeigte und eilte hinauf. Dieser rotgekleidete Dämon schien etwas in Mitleidenschaft gezogen zu sein, sah ein wenig zerkratzt aus. Aber er sprang gerade wieder auf die Mauer zu, schrie etwas von "Sakontessou", ehe er einen Klauenangriff doch tatsächlich auf das Tor des Sonnetempels machte. Die Mauer bebte leicht, die Risse verbreiterten sich unmerklich: "He!" schrie der Wächter entgeistert. Was war denn heute los? "Du kannst hier doch nicht einfach alles kaputtmachen!" Inuyasha sprang zurück: "Dann mach gefälligst die Tür auf!" "Das kann ich nicht. Das ist ein Bann der Herrin. Kein Wesen, das kein Götterblut hat, kann hier durch..." Glaubte ich zumindest bis eben, ergänzte der Wächter in Gedanken, als er an den anderen Dämon dachte, der damit anscheinend keine Probleme gehabt hatte. Immerhin funktionierte der Bannkreis bei dem hier. Und um diesen anderen würde sich die Herrin gewiss höchstpersönlich kümmern. Den konnte er schon mal vergessen. So blickte er wieder hinunter: "Du kommst hier nicht durch. Was sicher auch besser für dich ist. Die Herrin würde dich sicher braten." "Bloß weil ich sie was frage? Glaube ich nicht." Inuyasha keuchte etwas. Er hatte immerhin schon drei Angriffe auf das Portal und die Schlossmauer gestartet. Er wollte und musste da durch. Natürlich spürte er das Hindernis, den Bann, aber er fühlte auch irgendetwas anderes. Diese Barriere wies ihn nicht komplett zurück. Irgendetwas war da noch, dass er nicht deuten konnte. Aber unbewusst war ihm klar, dass er da durchkommen würde, wäre er nur hartnäckig genug. Also noch einmal, mit voller Kraft, dachte er und sprang erneut vor. "He!" brüllte der Wächter: "Hör sofort auf! Ich bin hier für das verantwortlich und wenn du hier was kaputtmachst, wird die Herrn mich zur Rechenschaft ziehen!" "Na und?" brachte Inuyasha hervor, als er landete. Das war ganz schön anstrengend.

Jedes Mal, wenn er die Barriere berührte, tat es zudem höllisch weh. Es war fast, als ob er geläutert werden sollte, ihm die dämonische Energie entzogen werden sollte. Aber das konnte ja nicht sein. Immerhin war sein halbdämonischer Bruder ja da auch durchgekommen. Er war auch ein Halbdämon. Also würde er das auch schaffen. Der Mensch in ihm war doch sicher auch in der Lage, den Sonnentempel zu besuchen. Warum sollte sich Amaterasu gegen Menschen verschanzen? Er missachtete, dass er an den Körperstellen, die nicht durch das Gewand aus Feuerrattenfell geschützt wurden, schon ein wenig verbrannt aussah, unterdrückte seine Schmerzen. Er wollte da durch! Er wollte Tessaiga zurück! Egal wie. So startete er einen neuen Klauenangriff, diesmal direkt auf den Mittelpunkt des Tores. Als er jetzt die Barriere berührte, begann er zu schreien. Blaue Blitze zuckten um ihn, als die helle Energie der Sonnengöttin sein Youki angriff.
 

Amaterasu war nach dem Besuch in ihrer Weberei nachdenklich auf einer Brücke stehen geblieben und blickte in das Wasser ihres Teiches. Sie hatte ein seltsames Gefühl seit einiger Zeit, als sei da etwas im Kommen, oder auch geschehen, das sie anginge. Aber ihr Bote hatte nichts Bemerkenswertes von der Erde zu berichten, zumindest nichts, was sie nicht selbst gesehen hatte. Irritiert blickte sie auf, als sich ein Wächter flach neben sie warf: "Hoheit..." keuchte er: "Hilfe..." "Du bist doch Bannin, der Wächter des Haupttores?" Sie drehte sich etwas erstaunt zu ihm um. Für gewöhnlich störte niemand ihre Meditation. Und er wirkte sehr hektisch, um nicht zu sagen, in Panik. "Hoheit.. Hilfe.. Dämonen!" "Dämonen?" wiederholte sie mehr als irritiert. Üblicherweise waren ihre Wächter nicht betrunken. Wollte der etwa einen schlechten Scherz machen? Dann glaubte sie zu begreifen: "Oh, ist es wieder ein Spiel?" Sie erinnerte sich daran, wen sie im Thronsaal sitzengelassen hatte.
 

"Nein.. Dämonen.. sie sind am Haupttor!" Die Sonnengöttin starrte fassungslos auf ihren Wächter. Dämonen, hier? Wie sollte das möglich sein? Plötzlich entsann sie sich der Geräusche, die sie in den letzten Minuten unterbewusst wahrgenommen hatte. Die Erschütterung des Haupttores, Schreie ihrer Diener, die sich langsam von ihr wegbewegten, in Richtung auf die Haupthalle.. Ihre Energie flammte auf, als sich Wut in ihr ausbreitete. Wer auch immer diese dahergelaufenen Dämonen waren - was unterstanden sie sich?! Das würde der letzte Ausflug ihres Lebens werden! Erneut spürte sie, wie ihr Bann am Haupttor attackiert wurde. Das war doch wirklich die Höhe. Der Wächter war froh, dass er flach am Boden lag, als die helle Energie der Sonnengöttin knapp über ihn hinwegfegte, ehe sie sich auf den Weg machte, dem Wort wutentbrannt eine neue Bedeutung gebend.
 

Sesshoumaru hatte inzwischen die Tore der Haupthalle erreicht. Die Wächter dort rannten ebenfalls weg. Was hatte seine Mutter nur für mutige Wachen und treue Diener, die wegrannten, bloß weil ein Dämon auftauchte.. Er betrat den Thronsaal ohne merkliches Zögern. In der dämmerigen Halle war zunächst schwer etwas zu erkennen, ehe er bemerkte, dass gegenüber dem Eingang ein Thronsessel stand, auf dem es sich jemand gemütlich gemacht hatte. Und dieser Anblick genügte, dass Sesshoumaru trotz seiner gewöhnlichen Beherrschung fast der Mund offen stehen blieb.
 

"Dich kenn ich doch irgendwoher", schallte es vom Thron entgegen. Sesshoumaru zog leicht die Augenbrauen zusammen und versuchte möglichst unverwundert zu klingen: "Das ist anzunehmen, Vater." Irgendwie hatte Sesshoumaru nicht mit seinem Vater gerechnet. Besonders nicht ihn da anzutreffen, wo er doch seine Mutter suchte. Allerdings erinnerte er sich an eine flüchtige Bemerkung eines gewissen Flohdämons, wonach seine Mutter versprochen hatte, seinen Vater auch gegen dessen Widerstand zu sich zu holen. Offenbar hatte sie es getan, wenn es auch nicht nach großen Widerstand aussah, wie sein Vater dort mehr quer über dem Thron lag als saß. "Ich nehme an, Du bist nicht hier, um speziell mich zu sehen, nicht wahr, Sess?" Der Angesprochene runzelte über diese altbekannte Namensabkürzung etwas die Stirn. Wieso mußte sein Vater auch manchmal so sprechfaul sein. Zudem - woher hätte man wissen sollen, dass er wirklich hier war? Er schüttelte etwas den Kopf. Sowohl um seine Entrüstung kund zu tun, als auch die Frage seines Vaters zu beantworten. "Bist Du alleine gekommen?" fragte Inutaisho weiter. "Nein, Vater." Nach betroffenen Sekunden des Schweigens stand Inutaisho auf und ging zu seinem ältesten Sohn hinüber. "Muß man Dir alles einzeln aus der Nase ziehen oder sagst Du mir noch, mit wem Du da bist?" Nach einem sachten Schnaufen kam dann ein "Inuyasha" über seine Lippen. Irgendwie war es klar. Kaum fünf Minuten hier, schon wird dieser Inuyasha das Thema.
 

Amaterasu war mittlerweile fast am Thronsaal angekommen, aber entschied sich doch für einen anderen Auftritt als einfach nur durch die Tür zu kommen. Was war ihrer einfach nicht würdig genug. Die Silhouette schien sich vor der Tür förmlich in Licht aufzulösen. Beinahe im selben Moment erschien ein helles Licht im Thronsaal, welches die Aufmerksamkeit der beiden dort stehenden Dämonen auf sich zog. Amaterasu wartete keine Sekunde, um nachzusehen, wer dort war. An einer Stelle war etwas, was für gewöhnlich nicht dort war. Das mußte der Eindringling sein. Ohne zweite Prüfung feuerte sie eine Salve ihrer Energie in diese Richtung. Inutaisho war der erste der beiden, der bemerkte, das Amaterasu wohl leicht gereizt den Raum betreten hatte und ob ihres Temperaments erst losschlagen und dann Fragen stellen wollte. Nach einigen Monaten hier wusste er schon gut Bescheid. Sesshoumaru wusste beinahe nicht, wie ihm geschah, als sein Vater ihn etwas an den Schultern packte und mit einem kleinen Ruck zwischen sich und Amaterasu bugsierte. Sesshoumaru verzog ein klein wenig das Gesicht, als die Energie, in zuvor in ihrer beider Richtung kam, auf seinen Rücken traf.
 

Zufrieden mit sich wollte die Sonnengöttin nun auch nachsehen, wer der verblichene Dämon war. Vielleicht hatte er doch etwas Wichtiges zu sagen, aber wer sich keinen Termin geben lässt, dem passiert eben sowas. "Amaterasu-chan. Ich bin's nur... und Dein Sohn...", vernahm die Sonnengöttin, die darauf hin doch etwas schneller ans gewöhnlich den Raum durchquerte. Sesshoumaru stand einfach nur da und versuchte würdig auszusehen, als sein Mutter hinter ihm erschien und, sich etwas schüchtern kichernd für den kleinen Zwischenfall entschuldigend, ihm etwas über den Rücken rieb. "Mutter", sagte Sesshoumaru mehr feststellend und verzog doch etwas den Mund. "Tut mir Leid, Sohnemann. Mir hat man gesagt hier seien Dämonen eingebrochen und griffen an. Ehehehehe.....", brachte Amaterasu hervor, welcher das hier gerade sehr peinlich war. Zumal die langen silbernen Haare ihres Sohnes doch leicht angesengt schienen. "Was sollte das?" entgegnete Sesshoumaru nun seinem Vater. Wieso hatte dieser ihn genau in die Schußbahn geschoben? Inutaisho schüttelte etwas verständnislos den Kopf und erklärte dann doch: "Wenn das mich getroffen hätte, dann würde ich die nächste Woche flach liegen. Du bist ihr Sohn! Du verträgst was." Der Hundedämon mußte leise kichern als er den Blick seines verständnislosen Sohnes traf. "Ich bin nicht zum Vergnügen hier." Sesshoumaru war wirklich nicht zum Vergnügen hier. Amaterasu runzelte etwas die Stirn: "Weswegen bist Du denn gekommen? Und wenn Du hier bist, wer ist dann vorne am Tor? Ich spüre dort immer noch jemanden gegen den Bann kämpfen." Inuyasha war so ein Narr, konstatierte Sesshoumaru seinem kleinen Halbbruder. Doch bevor er etwas sagen konnte, ging Inutaisho dazwischen: "Ich werde zum Portal gehen und mich um Inuyasha kümmern. Und ihr zwei stellt derweil keinen Unsinn an - verstanden?" Amaterasu schmunzelte leicht und nickte brav, nicht ohne dabei ebenfalls zu kichern. Wüßte man nicht, daß der aktuelle Herr der westlichen Länder niemals Gefühle zeigt, hätte man fast eine gewisse Schamesröte über das Verhalten seiner Eltern auf Sesshoumarus Gesicht sehen können.
 

"Verdammt!!!! Lass mich rein oder ich werde den gesamten Tempel einreißen, wenn es sein muß", keuchte der erschöpfte Halbdämon dem Wächter am Eingang zum Tempel der Sonnengöttin entgegen. Die Mauer hatte zwar immer größere Risse bekommen, war aber weit davon entfernt nachzugeben. Bei dem Bann um den Eingang sah es ähnlich aus. Erneut verfluchte Inuyasha diesen unverschämten Kerl, der sein Tessaiga gestohlen hatte. Mit Tessaiga wäre er sicherlich schon lange hier durchgebrochen. Sein Bruder war nun schon einige Minuten lang hinein gegangen und er war immer noch hier - wurde immer schwächer. Das war demütigend. Erneut ging Inuyasha in die Knie und setzte zu einem Sprung an. "Sankonte...", doch bevor Inuyasha zu Ende sprechen konnte wurde er unterbrochen, "...Lass das lieber..." Inuyasha blickte verwirrt nach unten. Wer hatte das jetzt gesagt? Genau in diesem Moment trat ein Mann an den Bann heran, ohne ihn jedoch zu durchqueren. "Va... Vater!?", kam es aus Inuyasha Mund, bevor er ziemlich hart gegen das Bannsiegel knallte. Über die Verwunderung hatte er ganz vergessen was er gerade vorhatte. Es dauerte einige Sekunden bis er wieder bei Sinnen war und, mit allen vieren am Boden abstützend, nach oben blickte. Auch wenn er dieses Gesicht nur einmal flüchtig gesehen hatte, er war sich sicher. Wenn das nicht sein Vater war, dann war er der beste Doppelgänger, den es geben konnte.
 

Fujumes Schloss:
 

Erneut hatte Fujumu versucht das Schwert Tensaiga zu aktivieren, aber erneut war der Versuch zum Scheitern verurteilt. Diesmal hatte er genug Youki gesammelt. Er war sich sicher. "Es hilft alles nicht, ich werde mich wohl mal nach diesem Toutousai umsehen müssen." Jedes Mal, wenn Fujumu in den letzten Stunden das Schloß verlassen mußte, hatte er das Schwert etwas verächtlicher auf den Tisch geworfen. Verdrießlich sah er das Schwert an, welches soviel Unheil anrichten konnte, aber offenbar es nicht für ihn wollte. Sou'unga war außer Reichweite und war sicherlich nicht mächtig genug gewesen ihn zu besiegen. Tensaiga. Dieses Schwert war sicherlich in der Lage, ihm bei seinen Plänen zu helfen. Fujumus Gestalt löste sich auf und er erschien einige Sekunden später in der Nähe eines feurigen Berges. "Hier ,lebt' dieser Schmied also? Es ist mir wirklich unverständlich warum Amaterasu nur immer wieder hier her kommt. Diese Pfeile können das nicht wert sein." Fujumus Laune war wahrlich nicht mehr die Beste. Er wollte nur ein Schwert schwingen können. Das dies solche Umstände macht war nicht abzusehen.
 

"Ich weis nicht..... nein... das ist nicht richtig... das muß noch mal überarbeitet werden...", säuselte Toutousai selbstsicher vor sich hin. In den letzten Tagen waren wieder einige Schwerter bestellt worden und er nun schon drei Tage und Nächte am Werk. Perfektion war sehr wichtig in diesem Geschäft. Aus diesem Grund hatte er auch zwei Aufträge abgelehnt. Nicht, das er nicht genug Zeit gehabt hätte, aber das Material, welches ihm überlassen wurde war einfach minderwertig. Aus sowas wollte er kein Schwert schmieden. Vielleicht ein paar Zahnstocher, aber doch kein Schwert!! Seinen Ruf würde er nicht riskieren. Seine Schwerter sind sicherlich bis in die illusteren Kreise hinein bekannt. Der Schmied zog die Klinge erneut aus dem Feuer und betrachtete sie argwöhnisch. "Das ist schon besser... ja, ich bin wahrlich ein Meister meines Faches..." "Ist dem so?" ertönte eine Stimme hinter dem Dämonenschmied. Fujumu hatte seine Energie gut versteckt. Aufmerksamkeit war das letzte war er gebrauchen konnte. Was er vorhatte, benötige strickte Geheimhaltung und musste heimlich stattfinden. Andernfalls könnte er sich gleich selbst umbringen. Jeder Fehler war tödlich. Fujumu war das nur all zu bewußt. "Wer? Was? Warum? Wieso?" stotterte ein total verschreckt herumfahrender Schmied. Ein kurzes Lächeln huschte über Fujumu's Gesicht, bevor er blitzschnell direkt vor Toutousai erschien und den Schmied wie eine Feder anhob. "Toutousai. Hast Du Zeit für mich?" Diese Wortwahl ließ viel vermuten, aber sicherlich nicht eine ernst gemeinte Frage zu sein. Jeder andere Antwort als ,Ja' könnte ihn jetzt das Leben kosten, stelle ein erstaunlich schnell sehr stark schwitzender Toutousai fest. "Si... si.... sicher hab ich Zeit. Vor allem für so einen guten Kunden... eheheheheheeeeee....." Fujumu vernahm diese Worte mit gewissen wohlwollen. Er konnte förmlich fühlen, welche Panik dieser kleine Dämon hier hatte. Er wußte nicht, wer er war. Er konnte nicht wissen, ob er ein Dämon oder sonst ein Lebewesen war. Trotzdem war er, Fujumu, schon in den Kreis der guten Kunden aufgenommen worden. Wie erbärmlich Dämonen doch waren. Wie erbärmlich es war, sich mit ihnen einzulassen. Wie erbärmlich, gar mehr mit ihnen zu tun als sie einfach nur bei jeder Gelegenheit zu vernichten.
 

Ein helles Licht hüllte Fujumu und seinen Gast ein und nur einen Augenblick später standen beide in einem wohl verzierten, aber sehr alt erscheinenden Raum. Toutousais Blicke fielen sofort auf das in den Tisch gerammte Schwert. Er mußte stark schlucken. Vielleicht vergaß er manchmal die Namen seiner Kunden oder was diese genau bestellt hatten, aber wenn seine Augen ihm keinen Streich spielten, dann steckte hier Tessaiga vor ihm. Jähe Panik stieg in Toutousai auf. Wenn dieser Kerl hier in der Lage war Inuyasha zu besiegen, dann war sein Schicksal besiegt. Aber er hegte die Hoffnung, dass Inuyasha doch am Leben war und jeden Augenblick in seiner typischen Art und Weise durch die Tür stürmte, um zur Rettung zu schreiten. Ein fester Griff schloß sich um den Nacken des Schmieds. "Du wirst dieses Schwert so umarbeiten, daß ich es benutzen kann. Ich will die Macht dieses Schwertes besitzen. Die Macht des Schwertes, die in der Lage war selbst mich zu überwältigen. Die Macht von Tensaiga." Toutousai kratzt sich etwas verstohlen am Kopf und ging ein paar Schritte näher zum Tisch. Fujumu war so freundlich, ihn los zu lassen. Es konnte ihm nur Recht sein, wenn dieser Schmied einen näheren Blick auf das Schwert warf. "Tensaiga?" murmelte der Schmied leise vor sich hin. Diese Sache hier wurde immer mysteriöser. Wieso hatte ihn dieser Kerl entführt? Wieso wollte er die Macht Tensaigas? Wieso bei aller Schmiede Namen zeigte er ihm dann hier Tessaiga? Konnte man sich so sehr zwischen den beiden Hundebrüdern vertun? Auf jeden Fall schien, wer immer er auch war, nicht zu wissen, daß er hier nicht Tensaiga sondern Tessaiga vor sich hatte. Aber was nutzte das nun? "Und ich soll jetzt Tes... ähhhh... dieses Schwert hier so schmieden, daß Du es verwenden kannst? Wer bist Du überhaupt?" Mit einem musternden Blick betrachtete der mittlerweile herumgedrehte Schmied seinen Gastgeber. "Ja, wenn Du den morgigen Tag erleben möchtest, dann solltest Du. Und da es Dich interessiert - mein Name ist H.... Fujumu!" Selbiger lies ein klein wenig seine Tarnung fallen, so daß der Dämonenschmied erahnen konnte, daß er es hier mit einem Gott, wenn auch einem Halbgott, zu tun hatte. Das leise und entsetzt klingen "ahh" von Toutousai lies ihn wieder einen Moment schmunzeln. "Hinter dem Schloß ist eine Schmiede. Beeile Dich, Schmied. Meine Geduld kennt Grenzen", nach eine kleinen Pause fuhr Fujumu abermals fort, "... und falls Du auf die Idee kommen solltest zu fliehen... ich glaube Du weißt jetzt wer oder was ich bin..." Toutousai mußte abermals schlucken. Ja. Er hatte eine grobe Ahnung. Irgendwie mußte er in diesem Moment an Amaterasu denken. Wo war die illustere Kundschaft, wenn man sie einmal im Leben wirklich gebraucht hätte????
 

Im Hohen Himmlischen Königreich-Takanagahara:
 

Inuyasha richtete sich so schnell er konnte wieder auf. Wenn das sein Vater war, dann würde er ihm würdig gegenüber stehen wollen. Ihm zeigen, daß auch er es zu etwas gebracht hatte. Am liebsten würde er auch seine Begleiter her holen, ihm zeigen, daß er Freunde gefunden hatte. Das es ihm gut ging. Alles, Hauptsache sie würden nicht darüber reden wo Tessaiga war. "Inuyasha, sag mal, wo hast Du Tessaiga gelassen?" war praktisch im selben Moment von Inutaisho zu hören, worauf hin Inuyasha leicht die Ohren hängen lies und auf den Boden sah. "Es... wurde mir geklaut. Deswegen bin ich mit Sesshoumaru hier... wir brauchen Hilfe", gab Inuyasha leicht zögerlich von sich. Bevor der Halbdämon sich versah wurde er von seinem Vater an der einen Hand geschnappt und ganz leicht durch die Barriere gezogen. "Amaterasu hat mir einen Schlüssel gegeben, Sohn. Nicht mal ich würde sonst hier durch kommen." Inuyasha hatte es redlich versucht, mußte Inutaisho eingestehen. Irgendwie machte ihn das stolz auf seinen jüngsten Sohn.
 

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Sesshoumaru und Inuyasha haben es endlich in das Schloß geschafft und sogar jemanden getroffen, den sie eigentlich nicht erwartet hätten. Ob da vielleicht noch jemand unerwartet erscheint? Und wie kann die Sonnengöttin ihnen nun weiter helfen? Ich hoffe, wie können einen Teil Eurer Fragen im nächsten Kapitel "Familientreffen" beantworten ;).
 

Wie immer freuen wir uns über jeden Kommentar, der uns hinterlassen wird. Jeder hilft die Geschichte zu verbessern :)...
 

Sesshoumaru-sama & Hotepneith

bye

Familientreffen

Im Hohen Himmlischen Königreich-Takanagahara:
 

Amaterasu musterte ihren Sohn. Vor nicht allzu langer Zeit hatte sie ihm zum ersten Mal persönlich gegenüber gestanden und heute kam er also auf den ersten Besuch vorbei. Wie schnell 900 Jahre doch vergehen, scherzte sie still zu sich selbst. "Mutter, jemand namens Fujumu ist zu mir gekommen. Er hat auch meinem Halbbruder sein Schwert gestohlen", begann Sesshoumaru und erntete von seiner Mutter fragende Blicke, warum er ausgerecht ihr das nun erzählte. Für gewöhnlich regelte Sesshoumaru doch immer gerne alles ohne Hilfe. Doch schon gleich wurde ihr klar, warum er zu ihr gekommen war: "Dieser Fujumu hatte eine merkwürdige Präsenz. Genki." Amaterasu kratzte sich etwas verlegen am Kopf. Was war jetzt schon wieder auf der Erde passiert. Ein Gott klaute Dämonenschwerter? Da mußte mehr dahinter stecken. Sie sollte auch dringend ihren Boten einmal maßregeln. Informationen dieser Art waren durchaus wert, betrachtet zu werden. Ihr Sohn hatte jedoch noch weitere Informationen: "Zudem soll dieser Fujumu bereits gegen meinen Vater gekämpft haben. Myoga meinte, es ging um Sou'unga... aber Myoga meint gelegentlich viel."
 

Die Sonnengöttin dachte angestrengt nach. Jemand namens Fujumu, der Dämonenschwerter stiehlt und bereits gegen Inutaisho gekämpft hatte... Der Name war ihr schon mal nicht bekannt. Aber sie nahm nicht an, daß man ihren Sohn einfach so täuschen konnte. Vielleicht hatte der Gott einen falschen Namen genannt? Aber wieso? Etwas gedankenverloren tat die Sonnengöttin das, was sie immer tat, wenn angestrengtes Denken gefragt war. Sie setzte sich auf ihren Thron, schlug die Beine übereinander und starrte ausdruckslos ins Nichts. Sesshoumaru nutzte seinerseits die Gelegenheit sie etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Der Treff vor Toutousais Werkstatt hatte doch unter ziemlichen Trubel stattgefunden. "Die beiden verhalten sich ziemlich ähnlich, bei den Sachen, die sie machen, meinst Du nicht, Inuyasha?" vernahmen Sesshoumaru und Amaterasu plötzlich vom Eingang des Thronsaals ziemlich deutlich herüberschallen. Inuyasha war das fast peinlich. Was sollte er jetzt antworten. Die beiden Angesprochenen waren ihm beide in einem gewissen Maß unheimlich. Bruder hin Bruder her. "Ich weiß nicht, Vater" - Inuyasha war mir dieser neutral klingenden Antwort ziemlich zufrieden. Unterdessen blickte Amaterasu leicht abwesend wirkend zu Inutaisho: "Hey!! Fauler Hund. Komm lieber her und hilf mir mal. Kennst Du jemanden, der gegen Dich um Sou'unga gekämpft hat?"
 

Inutaisho runzelte etwas die Stirn. Was sollte diese Frage wohl? Besonders, wo er gerade neben Inuyasha stand und dieser die Geschichte zu dem anderen Inuyasha anscheinend nun kannte. Zudem gab es einen ganzen Haufen anderer Dämonen und sogar Menschen, die mit ihm um Sou'unga gekämpft hatten. Die stärkeren Gegner hatte er alle besiegt oder gebannt und die lebensmüden Menschen meistens verschont oder nur ein bißchen Hund und Katz mit ihnen gespielt. "Nun schau doch nicht wieder so...", wandte die Sonnengöttin ein, "... Kein Mensch, kein Dämon... vielleicht etwas göttliches?" Auch der Hundedämon dachte nun nach. Gegen einen Gott oder eine Göttin? Es dauerte nicht lang. Beide kamen fast gleichzeitig auf den Namen und fragten so unisono "Hikari?" in die Runde. Ein anderer Gott, gegen den Inutaisho einmal um das Schwert gekämpft hatte, kam ihnen gerade nicht in den Sinn. Das Höllenschwert war nicht nur ein Familienfluch, sondern auch ein Familiengeheimnis. Niemand kannte die Herkunft von Sou'unga, deswegen wurde es vom Hundeclan immer als schlau erachtet, nicht in die Welt zu posaunen, daß man es besaß. "Nein...", Inuyasha schüttelte den Kopf, "... nicht Hikari... er hat sich Fujumu genannt." Sesshoumaru blickte zu seinem kleinen Bruder. Hatte jemand hier nach seiner Meinung gefragt oder die Null gewählt? Er erinnerte sich nicht daran. Wie konnte man in Anwesenheit seiner Eltern nur so aus der Rolle fallen. Amaterasu nahm ohne etwas zu sagen die linke Hand ihres Sohnes in die ihrige. "Sesshoumaru?" fragte sie leise. Dieser sah nun zu ihr und wunderte sich noch mehr, was dies zu bedeutet hatte. "Lass uns ein paar Schritte gehen. Ich erzähle Dir die Geschichte von Hikari. Ich bin mir zwar nicht ganz sicher, ob Fujumu wirklich Hikari ist, aber da es keine anderen Anhaltspunkt gibt und dieser Deckname irgendwie zu ihm passt....." Sesshoumaru nickte seine Mutter leicht zu. Im Stillen fragte er sich jedoch, warum sie deswegen mit ihm einen Rundgang machen wollte. Ihren Tempel zeigen? Das konnte es nicht sein. Beide liefen nun zum Ausgang gegenüber demjenigen an dem Inuyasha und sein Vater standen. Die schweren goldenen Türen öffneten sich beinahe von Geisterhand als die Sonnengöttin näher kam und Sesshoumaru stutzte dahin kurz. Sie kicherte leise. "Du bist wie Dein Vater in manchen Dingen, Sohn" merkte sie weiter kichernd an. Der Gesichtsausdruck bei ihrem Sohn erinnerte sie so sehr an den von Inutaisho als sie damals in der Höhle saßen und sie ihr Schwert zu ihr rief. Vielleicht konnte man bei Sesshoumaru schwerer ablesen was in ihm vorging, aber eine Mutter hatte dafür spezielle Sensoren.
 

Inutaisho wußte die kleine Geste von Amaterasu zu schätzen, denn schließlich hatte er auch gespürt, wer sich langsam dem Thronsaal näherte. Inuyashas Vater drehte sich halb herum und sprach plötzlich jemanden an, der just durch den Eingang herein kam. Inuyasha bemerkte erst jetzt, daß jemand kam - so abgelenkt schien er immer noch zu sein. "Schön, das Du gekommen bist", sprach Inutaisho zu der Frau, die herein kam. Inuyasha drehte sich nun ebenfalls herum. Er hatte vor zu fragen, wer nun schon wieder stört. Er hatte seinen Vater eben erst kennen gelernt und wollte nicht schon wieder unterbrochen werden. Doch mehr als ein heiseres tiefes "Ehhhhh?!" entkam seiner Kehle nicht. Erneut war eine kleine Auszeit für seinen geschundenen Verstand nötig. "Mu.... Mu..... Mutter?" fragte der Halbdämon. Die Frau die ihm gegenüberstand nickte leicht und breitete ihre Arme aus. Inuyasha mußte nicht lange nachdenken. Die Erfahrung die ihm Sesshoumaru verschafft hatte, spukte ihm kurz durch den Kopf. Diesmal war es jedoch sein eigener Vater, der ihm seine Mutter präsentierte. Sicherlich war dies keine Sinnestäuschung oder ein mieser Trick. Während hier ebenfalls Mutter und Sohn sich umarmten, stand ein leicht undefinierbar aussehender Hundedämon neben ihnen. Inutaisho hielt es für schlauer, jetzt einmal nichts zu sagen. Zudem war er sich über seine Gefühle bei diesem Anblick nicht ganz im Klaren. Wie konnte er auch. Hier waren zwei Frauen, die er liebte. Die beiden Söhne, welche er mit diesen beiden Frauen hatte. Frauen konnten auch sehr eigensinnig sein. In solchen Momenten beneidete er seinen ältesten Sohn um einen gut einstudierten aussagelosen Blick. Ihm war es jedoch immer sehr schwer gefallen Gefühle nicht zu zeigen. Vielleicht nicht schicklich für den Herrn des Westens und Anführer der Hundedämonen - aber er war nun mal er selbst. Beide Jobs waren jedoch erfolgreich weiter vererbt. Im Ruhestand konnte Dämon sich mal kleine Rührseligkeiten ohne Gedanken an die Etikette leisten.
 

Im Tal der Schwelle:
 

"Wo bleiben sie nur?" fragte eine leicht nervöse Kagome eine sehr entspannt schauende Sango. Die letzten Stunden waren sehr befreiend gewesen. Kein lärmender Inuyasha. Kein perverser Mönch, da dieser mit Shippou in den Wäldern etwas Essbares suchend verschwunden war. Dieser grüne eklige Frosch von Inuyashas großem Bruder hatte aufgehört zu schnattern oder tat es außer Hörweite und das kleine Mädchen war generell sehr still in der letzten Stunde. Alle Fragen hatte sie vorher schon gestellt. Fragen über ihren Boomerang. Ob sie mit Kiara spielen konnte. Fragen über Fragen. Nun war Zeit für Entspannung. Auch eine nervös auf und ab laufende Kagome konnte sie nicht aus der Ruhe bringen. "Wir müssen geduldig sein. Ich nehme nicht an, dass man in den Sonnentempel einfach hinein und heraus spazieren kann. Nicht wahr, Kagome?" Sango bekam ihre Frage mit einem nervösen Nicken quittiert und widmete sich nun wieder der Ruhe dieses Tals und der unbeschreiblichen Schönheit der Natur. In der Nähe dieses heiligen Portals herrschte eine seltsame Reinheit. Es war anders als die Reinheit bei dem Berg Hakureizan. Weder Kiara noch Shippou scheinen Probleme gehabt zu haben. Nur der perverse Mönch. Miroku sah ziemlich unglücklich aus, vor allem je näher er an dem Portal war.
 

"Jaken-sama?" fragte das kleine schwarzhaarige Mädchen, "... wann kommt Sesshoumaru-sama denn wieder? Und bringt er seine Mutti mit?" Wie konnte man nur so naiv sein, dachte Jaken in diesem Moment. Es war schon schlimm genug, mit all den seltsamen Leute hier alleine gelassen worden zu sein. Auf Rin aufpassen zu müssen. Das Ganze dann noch von einem Besuch der Sonnengöttin gekrönt zu sehen - DAS war nicht Jakens Vorstellung eines perfekten Tages. Nichts gegen Sesshoumaru-samas Mutter, aber für einen Dämon war sie nicht gerade ein Inbegriff von Nettigkeit. "Brrrrrr... beschwör es nicht noch herauf, dummes Mädchen!!" fauchte der kleine gründe Krötendämon leise. Rin hörte schon gar nicht mehr zu. Ahun beim Grasen zuzusehen war manchmal einfach interessanter als was Jaken-sama zu sagen hatte, dachte sie. Sie hatte ihm bereits schon einmal gesagt, daß bei jedem Seufzer die Fröhlichkeit aus dem Körper entkam. Wenn er nicht soviel seufzen würde, dann wäre Jaken-sama bestimmt viel glücklicher, sinnierte das kleine Mädchen.
 

Direkt hinter dem Portal:
 

Amaterasu stand neben Sesshoumaru und sie blickten nach draußen in das Tal. Sie standen noch weit genug entfernt, so daß die anderen draußen sie nicht wahrnehmen konnten. Sesshoumaru hatte sich etwas gewundert, dass ihr kleiner Rundgang hier endete. Auf dem Weg hierher mußten unzählige Wachen zurechtgewiesen werden. Amaterasu war sich klar, daß das wieder Gesprächsstoff für die nächsten 500 Jahre wäre. Dem konnte man wohl nicht Abhilfe verschaffen. "Sie werden bald hier sein", stellte die Sonnengöttin fest. "Wer wird bald hier sein, Mutter?" Die Sonnengöttin schmunzelte leicht. Da war jemand so durcheinander, daß er nicht bemerkte, dass sein Vater, sein Bruder und seine Stiefmutter näher kamen. Einem der Wachen hatte sie heimlich aufgetragen ,dem Hundedämon' Bescheid zu sagen, daß er zum äußeren Portal kommen solle, wenn er bereit wäre. "Dein Vater, Inuyasha und Izayoi", gab sie doch noch zur Antwort. "Izayoi???" Sesshoumaru wußte nicht was dies zu bedeuten hatte. Inuyashas Mutter war doch lange tot und zu allem Überdruss noch ein normaler Mensch. Oder? Amaterasu konnte die Fragen förmlich über das Gesicht ihres Sohnes geschrieben stehend sehen. "Die Mutter von Inuyasha, Izayoi, ist mit mir verwandt, einerseits... nicht wirklich direkt..... aber... ihr Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur... und noch ein paar Urs mehr Ur-Großvater war mein Sohn", erklärte Sesshoumaru's Mutter.
 

Das Schicksal muß etwas gegen mich haben, dachte Sesshoumaru. Das sein Vater sich mit Menschen eingelassen hatte, war mehr als offensichtlich und nannte sich Inuyasha. Die Geschichten über die Sonnengöttin und ihre Liebschaften mit Menschen schienen bisher wie Legenden und Mythen weit weg zu sein. Es jetzt so direkt von ihr zu hören war - erschreckend. Möge der Himmel auf ihn herabfallen, dachte Sesshoumaru, aber mit Menschen würde er sich auf keine Art und Weise einlassen. Sie nicht mal in seiner Nähe dulden. Keinen. Gar keinen. Nicht einen einzigen. Sein Blick fiel durch das Portal nach außen. Man konnte Rin an einem Baumstumpf spielen sehen. Eine genauere Inspektion der Umgebung zeigte viel - nur keinen Jaken. Wo war dieser Nichtsnutz wieder? Würde der Kleinen etwas passieren, während er wieder einmal seine Pflicht versäumte, dann würde er das nächste Mal, wenn er Jaken irgendwo halbiert vorfände, die Existenz von Tensaiga einfach vergessen!!
 

Plötzlich schien Rin in die Richtung des Portals zu schauen. Keine Sekunde später kam sie angelaufen und stand nun direkt vor der Barriere, tastete mit ihren kleinen Händen am Bannfeld entlang. Sesshoumaru sah ziemlich überrascht aus. Sie konnte ihn ganz bestimmt nicht sehen, hören oder gar riechen. Woher war sie sich nur so sicher? Wieso wußte sie, wo er stand? Er ging einen Schritt nach links und auch das kleine schwarzhaarige Mädchen ging zur Seite. "Seltsam!" konstatierte Sesshoumaru ungewollt laut. Amaterasu sah ebenfalls zu dem kleinen Mädchen. Was soll es, dachte die Sonnengöttin. Sie beugte sich ein klein bißchen nach unten und schnappte sich das kleine Mädchen durch den Bann hindurch. Nach außen hin war nur ein kleiner Blitz zu sehen. Amaterasu stand wieder auf. Diesmal jedoch mit einem kleinen Menschenmädchen im Arm, was Sesshoumaru leicht befremdet zur Kenntnis nahm. Rin sah die Sonnengöttin mit großen Augen an. Sie hatte sofort bemerkt, daß Sesshoumaru-sama ebenfalls dort war und machte sich deswegen keine Sorgen. Das letzte Mal hatte er sie aufgehalten, zu seiner Mutti zu laufen. Diesmal war es also in Ordnung? "Na komm schon. Mach mal. Ich will es mal sehen..." sprach seine Mutter zu ihm. Sesshoumaru mußte leicht schnaufen. Mütter konnten wirklich das letzte sein. Er sah kurz erneut durch das Portal in das Tal. Mittlerweise war Jaken doch noch erschienen und lief in schierer Panik vor dem Eingang hin und her. Auch wenn er nicht lachte, Sesshoumaru war über diesen Anblick ziemlich amüsiert. "Amaterasu an Sesshoumaru...", hörte er von der Seite. Rin sah zwischen den beiden hin und her, legte den Kopf weit in den Nacken um zu Amaterasu hinauf zu sehen. Es fühlte sich seltsam an, von Sesshoumaru-samas Mutter im Arm gehalten zu werden. Sie konnte nicht sagen wie seltsam, aber es war seltsam. Plötzlich spüre sie, wie zwei Hände sie unter den Schultern packte und herüber hoben. Gleich schmiegte sie sich viel enger an. Sesshoumaru nahm das zur Kenntnis, daß Rin sich auf seinem Arm etwas wohler zu fühlen schien. Um nichts in der Welt hätte er zu diesem Vorfall hier einen Kommentar abgegeben. Peinlich war ein viel zu geringer Ausdruck für diese Situation. "Sesshoumaru-sama?" fragte das kleine Mädchen, ".Was macht so einen Sonnengöttin eigentlich?" Rin sagte es mit einem derartigen Nachdruck, dass sowohl die Angesprochene als auch ihr Sohn einfach glauben mussten, sie meinte diese Frage ernst.
 

Amaterasu starrte das kleine Mädchen an, den Mund leicht geöffnet. Sesshoumaru registrierte es mit einem gewissen Unbehagen "Rin!" sagte er nur, was die Kleine bewog, sich etwas näher in sein Fell zu kuscheln. Was hatte sie denn falsch gemacht? Über das Gesicht der Sonnengöttin breitete sich ein heller Schein aus, als sie kicherte: "Was mache ich eigentlich? In meinem Namen, das ist gut...." Sie betrachtete das Mädchen: "Ehrlich, Kleines, das hat mich noch niemand gefragt, solange ich existiere. Ich lasse die Sonne scheinen und passe auf, dass nichts so Schlimmes passiert, dass die Welt aus dem Gleichgewicht gerät." Sie sah zu ihrem Sohn: "Was mich zu dem Zweck deines Besuches zurückbringt. Ich bin sicher, dass der Dieb Hikari ist. Er ist ein Halbgott, aber er kann sich in Luft auflösen, ja. Das verdankt er seiner Mutter Kono-hana. Sein Vater war ein Mensch." Sie bemerkte den plötzlich interessierten Blick. "Du verstehst?" Ja, dachte Sesshoumaru: wenn dieser Hikari oder Fujumu wie Inuyasha ein Halbmensch war, wäre er möglicherweise in der Lage Tessaiga tatsächlich zu aktivieren. Was er dann damit anstellen wollte und könnte....Niemand, der nicht so naiv wie Inuyasha oder so selbstbeherrscht wie er selbst war, sollte dieses Schwert je in die Hand bekommen. Und natürlich erst recht niemand, der nicht der Sohn Inutaishos war. Sein Blick fiel durch das Portal, wo Jaken hektisch an dem Baumstumpf schnüffelte, dann wieder zu dem Bannkreis kam. Hatte der denn immer noch nicht verstanden, dass sich Rin auf der anderen Seite befand?
 

Jaken hatte das durchaus begriffen, aber ein gewisser Selbsterhaltungstrieb riet ihm, sich nicht zu nahe an die göttliche Energie zu begeben. Bei allen Göttern, wohin war dieses Kind nur schon wieder gegangen? Warum hatte sie eine solche Vorliebe für Orte, an denen er sich ungern aufhielt? Wüsste er nicht sicher, dass Rin mehr als naiv war, hätte er ihr Boshaftigkeit unterstellt. Was sollte er jetzt nur tun, wenn Sesshoumaru-sama zurückkehrte? Mutlos ließ sich der kleine Dämon zu Boden sinken, ein Stück von dem Portal entfernt. Hoffentlich tauchte Rin auf, ehe der Herr zurück war. Dieser guckte immer so komisch, wenn er zugab, zugeben musste, dass die Kleine ihm entwischt war. Er starrte in die Pfütze vor sich, als er plötzlich am Rande seines Blickfeldes etwas bemerkte, dass sein Herz schneller schlagen ließ. Diese zwei schwarzen Schuhe kannte er doch? Fast vorsichtig bewegte er nur die Augen. Als er die wohlbekannten weiten weißen Hosen bemerkte, warf er sich nach vorn, die Pfütze ignorierend: "Sesshoumaru-sama..." "Jaken." Dieser hätte fast den Kopf geschüttelt. Wie konnte man sich nur so unpassend benehmen? Er sah auf. Inuyashas Begleiter hatten ebenfalls bemerkt, wer da zu ihnen gekommen war und verneigten sich höflich. Nicht vor ihm, sondern vor seiner Mutter, das war ihm klar. Amaterasu betrachtete die Szene leicht amüsiert. Immerhin kannte diese Bande Menschen, mit der Inuyasha herumzog, eine gewisse Höflichkeit. Der Mönch hatte immer noch eine Narbe am Hals von ihrer Hand. Sie machte einen Schritt vor. Ja, es schien gut verheilt zu sein...auch, wenn Miroku unter dem Blick deutlich nervös wurde. Noch einmal wollte er sicher keine Bekanntschaft mit der Hitze einer wütenden Göttin machen. Irritiert bemerkte sie, wie sich unter ihrem Fuß etwas bewegte und hob ihn hoch. Kichernd betrachtete sie den nach Luft ringenden Jaken: "Oh...ich habe dich gar nicht gesehen..." Der arme kleine Dämon rieb sich prustend die Augen. Gleich, ob diese Aussage stimmte oder nicht...er war froh, dass sie ihren Fuß weggenommen hatte. Obwohl die Sonnengöttin aussah als wöge sie keinen Sack Reis fühlte sich das eben mehr wie ein ganzes Reisfeld an. Ob das an dieser unglaublich schwer anmutender Rüstung aus Stahl, welches überall mit Gold und Edelsteinen verziert war, lag? Jaken war es egal, Hauptsache er würde sowas nicht noch mal erleben müssen. "Ach, Jaken-sama.. was machst du nur für Sachen...?" Rins Frage ließ ihn aufblicken. Ungläubig rieb er noch einmal die Augen. Tatsächlich. Dieses Menschenmädchen wurde auf dem Arm getragen...? Das wurde allerdings nun auch Sesshoumaru bewusst, der sie rasch zu Boden gleiten ließ. Auch Inyuashas Begleiter sahen so eigenartig zu ihm, jetzt aber zu dem Portal. "Oh, wie schön, einmal die Freunde meiner Söhne zu sehen", meinte Inutaisho. Die Menschen und Dämonen, die hier gewartet hatten, starrten jetzt das traute Familienbild an. Eine lebende Göttin, ein toter Hundedämon, eine tote Menschenfrau und deren beide Söhne. Wenn das keine irre Familie war. Besagter Hundedämon fuhr fort: "Dein Bote möchte dich sprechen, es sei wichtig." Amaterasu verschwand sofort. Vielleicht hatte er irgendwelche Neuigkeiten, die Tessaigas Diebstahl betrafen.
 

