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Liebe auf merkwürdigen Umwegen

Wie Romeo und Julia im Sommernachtstraum (Kapi 21 ist da^^)
von

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Die ultimative Frage

Draco saß wie immer ziemlich gelangweilt im Zaubertränkeunterricht und starrte Löcher in die Luft.

Plötzlich weckte ihn ein lauter Knall aus seinem tranceähnlichen Zustand.

Sein Blick schweifte eine Weile durch den Raum um die Quelle dieses Kraches auszumachen.

Da war sie.

Die Ursache dieses aufweckenden Geräusches befand sich zwei Tische schräg vor seinem.

Es war ein explodierter Kessel, dessen Besitzer leicht gelockte, rote und momentan etwas angesengte Haare hatte.

Neben ihm saßen seine beiden besten Freunde.

Diese drei, das löwenmähnige Schlammblut, er, der unbedeutende Sohn einer Schande von Zauberergroßfamilie und DER Shootingstar der Schule bildeten den ultimativen Running-Gag in jedem Slytheringespräch.

Draco konnte es immer noch nicht verstehen wie Potter SEINE Freundschaft ablehnen konnte.

Wie konnte dieser... dieser Muggelfreund nur so dumm sein?!

Die Leute, denen Draco seine Freundschaft anbot, waren privilegiert.

Niemand hatte es bisher gewagt dieses Angebot zu verschmähen.

In Draco stieg Wut auf.

Doch schnell kam er wieder zur Ruhe.

,Warum rege ich mich überhaupt so über diesen Typen auf?!'

Angriff auf Harry Potter

Draco fasste sich an den Kopf.

Dann mixte er in leicht angesäuertem Zustand seinen Trank zusammen.

Doch zur Überraschung seines Hauslehrers mit der Hakennase und den fettigen Haaren explodierte auch Draco's Kessel in einer rosa Glitzerwolke, aus welcher kleine, rosafarbene, geflügelte Teddybären geflogen kamen, die "Knuddel mich." und "Ich hab dich lieb." flöteten.

Als ob das nicht schon demütigend genug war, flogen diese leicht kitschigen Teile auch noch alle möglichen Schüler an.

Und das betraf selbstverständlich auch die Gryffindor-Clique rund um Potter.

Rund zwei Dutzend fliegende Nervbärchen rauschten fast wie in einem Wettfliegen auf den nichts ahnenden Gryffindor-Schüler mit der Blitznarbe zu.

Es ähnelte einem angriffslustigen Bienenschwarm, was sich dort unaufhaltsam Harry Potter's Kopf näherte.

Die kleinen rosa Flugquasten und ihre monotone Botschaft wurden immer aggressiver.

"ICH HAB DICH LIEB!!!" "KNUDDEL MICH!!!", kreischten sie mit ihren Fiepstimmen.

Harry drehte sich um und bekam die volle Ladung Plüsch mit regenbogenfarben schimmernden Flügeln ins Gesicht.

Das ernsthafte Gespräch

"Was...?!" *hüstel* *prust* "Was, zum Teufel, soll das?!"

Harry war außer sich.

"Malfoy, was sollte das?!"

Draco schwieg sich aus.

Severus Snape ergriff das Wort und brachte wieder Ruhe in das Klassenzimmer.

"Potter, regen Sie sich ab, das war ein dummer Unfall."

Snape's Gesichtszüge waren noch Sekunden vorher entgleist und zwischen Erschrockenheit, Verwirrung, Verständnislosigkeit und Häme herumgewechselt.

Gäbe es ein menschliches Chamäleon, so würde es wohl Severus Snape heißen.

Doch nun hatte sich der blasse Mann mit den schwarzen Haaren wieder gefangen und agierte wie üblich auf eine äußerst "freundliche" Art.

Er beseitigte die Überreste des Trankes von Draco indem er den Inhalt seines Kessels in eine große Flasche abfüllte.

"Okay, Schluss für heute. Machen Sie, dass Sie wegkommen.", äußerte Snape bedrohlich.

Draco wollte sich gerade mit seinen Gorillas Crabbe & Goyle verdünnisieren, doch Snape hielt ihn zurück.

"Sie bleiben noch kurz, Mr. Malfoy."

Draco war gezwungen noch etwas länger in diesem, nach Rose riechenden, Raum zu bleiben.

"Professor, das mit dem Trank war keine Absicht."

"Ich weiß, aber ich wollte Sie darüber in Kenntnis setzen, dass Sie eben einen astreinen, wenn nicht sogar den wirksamsten, Liebestrank gebraut haben, Mr. Malfoy. Wie kam es dazu?"

"Ich habe wohl etwas zu viele Rosenblüten und Schmetterlingsstaub hineingetan.

Aber ich weiß nicht, was mich abgelenkt hat.", sagte Draco zu seiner Entschuldigung.

"Vielleicht war es ja Miss Parkinson. Sie beide sehe ich in letzter Zeit häufiger zusammen."

"Zwischen uns ist nichts, Professor. Jedenfalls nicht von meiner Seite aus.", entgegnete Draco.

"Naja, dann ist es wohl schade, aber ich mische mich da nicht ein. Sie können gehen Mr. Malfoy."

Draco war erleichtert, verließ aber trotzdem eiligst das Klassenzimmer.

Liebe und Hass liegen oft nah beieinander

Draußen beeilte Draco sich von Snape's Klassenzimmer zu entfernen, denn immerhin war ihm die Sache mit dem Kessel und Potter ziemlich peinlich.

Warum musste es auch ausgerechnet Potter treffen?!

Jeder andere wäre Draco egal gewesen, aber ausgerechnet sein Erzfeind Harry James Potter.

Er schüttelte verständnislos den Kopf.

"Draco, Draco, du musst dich besser auf das konzentrieren, was du tust. Dann passieren solche peinlichen Dinge auch nicht mehr."

Er steuerte geradewegs auf das Badezimmer der Jungs zu und stieß die Tür auf.

Drinnen schien alles ruhig zu sein.

Scheinbar war außer Draco niemand im Bad.

Er ging an ein Waschbecken und drehte das kalte Wasser auf.

Draco ließ seine Hände voll Wasser laufen und klatschte sich selbiges dann ins Gesicht.

"Hoffentlich kann ich jetzt klarer denken.", sagte er zu sich selbst.

Plötzlich ging eine der Kabinentüren der Toiletten auf.

Und heraus kam, sehr zu Draco's Missfallen, eben jener, der ihm schon den ganzen Tag im Kopf rumgeisterte.

Es war der Junge, den Draco abgrundtief hasste.

Sein Rotes Tuch, der Staatsfeind Nr. 1, der Abschaum aller "echten" Zaubererfamilien, der Muggelfreund, der Mistkerl, der die Malfoys um ihren Hauselfen gebracht hatte.

Alles was Potter tat, war schlecht.

Und trotz dieses Hasses auf den Jungen mit der Blitznarbe war Draco von diesem Potter fasziniert.

Harry nahm gar keine Notiz von Draco und wusch sich seelenruhig die Hände.

Dann ging er zu den Handtüchern und trocknete eben jene ab.

Er wollte gerade gehen als Draco ihn gegen die Wand drängte und seine Hände so an der Wand positionierte, dass Harry nicht entkommen konnte.

"Niemand ignoriert mich Potter! Bilde dir auf die Plüschviecher ja nichts ein, das war ein dummer Unfall!", schrie Draco ihn an.

Ihre Gesichter waren nur wenige Zentimeter voneinander entfernt.

"Hallo?! Was ist denn bei dir kaputt?! ICH hab dir keine Plüschtiere auf den Hals gehetzt!"

Folter?! oder Wie bringe ich Harry Potter zum Schweigen

"Wenn es meine Absicht gewesen wäre, dann hätte ich ganz bestimmt KEINE rosa Bärchen auf dich gehetzt. Also halt einfach die Klappe!"

Draco nahm seine Hände von der Wand und wendete sich um das Bad zu verlassen.

"Nichts da, Malfoy, wieso machst du mich die ganze Zeit blöd von der Seite an?!"

"Was weiß ich?!"

"Äh ja, normaler Weise hätte jetzt was wie ,Weil du Potter bist!' oder so kommen müssen."

"Nimm deine Flossen weg, Mann!"

"Oh, sorry, unser kleiner Prinz will nicht angefasst werden. Er könnte ja dreckig werden."

Harry redete zutiefst sarkastisch.

"Ehrlich, geh mal zum Psychiater, das ist ja schon nicht mehr normal."

"HALT DEINE VERDAMMTE KLAPPE, POTTER!", schrie Draco und packte selbigen am Kragen.

Er hob seine geballte Faust und war drauf und dran Harry eine rein zu hauen.

Doch er zögerte.

"Nur zu, schlag mich ruhig, wenn du keine andere Möglichkeit mehr weißt um mich zum Schweigen zu bringen."

Harry setzte ein hämisches Grinsen auf.

Dann näherte sich Draco's Gesicht dem von Harry an.

Letzterer konnte schon Draco's heißen Atem spüren und ihm wurde plötzlich ganz merkwürdig.

"Ich bin nicht ganz so einfallslos wie du vielleicht denkst, Potter. Es gibt andere Möglichkeiten, derer ich mir durchaus bewusst bin. Beispielsweise könnte ich dich jetzt ganze einfach küssen. Na? Was würdest du dazu sagen? Oder ich könnte ja auch etwas ganz anderes tun. Wie wäre es zum Beispiel hiermit?", flüsterte Draco ihm hämisch grinsend ins Ohr, während er Harry's Kragen immer noch mit der rechten Hand gepackt hatte und mit der linken dessen Pullover und sein Hemd hochschob und begann ganz leicht über seinen Bauch zu streichen.

"Na? Da sagst du wohl nichts mehr, was?"

Harry war völlig perplex und sah Draco mit leicht geöffnetem Mund an als ob er etwas sagen wollte.

Doch Harry fehlten einfach die Worte.

Was dieser eingebildete Kerl von einem Slytherin da tat, verwirrte Harry vollkommen.

Mit allem hatte er gerechnet, doch das war etwas, was er Draco nie im Leben zugetraut hätte.

"Hör auf damit...lass das, Malfoy...", hauchte Harry.

"Ich soll aufhören? Weißt du, irgendwie macht es richtig Spaß deine Fassungslosigkeit zu sehen. Ich denke gar nicht dran damit aufzuhören."

"Nimm deine Hände weg, oder..."

"Oder was? Willst du mir dann wehtun?"

Draco grinste böse.

"Hör sofort auf damit, verstanden?!"

Harry war wieder voll bei Verstand.

"Ui, jetzt hab ich aber Angst. Will mich der große, böse Potter jetzt hauen?"

Draco setzte eine gespielt ängstliche Miene auf.

Harry schüttelte Draco's Hände ab und entfernte sich ein Stück.

Dann verpasste er Draco einen saftigen Kinnhaken und verließ das Bad, wobei er Draco noch diese Worte an den Kopf warf:

"Du bist ein totales Riesena*****loch!"

Draco dreht sich zu einem Spiegel und betrachtete seine rote Wange.

"Nicht schlecht Potter, aber wir werden sehen, wer die besseren Karten hat."

Draco kühlte sich die Wange noch etwas und ging dann ebenfalls aus dem Bad.

Harry stapfte inzwischen wütend in den Gryffindor-Gemeinschaftsraum und ignorierte alles und jeden.

Er wollte allein sein und ging darum in den Jungenschlafsaal.

Dort setzte er sich auf sein in den Gryffindorfarben bezogenes Bett und dachte über die Sache mit den Bärchen und Draco's Aktion im Bad nach.

"Hat der Typ einen an der Klatsche? Wie kommt der bloß darauf so was zu tun um mich zum Schweigen zu bringen? Aber für einen Jungen hat er ziemlich weiche Hände..."

Keks oder nicht Keks? - Das ist hier die Frage...

"Oh mein Gott, was habe ich da getan?! Verdammt was hat mich da nur überkommen?! Irgendwie bin ich nicht mehr normal."

Draco war kurz davor zu verzweifeln.

Doch dann betrat er den Slytherin-Gemeinschaftsraum und alles war vergessen.

Er war zurück in der Realität.

Seine beiden Bodyguards Crabbe & Goyle bemerkten seine Ankunft und winkten ihn zu sich.

Draco zögerte kurz, ging dann aber doch zu ihnen und setzte sich auf einen der großen, grünen, äußerst gemütlichen Ohrensessel.

Goyle machte eine Anspielung auf die vergangene Zaubertränkestunde, aber Draco ignorierte das einfach und ging nicht darauf ein.

Crabbe fragte ihn: "Hey, Draco, was ist los? Bist du etwa verliebt? War das etwa die Ursache für den Liebestrank vorhin?"

Wenn es einen denkwürdigen Tag im Leben eines Draco Malfoy gab, dann war es dieser, an dem Crabbe in einmaliger Geistesgegenwärtigkeit zu solchen Gedankensprüngen fähig war.

Doch Draco beachtete die beiden Schlaumeier nicht und antwortete deshalb nur beiläufig:

"Kann sein..."

Goyle und Crabbe blieben die Überreste der Kekse, die sie gerade aßen, augenblicklich im Hals stecken und sie hatten zu tun, dass sie daran nicht erstickten.

Draco's Blick fiel wieder auf die beiden.

Er sah ihnen überrascht, aber gleichzeitig auch amüsiert zu wie sie total rote Köpfe bekamen und es schließlich doch schafften den Keksbrei runterzuschlucken.

"Was habt ihr denn?", fragte er und musste sich ein Lachen verkneifen.

"Hast du denn nicht mitbekommen, was du eben gesagt hast, Draco?", fragte Pansy Parkinson, während sie lächelnd auf einem Sessel neben Draco Platz nahm.

"Jungs, Jungs, ihr solltet echt nicht so schlingen.", empfahl sie Crabbe & Goyle.

"Können wir was dafür, wenn Draco solche Sachen von sich gibt?!", meinte Goyle entschuldigend, derweil er schon wieder dabei war sich mit Keksen voll zu stopfen.

"Genau, ist doch nicht unsere Schuld.", fügte Crabbe mit einem Mund voller Kekse hinzu.

"Was war denn an meiner Aussage bitte so überraschend?", fragte Draco unwissend.

"Nunja, vielleicht die Tatsache, dass du nicht dementiert hast verliebt zu sein. Aber ansonsten...", war Pansy's unkomplizierte Antwort darauf.

"Öhm, ja okay, ich hab was nicht dementiert?!", fragte Draco ungläubig.

"Verliebt zu sein.", äußerte Goyle und griff zeitgleich mit Crabbe nach dem letzten Keks.

Beide sahen ihrem Gegner im Kampf um den letzten Keks in die Augen und warfen einander tödliche Blicke zu.

"Und wer ist die Glückliche?", wollte Pansy wissen.

Sie lächelte Draco total glücklich an.

"Keine Ahnung, aber du bist es jedenfalls nicht, Pansy. Und Jungs, nun brecht doch diesen bekloppten Keks endlich in zwei Teile. Ist ja nicht mehr zu ertragen!", schimpfte Draco.

"Der Einzige, der hier unerträglich ist, bist du, Draco Malfoy!", meckerte Pansy und ging wütend davon.

"Was ist denn jetzt bei ihr kaputt?!", wunderte sich Draco und sah die beiden Keksmonster fragend an.

"Sie steht total auf dich und hat gehofft, dass sie es wäre, die du magst. Ehrlich, Draco du bist heute echt total merkwürdig. Hast du was genommen?"

Doch darauf bekam Crabbe schon keine Antwort mehr, denn Draco war bereits von dannen gezogen um frische Luft zu schnappen.

,Sie haben alle Recht. Ich bin total unnormal heute. Ob was im Essen war?', dachte er im Stillen.

Draco wandelte über die Ländereien und sah einen blühenden Apfelbaum.

"Wie schön...", entfuhr es ihm.

Der Frühling erwacht

"Aah! Was denke ich da?!", meinte Harry zu sich selbst.

"Wie geistig verwirrt bin ich denn, dass ich darauf komme, dass Draco echt ziemlich weiche Hände hat?! Ist ja eklig!"

Harry zweifelte an seinem Verstand.

Er war außer Stande an etwas anderes als Draco's Handeln im Bad zu denken.

"Okay, ganz ruhig, Harry, komm wieder runter. Es ist NICHTS passiert, was von irgendeiner Wichtigkeit gewesen wäre. Malfoy hat dir mit einem Kuss gedroht. Na und? Er hat ganz sanft über deinen nackten Bauch gestreichelt. NA UND?! Du hast rein gar nichts dabei empfunden.

Du hast AUF GAR KEINEN FALL etwas dabei empfunden! Du warst lediglich etwas überrascht, denn es kam ja wirklich unerwartet, aber hey, du hast DABEI NICHTS EMPFUNDEN! Soll Malfoy doch homosexuelle Anwandlungen haben. Das kann dir doch egal sein, Harry. Solange du noch klar im Kopf bist, ist doch alles in bester Ordnung!", sagte Harry zu sich selbst.

Er musste irgendwie auf andere Gedanken kommen.

Harry überlegte angestrengt, was er tun könnte.

Sein Blick wanderte suchend durch den gesamten Schlafsaal und blieb plötzlich auf seinem Feuerblitz haften.

Ein bisschen Frischluft würde ihm jetzt bestimmt hilfreich sein.

Er schnappte ihn sich und marschierte die Treppen bis in den Gryffindor-Gemeinschaftsraum hinunter.

Harry lief schnurstracks an Hermine und Ron vorbei, welche gerade über ihren Hausaufgaben brüteten.

Er hatte gerade das Porträtloch geöffnet als ihm eine überraschte Ginny gegenüber stand.

Harry wusste schon seit dem zweiten Schuljahr, dass Ginny, das einzige Mädchen unter den Weasley-Kindern, ganz vernarrt in ihn war.

Doch bisher war sie Harry zu mädchenhaft gewesen.

Ihr hatte der Nachdruck gefehlt, welchen Harry unbedingt bei einer Freundin brauchte.

Ginny war zwar ganz süß, aber für Harry hieß das noch lange nicht, dass er mit ihr nur aus diesem Grunde etwas anfangen würde.

Er hatte die Zeit mit Cho Chang noch in böser Erinnerung.

Und so schnell wollte er nichts Neues eingehen.

Vor allem nicht mit der Schwester seines besten Freundes, denn falls es zu einer Trennung käme, so würde auch die Freundschaft zu Ron darunter leiden.

Doch da stand sie nun vor ihm und sah Harry fragend an.

Keiner wusste, was er sagen sollte, doch einfach aneinander vorbei gehen war auch nicht gerade umwerfend.

Also machte Harry den ersten Schritt zu einem kleinen Smalltalk.

"Hi Ginny, wie geht's?"

Ginny lächelte beruhigt.

"Geht so und selbst?"

"Naja muss, aber was soll's, ist ja eh nicht zu ändern.", antwortete Harry.

"Hm, naja, ich werd dann mal, was hast du eigentlich mit dem Besen vor?"

"'Ne Runde rumfliegen, ein bisschen frischen Wind um die Nase wehen lassen. Nix spezielles."

"Ah okay, dann viel Spaß dabei."

"Danke, dir auch, Ginny."

"Mh hm."

Ginny verschwand im Gemeinschaftsraum und Harry ging gemütlich runter in die Große Halle und dann durchs Eichenportal weiter nach draußen.

In einer Nische an der Schlossmauer stieg er auf seinen Feuerblitz und flog in den Himmel.

Der Wind wehte nicht stark, aber er war von den Düften der blühenden Pflanzen erfüllt.

Aus dem Verbotenen Wald drang Vogelgezwitscher und auf den Rasenflächen der Ländereien saßen vereinzelt Pärchen.

Es war wirklich Frühling und Harry beneidete diese Paare irgendwie, denn er war ja solo.

Sturzflug

"Ich liebe blühende Apfelbäume.", jauchzte Draco und ging näher an den Baum um an den Blüten zu riechen.

Die Blüten waren schneeweiß und dufteten herrlich, doch Draco war schon wieder mit etwas ganz anderem beschäftigt. Er hatte etwas abseits vom Baum ein paar vereinzelte Narzissen entdeckt und war schleunigst dorthin geeilt, denn sie erinnerten ihn an seine über alles geliebte Mutter.

Harry flog derweil immer noch in Schwindel erregenden Höhen.

Es war echt entspannend mit diesem frühlingshaften und von Blütenduft erfüllten Wind zu fliegen.

Dabei bemerkte Harry während einem kurzen Blick gen Erde die Ameisen unter sich, welche vorgaben Menschen zu sein.

Und siehe da, er entdeckte unter ihnen auch seinen Lieblingsfeind Draco.

Harry hatte inzwischen schon ein Gespür für Draco's Anwesenheit entwickelt, so dass er selbst ohne letzteren zu sehen, wusste, dass er in Harry's Nähe war.

"Irgendwie fühle ich mich dazu genötigt ihm einen gehörigen Schrecken einzujagen."

Gesagt, getan.

Harry legte sich so flach an seinen Feuerblitz, dass man fast denken konnte, die beiden wären verschmolzen.

Er flog wie ein Stein in Richtung Boden auf den nichts ahnenden Draco zu und zog ihm in einer reflexartigen Bewegung, die nur wenige Sekunden dauerte, seinen Umhang über den Kopf.

Dann wendete Harry in einer scharfen Kurve und flog vor den verblüfften Augen des mittlerweile wieder geordneten Draco davon.

"POTTER! Spar dir dein süffisantes Grinsen, wenn ich dich in die Finger kriege, bist du geliefert!"

Doch wie sollte er das ohne Besen anstellen?

Die Möglichkeit bot sich sogleich, denn die Slytherin-Quidditchmannschaft kam gerade von einer Trainingsstunde zurück und da Draco ja mit im Team war, hatte gefälligst niemand etwas dagegen zu haben, wenn er sich mal kurz einen Besen lieh.

Also rannte Draco zu ihnen.

"Hey, Leute, kann mir mal jemand kurz einen Besen leihen?"

Sämtliche Mitspieler streckten die Hand, welche den Besen hielt, in Draco's Richtung und er griff sich wahllos einen heraus.

Er schwang sich darauf auch schrie ihnen noch seinen Dank hinterher, als er bereits mitten im Sprintflug zu Harry hinauf befindlich war.

Als er Harry erreichte hatte, rammte er ihn fast.

"Was glaubst du eigentlich wer du bist?!"

Harry grinste nur hämisch und flog ein paar Meter weiter.

"Hallo?! Ich rede mit dir, Mann!", schrie Draco und packte den Stiel des Feuerblitzes.

"Du Mistkerl, nimm deine dreckigen Flossen von meinem Feuerblitz, wie kannst du es wagen?!"

Harry wurde wütend, denn der Feuerblitz gehörte zu den wenigen Erinnerungen, die ihm an seinen Patenonkel Sirius geblieben waren.

"Lass ihn los, du hast kein Recht diesen Besen zu berühren!", schrie Harry Draco an und wollte los fliegen, doch Draco bremste ihn aus und Harry geriet ins Schwanken.

Sein Gleichgewicht versagte vollends und er fiel von seinem Besen runter.

