Alte Rechnungen von Weissquell (Die Vorgeschichte zu "20 Jahre später") ================================================================================ Kapitel 14: Ist es vorbei? -------------------------- Vor Yami und Noah materialisiert sich eine braune Tür. Yami schaut auf, seine Unruhe ist ihm zwar nicht anzusehen, aber in seinem Inneren beschäftigen ihn viele Fragen. Wohin ist Yuki mit Kaiba verschwunden und was hat sie mit ihm vor. Zwar scheint Noah in die Angelegenheit eingeweiht gewesen zu sein, doch eine Erklärung war nicht aus ihm herauszubekommen. So war ihm nichts anderes übriggeblieben, als abzuwarten, bis die beiden wieder auf der Bildfläche erscheinen würden. Als nun die Tür aufgeht ist Yami bereits sehr gespannt was nun werden wird. Doch zu seiner großen Überraschung ist Yuki die einzige Person die durch die Öffnung tritt. Irritiert und etwas besorgt schaut er ihr entgegen. "Wo ist Kaiba?", fragt er direkt heraus, "Was hast du mit ihm gemacht?" Doch die junge Frau lächelt nur leicht. "Keine Sorge, Yugi! Seto ist in Ordnung. Wir haben uns... geeinigt. Er ist bereits durch einen anderen Ausgang auf dem Weg zurück in die reale Welt." Er weiß zwar nicht genau warum er ihr glaubt, aber Yami entspannt sich sichtlich. Aber ganz zufrieden ist er immer noch nicht. "Und worauf habt ihr euch geeinigt?", will er wissen. Auch Noah schaut ihr bei dieser Frage aufmerksam entgegen. Gelassen kommt Yuki auf die beiden zu und wendet sich an Noah: "Seto meint, ein neuer Körper währe etwas hochgegriffen und wohlmöglich in nächster Zeit noch gar nicht machbar, aber er hat mir zugesichert, dass er sich in den nächsten Tagen mal dein Programm vornehmen wird und dafür sorgen wird, dass die Datenreste deines Vaters aus deinem Programm herausgefiltert werden. Du währst ihn dann ein für allemal los." Ein erleichtertes Lächeln erscheint auf Noahs Gesicht. "Das ist wunderbar!", strahlt er, "Seto ist anscheinend trotz allem doch ein feiner Kerl! Mit dieser Lösung bin ich auch einverstanden. Der Cyberspace ist schließlich schon ewig mein Zuhause. Wenn ich nur diesen kranken Typ in mir endlich los bin, dann brauch ich erst mal auch keinen richtigen Körper." "Seto meinte allerdings", gibt Yuki zu bedenken, "um dein ohnehin schon stark beschädigtes Programm nicht noch weiter zu belasten, sollte man dich besser erst mal deaktivieren, bis er Zeit findet sich dem Problem anzunehmen." Ein wenig verunsichert blickt Noah nun doch drein. "Ist das nicht sehr riskant?" Doch Yuki wehrt ab: "Keine Bange, du bekommst gar nichts davon mit. Es ist als würdest du einfach für eine Weile schlafen." "Na schön", meint Noah, "Dann muss es wohl sein." "Und ich werde mich dafür einsetzen, dass Seto sich bald darum kümmert", fügt Yuki noch hinzu. Nun wendet Noah sich Yami zu. "Tut mir leid Yugi, dass ich dir nun doch erst mal nicht bei deinen Rätseln helfen kann, aber sobald alles wieder in Ordnung ist bei meinem Programm, werde ich mich bei dir für deine Hilfe revanchieren." Yami lächelt leicht: "Ich hatte im Grunde doch gar nicht viel damit zu tun. Bedanke dich lieber bei Yuki Atsumi." "Trotzdem danke!", meint Noah, "Es ist allein der gute Wille der zählt. Du bist ein echter Freund, Yugi! Deine Freunde können froh sein, jemanden wie dich zu haben." Mit diesen Worten stellt er sich aufrecht hin. Dann schließt er die Augen und nur ein paar Sekunden später löst er sich unter grünlichem Schimmern in seine digitalen Pixel auf die in hellen Lichtstreifen nach oben gezogen werden und schließlich in der leeren Luft verschwinden. Nun wendet sich Yuki Yami zu: "Und nun zu uns beiden! Wahrscheinlich warten deine Freunde schon ganz ungeduldig darauf, dass du wieder zurückkommst." Sie macht eine kurze Bewegung mit der Hand und vor ihnen erscheint eine neue Tür. "Nach dir!", meint sie. Zuversichtlich und in der Tat erleichtert drückt Yami die Klinke herunter. Als er die Tür öffnet ist dahinter nur ein grelles Licht. Zunächst