Musubi, der himmlische Bote, verneigte sich höflich, als seine Herrin vor ihm auftauchte. Sie wirkte leicht gereizt. "Hoheit.." "Ich hoffe für dich, dass du mir etwas sagen kannst, dass ich noch nicht weiß." "Ich denke. Der Bann um Hikari ist gelöst worden und er wandelt wieder auf Erden." "Ich weiß. Weiter." "Ich weiß nicht genau, was er damit bezweckt, aber er war bei Toutousai, dem Schmied. Dieser ist jetzt verschwunden." Amaterasu brauchte nicht nachzudenken. Toutousai...und Tessaiga. Das war alarmierend genug. So fragte sie nur: "Wo ist Hikari?" "Ich weiß es nicht. Er hat einen guten Tarnkreis um sich." "Was nur beweist, dass er nicht von mir gesehen werden will. Such ihn. Sofort! Niemand entführt meinen Lieblingsschmied." Sie fand, das klang besser, als wenn sie sich nach dem Verbleib eines Dämonenschwertes erkundigt hätte. Immerhin waren da doch ein paar Jahrtausende Krieg zwischen Göttern und Dämonen dazwischen. Sie musste zurück zu ihrer Familie. Das wäre für Inutaisho sicher auch Alarmstufe Rot. So verschwand sie sofort wieder. Ihr Bote schüttelte leicht den Kopf, kehrte aber zurück auf die Erde. In dieser Stimmungslage war sie brandgefährlich und er wollte ihr nicht widersprechen.
 

Vor dem Portal war derweil ein glücklicher Myoga auf die Schulter seines altern Herrn gesprungen. Auch, wenn er nicht dessen Blut saugen konnte, so war er doch zufrieden, in seiner Nähe sein zu dürfen, redete auf ihn ein, was sich Inutaisho gern gefallen ließ, vom Gedanken an alte Zeiten bewegt. Inuyasha stellte seiner Mutter unterdessen seine Freunde vor, die ein zunächst wenig verlegen waren, aber sich rasch fingen. Sie hatten schon zuviel erlebt, als dass es sie sonderlich irritiert hätte, mit einer Toten zu reden. Sesshoumaru blickte zu Rin, die sich zu dem Baumstumpf zurückbegeben hatte und nun Blumen zusammenband. Jaken putzte sich noch immer.
 

Alle drehten sich um, als die Präsenz der Sonnegöttin zu spüren war. Sie stand zwischen Inutaisho und ihrem Sohn: "Toutousai ist verschwunden." "Oh", machte der Hundedämon: "Das sieht übel aus." "Fujumu will es umschmieden lassen", ergänzte Sesshoumaru, was Inuyasha heranspringen ließ: "Dieser Fujumu will tatsächlich mein Schwert umschmieden lassen? Das macht Toutousai doch nicht." "Freiwillig nicht", meinte sein Vater: "Aber Hikari ist ziemlich stark. Und wenn das Siegel in Tessaiga zerbrochen wird oder es geändert wird, hast du ein ernstes Problem, mein Sohn." "Was will er eigentlich mit Tessaiga?" erkundigte sich Kagome: "Als Halbgott müsste er doch auch so stark genug sein..." Sie brach ab, da sie dem Blick gleich mehrerer Familienmitglieder begegnete. Sesshoumaru hätte gern geseufzt. Musste denn diese Menschenbande beweisen, wie unerzogen sie waren? Man redete doch nicht einfach so dahin, in Gegenwart von Respektpersonen. "Sesshoumaru. " Diese Anrede ließ ihn zu seiner Mutter blicken: "Dein Vater hat recht. Inuyasha ist nun ein Risiko. Bricht das Siegel, wird er verrückt." Dieser wollte protestieren, sparte es sich aber. Alle hier wussten ja, was ihm da schon passiert war. Amaterasu fuhr fort: "Du musst ihn bewachen und gleichzeitig mit Hikari fertigwerden. Das wird schwer genug sein. Außerdem darf ich mich nicht einmischen, wenn ein Dämon gegen einen Halbgott kämpft. Das wäre unpassend." Sesshoumaru wollte schon sagen, dass er auch nicht mit ihrer Hilfe gerechnet habe, aber er schwieg. Sie war noch nicht fertig. "Aber.." Sie blickte ein wenig schelmisch: "Niemand kann mich daran hindern, wenn ich meinem Sohn etwas leihe, nicht wahr?" Besagter Sohn verstand so deutlich nicht, dass sie kicherte: "Nun, wenn du gegen Tessaiga antreten sollst, das Schwert mit der Windnarbe, versuche es hiermit." Sie zog ihr Schwert samt Scheide vom Rücken. Kusanagi, das Schwert, dass ihr ihr Bruder, der Sturmgott schenkte und dass die Winde beherrscht.
 

In Fujumus Schloß:
 

Toutousai hatte sich vor die Schmiede zurückgezogen. Fujumu hatte ihm gezeigt, dass er um dieses Schloss einen Bannkreis gelegt hatte. Würde ein so kleiner Dämon durchgehen, würde er geläutert. Und das lag sicher nicht in Toutousais Absicht. So saß er jetzt hier und pustete Feuer auf Tessaigas Klinge. Er würde sie erst einmal wieder zur Perfektion bringen. Dieses Hundebaby schonte das arme Tessaiga wirklich nicht. Inuyasha musste damit ganz schön zugeschlagen haben. Ob er Bäume damit gefällt hatte? Armes Schwert. Und immerhin. Solange er schmiedete, würde ihm dieser komische Halbgott sicher nichts tun. Vielleicht kam Inuyasha doch hierher. Der jüngere Sohn des großen Hundedämonen war sicher niemand, dem man einfach mal eben so sein Schwert klauen durfte. Er wusste sicher, was mit ihm passieren würde, geriete er ohne Tessaiga in Lebensgefahr. Auch, wenn er hier das Siegel brach, würde Inuyasha sicher wahnsinnig werden. Das wollte der alte Schmied gern verhindern. Irgendwo hatte er was für die Hundebrüder übrig. Außerdem hoffte er, dass ihn noch jemand bemerken würde. Vorsichtig sah er zum Himmel auf. Die Sonne stand über ihm und vielleicht fände es seine beste Kundin interessant, warum er hier sitzen würde und nicht zuhause.
 

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Langsam kommen die Informationen zusammen, die Sesshoumaru und Inuyasha brauchen. Und wieder ist ein neues Familienmitglied dabei in Erscheinung getreten. Wer noch mehr Informationen sucht, den sehen wir hoffentlich im nächsten Kapitel "Ein Flohgeist für alle Fälle" wieder. Wir hoffen, es hat Euch gefallen und ihr hinterlasst uns ein paar Kommis :).
 

Sesshoumaru-sama & Hotepneith

bye

ein Flohgeist für alle Fälle

In Fujumu's Schloß:
 

"Nun, Toutousai?" Diese Anrede ließ den Schmied so zusammenzucken, dass er Feuer spuckte. Zum Glück in die andere Richtung. Hikari alias Fujumu schüttelte den Kopf. Nervös und hektisch war dieser alte Zausel. Früher mochte er ja mal ein guter Schmied gewesen sein, aber das Alter war ganz offensichtlich nicht schonend mit ihm umgesprungen. Aber er hatte das Siegel angebracht, also musste er es auch brechen können. "Wo ist dein Problem mit Tensaigas Siegel?" Toutousai dachte hastig nach. Er vergaß viel, wenn der Tag lang war und er redete gern wirr, das wusste er selbst. Aber er hing am Leben und ihm war klar, dass er jetzt mit seiner Antwort nicht falsch liegen durfte. Dieser Halbgott war gereizt vom Warten. Zum anderen war der Schmied froh, dass er Tessaiga in der Hand hielt. Tensaigas Siegel war immerhin von ihm nur mit eingebaut worden. Angefertigt hatte den Bann Amaterasu höchstpersönlich, dazu ihr Bruder, der Mondgott und als Krönung noch beider Vater, der Gott des Jenseits, da würde er als kleiner Dämon sicher nicht dran rumpfuschen. Aber wenn er Tessaigas Siegel beseitigte...nun, dann hätte dieser Fujumu freien Zugriff auf alle Fähigkeiten Tessaigas, da er sicher stark genug war, das Schwert in seinen Willen zu zwingen. Und was dann wäre.. In jedem Fall würde Inuyasha wahnsinnig und solche ein Schicksal hatte der Kleine doch nicht verdient. "Nun.. äh.. ich habe... kein.. naja.. ein Problem...." stotterte der Schmied. Um aller Himmel willen, ihm musste schnell etwas einfallen: "Ich... naja.. ich habe das Siegel damals eingebaut, ja, aber ich weiß nicht genau, wie das ging." Er sah, wie sein Gastgeber die Augen zusammenzog: "Das Siegel selbst hat Inutaisho angebracht... aber der ist ja tot." Und da er Angst bekam, sein letztes Stündchen habe gerade geendet: "Ich erinnere mich, dass sein Berater noch lebt, ein Flohgeist, ein gewisser Myoga... der könnte das wissen." Sein alter Freund wäre ihm da sicherlich behilflich, den Halbgott hier auszutricksen. Myoga war doch schlau, hoffte Toutousai. Und wenn nicht, so saß er immerhin nicht allein hier gefangen. "Ach. Und wo kann ich diesen Floh finden?" grollte Fujumu. Konnte denn nicht einmal etwas nach Plan laufen? "Nun...äh..." Der Schmied dachte nach und kratzte sich dabei am Schädel: "Meist ist er...naja...bei dem jüngeren Bruder." "Inuyasha...?" "So heißt er, ja." Das wird nicht schwierig, dachte Fujumu. Dem Hundebaby sein Schwert wegzunehmen war auch kein Problem gewesen. Flohgeist...Berater Inutaishos...hm. Er wandte sich ab und verschwand zur gewissen Erleichterung des alten Dämonen. Immerhin hatte er Zeit gewonnen. Und vielleicht fiel Myoga was ein. Oder sogar Inuyasha, wobei er das allerdings für unwahrscheinlicher hielt.
 

Im Tal der Schwelle:
 

Ein harmloser Beobachter hätte die Szene sicher idyllisch gefunden: ein kleines Menschenmädchen, das Blumen pflückte, eine offenkundig junge Frau in vornehmer Kleidung, die sich mit einem scheinbar gleichaltrigen Mann über ein Schwert unterhielt, das sie in der Hand hatte, ein Paar, dass mit einem Halbdämon plauderte. Kagome war direkt neben Inuyasha gekommen, während sich Sango und Miroku doch etwas im Hintergrund hielten. Shippou saß auf der Schulter des Mönches und ließ die Sonnengöttin nicht aus den Augen. Er verstand nicht so ganz, um was es hier ging, aber irgendwie war da etwas sehr komisches am Laufen. Und er wollte nicht noch einmal erleben müssen, wenn Inuyasha so rote Augen hatte und einfach alles um sich tötete. Hoffentlich konnte man das verhindern. Er vertraute Sesshoumaru zwar kein Stück, aber anscheinend war er der einzige, der Tessaiga zurückholen könnte. Und eine gewisse Protektion war da natürlich sinnvoll.
 

Izayoi betrachtete ihren Sohn. Sie hatte ihn zuletzt ja gesehen, als er noch sehr klein war und nur Informationen aus zweiter, eher dritter Hand bekommen, wenn Inutaisho ihr Nachrichten geben konnte, was Amaterasu erblickt hatte. "Es freut mich, dass es dir so gut geht", meinte sie gerade: "Und ich freue mich, dass du dein dämonisches Blut doch ganz gut unter Kontrolle hast." Ein rascher Seitenblick: "Verzeih, ich meine..." "Ich weiß, was du meinst, Izayoi." Der Hundedämon nickte: "Doch, da hast du recht. - Wie sieht es eigentlich bei dir damit aus, dass ich Opa werde, Inuyasha?" "Oh.." Der Angesprochene wurde prompt rot. Das war ja eine überaus peinliche Frage, zumal mit Kagome daneben. Und sein Vater betrachtete sie auch noch so komisch... Vor lauter Verlegenheit platzte er raus: "Ich kann doch unmöglich so eine dumme Pute heiraten...!" Kagome war bei der Frage Inutaishos schon rot geworden. Aber als Inuyasha sie jetzt so vor seiner versammelten Familie brüskierte, reagierte sie prompt: "Mach Platz!" Postwendend knallte der Halbdämon auf den Boden. Izayoi schlug erschrocken die Hände vor den Mund. Kagome dachte erst jetzt daran, dass Eltern meist ziemlich eigen reagieren, wenn man ihren Kindern etwas antat. Im nächsten Moment fühlte sie einen festen Griff um ihr rechtes Handgelenk und sie sich unangenehm schmerzhaft daran in die Luft gehoben. Da Izayoi sicher nicht die Kraft hatte und Inutaisho sie bloß ansah, brauchte sie nicht die Wärme der Hand zu spüren, um zu wissen, wer sie da so locker am ausgestreckten Arm baumeln ließ. Erschreckt starrte sie hinunter zu der Sonnengöttin, die sich offenkundig kein bisschen anstrengte, allerdings seitwärts blickte: "Möchtest du sie strafen, Izayoi-chan oder soll ich?" Kagome schluckte ein wenig. Es wäre sicher besser für ihre Gesundheit, wenn sie etwas an ihrer Selbstbeherrschung feilen würde. Was sollte sie jetzt nur tun? Miko-Kräfte halfen gegen die Sonnengöttin sicher nichts. Und das hier so Baumeln war nicht nur würdelos, sondern tat auch ziemlich weh. Izayoi hatte die Hände sinken lassen, sah sie jetzt an. "Nein!" keuchte Inuyasha, der endlich wieder den Kopf heben konnte: "Lasst sie...Mutter...bitte... Vater!" Amaterasu betrachtete ihn kurz, sah dann wieder zu ihrer Urururenkelin. Izayoi lächelte ein wenig und die Sonnengöttin wusste es sich zu deuten. Das ausgeprägte Beschützergefühl Inutaishos war eindeutig auch bei seinem Sohn, seinen Söhnen, zu finden. "Lasst das die Kinder untereinander ausmachen." Inutaisho klang ruhig. Statt einer Antwort öffnete die Sonnengöttin die Finger und Kagome stürzte zu Boden. Einen Moment lang blieb sie keuchend neben Inuyasha liegen, ehe sie zu ihm sah: "Danke..." murmelte sie. Das war echt knapp gewesen.
 

Amaterasu sah dem Treiben für einen Augenblick zu. Deutlich konnte sie bei ihrem Sohn die Fragezeichen in seinem Gesicht lesen. Sie mußte leise kichern. Früher war sie auch etwas gefasster gewesen. Ihr Bruder Susanowo hatte sie sogar einmal Eisblock genannt, nur weil sie nach außen nicht unbedingt zeigte, was sie fühlte. Mit wem würde man sich sonst richtig streiten können, wenn nicht mit Geschwistern? Oftmals sind sie auch die einzigen, die es mit einem aufnehmen können. Jedenfalls in ihrem Fall. Gerade wollte sie etwas näher zu Sesshoumaru gehen, als ihre Aufmerksamkeit erneut auf das kleine Mädchen fiel, welches vorhin noch fragte, was eine Sonnengöttin so macht. Sie stand unmittelbar vor ihr und machte... ja? ... was machte das kleine Mädchen da eigentlich? Rin hatte bereits vorhin einen großen glänzenden Stein an jedem der Stiefel der Sonnengöttin ausgemacht. Die Steine sahen sehr schön aus.... und da Sesshoumaru-sama's Mutti gerade so schön still da stand versuchte sie einen der Steine ab zu bekommen. "Eh... sag mal.... Rin?... Was wird das?" fragte die neugierig gewordene Sonnengöttin. "Ummmm.....", kam erst lediglich von Rin als Antwort. Weiter kam sie nicht, da Sesshoumaru auch bemerkt hatte, was vor sich ging und sie mit den Worten "Rin. Lass das. Komm schon her..." unterbrach. "Kongoseki sind nichts für kleine Menschen", merkte eine nun sehr breit ihren Sohn angrinsende Amaterasu noch an - begleitet von der passenden Geste mit dem linken Zeigefinger. Das seltsame kleine Mädchen schien sich zu freuen, daß Sesshoumaru sie zu sich gerufen hatte. Amaterasu wußte gar nicht wie ihr geschah. Rin hatte sich die rechte Hand der Sonnengöttin gegriffen und versuchte sie nun in Richtung ihres Sohnes zu ziehen. Seit langem blickte sie mit äußerst überraschtem Blick mit leicht geweiteten Pupillen zu jemandem. Seit Urzeiten hatte sie niemand mehr einfach so gepackt und versucht irgendwo hin zu ziehen. Diese kleine schwarzhaarige Mädchen - Rin - erinnerte sie beinahe an Tsuki-yumi. Sie konnte sich an niemanden anderes erinnern, der je so etwas gemacht oder sich getraut hatte. Immer noch sichtlich überrascht ließ Amaterasu sich scheinbar mitziehen.
 

Sesshoumaru hätte jetzt fast wirklich den Kopf geschüttelt. Was für ein Benehmen, das hier alle an den Tag legten. Unmöglich einfach. Aber er sah zu seiner Mutter, die, von Rin scheinbar hergeschleppt, wieder zu ihm trat. Sesshoumaru konnte sich eine Anmerkung nicht verkneifen: "Du wärst bestimmt besser als Jaken beim Aufpassen." Amaterasu runzelte die Stirn. Gleich zwei Neuerungen. Ihr Sohn hatte sie tatsächlich zum ersten Mal mit ,Du' angesprochen und dann noch mit einem Rätsel beglückt. Was meinte er? Langsam dämmerte es ihr: "Ohhh...eher Izayoi..." Die Angesprochene konnte sich denken, was gemeint war, schüttelte aber leicht scheu, auf Inuyasha deutend, den Kopf. Alle anwesenden Frauen, inklusive mehr unbeteiligte wie Sango, mußten kichern. Weder Inutaisho, Sesshoumaru, Inuyasha oder Miroku wussten. war jetzt vor sich ging. Auf die Idee, dass Babysitten gemeint war, kam keiner. Amaterasu blickte nun aber ihren Sohn etwas direkter an. "Bring mir Kusanagi wieder, wenn du es nicht mehr brauchst", meinte sie. "Du weißt ja, wie du mich finden kannst." Sie verschwand im nächsten Moment. Izayoi sah zu ihrem Sohn, der sich aufgerappelt hatte: "Dann, viel Glück, Inuyasha. Vielleicht sehen wir uns noch einmal." "Euch beiden, viel Glück ", sagte Inutaisho noch, dann waren auch die Geister verschwunden.
 

Irgendwie atmeten doch die meisten auf, als der Besuch weg war. So gut wie niemand fühlte sich in der direkten Nähe der Sonnengöttin so ganz frei. Sesshoumaru betrachtete noch einmal kurz das geliehene Schwert, ehe er es in den Gürtel schob. Nach dem, was seine Mutter ihm gesagt hatte, war dieser Fujumu alias Hikari in der Lage gewesen, ohne Schwert sogar Vaters Angriffe mit Sou'unga zu stoppen. Was würde er erst können, hielte er Tessaiga in der Hand? Das setzte allerdings voraus, dass Toutousai das Siegel öffnete oder änderte. Aber Sesshoumaru machte sich keine Illusionen. Der Schmied würde sicher unter einem gewissen Druck zusammenbrechen und alles tun, was sein Entführer wollte. Zunächst einmal müsste er allerdings diesen Halbgott finden. Und das konnte sich als schwierig erweisen, da dieser einen guten Tarnkreis besaß. Am geschicktesten würde es sein, dort anzufangen, wo er sicher gewesen war. Bei der Schmiede von Toutousai. Vielleicht könnte man vor dort aus die Richtung feststellen. So sah er sich um. "Inuyasha." Der sah ihn so fragend an, dass der ältere Halbbruder um ein Haar den Kopf geschüttelt hätte: "Komm." "Wohin denn?" "Wir suchen Fujumu." "Aber wieso denn...?" "Da du ohne Tessaiga so etwas wie eine lebendige Zeitbombe bist...?" Sesshoumaru brauchte nicht weiterzusprechen. "Ja", drängte Kagome: "Er hat leider recht. Du musst bei ihm bleiben. Er ist der einzige, der dich in diesem Zustand so k. o. schlagen kann, dass du dich wieder zurückverwandeln kannst, wenn du Tessaiga erst einmal wieder hast. Und in seiner Nähe kommst du auch nicht so leicht in Lebensgefahr. - Du beschützt ihn doch, Sesshoumaru?" Inuyasha hätte sie fast am Hals gepackt. Er wusste das alles doch selbst. Aber das hier so vor allen ausgesprochen zu hören, war ihm mehr als peinlich. Das hörte sich ja fast so an, als ob er überhaupt nichts zustande bringen würde, ohne seinen ach so tollen großen Bruder. Und der wandte sich schon zum Gehen. Mit einem unterdrückten Knurren, das sowohl Kagome als auch Sesshoumaru galt, folgte ihm der Jüngere.
 

"Tja, wir warten dann hier..." rief ihnen Kagome noch nach, ehe sie sich umdrehte: "Müssen wir wohl, oder?""Schon, gegen einen Halbgott dieser Klasse haben wir sicher keine Chancen." Sango ließ sich nieder: "Immerhin hatte sogar Inyuashas Vater erhebliche Probleme mit ihm, wenn ich das so richtig herausgehört habe." "Ja, in der Tat!" sagte jemand. Kagome blickte auf ihre Schulter. "Myoga? Bist du denn nicht bei Inuyasha?" "Oh.. äh...ich wollte euch doch nur schnell die Geschichte erzählen, wie der Herr damals diesen Hikari versiegeln konnte..." Dass das eine reine Schutzbehauptung war, war allen von Inyuashas Freunden klar. Aber auch Rin kam heran. Sie liebte Geschichten. Leider bekam sie selten schöne erzählt. Jaken-sama war kein sonderlich guter Erzähler und da wurde es ihr immer schnell langweilig. Vielleicht war der Floh besser, denn Inuyasha-sama's Freunde schienen alle sehr neugierig, die neue Geschichte zu hören. Myoga plusterte sich etwas auf, als er zum zweiten Mal innerhalb weniger Tage dieses Ereignis erzählte.
 

Als er geendet hatte, diskutierten die Freunde des Hanyou, wie dieser Bann wohl ausgesehen haben konnte und wie er gebrochen sein mochte. Myoga hörte nur mit einem Ohr zu. Irgendetwas war in der Nähe, er konnte es spüren, nein, riechen. Es war vertraut, das wusste er. Was das wohl war? Er sah zu den anderen Dämonen. Jaken betrachtete Rin. Vermutlich wollte er nicht, dass sie noch einmal verschwand. Also roch er nichts. Kiara schlief auf Sangos Schoss, aber der Flohgeist wusste, dass sie für gewöhnlich wachsam war. Auch sie bemerkte nichts. Nur er? Shippou redete mit den anderen. Auch er schien nichts Ungewöhnliches zu wittern. Komisch. Was bemerkte ein Floh, dass sonst keinem auffiel? Aber dann hatte er schon die Antwort: Blut. Er roch vertrautes Blut. War etwas Inuyasha-sama oder Sesshoumaru-sama etwas passiert? Er sprang von Kagomes Schulter, hüpfte so eilig er konnte in die Richtung. Zu seiner Überraschung stand keine fünfhundert Meter vom Tal der Schwelle weg, auf einer Lichtung ein riesiger weißer Hund. Dieser musste sein Youki sorgfältig verborgen haben, da niemand etwas merkte. Selbst hier, in dieser Nähe konnte Myoga keine Dämonenenergie spüren. Und der Hund hatte eine große Wunde an der Brust. Zögernd hüpfte der Flohgeist näher. Sein Herr war gerade da gewesen. Hatte er sich etwa nun in seine wahre Gestalt verwandelt, um seine Söhne zu schützen? Im Näherkommen bemerkte er, dass die Wunde nicht sehr schlimm war. Sie sah auf den ersten Blick ärger aus. Aber so hatte er das Blut wittern können. "Herr?" fragte er. Der Hund drehte den Kopf: "Myoga?" "Ja", erwiderte der Floh verwirrt. Das war das letzte, was er wahrnahm.
 

Die anderen im Tal der Schwelle zuckten zusammen: "Genki!" sagte Miroku und erhob sich: "Das ist göttliche Energie...Und jetzt ist sie weg..." "Nicht nur das...Wo ist denn Myoga?" Kagome drehte sich um "Myoga?!" "Der Floh?" murrte Jaken: "Der ist da lang gehüpft." Also genau dahin, wo sie gerade diese Energie wahrgenommen hatten. Inyuashas Truppe lief sofort los. Jaken blieb bei Rin. Miroku rannte durch den Wald. Die Energie konnte nicht weit entfernt gewesen sein und es wäre auf jeden Fall sicherer diesen Vorfall zu prüfen. Miroku durchbrach die letzte Buschreihe als erneut diese Energie wieder aufzuflammen schien. Das könnte die Chance sein, den Gegner zu überraschen. "Wer.....", weiter kam der Mönch nicht. Er gab einen Knall. Irgendjemand oder besser irgendetwas schien im Weg gewesen zu sein. Es mußte ein Baum gewesen sein, resümierte Miroku - noch halb weggetreten auf dem Boden liegend. "Was?... wer?" wisperte er daher, bevor ihm ein paar Beine auffiel, welche quer über ihm lagen und er ein erbostes "DAS DARF DOCH NICHT WAHR SEIN!!!" vernahm. Miroku versuchte sich aufzusetzen, aber bevor es ihm gelang wurde er unsanft zu Boden gedrückt. Wer auch immer dies war, der Mönch spürte einen Fuß auf seiner Brust, welche ihn zu Boden drückte. Langsam wurde sein Sicht klarer. Er mußte schlucken und begann leicht zu röcheln: "Oooo....oooo....Omikami.... das war keine Absicht... glaubt mir... bitte..." Amaterasu sah nach unten zu diesem Mönch. "Du willst mich ärgern, Mönch - nicht wahr?" Eben auf dem Rückweg zum Thronsaal war ihr eine merkwürdig bekannte Präsenz in der Nähe der Schwelle aufgefallen. Das könnte Hikari gewesen sein. Sie war her gekommen, um dies zu prüfen. Keine zwei Sekunden nach ihrem Erscheinen war nun dieser impertinente Mönch in sie gerannt. Ihre rechte Hand begann mit einem hellen goldenen Schimmer zu glühen und sie richtete ihre Zeigefinger auf den am Boden leicht hektisch betenden Miroku.
 

Sango rannte Miroku nach einigen Sekunden hinterher. Es war sicherer, wenn sie beide gingen. Kagome und dieser seltsame grüne Zwerg waren sicherlich genug, um auf das kleine Mädchen von Inuyashas großen Bruder aufzupassen. Gerade als sie ebenfalls die letzte Reihe Büsche durchbrechen wollte, kam ihr Miroku regelrecht entgegen geflogen. Sie erkannte sofort, dass etwas passiert sein mußte. Sein Gewand schien förmlich in fünf Streifen zerrissen und auf seiner Brust sah sie die Zeichen für "hentáiteki na housi" (perverser Mönch) buchstäblich eingebrannt. Sango zog etwas die Augenbrauen zusammen. Jeder Anflug von Mitleid war verschwunden. "Hast Du wieder...?" Wer sollte das sonst gewesen sein? Hatte er wieder die Sonnengöttin angegraben? Nein - er hatte, jede Frage war überflüssig. Einen Moment später hatte der am Boden Liegende auch noch den Boomerang über den Kopf gezogen: "Hast Du wenigstens etwas über Myoga herausgefunden?" Sango klang mehr als ärgerlich, aber auch glücklich, daß Amaterasu ihn noch einmal hat davon kommen lassen. Wenn sie die Sonnengöttin noch einmal treffen sollten, würde sie Miroku vorher k. o. schlagen - sicher war sicher. "Ihre Hoheit... hehehehe... wie soll ich sagen...", Miroku hatte gut zugehört, trotz der Tatsache, daß die Sonnengöttin seinen Brust mit einem Zeichenbrett verwechselt haben mußte, "... dieser Hikari war vielleicht hier ... Myoga hat sich bestimmt nur schnell aus dem Staub gemacht... dieser Feigling!"
 

Miroku stand auf und richtete sich so gut es ging wieder her. Im nächsten Dorf müßte er dringend seine Robe richten lassen. Total verschmort war sie an einigen Stellen. Besonders die stiefelförmige Brandstelle sah sehr störend aus. "Sollen wir Inuyasha und seinem Bruder von diesem Zwischenfall berichten?" fragte Sango leicht mürrisch, als sie wieder zu den anderen kamen. Kagome packte sogleich ihren Erste Hilfe Koffer aus, um Miroku zu verarzten. Sie erzählten ihr, was sie erfahren hatten. Kagome dachte laut darüber nach: "Also Myoga ist wieder stiften gegangen und Sesshoumarus Mutter konnte uns auch nichts genaueres sagen. Was sollten wir dann Inuyasha berichten? Und wie sollten wir sie überhaupt finden?" Kagome hatte Recht. Das mußten die anderen einräumen. Sie konnten die beiden Brüder nicht einfach finden und hatte im Grunde nur zu berichten, daß Hikari vielleicht am Portal gewesen war und Myoga wieder die Flucht ergriffen hatte.
 

In Fujumu's Schloss:
 

"Was soll das!! Wie könnt Ihr es wagen??!... Ich bin der Berater des großen Fürsten der Hundedämonen gewesen und heute der geschätzte Berater seines Sohnes...", Fujumu lauschte dem kleinen Flohdämon aufmerksam. Solange dieser mit Prahlen beschäftigt war, konnte man vielleicht heraushören, was er alles wußte oder wissen konnte. Myoga machte sich nun endlich die Mühe Luft zu holen und seinen Gastgeber etwas näher zu betrachten: "Kenn ich Euch nicht irgendwoher?" Fujumu mußte bei dieser Frage beinahe lachen. "Myoga... Du hast Dich kein bißchen verändert... noch genau so einfältig wie früher..." Dem kleinen Flohdämon schwante übles. Beinahe im selben Moment fühlte sich Myoga wie vom Blitz getroffen. Eine äußerst unangenehme Energie schien durch ihn zu strömen und es brauchte keine Sekunde, um zu erkennen, daß es Genki sein mußte. Das konnte nur eines bedeuten: "... Ihr.... Ihr.... Ihr seid...?" Fujumu nickte und sah den sehr verkokelt wirkenden Flohdämon an. "Brauchst Du noch einen Nachschlag, Myoga, oder kooperierst Du?" Was war das für eine Wahl, sinnierte Myoga. Entweder durch diese göttliche Energie gegrillt werden und seinem alten Herrn bald Gesellschaft leisten oder diesem Kerl helfen, gegen seinen Herrn Inuyasha-sama und Sesshoumaru-sama zu kämpfen. "Wenn Ihr es sooooo sagt, dann würde ich versuchen, ob ich Euch helfen kann - jaaa, das würde ich.....", versprach Myoga brav. Das würde ihm auf jeden Fall Zeit verschaffen. Nie im seinem Leben würde er jemanden helfen, gegen den Hundedämonenclan zu kämpfen, aber jetzt zu sterben würde sicher auch nichts bringen. Myoga nickte entschlossen zu sich selbst, froh über seinen neu gewonnenen Mut.
 

"Myoga alter Freund. Hat Dich unser werter Gastgeber gefunden und zu mir gebracht", ertönte plötzlich eine Stimme. Myoga hatte sich schon gefragt, wobei er helfen solle und wohin sie ganze Zeit nur gingen. Da war die Antwort. "Toutousai!!! Hab ich dir dies alles hier zu verdanken?" warf Myoga empört dem Schmied vor. Der eben Angesprochene sah leicht irritiert ins Feuer: "Du weist doch genau, Myoga, Du bist der Einzige, der mir helfen kann das Siegel von Tensaiga so zu ändern, daß Fujumu-sama es verwenden kann!!" Toutousai deutete zaghaft auf den Tisch in der Schmiede, auf welchem ein ihm bekanntes Schwert lag. "Toutousai, geht es Dir auch gut? Das auf dem Tisch ist doch Tess...", genau in diesem Moment schnappte sich der Schmied Myoga von Fujumu Hand und steckte ihn in seine Tasche - klopfte ein paar mal ordentlich von außen darauf. "Tensaiga... ich sagte doch, Tensaiga. Wir müssen uns jetzt schnell ans Werk machen Myoga - unser Herr und Meister wartet nicht gerne..."
 

Fujumu sah sehr skeptisch zu seinen beiden Gästen. Er war sich sicher, daß hier etwas im Busch sein mußte. Wieso hatte dieser Flohgeist offenbar Tessaiga sagen wollen? Konnte es sein, daß er hier das falsche Schwert vor Augen hatte? Der Name Tessaiga sagte ihm nur nichts. Inutaisho hatte nur zwei Schwerter. Dies waren Sou'unga und Tensaiga. Von einem Schwert namens Tessaiga war ihm nichts bekannt. Er sah wie Toutousai und Myoga miteinander tuschelten und dann beide beteuerten so schnell wie möglich an Tensaiga zu arbeiten. Das war mehr als verdächtig. Wenn die Information von Naraku falsch gewesen sein sollte, dann würde dieser es teuer bezahlen. Er lies sich nicht für die Machenschaften von Dämonen oder gar Halbdämonen einspannen. Sein Ziel war anderer Art. Sein Ziel war höherer Art. "Sesshoumaru und Inuyasha... ich werde Euch wohl ein weiteres Mal besuchen müssen..." Fujumu drehte sich mit diesen Worten um und ließ seinen neuen Schmied und Berater dort mit fragenden Blicken zurück.
 

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Ein paar Leute haben wieder mal ziemlich peinliche Sache gemacht oder ihr Glück versucht. Es gibt eben immer wieder die Unbelehrbaren. Und offenbar hat Myoga da ein großes Problem. Zudem weis niemand davon. Das Nächste Kapitel trägt den Namen "der finstere Plan eines hellen Wesens". Wer den Titel anregend findet, der ist herzlich eingeladen weiter zu lesen und uns vielleicht auch einen Kommentar zu hinterlassen :)...
 

Sesshoumaru-sama & Hotepneith

bye

der finstere Plan eines hellen Wesens

Bei Sesshoumaru und Inuyasha:
 

"Du, großes Brüderchen. Gehen wir jetzt einfach nur so daher und hoffen ihn zu finden oder gibt's einen geheimen Plan, der Du mir aus Versehen nicht mitgeteilt hast?" Inuyasha versuchte etwas überheblich zu wirken, was ihm aber gründlich misslang. Die letzten zwei Stunden waren sie einfach so nebenher gelaufen und hatten nicht eine einzige Silbe miteinander gewechselt. Inuyasha fragte sich wie Jaken und dieses kleine Mädchen, Rin, dies nur aushielten. Inuyasha selbst redete für gewöhnlich auch nicht über die Maßen gerne, aber das hier ging dann doch eine Spur zu weit. Sesshoumaru blickte kurz zu Inuyasha. Wieso war er nur mit so einem Bruder, auch wenn er nur ein Halbbruder war, gestraft? Wieso mußte dieser sich immer in Schwierigkeiten bringen, aus welchen er sich als älterer Bruder nicht raus halten konnte? Diese Geschichte mit diesem widerlichen Stückwerkdämon namens Naraku war auch noch nicht ausgestanden. Auch da wurde er mit hinein gezogen. Nun - es war nicht hundert Prozent Inuyashas Schuld, aber mit dem Schlamassel hatte er definitiv etwas zu tun. Hätte er sich vor 50 Jahren nicht von dieser menschlichen Priesterin an einen Baum bannen lassen, dann wäre heute alles viel.... besser. Sesshoumaru bemerkte, daß Inuyasha etwas ungeduldig wurde. Nicht das es ihn gestört hätte, aber bevor er wieder eine Szene macht, wollte er lieber eine Antwort geben: "Wie Du vorhin vielleicht mitbekommen hast, Brüderchen, wurde Dein alter Busenkumpel Toutousai wahrscheinlich von diesem Fujumu entführt. Er war also bei seiner Schmiede. Es wäre möglich, daß wir dort einen Anhaltspunkt finden. Oder hast Du eine bessere Idee... Inuyasha."
 

Inuyasha sah leicht zur Seite. Darauf hätte er auch selbst kommen können. Diese verrückte Kagome hat ihn vorhin komplett aus der Schiene geworfen. Sesshoumaru hatte in diesem Punkt ausnahmsweise Recht, stellte Inuyasha nüchtern fest. Die anderen Orte, bei denen ihnen Fujumu begegnet war, waren sicherlich nicht nur schwerer zu finden, sondern hatte er da auch niemanden entführt. Toutousai war ein normaler Dämon. Ihn konnte man mit Sicherheit leichter ausmachen als einen Halbgott. Der Hanyou in der roten Robe der Feuerratte sah zu Sesshoumaru. Plötzlich viel ihm wieder ein, was er bereits vorhin schon fragen wollte, aber es sich nicht getraut hatte: "Sag mal, wieso hat Dich meine Mutter so seltsam angesehen?" ,Bitte nicht dieses Thema - jedes andere Thema, aber nicht dieses', dachte Sesshoumaru automatisch. "Ich weiss nicht, was Du gesehen haben willst", erwiderte Sesshoumaru kühl. Jetzt war nicht die Zeit über Izayoi zu reden. Inuyasha blieb stehen. "Ich werde keinen Schritt weiter gehen, bevor Du mir nicht sagst, wieso sie dich so eingeschüchtert angesehen hat!! Hörst Du, Du sturer Hal.....", Inuyasha hielt inne, als sein Bruder ebenfalls stehen blieb. Bevor Inuyasha auch nur eine Miene verziehen konnte hatte Sesshoumaru in bereits an der linken Hand gepackt - sprang mit ihm nach oben in die Luft und schoß wie ein geölter Blitz die letzte Etappe hinauf auf den Berg, auf dem Toutousai wohnte. "Wenn Du es unbedingt wissen mußt.....", begann Sesshoumaru abermals ganz ruhig, während Inuyasha mehr wie ein Gepäckstück wirkte als ein Passagier.
 

Vor 190 Jahren:
 

"Inuyasha!!! Du kommst sofort her...", rief eine edel bekleidete Frau quer über den Platz eines Dorfes. Die Frau trug einen sehr ungewöhnlichen Kimono, wie er nur in edlen Herrscherhäusern üblich war, hatte jedoch keinerlei Bedienstete um sich, wie es in diesen Kreisen üblich gewesen wäre. Keine Wachen. Keine Zofen. Keine Diener.
 

Auf den Ausruf reagiert ein kleiner Junge, der ebenso seltsam schien, wie die junge Frau selbst. Er hatte weiß-silberne Haare. Ungewöhnliche Augen und selbst sein Gewand schien ungewöhnlich zu sein, schimmerte es in einem außergewöhnlich kräftigen Rot. "Was ist denn, Mutti?" sprach der kleine Junge die Frau an. Sie lächelte ihn an und nahm ihn in die Arme. "Kannst Du Deinen Bruder spüren?" fragte sie nun. "Nein, Mutti - kommt er denn?" Inuyasha fragte sich, warum seine Mutter ihm immer diese Frage stellte. Sie konnte das bestimmt besser merken als er, nahm er an. Bei einigen Leuten, denen sie begegnet waren, war ihm besonderes aufgefallen. Es war so, als würde man eine seltsame Aura erkennen, so daß er sie schon sehr früh spüren konnte - auch wenn sie noch nicht einmal in Sichtweite waren. Seinen großen Bruder Sesshoumaru hatte er zwar noch nicht sehr oft getroffen, aber er war einer von denen, die man besonders früh spüren konnte. Das letzte Mal sogar fast fünfzehn Minuten, bevor er wirklich ankam. Seine Mutter konnte er auf diese Weise nie aufspüren. Bei ihr folgte er immer seiner Nase, was aber auch nicht viel schwerer war. Einige Male fragte er sich, was dies alles zu bedeuten hatte. Wieso ihn die Menschen hier so abweisend behandelten. Wieso sie ihn "Halbblut" oder "Hanyou" nannten. Seine Mutter hatte ihm bisher nie geantwortet, fragte er sie danach. War das etwas Schlimmes?
 

Inuyasha spürt wieder etwas und einen Moment später schwebte eine grell leuchtende Lichtkugel neben ihnen, die nach wenigen Sekunden die Gestallt einer Person annahm. Erst jetzt konnte Inuyasha zuordnen, dass das Sesshoumaru war. "Wow!! Wie geht das? Kann ich das auch??" Der Kleine hatte niemals zuvor so etwas gesehen. Weder bei seinem Bruder noch bei einem der anderen Bewohner hier. "Warum hast Du mich rufen lassen, Menschenwe.... Izayoi", fragte Sesshoumaru gerade heraus, Inuyashas Fragen ignorierend. Izayoi senkte den Blick leicht auf den Boden. Inutaishos ältester Sohn war ihr immer etwas unheimlich gewesen. Seit dem Tod ihres Geliebten hatte sich dieses Gefühl noch etwas verschärft. "Um das Dorf lauern viele Dämonen und einige haben Inuyasha vor wenigen Tagen verfolgt und ihn fast gefangen...", Izayoi hielt einen Moment inne. Sesshoumaru sah nicht sonderlich erfreut aus, hier zu sein. Dennoch war er kommen, wie er immer kam, wenn sie ihn rief. "Ich... ich dachte Du... ich meine Ihr... könntet etwas gegen diese Dämonen unternehmen", Wieder blickte sie nur scheu auf. Sesshoumaru um etwas zu bitten kam ihr immer wie ein Tanz auf einem feurigen Vulkan vor. Man wußte nie, wie er reagiert. Als sie erneut aufblickte stand er nun direkt vor ihr - hatte ihren Hals mit der linken Hand umschlossen, drückte jedoch nicht zu. Es sollte wohl nur eine Warnung sein. "Lass sie los!!!" rief der kleine Inuyasha derweil neben ihm und klammerte sich an eines seiner Beine. "Izayoi - ich werde mich darum kümmern, aber ich rate Dir, mich nicht noch einmal wegen solcher Lappalien zu rufen... hast Du mich verstanden...?" Izayoi nickte bei diesen Worten, in dieser Situation, instinktiv. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren ging Sesshoumaru wieder aus dem Dorf. Izayoi war froh und traurig zu gleich über sein Verhalten. Zumindest die Dämonen, die um dieses Dorf herum lungerten, hatte sie nie wieder gesehen.....
 

Bei Sesshoumaru und Inuyasha:
 

Inuyasha hatte während der ganzen Erzählung leise geknurrt. Sesshoumaru war wohl schon immer so, wie er heute ist. Er konnte sich an diesen Vorfall beim besten Willen nicht erinnern, aber Sesshoumaru hatte mit Sicherheit keinen Grund die Unwahrheit zu sagen. Sesshoumaru war viel, aber er war kein hinterhältiger, ehrloser Gegner und auch kein Lügner. "Darüber müssen wir noch mal reden!!!" rief Inuyasha Sesshoumaru zu. Dieser ließ ein klein bißchen locker, so dass Inuyasha beinahe drohte, hinab zu fallen, aber hielt ihn dann doch fest - nicht ohne ein kleines Grinsen, welches man fast als Amüsement bezeichnen konnte. "Wir sind da", gab Sesshoumaru richtig gehend zu Protokoll, bevor er Inuyasha nun wirklich los ließ und dieser zwei Meter nach unten, vor Toutousais Werkstatt, plumpste.
 

Bei Naraku:
 

Naraku hatte über die letzten Tage durch seine giftigen Insekten die Szenerie beobachtet. Er wusste, wo Kagome und die anderen waren und auch in etwa, wo Sesshoumaru und Inuyasha sein mußten. Nur in diesem seltsamen Tal konnte er nicht genau erkennen was vorging. Ebenso wenig konnte er Hikari ausmachen. Naraku ahnte, daß noch eine weitere Kraft bis auf Hikari und Inuyashas Gruppe mit seinem Bruder Sesshoumaru, im Spiel sein mußte. Es war sicherlich Wert zu wissen, wer sonst noch mit mischte, aber er war sich sicher, daß er in jedem Fall nur gewinnen konnte. Gewann Hikari, so war er Inuyasha und vielleicht sogar Sesshoumaru endgültig los. Verlor Hikari, dann hätte er seinen Gegner bestimmt stark geschwächt und er hätte leichtes Spiel. Wie es auch ausging - er, Naraku, hielt die Fäden in der Hand. "Naraku!", erhallte eine Stimmt hinter dem Halbdämon. Der Angesprochene drehte sich hektisch herum und senkte sogleich den Kopf. "Fujumu-sama, ich freue mich Euch wieder zu sehen. Womit kann ich Euch, ein bescheidener Diener wie ich, helfen?" ,Verdammt', dachte Naraku, wie hatte es dieser Hikari oder Fujumu geschafft sich so an ihn heran zu schleichen. Seine Präsenz war wie aus dem Nichts erschienen und auch so kaum zu spüren. Offenbar war ein mächtiger Tarnkreis erschaffen worden. Er selbst hatte sich damals unter einer mächtigen heiligen Barriere, der Barriere von Mount Hakureizan, verborgen. Auf die kurze Distanz wirkte die Barriere, die Fujumu wohl selbst aufbaute, beinahe so ähnlich. Aus diesem Grund strengte sich Naraku an, möglichst unauffällig Abstand zu halten.
 