Draco folgte ihm erschrocken und bekam ihn gerade noch am Pullover zu fassen bevor sie einige Sekunden später ziemlich hart auf dem Boden aufschlugen, sich ein paar Mal rollten und schließlich einander zugewandt übereinander zum liegen kamen.

"Ich hab das Gefühl, wir fliegen aufeinander.", kommentierte Harry und warf Draco über seinen Kopf hinweg von sich runter.

Letzterer rappelte sich wieder auf und bemerkte mürrisch: "Ich habe dir gerade dein Leben gerettet und du gibst solchen Blödsinn von dir!"

"Ohne dich wäre ich nicht in Lebensgefahr geraten. Mister Mal-Foy.", giftete Harry zurück und zwei tödliche Blicke trafen sich.

Ich bring dich um...

"Du hättest ja nicht die Aktion mit meinem Umhang bringen müssen. Weißt du, jede Aktion hat eine Reaktion, also hätte es dich gar nicht überraschen dürfen, Mr. Unschuldig!", meckerte Draco.

"Oh, klar, ganz vergessen, ich hatte meine Gründe!", war Harry's Antwort darauf.

"Und die wären?"

"Bist etwa vollkommen bekloppt, dass du nicht von selbst darauf kommst?"

"Naja, mal davon abgesehen, dass ich Draco Malfoy bin, was für dich ja schon Grund genug ist, fällt mir gerade nichts ein."

Harry konnte so viel Ignoranz und Unwissenheit nicht mehr ertragen.

"Ich rede von deiner vollkommen beknackten Aktion vorhin im Bad! Wie blöd kann man eigentlich sein, dass man da nicht selbst drauf kommt?!"

"Oh, ich dachte, es hätte dir gefallen, zumindest wirkte es auf mich so...", säuselte Draco und hatte dabei ein eindeutig zweideutiges Grinsen auf den Lippen.

"Oh mein Gott, bist du jetzt total übergeschnappt?! Ich krieg ja langsam Angst vor dir und deinem merkwürdigen Geschwafel!"

"Wieso das denn? Ich bin doch ganz harmlos.", lächelte Draco.

"Genau, ganz genau so ist es, wo ist der echte Draco Malfoy?! Du bist selbst für einen Draco Malfoy zu unnormal."

"ICH bin der echte Draco. Wie kommst du nur darauf, dass ich es nicht sein sollte?"

"Äh, hast du schon mal mitbekommen, wie du dich seit heute Vormittag benimmst?", fragte Harry entgeistert.

"Naja, die Sache mit dem Bärchengeschwader, aber ansonsten?"

Draco wusste nicht, was Harry meinte.

"Hast du irgendwie ein extrem schlechtes Kurzzeitgedächtnis? Du hast vorhin im Bad über meinen nackten Bauch gestreichelt!"

Harry bekam jetzt noch Gänsehaut bei dem Gedanken daran, denn er fand es unangenehm von einem Jungen auf diese Weise behandelt zu werden.

"Das war vollkommen eklig!", fügte er hinzu.

"Auf mich hat es nicht ganz so gewirkt. Du hättest mich immerhin wegstoßen können.", konterte Draco.

"Hallo?! Ich war perplex, das hat mir keineswegs in irgendeiner Art gefallen."

"Okay, schon gut. Ich geh dann mal."

"Mistkerl!", brüllte Harry.

"Oh, wie hart, ich hab schon richtig Angst.", feixte Draco.

"Du wirst meine Rache schon bald zu spüren bekomme, Malfoy. Bereite dich besser darauf vor.", drohte Harry.

"Jap, ganz bestimmt.", winkte Draco ab.

"Es reicht!"

Harry stürmte hinter Draco her und packte ihn mit der linken an der Schulter.

Dann verpasste er ihm einen Kinnhaken und sah verächtlich auf ihn hinunter.

"Komm mir noch einmal zu nahe und ich schwöre bei Gott, dass ich die eigenhändig erwürgen werde."

"Jetzt habe ich aber richtig Angst. Weißt du, irgendwie kann ich dir das nicht glauben, denn immerhin wäre ich dann schon mindestens fünf Mal unter der Erde gewesen.

Und außerdem glaube ich, dass du mich überhaupt nicht töten könntest, selbst wenn du es wolltest, denn ich bedeute dir mehr als du zugibst.", meinte Draco.

"Wie kommst du bloß auf solchen ausgemachten Dünnsinn? Du wärst der letzte, in den ich mich vergucken würde. Ich hasse dich. Ich verabscheue dich zutiefst.", konterte Harry.

"Ja, deshalb redest du jetzt auch so viel mit mir und regst dich so über mein Handeln auf. Schon klar. Glaub doch, was du willst, mir ist es sowieso egal, denn du interessierst mich nada, niente, überhaupt nicht, nicht in 10000 Jahren!", donnerte Draco.

Harry drehte sich wortlos um und ging zum Schloss.

Doch zuvor griff er noch seinen Feuerblitz, der bis vor kurzem noch über ihren Köpfen geflogen war und nun runter kam, weil Harry gehen wollte.

"Du kannst viel erzählen, Harry, aber ob ich es dir glaube, ist allein meine Sache.", flüsterte Draco sich selbst zu und ging dann ebenfalls zurück ins Schloss, denn die frische Luft hatte nichts gebracht.

Weibliche Intuition

Irgendwas faszinierte Draco an Harry.

Er war anders als jeder, den er bisher kennen gelernt hatte.

Ganz anders.

Draco kehrte vollkommen verblüfft in den Slytherin-Gemeinschaftsraum zurück.

Pansy kam ihm entgegen, doch sie würdigte ihn immer noch keines Blickes.

Ihm war das in diesem Moment vollkommen egal, denn er hatte ihr nur die Wahrheit gesagt und interessierte sich nicht im Geringsten für ihre Gefühle.

Pansy war überhaupt nicht sein Typ.

Draco verstand einfach nicht, warum alle dachten oder zumindest wollten, dass er mit ihr zusammen kommt.

,Sie ist reinblütig, okay, aber was sonst? Sie hat keinen Charakter und ist auch nicht sonderlich hübsch. Alles in allem ist sie nichts als ein durchschnittlicher Mensch ohne Besonderheiten. Sie spielt in einer viel zu niedrigen Liga, als dass sie für mich bestimmt sein könnte. Doch was Harry Potter angeht...Er ist ein ganz anderes Kaliber. Er kann mir Paroli bieten. Aber er ist ein Junge, leider...', dachte Draco im Stillen.

Harry hatte inzwischen den Gryffindor-Gemeinschaftsraum erreicht und seine Schulsachen geholt, denn er war sich sicher, dass die Tonnen von Hausaufgaben ihn ablenken würden.

Während er noch einmal über Draco nachdachte, legte er alle Bücher und Pergamente zurecht.

,Wie kann jemand wie Draco solchen gequirlten Blödsinn reden? Ist er vielleicht wirklich schwul? Egal...'

Harry machte sich, nachdem er diesen Gedanken verdrängt hatte an seine Hausaufgaben für Verwandlungen.

Sie sollten die Verwandlung von Spinnen in Wanduhren üben und darüber ein Protokoll anfertigen.

Doch Harry schaffte es einfach nicht, denn seine Konzentration war seit der Zaubertränkestunde flöten gegangen.

Seine Spinne mutierte mehrfach zu einem Sessel, aber es gelang ihm nicht, sie zu einer Wanduhr werden zu lassen.

Harry gab auf, es hatte einfach keinen Sinn.

Hermine schickte sich gerade an einen Tipp in den Raum zu stellen, aber Harry und Ron winkten ab.

"Lass mal, Hermi, mir fehlt einfach nur die Konzentration.", kommentierte Harry.

"Aber wieso denn?", fragte Hermine besorgt.

"Ich weiß auch nicht, mir schwirren im Moment so viele Dinge durch den Kopf."

"Willst du drüber reden, Harry?", fragte sein bester Freund.

"Nein, ich glaube nicht, dass es so gut wäre, wenn ich euch auch mit meinen Problemen belaste. Ist echt lieb von euch, dass ihr um mich besorgt seid, aber ich will euch da nicht mit reinziehen.", antwortete Harry.

"Sicher? Ich habe kein Problem damit, ehrlich.", beteuerte Hermine.

"Ganz sicher. Danke, dass ihr mir zuhören wollt, aber ich muss erstmal selbst mit mir ins Reine kommen."

"Wie du meinst, aber du weißt ja, dass du immer zu uns kommen kannst, wenn du ein Problem hast.", ergänzte Ron.

"Ja, dazu sind wir ja Freunde.", meinte Harry zustimmend.

"Genau, also was die Hausaufgaben angeht... Ich bezweifle, dass du es in diesem Zustand gebacken kriegen wirst eine halbwegs ordentliche Arbeit abzuliefern.", fügte Hermine hinzu.

"Hey, Hermi!", sagte Ron geschockt.

"Was ist?! Du kannst ja auch abschreiben, wenn du willst.", antwortete sie.

"Das meinte ich zwar gar nicht, aber wenn du es mir schon anbietest, natürlich gern.

Eigentlich wollte ich aber anmerken, dass es höchst unnormal ist, dass du ,gebacken kriegen' gesagt hast. Woher kennst du diese Wendung?", fragte Ron neugierig.

Harry musste augenblicklich schmunzeln.

"Das ist ein Begriff aus dem Muggelslang, der in etwa ,hinbekommen' oder ,schaffen' bedeutet.", entgegnete Hermine.

"Du sprichst Muggelslang?", fragte Ron überrascht.

"Ist das so schlimm?", meinte Hermine.

"Naja, nein, aber so ungewohnt.", konterte Ron.

"Ihr seid echt genial, wisst ihr das? Und danke, dass ich bei dir abschreiben darf, Hermine.", schob Harry ein.

Dann stand er auf, umarmte seine beiden besten Freunde aus heiterem Himmel und ging dann erneut hoch in den Schlafsaal.

Hermine und Ron sahen sich verwirrt an.

"Weißt du, was er hat, Ron? Immerhin seid ihr ja in einem Schlafsaal."

"Das stimmt schon, aber er ist erst seit der Zaubertränkestunde so. Ich hab überhaupt keine Idee, was er haben könnte. Wirklich, nicht mal ansatzweise.", musste Ron gestehen.

"Na, wenn das so ist. Ich habe eine leise Ahnung, dass er verliebt ist und sich das nicht eingestehen will.", äußerste Hermine.

"Meinst du echt? Aber in wen denn? Er scheint ja erst seit der Zaubertränkestunde so zu sein.", bemerkte Ron.

"Tja, das ist der Punkt an dem ich nicht weiter weiß."

Hermine war sich zwar nicht sicher, doch sie hatte einen Verdacht.

Aber dieser schien ihr so unlogisch, dass sie ihn lieber verschwieg.

Die Wahrscheinlichkeit, dass sich Harry in seinen Erzfeind, diesen Egoisten Draco Malfoy verliebt hatte, war praktisch gleich Null und darum verdrängte Hermine diesen Gedanken auch ganz schnell.

Außerdem war es ihrer Ansicht nach nicht gut fürs Gehirn, wenn man zu lange unlogischen Gedankengängen folgte.

Plötzlich begann sie breit und dreckig zu grinsen.

"Was ist denn jetzt los? Wieso grinst du, Hermine?"

Ron war vollkommen verwirrt.

"Och nichts, ich dachte nur gerade daran, wie unsere Mannschaft die Slytherins morgen in den Boden stampfen wird.", log sie, denn sie konnte Ron ja unmöglich sagen, dass sie sich Harry und Draco gerade küssend und in ganz anderen Situationen vorgestellt hatte.

,Okay, ich muss zugeben, dass die beiden kein schlechtes Paar abgeben würden...', gestand sich Hermine innerlich.

"Na bist du dir da so sicher? Mit einem so verwirrten Harry als Sucher? Ich wäre mir in allem anderen sicherer als darin, dass wir das Spiel gewinnen. Zumindest garantiert nicht durch Harry. Wenn die anderen es nicht schaffen genug Punkte zu machen, dann sehe ich für uns ehrlich gesagt schwarz."

"Ach Ron, wir werden es schon schaffen. Immerhin bist du ja auch im Team. Wir kriegen das hin und werden gewinnen."

Mit diesen Worten gab Hermine Ron einen Kuss auf die Wange und machte sich an ihre restlichen Hausaufgaben.

"Deinen Optimismus will ich haben. Wie kannst du dir nur so sicher sein?", murmelte er.

"Weibliche Intuition, glaub mir, sie hat mich noch nie im Stich gelassen.", lächelte Hermine.

"Ich will so was auch...", flüsterte Ron.

Hermine grinste zurück, sagte aber nichts mehr dazu und konzentrierte sich nun voll auf den Berg an Hausaufgaben, der vor ihr lag.

Nebenbei erklärte sie Ron noch einiges, was die Aufgabe in Verwandlungen betraf.

Harry hatte in dieser Zeit einige Zauber geübt, die er von Professor Lupin gelernt hatte.

Doch nach einiger Zeit musste er feststellen, dass er sie immer noch sehr gut beherrschte und hatte darum seinen Zauberstab wieder weggelegt und war ans Fenster gegangen um die Ländereien zu betrachten.

Es lag immer noch der süßliche Blütenduft der Baume und Blumen in der Luft.

Der milde Frühlingswind hatte eine entspannende Wirkung, aber er erinnerte Harry zu sehr an die Begegnung mit Draco.

,Wieso schwirrt mir dieser Idiot permanent durch den Kopf!', fluchte Harry innerlich und wurde wieder etwas wütend.

Kommen wir vom rechten Weg ab?

,Würde es mir vielleicht besser gehen, wenn ich mich mal mit ihm schlagen würde?'

Harry dachte ernsthaft daran eine Schlägerei mit Draco anzuzetteln.

Doch dann betraten vier Personen den Schlafsaal.

Es waren Dean Thomas, Seamus Finnigan, Neville Longbottom und Ronald Weasley.

Sie hatten für Harry's Geschmack viel zu gute Laune, aber er ignorierte sie einfach.

Der schwarzhaarige Junge saß da und betrachtete gedankenverloren den azurblauen Himmel.

Dann merkte er, wie plötzlich sein Bett wackelte und sah sich überrascht um.

Innerhalb sehr kurzer Zeit hatte er die Ursache dieses Mini-Erdbebens ausgemacht.

Es handelte sich um Dean und Seamus, die sich vor wenigen Augenblicken auf sein bett geworfen hatten und sich mittlerweile häuslich dort niederließen.

Harry warf ihnen einen äußerst verwirrten Blick zu und setzte gerade zu einer Frage an, die er angesichts eines Rons, der momentan nur in Boxershorts vor seinem Schrank stand und sich gerade anstelle der Schuluniform Freizeitkleidung anzog, sehr schnell verdrängte.

Harry hatte noch nie wirklich drauf geachtet, aber Ron hatte etwas an sich, dass ihn unwiderstehlich machte.

Und Harry musste sich ebenso eingestehen, dass dieser Ron in Boxershorts extrem sexy wirkte.

Der Junge mit dem rabenschwarzen Haar und den grünen Augen verstand ganz genau, warum Hermine sich schon seit geraumer Zeit zu Ron hingezogen fühlte.

"Hallo?! Erde an Harry! Was starrst du Ron so an?! Noch nie in den Spiegel geguckt oder was? Hey!"

Seamus holte Harry mit seinen Worten in die Realität zurück.

"Was?", fragte Harry kopflos.

"Ich habe dich gerade gefragt, was du zu dem Spiel morgen gegen die Slytherins zu sagen hast.", grummelte Seamus.

Harry lächelte beschämt.

"Oh, naja, wir werden es bestimmt schaffen."

"Ah ja...", kommentierte Dean.

Harry's Blick haftete immer noch an Ron, welcher nun mittlerweile seine Jeans zu machte.

Nach einem Kampf Mann versus Reißverschluss war Ron der Sieg über die widerspenstige Hose gelungen.

Und nun schwang er locker sein Shirt über die Schulter und kam auf Harry zu.

Der Blick den er Seamus und Dean zu warf, stellte unmissverständlich klar, dass er mit Harry unter sechs Augen reden wollte.

Harry war einerseits froh, dass er nun keine sinnfreien Gespräche über das morgige Quidditchmatch führen musste.

Doch wie sollte er sich Ron gegenüber verhalten?

Möglicherweise hatte Ron Harry's Blicke bemerkt und wollte ihn darauf ansprechen...

Harry geriet wieder einmal in Panik.

Seamus und Dean verließen Harry's Bett und Ron setzte sich direkt neben Harry auf die Bettkante.

"Harry, was hast du?"

Ron musterte seinen Freund besorgt.

"Nichts...", entgegnete Harry und erntete damit einen vorwurfsvollen Blick.

"Das glaube ich dir nicht."

"Ich habe nichts!"

Harry wusste selbst nicht genau, warum er so laut wurde.

"Glaubst du allen Ernstes, dass ich dich in den fünf Jahren nicht gut genug kennen gelernt hätte um zu verstehen, was in dir vorgeht?"

Ron war sichtlich enttäuscht, weil sein bester Freund ihm so wenig Vertrauen entgegen brachte.

"Harry, bitte sag mir, was du hast. Ich finde es echt blöd nicht zu wissen, was mit dir los ist."

Harry sah Ron nachdenklich an.

"Okay, ich sag's dir. Aber nicht hier. Lass uns ins Bad gehen, okay?", flüsterte Harry.

"Na, ihr Turteltauben? Was flüstert ihr so?"

"Geht dich nichts an, Dean. Das ist'ne Sache unter Männern. Nix für kleine Jungs, weißt du?", zwinkerte Ron.

"Oh, verstehe."

Dean grinste zurück.

Ron zog sein shirt über und folgte Harry bis ins Bad.

Sie vergewisserten sich, dass niemand außer ihnen im Raum war und gingen dann in eine Toilettenkabine.

Harry versuchte krampfhaft einen Anfang zu finden, denn Ron sah ihn erwartungsvoll an.

Der Junge mit den grünen Augen überlegte hin und her, doch ihm fiel einfach nichts ein.

Da Ron dies bemerkte, ergriff er die Initiative.

"Also, du scheinst ja nicht zu wissen, wie du anfangen sollst. Dann äußere ich halt meine Vermutungen und du sagst einfach was dazu. Gut, auf geht's. Ist es erst seit der Zaubertränkestunde so?"

Harry nickte und fragte weiter.

"Ist es wegen Malfoy?"

Harry nickte erneut und ließ seinen rothaarigen Freund fortfahren.

"Hat er dir sonst noch was getan?"

Harry zögerte etwas, doch dann nickte er wieder.

"Und was?", wollte Ron wissen.

"Er... er hat... er hat... ich kann es einfach nicht sagen."

"Hat er..." *schluck* "... dich geküsst?"

Harry schüttelte den Kopf.

"Nein, noch nicht... aber... er hat ganz leicht über meinen Bauch gestreichelt. Es war so..."

*schüttel* "...merkwürdig."

"Und du hast ihn nicht weggestoßen?!", fragte Ron entgeistert.

"Ich war vollkommen perplex, aber es war durchaus nicht eklig.", konterte Harry.

Ron sah ihn komisch an.

"Bist du in ihn...?"

"Nein, vielleicht auch ja, ich bin mir momentan überhaupt nicht sicher, was mit mir los ist."

In Harry's Worten schwangen eindeutig Verzweiflung und Ratlosigkeit mit.

"Meinst du damit, dass du schwul bist?", fragte Ron beunruhigt.

"Möglich, aber ich weiß es einfach nicht und leider gibt es auch nicht gerade unzählige Mittel und Wege um herauszufinden, ob ich es bin.", bedauerte Harry.

"Doch die gibt es. Wenn wir beide uns hier einmal und nie wieder küssen würden, dann wüssten wir wie wir ticken."

Harry war über die Aussage seines besten Freundes erschrocken, doch er stimmte ihm zu.

"Wir werden nie wieder ein Wort darüber verlieren, okay?", äußerte Harry.

Ron nickte und ergänzte: "Dann lass es uns tun."

Harry und Ron näherten sich einander, sodass ihre Lippen nur noch wenige Zentimeter voneinander entfernt waren.

Harry fragte seinen Freund ein letztes Mal: "Willst du das hier wirklich tun? Du musst nicht, Ron. Ich weiß, dass du mir nur helfen willst..."

Doch Ron hatte seine Arme schon um Harry's Taille gelegt und legte seine leicht geöffneten Lippen auf Harry's.

Harry war kurz überrascht, doch erwiderte den Kuss dann auf eine äußerst schöne Weise.

Er fuhr mit seiner Zunge sanft über Ron's unglaublich weiche Lippen und bahnte sich dann den Weg zu Ron's Zunge.

Dieser war wirklich überwältigt von der Zärtlichkeit des grünäugigen Jungen.

Er hatte mit Ekel daran gedacht jemals einen Jungen zu küssen, doch bei Harry war es zumindest nicht unschön.

Ron ließ seine Zunge mit der von Harry spielen.

Beide genossen diese enge Verbundenheit und langsam, ganz langsam schob Ron seine hand unter Harry's Hemd.

Seine Finger fuhren sanft die Linien von Harry's Rücken nach und Harry tat es ihm gleich, denn auch er bewegte seine Hand ganz leicht über Ron's Rücken und drückte ihn noch fester an sich.

Der rothaarige Junge verstand die Welt nicht mehr.

,Gerade eben habe ich allein den Gedanken einen Jungen zu küssen, eklig gefunden. Und jetzt finde ich solch einen Kuss wunderschön und das, obwohl es mein bester Freund ist, mit dem ich hier küsse.'

Auch Harry dachte im gleichen Augenblick nach.

,Vielleicht bin ich doch schwul? So schlimm, wie ich es mir vorgestellt habe, ist es eigentlich gar nicht. Aber ich sollte Ron nicht damit anstecken, sonst lyncht mich Hermine nachher noch...'

Also brach Harry den Kuss ab und drückte Ron von sich weg.

"Danke Ron, ich glaube, dass ich wirklich schwul bin. Aber es war wirklich toll mit dir. Du küsst umwerfend gut. Ich wette, dass Hermine gar nicht genug kriegen wird."

Ron sah Harry verwirrt an.

"Was meinst du damit?"

"Hast du es denn immer noch nicht gemerkt, Ron? Sie ist in dich verliebt.", grinste Harry.

Ron schüttelte energisch den Kopf.

"Ehrlich? Hat sie dir das gesagt?"

"Ja, sogar mehrfach. Ich kann ihr ja schon mal ein paar Tipps für den Umgang mit dir geben, was?", scherzte Harry.

"Haha, sehr witzig, wirklich Harry."

Ron grinste genau so breit wie Harry.

Zwischen ihnen hatte sich trotz dieses Kusses nichts verändert.

Das war auch gut so, denn Harry wusste jetzt, dass er mit seinem besten Freund über alles reden konnte.

"Ähm, was Hermine betrifft. Ich glaube, sie hatte schon so eine Ahnung. Willst du es ihr auch sagen?", fragte Ron.

"Ja, am besten gleich, wenn wir zurück im Gemeinschaftsraum sind. Aber Ron, ich bitte dich darum, dass ihr beide, du und Hermi vorläufig Schweigen wahrt. Wenn es außer euch beiden und Remus noch jemand erfahren soll, dann sage ich es selbst. Geht das klar?"

