Überläufer von PhantomOfTheOpera ================================================================================ Schicksal --------- Langsam ging sie den endlosen Flur entlang. Es war dunkel. Früher hätte sie Angst gehabt vor der Dunkelheit, doch jetzt war sie ihr bester Freund. 'Es ist schon komisch wie sich doch durch einen Schlag alles verändert. Früher...' Von draußen hörte man den Wind gegen die Fenster schlagen. Es war überall dunkel. Nichts war zu hören außer dem Wind. Es war gerade zu unheimlich, doch sie ging unberührten Schrittes weiter, immer tiefer hinein in die Dunkelheit. Sie sah nichts, aber das war auch nicht nötig, in ihrem Herzen brannte doch eine Art dunkles Licht, dass ihr den Weg leuchtete. Als sie an einem Fenster ankam blieb sie stehen. So vergingen endlose Minuten und nichts an ihr rührte sich. Draußen verebbte langsam der Wind und die Stille der Nacht trat herein. Ihr war alles egal, denn bei ihr gab es kein helles Licht mehr, dass wurde gelöscht mich der Dunkelheit, die ihr jetzt zur Seite stand. Ihre Augen konnte man nicht erkenne, auch wenn der aufkommende Mond jetzt ihre schöne Gestalt erhellte. Sie ging wieder ein paar Schritte, unfähig ihren Gefühlen freien Lauf zu lassen. Eine Stimme rief ihren Namen, immer und immer wieder. Sie folgte dieser Stimme und als sie am Ziel war, sah man den Rosenkranz auf einem Tisch liegen. Aus ihm kam diese böse kalte Stimme, eine Stimme, die nichts Gutes bringen konnte, doch ihr war es egal. Die Stimme wurde immer lauter, immer wieder rief sie: "Maron, Maron..." Sie nahm den Rosenkranz in die Hand, hob den Kopf und nun schien der Mond auch auf ihre Augen. Sie waren ausdruckslos. Mitten in die Stille hinein fing sie an zu lachen. Ja, sie lachte, nicht hell und klar, nicht aus Freude, sie lachte, weil sie nicht wusste was sie sonst hätte tun soll 'n. Sie wusste nicht, wie sie reagieren sollte auf das Dunkle, das ihre Seele beschlich. Sie wehrte sich nicht, denn sie wusste, schlimmer würde es auch nicht werden können. Sie hatte doch so stark sein wollen, die ganze Zeit. War es eine Einbildung, die nur Mittel zum Zweck war? Hatte Finn sie angelogen, all die Monate, die schöne Zeit? "Bin ich etwa nicht stark? Bin ich überhaupt etwas? ...Nein, ich bin nichts, ich kann nichts, gar nichts, nur andere Menschen bestehlen!" Sie erinnerte sich, was Finn ihr auf das geantwortet hätte: "Maron, das ist nicht war, du rettest unschuldige Seelen vor der Verdammnis, du rettest sie vor der Dunkelheit." "Ach Finn, du wusstest, dass das nicht wahr war, nicht wahr?" Stumm blickte sie in den Himmel, doch es kam keine Antwort. Es blieb alle still. "Die Menschen sind doch selber Schuld, wenn sie das Böse so anziehen....und sie sind schwach, weil sie erst gar nicht versuchen, sich dem Bösen zu widersetzen. Sie sind doch nur Marionetten, denn sie haben Angst, sich mit dem Bösen völlig zu vereinigen. Da lassen sie sich lieber von Dämonen besitzen. Ich hasse diese Menschen..." Ein Bild tauchte vor ihr auf, ganz kurz nur, doch auch ohne es wirklich zu sehen wusste sie, an wen sie in diesem Augenblick gedacht hatte. "Ich kann ihn wohl nicht vergessen." Sie schaute noch einmal hinauf zum hellen Mond, jetzt standen Tränen in ihren Augen, doch sie wollte diese Verzweiflung nicht zulassen und als ob sie diese einfach fortwischen könnte, wischte sie ihre Tränen mit dem Handrücken weg. Nach nur kurzer Zeit wurden ihre Augen hart, bereit, für das Neue. "König der Dunkelheit und der Dämonen, gebt mir Kraft." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)