"Ich habe einen Auftrag für Dich, Naraku. Geh zu Inuyasha und Sesshoumaru. Locke sie in die Richtung von Ujiyamada, um den Rest werde ich mich persönlich kümmern." Fujumu pausierte und beobachtete Naraku und seine Reaktionen genau. "Du wirst mir doch diesen Gefallen nicht ausschlagen, Naraku? Deinem alten Freund Fujumu", Naraku wußte in diesem Augenblick, daß es sich sicherlich nicht um einen Gefallen handelte. Ein ,Nein' als Antwort würde nicht akzeptiert und die Kraft dieses Gottes war gewaltig. Inuyasha und Sesshoumaru hätten zusammen nicht den Hauch einer Chance. Was hatte Fujumu vor? Wieso sollte er die beiden Hundebrüder nach Ujiyamada locken? "Ich werde ausführen was immer Ihr wünscht, Fujumu-sama", antwortete Naraku überaus höflich. In diesem Moment traf Naraku eine Erleuchtung. Wenn er Recht hatte und Fujumu wirklich das plante, was er dachte, dann wäre es vielleicht eine Gelegenheit alle auf einen Streich in die nächste Welt zu befördern. Inuyasha! Sesshoumaru! Und sogar Fujumu. Handelte er jetzt überlegt, dann hätte er alle vom Hals. Das Juwel der vier Seelen - es würde endlich seines sein. Niemand würde ihm mehr im Weg stehen. Naraku lächelte verschlagen und verbeugte sich tief vom Fujumu. ,Dieser Narr...', dachte Naraku, ,...bald würde auch dieser Gott sterben. Niemand kann gegen ihn, den großen Dämon Naraku, Herr über das Juwel der vier Seelen, bestehen.'
 

Im Tal der Schwelle:
 

"Jaken-sama. Mir ist langweilig. Wollen wir nicht gehen und Sesshoumaru-sama finden spielen??" Rin versuchte Jaken diesen Vorschlag mit allen Mitteln schmackhaft zu machen. Sie versuchte ihr liebstes und zugleich hilflosestes Gesicht zu machen. Jaken-sama würde bestimmt nachgeben. "Nein!" erwiderte Jaken. Dieses kleine Balg wußte nicht, wie gerne er selbst nichts anderes machen würde. All diese Menschen hier. Jaken sah sich beinahe angewidert um. Rin stand unterdessen auf und ging etwas näher zu Jaken und kniff ihn leicht in den Backen. "Will Jaken-sama nicht ein braver Frosch sein und Rin zu Sesshoumaru-sama bringen?" Kagome und Sango hatten alles genau beobachtet und lachte nun über den hilflosen Krötendämon. Sie wussten, dass er nichts machen konnte. Würde Rin nur die kleinste Schramme haben, sobald Sesshoumaru wieder kam, dann hätte Jaken hoffentlich sein Grab bereits geschaufelt - es sei denn, er wünschte sich, daß sein in Fetzen gerissener Körper in der Gegend verstreut liegen blieb. Diesem war das nur zu bewusst und er hatte jetzt schon gut Lust, ihr das Kneifen in seinem Gesicht heimzuzahlen. So zog er die Notbremse: "Rin, jetzt sei vernünftig. Sesshoumaru-sama hat befohlen, dass wir auf ihn hier warten sollen. Und wir müssen gehorchen." "Ja." Die Kleine stand sofort auf, ging hinüber zu Ah-Un. Sango sah mit hochgezogenen Brauen zu Kagome. Eins war klar. Rin würde nie einem Befehl des Hundedämonen zuwiderhandeln. Und das Lied, das sie jetzt anfing, hatte auch etwas mit ihm zu tun, soweit man hören konnte. Kagome schüttelte den Kopf. Sie fand Jaken ziemlich hässlich und hatte sich mit ihm auch schon geprügelt. Aber im Moment weckte er bei ihr mehr Mitleid. Es war sicher nicht sehr einfach, auf Rin dauernd aufpassen zu sollen, in dem Bewusstsein, dass ihr nichts passieren dürfte. Sie sah zum Himmel auf: "Kiara und Miroku sind noch nicht wieder da." "Ja, dabei wollte er doch nur seine Kleidung nähen lassen. Deine Brandsalbe scheint gut zu wirken, Kagome." "Ich sollte sie immer dabei haben, wenn wir auf die Sonnengöttin treffen..." murmelte das Mädchen aus der Neuzeit: "Was haben wir auch für heiße Bekannte. - Aber ich denke nicht, dass Miroku sie angemacht hat, so wie das letzte Mal." "Ach. Und wieso dann dieses Zeichen?" "Sie hatte es wohl zuerst so interpretiert, dann aber erkannt, dass es ein Irrtum war. Er hat uns ja auch erzählt, dass er aus Versehen sie umgerannt hat." "Versehen", schnaubte Sango. "Doch, denke ich schon", beharrte ihre Freundin: "Immerhin lebt er noch." "Das stimmt auch wieder. Aber trotzdem. Ich bitte dich, das kann doch nur ihm passieren. Zweimal Körperkontakt mit der Sonnengöttin gegen ihren Wunsch!" "Tja...." Kagome wusste darauf auch keine Antwort. Nur eines war klar. Ein solcher Fehler sollte kein drittes Mal passieren. Denn ein viertes würde es sicher nicht mehr geben.
 

Bei Toutousais Wertstatt:
 

Inuyasha sah sich um: "Also, der alte Zausel sollte hier mal aufräumen." Schwerter lagen noch glühend im Feuer, zeugten von nicht sehr sachgemäßem Umgang. Sesshoumaru trat zu ihm: "Er ist entführt worden. Er hätte nie Schwerter missachtet." Es sei denn, seine Vergesslichkeit würde immer schlimmer, aber das erstere war wohl war anzunehmen, wenn Fujumu hier gewesen war. Genki.. die göttliche Präsenz war noch immer zu spüren. Dieser Halbgott hatte offenkundig seine Macht demonstriert, als er mit dem Schmied möglichst spurlos verschwunden war. Möglichst. Es gab immer Reste einer Witterung und so hob er ein wenig die Nase, witterte. Tatsächlich. Da waren winzige Spuren in der Luft. Ein Schritt vorwärts. Ja, das war Toutousai...ein Toutousai in geschwächtem Zustand, vermutlich bewusstlos. Noch ein Schritt. Und da war dieser seltsame Gott. Was wollte der nur von Tessaiga und einem Dämonenschmied? Er konnte das doch kaum verwenden? Und zumal, wenn er selbst so stark war, dass er immerhin gegen Vater und Sou'unga bestehen konnte..? Noch ein Schritt... der nie zum Abschluss kam. Etwas war da im Weg und Sesshoumaru konnte sich nur mit einem raschen Purzelbaum davor bewahren, mit dem Gesicht voran im Dreck zu landen. Was war denn das gewesen? Er fuhr herum. Inuyasha starrte ihn etwas eigentümlich an. Der Hanyou kniete da auf dem Boden, rieb seine Nase im Staub. Nun ja, für so jemanden war das wohl die passende Haltung... aber was sollte das? Er fragte laut: "Was machst du da, Inuyasha?" "Na, ich suche die Spur." "Im Dreck?" "Na, wie denn sonst?" Gut, seufzte der große Bruder. Vielleicht hätte er sich nicht gerade Dorfköter als Hundevorbilder nehmen sollen... was offenkundig geschehen war.
 

"Steh auf, du Idiot. In der Luft. Sie sind weggeflogen." "Ach, Toutousai kann fliegen?" "Nein. Aber wohl dieser Fujumu alias Hikari. Der Leuchtende, das scheint sein Taufname zu sein. Und jetzt hat er sich in den ungehorsamen Sohn umbenannt... das hat sicher etwas zu bedeuten." Sogar Inuyasha war klar, dass das nicht unbedingt für ihn bestimmt war. So sprang er auf, reckte seine Nase in die Luft. Sesshoumaru fühlte sich ein wenig an Rin erinnert, wenn sie versuchte, etwas zu riechen, sparte sich allerdings den Kommentar. Sein Vater würde es sicher nicht gern sehen, wenn er auf den Kleinen hier nicht aufpasste, ja, ihm sogar etwas beibrachte. Und wenn er das so richtig einschätzte, würde ein Unwille seines Vaters sicher gewisse Erziehungsmaßnahmen seiner Mutter zu Folge haben. Er wollte nicht wissen, wie diese aussehen könnten. Der Treffer in ihrem Thronsaal hatte ihm genügt, auch, wenn er nicht sonderlich schmerzhaft gewesen war. Was für eine Familie....
 

Inuyasha drehte sich um: "Ja... er scheint den Alten bewusstlos gemacht zu haben und dann einfach weggeflogen zu sein." "Stimmt." "Und wohin?" "Frag nicht mich sondern deine Nase."
 

In Fujumu's Schloss:
 

Myoga starrte seinen alten Freund an: "Das ist ja eine lebensgefährliche Lage!" "Ja." Der Schmied betrachtete Tessaigas Klinge: "Das weiß sogar ich. Und was machen wir jetzt?" "Weglaufen?" schlug der Flohgeist prompt vor, obwohl er wusste, dass das wohl nicht gehen würde. Immerhin saß Toutousai noch hier. Dieser schüttelte denn auch den Kopf: "Wenn Du geläutert werden willst?" "Sag mal, wieso kam dieser Fujumu eigentlich zu mir?" erkundigte sich Myoga plötzlich misstrauisch. Mist, dachte Toutousai und rieb sich seine wenigen Haare. Der Flohgeist kannte ihn lange genug: "Soll das heißen, dass ich Dir meine Entführung verdanke...alter Freund?" "Na ja...mir fiel nichts anderes ein, um ihn hinzuhalten. Und er war schon ziemlich sauer. Außerdem, Myoga.. dir fällt doch immer was ein." Am liebsten hätte Myoga seinen alten Freund umgebracht. Aber das wäre aus mehreren Gründen Unsinn: "Also, erzähl mal, was hier los ist. Und dann erzähle ich Dir, was Inuyasha-sama und Sesshoumaru-sama getrieben haben." "Gut." Toutousais Bericht war recht kurz, Myogas länger. Dann schüttelte der Floh den Kopf: "Also, ich versteh gar nichts. Dieser Fujumu ist der Hikari, der einst Sou'unga vom Herrn wollte. Wieso ist er jetzt plötzlich scharf auf Tensaiga." "Nun, er will noch immer ein Dämonenschwert." Toutousai pustete vorsichtig Feuer auf die glühende Klinge, ehe er das Leder zum Schärfen nahm. "Schon. Aber es wäre doch logischer, Tessaiga zu nehmen...oder geht es nicht wegen dem Bann?" "Er denkt ja, dass das hier Tensaiga ist. - Oder würde es denken, wenn du dich nicht verplappert hättest." "He... wenn mir nie jemand was sagt..." Der Floh setzt sich und verschränkte vier Arme. "Also muss uns schnell was einfallen. Der Kerl ist gefährlich und wenn er das Schwert nicht bald aktivieren kann, sind wir tot." Toutousai schüttelte leicht den Kopf: Warum musste Myoga auch immer so deutlich sein. Aber er meinte ehrlich: "Mir fällt nichts ein.. ich werde das Bannsiegel wohl öffnen müssen... armer Hundejunge." "Idiot. Das machst Du ganz sicher nicht. Hör mal, ich habe dir doch erzählt, dass beide Brüder unterwegs sind, um Fujumu zu suchen. Wir brauchen nur Zeit. Inuyasha-sama findet Tessaiga doch sicher. Wir brauchen bloß einen Trick...Warte mal, das ist es. Dieser Halbgott muss das Schwert aktivieren können, dann ist er doch sicher zufrieden, erst einmal. Ich meine, er weiß doch nicht, was Tensaiga kann, oder?" "Nein...ich glaube ich...äh..." Toutousai sah mehr als verwirrt auf, war aber bereit, jeden halbwegs intelligenten Plan anzuhören. Sogar, wenn der von Myoga kam. "Gut. Also. Kannst du irgendwie einen Bann schmieden, den er dann brechen kann? Tessaiga müsste dann pulsieren oder aufleuchten, ihn aber nicht direkt zurückweisen..." "Häh?!" Der Schmied verstand gar nichts. Myoga seufzte: "Tessaiga soll nicht richtig aktiviert werden, also mit verbreitern und so. Aber er weiß doch sicher nicht, dass es sich verbreitert. Und Tensaiga tut das ja eh nicht. Das hat er ja gewiss im Kampf gegen den Herrn gesehen." "Du meinst, ich soll noch einen Bann drüber legen, er ihn brechen...und uns das abnehmen?" Das sah nach einem lebensgefährlichen Plan aus, beschloss Toutousai. Andererseits war es immerhin eine Idee. Und sie hatten wieder ein bisschen Zeit gewonnen. So seufzte er. Irgendwann müsste doch Amaterasu sie sehen...wenn sie schon alarmiert worden war, wie Myoga erzählt hatte. Andererseits: warum sollte sie gegen einen Gott, auch wenn er nur ein halber war, Partei ergreifen? Immerhin schien sie ihrem Sohn helfen zu wollen... und natürlich dessen Halbbruder. Immerhin etwas. Vielleicht wäre es doch gut, Zeit zu schinden. Er seufzte erneut tief. Das Leben konnte ganz schön kompliziert sein, wenn sich die Götter in das Leben von harmlosen kleinen Dämonen einmischten, die noch nur in Ruhe ihr Alter verbringen wollten.
 

Bei Toutousais Schmiede:
 

Naraku beobachtete die beiden Halbbrüder aus genügend großer Distanz über den Spiegel, den ihm Kanna hinhielt. Selbst seine Giftinsekten würden diese beiden sicher wittern. Wie sollte er sie nur an den gewünschten Ort locken? Ujiyamada. Er konnte sich nur einen einzigen Grund vorstellen, warum Fujumu ausgerechnet diesen Ort eingeplant hatte. Das war keine besondere Stadt in dem Sinn. Wenn man von einem einzigen Bauwerk absah, dem dortigen Tempel. Ja, das konnte durchaus amüsant werden. Was sollte er nur tun? Sie dorthin zu locken war kein Problem. Er müsste nur seinen Geruch in ihre Richtung strömen lassen. Sicher, wie abends die Sonne unterging würden sie sich auf seine Spur setzen. - Er bemerkte, dass Inuyasha ohne Schwert war. Dafür trug sein Bruder anscheinend mal wieder zwei. Ob der sich mit nur einem Schwert zu schwach vorkam? Nun ja, soweit er wusste, war Tensaiga nicht gerade das kämpferische Schwert. Aber Inuyasha ohne Tessaiga war kein Problem. Nun, egal. Dieser Halbgott war stark genug, gegen die beiden auch zu gewinnen, wenn der Halbdämon Tessaiga schwang. Und wenn dieser Plan, den er da hatte, funktionierte....Nun, dann würde Fujumu's Plan klappen, die Brüder wären tot und er, Naraku müsste nur ein bisschen nachhelfen, damit auch der Halbgott seinen Ahnen begegnen würde. Er stand auf und winkte Kanna fort, als er den Bannkreis öffnete. Sein Haar begann im Wind zu flattern, als dieser seinen Geruch mit sich nahm.
 

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Manche haben sich schon gefragt, ob der "gute", "alte" Naraku schon aus dem Spiel ist oder nicht. Hier die Antwort: Er mischt nach wie vor mit *g*. Und offenbar wurde eine Falle für Sesshoumaru und Inuyasha aufgestellt... welche Falle das sein könnte...? Ihr erfahrt mehr im nächsten Kapitel "der Weg nach Ujiyamada"... viel Spaß beim Lesen :)...
 

Sesshoumaru-sama & Hotepneith

bye

der Weg nach Ujiyamada

Im Tal der Schwelle:
 

Es war ein schönes, friedliches Bild, das sich einem Betrachter bot. Shippou, der kleine Fuchsdämon und Rin lagen nebeneinander auf dem Bauch und malten mit Stiften, die Kagome aus ihrer Zeit mitgebracht hatte, eifrig Bilder. Rin hatte so etwas noch nie getan, aber sie war begeistert von der Idee, Blumen so Dauer zu verleihen. Und sie versuchte, ein Bild von Sesshoumaru-sama zu malen. Shippou, der sich nur zu gut seiner ersten Versuche erinnerte, sparte sich jeden Kommentar zu der Strichzeichnung. Sango und Kagome plauderten friedlich. Es war einfach herrlich, dachte Jaken. Kein Aufpassen auf Rin, nun, nicht mehr als nötig, denn diese Menschen waren nicht ohne, wenn es zu einer Konfrontation kam, keine Sonnengöttin...nichts. So lag er einfach auf dem Rücken und starrte in den Himmel, wo die weißen Wolken dahin zogen. Er war in einer seiner seltenen träumerischen Stimmungen und dachte an einen Tag vor Jahrhunderten, als er Sesshoumaru-sama zum ersten Mal gesehen hatte. Es hatte ihn wie ein Blitz getroffen, die Erkenntnis, dem perfekten Lebewesen begegnet zu sein. Und er hatte es auch nicht bereut. Einem solchen Herrn dienen zu dürfen, war einfach eine Auszeichnung, dessen war er sich stets bewusst. Rin sah das offenkundig anders, aber was konnte man schon von so einem Menschenkind erwarten. Sein Blick fiel auf eine heranfliegende Katze. Na schön. Jetzt war Inuyashas Truppe auch wieder komplett. Wieso dieser Mönch noch am Leben war? Amaterasu-sama musste einen guten Tag gehabt haben.
 

"Hallo", meinte Miroku und glitt von Kiara, ein Paket in der Hand: "Ich habe was zu Essen mitgebracht." Seine Kleidung sah wieder einwandfrei aus. Und Kagomes Brandsalbe hatte zumindest die übelsten Schmerzen gelindert. Aber er wollte sich nicht beklagen. Buddha schien seine Gebete erhört zu haben. Immerhin war er am Leben. Und das war sicher mehr, als manch anderer von sich behaupten konnte, der die ranghöchste Dame aller Himmel zu Boden geworfen hatte. "Hast du wieder einmal Dämonen ausgetrieben, die nicht da waren?" erkundigte sich Sango. Sie war immer noch etwas sauer auf ihn. "Sie waren da." Er ließ sich nieder: "Alles ganz ehrlich verdient." Seine Hand wanderte langsam seitwärts, blieb dann aber doch bei ihm. In ihrer Laune sah sie zwar hinreißend aus, aber er hatte durchaus bemerkt, dass sie schon nach ihrem Bumerang griff. Meistens machte es ihm ja nichts aus, aber heute...nun, er hatte immer noch den Ausdruck in den Augen der Sonnengöttin vor sich. Und irgendwie hatte Sango gerade den gleichen drauf. Irgendetwas sagte ihm, dass er sein Glück heute schon genug auf die Probe gestellt hatte. Kagome lenkte ab: "Was hast du denn feines mitgebracht?"
 

Vor Toutousais Schmiede:
 

Die Halbbrüder hoben wie auf Kommando die Köpfe. "Naraku!" Inuyasha griff instinktiv an seine Seite, ließ aber resigniert die Hand sinken. Er hatte ja kein Tessaiga. Aber egal. Er wollte schon loslaufen, als er einen festen Griff spürte. "He, was soll das?" protestierte er prompt. "Da ist Naraku!" "Ich rieche es." Sesshoumaru sah ihn an: "Und du willst ohne Schwert dahin?" "Naja...ich dachte, du kommst mit..." Der ältere Halbbruder gab ihn frei: "Warum sollte ich?" "Äh.... Ich dachte, du willst ihn auch umbringen?" "Ja. - Aber Fujumu ist im Augenblick das Problem." "Du hast doch jetzt Kusanagi... damit sind wir Naraku in Nullkommanichts los und können dann immer noch... oder nicht?" "Ich habe Kusanagi geliehen bekommen. Zu einem bestimmten Zweck." "Du meinst, sie hätte was dagegen, wenn du es gegen Naraku einsetzt? Kann ich mir nicht vorstellen." Aber wer wusste schon, wie diese ganze Göttersippschaft dachte. Außerdem erinnerte sich Inuyasha jetzt, dass Fujumu tatsächlich das größere Problem war. Immerhin hatte der Tessaiga, seinen Schmied und wenn er es aktivierten wollte, tat es ihm schon genug weh. Der Halbdämon wollte sich nicht unbedingt vorstellen, wie es wäre, wenn der Mistkerl es tatsächlich aktivieren konnte. Abgesehen davon, natürlich, dass der dann als Gegner ein ziemlich harter Brocken wäre. So fuhr er fort: "Also folgen wir der Spur von Toutousai?" "Ja."
 

Naraku war etwas irritiert, das gab er sich zu. Normalerweise waren die beiden doch sofort hinter ihm her, wenn er sich zeigte. Und heute ließen sie ihn links liegen? Er fühlte sich fast etwas missachtet. Hielten sie ihn im Vergleich zu Fujumu etwa für den leichteren Fall? Nun, das mochte sogar stimmen, dachte er plötzlich. Und der Halbgott hatte Tessaiga entführt. Schon darum wäre er vermutlich die momentane Nummer eins auf Inuyashas Liste. Nun, dann müsste er anders vorgehen. Das war zwar etwas riskanter, aber erstens musste er diese beiden doch laut Fujumu nach Ujiyamada locken, wollte er keinen Ärger haben, zweitens, wollte er selbst sie alle drei loshaben. Das war ein gewisses eigenes Risiko wert. Aber er wäre nicht lebensmüde genug, höchstpersönlich hinzugehen. Er zog eine kleine Figur aus seinem Gewand, wickelte ein Haar darum.
 

Die Halbbrüder fuhren herum, als sie nur zu deutlich Naraku witterten. "Eine Puppe", sagte Inuyasha, der das schon kannte. "Was willst du denn schon wieder?" "Ich wollte dir einen Tipp geben, Inuyasha." "Ach. Und welchen?" Der Halbdämon war nicht in der besten Laune. "Nun, ich weiß, dass Fujumu Dein Tessaiga gestohlen hat. Wenn du es wieder willst, solltest Du in Richtung Ujiyamada gehen." "Wieso willst Du mir helfen?" "Sagen wir, ich hatte eine Begegnung mit ihm." Die Puppe verschwand scheinbar im Nichts. Inuyasha sah fragend zur Seite: "Also ich weiß nicht... Naraku und mir helfen?" "Er will Fujumu schaden." Und das bedeutet, dass dieser Hikari alias Fujumu noch gefährlicher ist, als wir bislang verstanden haben, begriff Sesshoumaru. Naraku hatte schon eine Begegnung mit ihm? Das klang nicht so, als ob das eine Verbrüderung gewesen war. Ujiyamada... Irgendwo sagte ihm dieser Ort etwas. Inuyasha seufzte: "Hallo, was meinst du?" "Denkst Du auch mal, Brüderchen?" "Wieso, was meinst du denn jetzt? Naraku will jedem schaden, warum also nicht auch Fujumu." "Er hat ihn schon getroffen. Und sie scheinen keine Freunde geworden zu sein." Sesshoumaru sah unwillkürlich zum Himmel auf. Ob sein Vater wenigstens anerkennen würde, dass es mühsam war, mit kleinen Brüdern? "Er hofft, dass wir ihn umbringen können. Dann ist er ihn auch los." "Nichts kann der Kerl selber machen", murrte Inuyasha: "Na schön, dann gehen wir nach Ujiyamada? Oder folgen wir Toutousais Spur?" "Toutousai wird Tessaiga schmieden sollen. Wenn Fujumu wirklich....Ujiyamada." "Was ist los?" "An diesem Ort ist der Schrein meiner... der Schrein der Sonnengöttin." "Aha. Und?" "Gehen wir." Sesshoumaru drehte sich um. Irgendetwas in ihm sagte, dass diese Ortswahl nicht von ungefähr kam. In diesem Tempel wurde ein Spiegel aufbewahrt, wohlverhüllt, der Amaterasu gehörte, die Kronjuwelen. Auch Kusanagi hatte dort gelegen, bis es angeblich vor zweihundert oder dreihundert Jahren im Meer versunken war. Jetzt wusste er, dass sich die Sonnengöttin es wiedergeholt hatte. Was auch immer Fujumu da wollte - es wäre sicher wert, nachzusehen.
 

In Fujumu's Schloß:
 

Toutousai hatte hektisch geschmiedet. Er hielt Myogas Plan für ausgesprochen gefährlich, aber es war immerhin ein Plan und der einzige, den sie hatten. Er konnte nur hoffen, dass seine Schmiedekunst groß genug war, zum einen ein Siegel errichten zu können, das ein Halbgott lösen konnte, zum zweiten aber gleichzeitig das andere Siegel zu verstecken. Myoga hüpfte aufgeregt hin und her, schien bei jedem Laut einer Ohnmacht nahe. "Nun?" Fujumus Auftritt genügte. Der Flohgeist kippte einfach um. Der Halbgott ignorierte ihn: "Toutousai?" "Einen Moment, einen Moment...das Schwert ist gleich soweit...aber ich muss die Klinge noch abkühlen, ja..." Der Schmied steckte sie hastig in kaltes Wasser, auch wenn er fast Mitleid mit dem Metall hatte. Aber sein Besuch wirkte mehr als ungeduldig. "Ah, Du bist also erfolgreich gewesen?" Das klang endlich einmal nach einer guten Nachricht. Nicht, dass Fujumu nicht mit Problemen bei der Umsetzung seines Plans gerechnet hatte, aber dass er schon an einem Dämonenschwert scheitern sollte, erschien ihm fast unfair. "Ich...ich denke..." stotterte Toutousai. Was sollte er schon anderes sagen. Sein Entführer schien ihm deutlich gereizt. Und Hilfe war weit und breit nicht in Sicht. Myoga erwachte wieder, nur, um festzustellen, dass er direkt neben dem Halbgott am Boden lag. So sah dieser noch größer aus und der Flohgeist erhob sich nur sehr vorsichtig, um nicht unter einem Schuh zu landen. Der Schmied nahm Tessaiga: "Hier...wenn Ihr versuchen wollt..." Fujumu musterte die Klinge. Er spürte noch immer etwas wie ein Siegel, aber das schien schwächer geworden zu sein. Konnte dieser Kauz es etwa nicht ganz entfernen? Nun, egal. Vielleicht könnte er es nun brechen. So konzentrierte er sich auf dieses Siegel, da unter seiner Energie in Stücke sprang. Fast gleichzeitig spürte er ein Pulsieren im Schwert und es leuchtete blau auf. "Gute Arbeit", sagte er daher: "Dafür darfst Du auch am Leben bleiben, Toutousai. Vielleicht brauche ich Dich noch mal... Und Dich auch, Myoga. Als Hofnarr..!" Er verschwand. "Hofnarr?" schnaubte der Flohgeist: "Also, alles was recht ist. Ich bin Regierungsberater..." Toutousai ließ sich seufzend nieder. Er war sich zu alt für solche Aufregungen. Aber immerhin lebte er noch und dieser grässliche Kerl war weg. "Was machen wir jetzt, Myoga?" erkundigte er sich müde: "Er wird doch bald merken, dass er das Schwert nicht einsetzen kann." "Aber erst einmal ist er weg." Myoga sah zum Himmel auf: "Und vielleicht bemerkt uns hier jemand." "Ja, denn alleine kommen wir hier nicht weg. Und wenn dieser Fujumu merkt, dass der Tessaigas Macht nicht bekommt, wird er wieder hier herkommen. Und dann, alter Freund, wäre ich gern nicht mehr hier." Myoga nickte. Das entsprach seinen Wünschen. Aber sie steckten hier fest. Wo waren eigentlich die Hundebrüder abgeblieben?
 

Bei Sesshoumaru und Inuyasha:
 

"Ach.. die Feldarbeit ist heute wieder einmal schwer und langwierig", sprach ein Bauer auf dem Feld zu seinem Nachbarn. Sie waren beide an der Stelle angelangt, da denen sich ihre Felder aneinander stießen. "Ja - und die Hitze macht es nicht besser. Ich gäbe alles für einen leichten Lufthauch", erwiderte der andere Bauer. Just in diesem Moment fegte förmlich ein Sturm an ihnen vorbei. "Nicht so schnell... warte gefälligst!!" rief ein in Rot gekleideter Mann einem Mann in weisem Gewand zu, der einige Meter voraus zu laufen schien. Beide Bauern sahen den Männern nach: "Was war das denn?" Sein Gesprächspartner hatte einen leicht panischen Gesichtsausdruck. "Lauf um Dein Leben, daß müssen böse Geister gewesen sein.... ahhhhhhh....."
 

Inuyasha und Sesshoumaru eilten mit großem Tempo über das Land. Sesshoumaru behielt immer ein Auge auf Inuyasha und lief immer schnell genug, um seinen kleinen Halbbruder nicht ganz aufholen zu lassen. Schließlich mußte die Rangordnung eingehalten werden. Tat er das nicht freiwillig, dann müßte er eben auf diese Weise nachhelfen. Ujiyamada, dachte Sesshoumaru vor sich hin, während er weiter in die Richtung dieses Ortes lief. Jeder Dämon, der etwas auf sich hielt, kannte diesen Ort - besser die Geschichten über diesen. Ein Dämon, der wusste, was in Ujiyamada war, wollte niemals dort hin. Inuyasha würde sicher bald genug zu spüren bekommen, was dort vor sich ging. Der reine und heilige Grund auf Hakureizan wären angeblich lachhaft dagegen. Diesmal jedoch würde sich Naraku dort sicherlich nicht verstecken, sinnierte Sesshoumaru. Seine Mutter würde niemals auf diesen widerlichen Intriganten hereinfallen. Nicht mal auf 100m könnte er zu seiner Mutter gelangen, scherzte der Hundedämon im Geiste. Es mußte also wirklich etwas mit Fujumu zu tun haben. Was für einen Vorteil könnte Naraku sich sonst erhoffen??? Inuyasha war zwar damit beschäftigt den Anschluß an seinen großen Bruder zu halten, dachte jedoch auch über Narakus Worte nach. Ihn störte besondern, daß Naraku und Fujumu miteinander gesprochen hatten und Naraku überlebt hatte. Sogar nun zu ihnen kam, um zu ,helfen'. "Keh!!", gab Inuyasha instinktiv von sich. Dieser abstoßende Mischmasch namens Naraku muß tiefer in der Sache stecken. Paktierten die beiden am Ende miteinander?? Sollte er Sesshoumaru von seinen Gedanken etwas erzählen?? Besser nicht, entschied der Halbdämon in Rot. Ohnehin würde Sesshoumaru diese Möglichkeit bestimmt nicht ausschließen. Inuyasha sah sich andächtig auf die Klauen. Ohne Tessaiga war er auf die Hilfe seines Bruders angewiesen, es wäre keine gute Idee diesen jetzt zu provozieren.
 

Im Tal der Schwelle:
 

Amaterasu stand erneut direkt hinter der Schwelle des Portals. So oft, wie sie die letzten Stunden hier her kam, war sie in 100 Jahren zuvor nicht hier. Etwas haderte sie mit sich. Ihr Bote war erneut zu ihr gekommen und hatte Neuigkeiten. Ein uraltes Schloß in den Bergen nördlich von Toyama hatte seine Aufmerksamkeit erregt. Wäre Musubi nicht durch Zufall dort entlang gekommen, er hätte diesen Ort in 1000 Jahren nicht für auffällig befunden. Er berichtete von einem ungewöhnlich starken Bann zur Tarnung. Sicher wäre er in der Lage gewesen nachzusehen, aber er wollte zuerst Amaterasu Bescheid geben. Und das war richtig, stelle Amaterasu im Geiste fest. Es mußte auf jeden Fall vermieden werden, daß Takanagahara offiziell beteiligt war. Die Sonnengöttin strich einige Male mit ihrer rechten Hand am Portalbann entlang. "Schau schon her, Mädchen", sprach sie beinahe belustigt. Wie auf Kommando sah das kleine schwarzhaarige Mädchen in diesem Moment zu dem für normale Augen unsichtbar erscheinenden Portalbann. "Was ist das da, Jaken-sama?" fragte Rin vorsichtig und deutete in Richtung des Portals. "Was meinst Du denn?" antwortete Jaken und sah ebenfall in diese Richtung. Nichts. Es war nichts zu sehen. "Jetzt ist es weg!" räumte Rin leicht geknickt ein. "Dummes Menschenkind!" gab Jaken zu Protokoll und drehte sich missmutig weg. Genau in diesem Moment sah Rin wieder einen kleinen Regenbogen an der Schwelle des Portals und lief dort hinüber. Jaken ignorierte Rin jetzt und Kagome und die restlichen Mitglieder von Inuyashas Gruppe schienen mit sich selbst genug beschäftigt zu sein. Jaken sah dem Mönch und der Dämonenjägerin zu, wie sie über etwas zu reden, und dazwischen immer wieder zu streiten, schienen.
 

Als Rin an der Barriere angelangt war und mit der Hand über den Horizont strich, um nach dem Regenbogen zu greifen, nutzte die Sonnengöttin die Gelegenheit und griff mit den Armen durch hinaus, um Rin zu holen. Das kleine Mädchen gab einen kurzen Aufschrei von sich und stellte leicht erschrocken fest, daß plötzlich zwei schwarz gekleidete Beine vor ihr standen, und sie zwei Hände an ihrer Hüfte spürte - wie aus dem Nichts. Obwohl sich die Person hinab kniete, musste Rin den Kopf in den Nacken legen, um ihr Gesicht zu erkennen. Rin grinste: "Ami.... ähh... Amu... hmmmm.... Amo....... Sesshoumaru-samas Mammi!!" Die Sonnengöttin juckte sich leicht mit der rechten Hand an der Stirn. Ihr Sohn hatte wirklich ein seltsames Exemplar Mensch bei sich. Beinahe amüsiert schmunzelnd half sie Rin auf die Sprünge: "Sprich mir nach... A---ma---te---ra---su....", selbige schüttelte immer noch gleich amüsiert den Kopf und fuhr fort, "... sag mal Rin, denkst Du, Du kannst mir einen klitzekleinen Gefallen erfüllen, indem Du den anderen eine Nachricht überbringst?" Rin lauschte aufmerksam Amaterasu-samas Worten. Sesshoumaru-sama würde bestimmt wollen, daß sie machte, was seine Mutti sagt. Die Sonnengöttin blickte dem kleinen Mädchen leicht neugierig in die Augen. Was dachte sie wohl gerade? Wie sie aussah, wohl eher, was ihr Sohn jetzt wollen würde, als was die Sonnengöttin wollte. Aber ein kleines Nicken, gepaart mit einem ,hai', veranlasste Amaterasu ihre Ausführungen zu starten - immer drauf bedacht, daß ein 7-jähriges Menschenmädchen das verstehen und behalten konnte. Ihre letzten Erfahrungen mit so jungen Kindern lagen etliche Jahrhunderte lang zurück.
 

"Hmmmm....", begann Rin, "... und was, wenn sie mir nicht glauben?" Amaterasu runzelte leicht die Stirn. Wehe, sie würden nicht glauben. Dann würde sie doch noch heraus kommen und diese impertinente Menschenbrut ... anfeuern!! Rin sah auf und ließ die Sonnengöttin, die immer noch zu ihr herab gekniet war, keine Sekunde aus den Augen. Sesshoumaru-sama war schließlich nicht da. Nicht mal Jaken-sama. Für einen Moment bildete sie sich ein, einen goldenen Schimmer, zusammen mit einem kleinen Wärmestoß, in ihren Augen gesehen zu haben. "Nun, dann wirst Du ihnen DAS geben", vielleicht hatte sie ihren Bogen nicht dabei, aber ihren Köcher hatte Amaterasu schon instinktiv bei sich. Sie zog einen Pfeil heraus und hielt in für einen Augenblick in der Hand vor Rin. Der Pfeil begann, wie ihre Augen eben, golden zu Glühen und Rin zögerte ihn zu nehmen. "Nimm schon... es passiert schon nichts." Das überzeugte auch Rin. Sie nahm den Pfeil. Als ihre und die Hand der Sonnengöttin gleichzeitig den Pfeil berührten, spürte sie eine seltsame warme und wohlige Energie, die über ihrer ganzen Haut zu kribbeln schien, weswegen Rin zu kichern begann. Das kitzelte ziemlich.
 

"Wo ist das kleine Mädchen?" sprach die eben vom Fluß zurück gekehrte Kagome den mürrischen auf Sango und Miroku schauenden Krötendämon an. Kaum war sie vom Auffüllen ihren Flasche mit klarem Quellwasser zurückgekehrt, schon stimmte etwas nicht. "Dort", Jaken deutete lustlos hinter sich. "Nein, da ist sie nicht!! Sonst hätte ich wohl kaum gefragt.. Duuu.. Duuuuuuu!!!! Ach!!!" Kagome wußte nicht wie sie diese grüne Ausgeburt würdig titulieren könnte. "Waaaaaaas??" Erneut war Jaken hellauf alarmiert und rannte blindlings auf die Barriere des Portals zu - ohne zu realisieren, daß das Portal überhaupt dort war. Als er schon beinahe gegen die Barriere zu prallen schien, erschien Rin scheinbar aus dem Nichts und ein paar Hände um ihre Taille verschwanden wieder in der Barriere. Kleine goldene Blitze zucken um Jakens Nase und dieser drehte postwendend um und lief schreiend weiter weg. Kagome sah auf das kleine Mädchen. Es dauerte nicht lange, bis Miroku und Sango ebenfalls neben ihr standen. Miroku sah den Pfeil: "Sag, Kleines, woher hast Du diesen Pfeil?" An dem Pfeil zuckten ebenfalls noch golden schimmernde Blitze hin und her. Miroku nahm an, daß die bloße Nähe zu diesem Pfeil Sesshoumarus Diener zu dieser merkwürdigen Reaktion gebracht hat. "Amats....", Rin unterbrach und dachte noch mal genau nach,"... ja, Amaterasu-sama hat mir den Pfeil gegeben und ich soll Euch dafür was ausrichten." Rin hatte nicht vor dem Pfeil als Beweis jemanden zu geben. Das war ein Geschenk von Sesshoumaru-samas Mutti an sie - und jetzt ihr Pfeil. Dieses Mädchen bei Sesshoumaru-samas kleinem Bruder hatte selbst genug Pfeile. Sie nur diesen einen. "Gibst Du mir den Pfeil?" fragte Kagome und machte dabei ein freundliches Gesicht. Rin runzelte die Stirn. Sie könnte tauschen, aber irgendwie vermutete sie, daß das kein guter Tausch sein würde. "Nein - das ist mein Pfeil, aber ich soll euch sagen, wo ihr einen Schmied und einen Floh findet", gab Rin selbstbewusst als Antwort. Ihr Pfeil!! "Ja? Wo denn?" fragte jetzt Sango. Dieses Mädchen schien keine Pfeile zu wollen und hatte auch keinen Bogen. Rin entschied, daß es sicherer war diesem Mädchen die Geschichte zu erzählen. So begann sie.
 

Bei Sesshoumaru und Inuyasha:
 

Ohne Vorwarnung blieb Sesshoumaru mitten aus vollem Lauf stehen und ging einen Schritt zur Seite, so daß Inuyasha gerade noch an ihm vorbei kam, aber gegen den nächsten Baum prallte. Inuyasha hatte nicht mit so einem plötzlichen Stopp gerechnet und war deswegen unvorbereitet diesem Baum auszuweichen. "Verdammt, Du hast sie wohl nicht mehr alle!!!!" fauchte er Sesshoumaru an, ohne sich zu diesem umzudrehen. Ein stechender Schmerz durchzuckte sogleich den Hanyou und er ging erneut zu Boden. "Verdammt!!" schrie er und wollte schon die nächste Salve Vorwürfe zu seinem großen Bruder feuern, als er bemerkte, daß dieser nicht an dem Schmerz schuld sein konnte, da er noch immer einige Meter weg stand. Dieser verflixte Fujumu oder Hikari mußte schon wieder mit seinem Schwert spielen. Hoffentlich würden sie bald auf diesen treffen, dann würde er ihn schon lehren, was mit Leuten passiert, die ihm sein Tessaiga stahlen, dachte Inuyasha und richtete sich nun auf. "Er hat wieder versucht Tessaiga zu aktivieren", Sesshoumaru fragte nicht, er stellte es nur nüchtern fest. Inuyasha erwiderte nichts. Was das nicht offensichtlich? Nur, warum hatte er es wieder getan? "Er erwartet uns am Schrein der Sonnengöttin", abermals stellte Sesshoumaru es einfach fest. Es war nicht mehr weit nach Ujiyamada und man konnte die Wirkung des Schreins bereits erahnen. Auch dass dort noch eine andere Energie war konnte Sesshoumaru bereits fühlen. "Woher willst Du das wissen?" fragte Inuyasha, worauf hin er einen bösen Blick seines großen Bruders kassierte. Inuyasha konnte wohl noch weder den Schrein noch die zweite Energie von hier spüren. Er würde bald die Wirkung des heiligen Schreins noch zur Genüge spüren, konstatierte Sesshoumaru. Selbst hatte er wenig Bedenken. Zum einen war er ein starker und mächtiger Dämon und zu einem nicht unerheblichen Teil nahm er an, daß die Energie seiner Mutter ihn nicht abweisen würde und er problemlos den Schrein betreten können wird.
 

Am Schrein der Amaterasu in Ujiyamada:
 

Fujumu betrat den Schrein der Sonnengöttin. Er hatte das baldige Kommen seiner beiden Besucher bereits bemerkt. Seine Energie geschickt so zu tarnen, dass sie von der heiligen Energie dieses Ortes überlagert wurde, war eine geniale Idee - gestand er sich selbst zu. Amaterasu würde es so schwerer haben seine Präsenz zu entdecken, solang er sich von dem großen Spiegel im Schrein fern hielt. "Alles verläuft ganz exakt nach meinem Plan. Alles was jetzt noch zu tun ist, ist den Köder auszulegen, und die Hunde in die Falle zu locken", scherzte Fujumu. Die Söhne Inutaishos wären bestimmt stark genug, um auf den Vorplatz des Schreins vorzustoßen. Niemals wären sie in der Lage den Tempel selbst zu betreten. Sobald sie auf den Vorplatz kamen, saßen sie in der Falle. Fujumu stand einen Schritt im Schrein und blickte auf die heiligen Siegel, welche er rings um den Schrein an Bäumen angebracht hatte. Aktivierte er die Siegel, dann könnten die beiden Dämonenbrüder weder vor noch zurück. Wäre dies vollbracht, dann war die Falle bereit.
 

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Langsam aber sicher ist es gelungen die beiden Halbbrüder zur Falle zu locken. Alles scheint vorbereitet und die Schlinge zieht sich immer enger. Aber geht auch wirklich alles glatt? Und war hat es mit dem Pfeil auf sich, den Rin bekommen hat?
 

Wer mehr wissen will, den sehen wir hoffentlich im nächsten Kapitel "der Schrein der Sonnengöttin" wieder, was hoffentlich niemanden abhälst auch dieses Kapitel zu kommentieren :)..
 

Sesshoumaru-sama & Hotepneith

bye

der Schrein der Sonnengöttin

Am Schrein der Amaterasu in Ujiyamada:
 

"Lass mich los!!! Oder willst Du mich umbringen, Du wahnsinniger Hund?!?!" wimmerte Inuyasha schmerzverzerrt. "Reiß Dich zusammen, Du halbe Portion. So schlimm kann es gar nicht sein", Sesshoumaru selbst hatte einige Mühe, an diesem Ort zu verweilen. Die Reinheit dieses Ortes war gewaltiger als diese von Hakureizan. Dort konnte er auch die Barriere durchdringen, aber auch nur mit großer Mühe. Für Inuyasha muß es wohl eindeutig schlimmer sein. Die heilige Reinheit von Hakureizan richtete sich gegen das Youki und sogar gegen unreine Gedanken. Die Reinheit hier war überwältigend. Sesshoumaru spürte jedoch, daß diese Energie anders war, vertraut. Was nicht weiter verwunderlich war, war dies der Schrein seiner Mutter und auch deren Energie.
 

Fujumu riskierte einen kleinen Blick nach draußen, ohne dass er selbst gesehen werden konnte. Dort waren sie. Der perfekte Köder für SIE. Zwei starke Dämonen, die ihren Schrein angriffen. Perfekt! Mit einem kleinen Fingerzeig lies er seinen eigenen Bann erstrahlen und die Siegel an den Bäumen leuchteten auf. Alles war, wie er es geplant hatte. Die Energie des Siegels war nicht von der des Schreins zu unterscheiden. Alles was jetzt noch zu tun war, war sie zu rufen. Seine Beute. Die Sonnengöttin.
 

"Hmph", entglitt Sesshoumaru. Er spürte, dass die Energie des Schreins Inuyasha und ihn plötzlich zu umkreisen schien. Unvermittelt pulsierte Tensaiga an seiner Hüfte und lenkte so Aufmerksamkeit auf sich. Der Hundedämon schloß die Augen und legte die rechte Hand an den Griff des Schwerts. Etwas ging in ihm vor. Er fühlte sich, als wären Steine von seinen Schultern genommen worden. Die Wirkung dieses Ortes war plötzlich beinahe verschwunden - als wie wäre er an jedem anderen Ort. "Ahhhhhhhh......................", vernahm er hinter sich und spürte Youki fließen. Was hatte dieser Hanyou nun wieder getan? Mit gewissem Schmunzeln sah er zu seinem kleinen Bruder, der auf dem Boden kniete, und wie ihm seine schwarzen Haare um die Knie fielen. "Was ist, Inuyasha? War das zuviel für Dich? Wie erbärmlich.. ich habe mehr von Dir erwartet... was nutzt Du mir in Deiner menschlichen Form noch?" Sesshoumaru musste zugeben, dass Inuyasha es länger ausgehalten hatte als anzunehmen war. Von vorne herein war klar, daß er an diesem Ort in seine menschliche Form gezwungen werden würde. War Tessaiga jedoch hier, dann mußte Inuyasha mitkommen. Immer noch wies das Schwert ihn ab - was Sesshoumaru auch heute noch leicht verstimmte.
 