"Jap, ich werde schweigen wie ein Grab.", schwor Ron seinem dunkelhaarigen Freund.

"Gut, ich danke dir für dein Verständnis und deine Hilfe. Freunde auf ewig?", fragte Harry.

"Freunde auf ewig.", bestätigte Ron.

"Dann lass uns jetzt gehen. Was die Sache von eben angeht. Hermine wird von mir nichts darüber erfahren, kein Sterbenswörtchen. Es bleibt mein Geheimnis, das ich mit ins Grab nehme.", sagte Harry feierlich.

"Ich schwöre dasselbe. Niemand wird jemals davon erfahren."

Beide nickten sich zu und verließen das Bad.

Als sie im Gryffindor-Gemeinschaftsraum angelangt waren, trennten sich ihre Wege, wobei Ron in den Schlafsaal hoch ging und Harry schnurstracks auf Hermine zusteuerte und sich neben ihrem Sessel hinhockte.

Sie bemerkte ihn und wollte gerade fragen, was er hätte, doch Harry unterbrach sie und flüsterte ihr zu, dass sie ihm folgen sollte.

Das tat sie dann auch, zwar unwissend, aber doch mit einer leisen Ahnung im Hinterkopf.

Harry führte sie aus dem Gemeinschaftsraum in einen Geheimgang ganz in der Nähe.

Nachdem sie beide darin verschwunden waren, hockte sich Harry hin und Hermine tat das gleiche.

Sie sah in seinem Gesicht, dass er ihr etwas Wichtiges mitteilen wollte.

Und nun tat er es sogleich.

"Hermine, ich bin nach langen Überlegungen zu dem Schluss gekommen, dass mein Herz nicht für eine Frau schlägt. Ich bin schwul..."

Hermine klappte die Kinnlade runter.

"Du bist wirklich schwul? Dann hatte ich ja Recht mit meinem Gedanken. Wie genial, ich bin zwar überrascht, aber ich freue mich für dich."

Hermine grinste.

Erkenntnis

Harry sah das Mädchen mit der löwenartigen Mähne vor sich an.

,Hat sie das gerade wirklich gesagt? Ist das die Hermine, die ich kenne? Wurde sie womöglich durch einen Klon ersetzt? Oder hat man ihr eine Gehirnwäsche verpasst?', grübelte Harry, während er einen äußerst verwirrten Gesichtsausdruck aufsetzte.

Hermine grinste immer noch.

"Hast wohl nicht mit so einer Reaktion von mir gerechnet, was?", stichelte sie.

"Nunja, nein, eher nicht. Ist ja auch egal, aber sag mal, was für einen Gedanken meintest du eben?", wollte Harry wissen, denn Hermines Grinsen machte ihn misstrauisch.

"Och nix, was von irgendeiner Relevanz wäre. Ist echt nicht wissenswert und im Grunde genommen vollkommen unwichtig.", erwiderte sie.

"Du machst mich echt neugierig, nun sag schon.", drängelte Harry.

"Nö, ich sag nix.", beschloss Hermine.

"Tja, weißt du was? Dann halt nicht, ist bestimmt eh langweilig. Ich will es gar nicht wissen.", entgegnete Harry und drehte sich weg.

"Glaubst du, dass ich ernsthaft auf solche Psychotricks reinfalle, Harry? Ich hab dich durchschaut.", meinte Hermine triumphierend.

"Tja, Missy, leider war das kein blöder Psychotrick, sondern mein voller Ernst. Nix mit triumphieren.", grinste Harry frech und steckte ihr die Zunge raus.

"Schon klar, tja, wie soll ich sagen, die Vorstellung von dir und Mr. Freundlich bei einem Kuss oder in anderen Situationen ist zwar äußerst pikant, aber auch sehr faszinierend."

Das merkwürdige Grinsen umspielte Hermines Lippen erneut.

Harry fielen hingegen beinahe die Augen aus dem Kopf.

"Wow, Hermi, du bist manchmal wirklich komplett unberechenbar. Hat dir jemand eine Gehirnwäsche verpasst? Irgendwie bist du heute echt anders.", staunte Harry.

"Hm, nicht, dass ich wüsste, aber weißt du, wer noch viel komischer ist? Du, denn ich bin heute nicht ans andere Ufer übergeschwappt.", entgegnete sie.

"Oh ja, mach dich nur lustig. Aber ich finde es nicht schlimm und ich bin da nicht allein. Ron denkt genauso."

"Woher willst du das wissen? Und was genau habt ihr eigentlich so lange veranstaltet? Na?"

Und schon wieder umspielte dieses spöttische Lächeln ihre Lippen.

"Tja, das willst du wohl wissen, hä? Aber du wirst es nicht erfahren.", meinte Harry kühl.

"Sicher? Ich sehe das anders, denn ich werde einfach Ron fragen, wenn du es mir nicht sagen willst.", konterte Hermine.

"Glaub nicht, dass er auch nur ein Wort darüber verlieren wird. Wir haben ein Abkommen, also spar dir die Mühe."

Hermine wurde langsam sauer.

"Okay, dann nicht! Tz...!"

Sie hatte aber schon eine Idee wie sie es doch erfahren konnte.

Hermine bat Harry um seinen Tarnumhang und nahm dann den Zeitumkehrer um so weit in der Zeit zurückzureisen, dass sie Harry und Ron unbemerkt ins Bad folgen und sich so positionieren konnte, dass sie alles im Blick hatte, was in der Kabine passierte.

Erst nur das Gespräch, aber dann wurde ihr beim Anblick der beiden ganz anders.

Einerseits war sie auf Harry ein bisschen wütend, aber andererseits fand sie es irgendwie ziemlich erotisch, was sich da vor ihren Augen abspielte.

Doch letztlich siegte die ablehnende Seite in ihr.

Es war immerhin IHR Ron, an dem sich Harry da gerade austestete.

Wäre es ein anderer Junge gewesen, hätte sie damit kein Problem gehabt.

Aber jetzt musste sie echt mit sich kämpfen um nicht dazwischen zu gehen.

Kurz vor einem moralischen Überbordwerfen der Grundsätze, die für den Gebrauch des Zeitumkehrers galten, trennte sich Harry zum Glück von Ron und vermied somit ein Eingreifen seitens Hermines.

Sie beruhigte sich wieder und wartete bis die beiden Jungs gegangen waren.

Dann begab sie sich mittels eines Geheimganges zum Gryffindor-Gemeinschaftsraum und tat dort so, als ob sie die ganze Zeit in diesem Raum gewesen wäre.

Ron und Harry kamen kurz nach ihr rein und trennten sich.

Harry führte die Unterhaltung mit Hermine erneut, nachdem sie im Geheimgang verschwunden waren.

Danach gingen sie zurück in den Gemeinschaftsraum.

Harry schickte Ron noch mal runter, weil Hermine etwas mit ihm besprechen wollte.

Ron war gerade unten angekommen, als Hermine ihn auch schon der Hand nahm

Und ihn hinter sich her in einen Geheimgang zog.

Dort drückte sie ihn an die Wand und presste ihre Lippen auf die seinen.

Er erschrak ein wenig, aber wehrte sich nicht, sondern küsste sie zurück.

Als sie sich wieder gelöst hatten, sah Ron sie überrascht an.

"Wieso hast du mich geküsst? Nicht das ich was dagegen hätte, aber wieso so plötzlich?", fragte er sie.

"Naja, ich sag's mal so, mir ist eben klar geworden, dass ich mich in dich verliebt habe."

"Wow, okay, das freut mich. Es geht mir nämlich genauso."

Die beiden grinsten sich leicht errötet an.

Dann nahm er ihre Hand und ging mit ihr zurück in den Gemeinschaftsraum.

"Schon witzig, dass wir es erst jetzt sagen, was?", meinte Hermine beiläufig.

"Naja, was mich angeht, habe ich mich bisher nicht getraut.", entgegnete Ron.

"Hey, ich auch nicht. Da sind wird ja schön blöd gewesen. Ehrlich, nieder mit der Schüchternheit!", grinste Hermine.

"Wozu sind wir "mutige" Gryffindors, wenn wir uns das nicht mal trauen?", fügte Ron hinzu.

"Das frage ich mich auch gerade.", sagte Hermine und umarmte ihren Freund.

,Ich war so blöd, dass ich es nicht früher gesagt habe...", dachte sie im Stillen und küsste ihn sanft.

"Zum Glück haben wir es doch noch hinbekommen. Ich bin so froh...", flüsterte Ron ihr ins Ohr.

Die beiden setzten sich in zwei Sessel am Kamin und warfen sich verliebte Blicke zu.

Erzfeinde?

Derweil dachte Harry über das eben erlebte nach.

,Bin ich wirklich schwul? Okay, ich hatte Schmetterlinge im Bauch. Ich bekomm auch immer totale Hitze, wenn Draco oder Ron mir zu nahe kommen. Hm, ist es das wirklich? Ich weiß nicht... Verdammt, wieso bin ich so verwirrt?!'

Er fasste sich an den Kopf und rollte sich auf den Rücken um den Betthimmel anzustarren.

Dann schloss er die Augen und stellte sich in Gedanken vor, wie es wäre mit einem Jungen zu schlafen.

Dabei liefen ihm leichte Schauer über den Rücken.

Doch er verdrängte diesen Gedanken schnell wieder, denn er musste einen klaren Kopf haben.

Für den heutigen Abend war nämlich noch eine letzte Trainingsstunde vor dem Quidditchmatch am morgigen Tag angesetzt worden.

Harry stand also schweren Herzens auf und griff seinen Feuerblitz.

Dann schlurfte er die Treppe in den GR hinunter und auf seinen Lippen breitete sich ein spontanes Permanentgrinsen aus, als er seine frisch verliebten besten Freunde Händchen haltend dasitzen sah.

Er ging auf sie zu und erschreckte sie.

"Na, Leutz? Habt ihr es endlich gebacken bekommen?"

Harry grinste bis über beide Ohren und Hermine und Ron lächelten zurück.

"Sieht ganz danach aus, was?", antwortete Ron.

"Freut mich für euch, aber ich muss den jungen Mann hier für ein bisschen Quidditchtraining entführen. Immerhin wollen wir die Slyths morgen platt machen, oder?", lächelte Harry.

"Klar, wir Zuschauer brauchen doch was zum Anfeuern.", stimmte Hermine zu.

"Bis nachher Jungs."

"Jup, bis dann, Süße.", zwinkerte Ron und stand auf.

Im Vorbeigehen klatschte Hermine ihm auf den Po.

Ron meinte nur zu Harry: "Schau dir das an. Seit einer knappen halben Stunde zusammen und schon solche Aktionen."

Harry musste grinsen und zeigte Hermine den Daumen.

"Ihr habt euch wohl gegen mich verschworen, was?", meinte Ron gespielt misstrauisch.

"Klar, was sonst?", sagte schwer atmend, denn er konnte gar nicht mehr aufhören zu lachen.

"Hermi, ich habe eine neue Spezies entdeckt. Den Homo Sapiens Feierensis!"

"Ron, hör damit auf...Ich kann nicht mehr... Ich krieg mich nicht mehr ein!"

"Man sieht's...Kann es sein, dass du unter chronischer guter Laune leidest, Harry?", spekulierte Hermine.

Harry nickte Hermine nur zu und ging dann aus dem Gemeinschaftsraum, nachdem er ihr gewinkt hatte.

"Nöein, was ist bloß mit mir los?", fragte er sich selbst, doch Ron antwortete ihm trotzdem.

"Du bist wohl auch verliebt." "Meinst du? Und in wen denkst du?", fragte Harry neugierig.

"Draco, oder?", äußerte Ron.

"Ich bin mir nicht ganz sicher, aber irgendwie schon ein bisschen."

In diesem Moment erwachte Pansy aus der Starre, die sie kurzzeitig erfasst hatte und ging aus einem anderen Gang heraus an ihnen vorbei um Draco mitzuteilen, was sie gerade vernommen hatte.

,Das wird ihn bestimmt brennend interessieren... Was glaubt dieser Potter überhaupt, wer er ist?! Draco gehört MIR! Wenn Potter ihm auch nur zu nahe kommt, dann bring ich ihn eigenhändig um!'

Bei dem Gedanken an Harry ballte Pansy intuitiv die Fäuste.

Sie hasste ihn abgrundtief und wünschte ihm heimlich alles Schlechte an den Hals.

Als sie den Slytherin-gemeinschaftsraum betrat, konnte sie Draco nirgendwo ausmachen, darum fragte sie Millicent Bulstrode: "Hey, Milli, hast du Draco gesehen?"

"Nein, wahrscheinlich ist er im Schlafsaal. Frag doch mal Crabbe und Goyle. Die hängen doch immer mit ihm rum.", antwortete Millicent.

"Mach ich, danke.", stimmte Pansy zu.

"Kein Problem, Pansy."

Pansy lächelte Millicent zu und suchte dann den Raum nach Crabbe und Goyle ab.

Dann sah sie sie.

Die beiden saßen direkt neben dem Kamin und waren "ausnahmsweise" mal wieder am Essen.

Diesmal wurden ein paar wehrlose Muffins mit diversen Füllungen zu ihren Opfern.

Pansy ging grinsend rüber und winkte den beiden zu.

Crabbe winkte zurück, doch Goyle fielen bei dem Versuch zu winken und gleichzeitig zu essen die beiden Muffins aus der hand, die er gerade in sich reinstopfen wollte.

Er verzog kurz das Gesicht und sah dann Pansy an.

"Hey Jungs, wo habt ihr denn euren dritten Mann gelassen?", fragte sie schleimig.

"Der ist...*hust*... im Schlafsaal. Wieso?", wollte Crabbe wissen.

"Ich muss ihn dringend sprechen. Könnte einer von euch ihn holen?", säuselte sie.

"Du gehst.", sagten Goyle und Crabbe gleichzeitig und sahen sich mit einem befehlenden Blick an.

"Bitteee...", bat Pansy übertrieben brav.

"Beide, okay? Los komm Crabbe."

Goyle stand auf und zog Crabbe hinter sich er die Stufen bis zum GR hinauf.

Oben angekommen betraten sie den Schlafsaal und fanden Draco vor, wie er auf dem Bett lag und gedankenverloren an die Decke starrte.

"Draco, Pansy will mit dir reden. Sie sagt, es ist dringend. Kommst du bitte mit runter?", fragte Crabbe unterwürfig.

"keinen Bock, ich muss nachdenken.", antwortete er harsch.

"Sie meinte es wäre wirklich wichtig.", konterte Goyle nun.

"Immer diese Weiber und ihre Problemchen!", fluchte Draco und stand auf.

Er folgte seinen Gorillas in den GR und baute sich vor Pansy wie eine Mauer auf.

"Was?!", fuhr er sie an.

"Ich hab eben was Interessantes aus den Kreisen unserer Erzfeinde gehört.", flüsterte Pansy.

"Komm mit.", forderte Draco und zog sie in eine ruhige Ecke.

"Also, was hast du gehört?", fragte er.

""Was krieg ich, wenn ich es dir erzähle?", fragte Pansy anzüglich und fuhr mit den Händen über Dracos Hemd.

"Sag es.", drängte er ohne darauf einzugehen.

"Das ist nicht gerecht..."; winselte Pansy und fuhr nun mit der rechten hand über Dracos Gesicht.

"Lass das endlich und sag mir, was du gehört hast!", befahl er ihr.

"Du bist so gemein...", murmelte sie, doch als Draco sie böse ansah, sprach sie doch.

"Vorhin war ich gerade auf dem Weg in den GR, als mir Potter und das Wiesel über den Weg liefen. Ich war so schockiert, als Potter zum Wiesel meinte, dass...", sie zögerte kurz, "dass er in dich verliebt wäre. Ist das nicht total krank? Ich mein, es ist verständlich, aber ausgerechnet Potter. Der ultimative Feind der Slytherins. Ich dachte, dass du es erfahren solltest. Immerhin kann man das ausnutzen."

Pansy grinste schadenfroh, doch Draco starrte noch immer halb fassungslos und halb angenervt auf einen Punkt an der Wand hinter Pansy.

"Weißt du, wo sie hingehen wollten?", fragte er rasch.

"Sie hatten ihre Besen dabei, wahrscheinlich zum Quidditchtraining."

"Danke.", mit diesen Worten verschwand Draco aus dem GR und rannte in Windeseile aus dem Schloss zum Quidditchfeld.

Es war bereits dunkel und der Himmel war von Regenwolken bedeckt.

Vom Feld waren schon diverse Kommandos der Teammitglieder der Gryffindor Quidditchmannschaft zu vernehmen.

Draco wollte nicht aufs Feld, darum wartete er vor dem Eingangstor des Stadiums.

Harry war voll in seinem Element und befand sich in einer Phase der Höchstform.

Innerhalb einer Stunde hatte er bereits 10 Mal den Schnatz gefangen.

Das Team war perfekt aufeinander eingespielt und konnte gar nicht verlieren.

Sie beendeten das Training und Draco versteckte sich in einer Nische und wartete bis Harry und Ron als letzte durchs Portal kamen.

Ron lief neben Harry her und redete über diverse Strategien mit ihm.

Dann packte Draco Harry von hinten und am Arm und zerrte in eben jene Nische und drückte ihn gegen die Wand.

Harry sah, wer ihn dort hin gezogen hatte und so sagte er zu Ron:

"Hey, Ron, geh schon vor. Ich komme gleich nach."

"Okay, bis nachher.", meinte dieser und ging davon.

"Was willst du, Malfoy?", fragte Harry tonlos.

"Stimmt es, dass du auf mich stehst?", wollte Draco wissen.

Harry lachte.

"Wie kommst du darauf? Was für eine abwegige Idee."

"Dann hat sie gelogen, dieses kleine Biest. Wie kann sie es wagen?!"

In Dracos Gesicht zeichnete sich die Wut auf Pansy ab.

Doch dann tat Harry etwas, dass seinen ganzen Mut erforderte.

Sein Herz schlug bis zum Hals, als er seine rechte Hand an Dracos Wange legte, während die linke auf dessen Hüfte ruhte.

Er legte seine Lippen auf Dracos und küsste ihn.

Wer mit wem?

Draco riss seine Augen erschrocken auf und stieß Harry von sich weg.

"Was'n nu? Hast du'n Knall?! Bääääh..."

Er wischte sich mit deinem Hemdärmel den Mund ab.

"Hast du nicht mehr alle Tassen im Schrank?!"

"Doch...", antwortete Harry mit einem geheimnisvollen Lächeln.

"Hör auf so blöd zu grinsen, Mann! Was sollte das?", zischte Draco und sein Gesicht spiegelte die Verwirrung, die er empfand, perfekt wieder.

"Keine Ahnung, war halt so'n Effekt, nichts Besonderes.", entgegnete Harry ruhig.

"Ich glaub's ja nicht, erst erzählst du hier einen vom Fuchs und dann so was... Boah nee, echt, das ist schon nicht mehr feierlich.", murmelte Draco vor sich hin.

"Es scheint, als hättest du ein Problem mit mir?", fragte Harry grinsend.

"Och nein, wie kommst du darauf? Davon abgesehen, dass wir Erzfeinde sind und ich dich abgrundtief hasse... Nein, nicht doch, so'n Kuss unter Feinden... Meine Güte... sag mal tickst du noch ganz richtig?! Natürlich habe ich ein Problem damit!", donnerte Draco und ging Harry beinahe an die Gurgel.

"Nana, wo bleibt die typische Kaltblütigkeit der Slytherins? Euch bringt doch sonst nichts aus der Ruhe...", wehrte Harry lässig ab.

Draco kam seinem Gesicht ziemlich nahe.

"Du glaubst gar nicht wie kaltblütig ich sein kann, Potter... ich könnte so einige faszinierende Dinge mit dir tun, die du ganz bestimmt nicht so toll finden würdest...", flüsterte Draco ihm mit einem bedrohlichen Unterton ins Gesicht.

"Ich glaub ich lasse es drauf ankommen...Mal-Foy... sag mir Ort und Zeit und ich bin da...", erwiderte Harry und zwischen den beiden erfolgte eine Wechsel tödlicher Blicke.

"Du bist morgen so was von tot... ich stampf dich beim Quidditch unangespitzt in den Boden. Versprochen.", flüsterte Draco Harry ins Ohr.

"Ui, jetzt hab ich aber gaaaaaanz dolle Angst. Sorry, ich fürchte mich später, hab gerade keine Zeit...", meinte Harry und bleckte die Zähne.

"Nein, ich muss zu meiner Mami, der böse Harry macht mir ja solche Angst.", witzelte Draco und tippte Harry mit dem Finger auf die Brust.

"Du wirst dir wünschen, dass du nie geboren worden wärest. Übe lieber noch ein bisschen, damit die Schande nicht zu groß wird...", waren Dracos letzte Worte bevor er sich umdrehte und zurück zum Schloss ging.

Harry stand noch eine Weile da und starrte in die Richtung, in die Draco verschwunden war.

Er überlegte, was man aus Draco's Reaktion auf seine Kussattacke deuten könne.

,Es hat ihn nicht kalt gelassen, ganz bestimmt nicht... Sonst hätte er sich niemals so aufgeregt.'

Mit einem triumphierenden Grinsen im Gesicht machte er sich schließlich auch auf den Weg zurück ins Schloss.

Gerade als er durch das große Eichenportal getreten war, packte ihn jemand am Handgelenk und zog ihn in eine Kammer neben dem Eingang.

Harry war vollkommen überrascht und so wehrte er sich nicht großartig, als diese mysteriöse Person ihn an die Wand drückte und ihm mit der linken Hand die Kehle zudrückte.

"Ich warne dich Potter! Lass deine dreckigen Gryffindor-Finger von Draco oder ich bring sich um. Er gehört mir, ganz allein mir, hast du das verstanden?!", stellte die Person unmissverständlich klar.

Harry beruhigte sich etwas, denn er hatte die Stimme dieser Person erkannt.

"Pansy Parkinson, wie kommst du nur auf die absurde Idee, dass ich was von ihm wollte?", fragte Harry unschuldig und leicht entrüstet.

"Nun, du hast es deinem Wiesel-Freund selbst gesagt, schon vergessen?", meinte sie schnippisch.

"Ui, du hast es doch nicht etwa geglaubt? Aaaah, wie genial, ich hätte nicht gedacht, dass du darauf reinfällst... Tja, die Slytherin-Intelligenz ist wieder perfekt ausgeprägt...", entgegnete Harry bissig.

"Du kannst mir viel erzählen, aber weißt du was? Ich hab gesehen, wie du ihn geküsst hast..."

"Ja und? Problem damit?", fragte er nun angriffslustig.

"Nein, ach, davon abgesehen, dass wir später heiraten werden und er somit mir gehört, gar nicht... Draco ist mein, er steht nicht auf kleine Waisenjungs, deren Eltern von seinem Vorbild getötet wurden, weißt du?", gab sie zurück.

Harry sah sie erst betrübt an, doch dann lachte er ihr ins Gesicht.

"Glaub doch was du willst, du kleine Tratschtante. Du wirst sehen, was letztlich passiert."