zögert er doch dann fasst er sich ein Herz und tritt hindurch. "Schaut mal sie kommen wieder zu sich!" Von dem kleinen Monitorraum aus beobachten die drei jungen Leute wie die beiden Personen in den Cyberkapseln sich langsam zu bewegen beginnen. Jonouchi hat seine Nase gegen die dicke Scheibe gedrückt um auch nicht das kleinste Bisschen zu verpassen. Schon hebt sich der Deckel der beiden Kapseln und Yugi setzt sich langsam auf. In der Kapsel neben ihm kommt auch in Yuki langsam wieder Leben. "Yugi, Partner, ist alles in Ordnung?", ruft Jonouchi aufgeregt als er sieht wie Yugi ihm den Blick zuwendet. Noch ein wenig benommen klettert Yugi aus der Box heraus. Verständnislos sieht er wie seine Freunde im Nachbarraum hinter der Scheibe wild gestikulieren. "Jonouchi? Anzu, Honda? Was macht ihr denn da?", fragt er verwirrt. "Sie hat uns eingesperrt!", ruft Jonouchi aufgebracht, "Diese Yuki Atsumi hat uns einfach hinter Schloss und Riegel gesetzt!" Fragend wendet Yugi sich nun Yuki zu. Diese entsteigt gerade ihrer Kapsel. "Einen kleinen Moment!", sagt sie, "Ihr seid sofort wieder frei." Rasch geht sie zu ihrem Pult hinüber und betätigt den Öffnungsmechanismus der Tür. Sogleich stürmen Yugis Freunde heraus und umringen ihren Freund. "Na das wurde aber auch verdammt Zeit!", meckert Jonouchi verstimmt, "Ich wusste schon warum ich nichts mehr mit diesen Cyberspacedingern zu tun haben wollte." "Alles ok mit dir Yugi?", fragt Anzu besorgt. "Ja klar, alles bestens!", beruhigt Yugi sie. "Meine Güte, du hast uns echt Sorgen bereitet, Kumpel!", meint Honda jetzt, "Also nach dem was bei euch da drinnen so abging, dachten wir schon, dass wir dich nicht mit heiler Haut da wieder rauskriegen." Verwundert schaut Yugi auf: "Ihr habt das alles gesehen?" "Das kannst du laut sagen, Alter!", meint Jonouchi, "Wir haben das ganze Theater von hier beobachtet und konnten dir aber leider nicht helfen. Am liebsten hätten wir dich aber sofort da rausgeholt, besonders nachdem dieser Noah da aufgetaucht ist und wir seine bessere Hälfte zu sehen bekommen haben." "Komm Jonouchi", mischt Anzu sich ein, "du hättest das doch noch stundenlang weiter beobachten können. Wenn es nach dir gegangen währe, währst du doch am liebsten mit hineingegangen, sosehr hast du mitgefiebert." "Na ja", wehrt Jonouchi hastig ab, "weil das Ganze doch so unglaublich spannend war." "Ist schon gut, Jonouchi", meint Yugi freundlich, "Ich versteh dich schon, aber es ist ja alles noch mal gut ausgegangen, wenn ich auch nicht genau weiß was letztendlich den Ausschlag gegeben hat." "Das konnten wir leider auch nicht sehen", meint Anzu bedauernd. Alle Augen gehen nun zu Yuki hinüber die etwas betreten dasteht. Doch nun richtet sie sich wieder auf und kommt zu den vier hinüber. Vor Yugi bleibt sie stehen. "Es tut mir wirklich leid, Yugi, dass ich euch unter Vorspielung falscher Tatsachen hergelockt habe. Ich hoffe ihr könnt mir das verzeihen, ich wollte niemandem schaden. Aber vielleicht versteht ihr warum ich das getan habe. Ich wollte, dass eine Person dabei ist, die Seto wohlgesonnen ist und von der er große Stücke hält. Und leider war das weder bei mir noch bei Noah der Fall, wie ihr ja wohl gemerkt habt." "Das versteh ich", sagt Yugi nickend, "Kaiba kann manchmal etwas schwierig sein, aber wenn er Probleme hat, lassen wir ihn nicht hängen, ganz gleich was er davon hält." Mild schaut Yuki ihn an. "Seto kann sich wirklich glücklich schätzen Freunde wie euch zu haben", sagt sie, dann fügt sie hinzu, "Wir sollten uns jetzt auf den Weg zur Eingangshalle machen. Seto wird dort wahrscheinlich schon auf uns warten." Die vier nicken und wenden sich dann zum Gehen, doch plötzlich vernehmen sie Yukis Stimme hinter ihnen noch einmal: "Yugi? Hast du nicht vielleicht etwas vergessen?" Verwundert drehen sie sich noch einmal zu Yuki um. Mit einem leichten Schmunzeln hält sie den Millenniumsstab in der Hand. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)