Am liebten hätte Inuyasha seinem Bruder jetzt mit Tessaiga wieder gestutzt. Dieser arrogante eingebildete Hund. Er hatte nicht diese unheimlichen Schmerzen. Erst jetzt fiel sein Blick auf seine Hände und Inuyasha mußte entsetzt feststellen, daß seine dämonischen Kräfte verschwunden waren. Wie auf Hakureizan, schoß ihm durch den Kopf. Genau dieser Effekt muß es wieder sein. Wäre seine andere Hälfte nicht menschlich - er wäre jetzt tot. So selbstgefällig wie Sesshoumaru ihn hier herabwürdigte, so sicher hatte dieser gewußt, daß dies geschehen würde. Hätte er selbst das gewusste, dann hätten ihn 100 Pferde nicht an diesen Ort gebracht. Aber hier war Tessaiga, oder? Hätte Sesshoumaru ihn gezwungen so oder so mitzukommen, da er das Schwert nicht führen konnte? Aber was nutzte es, wenn er in seiner menschlichen Gestalt war? So konnte er Tessaiga vielleicht anfassen - jedoch nicht einsetzen. Der Halbdämon atmete erleichtert auf. Ein Gutes hatte diese Sache - als Mensch war er immun gegen die Wirkung dieses Ortes. Er richtete seinen Blick nach vorne, um Sesshoumaru in die Augen zu sehen. Nicht nur um zu zeigen, daß er auch in seiner menschlichen Form stark und nützlich war, nein, Sesshoumaru konnte hier sicherlich auch nur gerade so stehen. Inuyasha klappte förmlich die Kinnlade herunter: "Was zum Teufel...?" Inuyasha ging wieder auf die Knie. Diesmal jedoch vor Lachen. Sein großer Bruder wußte nicht so Recht was nun geschehen war und sah ihn deswegen Nase rümpfend, aber auch fragend, an. "Sieh Dich nur an.........", konnte Inuyasha gerade noch keuchen, bevor er abermals laut lachen mußte.
 

Sesshoumaru sah an sich hinab, aber ihm fiel nichts Besonderes auf. Was hatte Inuyasha? Hatte er jetzt endgültig den Verstand verloren? Eigentlich sollte das nur geschehen, wenn sein Dämonenblut durchbrach und nicht wenn er menschlich wurde. Der Hundedämon kratzte sich leicht hinter dem linken Ohr und wollte dieses Verhalten ansonsten unter dem üblichen ehr- und respektlosen Verhalten Inuyashas abheften, als sein Blick mehr zufällig das striff, was Inuyasha wohl gleich bemerkt hatte. Seine Haare. Nicht nur Inuyashas Haare waren pechschwarz geworden. Auch Sesshoumarus Haare hatten den silbernen Farbton gegen ein tiefes Kohlrabenschwarz eingetauscht. Leicht missmutig sah er erst zu Inuyasha und dann zu seinem Schwert Tensaiga. Hatte Tensaiga deswegen pulsiert? War selbst für seine dämonische Seite dieser Ort zu stark? Hatte Tensaiga ihm das Leben retten wollen und ein Teil des Siegels gelöst? War er ebenfalls wie Inuyasha geläutert worden? Dieser Gedanke war gerade zu abstoßend grotesk. Zugegeben, ja, es fühlte sich anders an als zuvor, aber er konnte sein Youki noch deutlich spüren. Es schien nur, als sei der Ursprung in schier unerreichbare Ferne gerückt, während seine Energie jetzt aus einer anderen Quelle quoll. Könnte es sein...? Dieser verdammte Fujumu. Sesshoumaru griff das Schwert Kusanagi, welches er von seiner Mutter geliehen bekommen hatte. Bereits als er das Schwert entgegen genommen hatte, spürte er ein kurzes Pulsieren, aber jetzt schien das Schwert massiv zu reagieren. Die Klinge begann golden zu leuchten und gab einen enormen Impuls ab. Augenblicklich drehten Sesshoumaru und Inuyasha sich zum Schrein um. Auch von dort konnten sie einen Impuls als Reaktion spüren. War das Tessaiga, welches auf das Schwert reagierte, aus dessen Bruchstück es unter anderem geschmiedet war?
 

Fujumu spürte ebenfalls, wie das Schwert an seiner Hüfte pulsierte. "So... Tensaiga reagiert also auf seinen Meister..." Nachlässig lehnte Fujumu auf dem Boden sitzend im Schrein gegen eine Wand. Warum hätte er dem Schauspiel draußen zusehen sollen? Er hatte schon so viele Dämonen gefangen, erledigt und sterben sehen. Es interessierte ihn nicht. Wichtig war nun nur die Beute. Er zog eine kleine Flasche heraus und warf sie mit Wucht an die gegenüberliegende Wand, direkt vor den großen Spiegel der Sonnengöttin. Beim Zerbersten schien ein bläuliches Licht aus der Flasche zu entweichen. Fujumu hatte bereits zum Aktivieren von Tessaiga Youki vieler Dämonen gesammelt. Den Rest hatte er in diesem Gefäß aufgehoben um ,Sie' anzulocken. Beinahe augenblicklich wurde das frei gewordene Youki geläutert. Fujumu war sich sicher, daß Amaterasu dies direkt durch ihren Spiegel gesehen hatte. "Zeig Dich. Und stirb einen ehrenhaften Tod", vernahm er von draußen die wütend klingende Stimme des ältesten Sohnes von Inutaisho. Er schmunzelte. "Perfekt!" Ohne weitere Worte schien Fujumu sich in Luft aufzulösen. Hier würde sie ihn sofort entdecken. Er würde in einigem Abstand zum Schrein auf die passende Gelegenheit warten. Dann war er am Ziel... er würde die Position und die Macht der Sonnengöttin übernehmen.
 

Bei Fujumu's Schloss:
 

"Ich hoffe, wir sind bald oben - lange halte ich nicht mehr durch", gab ein sichtlich erschöpfter Miroku seinen Begleitern als Informationen. "Warum muß der Ort den die sexy Sonnengöttin beschrieben hat auch so weit oben liegen?" stöhnte er weiter. "Was hast Du da eben gesagt????!!?!?!!" knurrte Sango, bis auf die Knochen erzürnt, direkt hinter dem Wandermönch. Miroku schluckte einmal und begann leicht zu schwitzen: "Ähh.. nichts nichts... meine einzige große Liebe, Sango-chan." Am liebsten hätte Sango ihn mit ihrem Bumerang gründlich diese Flausen aus dem Kopf geprügelt. Das nächste Mal würde sie nicht mehr, wie bei Toutousai's Werkstatt, vor der Sonnengöttin um das Leben dieses perversen Lustmönchs betteln. "Wer nicht hören will, der muß fühlen", stellte sie nebenbei fest. Am liebsten hätte sie sich auf Kiara geschwungen und wäre für die nächsten Stunden verschwunden. Aber sie hatten hier eine Mission und wegen einem unbekannten Grund konnten weder Kiara noch Sesshoumaru's Drachen hier fliegen. Zu allem Überdruss hatte sie noch Sesshoumarus kleines Mädchen auf den Schultern sitzen. Kagome hatte es zwar auch angeboten, aber irgendwie schien Rin lieber bei ihr zu bleiben - ihren Pfeil zu betrachten. Ob immer noch Energie von Amaterasu in diesem Pfeil war? Vielleicht würde ihr das Mädchen den Pfeil kurz ausleihen, damit sie ihn diesem Miroku in den Hintern rammen könnte. Dann sähe er schon, was er von seinen Träumereien über die Sonnengöttin hatte.
 

In Fujumu's Schloss:
 

Toutousai saß auf dem Boden und schien gedankenverloren ins Nichts zu jammern, während Myoga aufgebracht auf einem Schmiedetisch hin und her redete. "Wie kannst Du Dich nur so hängen lassen, Toutousai. Inuyasha-sama wird sicherlich jeden Augenblick hier erscheinen und uns, seine treuen Diener in allen Gefahren, retten", hoffte Myoga zumindest. Der Schmied sah die Lage dagegen mehr pragmatisch: "Wenn er noch lebt, mein alter Freund. Ich weis nicht, ob er gegen diesen Fujumu eine große Chance hat.... Wohl eher nicht...." "Ich verbitte mir, so über meinen Herrn zu sprechen. Zudem ist Sesshoumaru-sama bei ihm und wird schon auf ihn aufpassen. Denkst Du dieser Fujumu hat auch nur die kleinste Chance gegen die Söhne des großen Hundedämons??" Toutousai schüttelte leicht den Kopf. Myoga schien die Begegnung mit dem Vater der beiden Hundebrüder zu sehr zu Kopf gestiegen zu sein. Ganz sicher waren sie verloren. Es konnte nur noch eine Frage von Sekunden sein, bis Fujumu wieder durch die Tür kam und seine göttliche Energie nutzte, um einen unschuldigen alten Schmied vom Angesicht der Erde zu radieren. Alles nur, weil er sich mit den falschen Hunden eingelassen hatte. Alles war Amaterasus Schuld. Wo steckte sie eigentlich, wenn man sie einmal gebrauchen konnte? "Götterpack!!!!", rief der plötzlich aufgestandene Dämonenschmied wüst gegen das Dach der Schmiede.
 

Bei Naraku:
 

Der Halbdämon sah belustigt in den Spiegel, welcher ihm von einem weißhaarigen kleinen Mädchen gehalten wurde. Er konnte beinahe nicht glauben WIE gut alles für ihn lief. Für Inuyashas Menschenfreunde im Gebirge hatte er ebenso seine Vorbereitungen getroffen, wie für den von ihm befreiten Gott selbst. Es konnte nichts mehr schief laufen. Sein Plan war narrensicher. Durch Kannas Spiegel hatte er beobachtet, wie Inuyasha in seine menschliche Form gezwungen wurde und jetzt schutzlos ausgeliefert war. Auch die Veränderungen bei Sesshoumaru waren ihm nicht entgangen. Wie Inuyasha selbst musste dieser wohl ebenfalls nur ein Halbdämon sein. 'Ein Halbdämon kommt selten alleine', hatte er im Gedanken an den Vater der beiden Hundebrüder gescherzt. Offenbar hatte beider Vater eine Vorliebe für menschliche Frauen - wie abstoßend, dachte Naraku. So waren beide schutzlos und würden bald durch die Macht der Sonnengöttin Amaterasu sterben. Wie auch Fujumu so sterben würde, sobald Naraku seinen Schachzug machte. Auf einen Schlag war er alle seine Probleme los. Nichts und niemand würde und könnte ihn aufhalten. Sogar die Götter waren seiner Genialität nicht gewachsen und das Juwel der vier Seelen war schon so gut wie komplett in seinem Besitz. Seine Lippen formten sich zu einem hämischen Lachen.
 

Am Schrein der Amaterasu in Ujiyamada:
 

Die Halbbrüder sahen sich kurz an, noch immer ein wenig irritiert beide schwarzhaarig zu sein. "Wo ist dieser Fujumu?" sagte Inuyasha in der Hoffnung, sein Halbbruder wisse es. Nun, er sollte es wissen, wenn er hier schon so auf Halbgott machte. "Er ist in der Nähe, denke ich." Sesshoumaru spürte noch immer eine andere Anwesenheit als die seiner Mutter, ohne sie allerdings genau einordnen zu können. Dieser Mistkerl musste sich verstecken. Aber warum nur hier, ausgerechnet hier? Was wollte er hier? Etwa das Schwert holen, das er nun an der Seite trug? Kusanagi? Fujumu war lange gebannt gewesen, aber das Schwert war doch schon vorher von hier verschwunden? Nun, eigentlich war es egal. Tessaiga war wichtig. Und natürlich, den Kerl umzubringen, der es gestohlen hatte. Am Besten, ehe er gelernt hatte, es einzusetzen. Hoffentlich hatte Toutousai keinen Unsinn getrieben. Aber, falls das Siegel gebrochen wäre, stünde Inuyasha sicher nicht hier einfach so als Mensch in der Gegend herum. Im gleichen Moment spürte er eine mächtige Präsenz direkt hinter sich, eine irrwitzige Hitze und fuhr herum, instinktiv einen Schritt seitwärts machend, um vor Inuyasha zu kommen.
 

Amaterasu hatte es nicht fassen können, als sie Youki gespürt hatte. Mächtige Dämonenergie. Und das nicht irgendwo, sondern in ihrem höchsten Heiligtum! Wie hatte das passieren können? Jeder Dämon müsste doch geläutert werden, wenn er an den Rand der Barriere kam. Wer war das? Und wie stark war er? Egal. In jedem Fall würde sie eine solche bodenlose Unverschämtheit nicht durchgehen lassen. Zu allem Überfluss spürte sie nun auch, dass ihren Priestern etwas passiert war. Dieser Dämon hatte doch nicht zusätzlich die Impertinenz besessen, ihr Personal umzubringen? Ihre Energie flammte auf, als sie sich unverzüglich auf den Weg machte. Ihre Diener machten nur noch hastig Platz. Sie waren Hitze gewohnt, aber das war eine Nummer zu heiß, selbst für sie.
 

Sie erschien in höchstem Grad erzürnt auf dem Vorplatz ihres Schreines. In der Tat, da standen zwei schwarzhaarige Gestalten herum. Ohne weiter nachzudenken, schoss ein Strahl ihrer Energie in diese Richtung.
 

Fujumu hatte den Auftritt der Sonnengöttin mitbekommen. Wie er erwartet hatte, war sie sofort aufgetaucht. Und offenkundig in der passenden Stimmungslage. Wunderbar. Er spürte direkt die Woge der Energie, die von ihr ausging. Wenn ihn so etwas treffen würde... Er musste genau aufpassen. Vorsichtig warf er einen Blick um den Baum, hinter dem er stand. Er sah nur entfernt, wie Flammen loderten, hörte, wie jemand schmerzlich aufstöhnte und dann merklich aufgebracht sagte: "Mutter!!!" Das fällt unter berühmte letzte Worte, dachte er vergnügt und zog sich wieder zurück. Das war es für die Söhne InuTaishos gewesen. Sehr stilvoll. Ob der alte Hundedämon den Witz zu schätzen wusste? Er wich weiter zurück. Die Sonnengöttin musste sich erst ein wenig beruhigen, ehe er seinen Plan ausführen konnte. Ein bisschen sollte sie noch die Aschehäufchen der Dämonenbrüder betrachten können, ehe er Tensaiga zum Einsatz brachte.
 

"Ach du...", brachte Amaterasu hervor. Natürlich. Jetzt war sie schon zum zweiten Mal auf die dämonische Seite ihres Sohnes hereingefallen. Aber wieso schwarzhaarig? Aber dann begriff sie. Noch während sie zu ihm lief, bemerkte sie, wie sich Inuyasha mühsam aufrichtete. Sein Bruder hatte ihn gedeckt, sonst wäre er sicher zu Staub verbrannt worden. Selbst Sesshoumaru sah sehr mitgenommen aus, wie er da am Boden kniete. Nun ja. Das war fast die volle Macht gewesen. Niemand außer ihrer engsten Verwandtschaft hätte so einen Angriff überlebt. "Äh... Entschuldige..." murmelte sie: "Aber wer hat hier mein Personal ermordet...ihr doch nicht?" "Nein." Ihr Sohn stand auf: "Könntest du mir eigentlich versprechen, erst nachzugucken, dann zu schießen?" "Ja.....schon...tut mir echt leid..." Sie betrachtete die leicht angeschmorte Kleidung. "Wirklich... aber was soll das hier?" "Fujumu war hier." "Ach..." Amaterasu gab sich zu, gar nichts mehr zu verstehen. Erst der Schwertklau, dann das Kidnappen ihres Lieblingsschmiedes... jetzt die Ermordung ihrer Priester. Wenn Hikari alias Fujumu sie provozieren wollte... nun, das hatte er gerade geschafft. Sie spürte etwas, das sich rasch näherte, nahm es allerdings nicht als Gefahr wahr. So drehte sie sich nicht um. Sie war immerhin die oberste Göttin und das hier ihr Heiligtum. So entschuldigte sie ihren Fehler später. Sie wurde erst wach, als sie die seltsame Mischung aus Genki und Youki spürte, helle, göttliche Energie und zugleich die dunkle eines Dämons. Rechtmäßig gab es nur ein Wesen, das diese Mischung haben konnte und das stand gerade vor ihr. Also war das Hikari. Sie zögerte noch immer, ihn Fujumu zu nennen. Kono-hana hatte ihrem Sohn so einen schönen Namen gegeben. Aber wenn das Hikari war, dann gehörte die dunkle Energie zu Tessaiga. Griff der etwa damit die Söhne Inutaishos an? Sie drehte sich doch um, nur um zu sehen, wie Fujumu praktisch schon bei ihr war. SIE war sein Ziel, als er die Schwertklinge in der Hand niedersausen ließ. Instinktiv wich Amaterasu einen Schritt zurück. Sie kannte Tessaigas Macht und so ein direkter Treffer konnte ihr Schmerz bereiten. Aber die Klinge erreichte sie nicht, sondern prallte auf Stahl.
 

Sowohl die Sonnengöttin als auch Fujumu starrten irritiert auf das Schwert, das scheinbar aus dem Nichts hinter der Sonnengöttin aufgetaucht war. Der Halbgott drückte noch immer dagegen, ehe sein Blick die Klinge entlang wanderte, einen ausgestreckten Arm entlang. Wieso lebte Sesshoumaru noch? Und wieso hatte er so schnell ein Schwert ziehen können und hielt jetzt immer noch seinem göttlichen Druck stand? Er war doch nur ein Halbdämon, hier im Schrein geläutert und nur ein erbärmlicher Mensch? Das waren ziemlich viele berechtigte Fragen, fand Fujumu. "Du solltest Dich ein wenig zurückziehen", sagte der älteste Sohn Inutaishos, ohne den Blick von seinem Gegner zu nehmen. Amaterasu begriff, dass sie gemeint war, dass ihr Sohn sie gerade beschützt hatte. Und auch, wenn es nicht unbedingt nötig gewesen sein mochte - sie fand es nett. Sehr nett. Leider dürfte sie nicht offiziell in den Kampf eingreifen. Offiziell waren hier zwei Dämonen eingedrungen, kämpfte nun ein Halbgott gegen einen Dämon. Dass es in Wahrheit zwei Halbgötter waren, machte die Sache spannend. Und da Sesshoumaru Kusanagi hatte und Fujumu Tessaiga offenkundig nicht voll aktivieren konnte, müsste sie sich wohl keine allzugrossen Sorgen machen. So wich sie zurück, setzte sich dann auf die Treppe des Schreins. Erst dann fiel ihr auf, wie unmotiviert der Angriff auf sie gewesen war. Hatte er sie überhaupt angreifen wollen? Nein, dachte sie, das hat schließlich so noch niemand gewagt. Und dazu ein einfacher Halbgott. Wozu sollte er sich denn auch noch ein Dämonenschwert besorgt haben, um einen Aufstand gegen die himmlische Ordnung zu starten. Nein. Da musste etwas ganz anderes mit im Spiel sein. Nur was?
 

Bei Fujumus Schloss:
 

"Vorsicht!" Der Warnruf kam von Miroku und Sango gleichzeitig. Kiara wuchs bereits deutlich an. Kagome war zu kampferfahren, als dass sie sich nicht sofort Pfeil und Bogen geschnappt hätte. Shippou war bereits aus ihrem Arm gesprungen. Sie hatten alle schon das zweifelhafte Vergnügen mit genügend Überfällen dieser Art. "Dämonen!" keuchte auch Jaken und blickte sich hektisch um. Sango ließ Rin zu Boden gleiten: "Bleib hier", sagte sie nur, während sie schon ihren Bumerang zur Hand nahm, den sie bislang in unbequemer Haltung quer getragen hatte. Nur so hatte Rin überhaupt auf ihrer Schulter Platz gehabt.

Und dann war der Sturm aus Dämonen schon über der Reisegruppe.
 

Jaken betätigte hastig seinen Kopfstab, froh, das hier nicht allein durchstehen zu müssen. Rin hatte sich neben ihm auf die Knie geworfen, versuchte, möglichst flach auf dem Boden zu bleiben. Shippou verwendete sein Fuchsfeuer, stellte aber rasch fest, dass der Effekt gleich null war. " Es sind zu viele", rief Miroku: "Ich werde mein Schwarzes Loch aktivieren..." "Nein!" sagte Kagome hastig: "Oder... ja... aber das ist eine Falle." "Was meinst du?" Er zögerte doch, die Kette abzunehmen. "Naraku. Das sind Narakus Dämonen, ich fühle es. Und da kommen sicher gleich die Hölleninsekten, wenn du dein Kazaana öffnest." Da das stimmte, beschloss der Mönch, es mit Bannzetteln zu versuchen - mit ganz gutem Erfolg. "Vorsicht!" schrie Sango: "Sie haben einen Plan..." "Was meinst du?" erkundigten sich Kagome und Miroku im Chor. "Seht nur... sie gehen hauptsächlich auf Shippou und Rin los...die Schwächsten zuerst." Das stimmte, das erkannten jetzt auch die anderen. Jaken murmelte einen Fluch. Rin als erstes Opfer? Da konnte er sich schon mal einen Strick kaufen, da sein Tod dann nur noch eine Frage der Zeit wäre. Sesshoumaru-sama hätte kaum Verständnis für solch einen Fehler. Ganz sicher nicht. Hektisch aktivierte der kleine Dämon erneut seinen Kopfstab. Immerhin, ohne Inuyashas Menschenbande hätte er hier alt ausgesehen. Rin umklammerte derweil immer noch den Pfeil, den ihr Sesshoumaru-samas Mutter geschenkt hatte. Kagome verschoss ihre Pfeile, aber das kleine Mädchen hatte keinen Bogen. Außerdem hatte sie keine Ahnung vom Bogenschiessen. Aber sie beschloss, Kagome diesen einen besonderen Pfeil nur im akuten Notfall zu geben. Immerhin hatte sie nur einen Geschenk bekommen. Einen einzigen und den wollte sie sicher nicht gegen solche Dämonen verlieren, die, wäre Sesshoumaru-sama hier gewesen, nicht einmal sich in die Nähe gewagt hätten. Erschreckt bemerkte sie, das Jaken-sama zu taumeln begann. Er war solche heftigen Kämpfe nicht gewohnt. Instinktiv sprang sie auf, wollte ihm helfen. Und schrie auf, als ein riesiger Wurm aus dem Himmel direkt auf sie zu fallen schien. Rein gefühlsmäßig riss sie beide Arme hoch, um sich zu schützen. Und der Dämon sah die leichte Beute vor sich.
 

Als er begriff, dass er gerade in einen Pfeil der Sonnengöttin gerannt war, war es schon zu spät. Rin sah vorsichtig auf. "Dein Pfeil!" sagte Sango hastig: "Du hast doch den Pfeil der Sonnengöttin!" "Er gehört mir!" sagte die Kleine automatisch. "Ja... aber wedele mit ihm, hörst du? Wedel ihn einfach in Richtung auf die Dämonen." Vielleicht war da noch genug Energie drin, hier einmal einen Entlastungsangriff zu starten. Diese Horde Dämonen schien überhaupt nicht aufzuhören. Wedeln? Rin erschien das zwar ein komischer Wunsch aber immerhin sollte sie nicht auf den Pfeil verzichten. So gehorchte sie. Jaken keuchte unwillkürlich auf, Kiara und Shippou gingen in Deckung, als ein goldenes Licht sich von dem Pfeil zu lösen schien. Dann gab es eine Explosion. Und jeder Dämon, der nicht im Umkreis von hundert Metern flach auf dem Boden lag, löste sich einfach auf. "Wow!" machte Miroku andächtig: "Das ist IHRE Macht..." Sango warf ihm einen bösen Blick zu, aber sie war ebenfalls beeindruckt. Was noch um die Gruppe an Angreifern war, floh. Kagome drehte sich schweratmend um: "Das war echt heftig. Ohne den Pfeil der Sonnengöttin...Das war ein tolles Geschenk, was du da bekommen hast, Rin." Die fand das auch. Das war nicht nur ein Pfeil, sondern ein ganz besonderer. Dieses schöne goldene Licht konnte sicher nicht jeder Pfeil ausstrahlen, auch wenn die, die Kagome verschoss, auch immer so leuchteten. "Naraku hat uns eine Falle gestellt." Miroku sah den Berg hinauf: "Also arbeiten er und Fujumu zusammen. Und das Schloss Fujumus muss hier ganz in der Nähe sein."
 

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Was soll ich noch sagen? *gg* Offenbar hatten sowohl Hikari als auch Naraku einige Dinge doch nicht in ihre Pläne einbezogen. Und auch der Geschenkte Pfeil hat seine Bestimmung... oder vielleicht noch mehr? Hikari hat nun auf jeden Fall eine offene Konfrontation vor sich. Ich hoffe, wir sehen Euch alle wieder im nächsten Kapitel "Bannkreise und andere Überraschungen". Viel Spaß :)...
 

Sesshoumaru-sama & Hotepneith

bye

Bannkreise und andere Überraschungen

Bei Naraku:
 

Naraku blickte äußerst irritiert, um nicht zu sagen besorgt, in den Spiegel. Was war denn das gewesen? Er hatte genug Dämonen losgeschickt, diese Menschenbande zu erledigen, selbst, wenn der Mönch lebensmüde genug sein sollte, sein Schwarzes Loch zu öffnen. Dann wären immer noch genügend übrig geblieben. Und jetzt das? Was war das für eine Energie gewesen? Er hatte ja schon dauernd gespürt, dass außer den Hundebrüdern und Fujumu noch etwas da war.. aber was? Dieses kleine Mädchen hatte nur ein bisschen herumgefuchtelt. Hm. Hatte Sesshoumaru einen guten Grund, ein Menschenkind bei sich zuhaben? War sie eine geborene, starke Miko? Davon hatte er nichts bemerkt, als er dieses Mädchen entführen lies. Darin lag vielleicht der Irrtum. Er hatte das Mädchen nie persönlich gesehen und die letztlich verblichene Kagura hatte wohl nie ein großes Interesse ihm Informationen zukommen zu lassen. Aber diese Macht war schon sehr erstaunlich. Er würde das mal im Auge behalten müssen. Kagome war schon nicht schwach - aber das konnte auch ihm Ärger machen, was auch immer das gewesen war. Das mußte aber nichts bedeutet, konstatierte Naraku sich selbst.
 

In Fujumu's Schloss:
 

Die beiden alten Dämonen waren inzwischen einmal rund um das Schloss gewandert, auf der hilflosen Suche nach einer Lücke im Bannkreis oder zumindest einer Idee, wie sie hier wegkämen, ehe ein wutentbrannter Fujumu zurückkehrte. Toutousai sah zum Himmel auf: "Wenn man ihre Liebesgeschichte erzählt, taucht sie sofort auf...." murrte er. "Sei still!" beschwor ihn Myoga: "Ich habe keine Lust von ihr gegrillt zu werden statt von Fujumu.... Immerhin ist er noch nicht wieder da....Bestimmt konnten Inuyasha-sama und Sesshoumaru-sama etwas ausrichten..." "Das Hundebaby ohne Tessaiga? Und Sesshoumaru...." Den alten Schmied schüttelte es leicht, wenn er daran dachte, wie seine Zukunft aussehen würde, käme der mit dem entsprechenden Genki statt Youki zu ihnen. Egal, ob Fujumu oder Sesshoumaru - Schuld an allem war seine ,beste' Kundin. Am liebsten hätte er ihr was erzählt. Aber das tat nur ein Lebensmüder. Und trotz allem hing Toutousai an seinem Leben. "Da! Da!" Myoga hüpfte wie ein Gummiball auf und ab. "Was denn? Wer denn? Wie denn?" fragte der Dämonenschmied in hektischer Nervosität. Kam Fujumu etwa? Dann erkannte er den Grund für die Aufregung des Flohgeistes. Tatsächlich, da kam doch glatt Inuyashas Menschenbande. Und die Anhängsel von Sesshoumaru waren auch dabei... na, schau mal einer guck. Vielleicht gab es doch Chancen, wegzukommen, ehe ein sauerer Halbgott aufkreuzte? Diese zweifelhafte Gang war nicht ohne. "Huhu!" schrie Myoga und ruderte mit allen vier Armen. Aber der Trupp jenseits des Bannkreises reagierte nicht. Konnten sie sie etwa nicht hören? Auch Toutousai begann fahrig zu winken.
 

Es war mehr Zufall, dass Miroku nach links blickte: "Seht nur - da sind sie ja." "Sind sie etwa stumm gehext?" erkundigte sich Kagome, die durchaus bemerkte, dass sich bei den beiden Vermissten der Mund bewegte, aber nichts zu hören war. "Das wäre zwar eine Wohltat, was Myoga betrifft, aber das glaube ich nicht." Sango drehte sich leicht: "Ich denke, da liegt ein Bannkreis um das Schloss. Und ein ziemlich starker." Das Mädchen aus der Neuzeit nahm schon Pfeil und Bogen: "Dann sehen wir zu, dass er hier weggeht." Der Pfeil leuchtete auf, als er los flog. Hoffnungsvoll starrten Toutousai und Myoga hin - und senkten enttäuscht die Köpfe, als der magische Pfeil harmlos zu Boden fiel. "Das hättet ihr euch doch denken können", sagte Jaken. Menschen waren einfach hirnlose Geschöpfe: "Der Bann hat Fujumu gemacht. Fujumu!" "Ja, und?" Kagome ertappte sich bei dem Wunsch, den nächsten Pfeil in seine Richtung loszujagen. Jaken merkte es und wurde erheblich höflicher: "Der ist ein Halbgott. Er hat für seinen Bann gewiss Genki benutzt." Das hätte ihm noch gefehlt, geläutert zu werden, durch die Freundin eines Halbdämons. "Sesshoumaru-sama könnte das sicher...." "Der ist aber nicht da. Und sicher anderweitig beschäftigt." Miroku betrachtete die beiden alten Dämonen, die mit der Hinundherhupferei aufgehört hatten und jetzt deutlich resigniert dreinguckten. "Bannzettel haben da auch keine Wirkung..." "Nein, auch nichts von mir.." Sango dachte nach: "Und dein schwarzes Loch?" "Ich habe es noch nie gegen göttliche Energie benutzt. Aber da es von Naraku stammt... vielleicht klappt es." Miroku fasste an seine Gebetsperlen. Toutousai und Myoga rissen deutlich entsetzt die Augen auf, ehe sie fassungslos einfach umkippten. Schön, so würden sie wenigstens nicht im weg rumstehen, dachte der Mönch, ehe er sein Kazaana öffnete.
 

Genau dreißig Sekunden später schloss er es wieder. Es passierte nichts mit dem Bannkreis. Im Gegenteil. Das Genki schien den Sog zu reflektieren. So brachte er alle um sich in Gefahr. "Wir müssen uns etwas einfallen lassen", beschloss Kagome und ließ sich zum nachdenken auf einem Felsen nieder. Der Rest folgte ihrem Beispiel.
 

Am Schrein der Amaterasu in Ujiyamada:
 

Sesshoumaru und Fujumu kämpften auf Menschenart mit den Schwertern. Beide hatten Probleme mit ihren Waffen. Der Halbgott wollte nicht Tensaigas Fähigkeit zu bannen zeigen, sonst käme Amaterasu noch auf die Idee, er habe sie bannen wollen. Da sein Überraschungscoup nicht so geklappt hatte, müsste er es anders versuchen. Und sie sollte besser nicht misstrauisch sein. Dazu war ihre Macht doch um zuviel größer als die seine.
 

Sesshoumaru wiederum hatte Kusanagi noch nie auch nur in Aktion gesehen, geschweige denn, es ausprobiert. Er fühlte zwar, wie das Schwert auf seine Energie reagierte - und das war im Augenblick ziemlich reines Genki - aber er wagte nicht, ausgerechnet hier einen Test zu starten. Inuyasha war ein reiner Mensch und er hatte sich wohlweislich ziemlich neben die Sonnengöttin postiert, um einigermaßen in Deckung zu sein. Zumindest dem eigentlichen Besitzer Tessaigas war klar, welche Macht Kusanagi haben musste, das ja immerhin quasi die Mutter seiner Klinge war.
 

Die beiden trieben sich schon eine Weile hin und her und Fujumu wurde langsam ärgerlich. Das gab es doch einfach nicht. Beide Söhne Inutaisho's waren lächerliche Halbdämonen. Der alte Hundedämon hatte keinerlei Stolz auf seine eigene Art besessen. Wieso tat er sich hier so hart gegen den älteren der Halbbrüder? Dem war hier, direkt am Schrein Amaterasus, noch dazu in ihrer eigenen Gegenwart, sicher alles Youki entzogen worden. Er war ein Mensch, ein Mensch aber hatte gegen einen Halbgott keine Chance. Was also lief hier eigentlich? Fujumu sprang hastig einen weiten Satz zurück und blickte zu der Sonnengöttin. Diese betrachtete den Kampf mit einem ausdruckslosen Gesicht. Tensaiga leistete ganze Arbeit, selbst bei dieser Nähe konnte sie ihre Energie bei Ihrem Sohn nur spüren, wenn sie sich sehr konzentrierte. Hikari würde sich bestimmt wundern, wie ein aus seiner Sicht normaler Mensch, ihm Paroli bieten konnte. Ein kurzer Blick zur Seite striff Inuyasha. Amaterasu mochte es nicht sonderlich, wenn man sich quasi hinter ihr versteckt hielt, aber diesmal würde sie ihn gewähren lassen. Nur diesmal!
 

"Wollt Ihr mir nicht helfen, Omikami?" erkundigte sich Fujumu: "Gegen einen Dämon, der Euer Heiligtum entweiht hat?" "Kein reiner Dämon kann hier überleben. - Du hast echt Nerven, Hikari. Erst willst du mir ein Schwert auf den Kopf hauen, dann wirst du nicht mit einem Halbdämon fertig?" Sie wollte sich wirklich nicht einmischen. Wie sollte sie das formulieren, ohne zu erwähnen, dass Sesshoumaru ihr Sohn war? Und das wollte sie absolut nicht an die große Glocke hängen. Das wussten sowieso schon viel zu viele Leute. Und sie hatte Hikari alias Fujumu den Angriff auf sie durchaus noch nicht verziehen.
 

"Halbdämon..?!" Sesshoumaru war um ein Haar beleidigt, ehe er sich daran erinnerte, dass das wohl die korrekte Bezeichnung war. Aber er war ja auch ein Halbgott, genau, wie dieser Fujumu, dessen andere Hälfte freilich menschlich war. Amaterasu bemerkte eine Veränderung in der Umgebung. Tensaigas Bann. Er gab etwas nach und sie konnte nun auch von Sesshoumaru Genki spüren und die Klinge von Kusanagi begann hell zu leuchten. Beleidigt sah ihr Sohn zwar nicht aus, aber etwas verärgert wohl doch. Fujumu wandte sich überrascht seinem Gegner zu, als dessen Klinge bereits direkt vor ihm vorbei stich - ihn durch einen Satz nach hinten nur knapp verfehlte. Die Wucht der Klinge strahlte jedoch stark aus und ein sichelförmiger Energiebogen stieß gegen seine Brust - presste ihn mit großen Druck nach hinten. Die Kraft schob ihn förmlich am Boden entlang zurück, egal wie sehr er dagegen hielt. Unter diesen Umständen war es ratsam sich vorerst, zum Aufbau einer neuen Strategie, zurück zu ziehen. Ganz besonders um diesen Naraku abermals aufzusuchen. Genki! Vielleicht konnte er es nur schnell und flüchtig spüren, aber von dem älteren Sohn des alten Hundedämons war es definitiv ausgegangen. Hatte Amaterasu deswegen nicht eingegriffen? War dieser Sesshoumaru auch ein Halbgott wie er selbst? Wenn ja, wer waren dann seine Eltern? Wer war seine Mutter? Ohne dieses Wissen konnte er nicht herausfinden, welche Schwächen Sesshoumaru von seiner Mutter ererbt hatte. Auch die Götter waren nicht allmächtig und jeder Gott hatte auch eine Schwachstelle.
 

Mit einem kräftigen Schwung drehte sich Fujumu um die eigene Achse und schleuderte das vermeintliche Tensaiga so stark er noch konnte in Richtung des jüngeren Bruders, dem er es zuvor abgenommen hatte. Was immer dieses Schwert war, von ihm ging beim Aufeinandertreffen mit Kusanagi kein eigenes Genki, sondern immer nur Youki, aus. Das Schwert war nutzlos für Ihn. Wenn das nicht Tensaiga war.... Fujumu's Blick streifte während der Drehung kurz das Schwert des älteren Bruders....
 

Inuyasha mußte schlucken. Er war nur in seiner menschlichen Form und sah Fujumu sich auflösen. Dieser würde abermals mit seinem Tessaiga verschwinden und weis der Teufel, was er mit dem Schwert dann machen würde. Der Halbdämon in seinem roten Gewand zuckte instinktiv zusammen. Er erkannte etwas auf sich zufliegen. Ausweichen war nicht mehr möglich, es würde ihn treffen - er hob leicht den Kopf. Sesshoumaru würde er zeigen, daß auch ein Halbdämon Würde hatte. Nach dem nächsten Liedschlag seiner Augen sah er die Spitze einer Klinge direkt vor seiner Nase, scheinbar bewegungslos in der Luft schweben. "Tessaiga!!!!" kam über Inuyashas Lippen gehaucht. Er folgte der Klinge und seine Blicke kreuzten den Arm der Sonnengöttin, welche das Schwert am Griff hielt. "Aber.. aber.. aber..." fügte Inuyasha seinem Hauchen hinzu. Sesshoumaru war schnell - nun war ihm auch klar, woher er diese Geschwindigkeit hatte. Zugegeben, er selbst konnte auch sehr schnell sein, aber so schnell? Nein. "Willst Du Dich nicht bedanken, Inuyasha?" ertönte die Stimme seines großen Bruders, welcher langsam auf ihn zuging. Sesshoumaru sah direkt Inuyasha an, er wollte nicht, daß seine Mutter die Verwunderung in seinen Augen sah. Wäre er so nahe dran gewesen wie sie, dann hätte er das Schwert sicherlich ebenfalls abfangen können - darum ging es dem älteren der Söhne von Inutaisho nicht. Tessaiga wies jeden Träger ab, der nicht über menschliches Blut verfügte. Die Sonnengöttin konnte es jedoch problemlos halten. Dieser Fujumu hatte menschliches Blut, es wunderte Sesshoumaru nicht, warum dieser das Schwert zumindest halten konnte. "Mein Sohn...", begann Amaterasu sichtlich lächelnd zu sprechen, "...der Bann auf der Klinge fußt auf dem Willen Deines Vaters... wie der Bann auf der Klinge von Tensaiga zusätzlich auf meinem Willen basiert..." Sesshoumaru sah nun doch zu seiner Mutter - auch der eben noch leicht knurrende Inuyasha, sah nun zu Amaterasu. Er hätte sich schon von sich aus bedankt. ,Große Brüder konnten echt nervenraubend sein', dachte Inuyasha still. "Was meint Ihr damit, Mutter?" erwiderte Sesshoumaru, relativ gelassen klingend. Die Sonnengöttin mußte wieder leicht grinsen. "Dein Vater hat Tessaiga schmieden lassen, um das Leben von Izayoi und das seines Sohnes zu schützen... es ist mit Inuyasha verbunden... jeder, der Inuyashas Vertrauen hat wird von Tessaiga nicht abgewiesen..." Sesshoumaru sah zu Inuyasha und dann wieder zurück. "Soll das heißen, daß Inuyasha diesem Hikari vertraut?" Amaterasu entging nicht der kleine Spott, der dieser Frage ihres Sohnes beiwohnte. Kinder konnten so kompliziert sein. "Natürlich NICHT!!!!" gab ein gekränkt klingender Inuyasha von sich. "Das stimmt wohl. Hikari ist einer meiner Enkel und deswegen, wie ich, stark genug den Bann Eures Vater zu überwinden. Inuyasha... Du kannst froh sein, daß er den Bann nicht mit Gewalt gebrochen hat, sondern offenbar Toutousai zu ,Rat' gezogen hat... andernfalls wärst Du wohl schon längst tot...", schloß Amaterasu ihre Ausführungen ab. Weder Inuyasha noch Sesshoumaru fragten weiter. Sesshoumaru war nur zu klar, wieso er Tessaiga nicht halten konnte. Tensaiga! Sein Schwert versiegelte die Energie seiner Mutter, mit welcher auch er den Bann überwinden könnte. Tensaiga gestattete ihm nicht Tessaiga zu führen. Beinahe so abfällig wie früher blickte er auf das Schwert an seiner Seite und schob Kusanagi derweil wieder an seinen Platz daneben.
 

"Dann können wir Dir Hikari überlassen. Tessaiga ist wieder da", bemerkte Sesshoumaru und wollte endlich diesen Ort verlassen, auf das er wieder seine andere Seite hinzu erhalten würden. Es fühlte sich seltsam an, in diesem Zustand zu sein. "Genau - ich habe mein Tessaiga wieder. Und wenn dieser Kerl noch mal kommt, dann kann ich ihn selbst erledigen", gab Inuyasha von sich. Immer noch hielt Amaterasu sein Schwert. Die Sonnengöttin verstand seine unterschwellige Bemerkung. Das könnte lustig werden. Sie drehte das Schwert der Länge nach und hielt Inuyasha nun den Griff entgegen. "Nimm ruhig und versuch Dein Glück", waren Amaterasu's Worte, bevor Inuyasha auch gleich nach dem Schwert packte. "Ahhh... verdammt... was war das??!" Inuyasha stöhnt kurz auf. Nur kurz hatte er den Griff seines Schwertes berührt, aber das genügte um sich übel die Hand zu verbrennen. "Das muß an diesem verflu...", Inuyasha sah Amaterasu's ernsten Blick, "..ich meine heiligen Ort liegen oder vielleicht hat dieser alter Narr, Toutousai, etwas mit dem Schwert angestellt." Mit einem kleinen Ruck warf die Sonnengöttin ihrem Sohn jetzt das Schwert zu, welcher es reflexartig fing - und zu seiner eigenen Verwunderung nun halten konnte. "Was?" fragte Sesshoumaru und Inuyasha unisono. Wieso konnte er Tessaiga nun führen, fragte sich Sesshoumaru. Inuyashas Gedanken waren ähnlicher Natur. Amaterasu runzelte leicht die Stirn: "Ich habe es gleich gespürt. Hikari hat den Bann Eures Vaters mit einem eigenen überlagert, bevor er das Schwert auf Inuyasha zu warf. Jeder der schwächer als Hikari ist, kann das Schwert nicht berühren." Abermals sah Sesshoumaru zu Tensaiga. ,Wie gnädig', dachte er. Tensaiga erlaubt mir jetzt mit der Kraft meiner Mutter Fujumus Bann zu überwinden. "Und?" brachte Sesshoumaru platt hervor. "Was und?" fuhr Inuyasha ihn an. Es war ihm egal, ob er aktuell nur ein Mensch war. Tessaiga war sein Schwert. Sein Vater wollte, daß er das Schwert bekam und nicht Sesshoumaru. Die Annahme, Sesshoumaru hätte dies bereits akzeptiert, geriet bei Inuyasha wieder leicht ins Wanken.
 

"Hikaris Bann wird sich immer weiter in das Schwert fressen und schließlich Tessaiga und Inuyasha vernichten", merkte die Sonnengöttin an. "Hmph!!" war von Sesshoumaru zu hören. Wie konnte dieser Hikari oder Fujumu oder wie auch immer, es nur wagen das Eigentum der Familie so zu entehren. Es half nichts. Würde er nicht wollen, daß die Familienehre besudelt wird, würde er Inuyasha weiterhin helfen müssen. Nein! Er würde im Grunde dem Schwert helfen. Dieser Gedanke war akzeptabler. "Kannst Du den Bann entfernen, Mutter?" Vielleicht war es so einfach oder wollte sie nicht helfen? Ihn und Inuyasha selbst das Problem lösen lassen? "Ich kann den Bann zerstören, aber ich würde dabei, wie Du, wenn Du es versuchen solltest, Sesshoumaru, ebenfalls das Schwert vernichten. Nur Hikari kann den Bann schadlos lösen..." Seit Sesshoumarus Geburt war sie förmlich eine Expertin für Banne und ähnliches geworden, erkannte die Sonnengöttin. Ihr kleiner Bruder Tsuki-yumi hatte ihr doch eine ganze Menge zu dem Thema erklärt. "Dann ist es beschlossen!" meinte Sesshoumaru.
 

In Fujumu's Schloss:
 

"Wir werden hier nie raus kommen", stellte ein weinerlicher Toutousai fest und blickte auf dem Rücken liegend in den Himmel: "Weder die Pfeile dieser verrückten Zukunftsmiko noch das dieses seltsame Loch in der Hand des Mönches konnten der Barriere auch nur einen Kratzer zufügen... wir sind verloren....buhuhuuuhuuuuuuuuuu..." Myoga sah ratlos dem Schmied eine Weile lang zu. Das durfte nicht ihr beider Ende sein. Toutousai müßte auf jeden Fall die Änderungen an Tessaiga wieder rückgängig machen. Andernfalls würde sie der Herr in der nächsten Welt sicher sehr ungnädig empfangen. Der Flohgeist wußte nicht was schlimmer sein würde. Von diesem Fujumu auf bestialische Götterart zu Tode gefoltert zu werden oder danach im nächsten Leben auf den Zorn des großen Hundefürsten zu stoßen. Die Aussichten an diesem Tag wurden immer schlimmer.
 