"Nichts wird passieren. Er wird dir dein Leben zerstören. Das und nichts anderes. Merk dir meine Worte, Potter!", fauchte sie und stürmte aus dem Zimmer.

Harry grinste nur noch breiter und trat dann heraus.

Er schaute sich noch kurz um, ob vielleicht noch jemand das Bedürfnis hatte ihn zu bedrohen oder wollte, dass er sich von Draco fern hielt, aber nichts passierte mehr.

Er betrat den Gemeinschaftsraum und war vollkommen fertig.

Der Tag war viel zu anstrengend gewesen um jetzt nicht fertig mit den Nerven zu sein.

Aber es war ja noch nicht genug...

Hermine und Ron begrüßten ihn mit leicht epileptischem Winken und grinsten wie zwei Honigkuchenpferde, die gerade in einen Bienenstock eingezogen sind.

Er versuchte zwar zu lächeln, aber es endete in einem kläglichen Versuch, der er einer Grimasse ähnelte als einem Lächeln.

"Hey...", meinte er nur.

"Wow, welch überschwängliche Freude du hier ausstrahlst. Was ist los? Ist dir ein Draco über die Leber gelaufen?", witzelte Hermine und verbreitete viel zu gute Laune.

"Sehr lustig, Hermine. Ich lache später okay? So viel gute Laune ertrag ich jetzt nicht. Nacht...", knurrte Harry und schlich zombieähnlich die Treppe zum Schlafsaal hoch.

Ron sah besorgt aus, denn sonst war Harry eigentlich nicht so mürrisch.

"Ich geh besser mit und schau mal nach ihm. Schlaf gut, Süße."

Er gab ihr noch einen langen Kuss und folgte Harry dann.

Hermine stand nun auch auf und ging ins Bad um sich fürs Bett fertig zu machen.

Sie öffnete die Badtür und stellte fest, dass außer Ginny niemand mehr im Bad war.

"Hey, Ginny.", begrüßte sie ihre Freundin freundlich.

Ginny sah auf und lächelte gequält.

"Na? So fröhlich um diese Uhrzeit?"

"Naja, schon irgendwie...", gab Hermine zu.

"Kann man dir ja auch nicht verdenken. Glückwunsch noch mal, dass du dich endlich getraut hast es ihm zu sagen.", ergänzte Ginny.

"Danke, es wurde aber auch langsam Zeit...Ja ja, sperr zwei schüchterne Menschen zusammen in einen Raum und nach 6 Jahren sind sie endlich soweit zuzugeben, dass sie was füreinander empfinden...", grinste Hermine.

"Freut mich, dass wenigstens eine von uns Glück hat.", sagte Ginny traurig.

"Wieso, was ist denn passiert?", fragte Hermine nun tröstend und legte Ginny die Hand auf die Schulter.

"Naja, es ist nur so deprimierend, dass alle irgendwie mit jemandem glücklich sein können, ich aber noch nicht denjenigen gefunden habe...", schluchzte sie und verriet Hermine nicht, dass derjenige, dem sie ihr Herz geschenkt hatte, nichts von ihr wollte.

"Glaub mir Ginny, der Tag wird kommen an dem du erkennst, dass dein Glück die ganze Zeit zum Greifen nahe war. Mir ging es heute so...", tröstete Hermine sie und lächelte leicht.

"Meinst du wirklich? Ich hoffe es...", antwortete Ginny und umarmte Hermine.

"Ganz bestimmt. So und nun lass uns mal langsam ins Bett gehen... Wir müssen morgen doch die Jungs und Mädels anfeuern.", scherzte Hermine noch einmal und kämmte sich die Haare.

"Ja, du hast Recht, wir sollten ausgeschlafen sein.", meinte nun auch Ginny und lächelte leicht.

Dann steckte sie ihre Haare hoch und wusch sich das Gesicht.

Kurz darauf waren sie beide fertig und verließen gemeinsam das Bad.

Ihnen kam Pansy entgegen, welche sich scheinbar auch nur fürs Bett fertig machen wollte, doch sie hielt Ginny zurück.

"Geh schon vor, Hermi...", meinte Ginny nur und so tat Hermine wie ihr geheißen.

"Was willst du, Parkinson?", fragte Ginny nun angesäuert.

"Ich wollte dich nur davon in Kenntnis setzen, dass dein Typ sich an Draco ranmacht. Kümmere dich darum, sonst tu ich es.", maulte sie Ginny an.

"Erstens ist er nicht mein Typ, zweitens geht mich das also nicht an und drittens kannst du es doch selbst erledigen...", zickte Ginny zurück.

"Ui, hat er deine Aufwartungen etwa ignoriert? Du armes, kleines Wiesel.", flötete Pansy.

"Danke gleichfalls, du Schnepfe.", konterte Ginny und stieß Pansy von sich weg.

"Schlaf gut und träum was Schönes..., wie wäre es zum Beispiel davon, dass Harry und dein Traumprinz was miteinander anfangen.", fauchte Ginny noch und verschwand dann um eine Ecke.

Pansy war geplättet.

Niemals hätte sie gedacht, dass dieses Mädchen so gelassen darauf reagieren würde, dass ihr Erzfeind praktisch dabei war ihr ihren Geliebten auszuspannen.

Sie brauchte noch ein paar Sekunden ehe sie ihre Fassung wieder gefunden hatte und machte sich dann auch zurück in den Slytherin-Gemeinschaftsraum.

Ginny war währenddessen noch nicht in den Schlafsaal gegangen, sondern hatte sich in einen der Sessel gesetzt und weinte nun.

,Denkst du, dass ich nicht mitbekommen würde, dass er sich nicht für mich interessiert, Parkinson? Weißt du überhaupt wie es ist, wenn einen die erste große Liebe verschmäht? Kannst du dir diesen Schmerz überhaupt vorstellen, du blöde Tussi?'

Innerlich verfluchte Ginny ihre Gefühle für Harry, doch unterbinden konnte sie sie nicht.

Der Mond schien inzwischen durch das Fenster direkt in ihr Gesicht und ließ sie in einem bläulichen Licht erscheinen.

Sie sah mit rot geweinten Augen hinaus und folgte mit dem Blick einer Eule, die dem Mond entgegen flog.

Als die Eule zu klein war um sie noch erkennen zu können, beschloss Ginny, dass sie nun auch endlich schlafen gehen wollte.

Also stand sie wieder auf und ging langsam hinauf in den Schlafsaal.

,Wieso muss ausgerechnet ich mich so sehr in dich verlieben, Harry? Und warum musst du dich in jemand anderen verlieben? Noch dazu in deinen Erzfeind... ich verstehe die Welt nicht mehr...', dachte sie, als sie die letzten Stufen erklomm.

Dann öffnete sie leise die Tür und legte sich ins Bett.

Doch schlafen konnte sie nicht sofort, denn dazu waren zu viele Dinge vorgefallen, die sie vorher verarbeiten musste.

Nach einer knappen Stunde schloss sie die Augen und glitt hinüber ins Land der Träume.

Standhaftigkeit? Kann man das essen?

Mittlerweile schlief jeder im Schloss, mit Ausnahme eines Schülers unten in den Kerkern.

,Ich muss dieses Gefühl unterbinden. Ich darf nichts als Hass für ihn empfinden.

Es geht nicht.

Es ist verboten.

Unsere Familien sind Blutfeinde, verdammt.

Ich glaube nicht, dass er vergessen kann, was die Anhänger Voldemorts seinen Eltern angetan haben.

Allein dafür würde ich mich an seiner Stelle hassen.

Das, was meine Familie getan hat, ist verabscheuungswürdig.

Und ich habe es im Blut.

Ich habe jenen Hass mit der Muttermilch aufgesogen.

Wie könnte ich also jemals anders sein als sie?

Und wäre ich anders, dann würde ich wohl so enden, wie sein Patenonkel.

Von meinem eigenen Blut getötet, weil ich mich meiner Bestimmung widersetze...',

er lachte innerlich bitter,

,Welch grausamer Tod, aber er war nicht zwecklos.

Und hier liege ich nun und mache mir Gedanken über jene Menschen, die ich so abgrundtief hassen sollte.

Langsam zweifle ich daran, ob ich sie überhaupt jemals gehasst habe.

Doch zumindest bei ihm scheinen eben jene Zweifel auch geweckt worden zu sein.

Welch Ironie wäre es, wenn die Erben beider Häuser, Todfeinde bis aufs Blut, sich verlieben würden.

Es hätte große Ähnlichkeit mit dieser einen Geschichte, die meine Mutter so verabscheut.

Wie war noch der Titel?

Romeo und Julia...

Doch wer wäre in unserem Falle wer?

Was denke ich hier eigentlich?

Eine Verbindung zwischen ihm und mir ist unmöglich.

Es würde alles nur noch schlimmer machen, als es sowieso schon ist.

Vergiss ihn, Draco.

Verdränge jeden positiven Gedanken an ihn.

Hasse ihn wie bisher.

Verabscheue ihn.

Stell dir vor, er wäre ein ekliges Insekt.

Aber bilde dir nicht ein, dass du etwas anderes als Hass für ihn empfinden könntest.

Hasse ihn stärker als alles andere auf dieser Welt.

Du MUSST ihn hassen.

Hasse ihn, weil er dir so viel bedeutet.

Verabscheue, dass du dich so zu ihm hingezogen fühlst.

Ekle dich vor diesen Gefühlen.

Du darfst nur noch hassen.'

Er redete innerlich auf sich ein, doch ihm war bewusst, dass es letztlich nichts änderte.

,Wie konnte es nur so weit kommen, dass ich mich zu solch einem gefühlvollen Menschen entwickelt habe?

Allein die Reaktion auf seine Attacke vorhin...

Gott, ich bin so verändert.

Was ist bloß in mich gefahren?

Ich muss ihn vergessen.

Unbedingt.

Das kann nicht gut gehen.

Das wird nicht gut gehen.

Aber ich kann und will dieses Gefühl nicht verlieren.

Verdammt noch mal, wieso muss es gerade er sein?!

Ein Gryffindor und noch dazu einer, der das Ende von Voldemorts Schreckensherrschaft, dieser Ära des Grauens, herbeiführen könnte.

Es ist zum verzweifeln.

Ich will es nicht.

Ich möchte ihn nicht lieben.

Es ist wahrscheinlich nicht mal Liebe, aber ich kann mich nicht wehren.

Dabei ist es doch so einfach.

Ich muss doch lediglich erkennen, dass es nicht mehr als Schwärmerei ist.

Was hat er schon Liebenswertes?

Er ist mindestens genauso arrogant und egoistisch wie ich.

Gut, er ist recht hübsch, aufopferungsbereit, wenn es um seine Freunde geht.

Er hat diesen speziellen Humor, kann so unglaublich herablassend und böse sein.

Aber das sind doch keine Gründe...

Tz...

Ich bewundere ihn vielleicht etwas dafür, aber ich bin doch deswegen nicht in ihn verliebt.

Und dass wir mehr Feinde als Freunde haben würden, lässt sich allein durch die Tatsache belegen, dass wir zwei Jungs sind.

Was fasziniert mich also so an ihm, dass ich unter Umständen dazu bereit wäre, mich gegen alles und jeden zu stellen, wenn nötig?

Ich verstehe es nicht mehr.

Raus aus meinem Kopf, Potter.

Raus da!

Hör auf mir im Kopf rumzuspuken.

Verschone mich mit deiner Anwesenheit.

Ich will das nicht.

Lass mich allein.

Ich will nicht, dass du mir den Schlaf raubst.

Geh endlich du Dieb!'

Kurz nachdem Draco Harry aus seinen Gedanken verbannt hatte, schlief er auch ein und träumte, dass die Slytherin-Mannschaft das Quidditchspiel morgen verlieren würde.

Am nächsten Morgen traf man überall im Schloss Schülerinnen und Schüler, die sich in den Farben der Gryffindors und Slytherins geschmückt hatten um ihre Lieblingsmannschaft anzufeuern.

Allen voran Hermine und Colin, die das Kommando über den Gryffindor-Fanblock übernommen hatten.

Sie eskortierten die Gryffindors hinunter in die Große Halle zum Frühstück und es wurde eindeutig ersichtlich, dass sowohl Ravenclaw als auch Hufflepuff eher die Gryffindors anfeuern wollten.

Die ganze Halle war ein einziges lebendiges Meer aus Rot, Gold, Grün und Silber.

Dumbledore schien äußerst belustigt, als er sie zum Frühstück begrüßte und konnte kaum ein Grinsen unterdrücken.

"Wie ihr schon alle zu wissen scheint, findet heute das entscheidende Spiel um den Quidditchpokal statt. Also stärkt euch noch einmal um nachher auch eure Favoriten kräftig zu unterstützen. Haut rein!"

Dann setzte er sich und fast zeitgleich schnappte sich jeder Schüler irgendwas zu essen.

Innerhalb von einer knappen halben Stunde war der Saal wie leer gefegt, denn alles und jeder wollte das Entscheidungsspiel sehen.

Harry und Ron waren schon etwas früher gegangen, da sie noch einige Strategien mit den anderen Spielern absprechen wollten.

"Hey Jungs, konzentriert euch. Wir müssen das packen, verstanden? Wenn wir das schaffen, dann kriegen wir den Pokal.", ermahnte Ginny, die neue Jägerin, die beiden.

Harry sah sie nur verwirrt an.

"Ja, is ja gut, keine Hektik, wir schaffen das.", erwiderte er nur beiläufig und griff dann nach seinem Besen.

Ron klopfte ihm auf die Schulter und meinte dann lächelnd:

"Viel Glück, du schnappst dir den Schnatz ganz sicher, Harry."

"Ich hoffe es doch, ich will nicht derjenige sein, der an einem Versagen schuld ist. Nicht mit dir als Kapitän.", flüsterte Harry nur grinsend und trat dann hinaus auf den grünen Rasen.

,Und ich werde ganz bestimmt nicht den Schnatz in deinen Händen landen lassen, Draco.', fügte Harry in Gedanken hinzu.

Dann bemerkte er, dass auch das Slytherin-Team die Kabinen verlassen hatte und dass Draco ihn gerade mit einem tödlichen Blick fixierte.

Harry grinste plötzlich fies und zugleich siegessicher, während er Dracos tödlichen Blick erwiderte.

Nachdem alle Spieler das Feld betreten hatten, bestiegen sie kollektiv ihre Besen und stießen sich vom Boden ab um sich Sekunden später in Schwindel erregenden Höhen wieder zu finden.

Ein starker Wind zog über die Ländereien her und die Teams hatten Mühe sich auf den Besen zu halten, aber das hinderte sie nicht daran ihr Bestes zu geben.

Draco und Harry bekamen nicht sonderlich viel vom eigentlichen Spiel mit, da sie beide weit über den anderen flogen und nach dem Schnatz Ausschau hielten.

Ab und zu konnten sie ein goldenes Flimmern am anderen Ende des Feldes wahrnehmen, aber es war kurze Zeit später auch schon verschwunden.

,Der hat bestimmt auch zu kämpfen um in der Luft zu bleiben.', dachte Harry sich hörte für einen kurzen Augenblick das typische Surren des Schnatzes ganz in seiner Nähe.

Er sah runter und nur wenige Meter unter ihm kämpfte der Schnatz gegen den starken Wind an.

"Jetzt hab ich dich...", flüsterte er und riss einen Besen in die Senkrechte.

Draco hatte dies wohl bemerkt, da er gerade wie der Blitz auf jene Stelle zugeschossen kam, wo sich der Schnatz noch befand.

Beide befanden sich also auf direktem Kollisionskurs und der Schnatz war auf ein Mal wieder ins Nichts verschwunden.

Da eine Bremsung innerhalb so kurzer Zeit unmöglich war, krachten die beiden Sucher samt Besen ineinander und Harry versuchte zwar sich auf dem Besen zu halten, verlor aber das Gleichgewicht und wäre beinahe runter gefallen, wenn Draco ihn nicht am Arm gepackt hätte und ihn somit vor einem Sturz aus dieser Höhe bewahrt hätte.

"Du kannst mir später danken.", meinte Draco nur und flog davon.

Harry staunte nicht schlecht über diese Aktion, fing sich aber bald wieder und begann wieder zu spähen.

Der Stadionsprecher gab seine merkwürdigen Vermutungen über Dracos untypisches Verhalten ab, fand aber schnell wieder seinen Faden und kommentierte lieber das weitaus spannendere Gerangel weiter unten.

Mittlerweile hatten beide Mannschaften einen Punktestand von 100 Punkten erreicht und hofften insgeheim, dass das Spiel bald vorbei wäre, weil es doch ganz schön an den Kräften zehrte sich auf das Fliegen und Spielen bei solchem Wind gleichzeitig zu konzentrieren.

Ab und zu sahen einige Spieler erwartungsvoll hoch und mussten enttäuscht feststellen, dass keiner der beiden Sucher zu einem hektischen Sturzflug ansetzte.

Doch dann erstarrte Draco förmlich zur Salzsäure. (ja, der musste jetzt mal sein :D eine kleine Anekdote an meine Lehrerin in Chemie :P)

Er fixierte etwas, dass sich fast auf dem Boden des Feldes befand.

Dieses altbekannte Flimmern drehte seine Schleifen knapp einen Meter über dem Boden und schien nur darauf zu warten, dass jemand kam und es griff.

Harry zögerte nicht lange und stürzte sich todesmutig in die Tiefe.

Draco schien verärgert und warf Harry tödliche Blicke zu, als er sich auf gleicher Höhe Richtung Boden stürzte.

Harry zuckte nur unschuldig mit den Schultern und ignorierte das.

Nur noch wenige Meter und dann hätten sie den Quidditchpokal in der Tasche.

Harry streckte die Hand aus und spürte den Sieg schon förmlich, doch dann kam eine Böe und erwischte die beiden Sucher mit voller Breitseite.

Zum Glück waren sie knapp überm Boden, sodass der Sturz nicht allzu Weh tat.

Beide fielen unsanft und hatten im letzten Moment noch den Schnatz gegriffen.

Nun wollte aber keiner der beiden den Sieg aufgeben und bisher hatte noch niemand den Sieg eines der Teams verkündet.

Das ganze Stadion schien angespannt auf die beiden zu schauen um festzustellen, wer denn nun den Schnatz in der Hand hielt.

"Lass den Schnatz los, verdammt!", fauchte Draco und zottelte an eben jenem Objekt seiner Begierde.

"Niemals, für wie blöd hältst du mich?!", zischte Harry zurück und umklammerte den Schnatz noch fester.

Dann ertönte die Stimme des Stadionsprechers:

"Unfassbar, aber wir haben ein Unentschieden. Seit was weiß ich wie lange haben wir ein Unentschieden in einem Finale um den Quidditchpokal. Nun ist es an Professor Dumbledore zu entscheiden, ob wir es dabei belassen oder ob es ein weiteres Entscheidungsmatch geben wird. Doch ich sehe, dass er abwinkt. Das heißt beide Teams haben gewonnen. Meinen herzlichsten Glückwunsch an euch alle. Ihr habt großartig gespielt."

Damit landeten die Spieler und eine riesige Menschentraube strömte auf das Feld um ihren Helden zu gratulieren und mit ihnen zu feiern.

Harry trennte sich etwas von der Masse, da er sich nicht sonderlich darüber freute den ersten Platz mit den Slytherins zu teilen.

"Verdammt, musste das sein?!", fluchte er vor sich hin und kickte einen Stein weg, der ihm direkt vor den Füßen lag.

"Das ist schon blöd.", stimmten zwei Stimmen zu, die Harry sehr gut kannte.

"Na ihr beiden?", meinte Harry gleichgültig zu Ron und Hermine.

"Hey Harry, wir haben immerhin nicht verloren, also mach dir nichts draus. Ihr habt super gespielt. Macht euch keine Vorwürfe, okay?", beschwichtigte Hermine die beiden und strahlte sie an.

"Harry, im Gemeinschaftsraum ist eine Party im Gange. Komm doch auch.", berichtete Ron und legte seinen Arm um Hermine.

"Wir gehen schon vor, man sieht sich.", fügte er noch hinzu und nachdem Hermine Harry noch mal angelächelt hatte, gingen die beiden auch zurück in den Gemeinschaftsraum.

,Was gibt's denn da bitte zu feiern? Höm...', grübelte er rum und ging in die Umkleidekabine, da es jetzt auch noch angefangen hatte zu regnen.

"Toll, der Tag ist wirklich großartig gelaufen...", fluchte er leise vor sich hin und zog seine Quidditchuniform aus.

Dann ging er in die Dusche und ließ sich das heiße Wasser auf die Haut prasseln.

Das Geräusch des Wassers war ziemlich laut, sodass er nicht merkte, wie jemand den Duschraum betrat.

Auf in Mal packte jemand seine Schulter von hinten und drehte ihn ruckartig um.

Es war Crabbe, scheinbar von Draco angeheuert um diese halbe Niederlage zu rächen.

"Was willst du? Hat dich der werte Mister Malfoy angeheuert? Lässt er dich wieder die Drecksarbeit machen?", zischte Harry nur abfällig und gelangweilt.

"Nein, ich bin von Pansy gebeten worden...", entgegnete er nur und holte gerade aus um Harry einen Kinnhaken zu verpassen.

Doch dann kam Draco rein.

Er packte Crabbes Arm und drückte ihn runter.

"Lass das, ich kümmere mich um ihn... Verschwinde endlich und starr mich nicht so entsetzt an!", fauchte Draco giftig in Crabbes Richtung.

Dieser entfernte sich lieber, denn wenn Draco so drauf war, konnte praktisch alles passieren.

"Du solltest deine Gorillas etwas besser unter Kontrolle haben. Sie tun sonst noch wehrlosen Leuten was an.", sagte Harry gehässig und sah Draco dabei nicht in die Augen.

"Entschuldige das...", erwiderte Draco nur und ging zurück in die Umkleidekabine um sich auch auszuziehen und duschen zu gehen.

Als er zurückkam, war der Duschraum durchzogen von Dampfschwaden und Harry stand noch immer da und ließ das Wasser auf sich nieder regnen.

"Macht's Spaß sich berieseln zu lassen?", fragte Draco gelangweilt und stellte sich nun auch unter die Dusche.

"Seit wann entschuldigst du dich eigentlich bei jemandem wie mir? Und seit wann rettest du jemandem wie mich vor dem sicheren Daueraufenthalt in St. Mungo's?", fragte Harry nur spöttisch ohne auf Dracos Worte einzugehen.

Draco drehte seinen Kopf zur Seite und hob die Augenbraue.

"Tja, wenn ich das wüsste. Ich hatte wohl meine wohltätige Phase. Du kannst dir ja gerne was drauf einbilden, aber das ist dir überlassen."

Dann nahm er sich etwas Duschbad und seifte sich ein.

"Was sollte ich mir bitte darauf einbilden? Oh, der wohltätige, großzügige Mr. Malfoy hat mir, einem unwürdigen Wesen, das Leben gerettet und mich vor einem Angriff seines Gorillas bewahrt... Muss ich dir jetzt dankbar sein? Ich hab ja mal voll keinen Bock drauf.", konterte Harry und wusch sich nun auch.

"Von DIR erwarte ich keine Dankbarkeit. Das wäre ja mal überraschend und unerwartet... So was bringt ein Gryffindor ja nicht. Ihr seid allesamt so unglaublich berechenbar...", sagte Draco angewidert.

"Nunja, meine Aktion gestern schien dich doch etwas zu überraschen. Du erinnerst dich?", meinte Harry nun schnippisch.

Draco grinste daraufhin fies.

"Ich hätte von dir nur nicht so was Absurdes und Abartiges erwartet... Ich dachte eigentlich, dass du doch etwas Ehre besitzt. Tja, scheinbar habe ich mich getäuscht."

"Stimmt, hab ja ganz vergessen, dass ich so was überhaupt nicht besitze. Ja, doch, du hast Recht... Kleiner Spinner, dir ist schon bewusst, dass du dich gerade im Kindergartenniveau artikulierst?"

"Oh, der saß, ich hab jetzt ja richtig Respekt vor dir, Potter...", zischte Draco angesäuert und warf Harry einen tödlichen Blick zu.

"Hui, das freut mich jetzt aber ungemein, Malfoy.", fauchte Harry zurück und die Luft vibrierte förmlich, so mit bedrohlichen Schwingungen angereichert, wie sie war.

Nachdem sich die beiden eine Weile angefunkelt hatten, weil keiner als erster wegschauen wollte, kam Draco plötzlich auf Harry zu und drückte ihn an die Wand.

Dann legte er seinen Unterarm an selbige und umfasste mit seiner linken Hand Harrys Kehle.

"Du bist so ungefähr das verachtungswürdigste Lebewesen auf der Welt für mich. Bevor ich mit dir schlafen würde, würde ich mir eher dieses Schlammblut von Granger vorknöpfen.

Also mach dir keine Hoffnungen, kapiert?!"

Harry legte seine Hände ebenfalls an Dracos Kehle und hauchte dann grinsend:

"Lass meinen Hals los, du Frettchen. Glaubst du, dass ich mich mit dir abgeben würde, wenn es mich überkäme? Tz, eher würde ich sterben..."

"Erzähl es dem Weihnachtsmann, der glaubt dir das vielleicht.", entgegnete Draco und kam Harrys Gesicht ganz nahe.

"Du glaubst gar nicht, wie sehr ich dich hasse und verabscheue. Mag sein, dass du für einen Großteil der Zaubererwelt etwas Besonderes bist. Aber für mich bist du nur Abschaum. Der Sohn eines Schlammblutes und eines Zauberers, der eine Schande für jene reinblütigen Familien ist. Du bist nichts, worauf man stolz sein kann. Ich hasse dich für all die Aufmerksamkeit, die du unverdient bekommst und deine ganze Art..."

Doch dann schloss er die Augen und küsste Harry einfach.

Dieser wehrte sich nicht dagegen, doch er hatte noch immer seine Hände um Dracos Hals gelegt.

"Ach, und deshalb küsst du mich auch, wo du mich doch so sehr hasst. Du solltest nachdenken bevor du sprichst...", stellte Harry fest, doch Draco fiel ihm ins Wort.

"Ich habe mir die ganze Nacht Gedanken gemacht, du Idiot. Und jetzt halt endlich deine Klappe."

Harry sah Draco nur mit einer hochgezogenen Augenbraue an.

"Meine Güte, ich bereite dir schon schlaflose Nächte... Muss ich mir jetzt wirklich Sorgen machen? Und hast du deine Vorsätze bezüglich eines Stelldicheins mit mir schon so schnell über Bord geworfen? Du überrascht mich, zugegeben, aber du erwartest jetzt nicht von mir, dass ich es dir gleich tue, oder? Wie du vielleicht weißt, besitze ich Standhaftigkeit."

"Mach dir Sorgen, wenn du möchtest und bleib bei deiner Standhaftigkeit. Ich bin nicht auf dich angewiesen...", meinte Draco nur abschätzig und ließ Harry los, woraufhin er fortfuhr, "Geh, ich halte dich nicht auf. Du bist mir egal."

"Hui, du bist dir sicher, dass du noch ganz klar da oben bist? Irgendwie habe ich das Gefühl, dass sich dein Gehirn langsam in Staub auflöst.", konterte Harry und ließ nun auch Dracos Hals los.

Daraufhin stellte er sich wieder unter seine Dusche und wusch sich den Schaum ab.

"Mach dir lieber Sorgen um dich selbst, in Zukunft werde ich Crabbe und Goyle nämlich nicht mehr bremsen, wenn sie sich mit dir schlagen wollen.", fauchte Draco und wusch sich seinen Schaum auch ab.

Harry drehte sich mit einem triumphierenden Grinsen zu Draco um und erwiderte nur:

"Womit wir uns wieder auf Kindergartenniveau befinden. Weißt du, Malfoy, sie mögen mir an bloßer Muskelkraft überlegen sein, aber ich besitze Hirn."

"Oh stimmt, ja, nicht Granger sondern du bist das Hirn in eurer Clique. Ja, das hab ich ganz vergessen...", witzelte Draco und drehte den Wasserhahn zu.

Dann kehrte er ohne sich umzudrehen oder etwas zu sagen in die Umkleidekabine zurück.

"Du bist so ein Arsch.", zischte Harry, drehte das Wasser auch ab und folgte Draco.

"Was denn? Versprühe ich so viele Pheromone, dass du dich so angezogen fühlst, dass du mir schon wieder hinterher rennst?"

Harry zeigte Draco nur einen Vogel und ging wortlos zu seinen Klamotten.

Er schnappte sich sein Handtuch und begann sich abzutrocknen.

Draco hatte sich währenddessen schon vollkommen abgetrocknet und bis auf sein Hemd angezogen, doch dann setzte er sich auf eine der Bänke und sah Harry beim Abtrocknen zu.

Plötzlich begann er vor sich hinzugrinsen und stand auf.

Dann kam er auf Harry zu, was dieser aber nicht bemerkte, und hauchte sehr erotisch in dessen Ohr:

"Soll ich dir vielleicht etwas zur Hand gehen?"

Harry drehte sich erschrocken um und starrte Draco einfach nur an.

"Hast du eine Vollmeise? Was erschreckst du mich einfach so und laberst dann solchen Stuss daher? Wir haben das eben abgeklärt, wenn du dich mal zurück erinnern würdest."

"Tja...", fing Draco an und schob seine Hand an Harrys Bauch hinab um dessen linke Hüfte.

Dann drehte er ihn zu sich um und drängte ihn rücklings an das Schließfach, wobei er sein rechtes Knie zwischen Harrys Beinen auch an das Schließfach lehnte, sodass Harry ihm nicht entkommen konnte.

"Wie du schon sagtest, besitze ich keine Standhaftigkeit, die mich davon abhält meine Prinzipien über Bord zu werfen. Also halt den Mund und küss mich..."

Mit diesen Worten legte Draco beide Hände an Harrys Po und drückte ihn an sich, während er seine Lippen auf Harrys Mund presste...

Gespräche über Gespräche, doch worum geht's?

Harry riss erschrocken die Augen auf und stellte fest, dass er sich auf der Krankenstation befand.

Er war schweißgebadet und fasste sich erstmal an die Stirn, denn er war sich nicht sicher, ob er das eben wirklich geträumt hatte.

Plötzlich hörte er hinter einem der Vorhänge eine bekannte Stimme.

Es war Dracos.

"Oh, es ist nicht so schlimm, nur eine leichte Prellung. Naja und halt ein paar Schürfwunden. Aber insgesamt nichts Ernstes. Macht euch keine Sorgen.", sagte er belanglos und sah seine Eltern dabei nicht an.

Seine Mutter nahm seine Hand und suchte seinen Blick, doch er schüttelte ihre Hand nur ab.

"Macht euch keine Sorgen, es geht mir gut. Wegen so einer Lappalie müsst ihr nun wirklich nicht herkommen. Es freut mich, dass ihr euch um mich sorgt, aber ich bin kein kleiner Junge mehr. Ich komm schon klar. Geht ruhig."

Dann sah er sie beide an und schwieg.

Narcissa, seine Mutter, schluckte schwer und zog die Hand weg.

"Aber Draco, wir..."

Doch Lucius unterbrach sie.

"Wie du meinst, mein Sohn. Komm Narcissa, er ist ein Malfoy, er übersteht das."

Draco nickte und küsste dann die Hand seiner Mutter.

"Entschuldige, wenn ich dich mit meinen Worten verletzt habe, Mutter. Ich weiß, dass du nur das Beste für mich willst, aber du musst dich wirklich nicht um mich sorgen."

Narcissa lächelte leicht und umarmte ihren Sohn zum Abschied noch ein Mal und folgte dann ihrem Mann, welcher die Krankenstation verließ ohne einen Blick zurück zu werfen.

Draco atmete deutlich hörbar auf, nachdem die Tür ins Schloss gefallen war.

,Wer zum Teufel hat ihnen davon erzählt? Mum sorgt sich doch schon um mich, wenn ich nur einen Kratzer habe und Dad? Der gibt nur vor sich um mich zu sorgen um Mum nicht zu beunruhigen. Tz, wie man nur so unglaublich falsch sein kann...', dachte er sich und ließ sich zurück ins Kissen sinken, wobei sein Blick durch den Raum wanderte und an einem zugezogenen Vorhang rechts neben seinem Bett hängen blieb.

,Wer liegt denn da?'

Von der Neugier getrieben stand Draco also auf und ging langsam zu dem anderen Bett.

Harry hatte irgendwie intuitiv damit gerechnet, deshalb stellte er sich schlafend, weil er sich ziemlich sicher war, dass Draco ihn in Ruhe ließ, wenn er schliefe.

Draco zog den Vorhang ein Stück beiseite und spähte hindurch.

"Potter?", fragte er sich selbst und zögerte kurz, ging dann aber rein.

Harry war nicht ganz wohl bei der Tatsache, dass sie beide relativ allein in einem Zimmer waren, denn der Traum war schon ziemlich real und irgendwie war das beängstigend.

Während Harry so vor sich hin grübelte, nahm Draco auf einem Stuhl direkt neben dem Kopfende des Bettes Platz und sah Harry eine ganze Weile an.

,Was hast du vor, Malfoy? Ich will nicht, dass du mich anstarrst. Hau schon ab.", forderte Harry innerlich, doch er stellte sich immer noch schlafend.

Anstatt wegzugehen lehnte sich Draco aber nach hinten und strich mit der rechten Hand Harrys Haare von der Stirn um dessen Narbe zu betrachten.

"Was ist an diesem Ding nun so besonders, dass jeder darauf abfährt, hm? Letztendlich ist es auch nur eine Narbe. Und wegen diesem Teil bist du nun gleich etwas Besonderes... dabei konntest du dir das noch nicht mal aussuchen. Irgendwie könnte man ja glatt Mitleid mit dir haben, aber es gibt genug andere, die auch ihre Eltern verloren haben und nicht bemitleidet werden. Warum also sollte ich dich bemitleiden? Und warum mache ich mir überhaupt Gedanken über dich?"

Harry zögerte kurz, doch schlug dann die Augen auf und entgegnete nur:

"Das kann ich dir, so Leid es mir tut, leider auch nicht sagen..."

Draco zog erschrocken die Hand zurück und wäre beinahe vom Stuhl gefallen.

"Du Idiot, wieso stellst du dich schlafend?! Du hast mir einen riesigen Schrecken eingejagt! Und bilde dir ja nichts darauf ein, dass ich..."

Mit diesen Worten stand Draco auf und wollte gerade davon stürmen, doch Harry hielt ihn am Handgelenk zurück, was bei Draco ein schmerzverzerrtes Gesicht nach sich zog, da Harry sein verletztes Handgelenk umklammerte.

"Au, lass mich los, Mann!", fauchte Draco und drehte sich um.

"Entschuldige, aber... ach vergiss es.", fing Harry an und senkte dann seinen Blick auf die schneeweiße Bettdecke.

"Was?!", fuhr Draco ihn an und baute sich wie eine Mauer vor Harrys Bett auf.

"Nichts, hau schon ab.", meinte Harry nur, aber Draco kam näher ans Bett und beugte sich mit einem wutentbrannten Ausdruck im Gesicht über Harry, welcher sich nun rücklings vorsorglich ins Kissen drückte.

"Glaubst du, dass du mich einfach an meinem verletzen Handgelenk zurückhalten kannst für nichts und wieder nichts? So haben wir aber nicht gewettet.", meckerte Draco und bemerkte zum ersten Mal, wie unglaublich schön Harrys Augen waren.

Er versank förmlich darin und vergaß vollkommen auf Harry sauer zu sein.

Jener starrte Draco hingegen etwas verängstigt an und drehte dann seinen Kopf zur Seite um Dracos Blick auszuweichen.

Der Blonde ballte seine unverletzte Hand zu einer Faust und drückte diese kraftvoll wenige Millimeter neben Harrys Nase in das weiche Kissen.

"Weich mir nicht aus, verdammt!", zeterte Draco und fing Harrys Blick auf diese Weise wieder ein.

"Halt's Maul, Malfoy. Ich habe dir nichts zu sagen, also schwing deinen Slytherinarsch gefälligst zurück in das Loch, aus dem du gekrochen bist!", meinte Harry nun bedrohlich und funkelte Draco böse an.

"Potter, jetzt habe ich aber so richtig Angst...", gähnte Draco und erwiderte Harrys giftigen Blick.

"Wie schön, bevor du dir noch vor Angst in die Hose machst, kannst du ja dann auch gehen.", erwiderte Harry nur kühl und genoss diese Zankerei irgendwie, hätte sich dies aber nie eingestanden.

"Ui, der saß, Tiger, aber weißt du was? Ich denke ja gar nicht dran meinen süßen, kleinen Knackarsch hier wegzubewegen. Da drüben ist es urst langweilig, also werde ich einen Teufel tun und hier weggehen.", knurrte Draco nun und setzte sich in alle Ruhe auf einen der Stühle an Harrys Kopfende.

Harry seufzte nur resignierend und drehte sie von Draco weg, da ihm der Anblick des blonden Slytherinschönlings im Pyjama doch unmerklich zusetzte.

"Wie gastfreundlich, Potter.", zischte Draco nun mit einem abfälligen Blick auf den Hinterkopf des Schwarzhaarigen und lehnte sich lässig zurück.

"ich habe dich auch nicht gebeten hier zu bleiben, Malfoy, warum sollte ich dich also beachten?", fragte Harry nun schnippisch und drehte sich nur für einen Bruchteil einer Sekunde zu Draco um, wobei er leicht errötete.

Der Slytherin hatte nicht bemerkt, wie die beiden oberen Knöpfe seines Pyjamaoberteils beim Verschränken der Arme aufgegangen waren und nun den Blick auf seine muskulöse Brust freigaben.

Jedoch bemerkte Draco Harrys Blick und sah ihn fragend an.

"Was?!", raunte er und folgte dann Harrys Blick mit seinen eigenen Augen, woraufhin er feststellte, dass sein Oberteil etwas offen war und nun eins und eins zusammenzählte.

Ein süffisantes Grinsen breitete sich auf seinen wundervoll geschwungenen Lippen aus und dies brachte Harry nur noch mehr um den Verstand.

"Das macht dich wohl an, was, Potter?"

"Oh ja, total, ich reiß mir gleich die Kleider vom Leib und fall über dich her, Malfoy. Also ehrlich, wie überzeugt kann man von sich sein um so zu werden wie du?", entgegnete Harry gelangweilt und musste innerlich zugeben, dass der blonde Slytherin schon eine gewisse Ausstrahlung hatte, aber ihm das offen sagen?

Niemals, nicht in zehntausend Jahren.

"Sag mal, hat dich der Ausblick auf meinen Hintern vorhin bei Quidditch eigentlich angeturnt?", gab Harry nun mit einem absolut kühlen Blick an Draco zurück.

Dieser schluckte erstmal angesichts Harrys Schlagfertigkeit.

Doch dann saß die Slytherin-Ich-bin-so-cool-dass-sogar-die-Hölle-wegen-mir-zurfrieren-würde-Maske wieder perfekt und Draco hob nur überrascht die Augenbraue.

"Alles andere als das, ich habe lediglich verglichen und bin zu dem Schluss gekommen, dass du auf diesem Gebiet absolut nicht konkurrenzfähig bist."

"Das tut mir jetzt aber ungeheuer Leid, Mensch, da muss ich ja glatt täglich trainieren, was?

Sag mal, was ist eigentlich passiert, nachdem wir gelandet waren?", meinte Harry nun beiläufig und Draco atmete genervt aus.

Er hatte gerade richtig Spaß daran Harry zu provozieren und wollte jetzt nicht auf solche banalen Themen zusprechen kommen.

"Du hast dich etwas abseits von deinen "Freunden" gestellt und bist dann urplötzlich umgekippt. War wieder voll Panik, weil du ja der Star der Schule bist und natürlich kam sofort dein Fanclub an und hat dich von oben bis unten betuttelt. Derweil wurde ich auch hierher gebracht, weil ich auch ein paar Verletzungen davongetragen hab. Tja, den Rest kannst du dir ja selbst denken.", berichtete Draco und legte seinen Kopf zurück.

"Aha...", stimmte Harry zu und drehte sich wieder weg.

"Wie ist es eigentlich, wenn man so vergöttert wird, wie du?", fragte Draco nach einer kleinen Pause ungerührt.

"Was meinst du damit?", stellte Harry nun als Gegenfrage und sah Draco dabei nicht an.

"Tz, ehrlich, ich dachte du wärst etwas klüger. Fast die ganze Zauberwelt liegt dir zu Füßen und ich will wissen, was das für ein Gefühl ist, du Hirnjongleur.", zischte Draco abfällig.

Harry überlegte erst, ob er bei so viel Freundlichkeit antworten sollte, begann dann aber doch.

"Manchmal ist es schon ganz schön, aber die meiste Zeit lastet nur ein ungeheurer Druck auf mir. Ich würde liebend gerne gegen ein normales Leben tauschen, meine Eltern endlich sehen. Ich würde das alles dafür aufgeben, aber leider geht das nicht.", endete Harry sodann und wusste selbst nicht, warum er das Draco erzählte.

"Hör schon auf mit dieser Gefühlsduselei, du bist ein Kerl, Mann! Außerdem wäre ich auf meine Eltern an deiner Stelle nicht stolz. Ein Schlammblut und ein Abtrünniger, tz...", spottete Draco mit einem sehr abfälligen Unterton in der Stimme, als Harry ihn plötzlich am Kragen packte und ihn daran hochzog.

"Halt's Maul, du Idiot. An deiner Stelle würde ich mich selbst umbringen, wenn ich solche Eltern hätte wie du. Du hast doch gar keine Ahnung, wie es ist sie nicht zu kennen. Erlaube dir kein Urteil über sie und mich, verstanden?!", zischte Harry nun bedrohlich und war Dracos Gesicht gefährlich nah.

"Sonst was? Hetzt du mir deinen Fanclub auf den Hals? Tötest du mich mit Blicken? Hä? Da fällt dir nichts mehr ein, was?!", spöttelte Draco nun zurück und packte Harrys Kragen ebenso.

"Du bist ein absolutes Arschloch, Malfoy...", fing Harry nun an und wurde dadurch unterbrochen, dass Draco seine verletze Hand an Harrys Hintern legte und ihn sanft an sich drückte um seine Lippen auf die des Gryffindors zu drücken.

Harrys Augen weiteten sich erst vor Überraschung, doch dann schloss er sie langsam, legte seine Hände um Dracos Nacken und lehnte sich dabei leicht nach hinten, sodass der Slytherin ihm entweder aufs Bett folgen oder aber den Kuss unterbrechen musste.

Harry lag nun fast auf dem Rücken und Draco kam nun auch aufs Bett und kniete sich über Harry, legte seine Lippen wieder auf die des Gryffindors und seine Haare berührten sanft dessen Gesicht.

Als die beiden kurz Luft holen mussten, nutzte Harry die Gelegenheit um Draco eine Frage zu stellen, die ihn brennend interessierte.

"Hey Malfoy, wenn du mich doch so verabscheust, warum tust du das?"

Draco sah ihn kurz verwirrt an und meinte dann mit einem geheimnisvollen Grinsen auf den sinnlichen Lippen:

"Gegenfrage: Warum hinderst du mich nicht daran, wenn du mich so hasst?"

Harry wollte gerade zu einer Antwort ansetzen, als Draco sanft seinen Hals küsste und ihm dabei sexy ins Ohr hauchte:

"Schhhh, halt endlich die Klappe und küss mich, Tiger."

Harry errötete leicht und kam dieser Forderung sofort nach, indem er seinen Kopf sanft zur Seite drehte Dracos Lippen erneut einfing.

Doch plötzlich drehte Harry Draco auf den Rücken und flüsterte jenem mit einem umwerfend fiesen Grinsen auf den Lippen ins Ohr:

"Glaubst du allen Ernstes, dass du dich einfach über mich her machen könntest? Vergiss es, Malfoy und raus aus meinem Bett..."

Draco sah Harry ungläubig an und war sich nicht sicher, ob dieser es wirklich ernst meinte oder nicht.

Doch der Slytherin drückte den Gryffindor beiseite und stand wieder auf, wobei er ihm einen vernichtenden Blick und ein abfälliges Grinsen zuwarf.

"Du dachtest doch nicht etwa, dass ich weitergehen würde, oder? Wunschträume, Potter."

"Verzieh dich, ich ertrage deine Visage nicht länger ohne mich zu übergeben, du Vollidiot.", raunte Harry nur und fletschte die Zähne.

Plötzlich ging die Tür auf und Harry hörte, wie seine Freunde den Krankensaal betraten.

Draco, welcher sich erschrocken in Richtung Tür umgewandt hatte, drehte sich nun noch ein Mal zu Harry um und drohte mit erhobenem Zeigefinger:

"Wenn du auch nur ein Wort sagst, dann zerfetz ich dich in der Luft, Potter."

"Soll ich jetzt Angst haben?", fragte Harry gelangweilt, während er aufmerksam seine Fingernägel betrachtete und Draco dann den ausgestreckten Mittelfinger zeigte.

"Leck mich, Malfoy."

"Jederzeit, sag mir wann und wo und ich bin da, Tiger. Rarrrr.", schnurrte Draco gespielt und leckte sich hocherotisch über den Kussmund, während ein geheimnisvolles Grinsen seine Lippen umspielte.

Harry sah ihn nur verwundert an und fing sich nach wenigen Sekunden wieder.

Nun lächelte er ein zweideutiges Lächeln und zeigte mit dem Zeigefinger in Richtung Dracos Bettes.

"Halt's Maul, du Spinner und mach dich vom Acker, wenn du nicht möchtest, dass ich alles ausplaudere."

"Wie konntest du nur nach Gryffindor kommen, so wie du drauf bist...Tz.", meinte Draco resignierend und trat schulterzuckend durch die Vorhänge um sich wieder zu seinem Bett zu begeben.

Wohl bemerkt gerade noch rechtzeitig um nicht von Hermine, Ron, Ginny, Seamus, Dean und Neville bemerkt zu werden.

Diese stürmten inzwischen Harrys Kabine und umarmten ihn freudestrahlend.

"Hey, Leute, warum so glücklich? Wirklich gewonnen haben wir ja nicht...", meinte Harry betrübt und schlug die Augen nieder.