Kagome blickte an Sango vorbei zu dem nicht weit entfernten Schloß. Dem Bannkreis hinter dem Toutousai und Myoga fest saßen. Der Schmied war immer noch nicht aufgestanden und es war nun bestimmt schon eine Stunde her, wo Miroku mit seinem Schwarzen Loch versucht hatte etwas zu bewirken. Myoga hingegen hüpfte wieder wild in Gegend herum und gestikulierte mit allen Armen, soweit man das von dort, wo Kagome saß, erkennen konnte. "Was sollen wir nur machen?" Niemand wußte eine Antwort auf Kagomes Frage. Sango wollte nicht resignieren und unter nahm einen Versuch die anderen aufzumuntern: "Also, wenn Deine Pfeile nicht wirken und auch Mirokus Schwarzes Loch nichts bringt, dann wird auch sicher mein Bumerang nichts bewirken... aber vielleicht..." Sango nickte leicht in die Richtung des kleinen schwarzhaarigen Mädchens, welches unbekümmert in der Nähe Blumen pflückte und Sesshoumarus Krötenklops streng beobachtet wurde. Sango fuhr fort: "Vorhin hat der Pfeil, den da Sesshoumarus kleines Mädchen bei sich hatte, doch auch die ganzen Dämonen vernichtet." Die anderen erkannten sofort, was Sango zu sagen versuchte. Wenn der Pfeil genug Macht hatte, die Dämonen zu vernichten, vielleicht hatte er genug Energie der Sonnengöttin, um die Barriere zumindest so weit zu schwächen, als das sie etwas ausrichten könnten. Kagomes Pfeile dann Wirkung zeigten. "Aber wie sollen wir vorgehen? Sie wird uns den Pfeil bestimmt nicht freiwillig geben und Sesshoumaru könnte ziemlich verärgert sein, würden wir ihr den Pfeil einfach abnehmen", warf Miroku in die Diskussion ein und löste ein einstimmiges "Hmmmm" aus. "Ob wir die Kröte dazu bringen der Kleinen den Pfeil für uns abzuluxen?" fragte sich Kagome unbewußt laut.
 

"Nein, daß wird 'die Kröte' sicher nicht tun", giftete Jaken, der noch in hörweite stand. Sie hatten ihn die ganze Zeit fröhlich ignoriert. "Da müsst ihr euch schon selbst drum kümmern." Das Mädchen aus der Neuzeit überlegte sich unwillkürlich, was Sesshoumaru sagen würde, fände er seinen Diener nicht mehr vor, wurde aber von Sango unterbrochen: "Seht nur!" Alle drehten sich um. Rin hatte mit Shippou gespielt. Die jüngsten Mitglieder der Reisegruppe waren auch die verspieltesten und Rin hatte den Fuchskreisel mit dem Pfeil der Sonnengöttin dauernd vor sich hergetrieben. Shippou war nebenher gehopst. Ohne es zu merken, waren die beiden schon sehr nahe an dem Bannkreis. Rin machte die göttliche Energie nichts aus, aber der kleine Fuchs blieb plötzlich stehen, da ihm mehr als seltsam wurde. Der Bannkreis fiel ihm ein und er wich hastig zurück, kippte dann aber um. "Shippou?" Rin drehte sich erstaunt nach ihrem Spielgefährten um. Da sie ihn liegen sah, ließ sie Kreisel Kreisel sein und lief zu ihm, wie auch die anderen, besorgt um den Fuchsdämon. So war Myoga der einzige Augenzeuge. Er berichtete später, der kleine Kreisel habe den Bannkreis berührt, als aus ihm eine Energiewelle aufgetaucht war. Ganz offenkundig hatte der Pfeil der Sonnengöttin im Spiel den Kreisel aufgeladen. Und der Bannkreis leuchtete in hellem Gold auf. Es war so hell, das einen Augenblick lang alle die Augen schließen mussten. Als sie wieder etwas erkennen konnten, stellten die beiden alten Dämonen als erstes fest, dass ein Loch im Bannkreis klaffte. Sie konnten hier weg, sogar noch ehe Fujumu wieder aufkreuzte. Myoga sprang glücklich auf Mirokus Schulter: "Wir sollten zusehen, dass wir hier wegkommen. Dieser Halbgott hat inzwischen sicher bemerkt, dass Toutousai falsch geschmiedet hat. Und Fujumus Stimmung kann ich mir nur zu gut vorstellen. Wir müssen hier Land gewinnen." "Er hat ausnahmsweise Recht." Kagome stand auf, mit Shippou in den Armen, der sich noch immer sehr wackelig fühlte: "Wir sollten hier wieder weggehen, ehe er da ist." "Und hoffen, dass er mich nicht sucht..." murmelte Toutousai: "Äh... sagt mal, wo kommt ihr denn her?" "Amaterasu Omikami hat uns hierher geschickt, um euch zu suchen." Miroku warf unwillkürlich einen Blick hinauf. Er hoffte, sie würde seine Höflichkeit bemerken. Er wusste, dass er sich keinen Fehler mehr leisten durfte, wollte er nicht als Aschehäufchen enden.
 

Oh, dachte der alte Schmied angenehm berührt. Manchmal zahlte es sich doch aus, Kundschaft in höheren Kreisen zu haben. Hoffentlich hatte sie vorher nicht gehört, wie ihm da was von Götterpack rausgerutscht war. Das konnte leicht wieder einmal heiß enden...für einen armen Dämonenschmied. Ihre Scherze waren gewöhnlich grob genug. Er würde sich jedenfalls an nichts erinnern können, falls sie ihn fragte.
 

Miroku wedelte schon wieder heftig: "Weg hier, Leute, weg hier! Der Kerl ist verdammt stark, müsst ihr wissen. Sehr stark." "Nicht so stark, wie Sesshoumaru-sama", widersprachen Rin und Jaken im Chor. "Tja..." murmelte der Floh: "Das weiß ich nicht. Ich kenne ja die andere Seite von Sesshoumaru-sama nicht....Aber eins ist klar. Dieser Halbgott hat irgendetwas vor. Sonst würde er doch nicht diesen Aufwand betreiben. Früher wollte der Sou'unga haben, jetzt hat er Tessaiga... aber wofür?" Er verschränkte zwei Arme, mit den anderen beiden hielt er sich an der Mönchskutte fest, als die Gruppe losging. "Es ergibt nur einen Sinn, wenn man annimmt, dass er ein mächtiges Schwert benötigt", sagte Sango: "Aber du hattest doch gesagt, er habe ohne Schwert sogar Sou'unga standgehalten. Er muss wirklich so schon stark sein. Wozu will er noch mächtiger werden?" "Er will die Macht." Kagome sah seitwärts: "Das ist es. DIE Macht." Alle guckten sie ein wenig fragend an, ehe Miroku vorsichtig gen Himmel deutete: "DIE Macht?" "Ja." "Unsinn", sagte Myoga: "Ein Halbgott, egal wie stark er ist, hat nie die Stellung, sich mit Amaterasu-sama anzulegen." "Deswegen benötigt er etwas, das seine Kraft vervielfacht." Sango nickte: "Das könnte es sein. " "Nein." Toutousai schüttelte den Kopf: "Er will doch Tensaiga, auch, wenn er Tessaiga erwischt hat, Freunde." "Aber? Tensaiga? Jetzt versteh ich gar nichts mehr...", murmelte Kagome, die ihre Idee eigentlich brillant gefunden hatte. "Ich hab´s!" kreischte Myoga auf einmal, genau in Mirokus Ohr.
 

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So. Hoffentlich habt ihr nicht zu lange warten müssen und das Kapitel war das Warten auch wert :). Hikari hat am Schrein die Flucht angetreten, aber er ist noch nicht geschlagen. Wir würden uns über jeden Kommentar freuen und hoffen jeden wieder im nächsten Kapitel "Narakus Alptraum" als Leser begrüßen zu können. Viel Spaß :)
 

Sesshoumaru-sama & Hotepneith

bye

Narakus Alptraum

Bei Fujumu's Schloß:
 

Der Mönch zuckte unwillkürlich zusammen: "Was soll das?" "Der Herr hat diesen gemeingefährlichen Verrückten doch mit Tensaiga besiegt, nicht mit Sou'unga. Jetzt denkt er sicher, das sei mächtiger als Sou'unga." "So dumm kann er doch nicht sein?" meinte Kagome: "Er ist doch ein Halbgott." Irgendwie stellte sie sich unter einem Gott, oder auch einem halben, noch immer ein höheres Wesen vor, strahlend schön, klug, hinreißend. Einfach, eine Mischung aus Topathleht und Albert Einstein. "Hm..." Toutousai kratzte sich am Kopf: "Das wäre möglich...er will Tensaiga... erwischte aber Tessaiga.... Warum auch immer. Man kann die Hundejungen doch kaum verwechseln." "Er war doch im Bann. Vielleicht wusste er nicht, dass es zwei Schwerter gibt." Miroku dachte laut: "Aber, sag mal, Toutousai, was hast du da eigentlich an Tessaiga rumgefuhrwerkt? Kann es sein, dass Inuyasha in ernste Schwierigkeiten kommen kann?" "Öh...nein.. ich denke mal nicht..." Der Schmied registrierte sehr wohl den wutentbrannten Blick, den Kagome ihm zuwarf: "Du denkst nicht?!" fauchte sie: "Ja, so kann man das wohl nennen. Wenn dich dieser Fujumu einen Kopf kürzer machen würde, würde man keinen Unterschied bemerken! Was hast du mit Tessaiga gemacht??" "Ich habe nur einen Bann hineingeschmiedet, den er brechen konnte. Also Fujumu.. sonst nichts... ehrlich." Diese Menschenbande war recht anstrengend. Aber sie waren zu gut, als dass er hier irgendwie unauffällig hätte verschwinden können. Götter, Menschen...! Dieses gesamte Pack! Sie sollten doch einen alten, harmlosen Dämonenschmied in Ruhe lassen, der nur einfach in Ruhe ein Feuerchen betrachten wollte, ein bisschen Metall biegen. Er hatte sich seinen Ruhestand wirklich verdient. Und er hatte sich seinen Lebensabend wirklich ruhiger vorgestellt.
 

Bei Naraku:
 

Naraku starrte noch immer äußerst nachdenklich in den Spiegel, den ihm Kanna geduldig hinhielt. Irgendetwas lief da überhaupt nicht in seinem Sinn. Eine seiner Eigenschaften, der er seine Erfolge verdankte, war der Instinkt, zu spüren, wenn etwas schief ging. Und diesmal klingelte bei ihm schon die Alarmglocke.
 

In diesem Moment traf ihn etwas Heißes, Beißendes rücklings an seinem Hinterteil. Im Bruchteil einer Sekunde, noch während er den brennenden Schmerz empfand, zog er mehrere Schlüsse: das war Genki und er kannte nur einen Gott, der sich so unbemerkt an ihn heranschleichen konnte. Wenn der das noch einmal machen würde, müsste er, Naraku, seinen Bannkreis errichten. Aber es war im Moment noch unnütz, diesem Idioten zu zeigen, wie stark man wirklich war. Nein. Das Spiel musste vorsichtig gespielt werden, bis er wusste, was denn hier los war. So fuhr er herum, verneigte sich höflich: "Fujumu-sama...welch unerwartetes Vergnügen..." Er schaffte es sogar, freundlich zu klingen. Die Miene seines Besuchers verhieß nichts Gutes, aber er wollte sich nicht unbedingt auch einen Zweikampf mit dem Halbgott einlassen. Kämpfen war seine Sache nicht. Aber musste der Idiot ihm derartig das Sitzfleisch verbrennen? Wenn er wieder weg war, müsste er zusehen, dass er das schnell geheilt bekam. "Das Vergnügen liegt ganz auf meiner Seite, Naraku." Das klang irgendwie nicht gut, dachte der Hanyou. Und dieser Fujumu war wirklich stark - unter Umständen zu stark für ihn. "Ich stehe Euch zu Diensten", sagte er nur. "Nun, auf deine Dienste kann ich gern verzichten, wenn das jedes Mal so endet, wie der letzte.""Verzeiht...ich verstehe nicht ganz...?" Was war denn los? Hatte es Probleme mit Tessaiga gegeben? Eine erneute Woge Genki schwappte förmlich über Naraku, verriet dem den Ärger seines Besuchers. "Nun, für dich zum Mitschreiben, du komischer Pavian: Deine einzige sinnvolle Tat war, meinen Bann zu lösen. Dann jedoch waren Deine Ratschläge hirnlos, nutzlos, zwecklos. Und da Du immer noch nicht verstehst: Du hast gesagt, der jüngere Bruder hätte Tensaiga. Und das war falsch." Das hatte er sicher nicht gesagt, dachte Naraku, hielt es aber für besser, den Mund zu halten. "Du hast gesagt, Toutousai hätte die Schwerter gemacht und könne den Bann lösen. Das stimmte sogar, vielleicht, aber dieser Dummkopf hat mich reingelegt. Also war dein Hinweis unnütz." Naraku war froh, dass er das Pavianfell über dem Gesicht hatte. Toutousai hatte einen Halbgott reingelegt? Das war der beste Witz seit 50 Jahren. Dieser senile, vertrottelte Schmied? Kaum zu glauben. Was kam denn noch alles? Fujumu mochte stark sein, aber sein Gehirn war wohl mehr von seiner menschlichen Seite. Wie amüsant. Der Halbgott starrte auf ihn nieder. Ein falsches Wort und dieser Naraku war gegrillt. Wütend fuhr er fort: "Aber zu allem Überfluss hast Du nicht erwähnt, dass die beiden Söhne Inutaishos Halbdämonen sind. Und das war schlicht ungeheuerlich. Das hat mir fast Ärger mit Amaterasu eingebracht, noch schlimmer, das hat meinen Plan vereitelt, Pavian!" Er hob die Hand.
 

Naraku schätzte kurz ab, entschied sich aber dann, dass das kein tödlicher Angriff werden sollte und ließ seinen Bannkreis nur schwach aufflammen, als das Genki ihn traf. So minderte er den Schmerz, ohne seine wahre Stärke zu verraten. Fujumu war eindeutig sauer. Aber gerade für den letzten Vorwurf konnte er, Naraku, nun wirklich nichts: "Ich war ebenfalls sehr überrascht, Fujumu-sama. Ich dachte nur Inuyasha habe eine menschliche Mutter. Dass das auch für Sesshoumaru zutreffen könnte...? Seine Aura ist nur die eines Dämons." "Eines Halbdämons. Und eines Halbgottes, du Narr. Der Kerl war im Schrein kein Mensch sondern ein Gott, genau wie ich. Und das hat mich fast umgebracht." Naraku blieb der Mund offen: "Sesshoumaru?" erkundigte er sich dann. Dieser Fujumu musste da was falsch verstanden haben. Noch nie hatte jemand solch einen Quatsch behauptet. Er war Sesshoumaru schon öfter begegnet, in guten wie in schlechten Situationen und noch nie hatte der Genki eingesetzt oder auch nur ausgestrahlt. Nun gut. Jemand, der sich von Toutousai betrügen ließ....Er hätte fast die Schultern gezuckt. "Ja, Sesshoumaru", äffte ihn Hikari alias Fujumu nach: "Und wenn Du jetzt nicht erleben willst, wie Pavian am Spieß sich anfühlt, überlege deine nächste Antwort gut: Wer war seine Mutter? Denn dass Inutaisho der Vater war, ist klar." "Aber Fujumu-sama.." Selbst dieser Trottel sollte wissen, dass ein so hochrangiger Dämon nie mit einer Göttin... "Ich höre", knurrte der. Also beschloss Naraku, es noch einmal im Guten zu versuchen: "Inutaisho war eindeutig ein sehr starker Dämon. Und ein Dämon und eine Göttin.. das ginge nie, geht nicht und wird nie gehen." "Ich weiß, dass das verboten ist. Aber wenn ich mich an den Hund erinnere: Er war schon immer etwas eigen." "Offenkundig...."
 

Vielleicht war Inutaisho Inuyasha ähnlich gewesen, dachte Naraku. Der jüngere Sohn war recht impulsiv und dachte meist erst nach der Handlung. Ob das sein Vater da auch einmal getan hatte? "Ich habe dich etwas gefragt." "Ja, Fujumu-sama.." Naraku begann sich unwohl zu fühlen. Woher sollte er denn bitteschön den Namen der Mutter wissen? Und so sauer wie sein Besucher war, konnte keine Antwort geben leicht in Ärger ausarten. Hoffentlich war Fujumu nicht stärker, als er schien, denn sonst konnte es wirklich mit Gegrilltem enden. So dachte er laut: "Nun, die hochrangigsten Himmelsgötter können wir schon einmal ausschließen. Diese sind sich ihrer Stellung viel zu bewusst, um sich mit einem Dämon abzugeben. Ich wüsste nur eine Göttin, die in Frage käme, da sie mehrere Liebschaften hatte. Kono-hana, die...AUA!" Ein voller Energiestrahl Genki hatte ihn ohne Vorwarnung getroffen. Erschreckt starrte er zu Fujumu auf. Dieser war eindeutig jetzt absolut wütend. Warum nur? Aber das wurde sofort erklärt: "Wage es nicht noch einmal, den Namen meiner verstorbenen Mutter zu erwähnen!" Oh, dachte Naraku. Das war also der Sohn der Frühlingsgöttin und eines Menschen. Er rieb sich den Pelz, der schwarz war und angeschmort roch. "Ich bitte um Verzeihung", meinte er hastig: "Ich wusste ja nicht...ich dachte nicht..." "Ja, das stimmt." Der Halbgott grübelte. Sollte dieser Pavian recht haben? War Sesshoumaru der Sohn von Inutaisho und seiner eigenen Mutter? Also sein Halbbruder? Das würde dann auch erklären, warum Amaterasu nichts getan hatte. Sie mischte sich nie in Familienangelegenheiten anderer Götter ein, so gut wie nie. Das hatte seiner Mutter das Leben gekostet. Er spürte, wie ihn wieder Zorn überrollte. Amaterasu hatte da einfach zugeguckt, als seine Mutter von ihrem Ehemann ermordet wurde. Nur, weil sie mit einem menschlichen Mann eine Liebschaft hatte.
 

Naraku bemerkte durchaus, dass sein Besucher noch immer nicht gerade milde gestimmt war. Wie bekam er diesen Idioten bloß weg von hier? Noch einmal so eine Genki-Ration und er müsste einen Bannkreis errichten, um sich zu schützen, zeigen, wie stark er geworden war. Und das wäre für seine eigenen Pläne mehr als fatal. Andererseits: noch so ein Treffer ohne Bannkreis? Der letzte hatte weh genug getan. Fujumu musste hier verschwinden. Und zwar etwas plötzlich. Sollte er seine komischen Halbgottdämontheorien doch woanders ausbrüten. "Äh.. Fujumu-sama..." begann er: "Kann ich Euch noch irgendwie behilflich sein?" "Was du schon Hilfe nennst!" "Nun, ich habe Eurem Kampf im Schrein zugesehen, hier in meinem magischen Spiegel....Darf ich Euch etwas fragen? Warum habt Ihr Inuyasha sein Schwert zurückgegeben? Er ist damit sehr gefährlich." "Kaum. Denkst du Idiot vielleicht, ich habe es ihm zurückgegeben, damit er besser gegen mich kämpfen kann? Er hat ein kleines Geschenk mit dazu bekommen. Einen Bannkreis. Er kann sein Schwert nicht anfassen, wenn er schwächer ist, als ich es bin. Und das ist er bestimmt. Außerdem wird mein Siegel langsam aber sicher sein Schwert zerstören." Oh, das war ja mal eine gute Nachricht. Naraku war befriedigt. Inuyasha ohne Tessaiga war ein Baby, ein Nichts. Fujumu hatte den zufriedenen Ausdruck bemerkt und wurde schon wieder wütend. Dieser Pavian trieb doch irgendein hinterlistiges Spiel? So sagte er das Nächstbeste, um ihn zu ärgern: "Freu dich nicht zu früh. Wenn du schon zugesehen hast: Du hast schon bemerkt, wer noch anwesend war?" "Natürlich, Fujumu-sama. Die Sonnengöttin selbst." "Was glaubst du, wie sie reagieren würde, wenn ich zu ihr gehe und ihr sage, dass ein Dämon namens Naraku mich auf die Idee mit den Schwertern brachte? Und dass es Dein Plan war, ihren Schrein anzugreifen?" Naraku starrte ihn an. Das würde er doch nicht machen? Bei der Vorstellung, einer wutentbrannten Amaterasu wegen der Entweihung ihres höchsten Heiligtums Rede und Antwort stehen zu müssen, wurde ihm sehr warm. Er spürte, wie ihm Schweißperlen auf die Stirn traten: "Fujumu-sama..." "Nun, noch habe ich es nicht gesagt. Aber verlass dich drauf: wenn sie mich zum Verhör vorlädt, sorge ich dafür, dass du das Opfer bist." Fujumu löste sich mit einem Lachen im Nichts auf.
 

Verdammt, dachte Naraku: wieso habe ich diese Möglichkeit übersehen? Der Idiot braucht einen passenden Sündenbock. Und den soll ich spielen. Nun, immerhin hat er mich so vorgewarnt. Ein Glück, dass er zuviel redet. Er drehte sich um: "Kanna, sammle alles ein. Wir ziehen uns ein wenig zurück." Während das Mädchen schweigend ging, sah Naraku vorsichtig zum Himmel auf. Gegen die Macht der Sonnengöttin konnte er nichts unternehmen, das war ihm klar, Juwel der vier Seelen hin und her. Und wenn er sich nicht schwer täuschte, würde Amaterasu bald bei Fujumu auf der Matte stehen und fragen, was er da eigentlich in ihrem Schrein gewollt hatte. Und der würde dann auf ihn, Naraku, deuten. Und ein Interview bei der Sonnengöttin gehörte nicht zu den Aussichten, die Naraku zusagten. Er musste unbedingt untertauchten. Schleunigst und sich den bestmöglichen Tarnkreis zulegen, den er herstellen konnte. Das Ganze auch noch weit weg von jedem Ort, den die Sonne erleuchtete. Zum Glück musste er nicht schlafen, wie es Menschen mussten. Das hätte fantastische Alpträume gegeben.
 

Bei Sesshoumaru und Inuyasha:
 

Sesshoumaru und Inuyasha waren bereits seit einigen Minuten wieder unterwegs. Amaterasu war an ihrem Schrein zurück geblieben und wollte sich um den Neuaufbau des Schreins kümmern - dieser stand ohnehin wieder an. Die beiden Brüder wechselten nicht besonders viele Wörter miteinander. Nach dem Verlassen der unmittelbaren Umgebung des Schreins kehrten sowohl Inuyasha als auch sein Bruder wieder in ihre normale Erscheinung zurück. Inuyasha war dies gewohnt und nahm es gelassen, wohingegen Sesshoumaru das ganze irgendwie zu wurmen schien. Inuyasha nahm es zumindest so an, da Sesshoumarus Miene düsterer als sonst war. Worüber könnte man jetzt reden, fragte sich ein wehleidig auf sein wieder erlangtes Schwert stierender kleiner Bruder. "Hör auf das Schwert so anzustarren!" vernahm Inuyasha plötzlich von seinem Bruder und konterte ohne nachzudenken mit einem "Kümmere Dich um Deine Schwerter!!"
 

Sesshoumaru blieb stehen. Inuyasha griff instinktiv an den Griff von Tessaiga, welches er mittlerweile wieder in der Scheide an seiner Seite hatte. Sesshoumaru mußte sich nicht umdrehen, um zu erahnen was nun kam. Ein kurzes Stöhnen von Inuyasha lies ihm ein kurzes Lächeln über die Lippen ziehen. Er hat wieder vergessen, daß Hikari Tessaiga mit seinem Bann belegt hatte und wieder einen Energiestoß der Barriere abbekommen. Sicher war es für einen Lord der Dämonen nicht gebührlich sich an solchen Frivolitäten zu amüsieren, aber es schien doch tief zu befriedigen, wer Inuyasha nun sein eigenes Schwert wegen irgendeines Banns auf der Klinge nicht berühren konnte. "Das war pure Absicht!!!!" rief Inuyasha. Sesshoumaru hob die rechte Braue. Sicher war es das, aber diese Aussage verlangte wohl kaum nach einer Reaktion. "Wohin gehst Du Ausgeburt eines Bruder eigentlich?" fuhr Inuyasha fort. Er war Sesshoumaru nur gefolgt. Freilich suchten sie erneut diesen wohl Hikari heißenden Halbgott, aber warum gerade in dieser Richtung? "Ich suche Hikari, aber ich nehme an sogar Du weißt das.....", kleine Brüder waren die Pest, aber daran konnte man nichts mehr ändern, "... ich folge einer Spur..." "Welcher Spur?" Inuyasha strengte seine Nase noch so an und nutze alle anderen Sinne ebenfalls so gut er konnte - Nichts. Innerlich mußte Sesshoumaru seufzen, aber bei allem Unverständnis, welches er gerade für Inuyasha hatte, fiel ihm etwas Erstaunliches auf. Er folgte einem Pfad, welcher für ihn gerade so erkennbar war, aber diesen Pfad konnte er wieder riechen, mit den Augen wahrnehmen, hören noch eine ungewöhnliche Aura spüren. Was zum Henker folgte er da? Und warum war der Pfad da, wo doch kein Pfad da war? Natürlich liess er sich nach außen hin nichts anmerken. Sesshoumaru drehte sich kurz zu Inuyasha und lief dann weiter. "Keh!" war von Inuyasha zu hören, welcher aber ebenfalls überrascht schien. Vielleicht mochten sie sich nicht sonderlich, aber er wußte sein Bruder hatte für gewöhnlich eine Vorstellung warum er etwas tat. Der Blick eben verriet jedoch etwas anders - auch wenn es nur schwer zu erkennen war. Was ging hier vor??
 

Bei Hikari:
 

"Das ist überhaupt nicht so gelaufen wie ich mir das vorgestellt hatte!!" konstatierte ein sichtlich übel gelaunter Hikari laut vor sich hin. "Wie konnte ich nur so blind sein und mich auf die Informationen dieses jämmerlichen Halbdämons verlassen?" Hikari war regelrecht von sich enttäuscht. Der Plan war perfekt, nur hatte er wohl zu sehr auf die Informationen dieses Naraku aufgebaut. Irgendwann würde dieser Halbdämon zur Rechenschaft gezogen, aber aktuell gab es besseres zu tun. Zudem war es besser, wenn seine Verbindung zu Naraku nicht vor Amaterasu ausgebreitet werden würde. Wer auch immer die Mutter dieses Sesshoumaru war, das Wort des Sohnes der Frühlingsgöttin hatte sicher mehr Gewicht als das Wort eines Sohn eines Dämons und einer niederen Gottheit. Bereits in der Vergangenheit hatte Amaterasu solche Verbindungen streng bestraft. Seine Mutter konnte keine höherrangige Gottheit gewesen sein, sonst hätte Amaterasu eingegriffen und ihr Eingreifen blieb selten unerkannt.
 

Beide Söhne waren also Halbdämonen. Der jüngere aber nun wirklich ein konventioneller Halbdämon, dessen Mutter ein Mensch war - oder? "Verdammt - das ist eine sehr verzwickte Lage... ich muß aufpassen... eine dritte Chance Tensaiga zu erhalten werde ich sicher nicht bekommen, ohne das die Sonnengöttin meine Absichten durchschaut..." Der Bann den er auf die Klinge des falschen Schwertes gelegt hatte, würde sicherlich beide Brüder dazu bringen, erneut zu ihm zu kommen. Der ältere Bruder würde sicherlich zu seinem jüngeren Bruder halten. Familie war ein sehr berechenbares Konstrukt. Mit Groll dachte er an die Sonnengöttin. Diese schien sich immer über allem anderen zu sehen. Ihre Schuld war es, das alles so verlief, wie es dies tat. Sie würde dafür bezahlen - und wenn es ihn das Leben kosten würde. Diesmal würde er Tensaiga erhalten und diesmal würde sie nicht... Hikari hielt inne: "Wieso hatte dieser Sesshoumaru eingegriffen? Wieso sein Schwert zwischen meins und die Sonnengöttin gehalten? Könnte es sein...? Nein. Ein absurder Gedanke."
 

Bei Inuyashas Begleitern:
 

"Was machen wir jetzt, Kagome-sama?" fragte Miroku. Keiner von ihnen wusste, wie es weiter geht. Sicher. Sie wollten zu Inuyasha und Sesshoumaru gelangen, um vielleicht dort zu helfen. Wenn Naraku seine Finger im Spiel hatte, dann würde es sicher nicht mit fairen Mitteln zugehen. Es war nur gerecht, wenn die beiden Brüder Hilfe erhielten. Auch wenn beide sicherlich nicht von diesem Angebot begeistert wären. "Und ihr wisst wirklich nicht wo Hikari hingegangen ist, Myoga und Toutousai?" gab Kagome die Frage Mirokus leicht abgewandelt weiter. Wenn sie wirklich nichts wüssten, dann war es unmöglich Inuyasha zu finden. "Nein!!", gab Toutousai trotzig von sich, "... und wenn ich es wüßte, dann würde ich bestimmt nicht dort hin wollen!!!!" Myoga sah auch nicht wesentlich mutiger aus und schüttelte auch nur den Kopf. "Hmmmm.... ich weiß dann auch nicht weiter...." Kagome blieb auch nichts übrig als zu resignieren.
 

"Vielleicht kann ich helfen?" ertönte eine Stimme. Alle zuckten zusammen. Wem war es da gelungen sich so nahe unbemerkt heran zu schleichen? "Meeeeeeeeiiinnnn Herr!!" schrie Myoga ganz entgeistert und lief zu dem neu hinzu gekommenen Besucher. Inutaisho nahm das ganze relativ gelassen, kannte er doch die Art des kleinen Flohgeistes. "Ich habe nichts gemacht! Es war alles Myogas Idee...", hörte man von Toutousai, welcher sich im Moment gar nicht wohl zu fühlen schien. Der Hundedämon runzelte leicht die Stirn: "Habt ihr zwei wieder etwas verbrochen? Myoga?!" Beide Angesprochenen schüttelten energisch den Kopf. Im Moment war nicht die Zeit für so etwas, unterstellte Inutaisho. "Seid ihr nun an einem kleinen Hinweis interessiert oder nicht?" Wortloses Nicken war die Reaktion. Dafür war er bestimmt nicht den weiten Weg vom Amys Tempel hier her gekommen. Diese Menschen hier schienen genau soviel Manieren zu haben, wie Sesshoumaru es versäumt hatte, Inuyasha beizubringen. Darüber müßten sie eh noch ein Wörtchen miteinander reden. "Du da, in dem seltsamen Schlafanzug...", Inutaisho schnippte ein paar Mal mit den Fingern und deutete auf Kagome, "... wie war Dein Name noch gleich? Kogame?" Shippou konnte sich bei diesem Namen ein Lachen einfach nicht verkneifen. Auch Miroku und Sango sahen sehr süffisant grinsend zu Kagome. "Stimmt... ihre beiden Namen ähnelten sich sehr, wenn man diese beiden Buchstaben vertauscht", gab Miroku nun doch zu Protokoll. "Was fällt euch eigentlich ein. Mein Name ist Kagome. Und von Kouga will ich bestimmt nichts wissen...", schnauzte eine empörte Kagome den Mönch an. Nun blickte sie zu Inuyashas Vater. Die beiden sahen sich durchaus ähnlich genug, um sie in diesem Moment zu verwechseln. Mit dem rechten Zeigefinger deutete Kagome zu Inutaisho und wie automatisch kam ein "Mach Platz!" aus ihrem Mund, den sie sich sogleich auch zu hielt. Die Gruppe sah mehr oder minder entsetzt zu dem Mädchen aus der Zukunft. Wäre das Sesshoumaru gewesen, dann wäre sie jetzt bestimmt schon am nächsten Baum gelandet. Wie würde wohl sein und Inuyashas Vater reagieren? Einmal hatte er das Schauspiel bereits gesehen und wußte also was dieser Spruch zu bedeuten hatte.
 

"Das... das... das war nicht so gemeint", entschuldigte sich Kagome kleinlaut, während Inutaisho etwas auf sie zu ging und sich in einem eleganten Bogen drehte, um sich neben sie zu stellen und einen Arm um sie zu legen: "Wenn ich mit Sesshoumaru fertig bin, dann sollten wir beide uns dringend mal unterhalten, nicht wahr?" Der eigene Bruder war nicht unbedingt eine Ausgeburt der Freundlichkeit gegenüber Inuyasha und sogar die Freundin seines jüngeren Sohnes schien eine kleine Sadistin zu sein. Nicht mal nach seinem eigenen Tod hatte man seinen Frieden. Irgendjemand musste mal Partei für Inuyasha ergreifen. Kagome fühlte sich in diese Situation leicht unangenehm. Nicht das sie direkt Angst vor Inuyashas Vater hatte, aber es wäre ihr viel lieber gewesen, wenn Inuyasha statt seiner sie jetzt umarmen würde - vor allem bei diesem gefährlichen Blick, mit dem er sie zur Zeit ansah.
 

"Ehmmm... Herr?? Hatte ihr nicht etwas von einer kleinen Hilfe erwähnt?" Myoga war darauf bedacht, die Lage etwas zu entspannen. Während Inuyasha-samas Abwesenheit war er schließlich dafür zuständig, dass dessen Wünsche respektiert und gewahrt wurden. Sicher würde dieser seine Freundin nicht in kleinen Stücken vorfinden wollen. Der Herr war manchmal ein klein wenig impulsiv. "Genau - danke Myoga, daß Du mich dran erinnerst - meine Söhne sind unterwegs nach Ryûgû", kaum hatte Inutaisho zu Ende gesprochen, schon mußten Myoga und auch Toutousai schwer schlucken. Toutousai fand diesmal zuerst die Stimme wieder: "Seid Ihr sicher? Sesshoumaru-sama würde doch nie im Leben freiwillig dort hin gehen. Das letzte Mal, als Ihr mit ihm dort wart, hättet Ihr und Ryuukossei Euch fast die Köpfe eingeschlagen!!" "Eheheheh... der gute alte liebe doofe tote Ryuukossei", war Inutaishos Reaktion. Das Thema wollte er eigentlich nicht aufwärmen. ,Danke Myoga' dachte Inutaisho zynisch und blickte streng zu dem Flohgeist. Dieser wußte nur zu gut, wann man besser still sein mußte. Der letzte Kampf mit Ryuukossei war sicherlich nicht optimal verlaufen, aber auch ein blinder Drache findet mal ein Korn. Inutaisho deutete noch kurz in die Richtung in der diese Menschenbande gehen sollte. Aber wieso ging Sesshoumaru in Richtung Ryûgû?
 

Am Schrein der Amaterasu in Ujiyamada:
 

"Amaterasu-chan, da bist Du ja", sprach Musubi, der Gott des Schicksals, die Sonnengöttin an. "Ah.. hast Du neue Informationen für mich oder warum bist Du extra her gekommen. Ich muß gerade hier dafür sorgen, daß mein armer Schrein wieder neu aufgebaut wird und auch ein paar neue Priester auswählen. Hikari wird noch was von mir zu hören bekommen...", den letzten Satz murmelte Amaterasu mehr vor sich hin, aber Musubi konnte es trotzdem gut verstehen und auch spüren. "Dann wird die Neuigkeit Dich sicher nicht aufbauen" Wieso hatte Amaterasu nur vermutet, daß Musubi so etwas sagen mußte. Musubi und die Sonnengöttin tuschelten ein paar Minuten miteinander und die Miene der Sonnengöttin verfinsterte sich zunehmend. "Das meinst Du nicht so, Musubi, nicht wahr? Das hat er nicht getan? Sag das das nicht wahr ist!!" Die Sonnengöttin hatte jetzt besonders schlechte Laune. Wenn das stimmte, dann würde sie Hikari als Prellbock für alle aufgestaute Wut der letzten 100.000 Jahre gebrauchen. Musubi rümpfte leicht die Nase, als ihm der Geruch von verbranntem Holz in die Nase stieg. Ja - Amaterasu mußte wieder mal eine ihrer Launen haben, den dort wo sie stand, brannte nun der Holzboden lichterloh.
 

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Der Gong zur letzten Grunde hat also geschlagen und auch Hikari scheint seinen Plan B ausspielen zu wollen. Aber was genau dieser Plan ist und welche Rolle die einzelnen darin spielen werden... wer weis das schon^^. Jeder der mehr wissen will, den sehen wir hoffentlich im nächsten Kapitel "das Schloß am Boden des Ozeans" wieder. Viel Spaß beim Lesen und wie immer wären wir für einen Kommi sehr dankbar.. ^^
 

Sesshoumaru-sama & Hotepneith

bye

das Schloß am Boden des Ozeans

Bei Sesshoumaru und Inuyasha:
 

"Ich rieche das Meer", murrte Inuyasha mehr als das er es wirklich sagte. Sesshoumaru roch es bestimmt auch und würde bestimmt wieder etwas Abfälliges zu ihm sagen. Der ältere Bruder bemerkte jetzt auch den Geruch der See. Egal, welchem Pfad er bis jetzt gefolgt war, aber es hatte seine anderen Sinne wohl getrübt. Hätte Inuyasha nicht auf den Geruch hingewiesen, dann wäre es ihm glatt entgangen, bis er direkt vor dem Wasser gestanden hätte. Irgendwie beunruhigte Sesshoumaru dieses Gefühl. Das Inuyasha ihn auf so etwas hinweisen mußte verstärkte dagegen auf gewisser Ebene seinen Unmut. "Das weiß ich auch, Inuyasha, wir sind.....", Sesshoumaru brach, ungewöhnlich für ihn, mitten im Satz ab, als sein Blick eine ihm bekannte Kennzeichnung striff. Das konnte nicht sein? Wieso hatte ihm seine Ahnung - anders konnte er es nicht nennen - ausgerechnet hier her geführt. Auch Inuyasha bemerkte, daß sein Bruder auf einen geradezu winzigen Schrein am Straßenrand starrte. Er sah ihn sich näher an, schnupperte daran: "Ich weis ja nicht, aber irgendwie riecht dieser Schrein seltsam... und was bedeutet diese seltsame Inschrift... ,Trete ins Wasser und sprich o'???" Inuyasha sah fragend zu Sesshoumaru. "Wir werden auf keinen Fall dort eintreten!" kam nun von Sesshoumaru platt und beinahe wütend klingend entgegen. "Was ist? Der große Sesshoumaru hat Angst? Keh... wenn dieser Kerl dort ist, dann hält mich nichts auf...." "Sei still Inuyasha und denke lieber vorher nach... hier ist der Eingang zu Schloß von Ryûgû, wo Ryujin residiert - kein Platz für einen Halbdämon wie Dich."
 

Inuyasha sah etwas erzürnt zu Sesshoumaru. Sein großer Bruder hat kein bißchen von seiner Arroganz eingebüßt. Er war wie eh und je. Dabei war er doch ebenfalls ein Hanyou. Inuyasha murrte leise. "Und was ist dieses Ry-Dingsbums un dieser Ryuji-Irgendwer?" Es nutzte nichts. Inuyasha hätte sich zwar lieber auf die Zunge gebissen, aber davon würde er auch nicht wissen worum es hier ging. Sesshoumaru drehte sich zu Inuyasha und ging einen Schritt auf ihn zu: "Ryujin ist der Gebieter über die Drachen und sein Schloß liegt auf dem Grund des Ozeans. Dieser Ort trägt den Namen Ryûgû", Sesshoumaru pausierte, "...ich war bereits mit unserem Vater hier... und es hat mir schon damals nicht gefallen..." Das stimmte. Auch ohne Ryuukossei war dieser Ort abstoßend gewesen. Vater und Ryuukossei benahmen sich gerade zu wie Kinder mit ihren Streitereien. "Und was hat das jetzt mit Hikari oder Tessaiga zu schaffen?" Inuyashas Laune war auch nicht mehr die Beste. Sesshoumaru behandelte ihn wie ein Hundebaby und man mußte ihm alles aus der Nase ziehen. Ein leises Seufzen war von dem älteren Bruder zu hören: "Sag mal, Inuyasha.... hast Du meiner Mutter eigentlich zugehört oder nur Augen und Ohren für Deine gehabt?" Die Frage klang beinahe gekränkt. Inuyasha mußte zugeben, daß er nicht sonderlich auf die Sonnengöttin geachtet hatte und einfach nur perplex war seine Mutter dort zu treffen. Zudem verursachte es einen üblen Beigeschmack, dass seine Mutter, wenn auch entfernt, mit seiner Mutter verwandt war.
 

"Jetzt tu hier mal nicht so überheblich, mein lieber Herr Bruder. Es kommt nicht alle Tage vor, daß man seine tote Mutter trifft... natürlich gibt es auch Leute die es lustig finden einem dies vorzugaukeln oder vorgaukeln zu lassen, nicht wahr????" Es war vielleicht schon ein paar Monate her, aber Inuyasha hatte diesen Vorfall nicht vergessen. Seit dem war viel geschehen, deswegen litt er aber nicht an Amnesie. "Wie oft muß ich noch sagen, daß es Jakens Idee war? Zudem war es nun nicht sooooo schlimm...", war Sesshoumarus durchaus zu erwartende Reaktion. Noch bevor Inuyasha sich weiter aufplustern konnte fuhr Sesshoumaru mit seinen Erläuterungen fort. Keifender kleiner Bruder war nicht sein Lieblingstheaterstück. "Wie meine Mutter erwähnte, ist Hikari der Sohn der Frühlingsgöttin Kono-hana und einem Menschen. Kono-hana hat aber noch weitere Kinder. Eines dieser Kinder hat sie mit jemandem namens Ninigi. Läutet es jetzt bei Dir...?" Sesshoumaru hoffte dies zumindest inständig.
 

"Moment mal... nicht das ich da was durcheinander bringe, bei diesem ganzen Göttergesock... ähhhh... ich meine... Du weißt schon was ich meine...", begann Inuyasha und mußte dann doch ziemlich hüsteln. "Ich hoffe, Du bringst nichts durcheinander", war Sesshoumarus einziger Kommentar. Sein Blick verriet jedoch nichts Gutes, sollte er noch einmal seine Mutter abschätzig bezeichnen. Inuyasha hatte sich unterdessen gesammelt und startete einen zweiten Anlauf: "Dieser Ninigi ist doch ein Enkel von Amaterasu und somit Dein Neffe, oder?" Sesshoumaru nickte nur kurz. Das alles war auch immer noch Neuland für ihn selbst. "Und der und Kono-hana haben auch einen Sohn. Also einen Halbbruder von Hikari...... Und?" Inuyasha brachte diese Information noch nicht wirklich weiter. Es war schön und gut zu wissen, wo man Neffen hat, weiter nützlich war das auch nicht. Irgendwie war dieser Ninigi wohl auch sein Neffe, wenn auch so gut wie kaum blutsverwandt. "Inuyasha - Deine Unwissenheit ist beinahe so legendär wie die Kraft unseres Vaters. Hat man Dir das schon gesagt?" Sesshoumaru konnte es nicht lassen. War er der einzige gebildete Dämon... nun, der einzige Gebildete hier weit und breit? An Inuyasha Gesichtsausdruck konnte man schon ablesen, daß er gleich wieder Tessaiga zu ziehen versuchen würde. Dieses Schauspiel hatte er nun oft genug gesehen. Nicht nötig eine Zugabe zu sehen. "Dieser Halbbruder von Hikari trägt den Namen Hoori", für der Hundedämon fort und wurde jedoch von Inuyasha harsch unterbrochen, "... bis auf die Tatsache, daß diese Familie eine Vorliebe für Namen hat, die mit H beginnen, bringt uns das auch nicht weiter.... Brüderchen!"
 

Womit hatte er, Sesshoumaru, nur so einen Bruder verdient? Welches Verbrechen hatte er begangen? Womit hatte er seinen Vater nur so geärgert? "Halt den Mund und hör zu!!! Hanyou!!!!" Sesshoumaru war es einfach gewöhnt ihn so zu nennen, wenn er wütend auf Inuyasha war. Das würde er auch so schnell nicht weg bekommen - guter Vorsatz und oder her. "Mutter meinte, daß das letzte, was sie von Hoori gehört hatte, war, daß er mit Toyo-Tama anbandelt. Und Toyo-Tama ist eine Tochter von Ryujin..", Sesshoumaru schwieg für eine Weile und genoß Inuyashas bedröppeltes Gesicht. "Verstehst Du jetzt, warum ich der Meinung bin, daß wir nicht umsonst hier sind und warum ich denke es könnte sich um eine Falle handeln und dort nicht unvorbereitet eintreten will? ... Brüderchen!" Der Halbdämon im Gewand der Feuerratte musste eingestehen, daß dieser Punkt an seinen großen Bruder ging. Dieser Ort hatte wirklich etwas mit Hikari zu tun. Irgendetwas hatte Sesshoumaru hier her geführt. Vielleicht nicht umsonst.
 

Bei Naraku:
 

"Kanna, sagt der Spiegel schon etwas neues?" waren Narakus Worte, die er an diesem Tag schon verdächtig oft von sich gegeben hatte. Was hatte ihn nur geritten, sich mit dieser Sippschaft von Göttern anzulegen? Wäre alles nach Plan verlaufen, dann wären Inuyasha, sein Bruder und die Menschenbande tot und er hätte einen geschwächten Halbgott absorbieren können. Warum auch immer Hikari die Sonnengöttin ins Spiel gebracht hatte, Naraku war klar, dass er gegen sie nicht an kam. Im Spiegel sah es so aus, als wäre sie Hikaris Ziel gewesen. War dem wirklich so, dann war sein schöner Plan einen Halbgott zu absorbieren gescheitert. Die Sonnengöttin würde nichts zum Absorbieren übrig lassen. "Nein - der Spiegel hat nichts Neues gesehen... der Schrein der Sonnengöttin kann nicht mehr eingesehen werden und die beiden Brüder sind ebenfalls unter einen Bannkreis gelaufen... es tut mir leid, Naraku." Das waren keine guten Nachrichten. Alles war aus den Fugen geraten und ihm blieb nichts weiter übrig als sich mit dem Teil des Shikon no Tama zu verstecken. Nur noch ein Bruchstück fehlte und vielleicht würde Inuyasha doch noch endlich sein Leben aushauchen. Dieses Unterfangen hier war riskant genug, als das es rechtfertigen würde, endlich diese Plage von Hanyou los zu werden.
 