Seine Freunde sahen ihn anfangs verwirrt, dann aber aufmunternd an und Ron meinte nur gütig:

"Wir haben aber auch nich verloren, also Schwein gehabt, Harry."

Harry sah Ron mit einer hochgezogenen Augenbraue an und bekam einen spontanen Lachanfall.

"Heißt das, ich muss nicht sterben, oh hoch verehrter Ron? Ich habe mich doch schon sooo sehr darauf gefreut..."

Ron sah seinen besten Freund mit einem milden Lächeln auf den Lippen an und winkte nur ab.

"Leider, leider, aber vielleicht später, Harry."

Die anderen hatten eine beachtliche Ansammlung von Fragezeichen über dem Kopf, stimmten aber trotzdem in dieses Lachen ein, denn es war schlicht und ergreifend ansteckend.

Dies musste auch Draco feststellen, derweil er unfreiwillig anfing zu schmunzeln.

,Verdammt, lass das Draco, dieses Lachen gilt nicht dir, auch wenn es schön wäre...', plötzlich errötete Draco leicht und fasste sich an die Stirn, ,Moment, das habe ich jetzt nicht gedacht, klar? Gehirn, wage es nicht noch ein Mal mich mit derartigen Gedanken zu belästigen.'

Nun öffnete sich die Tür zum Krankenzimmer erneut und herein kam Blaise Zabini, die Nase neugierig voran und die Ohren gespitzt um zu hören, wer noch im Krankensaal war.

Dean sah kurz durch den Vorhang und meinte dann nur feststellend: "Zabini."

Harry nickte und wertete dann weiterhin das Quidditchmatch aus.

Blaise stand inzwischen vor den Vorhängen, die Dracos Bett umgaben und atmete noch ein Mal tief durch, trat hinein und setzte freundliches Lächeln auf.

"Hi, Dray. Wie geht's dir? Ich hab mir Sorgen gemacht als ich hörte du wärest abgestürzt, Süßer.", sprudelte es aus ihm hervor, während er auf einem der Stühle neben Dracos Bett Platz nahm und mit der Hand vorsichtig über Dracos Stirn strich.

Dieser warf ihm nur einen vernichtenden Blick zu und daraufhin zog Blaise seine Hand wieder weg.

"Wie war's in Beauxbatons?", fragte Draco nun desinteressiert um Blaise dazu zu bringen erst einmal stundenlang zu quatschen, sodass Draco einfach nur zuhören und ab und zu gespieltes Interesse vortäuschen konnte.

Blaise war zwar sein bester Freund, aber auch eine grandiose Tratschtante, die ihres Gleichen suchte.

Und wie sollte es anders sein, holte Mister Ich-quatsch-mir-den-Mund-fuselig bis dorthinaus aus und Draco wurde erst einmal, umfangreicher als notwendig selbstverständlich, über die Bettgeschichten des schwarzhaarigen Slytherin in Kenntnis gesetzt.

"Dray, du glaubst gar nicht, wie viele Schönheiten in Beauxbatons rumlaufen, beiden Geschlechts wohl bemerkt. Es war das Paradies auf Erden...", faselte Blaise mit Sternchen in den Augen und fing fast an zu sabbern.

"Ja, interessant... Weiter?", fragte Draco nur ungerührt und starrte einen Punkt an dem Vorhang an, der weitaus interessanter war, als Blaises Erzählungen.

"Dray, also ehrlich, du solltest langsam auch mal wieder ein bisschen Druck ablassen. Du benimmst dich wie Pansy, wenn sie ihre Tage hat.", empörte sich Blaise und der blonde Slytherin sah ihn nur schief an.

"Vergleiche mich nie wieder mit diesem Weibsbild, klar?", zischte er bedrohlich und Blaise grinste nur wissend.

"Ach, was, wenn nicht? Schon die heiße Nacht nach der Party vergessen? Damals klang es für mich so, als ob Pansy dir gerade recht käme, mein Schatz."

Draco wurde langsam wütend auf Blaise Frechheit und richtete sich im Bett auf, um dessen Kragen zu packen.

"Zabini, wenn du ihren Namen noch ein Mal erwähnst, dann erwürg ich dich eigenhändig.

Das gleiche gilt für mein Sexualleben und hör verdammt noch mal auf mich hier anzuschwulen. Ich bin NICHT schwul, kapiert?!", donnerte Draco nun und für einen Augenblick herrschte Stille im Krankenzimmer.

Harry hatte zu tun sich ein Grinsen zu verkneifen, während die anderen Gryffindors sich verwirrt ansahen.

Blaise begann zu grinsen und zuckte nur mit den Schultern.

"Wie du meinst, Dray."

Draco packte dessen Kragen noch fester und zog ihn näher zu sich ran.

"ICH BIN NICHT SCHWUL! HAST DU DAS KAPIERT, ZABINI?!", dröhnte Draco nun und es hallte im Krankensaal wieder.

"Ja, verdammt. Lass mich los, Mann!", zeterte Blaise nun in Waschweibermanier und blickte Draco fest in die Augen.

"Wer's glaubt...", meinte Harry nun breit grinsend und Draco wandte sich wutentbrannt um, war drauf und dran zu Harry zu stürmen und diesen zu würgen, doch Blaise hielt ihn am Bein fest und so knallte Draco auf den Steinboden.

"Zabini, du verfluchter Mistkerl!", fauchte Draco und rappelte sich hoch.

Dann stürmte er divenhaft durch die Vorhänge zum Bett des Gryffindors und drückte dessen Schultern fest ins Kissen.

Die anderen starrten das Szenario wie paralysiert an und rührten keinen Finger.

Harrys Augen weiteten sich vor Schreck als Draco sich dicht über ihn beugte und ihn noch fester ins Kissen drückte, seines schmerzenden Gelenkes ungeachtet.

"Ich habe dich gewarnt, Potter...", hauchte Draco mit einem unglaublich bedrohlichen Unterton in der Stimme.

Der Schwarzhaarige hatte sich nach einer kurzen Phase der Starrheit wieder gefangen und entwand seine Schultern in Sekundenschnelle wieder Dracos Armen, welche nun selbst zu jeglicher Bewegung unfähig wurden und Dracos Gesicht noch weiter an Harrys brachten.

"Denkst du, das interessiert mich, Malfoy?", hauchte Harry nun mit einem verspielt erotischen Lächeln auf den Lippen zurück und ließ seinen Blick in den tiefen Ausschnitt von Dracos Pyjamaoberteil wandern.

"Oh, wer wird denn da eine Gänsehaut kriegen?", meinte Harry nun schnippisch und Draco errötete leicht.

"Ich stehe barfuß auf dem kalten Steinboden, also darf mir ja wohl etwas kühl sein, du Idiot.", gab Draco nun selbstsicher zurück und wandte sich dann zu Harrys Fanclub um.

"Leute, habt ihr vor hier Wurzeln zu schlagen oder was? Verschwindet schon, ich hab ein Hühnchen mit diesem Schulprinzen zu rupfen."

"Harry?", fragte Hermine nur unsicher und bekam daraufhin ein Nicken Seitens von Harry zusehen, woraufhin sie die Jungs vor sich her aus dem Krankensaal schubste.

"Also, Potter, was hättest du lieber? Soll ich meine beiden Gorillas holen und auf dich hetze oder möchtest du, dass ich dir dein freches Maul persönlich stopfe?", fragte Draco nun gespielt liebevoll und kindisch zugleich.

"Als erstes könntest du diesem Nymphomanen mal sagen, dass er seine Slytherinfratze nicht verstecken soll. Und danach kannst du dich mal hier wegbewegen, da ich euch nicht länger ertragen will. Schau mal, ich hab schon Malfoypartikel unter den Fingernägeln. Ist ja eklig...", entgegnete Harry cool und grinste breit.

"Du denkst, du hättest gewonnen, was?", zischte Draco süffisant.

Blaise hatte gerade beschlossen Harry mächtig eins auf die Nase zu geben, weshalb er durch das Gewirr von weißen Tüchern trat und sich gemächlich die Schultern dehnte und mit den Gelenken knackte.

"Du mieses, kleines Gryffindorbiest bildest dir ein, dass ich das jetzt persönlich nehmen würde, nicht? Cheri, pass auf, dass ich nicht irgendwann über dich herfalle. Rarrr, mein kleiner Tiger.", knurrte Blaise und warf Harry ein umwerfendes Lächeln zu, "Dein Widerstand macht mich nur noch schärfer, Darling."

Draco kochte innerlich fast, als er diese Worte vernahm.

,Zabini, fass ihn an und du stirbst einen schrecklichen Tod...', grummelte Draco innerlich und hätte sich bei diesem Gedanken am liebsten selbst getreten, ,Moment, was soll der Scheiß? Soll Zabini sich diesen Mistkerl von einem Gryffindor doch vorknöpfen, was interessiert's mich?'

Harry lag einfach nur kurz sprachlos da und errötete unmerklich.

"Klar, warum nicht, Mann. Hast Malfoy auch schon gehabt?", fragte Harry nun unverblümt und grinste Draco dabei spöttisch ins Gesicht.

Blaise schien kurz verwirrt, meinte dann aber nur mit einer abtuenden Handbewegung:

"Nö, Dray ist ja mein bester Freund. Das ist was anderes, aber was ich viel mehr interessieren würde, wäre, ob du auch schon gleichgeschlechtliche Partner hattest, Tiger..."

Draco horchte gespannt auf und schwankte noch, ob er Blaise lieber verbal zur Schnecke machen oder aber ihm für diese Fragerei dankbar sein sollte.

Harrys Augen funkelten geheimnisvoll und er hauchte sehr erotisch:

"Was glaubst du? Na?... Jeden Tag mindestens drei Mal, Süßer."

Man könnte sagen, dass in Dracos Innerem gerade 10 Vulkane in einer Kettenreaktion ausbrachen und er am liebsten irgendwas quer durch den Raum geworfen hätte, doch nach außen hin blieb er vollkommen cool und begann dreckig zu grinsen.

"Die müssen wohl alle taub, stumm und blind gewesen sein, dass sie sich mit dir eingelassen haben, was Potter?"

"Nicht, dass es mich interessieren würde, aber was geht dich das an, Schatzi?", flüsterte Harry ihm daraufhin ins Ohr und bemerkte, wie sein heißer Atem eine Gänsehaut bei Draco verursachte.

Draco schluckte hart und sah Harry tief in die Augen.

Diese wunderschönen Smaragde, die einluden in ihnen zu versinken...

"Was denn? Bist du etwa sprachlos, Mister Ich-hab-auf-alles-eine-Antwort?", lachte Harry nun hämisch und zog Draco noch näher an sich.

"Oder hab ich dich heiß gemacht?", fügte er flüsternd hinzu.

"Ganz bestimmt, Potter, ich verspüre das Bedürfnis mir auf der Stelle die Kleider vom Leib zu reißen und über dich herzufallen. Träum weiter.", raunte Draco lautstark und schüttelte Harrys Arme ab.

"Mit dir würde ich nicht mal schlafen, wenn wir die letzten Menschen wären. Zumal es ja fortpflanzungstechnisch vollkommen sinnlos wäre. Also kannst du es dir ein für alle Mal abschreiben. Treib's doch mit dem da bis du schwarz wirst... Oh, ich vergaß, du bist ja schon schwarz, was die Haare angeht."

Harry fing an zu klatschen.

"Bravo, jetzt hast du es mir aber richtig gegeben. Ich werde die nächsten zehn Jahre nur noch heulen, weil du nicht mit mir schlafen willst. Tja, wer nicht will, der hat schon. Ein Problem weniger, also komm schon Zabini, worauf wartest du noch. Nimm mich endlich.", hauchte Harry lasziv und hob seine Decke etwas, wobei er unglaublich verführerisch lächelte.

Dracos Kinnlade befand sich urplötzlich drei Etagen tiefer, innerlich natürlich, denn nach außen hin sah er Blaise mit einem bedrohlichen und zugleich lauernden Blick an und versuchte abzuschätzen, was dieser tun würde.

Er kannte Zabini schon eine halbe Ewigkeit und wusste wie dieser tickt.

Wenn es jemanden gab, der als Personifizierung der Notgeilheit durchging, dann Zabini, also war es ihm auch zuzutrauen, dass dieser sich von jetzt auf gleich auf Potter stürzen würde.

Doch wieso sah Zabini Draco unsicher an?

Hatte er etwa so was wie ein gewissen entwickelt?

Nein, das konnte doch nicht wahr sein...

Blaise Zabini, der absolute Casanova von Hogwarts zögerte sich in Anbetracht eines neuen willigen Opfers sich über dieses herzumachen, weil Draco dies scheinbar nicht wollte?

Draco war kurzzeitig vollkommen verpeilt und hätte beinahe Recht darin gehabt, wenn man behauptet hätte, dass es sich bei einem vollkommen verwirrten Draco Malfoy um das achte Weltwunder handelte.

"Was guckst du wie ein Schellfisch, Zabini?! Das Kätzchen da ist rollig und schmeißt sich jedem an den Hals, also nutze deine Chance doch aus!", fauchte Draco, doch sein Blick sagte: ,Fass ihn an und stirb, du Wurm...'

Doch Blaise war auch für seinen Riecher bekannt, wenn es um Beziehungen ging und er war sich vollkommen sicher, dass sich zwischen den beiden Streithähnen etwas anbahnte.

Es musste einfach so sein, denn ein Blaise Zabini irrte sich nie, wenn es darum ging.

Zur Not würde er dem Schicksal etwas auf die Sprünge helfen, aber er würde sich niemals dazwischen drängen, selbst wenn Harry schon eine Sünde wert war.

"Tut mir Leid, Cheri, heute wird leider nichts draus, aber ich bin jederzeit für dich da, sag einfach Bescheid.", säuselte Blaise nun und warf Harry eine Kusshand zu, woraufhin er Draco zunickte und den Krankensaal verließ.

"Irgendwann bring ich ihn um, ich schwör's.", grummelte Draco und starrte Harry an.

Wenn Blicke töten könnten, dann wäre Harry innerhalb dieser wenigen Sekunden tausend Tode gestorben, aber leider, leider...

"Bist du etwa neidisch auf den lieben Zabini? Och, Malfoy, das tut mir jetzt aber überhaupt nicht Leid.", spottete Harry und begann herzhaft zu lachen.

Draco streckte seine Nase dem Himmel entgegen und plötzlich kam ihm eine wunderbare Racheaktion in den Sinn.

Er knöpfte sich langsam das Oberteil seines Pyjamas auf und streifte dieses ab um es lässig über seine Schulter zu werfen.

"Verdammte Hitze, wollen die uns hier drin grillen? Naja, schlaf ich halt so. Nacht, Potter und süße Träume von deinem neuen Verehrer Zabini...", gähnte Draco herzhaft und rieb sich mit der freien Hand das rechte Auge.

Harry blieb bei diesem Anblick fast das Herz stehen.

Er wusste ja, dass Draco gut aussieht, aber so gut?

,Vor allem dieser Oberkörper ist schon zum dahinschmelzen... Aaah, das habe ich nicht wirklich gedacht oder? Mein Erzfeind sieht nicht gut aus und hat schon gar keinen wunderbar gebauten, leicht trainierten und absolut rattenscharfen Oberkörper. Nein, verdammt. Und du da unten hältst dich gefälligst da raus, mit dir hat keiner geredet, also mach dich klein, hörst du?!', dachte Harry, vom Anblick dieses prachtvollen Körpers beeindruckt und hingerissen.

"Schön, dann sagst du mir eben nicht gute Nacht, tz... Manieren sind das.", fluchte Draco leise vor sich hin und wollte gerade zurück in sein Bett gehen, doch Harry erwiderte:

"Moment, nicht so schnell, Mann... Ich..."

Von Verschwörern und Verlorenen

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Aus und vorbei?

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Pink Invasion

Der Gryffindor war mehrere Sekunden lang vollkommen perplex.

"Malfoy, du bist klebriger als ein alter Kaugummi, weißt du das? Runter von mir, ich hab auf diesen ganzen Mist hier keinen Bock mehr!", fauchte der Gryffindor den Slytherin an und rutschte krampfhaft hin und her um den Besetzer abzuschütteln, doch dieser dachte gar nicht daran so schnell das Feld zu räumen.

"Sorry, aber das ist einer der Wünsche, die ich dir momentan nicht erfüllen kann, Süßer."

Harry starrte ihn daraufhin nur angenervt an und grummelte vor sich hin.

"Du glaubst echt, dass ich was von dir will, was? Weißt du was? Du tust mir leid, Malfoy."

Angesprochener zog überrascht die Augenbraue hoch und grinste Harry herablassend an.

"Ach warum denn? Ich wüsste nicht wieso, immerhin sitze ich hier vollkommen nackt auf dem Schoß des großen Harry Potter. Übrigens glaube ich, dass dein Körper nicht ganz deiner Meinung ist... Oder was ist das da an meinem Oberschenkel?"

Harrys Augen verengten sich zu Schlitzen, er schubste den breit grinsenden Blondschopf von seinen Beinen runter.

"Du hast keine Ahnung, wie verabscheuungswürdig du bist, Malfoy!", fauchte er den Geschubsten an und sprang katzengleich aus der Wanne.

In einem ausreichenden Sicherheitsabstand zu dieser, drehte er sich noch mal zu Draco um und funkelte ihn herausfordernd an.

Die nassen Kleidungsstücke klebten wohl bemerkt extrem an seinem Körper und deuteten mehr an, als sie verhüllten.

Harry hatte sich im Laufe der Jahre wirklich gut gemacht, was Draco tief beeindruckt feststellte und beinahe hätte es ihm die Sprache verschlagen.

"Mag sein, aber hast du eigentlich eine Ahnung, wie unglaublich sexy du gerade aussiehst, Potter?", hauchte er nun und räkelte sich lasziv in der Wanne herum.

"Du hast doch eine Vollmeise, Mann. Kauf dir mal ein bisschen Verstand. Und verschone mich in Zukunft mit deinem Balzgehabe, es nervt.", war die kühle Antwort darauf und Harry wollte gerade gehen, als Draco ihn noch mal zurück rief und dann breit grinsend mit der Brille rumwedelte.

"Du hast da etwas vergessen, Darling."

Harry seufzte auf und ging auf die blonde Sirene in der Badewanne zu, während er mit seinen Augen die des Slytherins fixierte.

Draco wich natürlich zurück und lehnte sich lässig an die Wand auf der anderen Seite des Beckens, wobei er demonstrativ die Arme vor der Brust verschränkte und den Gryffindor angrinste.

"Du mieses Frettchen, gib sie mir."

"Nö, ich denk ja gar nicht dran. Hol sie dir doch."

Harry funkelte ihn nur wütend an und stieg spontan todesmutig zurück in die Wanne, schritt elegant auf Draco zu, baute sich drohend vor selbigem auf und griff nach seiner Brille.

Draco versteckte sie einfach hinter seinem Rücken und so musste Harry notgedrungen seinen Arm um ihn legen um die Brille zu erreichen.

Draco nutze diese Umarmung natürlich gnadenlos aus und drückte Harry an sich um ihn wieder leidenschaftlich zu küssen.

Der Gryffindor riss entsetzt die Augen auf.

,Wie oft soll ich dir noch sagen, dass ich das nicht will, bevor du es endlich verstehst, Draco?', resignierte er in Gedanken und seufzte in den Kuss hinein.

Doch Harry belog sich damit selbst, denn seine krampfhaften Versuche, die aufkeimenden Gefühle für Draco zu unterdrücken endeten letztlich sowieso nur in Verwirrung.

Aber der Gryffindor hatte jene verletzenden Worte vom Vorabend noch nicht vergessen und so zwang er sich dazu, dem Slytherin wenigstens etwas sauer zu sein, weil dieser ihn einfach benutzte um seine Begierden zu erfüllen und dies ohne an die Gefühle Harrys zu denken.

Als Draco den Seufzer vernahm, dachte er schon, er hätte gewonnen, doch da hatte er die Rechnung ohne Harrys Stolz gemacht, denn dieser musste sich zwar eingestehen, dass ihm Dracos Aktion alles andere als missfiel, aber er wäre nicht Harry "Unbesiegbar" Potter gewesen, wenn er den Slytherin einfach hätte gewähren lassen.

Wenn er sich Draco schon hingab, dann nicht ohne Widerstand, was dann also bedeutete, dass der Slytherin einen spontanen Tauchgang antrat.

Harry hatte sich nämlich ganz langsam während des Kusses hingekniet und so musste Draco notgedrungen das gleiche tun.

Er ahnte natürlich nichts von dem, was gleich passieren würde und er bekam auch Harrys Anflug eines Grinsens nicht mit.

Der Gryffindor und der Slytherin saßen sich nun gegenüber im Wasser und waren immer noch in einem leidenschaftlichen Kuss verbunden, doch dann drückte Harry sein Gegenüber mit einem kurzen Ruck nach hinten unter Wasser und ließ Draco zappeln, wie ein Zitteraal.

Das Unterdümpeln kam für ihn viel zu unvorhersehbar, als dass er sich hätte wehren können, also versuchte er nun angesichts seines immer knapper werdenden Atems krampfhaft an den erlösenden Sauerstoff zu kommen.

Harry schien ja Spaß dabei zu haben ihn hier zu ersäufen, aber unserem Eisprinzen machte das ganz und gar keine Freude.

Ich mein, okay, irgendwann muss jeder mal sterben, aber der Blondschopf hatte auf jeden Fall nicht den heutigen Tag dazu auserkoren sein letzter zu sein.

Und jetzt wurde ihm die Luft langsam wirklich verdammt knapp, aber Mister Potter schien es a) nicht zu bemerken

b) nicht zu interessieren oder

c) zu genießen

Ja, er genoss es, denn dieses süffisante Grinsen auf seinen wundervollen Samtlippen sprach Bände.

"Du Aas, lass mich los...", fauchte Draco unter Wasser und verabschiedete sich von seinem letzten Rest Sauerstoff.

Und, oh Wunder, dieser Versuch Harry loszuwerden war natürlich vergebens, denn über Wasser kam nur ein "Blub blub blub..." an.

Harry grinste noch breiter und holte noch mal tief Luft, bevor er sich nach vorn beugte, Draco unter Wasser küsste und ihm so den lebensnotwendigen Sauerstoff gab.

Draco klammerte sich an ihn, wie ein Ertrinkender an einen Rettungsring, was unter Umständen auch daran liegen konnte, dass er bis vor kurzem noch einer war.

Doch irgendwie konnte man zwischen Harry und einem Rettungsring relativ wenige Gemeinsamkeiten ausmachen.

Nach einigen Sekunden kamen die beiden Jungs dann auch wieder über die Wasseroberfläche, da ihnen erneut der Atem ausgegangen war.

Sie atmeten so tief durch, als gäbe es kein morgen und sanken dann noch immer unregelmäßig und sehr flach atmend zusammen.

Der Gryffindor meinte nach einer Phase des kollektiven Anschweigens nur lächelnd:

"Das war jetzt mal ein wirklich atemberaubender Kuss, was Darling?"

"Ich...", japste Draco, "bring dich um, Potter..."

Harrys Lächeln wurde nun zu einem breiten Grinsen.