Bei Inuyashas und Sesshoumarus Begleitern:
 

"Wir sind jetzt schon seit etlichen Stunden unterwegs. Wie weit kann es noch sein?" Nicht nur Kagome war nervös, sondern auch die anderen. Inuyashas Vater hatte ihnen nur eine grobe Richtung genannt und Myoga den Auftrag gegeben, sie weiter zu führen. Dieser hatte widerwillig zugestimmt. Toutousai war erleichtert zurück geblieben, mit dem Kommentar sich einen langen ausführlichen Urlaub an einem Ort zu gönnen, den niemand kannte. Myoga hätte ihm mit Sicherheit zu gerne Gesellschaft geleistet, aber er konnte seinem alten Herrn doch keinen Wunsch abschlagen. Zumindest nicht, ohne zwischen dessen Klauen zu landen und doch noch vom Gegenteil überzeugt zu werden. Myoga mußte leicht seufzen. Der Herr und sein jüngerer Sohn waren sich in manchen Dingen einfach zu ähnlich. Beide hatten Probleme damit auf die gut gemeinten Ratschläge eines Beraters zu hören und hatten Spaß, diesen mit ihren Klauen zu bedrohen. Womit hatte ein kleiner Flohdämon das nur verdient? Er hätte eben doch Beamter werden sollen.
 

Während Miroku, Sango, Kagome und Myoga auf Kiara ritten, hatte Jaken die undankbare Aufgabe den Kindergarten der Reisegruppe auf Ahun zu befördern. Rin und Shippou spielten verschiedene Spiele miteinander und Jaken hatte große Mühe aufzupassen, daß keiner von beiden vom Rücken des Flugdrachen glitt. Sesshoumaru-sama wäre es bestimmt egal, wenn er zumindest den Fuchs loswerden würde, aber der Rest von Inuyashas Bande wäre sicher nicht erfreut. Immer mußte die Lage so verzwickt sein. "Jaken-sama, ich hab Dir doch schon gesagt, daß mit jedem Seufzer ein klein wenig Glücklichkeit aus dem Körper heraus kommt. Jaken-sama sollte glücklicher sein ..." Das kleine schwarzhaarige Mädchen brachte es so einfach über die Lippen, daß Jaken förmlich die Fragezeichen ins Gesicht geschrieben standen. Wie kann jemand nur so sorgenfrei sein? Diese Worte hallten ihm immer wieder durch den Kopf. "Ich mag Jaken-sama, er ist immer so lustig", meinte Rin in Shippou's Richtung und zögerte nicht lange. Sie packte Jaken von hinten und schloß die Arme um ihn - knuffte ihn richtig gehend. Der grüne Krötendämon rudelte wild mit den Armen und wedelte auch mit dem Kopfstab umher. "Lass das!!! Ich bekomm ja keine Luft mehr!! Ahhh... lass das!!!" Kagome konnte sich bei diesem Schauspiel ein kleines Lachen nicht verkneifen. Insgeheim fragte sie sich, ob das kleine Mädchen dies auch bei Sesshoumaru machte und wie dieser wohl drauf hin reagierte. Es war schwer, sich Inuyashas großen Bruder nicht ernst und gefährlich vorzustellen. Die bisherigen Treffen mit ihm waren immer am Rande von Leben und Tod - sogar wenn die eigentliche Gefahr einmal nicht von ihm ausging. Selbst als er sie damals vor diesem Giftmischer gerettet hatte, stritt er ab, sie gerettet zu haben. Beide Brüder waren sich ähnlich und doch total verschieden. Inuyasha könnte das Selbstvertrauen seines Bruders gebrauchen und Sesshoumaru die Fähigkeit, sich für andere, die mit ihm nichts direkt zu tun haben, einzusetzen. Vielleicht war er auch nicht so, wie sie dachte. Wie konnte man sich sonst erklären, daß er ein kleines Menschenmädchen wieder belebt hatte und jetzt mit sich nahm? Rin hatte Jaken mittlerweile wieder losgelassen und spielte wieder mit Shippou. Jaken saß ziemlich missmutig da und zauderte immer noch. Kagome schmunzelte. Der grüne Gnom konnte denken was er wollte, aber nie würde er wagen, der Kleinen etwas zu tun - das wäre sein sicheres Ende. Zudem vermutete Kagome, daß Jaken Rin auch irgendwie mochte. Dämonen waren eben eine seltsame Bande.
 

Apropos Dämon. "Myoga? Ich hatte dich etwas gefragt?" "Äh, ja, Kagome? Tatsächlich?" Myoga wirkte in diesem Moment sehr Toutousaimässig. "Wir sind jetzt schon seit etlichen Stunden unterwegs. Wie weit kann es noch sein?" wiederholte Kagome mit einer ungewöhnlichen Engelsgeduld. "Äh..ja...also genau weiß ich das nicht." Der Flohgeist dankte allen ihm persönlich unbekannten Göttern, dass niemand mit scharfen Klauen an Bord von Kiara war. "Du weißt es nicht? Warum hat dir dein Herr denn dann befohlen, uns dahin zu führen?" Das kam mit merklichem Nachdruck von Miroku. Myoga seufzte: "Ich war ja einmal da, mit ihm. Und mit Sesshoumaru-sama. Aber das ist kein sehr schöner Ort. Und unpassend für Menschen." "Wenn Inuyasha dort ist, wollen wir auch dahin." Kagome warf einen Blick auf ihre Schulter. "Ja, natürlich...äh....wir sollten dort einmal landen, da, auf dem Berg." Er brauchte Zeit, und einen guten Einfall. Einen Riesenhund für einen guten Einfall! Er konnte mit dieser Bande Menschen und dem Kindergarten drüben auf Ah-Un doch unmöglich im Schloss der Drachen aufkreuzen. Inuyasha-sama würde ihn vermutlich nicht gerade willkommen heißen, wenn er seine Freunde so in Gefahr brachte. Und bei der Vorstellung, was Sesshoumaru-sama tun würde, würde er Rin mit zu Ryujin schleppen....Ryujin und seine Drachen waren dafür bekannt, auch den harmlosesten Leuten die Kehle durchzuschneiden. Nur sehr starke Dämonen wagten sich in dieses Schloss. Und nur sehr sehr starke wie Inutaisho hatten es sich je erlaubt, einen heftigen Streit mit dem damaligen Kronprinzen, Ryuukossei anzufangen. Und das überlebt. Dass Inuyasha den inzwischen getötet hatte, würde die Lage auch nicht gerade entspannen. Was um alles in der Welt sollte ein so harmloser kleiner Flohgeist nur machen?
 

Kiara war inzwischen auf dem Berg gelandet und Myoga hüpfte auf ihren Kopf: "Ich erinnere mich, dass Ryûgû, das Schloss der Drachen im Meer liegt." "Am Meer," korrigierte Kagome sofort. "Nein, unter Wasser. Schon darum, denke ich, sollte man die Kinder da nicht mitnehmen." Myoga sah zu Sango, die er für vernünftig genug hielt: "Bedenkt doch, was Sesshoumaru-sama sagen würde, würde Rin von Drachen aufgefressen." Das war ein schwer zu überlegendes Argument. Die Dämonenjägerin nickte: "Du meinst, die Drachen werden uns nicht mit offenen Armen willkommen heißen. Möglich. Wenn sie irgendwie in Verbindung zu diesem Hikari stehen..." "Das tun sie sicher. Sonst würden die zwei Brüder nicht ausgerechnet dorthin laufen." Miroku sah sich um: "Ja. Es könnte zu Kämpfen kommen. Und da sollten wir die Kleinen hier lassen." "Ich will mit!" Shippou hatte es gehört um kam herüber. "Ich bin nicht feig, das wisst ihr." "Eben", sagte Kagome prompt: "Und du bis vernünftig. Du kannst hier mit Rin spielen und zugleich auf sie aufpassen, sie beschützen. Das schaffst du, da bin ich mir ganz sicher." Der Fuchsdämon murrte ein bisschen, fand aber in dem Satz nur etwas, das ihm schmeichelte: "Na schön, " sagte er: "Aber dann bleibt noch jemand hier, ja?" "Ich", kam es von Jaken. Und da ihn alle anstarrten: "Ich habe den Befehl, auf Rin aufzupassen, das wisst ihr." Und, ergänzte er in Gedanken, es gab einfachere Selbstmordmethoden, als sich als Mensch oder kleiner Dämon nach Ryûgû zu begeben.
 

Bei Inuyasha und Sesshoumaru
 

"Also, wo ist jetzt das Problem?" erkundigte sich Inuyasha dann noch einmal: "Wenn ich mir deine etwas verworrenen Familienverhältnisse noch einmal angucke: Der Herr der Drachen hat eine Tochter. Und die ist mit Hoori beieinander, der der Sohn der Frühlingsgöttin Kono-hana und damit Hikari's Halbbruder ist. Warum einfach, wenn es kompliziert auch geht. Außerdem ist Hoori dein Neffe, weiß davon aber nichts. Und du denkst jetzt, dass Hikari ausgerechnet zur Freundin seines Halbbruders getürmt ist? Wieso sollte er? Und wenn er da ist: wo sollte unser Problem sein?" "Nicht alle Halbbrüder sind nervtötend, Inuyasha. Die beiden sollen sich ganz gut vertragen haben. Und da du mir wieder einmal nicht zugehört hast: das Schloss dort ist der Sitz des Herrn der Drachen. Da klopft man nicht eben so einfach an, sagt hallo, wohnt jemand namens Hikari bei euch. Obwohl, du würdest das fertig bringen." "Drachen...ich habe Ryuukossei getötet. Drachen sind zu schlagen." "Das ist unter anderem ein Problem. Ryujin ist Ryuukosseis Vater." "Oh..." machte der Halbdämon, meinte dann aber: "Es war ein fairer Kampf!" "Falls Ryujin das interessiert. Und in diesem Schloss sind mehrere Drachen, nicht nur einer. Das wird sicher nicht einfach." "Wenn mir..." Inuyasha brach mit einem Zischen ab, da er wieder automatisch die Hand an Tessaiga gelegt hatte. Dieser verdammte Hikari! Diesen Witz mit dem Bann würde er ihm sicher nicht vergessen. Er konnte sein eigenes Schwert nicht anfassen! "Du bist ein wenig hilflos, im Moment, mein kleiner Bruder", ergänzte Sesshoumaru, als ob er noch eins draufsetzen wollte. Diese verwünschten Halbgötter! Inuyasha knurrte ein wenig: "Immerhin habe ich Tessaiga wieder bei mir und werde mich nicht verwandeln." "Das ist der erste Fortschritt. - Nun gut. Wir gehen in das Schloss. Ich hoffe, du bist dir bewusst, dass wir mitten in eine offene Falle gehen könnten, wenn es Hikari geschafft hat, Ryujin auf seine Seite zu ziehen und dort nicht nur wohnen darf, weil er der Halbbruder seines Schwiegersohns ist." Inuyasha nickte. Ja, doch, er war ja nicht dumm, auch wenn das ein gewisser älterer Bruder von ihm wohl dachte.
 

Drachen waren stark, aber sie waren zu besiegen. Zumindest im Kampf eins zu eins. Aber er war hier wohl ziemlich nutzlos und auch, wenn Sesshoumaru im Moment das legendäre Kusanagi hatte - das konnte Probleme geben, wenn da wirklich viele Drachen waren. "Ja, ich pass auf", versprach er mit ungewohnter Fügsamkeit. Alles war ihm recht, wenn er nur endlich diesen Hikari oder Fujumu oder sonst wie in die Finger bekommen würde, um ihn zu zwingen, diesen bescheuerten Bann wieder von Tessaiga zu nehmen. Sesshoumaru hob leicht die Brauen. Inuyasha gehorsam? Irgendwie war das seltsam. Aber er sagte: "Es gibt da auch noch andere Gefahren...aber davon später." Bei näherer Betrachtung hätte es doch peinlich werden können, wenn er von seiner letzten Besuch hier und vor allem seiner Begegnung mit Toyo-tama, der Drachenprinzessin berichtet hätte. Aber die war ja mit Hoori zusammen, und hoffentlich in Flitterwochenlaune.
 

",Trete ins Wasser und sprich o'..." murmelte Inuyasha: ""Einfach da ins Meer?" "Ja. Das Schloss befindet sich auf dem Meeresgrund." Die beiden Brüder gingen einige Schritte in die Wellen, ehe Sesshoumaru widerwillig das "O" sagte. Er freute sich wirklich nicht, Ryujin wieder zu sehen und den ganzen Drachenpalast. Und er machte sich keine Illusionen. Dieser Besuch konnte leicht in einem Kampf enden. Inuyasha wäre da alles andere als eine große Hilfe, solange keiner von ihnen beiden Tessaiga führen konnte, war es nutzlos wie nur etwas.

"Wau..." machte Inuyasha fast andächtig, als sich das Meer vor ihnen verwandelte, etwas, wie einen riesigen Strudel bildete. Wirbelnd und heftige Wellen schlagend teilte sich das Wasser, gab einen Weg frei, einen Tunnel aus Wasser, der hinab in die Tiefe führte. Sesshoumaru verspürte ein unbehagliches Gefühl. Er war zwar nicht wasserscheu, aber die Vorstellung unter dem Meer zu sein hatte ihn noch nie sonderlich aufgebaut. Aber etwas hatte ihn hier hergeführt. Und das hatte sicher einen Grund gehabt. Also müssten sie sich nach Hikari erkundigen. Höflich und nach Drachenart, natürlich. Das konnte noch peinlich werden. Hoffentlich hielt Inuyasha den Mund. Er hatte zwar versprochen, aufzupassen, aber Sesshoumaru erinnerte sich nur zu gut, wie sein Vater ausgetickt war, jede Würde eines Dämonenfürsten vergessen hatte, als Ryuukossei ihn da etwas zu sehr verspottet hatte. Die beiden hatten sich dann nicht mehr gerade würdevoll benommen. Der Streit war ja später dann auch in einem Kampf auf Leben und Tod weitergegangen. Vater hatte den Drachenprinzen mit Müh und Not bannen können. Jetzt war der tot und sein Mörder besuchte gerade seinen Vater. Ob das so gut war? Ryujin schätzte faire Kämpfe, aber er achtete nur starke Wesen. Ob ein Halbdämon dazu gehörte?
 

Während sie den Tunnel auf dem Meeresgrund entlang folgten, fiel Sesshoumaru noch etwas ein. Aber das war egal. Inuyasha müsste da mit und es würde ihn noch einiges überraschen. Ryûgû war nicht unbedingt der schönste oder angenehmste Platz.
 

"Ist das groß!" war der Kommentar des Halbdämons, als das Drachenschloss vor ihnen auftauchte. Seine Ausmaße waren recht beachtlich und die Höfe zwischen den einzelnen Gebäuden geradezu gigantisch. Es war beim Bau darauf Rücksicht genommen worden, dass sich die Bewohner manchmal auch in ihre wahre Gestalt verwandeln wollten. Und sie konnten nun auch schon das Tor sehen. "Das brennt ja?!" Verwirrt sah Inuyasha seitwärts. "Ein Feuervorhang," erklärte Sesshoumaru . Das war ja zu erwarten gewesen. "Da muss man durch? Ist es eine Probe?" "Nein. Es ist ein Drachenschloss. Drachen. Feuer." "Und?" Mutter hilf! Dachte der ältere Bruder genervt, entschied sich aber doch für eine volle Erklärung: "Drachen macht ihr eigenes Feuer nichts aus. Sie gehen einfach hindurch. Alle Türen sind so. Es ist nur eine Art Sichtschutz. Eine Abwehrmaßnahme gegen Fremde ist es zugleich natürlich auch. Und eine Probe, denn nur starke Wesen kommen da durch. Ryujin mag keine Schwächlinge!" "Alle Türen brennen?" Inuyasha betrachtete kurz sein Gewand. Das rote Feuerrattenhaar mochte sich als überaus nützlich erweisen. Daran dachte auch Sesshoumaru, der bei sich ein ernstes Problem sah. Ihm selbst machte das Feuer nichts aus, aber von seiner Kleidung war nur die Rüstung und die Schärpe aus der Weberei des Sonnentempels feuerfest- eine etwas ungenügende Bekleidung, sollte er Ryujin seine Aufwartung machen. Was Toyo-tama zu so einem Aufzug sagen würde, daran wagte er kaum zu denken. Da musste man wohl wieder zu einem härteren Mittel greifen. "Drachen!" Inuyasha nickte nach vorne, legte instinktiv die Hand an sein Schwert - und zuckte ebenso schnell zurück. Wenn Amaterasu seinen Fluch erhörte, hätte der gute Hikari keinen Knochen mehr heil. " Das ist das Empfangskomitee. Nicht zur Waffe greifen und nicht bewegen!" Sesshoumaru konnte bloß das noch erwähnen, dann tobten fünf ausgewachsene Schlangendrachen auf sie zu, die in den Händen recht martialisch aussehende Schwerter oder Lanzen trugen, die sie drohend ausgestreckt hatte.
 

"Nicht bewegen?" fragte Inuyasha doch noch mal nach, rührte sich aber nicht. Immerhin war sein großer Bruder schon mal hier gewesen. Und auch, wenn es ihm nicht gefallen hatte, kannte er doch die Sitten hier. "Still!" zischte Sesshoumaru, blieb aber scheinbar ungerührt stehen, als der erste der Drachen mit der Lanze nach seiner Brust stach und keinen Zentimeter vor der Panzerung stoppte. Inuyasha hatte fast gezuckt, als ein Schwert auf seinen Kopf zustieß, aber er schaffte es, ruhig zu bleiben.
 

"Hm", sagte der vorderste Drache: "Mut ist da. Und Stärke..? Wer seid ihr und was wollt ihr? "Wir bitten um Zugang zu dem Herrn der Drachen, dem mächtigen Ryujin." Hoppla, dachte Inuyasha bei dem höflichen Tonfall seines älteren Bruders. So hatte er ihn noch nie reden gehört. "Ich bin Sesshoumaru. - Das ist Inuyasha. Mein Bruder." Das Zögern war fast unmerklich. "Sesshoumaru... warst du nicht schon einmal hier? Mit deinem Vater, oder?" Der Anführer der Schlosswache dachte nach. Oh nein, seufzte Sesshoumaru: Jetzt erinnert er sich sicher an den Zirkus, den Vater und Ryuukossei da veranstaltet haben. Hoffentlich lassen sie uns rein.
 

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Sesshoumaru und Inuyasha stehen nun vorm Palast des Drachenkönigs und dort wird es sicher sehr seltsam zugehen. Wer mehr wissen will, den hoffen wir im nächsten Kapitel "raue Sitten" wieder zu sehen. Natürlich würden wir uns freuen, wenn ihr auch bei diesem Kapitel hier einen Kommi hinterlast :)... Viel Spaß noch beim Lesen^^...
 

Sesshoumaru-sama & Hotepneith

bye

raue Sitten

Beim Schloss der Drachen Ryûgû:
 

Der Anführer der Schlosswache schien plötzlich zu grinsen, wenn ein ernstzunehmender Drache das konnte. "Sesshoumaru.. ja...Toyo-tama war ja ganz scharf auf dich. Das könnte sie freuen. - Ich lasse euch durch. Aber du weißt, dass das noch nichts besagt." "Ja." Sesshoumaru betete zu wem auch immer, dass Inuyasha den Satz gerade nicht gehört hatte. Bitte alles, nur das nicht. Die Drachen wichen beiseite und die Halbbrüder konnten weiter in Richtung auf das Schloss. "Toyo-tama?" erkundigte sich der Jüngere prompt: "Die Drachenprinzessin stand auf dich? Und deswegen willst du nicht mehr her? Aber sie ist doch jetzt mit Hoori beisammen, denke ich." "Das stimmt." Sesshoumaru ließ offen, welcher Teil der Frage. Drachinnen hatten durchaus ihren eigenen Kopf. "Ist sie denn schön?" "Wer?" "Toyo-tama." "Sie ist ein Drache." "Ja, schon. Willst du nicht drüber reden? Ich dachte, das hätte dir geschmeichelt." Geschmeichelt?! Das war mit die größte Heimsuchung seines Lebens gewesen. Als Gast durfte man Geschenke des Gastgebers nach Drachensitte nicht abweisen ohne in Lebensgefahr zu kommen und Toyo-tama hatte sich da mehr als nahe an ihn herangemacht. Als ob das nicht schon schlimm genug gewesen wäre, hatte Vater, statt sich um seinen leicht in Panik geratenen Sohn zu kümmern, ausgerechnet mit dem Kronprinzen einen mehr als dämlichen Streit angefangen, wer der Stärkere sei. Sie beiden hatten sich fast die Köpfe eingeschlagen - und er hatte beim besten Willen nicht mehr gewusst, wie er sich aus den ganzen Umschlingungen der Drachenprinzessin befreien sollte. Einer der wenigen Momente in seinem Leben, in dem ihm der Schweiß ausgebrochen war. Ryujin hatte seinen Kindern nur amüsiert zugesehen. Nein, das war mit Sicherheit kein angenehmer Tag gewesen.
 

Inuyasha sah ihn grinsend von der Seite an. Er hatte seinen älteren Bruder selten mit so beredter Mimik gehen sehen. Das musste ja wirklich ein Abenteuer hier gewesen sein. Mal sehen, was heute kam. Erst einmal dieses brennende Tor, das war klar. Er blickte erneut seitwärts: "Einfach durch die Flammen durch - und dann?" "Dann kommt das nächste Empfangskomitee." Sesshoumaru nahm Kusanagi. Vater hatte das damals mit Sou'unga gemacht, aber das Windschwert war sicher auch so gut. Er schwang es und spürte die Windenergie, die an seinen Rändern entlanglief. Auch Inuyasha konnte sie wahrnehmen, hatte er doch mit Tessaiga genug geübt. Ein Schwenk mit dem Schwert und die Flammen des Portals erloschen und würden nach dem Durchschreiten wieder zu lodern beginnen. Die Brüder gingen hindurch, wo sich weitere Wachen, diesmal allerdings in menschlicher Gestalt aufsetzten, rasch aufsprangen: "Besucher? - Du hast ein Drachenschwert!"
 

"Ein was?" erkundigte sich Sesshoumaru verwirrt, ehe ihm einfiel, dass der Sturmgott Susanowo Kusanagi in einem Drachen gefunden hatte, den er getötet hatte. Der Gott der Stürme hatte es dann der Sonnengöttin geschenkt. War das nun gut oder schlecht. "Hast du den Drachen getötet?" "Nein." "Nein... hat er nicht..." Eine der Wachen kam näher: "Hast du es gestohlen?" "Nein." "Aber es gehört dir?" "Nein." "Also?" "Ich habe es geliehen bekommen." "Geliehen?" Die Drachen starrten sich an: "Drachenschwert, aber keinen Drachen getötet, die Tür aus Feuer ist nicht mehr da.... Interessant genug für Ryujin. Ihr könnt passieren." Die Brüder gingen weiter und das Portal entflammte wie vorausgesehen erneut. Dort vorn lag die nächste Tür aus Feuer, die aber weitaus kleiner und weniger heiß war. Sesshoumaru wusste, dass man da mit einem Sprung hindurch käme. Nun allerdings waren die Vorprüfungen vorbei und die Etikette bei Hof begann.
 

Noch etwas, was er erklären müsste: "Zwei Regeln, Inuyasha. Erstens: wir sind hier zu Gast. Nach Drachensitte darf kein Gast ein Geschenk der Gastgeber abweisen, auch, wenn es dir nicht passt." "Wieso sollte man Geschenke abweisen...?" "Zweitens..." Kleine Brüder waren mehr als die Pest, die Hölle: "Zweitens: hier herrschen raue Sitten. Sie werden uns sicher mal rumschubsen oder so. Du darfst nur zurückschubsen, aber keinen Drachen verletzen oder gar töten. Hast du das verstanden?" "Ja, schon klar. Sag mal, für wie blöd hältst du mich eigentlich? Ich will doch keinen Selbstmord begehen!" Und auch nicht darauf angewiesen sein, dass ausgerechnet du mich verteidigst, ergänzte Inuyasha in Gedanken. Diese Frage würde er besser nicht beantworten, entschied Sesshoumaru nach einem kurzen Blich zu dem hier nicht vorhandenen Himmel. Vater könnte das übel vermerken. Er hatte so schon das Gefühl, als ob sein Vater, nein, ihr Vater ein Auge auf den Jüngeren hatte. Natürlich. Das Nesthäkchen. Und er durfte alle Schwierigkeiten aus dem Weg räumen. Man hatte es nicht leicht als großer Bruder.
 

Sie sprangen diesmal durch das Feuer der nächsten Tür und landeten in einer großen Halle. Scheinbar hunderte von Drachen in Menschengestalt befanden sich hier Der Geräuschpegel war fast zu hoch für ihre empfindlichen Ohren und die Gerüche waren fast umwerfend. Inuyasha guckte sich neugierig um. Die männlichen Drachen hatten meist schwarze Haare, hinten zu einem Zopf zusammengebunden. Alle hatten Rüstungen und waren bewaffnet. Einige saßen an den Wänden, tranken aus Bechern und spielten mit etwas, das er als Knochen identifizierte. Die weiblichen Drachen dagegen hatten blaue, lange Haare. Und ihre Kleidung war mehr als auffallend. Sie bestand aus weißer Seide und enthüllte fast mehr als sie bedeckte. Einige wurden aufmerksam: "Besuch?" "Und was für welcher..." Eine Drachendame kam heran, musterte die Brüder, ehe ihre Augen auf Inuyashas Kopf hängen blieben: "Das ist ja ganz ein Süßer." Sie fasste nach seinen Ohren, um sie zu knuddeln. Etwas verstört guckte der zu seinem großen Bruder. Sesshoumaru bedeutete ihm, ruhig zu sein. Weibliche Drachen waren nun einmal sehr anschmiegsam. Aber da mussten sie durch. Ein Kampf wäre sonst unvermeidlich gewesen. Und das hätte mehr als Ärger bedeutet "Ach sind die niedlich..." In kurzer Zeit standen mehrere Drachendamen um den sich immer bedrängter fühlenden Inuyasha. Alle fassten nach seinen Ohren. Hilfe, dachte er. Das wurde ja mehr als unangenehm. Warum unternahm Sesshoumaru nichts? Musste man das hier etwa über sich ergehen lassen? War das der Grund, warum sein großer Bruder hier nicht hergewollt hatte? Er hätte ihn ja wenigstens vorwarnen können. Die armen Ohren..
 

Inuyasha geriet in Panik, als sich fast zehn Drachinnen um ihn drängten, sich gegenseitig wegschiebend, jede, die Hände nach seinen Ohren ausgestreckt. In seiner Not wusste er sich nicht mehr anders zu helfen, hob die Hände und schubste eine der Drachendamen von sich.

Sesshoumaru sah es und legte instinktiv die Hand an Kusanagi. Etwas, das nach Drachengesetz mit dem Tod betraft wurde, war, eine Drachin an der Brust zu berühren. Die männlichen Artgenossen, die wie immer ein sehr aufmerksames Auge auf Besucher hatten, sprangen denn auch schon alle auf, die Hand am Schwert. Mist, dachte er verzweifelt. Was sollte er jetzt nur tun? Entweder er sah zu, wie sie seinen kleinen Bruder töteten- dann bekam er sicher Ärger mit seinem Vater. Oder aber, er setzte Kusanagi ein - und brach damit einen Krieg zwischen Drachen, Dämonen und Göttern vom Zaun. Konnte sich dieser dämliche Inuyasha nicht einmal fünf Minuten zusammenreißen ohne gleich einen Weltkrieg zu provozieren?
 

Diesem war inzwischen aufgefallen, wo er die Drachendame berührt hatte. Er hatte zwar keine Ahnung von der Gefahr, in der er sich gerade befand, aber die Sache war ihm peinlich. So peinlich, dass sein Gesicht langsam feuerrot anlief. Die betroffene Drachin hatte ihn wütend angesehen, starrte ihn nun aber an: "Ach, guckt doch nur!" rief sie: "Das ist ja noch ein Baby....Ein Dämonenkind...wie süß..." "Oh ja...Hundedämonenwelpe, " ergänzte eine andere. Sie drängten sich wieder um Inuyasha. "Möchtest du vielleicht irgendetwas...essen oder trinken?"
 

Sesshoumaru atmete tief durch, zumal sich die männlichen Drachen wieder ihren Spielen zuwandten, oder sich wieder an die Wände lehnten. Nachwuchs war bei Drachen so selten, dass Kinder Narrenfreiheit hatten. Ein Kind durfte alles. Aber er schluckte etwas, als sich eine Drachin ihm zuwandte: "Du siehst ja auch ganz manierlich aus..." sagte sie: "Bist wohl der große Bruder, oder?" "Lass ihn, Keito", sagte eine andere: "Den kenne ich. Als er das letzte mal hier war, hatte Toyo-tama an ihm Gefallen gefunden. Der ist nichts für uns." "Sie hat doch diesen Dreiviertelgott hier angeschleppt..." "Sag's ihr..." Mit einem bedauernden Blick wandte sich die Drachendame wieder Inuyasha zu, der mittlerweile von Angeboten wie Essen, Trinken, Decken, Spielsachen, zugeschüttet wurde. Da Sesshoumaru ihm gesagt hatte, dass er kein Gastgeschenk ausschlagen sollte, wurde er von den Drachendamen in ein Eck gezogen und dort versorgt.
 

Immerhin, dachte Sesshoumaru, er nimmt sich zusammen. Hoffentlich blieb es auch dabei. Einen solchen Krieg können wir uns nicht leisten. Er ging langsam weiter durch die Halle. Als er an zwei Drachen vorbeikam, erhielt er einen plötzlichen Stoss. Er hatte damit schon gerechnet und fing sich so noch vor dem Sturz ab. Die Sitten unter Drachen und gegenüber ihren Besuchern waren ein wenig rau. Aber soweit er wusste, immerhin nicht tödlich, solange man sich nicht so danebenbenahm, wie Inuyasha zuvor. Aber dieser Kerl hatte anscheinend das Glück für sich gepachtet. Er warf noch einen Blick auf seinen kleinen Bruder, der da gerade eine Schüssel mit Ramen hingestellt bekam, und sich vergnügt drüber hermachte. Die Drachendamen waren begeistert. In der Tat. Der hatte Narrenglück. Hoffentlich erwähnte er den Namen Ryuukossei nicht. Aber so hirnverbrannt würde er denn doch nicht sein.

So blickte er nach vorne, wo sich ein Gebirge an Drachen erhob, riesig und uralt. Das war der Hausherr, Ryujin - als gewaltige Statue in Stein gemeißelt. Eitel, wie die Drachen nun mal waren. Und zu seiner nicht unbedingt großen Begeisterung befanden sich neben der Statue des Drachenherrn zwei Personen, die er erkannte. Das eine war Toyo-tama, die Drachenprinzessin, und das andere musste Hoori sein, denn er spürte Genki bei ihm. Die beiden hielten Händchen, auch wenn Toyo-tama ihn gerade entdeckt hatte und ihn fast freundlich anlächelte. Sesshoumaru schluckte etwas. Hoffentlich war Hoori genug für sie. Er kannte noch ein Gesetz bei den Drachen und hoffte schon darum, dass Inuyasha den verstorbenen Kronprinzen nicht erwähnte. Erschlug jemand den Kronprinzen, musste er die Prinzessin heiraten. Und wie Vater dann darauf reagieren würde.... Inuyasha selbst würde sich vermutlich auch mit Händen und Füssen sträuben. Das gäbe wieder Ärger. Unwillkürlich drehte er sich noch einmal zu seinem jüngeren Halbbruder um, begegnete einem Blick jäher Panik.
 

Was war denn jetzt los? Aber dann erkannte er es. Die Drachendamen hatten wieder angefangen, sich für seine Hundeohren zu interessieren, hatten entdeckt, dass die Öhrchen jedes Mal zuckten, wenn eine raue Drachenzunge daran rieb. Sie fanden das entzückend süß und so versuchte sich jede einmal an den armen Hundeohren. Drachen hatten sehr raue Zungen und Inuyasha fand das mehr als unangenehm. Tja, dachte Sesshoumaru, so fühlte man sich hier leicht, Brüderchen. Ich hatte dich gewarnt. Mit gewissem Argwohn beobachtete Sesshoumaru die näher kommende Prinzessin. Noch viel argwöhnischer, als diese mit ihrem wohl zukünftigen Mann in einer Entfernung nun stehen blieb. Es war gar nicht ihre Art sich von irgendjemandem fern zu halten. Wäre aus dem Hintergrund nicht Inuyashas seltsames Gequengel gekommen, dann wäre die Situation natürlich nur halb so bizarr gewesen. Sesshoumaru spürte eine große Energie näher kommen und drehte sich nun doch herum. Für gewöhnlich hätte er Toyo-tama nicht unbeaufsichtigt gelassen, aber diese Präsenz erforderte seine Aufmerksamkeit. Der Blick des älteren Bruders schweifte durch diese enorme Halle, welche mit dem edelsten Marmor ausgestattet war. Die Drachen wussten genau, was teuer und exklusiv war und umgaben sich geradezu damit - so was hätte der Herr der Hundedämonen bestimmt nicht nötig, dachte Sesshoumaru und blickte mit seinem interesselosesten Blick in Richtung des gewaltigen Eintrittsportal zum eigentlichen Schlossinneren.
 

Dieser skurril wirkende Vorort des Schlosses wurde schlagartig seiner störenden Kulisse beraubt. Die Drachen, die eben noch lauthals ihren Beschäftigungen nachgingen, waren jäh totenstill. Auch die Drachinnen, die bis eben noch um Inuyasha förmlich kreisten und ihn verhätschelten, waren still und bewegten sich nicht mehr. "Was ist denn jetzt schon wieder?" redete Inuyasha etwas genervt vor sich hin. Die Sitten hier waren weder rau noch ehrenwert - sie waren schlicht und einfach dumm und unberechenbar. Inuyasha bemerkte, wie sein älterer Bruder kurz in seine Richtung blickte, und entschloss sich keine weiteren Bemerkungen in dieser Art zu äußern. Es kochte förmlich in Inuyasha irgendwas zu allem sagen zu müssen. Er war es nicht gewohnt, sich dermaßen zurück zu halten. Vor allem nicht, weil Sesshoumaru dies wollte. Ihm war jedoch bewusst, dass sie hier auf einer wichtigen Mission waren - und im Grunde hatte nur er etwas von dieser Mission. Sesshoumaru war eigentlich nur hier, da es für ihn wohl nicht tragbar war, dass irgendein unsinniger Bann auf einem Erbstück der Familie lag. Mit Sesshoumaru unterwegs zu sein war irgendwie seltsam, erschien beinah falsch in den Augen des rot gekleideten Hanyous.
 

Die riesigen Flammenwände, welche das Eingangsportal bildeten, schienen sich beinahe wie ein Vorgang zu lüften und sie gaben den Blick auf eine sehr edel gekleidete Gestalt dahinter frei. Ryujin - wie Sesshoumaru gleich erkannte. Dieser hatte sich kaum verändert, hatte beinahe noch das gleiche Gewand an, wie das letzte Mal, als er hier war. Damals war Sesshoumaru mit seinem Vater hier, aber jetzt war er der Taisho und konnte sich etwas mehr erlauben als stumm hinter seinem Vater zu stehen. Das höfische Protokoll der Drachen war einfach nur dumm und unberechenbar, scherzte der Hundedämon im Gedanken. "Ahhhh... der Sohn des Anführers der Hundedämonen gibt sich wieder einmal die Ehre. Das wurde aber auch Zeit - wo ist Dein Vater?" Ryujin pausierte kurz, fuhr dann jedoch fort: "Na was soll es. Ryuukossei ist auch nicht da, also kann ich mich leider nicht wieder bei ihren Streitereien amüsieren..." Der letzte Teil klang fast etwas enttäuscht. Sesshoumaru holte Luft: "Ich bin der Anführer, seit mein Vater gestorben ist, und wo Ryuukossei ist interessiert mich nicht." Inuyasha zuckte etwas mit den Ohren. Nicht nur, dass sein Bruder hier offenbar einen ziemlich rauen Umgangston an den Tag legte, sondern die Drachen wussten wohl nicht was mit Ryuukossei geschehen war. Inuyasha musste leicht grinsen.
 

"Was gefällt Dir denn so, mein Kleiner?" hörte Inuyasha leise eine Stimme neben ihm flüstern und spürte sogleich aus wieder eine Zunge, welche in sein linkes Ohr glitt. Eine leichte Gänsehaut konnte Inuyasha nicht gänzlich verbergen, fühlte sich dies so eigenartig befremdlich an und durfte er sich nicht wehren. Die anderen Drachinnen sahen zu Sesshoumaru und Ryujin, wie diese etwas näher zusammen gingen und etwas besprachen. Wieso konnte diese eine Drachin es den anderen nicht gleich tun? Inuyasha spürte, wie sich diese raue Zunge scheinbar immer weiter vor schob. Beinahe dachte er, sie würde zu seinem anderen Ohr wieder heraus kommen. Das musste irgendwie aufhören. Das fühlte sich absolut grotesk an und sah bestimmt nicht weniger schlimm aus. In seiner Panik platzt es förmlich aus dem Hanyou heraus: "Wuu... wuu... wusstet Ihr, dass Ryuukossei tot ist?" Die Zunge, die sich eben noch durch seinen Kopf zu graben schien, schnellte sogleich zurück und wie im Chor fragten die Drachinnen, die bei Inuyasha standen: "Der Kronprinz ist tot?" In diesem Moment hatte Inuyasha nur ein erleichtertes Seufzen von sich geben können. Endlich keine Zunge mehr im Ohr.
 

"Wer hat so was gesagt?" fragte Inuyasha nun und versuchte dabei möglichst verwirrt zu erscheinen. Diesen Trick hatte er sich bei Myoga und Toutousai abgeschaut. Vielleicht würde das hier helfen. Der Hanyou spürte sogleich wieder eine Zunge an einer Ohrspitze und vernahm eine ihn sehr beunruhigende Frage: "Kleiner Hund. Hast Du schon mal das Trommelfell geleckt bekommen?" Mit gewissem Entsetzen sah Inuyasha wie auch die anderen Drachinnen, die nun allesamt zu ihm sahen, ihren Mund öffneten und die Zunge zeigten. Das durfte doch nicht wahr sein! Zudem streichelte die eine Drachin hinter ihm seine empfindlichste Stelle, die Ohrspitze, mit ihren Zunge immer wieder - Inuyasha konnte sich beinahe nicht dagegen wehren: "Ja - er hat mich angegriffen und ich hatte keine andere Wahl" Inuyasha musste leise knurren. Hoffentlich erzählte diese Drachin Kagome nichts von dieser ganz besonderen Stelle, dachte Inuyasha als er die Augen wieder öffnete und ein paar Meter um ihn herum plötzlich gähnende Leere war. Inuyasha wirkte beinahe enttäuscht, aber erkannte sofort, warum sie weg gegangen waren. Ryujin kam auf ihn zu, während Sesshoumaru einfach stehen blieb. Inuyasha musste schlucken, sprang aber sogleich auf seine Beine. Er durfte keine Schwäche zeigen - vor allem nicht wenn sein großer Bruder in der Nähe war.
 

"Was hast Du da gesagt, Du räudiges Hündchen!?" schnauzte Ryujin Inuyasha an. Inuyasha brauchte ein paar Sekunden, um zu realisieren, wie er eben tituliert wurde. Er blickte seitlich zu Sesshoumaru, der jedoch keine Anstalten machte, sich auch nur einen Millimeter zu bewegen. Mit gewissem Unbehagen blickte Inuyasha zu seinem Schwert Tessaiga, welcher er in dieser Lage nur zu gerne gezogen hätte. Diese Option stand nur leider nicht zur Verfügung. Jetzt konnte Inuyasha nur noch pokern und hoffen, dass sein Bruder schon irgendetwas machen würde. Dieses Gefühl, auf Sesshoumaru angewiesen zu sein, stieß Inuyasha sehr übel auf, aber daran konnte er im Moment nichts ändern: "Was denn? Ich habe Ryuukossei in einem fairen Kampf Mann gegen Mann besiegt!!!! So schwer war das gar nicht.....", fauchte Inuyasha zurück.
 

Inuyasha hatte es wieder geschafft. Er hatte wieder einmal das Fehlen jedes diplomatischen Geschicks anmuten lassen und auch nicht die Mittel seinem Gegenüber die Leviten zu lesen. Noch während Ryujin und Inuyasha mit zunehmender Lautstärke über den Kampf mit seinem Sohn Ryuukossei stritten, kam Toyo-tama heran. Sesshoumaru bemerkte immer noch mit gewissem Argwohn, daß sie wieder direkt auf ihn zukam. Als sie sich zuletzt gesehen hatten, hätte nicht viel gefehlt und er hätte ihr die Leviten gelesen - jemand der sich so ungebührlich benahm war Sesshoumaru selten begegnet. Sogar Inuyasha war dagegen ein Benimmschulabsolvent.
 

"Oh... mein Lieblingshundedämon ist wieder mal zu Besuch... lange hat es gedauert." Ohne weitere Worte lehnte sich Toyo gegen Sesshoumaru, schlang ihr linkes Bein um ihn. "Sesshoumaru - das ist geschäftlich. Bilde Dir ja nichts ein!! Nur anders kann ich wohl nicht nah genug zu Dir heran kommen - sonst merkt mein Vater oder gar Hoori, was ich Dir sagen will. "Und das wä...", bevor Sesshoumaru zu Ende sprechen konnte legte Toyo bereit einen ihrer Finger auf seinen Mund. Bemerkte Hoori, das sie ihm etwas verriet, dann wäre er sicherlich sehr erzürnt. Auch wenn dieser seinem Halbbruder mehr neutral und nicht schlecht gesonnen gegenüber stand. Toyo schob ihre Hand unter Sesshoumarus Gewand und strich ihm etwas über die Brust und mit der anderen Hand über die rechte Schulter, während sie mit ihrem Bein auch gewisse Stellen rieb: "Verwandele Dich! Anders merken sie nur, dass wir etwas besprechen..."
 

"Du überdimensionale Eidechse!!" rief Inuyasha Ryujin entgegen. Ryuukossei war ein einem fairen Kampf unterlegen und gefallen. Zugegeben - wäre es nach Myoga gegangen, dann hätte er Ryuukossei noch versiegelt an der Wand töten sollen, aber das war seiner nicht würdig. Er würde keinen wehrlosen Gegner angreifen. Nicht viel später hatte Naraku in aus diesem Dilemma befreit, indem er Ryuukossei aus seinem Siegel befreite. Dieser verfluchte Naraku. "Ich wird Dir gleiche eine überziehen, du unverschämtes Hündchen!!!" erwiderte Ryujin. Inuyasha war klar, dass er ohne Tessaiga und bei Handgreiflichkeiten bald auf seinen großen Bruder angewiesen war. Aus einem Augenwinkel konnte er, zu seiner Beunruhigung, beobachten, wie sein großer Bruder gerade jedoch anderes in Sinn zu haben schien. Was macht er da mit diesem Mädchen?
 

Zwei helle Blitze leuchteten hinter Inuyasha auf. Sowohl er als auch Ryujin sahen kurz in diese Richtung. Während Ryujin gleich wieder Inuyasha ins Visier nahm, war dieser noch für einen Moment abgelenkt. Sowohl sein Bruder als auch diese Frau hatten sich wohl in ihre wahre Gestalt verwandelt. Ein großer Hund mit silbernem Fell und ein nicht viel kleinerer Drache füllten jetzt einen nicht unerheblich großen Teil dieser ohnehin gewaltigen Schlosshalle. Ihre Köpfe waren nicht mehr zu sehen, so wie sie jetzt beinahe ineinander verkeilt, Brust gegen Brust, dort standen. Sowohl unter Sesshoumarus Pfoten als auch unter den Klauen dieser Drachenfrau waren diverse bis eben dort stehende Drachen verschwunden. Inuyasha runzelte die Stirn. Sesshoumaru durfte hier Drachen zertrampeln und er sich nicht mal gegen Lecken wehren? "Ach, ich muss mit meiner Tochter dringend über ihre Spielgewohnheiten sprechen", Ryujin schüttelte leicht den Kopf. Kinder! "Hey, Hundejunge...", der Drachenkönig stieß Inuyasha unsanft in die Seite.
 

"Sesshoumaru.... Du bist hier weil Du zufällig auf der Suche nach jemandem namens Hikari bist?" Toyo gab sich Mühe in dieser engen Lage noch deutlich, aber sehr leise mit Sesshoumaru zu sprechen. In ihren wahren Gestalten war dies ohnehin umständlich. Da ihr Vater jedoch mit Sesshoumarus kleinem Bruder beschäftigt war und Hoori keine derartige Gestalt wie sie beide annehmen konnte, war es so sicher Informationen weiter zu geben. "Du weißt, wo er ist?" fragte Sesshoumaru skeptisch. "Natürlich, wer, glaubst Du, hat Dich gefunden und hier her gelotst?" Toyo zwinkerte Sesshoumaru zu und packte eine seiner Pfoten mit ihrer. "Du weißt schon, dass wir hier auf ein paar Deiner Drachen stehen?" fügte Sesshoumaru unbeeindruckt hinzu. "Und?" begegnete ihm die Drachenprinzessin. Für Außenstehende muss das ein seltsames Schauspiel sein, nahm sie an und teilte dies auch Sesshoumaru mit, der freilich keine Reaktion zeigte und mehr auf darauf wartet wo Hikari nun ist.
 

"Jetzt reicht ES!!!" riefen Inuyasha und Ryujin beinahe im Chor. Der Beleidigungen waren genug gewechselt. Jetzt müssten Taten zeigen, wer hier Recht hat und wer nicht. In dem Augenblick als die beiden gerade beginnen wollten, sich die Köpfe einzuschlagen, donnerten jedoch förmlich zwei Explosionen direkt zu beiden Seiten. Der buchstäblich zu Staub zermalmte Marmor des Hallenbodens bedeckte sowohl Inuyasha als auch Ryujin, welche nun beinahe ganz weiß aussahen. Beide sahen sich um. Zur einen Seite hatte eine riesige Hundepfote mit silbernem Fell den Marmor zertrümmert und auf der andere Seite die Klauen eines Drachen diesen wie Papier zerfetzt. Sekundenbruchteile später standen Sesshoumaru und Toyo-tama wieder in ihrem menschlichen Formen hinter ihrem jeweiligen Angehörigen. Inuyasha rieselte weißer Marmorstaub aus förmlich jeder Ritze seines Gewandes und den Haaren. Er blickte verdattert zu seinem Bruder. In seinen Augen sah er einen wohl bekannten Ausdruck. Dieser musste etwas erfahren haben und wollte die Sache hier einfach nur beenden.
 

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Was soll ich noch sagen? Inuyasha treibt es mal wieder auf die Spitze und hat dabei nicht mal Tessaiga unter Kontrolle. Die Drachenprinzessin ist auch noch da. Wo soll das nur Enden?^^ Ich hoffe, Euch gefällt es und ihr hinterlast und einen Kommi :). Für alle die nicht genug bekommen können geht es bald weiter mit dem Kapitel "aufgespürt und ausgetrieben". Viel Spaß beim Lesen :)...
 

Sesshoumaru-sama & Hotepneith

bye

aufgespürt und ausgetrieben

Bei Schloss der Drachen Ryûgû:
 

"Ryujin-sama, ich denke es wird Zeit, daß ich und mein Bruder jetzt gehen", sprach Sesshoumaru kühl. Der Herr der Drachen nickte nur leicht, und blickte Inuyasha eindeutig an. Dieser versuchte ebenso entschlossen zu wirken. Sobald er Tessaiga wieder normal verwenden könnte, könnte Ryujin ruhig kommen. Sesshoumaru legte Inuyasha die linke Hand auf die Schulter und drehte in, zusammen mit sich, zum Gehen um. "Sess-chan - soll ich Dir diesmal nicht wieder einen Zopf flechten?" Sesshoumaru mußte bei diesen Worten Toyo-tamas tief Luft holen, ging aber unbeeindruckt weiter. Inuyasha folgte ihm sofort, jedoch mit einem sichtbar schadenfrohen Grinsen auf dem Gesicht. Es war irgendwo auch lustig bei Leuten zu sein, die Sesshoumaru schon lange kannte, und die eine oder andere lustige Information parat hatten.

Keine zwei Minuten später hatten die beiden Brüder diese gewaltige Vorhalle aus Marmor verlassen. Direkt nach dem Ausgang wandte Sesshoumaru sich nach rechts, anstatt geradeaus weiter zum nächsten Portal zu gehen. "Äh... Du weist schon, daß wir eigentlich geradeaus müssen, Bruderherz?" scherzte Inuyasha. Er versuchte immer noch, sich seinen Bruder mit einem geflochtenen Zopf vorzustellen. Damals mußte er in der gleichen Lage gewesen wie er heute. Vater durfte sich doch einiges erlauben und Sesshoumaru mußte alles über sich ergehen lassen. Inuyasha hätte glatt sein Kimono aus Feuerrattenhaar geopfert, um diese Situation damals sehen zu können.
 

Sesshoumaru knurrte leise. Hatte Inuyasha nun seinen Kopf doch nicht zum Denken, sondern alleine, das es ihm nicht in den Hals regnete? Es half nichts. Wieder dachte Sesshoumaru an Myoga und dessen Versäumnisse. Großspurig hatte er versichert sich um alles zu kümmern, damit der neue Anführer der Hundedämonen genug Zeit hatte mit dieser Position, und was noch alles hinzukam, firm zu werden. Vielleicht ein Fehler. "Toyo-Tama hat mir gesagt, daß Hikari sich in einem Seitenflügel des Schlosses versteckt, um seine Kräfte zu sammeln. Wenn wir hier weiter gehen, dann kommen wir gleich dort hin...", erklärte Sesshoumaru. Inuyasha murmelte unterdessen etwas: "Der Kerl gehört mir!!" Noch während Sesshoumaru über Inuyashas Worten fast geschmunzelt hätte, näherten sie sich dem Schlossflügel, den die Drachenprinzessin beschrieben hatte. Sesshoumaru konnte bereits wieder eine vertraute Energie spüren - Hikari. Es war unwahrscheinlich, daß Hikari sie bereits wahrnehmen konnte. Hier waren vielen Drachen und alle hatten Youki. Ihr eigenes würde nicht auffallen, bis es zu spät wäre und Tensaiga versteckte den Teil, den Hikari sicher aus der Menge an Youki herausspüren könnte.
 

Langsam näherten sich die Brüder. "Was machen wir jetzt, Sesshoumaru?" fragte der jüngere Bruder und erntete dafür nur ein deutlich erkennbares Kopfschütteln. Aber Inuyasha konnte es offenbar nicht mehr aushalten und preschte nun einfach vor - stellte sich vor den Eingang des Seitenflügels: "Komm raus, Du feiges Schwein, und stell Dich!!!!!!!!" Ohne nachzudenken fasste Inuyasha wieder den Griff seines Schwertes und bekam prompt die Quittung dafür. Im Schloß vernahm ein sichtlich überraschter Hikari diese Worte von draußen und eilte sogleich an ein Fenster. Wie konnte das nur sein? Wie hatte dieser Hanyou ihn hier gefunden? Und war sein älterer Bruder Sesshoumaru auch dort? Hatte Hoori ihn verraten? Unmöglich. Er war jemand von Ehre und würde so etwas nie tun. Mit Argwohn erblickte Hikari Inuyasha und etwas dahinter stehend Sesshoumaru. Was hatten die beiden vor? Bis eben hatte er keine Ahnung, daß die beiden hier waren. Sie hätten sich viel weiter anschleichen können. Wieso machten sie so auf sich aufmerksam? Sie mußten einen Plan haben. Hikari schlug wütend gegen die Schlossmauer, welche teilweise nachgab. Schon wieder würde er den Rückzug antreten müssen. Die Söhne Inutaishos hatten sicher eine Taktik und diese wollte er keineswegs aufgehen lassen.
 

"Inuyasha!!" rief Sesshoumaru harsch und hätte nicht übel Lust verspürt, seine Klauen in dem vorlauten und ungeduldigen Hanyou zu versenken. Wie konnte man nur so dumm sein!? Beinahe im selben Moment zuckte ein heller Blitz aus einem der Fenster des Schlossflügels und streckte sich zum Ausgang aus dem Reich des Drachenkönigs. "Was...?" wollte Inuyasha zur Frage ansetzen, als er bereits den einen Arm seines Bruders spürte, wie dieser ihn unter den Schultern packte und ziemlich unsanft hochhob. Sesshoumaru war reichlich in Rage geraten. Erst diese Sitten hier, dann Toyo-Tamas Spielereien, jetzt Inuyashas ungestüme Art - dies sollte nun alles vergeblich gewesen sein? Nein. Er würde diesen Hikari nicht noch einmal entkommen lassen. Inuyasha konnte durchaus spüren, daß sein Bruder gerade nicht die beste Laune hatte. Eine weiße Aura bildete sich um beide herum. Inuyasha hatte dies schon mehrere Male gesehen. Sesshoumaru wollte sich in Energie verwandeln, um Hikari schnell zu folgen. Im Grunde wollte er Sesshoumaru schon mehrere Male fragen, ob er dies nicht auch lernen könnte. Es war durchaus eine schnelle und komfortable Art zu reisen.
 

Plötzlich zuckten gelbliche Blitze durch die ansonsten helle weiße Aura. Das hatte Inuyasha noch nie zuvor gesehen und Sesshoumaru selbst schien mit den Gedanken gerade ganz wo anders zu sein. Einige dieser kleinen Blitze trafen nun auch Inuyasha und dies fühlte sich nicht gerade angenehm an - zumal Sesshoumaru ihn bereits unangenehm fest im Griff hielt. Jeder dieser kleinen Blitze fühlte sich wie ein Stich mit einer glühenden Nadel an. Auch das Feuerrattenhaar konnte dagegen wohl kaum schützen. Was ging hier vor? Sesshoumaru bemerkte durchaus ebenfalls eine Veränderung. Zu seinem eigenen Erstaunen begann auch das Schwert Kusanagi etwas zu leuchten. Er kannte es von Tensaiga, wenn dieses etwas mitteilen wollte, aber Kusanagi pulsierte nicht. Worauf reagierte es also? Im Grunde war es egal. Jetzt mußten sie Hikari folgen. Sesshoumaru wollte, wie er es schon tausende Male gemacht hatte, starten, doch diesmal war etwas anders. Es bildete sich keine Sphäre, aber irgendetwas geschah. Sowohl die Silhouette von Inuyasha als auch Sesshoumaru lösten sich auf und wie bei Hikari schoß von diesem Punkt ein heller Blitz ebenfalls in Richtung des Ausgangs aus dem Drachenreich.
 

Beide Blitze sausten fast gleichseitig aus dem Portal zur normalen Welt am Meer. Obwohl Hikari etwas früher war, hatte der zweite Blitz in bereits eingeholt und beide wanden sich nun umeinander. "Was ist das?" schrie ein kleiner Fuchsdämon. "Bleibt zurück!" rief Miroku unvermittelt allen anderen zu. Eben waren Kagome, Miroku, Sango, Rin, Shippou, Jaken und Myoga hier angekommen. Glücklicherweise lagen viele kleine Dörfer auf dem Weg hier her und einigen Dorfbewohnern waren zwei seltsame Gestallten mit silbern langen Haaren nicht entgangen. Warum auch immer, diesmal schienen Inuyasha und Sesshoumaru nicht die Menschendörfer gerne zu meiden, sondern marschierten durch einige einfach stur hindurch - zum Leidwesen vieler Menschen, die sich aus Furcht auch jetzt noch in ihren Hütten verbarrikadierten. Ob diese einem Pfad folgten? Beide wichen bestimmt nicht ohne Grund von ihren alten Gewohnheiten ab, sinnierte Kagome ganz im Gedanken, ehe sie Mirokus Worte plötzlich vernahm. "Hui, was ist denn das?" fragte das kleine schwarzhaarige Mädchen nun den kleinen grünen Youkai. Jaken wußte leider auch keine Antwort und entschied sich einfach nichts zu sagen. Niemand sollte denken, er würde es nicht wissen. Rin sah den beiden Blitzen, eine andere Bezeichnung fiel ihr nicht ein, gespannt und fasziniert zu. Einer der beiden war länger und schien auch sonst heller zu sein. Sie erinnerte sich nur noch schemenhaft an ihre Eltern, aber diese hatten ihr immer gesagt, daß man Gewittern, wenn es blitzt und donnert, immer sicheren Unterschlupf suchen mußte. Wer vom Blitz getroffen wurde, er überlebte nicht. Sie wußte nicht warum - irgendwie konnte sie jedoch spüren, daß von diesem größeren Blitz keine Gefahr ausgehen würde.
 

Genau in diesem Moment wanden sich erneut die Spitzen der beiden Blitze umeinander und fuhren beide in einem irrwitzig schnellen Tempo zu Boden - gerade auf die Gruppe zu. Unmittelbar vor dem Aufschlag änderte sich jedoch erneut die Richtung und gut fünfhundert Meter entfernt schlugen beide Blitze mit einem gewaltigen Donnerschlag ein. Die enorme Staubwolke, welche beim Einschlag entstanden war, senkte sich langsam wieder und drei Formen waren zu erkennen. Auf der einen Seite stand ein grimmig und zugleich fragend aussehender Hikari. Auf der anderen Seite hielten Sesshoumaru, der mittlerweile das Schwert Kusanagi gezogen in der rechten Hand hatte, und ein ziemlich verkohlt erscheinender Inuyasha.

"Du.... Du.... Du...... Riesenhundeidiot!!!" keuchte Inuyasha in Richtung seines großen Bruders. Er war von Kopf bis Fuß schwarz, als hätte er sich in der Kohle eines Lagefeuers gewälzt. Sein ganzer Körper tat ihm weh und er mußte etwas husten. Was immer eben geschehen war - mit Sicherheit war Sesshoumaru daran schuld. Vor wenigen Sekunden standen sie noch am Drachenpalast und jetzt standen sie hier. Sesshoumaru ungerührt und offenbar unbeschadet wie immer gegenüber Hikari und er selbst fühlte sich wie ein Grillhähnchen - konnte kaum stehen.
 

Sesshoumaru hatte die Worte Inuyasha wohl vernommen, hatte aber gerade nicht Zeit darauf zu reagieren. Zudem wußte er selbst nicht, was eben geschehen war. Die Verwandlung war nicht wie sonst abgelaufen. Obwohl Kusanagi mittlerweile nicht mehr leuchtete, schien Tensaiga ebenfalls reagiert zu haben. Das gesamte Schwert gab Hitze ab. "Was oder wer bist du?" fauchte ein kaum zwanzig Schritte entfernt stehender Hikari nun. Schon am Schrein der Sonnengöttin hatte er göttliche Energie bei diesem Dämon bemerkt. Etwas, was eigentlich unmöglich sein sollte. Amaterasu hatte nicht eingegriffen, weil die nie eingriff, wenn göttliche Macht sich gegenseitig bekämpfte. Wer ist die Mutter dieses Hundedämons, fragte sich Hikari immer wieder still. Und wieso verfolgte er ihn, wo dieser Naraku doch auch erzählte, daß die beiden Söhne Inutaishos nie zusammenarbeitet, sondern sich viel mehr gegenseitig bekämpften? Naraku!!! Dieser niederträchtige Dämon war noch nicht aus dem Schneider. Sesshoumaru hatte keine Intentionen, noch weiter mit diesem Hikari zu spielen oder seine nichtigen Fragen zu beantworten und hielt das von seiner Mutter geliehene Schwert quer vor sich. "Pah!! Bist Du zu schwach, um ohne das legendäre Kusanagi zu kämpfen? Du hast es ohnehin nicht mehr lange! Wenn ich Amaterasu sage, daß Du ihr Schwert hast, dann lebst Du absolut nur noch kurz - Sohn eines Dämons und einer Schmalspurgöttin!!!"
 

"Hmph", war die einzige äußerliche Reaktion von Sesshoumaru. Im Gedanken fragte er sich, ob er nicht einfach seiner Mutter sagen sollte, daß sie eben Schmalspurgöttin genannt wurde und ihr diesen Abschaum zu überlassen. Das war jedoch keine ernstliche Option. Niemals würde er dulden, daß jemand anders den Dreck aus dem Weg räumte, der sich mit ihm angelegt hatte. Gerade als Inuyasha sich aufgerappelt hatte, warf Sesshoumaru diesem unvermittelt Kusanagi in die Arme. Nicht gerade sanft, so daß Inuyasha beinahe hinterrücks umfiel. "HEY!!!! Was soll das? Und was soll ich damit?" Das waren berechtigte Fragen, konstatierte Inuyasha. Erst wurde er von Drachinnen an den Ohren geleckt, halb gegrillt und jetzt auch noch mit einem Schwert beworfen. Bruder hin, Bruder her, aber das würde ein Nachspiel haben. "Mach dich nützlich und halte das Schwert" - wäre Hikari nicht da gewesen wäre Inuyasha seinem Bruder dafür bestimmt an die Gurgel gesprungen. "Inuyasha!!!!!" ertönte plötzlich eine Stimme aus einem nahen Hain. Das konnte nicht sein, oder? Kurz vor der ebenso unbequemen Landung, wie auch der Rest des Fluges war, hatte Inuyasha sich eingebildet Kagome und die anderen gesehen, gerochen oder irgendwie anders gespürt zu haben. Hatten ihm seine Sinne doch keinen Streich gespielt? "Kagome! Bleib zurück", rief Inuyasha beinahe automatisch der nun auf ihn zulaufenden Kagome zu und ebenso automatisch lief das Mädchen aus der Neuzeit einfach unbeeindruckt weiter.
 

In leicht hektischer Panik sprang der Halbdämon ihr entgegen, zumal er auch seine anderen Freunde bemerkte: "Bleib bloß weg! Das wird gleich heftig. Ich habe die beiden schon im Schrein der Sonnengöttin gegeneinander kämpfen gesehen und war froh, hinter ihr zu sitzen.Und da haben sie sicher nicht alles gezeigt." "Du siehst ja aus", konstatierte Kagome: "Bist du verletzt?" "Nicht sehr, was aber sicher nicht das Verdienst dieses Trottels ist." Er nickte zu Sesshoumaru: "Dieser Hikari hat sich da im Drachenschloss in Energie verwandelt und ist getürmt. Er musste natürlich hinterher, schnappt sich mich und ich krieg die Energie voll ab, musste mich mit verwandeln. Ich weiß nur nicht, warum das so wehgetan hat." Etwas leiser ergänzte er: "Ich dachte immer, ich könnte das auch mal lernen, mich so zu verwandeln.""Ich denke, das kann ich dir erklären, Inuyasha." Miroku blickte seitwärts, wo Sesshoumaru gerade langsam Tensaiga zog. "Wenn sich dein Bruder gewöhnlich verwandelt, ist seine Erscheinungsform die eines jeden Dämonen. Reines Youki. Vermutlich tut dir das nicht weh, du hast es ja auch. Aber so, wie Tensaiga da leuchtet, hat sich das Siegel gelockert oder irgendetwas anderes ist passiert. Und das heißt, er verwandelte sich in seine andere Erscheinungsform. Du hattest wohl das zweifelhafte Vergnügen in einem Teil reiner Sonnenenergie zu reisen. Reines Genki und das der stärksten Kategorie." "Aber wieso hat er dir Kusanagi gegeben?" erkundigte sich Sango: "Ich dachte, er hat das Schwert extra ausgeliehen bekommen um gegen Hikari bestehen zu können." "Keh!" machte Inuyasha: "Glaubst du vielleicht, er sagt mir mal was?" "Sesshoumaru-sama weiß stets, was er tut." Mit dieser Bemerkung tat Jaken kund, dass er und Rin ebenfalls hier angekommen waren. Die beiden blieben bei Inuyashas Gruppe stehen, da sie annahmen, das sei eine gebührende Sicherheitsentfernung zu dem bevorstehenden Kampf.
 

Hikari musterte seinen Gegner ebenso etwas irritiert. Zum einen war da diese merkwürdig bekannte Aura, zum anderen diese hartnäckige Verfolgung. Und zu allem Überfluss hatte der Hundetrottel jetzt auch noch Kusanagi weggegeben. Nun, wie der Vater, so der Sohn. Er hob etwas die Hand, mit dem Schwert, das er im letzten Moment noch aus dem Drachenschloss mitgehen hatte lassen. Ein gewöhnliches Schwert, ohne besondere Fähigkeiten, aber es mochte ganz nützlich sein. Zum Glück hatten Drachen in Punkto Innenarchitektur einen sehr eigenen Geschmack. "Du bist schon ein sehr seltsamer Typ", stellte er fest: "Hundedämon. Du stiehlst Kusanagi und dann benutzt du es nicht? Kannst du es etwa gar nicht benutzen?" "Ich habe es im Gegensatz zu dir nicht nötig, Schwerter zu stehlen", kam die kalte Antwort: "Aber ich will das Dunkel deiner Unwissenheit ein wenig erleuchten. Ich nutze Kusanagi nicht, aus zwei Gründen. Erstens: es ist ein Drachenschwert und Ryujin bat mich, es gegen keinen Drachen oder einen Gastfreund der Drachen zu richten. Ich gab ihm mein Wort." Und damit deinen größten Vorteil aus der Hand, dachte Hikari. Dieser Hundeclan war schon mehr als seltsam. Eigentlich geradezu grotesk. Wie schaffte man es mit solch verqueren Ehrvorstellungen zu überleben, und auch noch an der Macht zu bleiben? Ruhig fuhr Sesshoumaru fort: "Und du solltest eigentlich wissen, dass dich mein Vater einst mit diesem Schwert Tensaiga besiegte." "Das war reiner Zufall, dass dein Alter Herr da mal einen derartigen Bann hinbekam. Und es war sehr knapp. Ich hätte ihn fast besiegt." "Fast." Sesshoumaru hob die Klinge schräg vor sich, bereit zum Angriff und zur Verteidigung. Hikari folgte diesem Beispiel, meinte aber: "Da du heute deinen redseligen Tag hast..Kann es sein, dass wir Halbbrüder sind?" "Ich bin sicher nicht dein Halbbruder!" schrie Inuyasha von der Seite prompt: "Das wäre ja noch schöner. - Äh, wieso eigentlich noch einen Halbbruder?" "Hundeverstand und Menschenblut.eine vernichtende Mischung." Hikari warf kurz einen Blick seitwärts: "Nein, wir zwei sind sicher nicht miteinander verwandt." Er wandte sich wieder seinem Gegner zu: "Aber du.ich habe da im Schrein eine seltsam vertraute Regung in deinem Genki gespürt. Nicht, dass mich das daran hindern würde, dich zu töten. War deine Mutter auch Kono-hana?" "Nein." Interessant, dachte Sesshoumaru. Er hat die Aura erkannt, kann es aber nicht einordnen. Er ist sicher nicht dumm. Nun, dumm genug, etwas mit mir anzufangen. Und sich auf Naraku zu verlassen. Das war sicher keine Heldentat: "Du willst mich töten.Interessant." "Das verschafft mir einen Vorteil, nicht wahr? Ich kann dich töten...du mich nur bannen." "Du irrst dich. Ich werde dich nicht bannen, Hikari. Das letzte Mal waren meine Eltern so freundlich. Ich bin nicht freundlich."
 

"Sesshoumaru-sama IST freundlich!" protestierte Rin leise gegenüber den anderen Zuschauern. Außer ihr war zwar keiner dieser Ansicht, aber alle schwiegen, zu interessiert, was da gleich ablaufen sollte. Zwei Halbgötter hatten sie noch nie gegeneinander antreten sehen.
 

Hikari hatte den Satz ein wenig verwundert gehört: "Deine Eltern? Ich habe nur gegen deinen Vater gekämpft." "Ich weiß." Nun gut, dachte der Sohn der Frühlingsgöttin: Irgendwie drehen alle durch, die Hundeblut haben. Inutaisho hat damals plötzlich sekundenlang die Sonne angeträumt, statt sich richtig mit mir zu schlagen. Sein Blut muss seinen Söhnen ganz schön zu schaffen machen. "Sesshoumaru, warum willst du überhaupt gegen mich kämpfen? Dein Leben aus Spiel setzen?" "In einem Kampf gegen dich?" Oh bitte, dachte Sesshoumaru, das meint er doch nicht wirklich. Hikari wiederholte: "Warum willst du gegen mich kämpfen? Wir sind beide zur Hälfte Götter. Warum warst du schon im Schrein so gegen mich?" "Du stiehlst ein Schwert aus dem Fangzahn meines Vaters und wunderst dich?" "Ich verstehe. Familienstolz? Wie ungemein primitiv." "Lös gefälligst diesen Bann!" schrie Inuyasha: "Das war die Unverschämtheit pur!" "Wie dein kleiner Bruder gerade beweist. - Oh, kannst du etwa dein Schwert nicht anfassen, Hundebaby?" Inuyasha wollte fast schon nach Tessaiga greifen, aber inzwischen wusste er nur zu gut, was dann passierte. So schwenkte er stattdessen Kusanagi: "Pass bloß auf, was du da sagst:" "Lass das!" Sesshoumaru warf einen raschen Blick seitwärts: "Du kannst Kusanagi weder aktivieren noch damit umgehen." Er wollte sich nicht vorstellen, was hier los wäre, würde es dieser Halbdämon aus irgendeinem Grund schaffen, das Schwert zu aktivieren. Er könnte es nie beherrschen. Nun, Kusanagi konnte von Dämonen nicht geführt werden, das hatte sein Vater auch nicht geschafft, aber wer wusste schon, wie das mit der menschlichen Seite war. In jedem Fall war jetzt endgültig genug geredet worden. Und er verspürte nicht die mindeste Lust, hier noch mehr Zeit mit diesem Hikari zu vertrödeln. Dieser hatte ihn wirklich schon genug Tage gekostet. So hob er Tensaiga etwas, konzentrierte das Youki in ihm auf das Schwert, suchte den Weg in die Dunkelheit. "Hikari!"
 

Der wandte sich ihm sofort mit voller Aufmerksamkeit zu. Er konnte die Dämonenenergie spüren. Dieser Sesshoumaru war wirklich stark. Aber was hatte er vor? Das sah nach keinem Kampf Klinge auf Klinge aus. Irgendsoein Trick, wie ihn auch Tessaiga oder Kusanagi hatten? Aus der Entfernung zu zuschlagen? Nun, dass hatte Inutaisho damals mit Sou'unga auch gegen ihn versucht. Aber das klappte nicht. Nicht mit ihm, Hikari, dem stärksten aller Halbgötter. Sesshoumaru ließ die Klinge Tensaigas einen Halbkreis schlagen.

Rings um Hikari entstand etwas, das wie eine schwarze Mondsichel aussah. Der Halbgott spürte irritiert, wie etwas an ihm zu zerren schien, einen Sog, dem er instinktiv Widerstand leistete. Er brauchte allerdings fast seine gesamte Genki, um gerade stehen zu bleiben. Verdammt, was war denn das für ein Angriff? Es war fast, als habe der Schlag des Schwertes einen Pfad gebahnt, irgendwohin, in eine andere Welt. Aber das war unmöglich. Kein Schwert von dieser Welt konnte das. Kein lebendiges Wesen kannte die Wege zwischen der einen und der anderen Welt, dem Diesseits und dem Jenseits. Er riss sein Schwert empor, als er bemerkte, dass Sesshoumaru auf ihn zukam.
 

Dieser hatte zu seinem Bedauern gemerkt, dass das so nicht ging. Er konnte den Pfad der Dunkelheit zwar öffnen, aber seine gesamte Dämonenenergie reichte nicht aus, um Hikari dahin zu schicken. Also müsste man das konservativ machen, sich einen reinen Schwertkampf liefern, um diesen lästigen Frühlingsgöttinensohn zu ermüden. Dann würde er es noch einmal mit dem Pfad der Dunkelheit versuchen.
 

"Was war denn das für eine Attacke?" erkundigte sich Kagome bei Inuyasha: "Das sah ja ganz seltsam aus." "Das war auch seltsam", antwortete Miroku: "Ich spürte für einen Moment, wie es mir richtig kalt über den Rücken lief, als stünde ich am Rand meines Grabes." "Der Pfad der Dunkelheit", sagte Jaken. Und da ihn alle anstarrten: "Sesshoumaru-sama kann so den Weg für eine Seele ins Jenseits sofort öffnen. Ohne denjenigen direkt zu töten." "Na, wie nennst du es, wenn man eine Seele ins Jenseits schickt?" fragte Kagome prompt: "Aber das ist ja direkt eine unheimliche Technik." "Sesshoumaru-sama ist toll, nicht?" Rin strahlte über das gesamte Gesicht. "Keh!" machte Inuyasha, die anderen sparten sich ihre Antwort lieber. Aber der Halbdämon sah zu Jaken: "Wie wehrt man sich dagegen?" "Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass sogar Sesshoumaru-sama diese Technik sehr vorsichtig einsetzt." Das war schon mal eine gute Nachricht, dachten die Menschen unwillkürlich. Inuyasha starrte zu den beiden Kämpfenden. Was konnte dieser Idiot denn eigentlich noch alles? Das wurde langsam ja mehr als lästig. Obwohl..man konnte es auch positiv sehen. Immerhin war man der einzige lebende Verwandte. Oder besser: der einzige Verwandte auf Erden.
 

Im Sonnentempel:
 

Amaterasu schüttelte leicht den Kopf: "Ich fasse es nicht. Er gibt Kusanagi aus der Hand." "Du hast ihn doch gehört, er hat den Drachen versprochen, es nicht gegen Hikari einzusetzen." Inutaisho nickte leicht: "Und man muss sein Wort doch halten." "Ehrenhafte Dämonen, ich erinnere mich." Sie lächelte unwillkürlich den neben ihr Stehenden an: " Aber Tensaiga, so stark es ist.der Pfad der Dunkelheit hat gegen Hikari nicht gewirkt. Jetzt kämpfen sie fast wie Menschen." "Irre ich mich, oder höre ich da gewisse Sorge?" "Ich bin seine Mutter." "Dann hab ein wenig Vertrauen in deinen, in unseren Sohn." "Sollte ich wohl haben." Sie seufzte etwas. "Oh, Amaterasu-chan, was war vorhin eigentlich los? Als er Energieform annahm, wurde er zu einem reinen Gott. Und der arme Inuyasha musste es ausbaden." "Tensaigas Siegel wurde zumindest zu einem Großteil deaktiviert." "Macht das Schwert denn alles allein? Das könnte ihn doch noch in ernste Schwierigkeiten bringen." "Nein. Aber das ist das Siegel von meinem Vater, Izanagi, dem Herrn des Jenseits. Er meinte wohl, er müsse seinem Enkel im Kampf gegen einen anderen Halbgott alle Optionen eröffnen." "Ist Hikari nicht auch sein Enkel?" "Nein.. Urur.also, weiter entfernt." Die Sonnengöttin hob leicht die Hand: "Aber weder er noch ich greifen gewöhnlich in solche Streitigkeiten ein. In diesem Fall dachte er wohl, wenn ein Halbgott seine volle Genki einsetzen kann und einer nicht, wäre das unfair." "Dann kann Sesshoumaru also im Augenblick auch auf die göttliche Energie zugreifen? Aber ich dachte, wir hätten gesagt, dass das gefährlich ist, sich vielleicht gegenseitig aufhebt." "Ja, wenn er das will. Aber im Moment scheint er es noch nicht bemerkt zu haben. Und ob es noch gefährlich ist - ich muss meinem Vater da wohl vertrauen. Er scheint angenommen zu haben, dass Sesshoumaru inzwischen stark genug ist, mit beiden Seiten umgehen zu können."
 

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Es geht schwer auf das Finale zu, wie ihr bei diesem Kapitel sicherlich bemerkt habt. Auch Amaterasu und Inutaisho sind wieder mit von der Partie. Wir würden uns freuen, wenn ihr uns Eure Meinung, in Form eines Kommis, hinterlassen würdet und wir Euch auch im nächsten und vorletzten Kapitels "Tensaigas Kampf" wieder sehen. Viel Spaß beim Lesen :)...
 

Sesshoumaru-sama & Hotepneith

bye

Tensaigas Kampf

Unweit des Drachenschlosses:
 

Sesshoumaru sprang zurück. Er hatte Myogas Bericht über den Kampf zwischen seinem Vater und diesem Hikari gehört, aber sich nicht vorstellen können, wie deprimierend das war. Immerhin hatte dieser Halbgott jetzt noch ein Schwert in der Hand. Gegen Vater und dazu Sou'unga hatte er ja nicht einmal das gehabt. Und man fand das schon leicht enervierend, wenn ein waffentechnisch unterlegener Gegner einfach alle Angriffe blocken konnte.
 

Vielleicht sollte er seine Taktik ändern. Er hatte bislang als Dämon gekämpft, sein Youki eingesetzt. Ganz sicher hatte Vater dies auch getan. Und vielleicht war genau das der Fehler. Er hatte zwar durch Tensaiga und dessen Siegel nur sehr wenig Zugriff auf Genki, aber er hatte es trotz des Bannes immerhin geschafft, sich den Arm nachwachsen zu lassen. Und er hatte diesen Feuerstoss hinbekommen. Wenn er das wieder so machen würde? Diesmal gegen Hikari gerichtet? Dann könnte dieser scheinbar so unverwundbare Gegner doch einmal eine Verletzung davontragen. Gegen die Energie seiner Mutter kam der sicher nicht an, sei sie auch noch so verdünnt. So behielt er Tensaiga zwar in der Rechten, suchte aber im Sprung zurück bereits die Quelle, aus der sein Genki floss.
 

Hikari bemerkte ein wenig verwirrt, dass sein Gegner den Schwertkampf abbrach. Wollte er etwa aufgeben? Aber sich das von einem der sturen Hunde vorzustellen...da versagte seine Phantasie. Dieser Hundedämon mit Götterblut musste etwas anderes vorhaben. Warum senkte er die Rechte mit dem Schwert und hob die Linke? Genki! Er bemerkte es erst, als eine Art Stoßwelle auf ihn zuschoss. Hm, dachte Hikari. Genki eines Halbgottes gegen mich? Interessanter Versuch. Er griff zu seiner eigenen Götterenergie, um seinen Schutzbann aufzubauen. An diesem hatte sich noch jeder seiner Gegner die Zähne ausgebissen, er jeden Angriff einfach abgeblockt. Der Feuerstoß prallte gegen den Schutzschirm. Ein Licht entstand, so grell aufleuchtend, dass jeder, der es sah, geblendet die Augen schloss. Sesshoumaru war wohl der erste, der wieder etwas erkennen konnte und blickte zu seinem Gegner. Hikari saß am Boden, war aber soweit unverletzt. Ärgerlich. Der Kerl war wirklich stark in seiner Götterenergie. Oder er konnte sie besser einsetzen. Immerhin war seine, Sesshoumarus, Möglichkeit, überhaupt auf Genki zuzugreifen durch Tensaiga mehr als begrenzt. Und er hatte so gut wie nie damit üben können, während dieser Hikari sicher vollen Zugriff auf alles hatte - und gewiss sein Leben lang damit das Umgehen geschult hatte. Nun ja, für einen ersten Versuch mit der Energie der Sonnengöttin war es nicht übel, aber es hatte eben nicht gereicht. Vielleicht sollte er es einfach noch einmal probieren.
 

Hikari sprang auf, keuchend vor Anstrengung. Das war knapp gewesen. Dieser Kerl verfügte anscheinend auch von der Seite seiner Mutter her über ein ganz schön großes Potential. Er hätte nicht gedacht, dass man von einer einfachen Feld- Wald- und Wiesengöttin solch eine Menge Genki erben könnte. Schön, er war nicht darauf gefasst gewesen, das hatte ihn diesmal umgehauen. Aber nun war er vorgewarnt. Und jetzt würde er diesem Halbhund einmal zeigen, wie der mächtigste Halbgott der Welt so einen Angriff tat.
 

Beide hoben die freien Hände und schossen erneut Stahlen aus Genki ab, hell aufleuchtend und rasend schnell. In der Mitte zwischen den Duellanten trafen sich die Strahlen. Funken sprühten, als beide sich bemühten, die Energie des jeweils anderen zurückzudrängen, dessen Genki auszuschalten. Ein Kräftemessen hatte begonnen, das so noch keiner der Zuschauer je erlebt hatte.
 

"Sie sind gleich stark!" sagte Miroku: "Das geht nicht hin oder her..." "Ich wusste doch, dass auch Sesshoumaru mal was vermasselt", dachte Inuyasha: "Aber dieser Hikari ist stark. Und dieser dämlichen Witz mit meinem Tessaiga...." Das führte zum nächsten. Er konnte Tessaiga nicht einsetzen. Falls der Herr Bruder diesen Kampf verlor, müsste er doch irgendetwas unternehmen, um Hikari zwingen zu können, den Bann von Tessaiga zu nehmen, damit er sein eigenes Schwert wieder anfassen konnte. Aber was sollte er nur tun? Für einen Moment starrte der Halbdämon zu den Kämpfenden. Miroku hatte Recht, das sah so aus, als ob beide gleich stark wären. Also müsste er handeln. Aber wie? Und was? Er warf einen Blick auf das Schwert in seiner linken Hand. Kusanagi sollte doch recht stark sein. Schön, Vater hatte es nicht benutzen können, aber der hatte ja auch keine Ahnung von der Windenergie gehabt. ER, Inuyasha, dagegen hatte ja schon lang und breit mit Tessaiga gekämpft. Und Kusanagi war Tessaigas Mutter, Ursprung. Irgendwie müsste das doch gehen. Er hob ein wenig die Hand mit dem Götterschwert, versuchte, die Windenergie zu erfühlen, zu riechen. Einen Versuch war es wert. So schlug er entlang der Linie zu, die er erkannte.

Die Folgen überraschten ihn schon. Eine Welle wie ein Sturm raste seitwärts. Mit einem Aufschrei sprangen Miroku und Sango beiseite, beide gut trainiert genug, um postwendend zu reagieren. Kagome war auf der anderen Seite. Der Wirbel lief knapp an dem entsetzten Jaken vorbei, der nur noch seitwärts blickte, wo Rin stand, die fasziniert dem Kampf zusah, und kein Auge von Sesshoumaru-sama ließ. Der arme Jaken sah sie förmlich schon zerfetzt am Boden liegen, als er einfach umkippte.
 

Hikari und Sesshoumaru unterdrückten beide hastig ihren Angriff, als sie sahen bzw. witterten, dass Kusanagis Wind über die Wiese geschickt worden war. Beide drehten sich zu den Zuschauern, bemerkten, wie bestürzt Inuyasha das Schwert anstarrte, die Windenergie, die Rin von den Füßen riss, aber haarscharf an ihr vorbeirannte.
 

Sesshoumaru zog die Augen zusammen: "Inuyasha!" Mit der Kälte in der Stimme hätte man die gesamte Südsee in Packeis verwandeln können. "Äh...das das wollte ich nicht...Ich denke, Rin ist nichts passiert..." "Noch eine Bewegung mit Kusanagi und ich zeige DIR den Pfad der Dunkelheit." "He, ich.." Inuyasha erkannte gerade noch rechtzeitig, dass die Aussage "ich wollte nur helfen", vermutlich alles andere als eine Beruhigung für seinen großen Bruder darstellte. Immerhin lagen Jaken und Rin regungslos am Boden. So sagte er nur: "Ich habe es ja nicht aktiviert..."
 

Aber auch bloß, weil du das nicht geschafft hast, dachte Sesshoumaru mit innerlichem Seufzen, drehte sich aber wieder zu seinem Gegner hin. Was hatte dieser Mönch behauptet? Sie wären gleich stark? Nun, das stimmte mit Sicherheit nicht. Zu schade, dass er keinen Zugriff zu seinem vollen Genki hatte. Er fühlte nach. Und erkannte plötzlich, dass seine Youkiquelle wieder so zurücktrat, wie im Schrein der Sonnengöttin. Wurde er wieder von seiner dämonischen Seite befreit? Da war das volle Genki eines Gottes, er konnte es deutlich spüren. Hatte er jetzt vollen Zugriff auf die Götterenergie? Aber....er fühlte nach seiner Youkiquelle. Auch diese war da, und als er sich auf sie konzentrierte, verschwand das Genki im Hintergrund. Bedeutete dass, dass er nun aus irgendeinem Grund vollen Zugriff auf sein gesamtes Potenzial hatte? Er dachte nur kurz nach. Mit Youki hatte er nichts erreicht, Genki schien nicht zu genügen. Aber wenn er beides vereinte, dann musste es doch klappen, sich diesen Hikari endgültig vom Hals zu schaffen.
 

Im Sonnentempel:
 

InuTaisho hatte tief Luft geholt, als Inuyasha mit Kusanagi die Windwelle losgeschickt hatte. Er selbst konnte das Schwert nicht nutzen. Wie dann ausgerechnet der Kleine? "Was macht er da?!" "Gute Frage", knurrte die Sonnengöttin: "Wie kann er es wagen, einfach mal mein Schwert auszuprobieren? Wenn er nicht dein Sohn wäre..." "Beruhige dich, Amaterasu-chan. - Ich denke mal, er wollte das so nicht. Vielleicht hat er für einen Moment vergessen, dass er nicht Tessaiga in der Hand hat. Er ist ein wenig impulsiv." Amaterasu wusste, dass man das auch leicht von ihr behaupten konnte und blickte wieder zu ihrem eignen Sohn: "Was hat er denn jetzt vor???" "Was ist? Er scheint sich zu konzentrieren?" "Oh...oh nein. Er hat erkannt, dass er Zugriff auf sein volles Genki hat." "Was ist daran so schlimm? Dann kann er doch diesen Hikari mit links besiegen." "Nein, du dummer Hund. Er ruft gleichzeitig auch sein Youki auf..." Sie klang nicht gerade ruhig. Der Hundefürst verstand das; "Aber es heißt doch immer Genki und Youki hebt sich auf...dann hat er gleich gar keine magischen Kräfte mehr?" "Schlimmer! Wenn er das so durchzieht, wird er sterben." Sie erhob sich: "Das muss ich verhindern." "Nein." - Sie fuhr herum, dass ihre Haare Funken sprühten: "Bist du verrückt? Ich lasse nicht zu, dass unser, dass mein Sohn stirbt! Hat ihm denn keiner gesagt, dass das Selbstmord ist?" "Äh, nein ", bekannte InuTaisho: "Da war ja immer Tensaiga...aber beruhige dich. Er weiß sicher, was er tut. Und ihn jetzt zu unterbrechen.....Beruhige dich. Du weißt, dass er lieber sterben würde, als sich so von dir blamieren zu lassen." Etwas wie ein Lächeln: "Denke dran. Er ist unser, er ist dein Sohn. Vertrau ihm." "Aber wenn das schief geht, wird er aufhören zu existieren. Nicht einmal ins Jenseits kommt er dann..." "Vertrau ihm. Wer, wenn nicht seine Eltern, sollte ihm vertrauen." Die dunkle Stimme klang beruhigend und die Sonnengöttin seufzte ein wenig, setzte sich aber wieder. Hoffentlich hatte InuTaisho Recht. Aber immerhin hatte er lange Jahre mit ihrem Sohn gemeinsam verbracht. Vielleicht kannte er ihn besser.
 

Unweit des Drachenschlosses:
 

Hikari starrte seinen Gegner an. Er konnte nicht glauben, was er da fühlte. Youki und Genki in einem. War dieser Hundehalbgott schon so verzweifelt, dass er all seine magischen Kräfte aufrief? Aber das wäre Blödsinn reinsten Wassers. Jedes magische Wesen wusste, dass sich Youki, die dunkle Dämonenenergie, und Genki, die helle Götterenergie, aufhoben, gerieten sie zusammen. Es war so gesehen sowieso verwunderlich, dass dieser Sesshoumaru bis heute überlebt hatte. Aber was, um der Erde willen trieb er da jetzt? Wollte der etwa lieber Selbstmord begehen, als sich von ihm besiegen zu lassen? Oder wusste er etwa nicht, dass sich die Energien aufheben würden?
 

Sesshoumaru war vorsichtig genug gewesen, beide Energien nur teilweise abzurufen. Er hatte ebenso wie alle anderen davon gehört, dass sich die Kräfte aufheben würden. Aber er wollte gewinnen und es gab keinen Sieg ohne Risiko. Aber als er spürte, wie sich die konträren Energien berührten, schrie er unwillkürlich auf. Es war, als befände er sich plötzlich inmitten eines magischen Sturms und er rang mit den Mächten, die er gerufen hatte. Aber er hatte sie gerufen, sie waren ein Teil von ihm, und so kämpfte er mit ihnen, in dem sicheren Bewusstsein, dass es um sein Leben ging.
 

Hikari hätte ihn in diesem Moment angreifen können, aber er starrte nur fassungslos hin. Die Energie, die da abgestrahlt wurde, faszinierte ihn. Und sie war stark genug, einen Genkiangriff seinerseits zumindest teilweise zu blocken. Überdies war er sicher, dass das das Ende Sesshoumarus war. Eine billige Art, Tensaiga zu gewinnen. Dann müsste er nur noch diesem arroganten Hundebaby Kusanagi abnehmen. Das dürfte auch kein großes Problem darstellen. Dann würde er der Sonnengöttin das gestohlene Schwert zurückbringen. Passte sie dann eine Sekunde lang nicht auf, würde er sie mit Tensaiga bannen. Alles lag klar und einfach vor ihm.
 

"Was treibt denn Sesshoumaru da?" rief Kagome. Die Energie, die von ihm ausging war so groß, dass sich die Menschen und Inuyasha lieber auf den Boden gelegt hatten. "Ich weiß es nicht", sagte Miroku ehrlich: "Ich spüre Genki - und gleichzeitig Youki. Und das ist unmöglich. Eigentlich müsste er tot sein." "Ich weiß nur eins...." Inuyasha schrie es rüber: "Ich wäre ungern jetzt dann an Hikaris Stelle."
 

Sesshoumaru kämpfte gegen die beiden Mächte, gegen die beiden Energien, versuchte, sie unter Kontrolle zu bekommen. Da spürte er, wie Tensaiga in seiner Hand pulsierte. Immer, wenn es das tat, hatte das Schwert einen guten Grund gehabt. So konzentrierte er sich auf die Klinge, zwang die beiden Energien Stück um Stück in das Schwert. Es war, als wickele er zwei verschiedene Bänder um einen Stab: vereint und doch getrennt. Endlich war es vorbei und er atmete tief durch, als er aufblickte. Das war nicht ein Teil der Macht seines Vaters, nicht ein Teil der Macht seiner Mutter. Das hier war seine eigene.
 