"Ach, tust du das, ja? Wann und wo? Ich will schon mal meinen Grabstein anfertigen lassen."

Draco fasste sich an den Kopf und entgegnete darauf nichts, sondern lehnte sich zurück und legte den Kopf in den Nacken um das warme Wasser zu genießen.

Harry hingegen hatte keinen Bock mit nassen Klamotten in der Wanne zu sitzen, also stand er kurzerhand auf und stieg heraus.

Draco bedachte das nur mit einem Schulterzucken und überschlug die Beine demonstrativ, während er die Arme auch verschränkte und einen Schmollmund zog.

Harry hatte sich inzwischen seiner nassen Kleidung entledigt und stieg nun wieder zurück in das warme Wasser.

Als er seinen Blick kurz über die schmollende Kreatur am anderen Ende des Beckens schweifen ließ, huschte ihm ein schwaches Lächeln über die Lippen.

"Dray, der einzige, der hier berechtigt ist zu schmollen, bin ich. Also untersteh dich.", drohte Harry mit erhobenem Zeigefinger und einem Ansatzgrinsen im Gesicht.

Der blonde Slytherin wischte sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht und sah den Gryffindor giftig an.

"Du hast mich eben zwar fast ersäuft, aber vergessen wir das mal einfach. Und warum solltest du bitte auf mich sauer sein dürfen, Potter?", fauchte er sein Gegenüber an, dessen Gesichtsausdruck nun leichte Anflüge von Trauer zeigte.

"Du hast es echt vergessen? Hallo? Malfoy, du Arsch hast mich gestern zur Sau gemacht für etwas, woran ich nicht im Geringsten schuld bin. Du hast gesagt, du hasst mich. Und nicht mal 24 Stunden später steckst du mir schon wieder deine gespaltene Zunge in den Hals. Ich mein, geht's noch? Du bildest dir wohl ein, dass du mit mir machen könntest, was du willst, aber darauf habe ich keinen Bock! Es steht mir bis hier, Mann!", giftete der Gryffindor zurück und wurde vor Wut rot.

Draco blieben die Worte im Hals stecken, denn jetzt erst verstand er, was er mit jenen unbedachten Worten eigentlich angerichtet hatte.

"Na? Da fällt dir wohl nichts mehr ein, was?", zeterte Harry weiter und plötzlich spürte er, wie sich zwei starke Arme um ihn legten.

Draco hatte nicht lange gezögert und war innerhalb einiger Augenblicke an Harrys Ende der Wanne angekommen, drückte den Gryffindor an sich und legte seine Stirn an dessen Hals.

Ein paar Sekunden später hatte er die passenden Worte gefunden und fing an leise, aber deutlich zu sprechen:

"Hör zu, Harry, ich hätte nicht gedacht, dass du dir diese Worte so zu Herzen nimmst. Ich war in Rage, denn diese Erinnerung lässt mich noch immer alles andere als diesen Hass auf meinen Erzeuger vergessen. Ich wollte dir nicht absichtlich wehtun. Mir ist klar, dass ich es dennoch getan habe, aber bitte, vergib mir. Ich... Gott, ich verhalte mich so unnormal dir gegenüber. Siehst du, wie sehr du mich beeinflusst? Ich bin nicht mal mehr fähig meine kühle Fassade aufrecht zu erhalten."

"In der Tat, aber du brauchst dir nicht einzubilden, dass ich das so leicht vergessen kann. Gib mir Zeit, okay?", erwiderte Harry daraufhin und Draco nickte.

"So viel du benötigst..."

Harry quittierte diese Aussage mit einem langsamen Nicken und streckte sich dann um an die Shampooflasche zu kommen.

"Sag doch was, ich hätte sie dir doch gegeben, Harry.", maulte Draco nun und der Schwarzhaarige lächelte nur.

"Ich hab doch selbst Arme, Dray."

"Höm, ja und? Du bist ja so gemein...", konterte der Slytherin in Babysprache und verschränkte schmollend die Arme vor der Brust.

"Hey, Moment... Ich bin nur fast Slytherin, ja? So gemein kann ich also nicht sein. Zumindest nicht so gemein wie eine gewisse Person, die ich zwar nicht namentlich erwähnen werde, doch sie sitzt zufällig gerade nicht sonderlich weit von mir entfernt.", verteidigte sich

Mister Harry "Wuschelkopf" Potter und shampoonierte sich selbigen ausgiebig.

"Ach, du hast Ambitionen ins coolste Haus der Schule zu kommen und nutzt sie nicht? Du bist ja so doof.", zickte Draco und tauchte kurz unter um sich die Haare nass zu machen.

"Slytherin ist aber auch nur im wörtlichen Sinne cool, mein kleiner Eisprinz. Ich als temperamentvolles Heißblut gehöre eindeutig zu den Löwen."

"Du willst also ein heißblütiger Löwe sein... Behaupten kann das jeder, mein Lieber.", spöttelte Draco nun grinsend und streckte die Hand nach der Shampooflasche aus.

"Gib mal bitte her."

Harry dachte jedoch nicht im Traum daran, sondern versteckte sie hinter dem Rücken.

"Wie komm ich denn dazu? Und was krieg ich dafür? Ein simples Bitte reicht mir nicht."

Draco sah ihn nur mit erhobener Augenbraue an und meinte daraufhin:

"Darling, ein "Bitte" aus meinem Mund ist eine wahre Seltenheit, du kannst froh sein, dass du es überhaupt mal gehört hast."

"Ich freu mich morgen drüber, versprochen, aber was krieg ich, wenn ich sie dir gebe? Na? Na? Na? Sag schon. Ausschweigen bringt nichts.", neckte Harry den Blonden und wirkte im Moment wie ein kleiner Junge von 5 Jahren.

"Okay, lass mich überlegen. Was hältst du davon, wenn ich dir einen Schnellalterungszauber zuteil werden lasse? Dann benimmst du dich endlich wieder deinem Alter angemessen."

"Möp, falsche Antwort. Aber gut, ausnahmsweise lasse ich das durchgehen. Dreh dich mal um, Dray.", forderte der mittlerweile wieder geistig reifere Gryffindor.

,Warum lasse ich mir nur so von dir auf der Nase herumtanzen, Harry?', grübelte der Aufgeforderte und rückte etwas näher an Harry und drehte ihm den Rücken zu.

"Und jetzt?"

"Halt still und lass mich nur machen.", tat Blacky geheimnisvoll und gab etwas Shampoo auf seine Handfläche.

Jenes Shampoo knetete er sogleich in Dracos schulterlange Haare und massierte dabei sanft seine Kopfhaut.

Der Blondschopf schnurrte derweil wie ein Kätzchen und lehnte sich genießerisch an den Oberkörper des Schwarzhaarigen, welchen die plötzliche Nähe spontan zum Erröten brachte.

Dennoch blieb seine Atmung genauso ruhig wie zuvor und so massierte er noch eine Weile weiter.

Inzwischen war Draco vor lauter Entspannung jedoch eingeschlafen und betrachtete Harry jetzt als seinen überdimensionalen Teddybären, an welchen er sich dann auch unbewusst ankuschelte.

Nach einer kurzen Schockphase fing sich der vermeintliche Teddy aber wieder und ließ seinen Blick liebevoll über den schlummernden Slytherin schweifen, welcher im Schlaf absolut unschuldig und süßer als sonst sowieso schon wirkte.

Zögernd strich er mit den Fingerspitzen über die Wange der schlafenden Schönheit und fuhr die sanft geschwungenen Lippen nach.

Dann beugte er sich leicht vor und berührte die Lippen des Slytherins nur hauchzart mit seinen eigenen.

Draco kriegte das überhaupt nicht mit und kuschelte sich nur noch fester an Harry, der sich nun auch etwas entspannte und seine Arme ebenso um den Blondschopf schlang.

Wenige Minuten später entschwanden ihm seine Sinne und er sank in einen angenehmen Halbschlaf.

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Im Traum:
 

Man konnte erstickte Schreie vernehmen, die durch die dunklen, feuchten Gänge schallten.

Und dann war da dieses Lachen.

Ein Lachen, das in seiner Grausamkeit und Kälte schier unübertrefflich schien.

Es jagte einem Schauer über den Rücken und legte sich wie eine eisige Klaue um das Herz.

Doch auf jenes Lachen konnte und wollte sich der Schwarzhaarige nicht konzentrieren.

Er hatte einfach keine Zeit sich um so unwichtige Dinge zu kümmern, denn es gab wichtigere Dinge zu tun.

Er musste sie befreien, sie retten, sonst müssten sie sterben...

Der Schwarzhaarige hechtete wie von der Tarantel gestochen durch die endlos scheinenden Gänge und endlich sah er ein Licht am Ende der Dunkelheit.

Die Schreie wurden lauter und mit ihnen auch dieses grausame Gelächter.

Er wusste, wem diese Stimme gehörte und wem er somit gleich gegenüber treten würde.

Sein Atem ging nur noch sehr flach, aber das zählte jetzt nicht, denn er war in diesem Moment unwichtig.

Einige Sekunden dauerte es noch, bis er in dem großen bogenförmigen Portal stand, welches in die spärlich beleuchtete Kuppel führte.

Sein Blick suchte hektisch die ganze Kuppel nach Anzeichen seiner Eltern und seines Paten ab und dann sah er sie.

Sie lagen scheinbar schlafend am Boden, doch ihre Wunden zeugten von jenen Grausamkeiten, die man ihnen angetan hatte.

Und irgendwann schien es, hatte man Mitleid mit ihnen gehabt und sie von ihren Qualen erlöst.

Der Körper des Schwarzhaarigen begann vor Wut auf sich selbst, vorrangig jedoch auf jene Mörder der drei, zu zittern.

Dann drang ein leises Wimmern an sein Ohr.

Er versuchte es zu lokalisieren und kurz darauf heftete sich sein Blick auf das Szenario im Zentrum der Kuppel.

"Dray...", entkam es seiner Kehle und er zog augenblicklich den Zauberstab.

Dann schritt er langsam auf die beiden Personen zu und spürte einen stechenden Schmerz in seiner Narbe, als sich ein Paar rot glühende Augen auf ihn richtete.

Auf den grotesken Gesichtszügen seines Gegenübers ließ sich ein abartiges Grinsen ausmachen und diese Person meinte nur mit einer rasiermesserscharfen Stimme zum Schwarzhaarigen:

"Ah, ich hoffte, dass du dem Tode der Menschen beiwohnen würdest, die dir wichtig sind, oder besser waren..."

Dann war da wieder dieses vor Grausamkeit strotzende Grinsen und eine ruckartige Bewegung, die die dritte lebendige Person in der Kuppel erstarren ließ.

Ein schmales Rinnsal roten Blutes bahnte sich seinen Weg aus dem Mundwinkel jener Person über den alabasterfarbenen Körper hinab.

Dann wandte sie ihren Blick überrascht hinab zu ihrer linken Brust und sah den Dolch, der das weiße Fleisch durchbohrt hatte und es nun mit Blut tränkte.

Der Schwarzhaarige, der bisher nur schockiert mit angesehen hatte, was der Schwarzmagier der dritten Person antat, stürmte nun auf den schwankenden Blonden zu und stütze ihn.

Jener richtete seinen angstvollen Blick auf den Schwarzhaarigen und einige Tränen lösten sich aus den silbernen Tiefen seiner Augen.

"Harry...", hauchte er noch und tat dann seinen letzten Atemzug.

Der Schwarzhaarige starrte fassungslos auf den leblosen Körper in seinen Armen.

Das konnte nicht sein.

Das durfte nicht sein.

Er hatte versagt und sie alle waren gestorben.

Hinter sich ertönte erneut das grausame Gelächter des Schwarzmagiers, doch Harry war dies im Moment egal.

Er schluchzte nur immer lauter werdend den Namen seines Geliebten...
 

Traum: Ende

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"Dray! Nein, nicht... Dray...", schluchzte der Gryffindor im Schlaf und erweckte den Slytherin in seinen Armen damit.

Jener sah erschrocken auf den zitternden Körper vor sich und versuchte Harry aufzuwecken.

"Hey, Harry, komm schon, wach auf, das ist nur ein Albtraum... Ich bin hier... Harry..."

Plötzlich schlug der Gryffindor schwer atmend und erschrocken die Augen auf und sein Blick huschte sekundenlang rastlos durchs Bad, bis er Draco vor sich fand und ihn kurz darauf so fest an sich drückte, dass diesem das Atmen unmöglich wurde.

"Oh Gott, ich dachte schon du wärst wirklich...", schluchzte der Gryffindor und strich liebevoll über den Rücken des anderen.

Jener erwiderte atemlos, aber grinsend:

"Wenn du mich nicht gleich atmen lässt, dann bin ich auch wirklich tot."

"Ah, sorry, es ist nur..."

Harry lockerte die Umarmung augenblicklich und sah betreten auf die Wasseroberfläche.

Draco legte ihm beruhigen die Hand auf den Arm und suchte dann seinen Blick.

"Hey, kein Problem, aber sag mal, was hast du denn geträumt, dass du solche Angst um mich hattest?"

Harry senkte seinen Blick wieder und überlegte, ob er Draco wirklich von seinen Träumen erzählen sollte.

Schließlich überwand er sich jedoch und holte noch mal tief Luft.

"Voldemort... Sein und mein Geist sind durch den Fluch von damals miteinander verbunden und er schickt mir manchmal Erinnerungen und Albträume. Gerade eben hat er es wieder getan..."

Der Slytherin rang mit seiner Neugier, doch dann fragte er leise:

"Und was geschah in dem Traum? Aber du musst es mir nicht erzählen, wenn du nicht willst..."

Harry schossen jene Bilder augenblicklich wieder durch den Kopf, doch er wollte sie Draco beschreiben so gut er es vermochte.

"Er hat meine Eltern und Sirius gefoltert und getötet, bevor ich ihnen helfen konnte. Ich bin die ganze Zeit durch dunkle Gänge gerannt und hab euch gesucht, aber sie fand ich nur noch tot vor... Dich hingegen...", er holte nochmals tief Luft und fuhr dann fort, "Dich hat er vor meinen Augen mit einem Dolch erstochen... Es war so schrecklich..."

Der Schwarzhaarige begann nun erneut zu schluchzen und ließ sich in die Arme des Blonden sinken.

"Schhh, ganz ruhig, es war nur ein Traum, Harry.", versuchte Draco das zitternde Nervenbündel in seinen Armen zu beruhigen, doch währenddessen waren seine Gedanken bei einem ganz anderen Sachverhalt, denn aus diesem Traum schlussfolgerte er, dass er Harry alles andere als gleichgültig sein musste, wenn dieser so eine Angst um ihn hatte.

Harry schniefte noch mal vor sich hin und grinste den Slytherin dann schief an.

"Du hast nichts gehört oder gesehen, klar?"

"Mein Name ist Hase und ich weiß von nichts... Auch wenn ich dich lieber damit aufziehen würde.", erwiderte sein Gegenüber lächelnd und piekste den Gryffindor in die Seite.

Gerade als Harry sich dafür per Dümpelversuch rächen wollte ging die Badtür auf und eine mysteriöse Rosa-Rüschen-und-Puschel-Pansy stand mit quietschpinkfarbener Badekappe und barbiepinkfarbenen Handtüchern und Badelatschen im Bad.

Draco erlitt einen spontanen Lachflash und Harry hatte zu tun, dass ihm seine Gesichtszüge nicht entgleisten.

Angesichts einer so schockierenden Szene befand sich Pansys Kinnlade wohl gerade auf einer Reise zum Mittelpunkt der Erde und sie japste erstmal hektisch nach Luft um nicht zu hyperventilieren.

Dies wiederum kam nun dem Anblick eines rosa Karpfen auf dem Trockenen gleich und brachte die Jungs dazu halb zu ertrinken.

"D-Dra-Co? Was... tust du da mit diesem... Typen?", stotterte Pinky und starrte fassungslos auf die beiden Jungen, die sich ihrer faszinierenden Position jetzt erst gewahr wurden.

"Öhm, sieht man das nicht? Ich bade mit diesem... Typen, wie du so schön sagtest. Was dagegen?", gab der Blondschopf grinsend zurück und zog Harry absichtlich noch etwas näher an sich.

Selbigem wurde nun etwas heißer, was wohl an der extremen Körpernähe zu einem gewissen Slytherin lag, doch er war irgendwie außerstande sich von jenem zu entfernen.

Pansy starrte derweil einfach nur abwechselnd von Harry zu Draco und zurück und deutete dann mit zittriger Hand zwischen ihnen hin und her.

"D-Du, er, du, er... ihr... habt ihr? Was habt ihr? Hast du mit ihm...? Du hast doch nicht... D-Draco?"

"Erstmal solltest du lernen dich ordentlich zu artikulieren und dann solltest du mal deiner Fantasie freien Lauf lassen und dir ausmalen, was wir alles schon gemacht haben. Zwei nackte Jungs in einer Wanne, na? Klingelt's?", spottete der Blonde daraufhin und Harry starrte ihn nun entsetzt an, woraufhin der Slytherin dessen Kopf näher zog und ihm ins Ohr flüsterte, dass er nichts dagegen sagen sollte.

Für Pansy sah es natürlich so aus, als würde Draco sich an Harrys Ohr gütlich tun und so bekam sie spontan einen leichten Herzkasper.

"Wie kannst du nur? Er ist ein Junge, ein Gryffindor, POTTER, verdammt, er ist dein Erzfeind!", giftete Pansy nun tränenerstickt und bebte.

"Mädel, beherrsch dich, sonst stürzt Hogwarts noch wegen eines Pseudoerdbebens ein..."

"Halt's Maul, POTTER! Draco, wir sind verlobt!"

"Nicht, dass ich wüsste, verehrte Pansy. Ich kann nichts für deine Wunschträume, aber ich weiß ganz sicher, dass ich dich nicht mal heiraten würde, wenn wir beiden die letzten Menschen auf der Erde wären. Da werd ich lieber schwul.", konterte der Eisprinz nun kühler als sonst und war Pansy Todesblicke zu.

Diese konnte es noch immer nicht fassen, dass man ihr soeben ihren Angebeteten vor der Nase weggeschnappt hatte, weshalb sie nun auch in Tränen ausbrach.

"Du bist so ein Mistkerl, Draco, so gemein..."

Dann drehte sie sich um und rannte von dannen.

"War das nicht etwas unklug? Ich möchte wetten, dass es innerhalb der nächsten drei Stunden fast die ganze Schule weiß...", meinte Harry nun sachlich und löste sich etwas von Draco.

"Ja und? Soll es doch die ganze Schule wissen.", meinte Angesprochener nur kühl.

Harry sah ihn erstmal vollkommen entgeistert an und fasste dem Slytherin dann an die Stirn.

"Dir geht es schon gut ja? Fieber hast du zumindest nicht... Aber das kann doch nicht dein Ernst sein..."

"Glaub mir, ich meinte noch nie etwas ernster. Selbstverständlich kann ich dich zu nichts zwingen, aber wenn es nach mir geht, dann hab ich genug von diesem Versteckspiel."

Wenn es überhaupt noch ging, dann war Harry jetzt noch sprachloser.

"Was denn? Ich weiß selbst, dass ich damit so gut wie alle meiner einstigen Überzeugungen über Bord werfe. Zum Teufel damit. Das einzige, was ich im Moment will, bist du."

Um jene absoluten Worte noch zu unterstreichen, beugte sich der Slytherin vor und küsste Harry sanft.

"Du verarscht mich. Das ist alles nur ein großer Witz, nicht? Ein verdammt surrealer Witz, wenn du mich fragst. Aufwachen Harry, komm zurück in die Realität.", sprach selbiger verwirrt grinsend und kniff sich selbst in die Wange.

Doch nichts passierte...

Der Blondschopf saß dem Schwarzhaarigen noch immer gegenüber und ein triumphierendes Grinsen zierte seine wohlgeformten Lippen.

"Glaub es ruhig, denn es ist die Wahrheit."

"Hallo? Du willst so gut wie alles verleugnen, für was du bis dato standest? Das kann einfach nicht wahr sein. Draco, ehrlich, langsam ist's gut."

"Harry, ich habe schon lange mit dem Gedanken gespielt meine beknackte Fassade abzulegen und endlich der zu sein, der ich wirklich bin. Ich muss zugeben, dass mir deine Nähe dabei enorm geholfen hat. Immerhin hast du mich auch akzeptiert, als ich dir von meiner Vergangenheit erzählte. Ich möchte niemandem mehr etwas vormachen müssen, nur weil mich mein Vater so erzogen hat. Zur Hölle mit ihm und meinem Namen."

"Sorry, aber das kommt etwas plötzlich. So kennt man dich gar nicht, Dray..."

"Dann lern mich doch besser kennen.", hauchte er nun fast unhörbar in Harrys Ohr und küsste dann hauchzart dessen Hals, sodass sich auf dem Körper des Gryffindors eine wohlige Gänsehaut ausbildete.

"Wenn du mir die Chance dazu gibst, komme ich gerne wieder auf dieses Angebot zurück, aber irgendwie bin ich momentan nicht mehr dazu in der Lage irgendwas zu tun."

Draco lächelte nur und nickte daraufhin.

"Du hast Recht, der Tag war anstrengend. Wir sollten besser schlafen gehen..."

Mit diesen Worten stand er auf und stieg vorsichtig, aber dennoch elegant aus der Wanne.

Nachdem er, nackt wie Gott ihn schuf, zu seinem Handtuch getapst war und sich selbiges um die Hüften geschlungen hatte, drehte er sich zu Harry um und grinste.

"Gefällt dir, was du siehst?"

"Ich hab leider nicht viel erkannt, aber es war kein schlechter Anfang, zugegeben."

"Das freut mich, aber möchtest du da drin übernachten?", fragte der Blondschopf schnippisch und wedelte mit Harrys Handtuch rum.

"Klar, ist so gemütlich hier drin, weißt? Nee, mal ehrlich, ich wollte meinen Luxuskörper eigentlich gerade raus bewegen. Wärst du denn auch so freundlich und würdest mir mein Handtuch geben?"

"Eigentlich siehst du ohne dieses unwürdige Stück Stoff viel besser aus. Aber gut, wenn du drauf bestehst, dann sollst du es haben."

Kurz darauf machte das Handtuch einen kleinen Rundflug durchs Bad und landete in den Armen des Gryffindors, der es sich gekonnt um die Hüften drapierte und dann ebenfalls die Wanne verließ.

"Hey, du hier? Wie kommt's?", scherzte er nun und bewegte sich katzenhaft auf seine Sachen zu, während Draco ihm nachsah und ihn mit einem festen Blick fixierte.

"Was eine Rückansicht... Sag mal hast du die Ferien über irgendwie Sport gemacht, Harry?"

"Nope, das ist alles von der Hausarbeit bei meiner geliebten Verwandtschaft.", stellte Harry, lächelnd und zugleich verärgert über den Gedanken an die Dursleys, fest.

"Sind sie echt so schrecklich?", fragte Draco nun reumütig und umarmte Harry von hinten.

"Schrecklicher, aber mach dir nicht draus, man kann sich seine Verwandten schließlich nicht aussuchen. Aber es ist nicht mehr lange hin und dann bin ich sie los. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie befreiend das sein wird."

Und ob er das konnte.