Hikari stierte ihn mit offenem Mund an. Was war denn jetzt los? Er spürte die beiden Mächte - und dieser Kerl lebte immer noch? Äußerlich hatte er sich nicht verändert, sah immer noch wie ein Hundedämon in Menschengestalt aus. Aber die Energie, die von ihm ausging, ließ seine Haare flattern. Was zur Hölle war passiert? Und wieso funkelte Tensaiga förmlich?

Sesshoumaru hob die Rechte mit dem Schwert: "Stirb."
 

Zur Überraschung der Zuschauer und Hikaris Entsetzen erschien wieder ein Mond um den Halbgott. Aber diesmal war es keine Sichel, jetzt war es ein Halbmond. Der Sohn der Frühlingsgöttin spürte nur zu deutlich wieder den Sog der anderen Welt und er wusste in diesem Augenblick, dass er dem nichts entgegenzusetzen hatte. Er war verloren.

Nut eines blieb noch: "Wer ist deine Mutter?!" schrie er auf, während er schon spürte, wie seine Seele in die Schatten gerissen wurde. Im letzten bewussten Moment seines irdischen Existenz hörte er noch die Antwort: "Amaterasu." Und er verstand.
 

Das hatte ziemlich viel Kraft kostet, aber dem konnte jetzt unmöglich Rechnung getragen werden. Nicht vor Inuyasha und schon gar nicht vor seinem zusammen gewürfeltem Haufen Menschen. Sesshoumaru gab sich Mühe, kalt wie immer zu wirken, als er den Kampfplatz verließ und auf seinen jüngeren Halbbruder zuging. Inuyasha war sich plötzlich nicht mehr so ganz sicher, wie nun zu reagieren war. In der Vergangenheit hatte es nichts Gutes geheißen, wenn Sesshoumaru auf ihn zugekommen war. Auch jetzt blickte nicht gerade Freundlichkeit oder gar Friedfertigkeit aus seinen Augen. Und Tessaiga war ja... ,Moment', dachte Inuyasha. Wenn dieser Hikari nun auf Nimmerwiedersehen verschwunden war, war dann nicht auch dieser Bann verschwunden, welcher verhinderte, dass er Tessaiga führen konnte? "Versuch es nur.....", sprach Sesshoumaru, während er beinahe bei Inuyasha angelangt war und dem Angesprochenen war nur zu klar, was damit gemeint war. Instinktiv ging Inuyasha einen Schritt nach vorne. um vor Kagome und die anderen zu gelangen. "Inuyasha?" fragte Kagome prompt, bekam aber nur ein mürrisches "Bleib ja zurück" zur Antwort. Jaken hüpfte unterdessen anfeuernd auf und hab: "Geht es diesem unverschämten Kerl, Sesshoumaru-sama. Er hätte mich, Euren treuen Diener beinahe mit dem Schwert umgebracht....."
 

Es blieb keine andere Wahl. Er musste es versuchen und legte die Hand an den Griff. Inuyasha zuckte wieder zusammen, als wieder ein Energiestoß seinen Körper durchfuhr. Diesmal war es jedoch anderes als zuvor. Deutlich konnte er spüren wie diese Aura sich auflöste und das Schwert sich wieder begann zu verwandeln, durch das entfliehende Genki jedoch nicht vollständig verwandelte. Auch sein Arm fühlte sich nicht an, als würde eine Armee Feuerameisen angreifen, sondern andernfalls ein leichtes taubes Gefühl stellte sich ein. Sesshoumaru stand Inuyasha nun gegenüber und musterte diesen skeptisch: "Ich dachte schon, dass es noch eine Restentladung geben würde!" Sesshoumaru schob mit dem linken Arm die halb verwandelte Klinge von Tessaiga zur Seite und holte derweil mit dem rechten aus. Ohne weiteres Nachdenken sprang Inuyasha Gruppe hinter diesem zur Seite, bevor ein schwer getroffener Hanyou durch die nun vorhandene Gasse nach hinten flog und ziemlich abrupt von einem Baum gestoppt wurde. "Hmph", Sesshoumaru blickte erneut skeptisch zu Inuyasha. Ein bisschen mehr Gegenwehr hatte er schon erwartet. Unerwartet sprang jedoch nun dieses Mädchen aus der Neuzeit vor ihn. "Sag mal!!! Was soll das?? Bist Du von allen guten Geistern verlassen - er ist immerhin Dein Bruder und... und... und... ich meine ja nur...", je länger Kagome sprach, desto leiser schien sie zu werden. Vielleicht war es doch keine so gute Idee, Inuyashas Bruder das jetzt an den Kopf zu werden, gestand sie sich heimlich ein. Der rotgekleidete Hanyou lag regungslos an dem Baum. Dieser Schlag musste ziemlich gesessen haben und er tat ihr so Leid. So ein dummer Hund, dachte sie im nächsten Moment. Läge er nicht schon am Boden..... dann......
 

Sesshoumaru kam einen Schritt weiter auf sie zu und hielt die rechte Hand etwas an ihr vorbei und blickte strikt zu dem am Boden liegenden Inuyasha, der nun wieder begann sich etwas zu bewegen. Er tat einfach so als wäre Kagome Luft, was diese wiederum etwas in Rage brachte. "Mein Schwert, Inuyasha", sprach er nur kühl und öffnete die Hand. Inuyasha, der immer noch Kusanagi in der linken Hand hielt, spürte plötzlich einen Zug und wurde förmlich nach vorn gezogen. Wie selbstverständlich versuchte er den Griff des Schwertes fester zu halten, was ihm jedoch letztlich nicht gelang. Selbst etwas verdutzt fing Sesshoumaru das auf ihn zu kommende Schwert und ging sofort einen Schritt zur Seite, so dass Inuyasha von hinten gegen Kagome und beide zusammen noch ein Stück weiter flogen.
 

Im Sonnentempel:
 

"Hey... das ist unfair...", begann InuTaisho etwas zu zetern: "Wieso kann er das, wenn ich das bis heute nicht richtig hin bekommen habe??" Amaterasu drehte ihm etwas die Seite zu und stieß ihn mit ihrer Hüfte gegen seine: "Tja - wer kann der kann." Beide kicherten einen Moment. "Auf jeden Fall bin ich erleichtert, dass ihm nichts geschehen ist. Wie mir scheint, hattest Du Recht mit Deinem Vertrauen, Oberhund!" InuTaisho zuckte bei den Worten der Sonnengöttin nur etwas mit den Achseln. "Natürlich habe ich Recht - was für eine überflüssige Feststellung....", kaum ausgesprochen war der Hundedämon auch schon schmunzelnd und sehr zügig aus dem Raum verschwunden, als einen Welle Energie, aus Richtung der Sonnengöttin kommend, die Tür fast aus den Angeln riss, durch die InuTaisho eben verschwunden war. "Du entkommst mir nicht...", sprach eine leicht gemein grinsende Amaterasu mit leichten goldenen Schimmer in den Augen: "Erst schnapp ich Dich, dann halt ich Dich fest und dann wirst Du von Kopf bis Fuß... Du weißt schon...", das war genug Vorsprung entschied die Sonnengöttin und eilte nun ihrem Hundedämon hinterher.
 

Tief in der Unterwelt:
 

"Ich hätte es kommen sehen müssen.....", Hikari war mit dem Ausgang dieses Kampfes sichtlich unzufrieden. Dieser Sesshoumaru hätte hier sitzen müssen und nicht er. Wie immer dieser es auch gemacht hatte, offenbar saß er nun hier im Jenseits fest. Dieses verfluchte Schwert Tensaiga - irgendwie hatte es seine Seele direkt hier her befördert. Wäre er nicht göttlicher Abstammung, dann hätte er jetzt nicht einmal mehr seinen kompletten Körper, bemerkte Hikari in sichtlich schlechter Laune. "Amaterasu", schnaubte er vor sich hin. Darum kam ihm die Präsenz so bekannt vor. Darum hatte sie nur zugesehen und gar nichts getan, hatte nicht einmal ihren Unmut über den Kampf ausgedrückt, wie sie es sonst immer tat. Wer hätte schon damit rechnen können, dass SIE seine Mutter sein könnte. Sie selbst hatte einen Gott schwer bestraft, der mit einer Dämonin ein Kind hatte. Das hier war alles nur Narakus Schuld. Hätte dieser ihn mit den Schwertern nicht auf die falsche Spur geschickt, dann wäre alles anders verlaufen. Sein Plan wäre bestimmt vorzüglich aufgegangen - er, Hikari, würde auf dem Thron im himmlischen Sonnentempel von Takanagahara Platz nehmen.
 

"Du denkst, Du würdest jetzt auf dem Platz meiner Tochter sitzen?" vernahm Hikari eine sichtlich amüsiert klingende Stimme und drehte sich blitzartig um, um sogleich auf die Knie zu sinken. "Izanami-sama! Ich......", begann Hikari, wurde aber sogleich erneut leise kichernd unterbrochen: "Hast Du wirklich geglaubt, dass dieses Schwert, versiegelt von meinem Gemahl, eine zerstörerische Macht besitzt und meine Tochter Amaterasu vernichten könnte? So naiv kannst Du nicht wirklich sein... oder doch?" Die Göttin des Todes war heute in sichtlich guter Laune. Hikari nahm das Ganze mit leichter Bestürzung zur Kenntnis. Tensaiga besaß also keine zerstörerische Macht? Könnte Amaterasu nichts? Sein Plan war also von Anfang an zum Scheitern verurteilt gewesen? "Wenn Du jemand die Schuld an Deinem Verlust geben willst, Hikari-chan, dann gib sie doch einfach mir... ich gebe den Seelen der Lebenden den Tod - Göttern, Dämonen, wie auch Menschen.... Amaterasus Aufgabe ist es nicht, jeden Gott einzeln zu hüten...", diese Worten hallten noch lange in Hikari Geist nach, selbst als Izanami schon lange wieder verschwunden war. Naraku. Nein! Es musste alles seine Schuld sein. Irgendjemand musste die Schuld haben - wieso nicht dieser schandhafte Halbdämon? "NAAARAAANKUUUU!!!!", stieß Hikari einen lauten Schrei aus.
 

In Naraku's Versteck:
 

Naraku wusste nicht warum, aber aus irgendeinem Grund lief es ihm momentan kalt den Rücken hinunter. Die Lage hatte sich nicht so entwickelt, wie er es sich vorgestellt hatte. Sicher - noch war nichts verloren, aber er konnte spüren, dass eine neue Gefahr seine Pläne bedrohte. Noch war das Shikon no Tama nicht komplett und er nicht der Herr dieser gesamten Welt. "Kanna - Du weißt was Du zu tun hast... geh zu ihm... die unzertrennlichen Brüder sind bereit...", Naraku hatte wieder sein altes Grinsen auf den Lippen. Er hatte das Gefühl, dass Hikari ihn nicht mehr belästigen würde. Irgendwie hatte es dieser Inuyasha wohl doch geschafft den Halbgott zu versiegeln. Er, Naraku, spielte eben doch in einer anderen Liga. Wenn direkte Konfrontation nicht half, so würde er einen anderen Weg wählen.
 

Bei Sesshoumaru und Inuyasha:
 

"Sesshoumaru-sama, da seid Ihr wieder!" vernahm der Hundedämon nur knapp, bevor er spüren konnte, wie seine beiden Beine umschlossen wurden und ein kleines Gesicht sich gegen sein Gewand presste. Leicht verdutzt blickte er zuerst zu Inuyashas Gefolge, welches zum Glück gerade den Hanyou verarztete. Nun fiel sein Blick auf das kleine schwarzhaarige Mädchen, das mit leicht aufgeschürften Knien bei ihm stand. "Jaken - hol aus dem nächsten Dorf etwas zum Verbinden...", forderte Sesshoumaru den kleinen Krötendämon auf. "Aber mein Herr... das nächste Dorf ist weit entfernt...", merkte Jaken vorsichtig an. Sesshoumaru nahm Jaken kurz ins Visier. "So - der Weg ist Dir also zu weit", war von Sesshoumaru zu hören, kurz bevor er einen Teil eines linken Ärmels abriss und ihm zuwarf, bevor er fortfuhr: "Dann verbinde Rin damit... und Jaken... flieg in den Palast und hole mir ein neues Gewand." Jaken musste bei diesen Worten innerlich seufzen. Womit hatte er das verdient. Der Palast war bestimmt 100-mal weiter weg.
 

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Das große Finale unsere gemeinsamen FF steht vor der Tür. Der Kreis schleißt sich im 16sten und letzten Kapitel "Familie und andere Hindernisse". Wir hoffen, Euch hat aber dieses Kapitel trotzdem gut gefallen und ihr hinterlast uns ein paar nette Kommentare. :) Vieß Spaß noch beim Lesen :)...
 

Sesshoumaru-sama & Hotepneith

bye

Familie und andere Hindernisse

Bei Sesshoumaru und Inuyasha:
 

"Komm Jaken, wir müssen zurück zum Tal der Schwelle...", befahl Sesshoumaru. Jaken, der sich immer noch über die kleine Abreibung für Inuyasha zu freuen schien, zuckte etwas zusammen. Hastig band er noch das Stück von Ärmel seines Meisters um Rins linkes Knie, setzte sie auf Ahun und hetzte Sesshoumaru nach. "Was will er wohl dort?" fragte Kagome etwas perplex. Inuyasha rappelte sich mittlerweile wieder auf: "Na was wohl, Du dumme Kuh! Er will das Schwert zurückgeben...", keine zwei Sekunden später lag Inuyasha schon wieder auf dem Boden - von einem Osuwari nieder gestreckt. "Du ... Du.....", begann Inuyasha erneut. "Ich was!?!?" konterte Kagome prompt und sah darauf hin einen Hanyou in Erklärungsnot. "Keh! Wir sollten ihm folgen..." Alle sahen sich bei diesen Worten von Inuyasha gegenseitig ratlos an. Für gewöhnlich mußten sie immer Inuyasha überreden seinem Bruder zu folgen, wenn dies nötig war. Was sollte der Halbdämon aber jetzt? Sango und Miroku macht ein überraschtes Gesicht. "Tessaiga hast Du wieder. Auch den Bann wurde von der Klinge gelöst und der Gegner wurde besiegt... warum willst Du Deinem Bruder folgen?" fragte schließlich doch ein interessierter Mönch. Shippou mußte nur für einen Moment zu Inuyasha sehen, um zu verstehen. Er wollte diese Gelegenheit nutzen seinen Vater noch einmal zu sehen. "Obwohl... wenn ich so drüber nachdenke...", sinnierte Miroku plötzlich weiter, "... vielleicht treffen wir dort eine schöne Gö... ich meine Fra.... ich meine... ich...." Einen Sekundenbruchteil später lag nun Miroku am Boden, von einem sehr schwer wirkenden Boomerang nieder gestreckt und rieb sich benommen den Kopf. ,Männer', dachte Sango und Kagome praktisch gleichzeitig.
 

Im Tal der Schwelle:
 

Direkte hinter dem Eingangsportal zum Palast der Sonnengöttin waren mittlerweile extra Wachen abgestellt worden. Auf jeden Fall sollte vermieden werden, daß Dämonen erneut bis in den Palast vordringen könnten. Zuvor hatte nicht einmal der kühnste Wächter auch nur in Erwägung gezogen, daß Dämonen überhaupt hier her wollen würden. Die letzten Tage hatte sie jedoch eines Besseren belehrt und Amaterasu würde sicher nicht noch einmal so nachsichtig mit ihnen sein. Alle hatte es gewundert, daß es keine Konsequenzen wegen des Eindringens der Dämonen gegeben hatte. Sonst kannte man die Sonnengöttin nicht so tolerant. "Wer ist das dort?" fragte ein Wächter den anderen. Anstatt zu antworten rannte der zweite Wächter jedoch einfach Richtung Palast weg und rief: "Er ist es wieder... rette sich wer kann..."
 

Im Sonnentempel:
 

Izayoi hatte eben Nachricht von einem sehr verängstigen Wächter bekommen. Sie konnte sich der Beschreibung nach gut vorstellen, wer dort kam. Seit ein paar Minuten suchte sie schon nach Inutaisho, um diesem zu sagen, daß sein ältester Sohn wohl bald eintreffen würde. "Wo kann er nur wieder sein?" sprach sie vor sich hin, als sie scheinbar aus heiterem Himmel von den Beinen gerissen wurde und sie sogleich auf der Schulter des eben Gesuchten durch die Gänge eilend wieder fand: "Izayoi-chan... da bist Du ja. Dachte schon Du willst mich nicht sehen...", der Hundedämon schmunzelte und drehte den Kopf leicht zu Izayoi. "Was soll das?! Lässt Du mich wohl runter, Du ... Du... verrückter Hund!" Gerade am Ende konnte sie sich ein Kichern nicht verkneifen. Früher, als sie beide noch lebten, hatte er das auch ein paar Mal mit ihr gemacht. "Sag mal, Izayoi, wenn ich Dich absetze, könntest Du sie dann ein bißchen aufhalten?" Izayoi mußte bei diesen Worten ein klein wenig nachdenken. ,Sie aufhalten?' Was konnte er meinen? Könnte etwa? "Du hast sie wieder geärgert und sie jagt Dich wieder mal", das konnte doch nicht wahr sein. Aber irgendwie fand Izayoi es auch lustig. Anstatt etwas zu sagen rief sie plötzlich lauthals: "Hier... er ist hier... ich hab ihn...", und klammerte sich an Inutaishos Hals fest. "Das ist aber nicht nett von Dir", Inutaisho kitzelte sie etwas unterm Kinn und blieb stehen. "Ach ja, ich wollte Dir sagen, daß Sesshoumaru-sama kommt... denke ich." "Hab ich Dir nicht gesagt, daß Du das -sama sein lassen kannst... wer nennt seinen Stiefsohn schon so?" Izayoi mußte leicht hüsteln. Er hatte gut reden. Beinahe im selben Augenblick schoß Amaterasu um die Ecke und konnte nicht mehr rechtzeitig stoppen - stieß mit Izayoi und Inutaisho zusammen. Alle drei landeten direkt vor der Tür, welche den Gang mit dem Empfangssaal verband. Die schwere Tür öffnete sich und Sesshoumaru wollte und konnte seinen Augen nicht trauen, wer da durcheinander gewürfelt vor ihm auf dem Boden lag: "Nein - das habe ich nicht gesehen...", waren seine einzigen Worte, bevor er die Augen schloß.
 

"Hehehehehe... das können wir erklären...", kam beinahe unisono von allen dreien, bevor sie sich wieder aufrappelten. "Ich bin nur hier, um Kusanagi wieder zurück zu bringen. Es hat seine Schuldigkeit erfüllt...", Sesshoumaru hielt das Schwert immer noch mit geschlossenen Augen einfach vor sich und hoffte, daß irgendjemand es schon nehmen würde. Zum Glück war Inuyasha nicht hier. Wohl hatte er bemerkt, daß dieser ihm gefolgt war, aber vor dem Palast war er erneut gestoppt worden - zum Glück. "Danke", hörte Sesshoumaru und merkte, wie ihm das Schwert aus der Hand genommen wurde. Dieses ,Danke' kannte er doch. Er öffnete wieder die Augen und sah wie Izayoi mit dem Schwert ein paar Schritte zurückging. "Wenn es Dir nichts ausmacht, dann kannst Du es im Thronsaal liegen lassen, Izayoi-chan", sprach Amaterasu, bevor Sesshoumaru einfach "Inuyasha" in die Runde warf. Izayoi nickte. Ihr Sohn war wohl auch wieder gekommen, aber wieder von den Wachen gestoppt worden. Inutaisho nickte, woraufhin Izayoi zusammen mit dem Schwert in Richtung Palasteingang verschwand.
 

Sesshoumaru stand einfach nur einen Moment da, während ein Bote von hinten heran eilte und seiner Mutter eine Nachricht überbrachte. Unter dessen nahm er seinen Vater etwas genauer unter die Lupe. "Vater... Inuyasha besitzt keinerlei Anstand, Vernunft oder Verstand... und Myoga scheint...", doch Sesshoumaru wurde mit der gehobenen Hand seines Vaters unterbrochen, welcher nun zu ihm trat. "Weißt Du... eigentlich wäre es Dein Job gewesen, ihm alles beizubringen...", meinte Inutaisho ruhig. Sesshoumaru mußte innerlich schlucken. Das konnte unmöglich sein Ernst sein. "Ähm... ihr zwei....", begann nun auch die Sonnengöttin sich einzumischen, "... Sohnemann... würde es Dir was ausmachen schnell bei meiner Mutter vorbei zu schauen?" "Oh?", murmelte Sesshoumaru daraufhin etwas unverständlich und sehr leise vor sich hin. Was konnte das jetzt bedeuten? Er sollte zu der Mutter seiner Mutter? "Ist gar nicht schwer... lass Dich von dem Boten zum Portal zur Unterwelt führen und sie wartet auf der anderen Seite, ja?" fügte Amaterasu hinzu. Sesshoumaru bemerkte in diesem Moment Inuyasha näher kommen. Zu allem Überdruss nahm er auch den Geruch dieses Mädchens aus der Neuzeit war. Auf beides konnte er verzichten. Auf dieses Mädchen und das sein Vater ihm vor Inuyasha rüffelte, dass er Inuyasha hätte erziehen sollen. Der ältere Bruder blickte auffordernd zu dem Boten: "Gehen wir!" Lieber ein Rendezvous mit der Herrin der Unterwelt.
 

Auf der anderen Seite der Pforte erschien eine schattenhafte Gestalt. Sesshoumaru betrachtete sie ein wenig überrascht. Irgendwie hatte er sich die Mutter seiner Mutter, also immerhin eine Großmutter und die Göttin des Todes...älter vorgestellt. Sie sah recht jung aus und sehr schön. Aber nun gut, sie war eine Göttin, da konnte man das wohl machen, wie man wollte. "Da hast du Recht", kicherte sie etwas: "Danke für deine Schmeichelei." Er zuckte unmerklich zusammen. Sie konnte Gedanken lesen? Aber er meinte: "Du wolltest mich sprechen, Izanami-sama?" "Ja, Sesshoumaru-chan. " Jeden anderen hätte er für diese Anrede angegriffen. Nun ja, seine Mutter wohl auch nicht. Frauen und ihre Vorliebe für Kosenamen. "Du hast Hikari zu mir geschickt?" "Ja." "Und seither jammert er hier in der Gegend herum, belästigt meine anvertrauten Seelen mit wilden Naraku-Rufen. Vielleicht solltest du ihm einiges erklären. Oder hättest es tun sollen, ehe du ihn hergeschickt hast." Hikari? Ließ ihn dieser dämliche Kerl denn nicht einmal in Ruhe, wenn er schon im Jenseits war? Aber eine Bitte der Göttin der Unterwelt war ein Befehl und so nickte er: "Ich werde mir ihm reden. Wo ist er?" "Folge mir." Sie ging ein Stück hinunter, und er folgte ihr ein wenig unbehaglich. Immerhin war das hier das Reich der Toten und er konnte nur hoffen, dass er wieder zurückdürfte.
 

Auf einem Stein saß der unglückselige Halbgott. Er schüttelte seine Faust gegen einen imaginären Feind, als die Göttin zu ihm trat: "Hikari-chan, jemand sollte dir einiges erklären." Er fuhr herum: "Izanami-sama...Sesshoumaru! Bist du etwa auch tot?" "Nein. Ich soll dir wohl etwas begreiflich machen. Was auch immer." Izanami kicherte: "Halbgötter unter sich...ihr lernt es nie. - Sesshoumaru, Hikari nahm an, mit Tensaiga Amaterasu vernichten zu können, um selbst die Sonnengottrolle übernehmen zu können." Sesshoumaru blieb fast der Mund offen stehen: "Hikari?" fragte er nach: "Das war nicht dein Ernst?" "Und warum nicht?" knurrte der: "Ich versuche seit so langen Jahren schon, Amaterasu dafür zu bestrafen, dass sie einfach weggesehen hat, als meine Mutter Kono-hana von ihrem Ehemann getötet wurde, nur, weil sie mit meinem Vater ein Kind hatte." "Das war die Sache deiner Mutter", stellte Inzanami fest: "Und wie ich dir bereits sagte: es ist nicht die Aufgabe meiner Tochter, die Schritte jedes einzelnen Gottes zu hüten." "Jetzt verstehe ich", sagte Sesshoumaru: "Daher wolltest du auch damals von meinem Vater Sou'unga haben...Du bist wirklich ein Trottel. Hast du nur die Macht des Schwertes gesehen, aber nicht seine Bedingungen?" "Was für Bedingungen?" "Sou'unga war ein mächtiges Schwert, ja, aber es war das Höllenschwert. Und nur der jeweilige Anführer des Hundeclans konnte es führen, ohne von ihm übernommen zu werden. - Falls es dir gelungen wäre, das Schwert von meinem Vater zu gewinnen, hätte es von dir Besitz ergriffen und alles Mögliche getan, aber sicher nicht, was du wolltest. Sou'unga war gefährlich, darum haben wir es in der Hölle versiegelt." Sesshoumaru sah sich skeptisch zur Herrscherin dieses Reichs um. Irgendwo hier muß es doch sein, fuhr dann aber fort: " - Aber du hast dann den gleichen Fehler ja noch zweimal gemacht." "Wieso zweimal?" Hikari fasste es nicht. Er hätte Sou'unga gar nicht benutzen können? "Wieso wolltest du denn Tensaiga haben?" "Na, weil dein Vater mich damit bannen konnte. Ich wollte auch Amaterasu bannen und dann..." Er bemerkte das fast gleichzeitige Kopfschütteln der Jenseitsgöttin und des Hundehalbgottes. "Was war denn daran schon wieder falsch?" "Tensaiga wurde durch meine Eltern...und dem Herrn des Jenseits, mit einem Siegel versehen, dass den Erbteil meiner Mutter fast völlig unterdrückt. Dazu wurde es geschaffen. Darum bin ich gewöhnlich ein vollwertiger Hundedämon. Es kann niemanden bannen. Wenn du es hättest, wäre womöglich einfach auch dein göttlicher Anteil verschwunden und du ein einfacher Mensch geworden." "Aber..." Hikari schluckte: "Davon hat mir dieser Naraku nichts gesagt!" "Weil er es nicht weiß. Wenn du nicht hier wärst, würde ich es dir auch nicht erzählen. Geheimnisse sollen geheim bleiben. - Und zu guter letzt: Tessaiga, das Schwert, das du Inuyasha gestohlen hattest. Sein Siegel verbirgt den Dämon ihn ihm, so dass sein Youki mit seiner menschlichen Kraft identisch ist. Du konntest es nur dank deiner menschlichen Seite überhaupt berühren, aber nie führen! Dazu braucht man nämlich Youki, nicht Genki. Abgesehen von allem: wie kamst du eigentlich bloß auf die hirnrissige Idee, meiner Mutter ebenbürtig zu sein? Mit einem Bruchteil der Macht meiner Eltern habe ich dich besiegt." "Naraku..." "was ist mit ihm?" "Er hat eure Schwerter verwechselt...er hat alles falsch gemacht..." " Ich werde ihn höchstpersönlich zu dir schicken. Dann könnt ihr euch darüber unterhalten. Oder, Izanami-sama?" "Ja. Ich freu mich schon darauf. - Bist du jetzt ruhiger, Hikari-chan?" Das konnte man nicht unbedingt so behaupten. Er war geplättet, niedergeschmettert, geradezu. Alle seine Pläne der letzten Jahrhunderte waren Unsinn gewesen? Spielzeug eines Kindes, das gegen die Erwachsenen aufbegehrt? Wie groß war die Macht der Sonnengöttin wirklich? Und warum hatte sie dann seiner Mutter nicht geholfen? Dass sie nicht jeden einzelnen Gott behüten konnte, schön und gut, aber Kono-hana war doch ihre Freundin gewesen...? "Hast du es immer noch nicht verstanden?" fragte ihn die Jenseitsgöttin: "Menschen dürfen sich manchmal hinter Götter verstecken. Aber magische Wesen sind nur für sich selbst verantwortlich. - Komm, Sesshoumaru-chan. Du solltest wieder gehen."

Mit gewisser Erleichterung verließ er wieder die Unterwelt.
 

Izayoi hatte die Wachen angewiesen, ihren Sohn und dessen Menschenmädchen durchzulassen. Kagome blickte sich sehr neugierig im Sonnentempel um. Sie hatte doch mal sehen wollen, wie Götter so leben. Chick, geradezu sah das hier aus. Die wachen hatten sie durchgelassen, weil sie Anweisung von ganz oben bekommen hätten, was auch immer das bedeuten mochte. Inuyasha trat sofort zu seiner Mutter, während sie plötzlich einen Arm um die Schultern hatte. Sie wusste, wer das war, und sah fast vorsichtig seitlich empor: "Ja?" Ihre Stimme quietschte ein bisschen. Immerhin hatte Inutaishou ihr noch ein ernstes Gespräch angedroht. Inuyasha war zwar dabei, aber sein Vater musterte sie schon wieder so komisch. "Gehen wir ein wenig, meine Liebe", sagte er. Ohne Widerspruch abzuwarten, drehte er sie um und führte sie ein bisschen seitwärts, an den Rand der Terrasse, schob sie vor den Teich. "Kagome, heißt du?" "Ja. Was ist denn?" Sie nahm sich zusammen. Schön, er war tot, und ein mächtiger Dämon, und die Sonnengöttin persönlich erfüllte ihm jeden Wunsch, aber sie brauchte doch keine Angst vor ihm zu haben, sie war doch auch kein Irgendwer. Nun ja...Sie war Kagome, ein lebendiger, einfacher Mensch. Und irgendwie fühlte sie sich gerade nicht sonderlich gut. "Inuyasha trägt eine Bannkette um den Hals, die du auslösen kannst. Ich habe bemerkt, dass du sie durchaus nicht nur dazu hernimmst, ihn davon abzuhalten, Menschen zu töten oder andere schwerwiegende Dinge zu tun, sondern auch einfach deine Launen an ihm auslässt." "Oh, er ist so stur...so unvernünftig...er treibt mich die Wände hoch!" verteidigte sie sich prompt. "Inuyasha ist ein wenig impulsiv, ja. Das hat er wohl von mir. Zum Glück ist seine Mutter, Izayoi viel ruhiger, das hat mir sehr geholfen. Du allerdings, meine Liebe, bist auch sehr impulsiv." Kagome betrachtete plötzlich sehr interessiert das Wasser des Teiches. Was sollte das hier werden? Aber sie sagte: "Er ist so...stur!" "Das liegt im Wesen der Hundefamilie. - Hör mir gut zu, denn ich werde es nur einmal sagen: wenn ich noch einmal mitbekomme, dass du diesen Befehl aussprichst, nicht, um ihn von einer großen Dummheit abzuhalten, sondern nur, um dein Mütchen an ihm zu kühlen, werde ich ...jemanden bitten, es dir heimzuzahlen. Haben wir uns verstanden?" "Ja." Was sollte sie schon anders sagen. Hieß das jetzt etwa, immer wenn sie Inuyasha ohne sonderlichen Grund zu Boden schickte, würde sein Vater seine...tja, Stiefmutter bitten, sie, Kagome, zu grillen? Das konnte doch nicht wahr sein. "Ich möchte wissen, was dich das überhaupt angeht!?" fauchte sie: "Irgendjemand muss Inuyasha doch erziehen! Und ... und ... und ... er soll endlich diese Kikyou vergessen!!" Kagome hielt sich selbst die Hand vor den Mund, aber Inuyashas Vater war sicherlich nicht taub und konterte auch gleich: "Das ist nicht deine Aufgabe, meinen jüngeren Sohn zu erziehen", kam es mit überraschender Kälte und sie zuckte zusammen. "Und dein Benehmen lässt ebenfalls zu wünschen übrig. Und egal was eine Kikyou ist, es kann nicht so schlimm sein." Das stimmte, dachte Kagome. Sie hatte gerade ziemlich falsch reagiert, nicht nur nach mittelalterlichen Verhältnissen. Immerhin war sie noch an einem Stück. So meinte sie deutlich ruhiger: "Aber ich kann mir doch nicht alles von ihm gefallen lassen...." "Sollst du auch nicht. Aber pass auf, wann du was sagst. Das wäre in deinem Interesse." Er drehte sich um: "Und da kommt ja auch der Hauptverantwortliche. - Sesshoumaru, du wirst dich ab sofort besser um Inuyasha kümmern, ihn zu einem würdigen Mitglied der Familie erziehen." Der schloss die Augen. Ob er einfach weitergehen sollte und so tun als hätte er das jetzt nicht gehört, sie es früher manchmal geklappt hat? Aber was sollte er schon machen? Der entgeisterte Aufschrei kam von hinter ihm: "Vater? Das ist doch nicht dein Ernst?!" "Doch, Inuyasha. Es gibt da wohl einiges, was in den letzten Jahren versäumt wurde. Und du wirst es lernen." "Aber Naraku..." begann Inuyasha, in der Hoffnung, noch einen Aufschub zu erreichen. Diese Zukunftsaussichten klangen nicht gut. Inutaishou sah seine beiden Söhne an: "Erzählt mir nicht, dass ihr lange braucht, um diesen Naraku ins Jenseits zu befördern. Wenn ihr beide zusammenarbeitet. Und das werdet ihr auch anschließend tun. Haben wir uns verstanden? Es ist wahrhaft eine Schande für die Familie, wie ihr miteinander umgeht!" "Ja, Vater..." Seine Söhne warfen einander schräge Blicke zu, einer so begeistert von den Perspektiven, wie der andere. "Aber...", begann Inuyasha und bekam prompt von Sesshoumaru einen Klaps auf den Hinterkopf, zusammen mit dem Kommentar: "Sei still! - Ich bin der ältere und ich habe deswegen das Sagen!" Aber gegen das Machtwort konnten sie beide wohl nichts tun. Nicht, solange die Sonnengöttin mit diesem Lächeln neben ihnen stand, das sie schon als neckisch einzustufen gelernt hatten. Und eine amüsierte Amaterasu war für das jeweilige Opfer meist sehr schmerzhaft. "Kinder...", war Inutaishos Reaktion. Inuyasha hatte es mit Sesshoumaru auch nicht gerade sehr einfach. "Er hat Recht Inuyasha." Der eben angesprochenen nickte verstohlen und haderte der Dinge, die da noch kommen könnten.
 

"Sesshoumaruuuuuu-samaaaaaa", war plötzlich zu hörnen und vollkommen unvermittelt wurde selbiger von einem kleinen schwarzhaarigen Mädchen an den Beinen gepackt und festgehalten. Ein unmittelbar gefolgter Bote hechelte nur etwas: "Sie haben uns nicht getraut die kleine Aufzuhalten...." "Wie Bitte?" fragte die Sonnengöttin verdutzt. Waren ihre Wachen neuerdings Schwächlinge? Während Rin immer noch etwas ihre Wange an Sesshoumarus Kimono rieb und Inuyasha beinahe etwas neidisch drein blickte nicht auch mal etwas freundlicher behandelt zu werden, fuhr der Bote fort: "Die kleine hat so nach.... nach.... ihm..", der Bote nickte Richtung Sesshoumaru, "... gerochen und da war eine seltsame Aura und dann auch noch der Pfeil...." Amaterasu sah zu Rin. Genau, der Pfeil den das Mädchen immer noch mit sich trug war von ihr. Die Sonnengöttin kniete sich etwas nieder und sah zu dem Pfeil. "Das ist meiner!!" quiekte Rin kurz und klammerte sich noch mal bei Sesshoumaru fest.
 

Auch Kagome sah nicht sonderlich beglückt drein. Sie würde sich zukünftig mit dem Mach-Platz sehr zurückhalten müssen....oder sie bekam von der Sonnengöttin buchstäblich eine übergebraten. Und wenn dann Sesshoumaru die Ausbildung seines Halbbruders übernehmen sollte, hätte sie den auch noch auf dem Hals. Aber was konnte sie schon machen. Sie war ja hier nicht einmal in der wirklichen Welt, geschweige denn, in der Epoche, in die sie gehörte.

Was für eine Familie, dachten die drei jüngsten im Chor.
 

"Vater, darf ich noch eine Frage stellen?" Sesshoumaru wollte so rasch es ging hier weg. Aber eines blieb noch zu klären. "Und die wäre?" Das klang nicht sehr freundlich, aber Inutaishou nahm an, dass es um diese leidige Erziehungsfragen ginge. "Was hatte Hikari eigentlich mit Naraku zu tun?" "Oh." Das Familienoberhaupt war beruhigt: "Naraku hat den Bann von Hikari gelöst, ihn befreit, und ihm wohl dabei gleichzeitig ein paar Informationen zukommen lassen." "Die nichts taugten", murrte Inuyasha. "Nun, sie waren nicht alle falsch, mein Sohn." "Aber woher wusste Naraku von Hikari und seinem Bann?" erkundigte sich Sesshoumaru. "Diese Frage kann ich beantworten." Prompt blickten alle zu der Sonnengöttin. Amaterasu fuhr fort: "Wenn ich meinem Boten vertrauen darf, und möge ich ihm gnädig sein, wenn er falsche Informationen bringt..." Sie schmunzelte unwillkürlich: "Hat Naraku ein Gespräch belauscht, bei dem es um Hikari und seinen Kampf mit dir, um Sou'unga ging." "Und wer führte das Gespräch?" Ihr Sohn klang wie leises Donnergrollen. "Ein Dämon, dessen Namen ich mir nicht gemerkt habe und euer Floh." "Myoga?" "Ja."

Erneut begegneten sich die Blicke der beiden Söhne Inutaishous. Und diesmal verstanden sie sich vollkommen.
 

Im Tal der Schwelle:
 

Rin summte ein Lied vor sich hin. Sie wartete auf Sesshoumaru-sama, wie sie es so oft tat - nachdem sie vorher wieder von dem seltsamen Boten aus dem Palast geführt worden war - aber diesmal hatte sie andere Mitwarter, außer Jaken-sama, der schon wieder seufzend auf das Tor starrte, durch das Sesshoumaru-sama und sein Bruder und dieses Mädchen mit den vielen Pfeilen verschwunden waren. Aber das andere Mädchen, das sie auch schon getragen hatte, trug jetzt zwei Blumenkränze um den Hals, die sie für sie gemacht hatte. Jetzt würde sie noch einen Kranz für den Mönch machen. Der würde sich sicher doch auch freuen. Sie begann wieder Blumen auszusuchen.
 

Sango lehnte sich gegen einen Baum. "Mich wundert, dass Kagome mitgedurft hatte." "Nun, ich denke, sie haben hohe Protektion." Miroku lächelte ein wenig verträumt. Sie warf ihm einen scharfen Blick zu: "Vorsicht! Wenn ich die hohe Protektion richtig kennen gelernt habe, endest du das nächste Mal als Asche, wenn du dich noch einmal so daneben benimmst." "Aber, Sango-chan, ich habe doch schon versucht, dir zu erklären, dass das letzte mal ein Versehen war..." "Hmpf!" Die Dämonenjägerin wandte ruckartig den Kopf ab, um ihr Lächeln zu verbergen. Die Brandwunden sahen noch immer ganz schön schmerzhaft aus, aber ihr war klar, dass das auch anders hätte ausgehen können. Die Sonnengöttin war nicht unbedingt ein Ausbund an Selbstbeherrschung. Nun ja, wer die Macht hat...Sie sah erstaunt auf ihre Schulter: "Myoga? Was treibst du denn hier? So sicher, dass hier nichts passiert?" der alte Flohgeist pumpte wie ein Maikäfer kurz vor dem Abflug: "Also wirklich, Sango, dass hätte ich jetzt nicht von dir erwartet. Ich habe euch doch immerhin bis fast zum Schloss der Drachen begleitet, ich war auch da, als Sesshoumaru-sama diesen Hikari ins jenseits schickte..." "Da bist du uns aber nicht aufgefallen", meinte Miroku. "Nun, äh.. ich hatte mich auf einen Baum zurückgezogen, um einen besseren Überblick zu haben." Myoga verschränkte die Arme, als er sah, wie die beiden Menschen sich ansahen: "Das glaubt ihr natürlich nicht." "Nein", kam die Antwort im Chor. "Also..."
 

"Da ist er ja..." Alle blickten zu dem Portal, aus dem die Hundebrüder und Kagome traten. "Sesshoumaru-sama!" Rin ließ alle Blumen fallen und rannte hin, baute sich mit einem breiten Lächeln von ihm auf. Er sah sie kurz an, schaute dann aber zu Sango, die sich plötzlich ganz komisch unter dem kühlen Blick fühlte. Auch Inuyasha starrte sie fast giftig an. Was hatten sie denn auf einmal? Aber dann begriff sie, dass diese Blicke unter Null nur ihrer Schulter galten, genauer gesagt, einem gewissen Flohgeist, der plötzlich ins Schwitzen kam. Myoga überlegte hastig, was denn passiert sein könnte und beschloss, erst zu türmen und später zu fragen.
 

Er raste los. Wie von der Leine gelassen schossen die beiden Söhne Inutaishous hinterher. Die Zurückbleibenden hörten aus dem Wald nur noch vereinzelte Rufe: "Myoga! "Nein...ich ich kann alles erklären...Waaah...Gnade, Sesshoumaru-sama...Nein, nicht...Inuyasha-sama....!" die langsam im Nichts verhallten.
 

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Das war es also, daß große Finale der FF die Hotepneith und ich zusammen geschrieben haben. Wir hoffen, daß unser zweites gemeinsames Projekt Euch gefallen hat und ihr uns auch einen finalen Kommentar hinterlasst. Anregungen sind natürlich auch im letzten Kapitel immer noch erwüscht. Hoffentlich hattet ihr viel Spaß beim Lesen und schaut doch mal in unsere anderen Geschichten rein :)...
 

Hotepneith & Sesshoumaru-sama

bye



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Kommentare zu dieser Fanfic (395)
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Von:  PotionsMistress
2009-01-29T22:33:20+00:00 29.01.2009 23:33
Eine tolle Story! Schade dass sie schon zu Ende ist... aber es gibt ja noch einen dritten Teil^^
Von:  NIMCHEN
2008-04-02T20:26:03+00:00 02.04.2008 22:26
Nicht nur das Kap. war super,sondern die ganze FF. Die arme Kagome tut mir richtig leid. Ich meine das Gespräch zwischen Inuyashas Vater und ihr war ja nicht so toll. Wie schade, dass sie ihre Wut nicht mehr an dem kleinen Hanyou auslassen kann. Schade, dass er nicht irgendwelche anspielungen gemacht hat, zwischen der Beziehung bei den beiden...

Morgen krall ich mir die nächste Story. lg jasminchen
Von:  NIMCHEN
2008-04-01T19:28:49+00:00 01.04.2008 21:28
Total spannend und es ist so gemein, dass ich erst morgen weiterlesen kann. Inuyasha ist ziemlich fies zu Kagome... Doch dass die Sonnengöttin höchst persönlich sie bestrafen wollte ist schon merkwürdig, aber lustig ^^ Interessant dass die beiden "Frauen" von Inutaisho so gut miteinander auskommen *lol*

Ich musste total lachen, als ich die Stelle las, als Inuyashas Vater nach seinen Enkeln gefragt hat. Wirklich klasse ^^ Ich freue wenn ich weiterlesen kann.
Von:  NIMCHEN
2008-04-01T19:13:38+00:00 01.04.2008 21:13
Total sweet

Sesshoumaru nimmt die kleine in den Arm......einfach genial. Diese FF würde ich auch nur zu gerne verfilmt sehen. Es ist so gemein, ich sollte schon langsam aufhörne zu lesen doch es ist soooooooo spannend. ^^ Super toll, ich liebe diese FF.

lg jasminchen
Von:  astala7
2007-08-29T19:26:42+00:00 29.08.2007 21:26
Tja, der aaaaaarme Myoga! Also das Kapitel war im allgemeinem ziemlich witzig. Besonders das Gespräch mit Hikari. Der muss aber dumm geschaut haben! Da hat er doch im großen und ganzen versucht, alle drei Schwerter zu stehlen, nicht wissend, das er keines davon benutzen konnte! Wobei ihm Tensaiga und Sou'rga sogar noch geschadet hätten.
Naja, ich find die ff auf jeden fall Klasse! Es ist eine der wenigen die ich bis zum Schluss durchgelesen habe.
Die Idee, das Sesshoumaru ein Halbgott ist... Das ist aber ausgedacht, oder? ich kenn mich bei dessen Abstammung nicht so recht aus, ich ahb nicht einmal den dazu gehörigen kinofilm gesehen.
Naja, was solls. Es wäre sicher auch ganz interissant, eine Fortsetzung hiervon zu lesen, wo sie dann naraku besiegen. Und natürlich, wo Sesshoumaru Inuyasha 'erzieht'!
Von:  astala7
2007-08-29T18:59:55+00:00 29.08.2007 20:59
hihi, der letzte Absatz hat mir am besten gefallen!
Von:  astala7
2007-08-29T18:39:57+00:00 29.08.2007 20:39
Sess mit Zopf, oh mannomann...
Von:  astala7
2007-08-29T18:17:08+00:00 29.08.2007 20:17
Man, das war einfach zu witzig, wie sich diese Drachendame an Sesshoumaru rangeschmissen hat!
Aber Inu ist echt sowas von blöd! Der kann nicht ein mal seine überdimensional große Klappe halten.
Von:  astala7
2007-08-29T17:11:34+00:00 29.08.2007 19:11
Jetzt setzt sie schon den Boden in Brand? Mann, mann,mann, die muss ja wirklich ziemlich wütend sein.
Von:  astala7
2007-08-29T16:23:16+00:00 29.08.2007 18:23
ja, Rin und ihr Pfeil. ich find die Kleine einfach toll. Super, das du ihr in deiner ff eine größere Rolle gegeben hast!


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