Wie lange sehnte er sich den Tag herbei, an dem er auf eigenen Beinen stehen würde und endlich sein verhasstes Elternhaus verlassen könnte.

Doch noch musste er sich in Geduld üben und hatte nur die Hoffnung auf bessere Zeiten ohne seinen Vater im Herzen.

Zeiten, die er hoffentlich mit Harry zusammen durchleben würde, denn der Gryffindor war seit Beginn seiner Schulzeit zu einem festen und bedeutenden Bestandteil seines Lebens avanciert.

Anfangs verbunden in Feindschaft und Hass, empfand er inzwischen etwas anderes für den Goldjungen und deshalb hoffte er darauf, dass dieser jene Gefühle erwidern würde oder sie zumindest tolerierte.

Er ahnte dabei aber nicht, dass der Schwarzhaarige Strubbelkopf ihm schon seit einer ganzen Weile verfallen war.

Der Slytherin wurde bald aus seinen Gedanken gerissen, denn jener Strubbelkopf hatte soeben beschlossen sich liebevoll von ihm zu verabschieden.

Aus diesem Grunde küsste er den Blondschopf einfach und flüsterte dann:

"Schlaf gut, Dray..."

Draco sah ihn daraufhin mit einem Blick an, der dem eines Schafs gar nicht so unähnlich war.

"Du willst echt schon schlafen? Es ist doch erst 21 Uhr."

"Ja, aber man kann mir bald im Laufen die Schuhe besohlen, wenn ich nicht gleich ins Bett komme."

Daraufhin seufzte der Slytherin resignierend und ließ die Schultern hängen.

"Okay, dann halt nicht... Hmpf."

"Och, wie süß, ein schmollendes Dray. Nicht traurig sein, Onkel Harry spielt morgen wieder mit dir...", schmunzelte Harry und erntete damit einen anfangs bösen, später jedoch eindeutig zweideutigen Blick.

"Versprochen? Ich möchte es bitte schriftlich, mein Lieber."

"Was? Ach Gott, was hab ich gesagt? Aaaah, so meinte ich das doch gar nicht, menno."

Tja, leider befand sich der arme Harry jetzt in einer verzwickten Zwickmühle und wand sich wie ein Aal um aus dieser Situation wieder raus zukommen, aber nichts da, Draco wäre kein Malfoy gewesen, wenn er in diesem Fall Kompromisse eingegangen wäre.

"Sorry, aber gesagt ist gesagt. Du entkommst mir sowieso nicht, also gib dich besser gleich geschlagen, harhar."

"Nein, die ultimative Fieslingslache, hast die bei Voldemort gelernt oder was?", gab Harry schmunzelnd zurück und piekste Draco auf die Brust.

Dieser ließ sich das natürlich nicht gefallen und piekste zurück.

"Achte auf die Intonation, die hätte der wunderbare, beängstigende Lord Voldetot niemals drauf."

Harry zuckte mit den Schultern, gab dem Blondschopf einen flüchtigen Kuss, schnappte sich seine Sachen und hüpfte dann zur Tür.

"Deine Respektlosigkeit beeindruckt mich ehrlich, aber ich muss nun enteilen. Mein Bett ruft nach mir und ich brauch meinen Schönheitsschlaf um mit dir mithalten zu können.", flötete er noch mit einem letzten Blick zurück und marschierte dann schnurstracks zum Gryffindorturm.

,Ob er etwas Angst vor mir hat? War ich denn so stürmisch? Hm, naja, geh ich halt auch schlafen.'

Vollkommen in einer gedanklichen Analyse der abendlichen Ereignisse vertieft bemerkte Draco nicht die beiden Beine die mitten in den Gang ragten und zu einer Stolperfalle wurden.

Er verhakte sich zwar darin und schien im ersten Moment auch zu fallen, doch dann schaffte er es gerade noch so den Fall zu verhindern und kam elegant und katzenhaft zum Stehen.

Daraufhin drehte er sich um und wollte die Ursache dieses Freiflugs ausfindig machen, welche sich als Pansy herausstellte.

Eine hübsch in die Ecke drapierte Pansy mit einem hübsch platzierten falschen Dolch, der wohl ihr Herz durchbohrt haben sollte.

Sollte, denn mittlerweile hing der Griff locker an ihrem ehemals pinkfarbenen Bademantel, der nun mit gigantischen "Blutflecken" verziert war.

Der Slytherin schüttelte nur den Kopf.

"Parkinson, kannst du deine Stelzen nicht woanders hinlegen, wenn du schon die lebende Leiche mimen musst? Ich hätte mir das Genick brechen können, du Hirnakrobatin. Denk das nächste Mal daran, wenn du wieder solche Aktionen planst, sonst kommt noch jemand dabei zu Schaden."

Pansy sah ihn nur verletzt an.

"Wieso hilfst du mir nicht? Ich bin deine Verlobte, du musst mir beistehen. Was wäre, wenn ich jetzt wirklich tot wäre?"

"Das wäre mir ehrlich gesagt egal. Du bedeutest mir nichts, deshalb verstehe ich auch nicht, wie du auf die dumme Idee kommst, dass ich dich jemals heiraten wollen würde. Und jetzt solltest du besser da verschwinden, bevor Filch dich sieht."

Mit diesen Worten war er um eine Ecke gebogen und ließ die Halbleiche zurück.

,Potter, du wirst dafür büßen, dass du ihn mir weggenommen hast...', beschloss sie in Gedanken und begab sich dann auch in die Kerker.

Jungs - Zurück in den Kindergarten

Der nächste Morgen wurde von einem warmen Licht angekündigt, das sich sanft über die Hügel rund um Hogwarts legte und alles Leben aus dem Schlaf küsste.

Allmählich kehrten auch die Lebensgeister der Bewohner des Schlosses von ihren nächtlichen Traumwanderungen zurück und eine allgemeine Geschäftigkeit breitete sich aus.

Diese ergriff wunderlicherweise auch Besitz von einem gewissen Wuschelkopf, der, seines Zeichens eigentlich Langschläfer, bereits vor seinen Zimmergenossen auf den Beinen war und wie ein aufgescheuchtes Huhn umherwuselte.

Auf den Grund dieser inneren Unruhe deute ein absolut freudiges Permanentgrinsen hin, welches sich schon seit mindestens zwei Stunden auf seine Lippen gelegt hatte.

Irgendwann würde er entweder

a) ein Gesichtssixpack haben

b) sein Grinsen mit Gewalt wieder runterschrauben müssen oder

c) auf Dauer so rum rennen, wenn die Muskeln so blieben wie momentan.

Doch von diesen Fakten bekam er nicht allzu viel mit, da er viel zu sehr damit beschäftigt war aufgekratzt von A nach B zu wuseln und zig verschiedene Kombination von kürzlich erworbenen Klamotten mit unzähligen Versuchen seine Haare zu bändigen zu kombinieren.

Da sie inzwischen aber beachtlich gewachsen waren, nämlich bis zur Schulter, stellte sich die Bändigung als nicht so kompliziert dar und Harry probierte aus reiner Neugier mal einen Zopf, welcher ihm überraschenderweise auch sehr gut stand.

,Gut, das hätten wir, also an die Klamotten. Hmpf, ich frage mich echt, wie Draco es schafft täglich so gut aussehend und ausgeschlafen zum Unterricht zu erscheinen, wenn er auch solche morgendlichen Stylingmarathons veranstaltet.'

Tja, lieber Harry, die Antwort darauf wirst du wohl nie herausfinden.

Es wird für immer ein ungelöstes Rätsel der Menschheit bleiben, wie Draco das schafft.

Doch nun zurück zu dem weltbewegenden Problem mit der Kleidung.

Ja, der Harry hatte es schon schwer.

Sollte er jetzt lieber die schwarze figurbetonte Hose mit einem eigens für ihn verhexten

T-Shirt kombinieren oder doch lieber auf ein schwarzes Ärmelloses ausweichen?

Einerseits fand er das Rote echt stylish, denn auf der Brust prangte ein Gryffindorwappen und auf der Rückseite stand "Proud to be a lion" und etwas tiefer als kleiner Zusatz "Rhaow".

Andererseits war das andere so wunderbar schwarz und ein silberner, chinesischer Drache zog sich von der linken Brust abwärts Richtung Hüfte.

Vollkommen der Ratlosigkeit verfallen, schickte der Schwarzhaarige sich nun also an sich nach einem Berater umzusehen.

Jener Berater in spe ahnte von seinem Glück jedoch noch nichts und schnarchte deshalb friedlich vor sich hin.

Da jedoch ein schlafender Ron als Berater relativ uneffektiv wäre, beschloss Harry seine Slytherin'sche Seite zu tage treten zu lassen und den armen Ron per Hechtsprung auf dessen Bett zu wecken.

Dass Ron bei dieser Aktion ein leichtes Schütteltrauma bekommen könnte, war Harry im Augenblick herzlich egal, denn immerhin brauchte er Hilfe.

Gesagt, getan, der Gryffindor nahm also Anlauf und sprang katzengleich auf das Bett seines besten Freundes und funktionierte selbiges spontan zu einer Hüpfburg um.

"Ron...Aufwachen...Los...Raus...Mit...Dir...Rohoooon!", forderte der Goldjunge atemlos, während er, einem Flummi nicht unähnlich, auf und ab hüpfte und versuchte nicht auf Ron zu springen.

Der Angesprochene wunderte sich ein wenig, warum sein Kopf auf einmal so umhergeschleudert wurde, dachte aber nur, dass es ein Traum wäre und drehte sich deshalb um.

Harry stöhnte genervt auf und unterbrach seine Hüpferei, damit er sich auf Rons Bett setzten konnte und an dessen Füße kam um ihn zu kitzeln.

"Wer nicht hören will, muss fühlen, Ron, also los, hoch jetzt!"

Mit einem diabolischen Grinsen auf den Lippen kitzelte Harry nun die Füße seines Freundes und jener saß auf einmal kerzengerade im Bett und japste nach Luft, denn er war nicht auf solche Aktionen eingestellt gewesen.

"Harry... lass... das... Haaaaaarry..."

"Nur, wenn du wach bist und mir mal deinen Rat gibst."

Ron zog schleunig die Füße aus dem gelockerten Griff und nickte dann eifrig.

"Ja, aber kitzle mich nicht noch mal. Und wobei brauchst du denn bitte meinen Rat, dass du mich um diese Uhrzeit schon weckst? Und was hast du da eigentlich am Kopf? Hat dich wer verhext?", fragte der Rotschopf nun anfangs schockiert auf die Uhr und daraufhin auf Harrys Zopf blickend.

Der Angesprochene grinste nur noch breiter und stand auf um die beiden Oberteile zu holen und sie Ron zu zeigen.

"Sagst du mir noch, was dich so verändert hat, oder schweigst du mich an?"

"Augenblick bin gleich da."

Der Rotschopf seufzte und gähnte herzhaft, während er sich mit dem Rücken ans Kopfende seines Bettes lehnte und auf Harry wartete.

Harry kam kurz darauf zurück an Rons Bett und hielt die beiden Oberteile in den Händen.

"Welches soll ich anziehen?"

"Du fragst mich, was du anziehen sollst? Harry, ich glaube irgendwie, dass dir die Gesellschaft einer gewissen Person nicht sonderlich gut tut. Und wieso trägst du diesen Zopf?"

"Ron, weil ich heute einfach mal rumprobiert habe und fand, dass es gar nicht so schlecht aussieht. Würdest du mir jetzt bitte sagen, was du besser findest?"

Ron schüttelte nur den Kopf und nickte daraufhin deutlich sichtbar in Richtung des schwarzen Shirts.

"Danke. Du hast mich gerettet."

Daraufhin wuselte Harry wieder von dannen und zog sich an, prüfte den Sitz jeder einzelnen Falte, nur um dann zufrieden festzustellen, dass alles perfekt saß.

Dann schnappte er sich die Bücher und Aufsätze, die er für die nächsten Stunden benötigen würde und legte sie sorgsam in seine Umhängetasche, welche kurz darauf auch noch mit seinem Zauberstab bestückt wurde.

Bis zur Perfektion vorbereitet für den kommenden Tag, machte sich der Goldjunge mit einer bisher unbekannten Strahlemannaura bewaffnet auf in den Gemeinschaftsraum.

Dass Ron nicht mit ihm runter ging fiel ihm gar nicht auf, genauso wenig, wie die Tatsache, dass er der erste Gryffindor war, der sich schon fix und fertig vorbereitet in die Große Halle begab um zu frühstücken.

Da er noch massig Zeit hatte, beschloss Harry noch einen kleinen Abstecher in die Bibliothek zu machen und Madam Pince ein Buch über Wahrsagen wiederzugeben, was er sich vor Ewigkeiten mal geliehen hatte, weil Professor Trelawney eine außergewöhnliche Planetenkonstellation an seinem Geburtstag festgestellte, die er nur mithilfe dieses Buches deuten konnte.

Letztendlich lief wieder alles darauf hinaus, dass er einen grausamen Tod sterben würde, aber das war ja nichts neues, also schenkte Harry dem keine große Beachtung.

In Gedanken an die ständigen Vorhersagen seines Todes grinste er, trat an Madam Pinces Schreibtisch, legte das Buch hin, lächelte sie freundlich an und marschierte dann Richtung Große Halle.

,Was ist den mit Potter los? Wieso ist der auf einmal so... anders?'

Madam Pince sah dem Gryffindor noch eine Weile nach und wunderte sich über seine Veränderung.

Als Harry nach mehreren Minuten vorm Portal zur Großen Halle stand, atmete er noch mal tief durch und stieß die schweren Eichentüren dann schwungvoll auf.

Ihm wehte sofort der Duft von warmem Toast, Rührei, Tee, Kaffee und anderen Speisen und Getränken entgegen, die sich zahlreich auf den langen Tischen tummelten und nur auf die hungrigen Schüler warteten, die bald eintrudeln würden.

Doch im Augenblick war die Halle abgesehen von ein paar Ravenclaws und Hufflepuffs sowie Professor Sinistra, Madam Pomfrey und Professor Snape leer.

Harry schlenderte also gemächlich zur Gryffindortafel und nahm daran Platz.

,Was guckt denn Mister Zaubertränke 1987 so komisch? Hab ich was im Gesicht?', fragte sich der Harry und warf einen prüfenden Blick in einen kleinen Taschenspiegel, den Sirius ihm vererbt hatte.

Doch er fand nichts Ungewöhnliches darin, also warf er Sev einen fragenden Blick zu.

Sev sah ihn daraufhin nur abschätzig an und bekam prompt ein Lächeln als Antwort.

Harry ließ es sich nicht nehmen obendrein auch noch zu winken und so fragte sich Sev ernsthaft, ob der Sturz vom Besen beim Goldjungen nicht doch bleibende Schäden verursacht hatte.

"Severus? Stimmt etwas nicht, oder wieso siehst du so verwirrt aus?", erkundigte sich Professor Sinistra nun mit besorgter Miene und legte ihm die Hand auf den Unterarm.

"Es ist nichts, keine Sorge.", wehrte der Zaubertränkelehrer ab und blickte genervt auf die Hand auf seinem Arm.

"Auch gut, entschuldige die Störung."

Daraufhin widmete sich Professor Sinistra wieder dem Gespräch mit Madam Pomfrey und hinterließ einen angesäuerten Severus Snape, der jetzt dazu überging sein Rührei in dessen Atome zu zerlegen.

Kurz darauf hallte eine verflucht freundliche und allseits bekannte Stimme in der großen Halle wieder.

Und wem gehörte diese Stimme?

Natürlich keinem Geringeren als Albus Dumbledore himself.

"Ich grüße euch, habt ihr auch gut geschlafen? Und Severus, du um diese Uhrzeit schon hier? Wie kommt's? Du überrascht mich jeden Tag aufs Neue."

Albus lächelte, oh Wunder, mal wieder sein strahlendstes Lächeln und Severus erblindete aufgrund der Helligkeit fast.

"Albus, schön dich zu sehen...", zischte Sev ihm mit einem gekünstelten Lächeln entgegen und fügte dann in Gedanken ,hau ab, du alter Zausel...' hinzu.

"Nana, Sev, das hab ich gehört."

Sev schwieg daraufhin und zerlegte lieber sein Rührei weiter in Atome.

Inzwischen waren auch schon etliche Schüler in der Halle eingetroffen und verteilten sich an den Tischen.

Einer jedoch erregte die Aufmerksamkeit eines gewissen Gryffindors gewaltig.

Es war entweder

a) Cedric Diggory, der trotz seines damaligen Ablebens quietschfidel und lebendig wie nie durch die Halle schritt und sich zu Cho Chang setzte

b) Vincent Crabbe, der plötzlich zu totalen Schönling mutiert war und damit alle anderen in den Schatten stellte oder

c) Draco Malfoy, der eine und einzige Eisprinz Slytherins, welcher an diesem Morgen ganz besonders stolz wirkte und noch umwerfender als sonst aussah.

Ein plötzlich wieder lebendiger Cedric und ein umwerfender Vincent Crabbe sind jedoch relativ irreal, ergo musste es Draco sein, der Harry so sprachlos machte.

Der Slytherin schwebte förmlich durch die Halle und nahm neben seinem besten Freund Blaise am Slytherintisch Platz.

Dann suchte sein Blick die Halle nach einem smaragdgrünen Augenpaar ab, welches kurz darauf seinen Blick erwiderte und ihn zum Lächeln brachte.

Ein Lächeln, so frei und echt wie nie zuvor.

"Was lächelst du denn so, Dray? Na? Na? Sag schon, ist da etwas, das ich wissen müsste?", stichelte der Schwarzhaarige Slytherin neben ihm.

"Halt einfach die Klappe, Zabini."

"Hmpf, dann eben nicht."

Etwas weiter entfernt betrachtete ein hakennasiger Zaubertränkelehrer den Blickwechsel zwischen dem Haustisch seiner Erzfeinde und seinem eigenen mit Argwohn.

,Was ist nur in die beiden gefahren? Der Sturz sollte doch laut Poppy keine Folgen für das logische Denken haben. Wieso starren die sich bitte so an?'

Albus drehte sich breit grinsend zu Sev und sah ihn vorwurfsvoll an.

"Sev, das ist die Jugend von heute. Lass sie doch und freu dich lieber, dass wir in Zukunft weniger Schlägereien zwischen den Häusern haben werden."

Sev hob ungläubig seine Augenbraue.

"Erstens wäre ich dir sehr verbunden, wenn du meine Gedanken mal nicht lesen oder zumindest nicht kommentieren würdest und zweitens sind das Potter und Malfoy, die Erzfeinde schlechthin. Aber Moment, du hattest doch nicht etwa deine Finger im Spiel, Albus?! Was hast du mit ihnen angestellt, dass die sich so benehmen?", fauchte Sev seinen Vorgesetzten an und musterte ihn analysierend.

"Ich kenne deine Methoden, Albus, du musst irgendwas mit ihnen gemacht haben. Von heute auf morgen wird man nicht so... so halt."

Albus lächelte nur unschuldig.

"Ich habe nichts mit ihnen gemacht, ich schwöre es. Die beiden hatten nur Zeit sich endlich mal auszusprechen."

"Aussprechen? Die? Hallo? Wir reden hier von Malfoy und Potter. Haben sie sich geschlagen und verbrüdert oder was? Oh Mann, ich könnt einen deiner Zitronenbonbons vertragen."

Sev war vollkommen platt, aber der Hammer sollte noch kommen.

"Ich weiß ja nicht, was du unter verbrüdern verstehst, aber nach Miss Parkinsons Aussage

am gestrigen Abend, war das nicht alles. Die beiden haben sich anscheinend nicht geschlagen, sondern ein gemeinsames Bad genommen. Die gute Miss Parkinson meinte, dass sie die beiden im Bad überrascht hätte... ich muss wohl nicht erläutern in welcher Position."

Albus grinste wie ein Honigkuchenpferd angesichts des immer grüner werdenden Gesichts des Zaubertränkelehrers.

Dieser stand auf, knallte die Hände auf den Tisch und fauchte für alle hörbar in Richtung Harry:

"POTTER 300 Punkte Abzug!"

Harry sah ihn absolut unwissend an und wollte gerade fragen womit er das verdient hatte, doch Albus winkte ab und zwang Sev zurück auf seinen Stuhl.

"Severus Snape, ich erlaube nicht, dass du dem Jungen einfach Punkte abziehst, nur weil er sich in deinen Patensohn verliebt zu haben scheint."

"Aber Albus, Potter und Draco, ich bitte dich, Lucius wird mich zu Kleinholz verarbeiten, wenn er das mitkriegt. Davon mal abgesehen, dass die beiden Jungs sind."

"Mister Malfoy wird schon über die Auswirkungen seines Handelns nachgedacht haben, Severus."

"Hast du schon mal nachgedacht, wenn du verliebt warst? Also ich nicht und ich bezweifle, dass die beiden sich über die Tragweite ihrer Liebelei im Klaren sind."

Sev war momentan echt in Rage und hätte am liebsten den Teller an die Wand geworfen, doch angesichts eines Albus Dumbledore wagte er es nicht.

"Ich glaub, ich brauch ein paar Zitronenbonbons mehr...", resignierte er schließlich und sank auf seinem Stuhl zusammen.

Derweil wurden zwischen dem Gryffindor- und Slytherintisch verwirrte Blicke ausgetauscht.

Per Zeichensprache machten sich Harry und Draco aus, dass sie sich vor dem Portal der Großen Halle treffen und gemeinsam zur ersten Doppelstunde Kräuterkunde gehen würden.

Gesagt, getan, wenige Minuten später erhoben sich die beiden ohne den Protest ihrer Freunde zu beachten und begaben sich geradlinig zum Portal.

Draco wartete dort schon, da sein Weg vom Slytherintisch aus kürzer war als der Harrys und so schenkten sie sich noch ein kurzes Lächeln, bevor sie durch die Flügeltür traten und dahinter stehen blieben, bis sich diese wieder geschlossen hatte.

"Hey, hast du gut geschlafen, Dray?"

"Sehr gut sogar und du?"

"Fantastisch, öhm, sag mal, hast du was dagegen, wenn ich dich...", fragte Harry etwas errötend und sah weg.

Draco grinste kurz und zog ihn dann näher.

"Wieso sollte ich?"

Mit diesen Worten vereinigten sich ihre Lippen zu einem liebevollen Kuss, der aus Zeitgründen nicht allzu lange dauerte, denn es waren schon die ersten Schüler zu hören, die sich auch zu ihrem Unterricht begeben wollten.

Nachdem die beiden ihren Kuss beendeten, öffneten sich auch schon die Flügel des Portals und mehrere Erstklässler aus Slytherin marschierten an ihnen vorbei.

Dabei umgingen sie die beiden Jungs und ein kleines Mädchen mit weißblonden Löckchen und grauen Augen rempelte Harry aus Versehen an, sodass dieser Draco unfreiwillig näher kam.

Die Überraschung darüber spiegelte sich in einem dezenten rötlichen Schimmer auf seinen Wangen wieder, der den blonden Slytherin zum lächeln brachte.

"So stürmisch heute, Mister Potter?", fragte er süffisant und drückte Harry noch näher an sich.

"Danke gleichfalls, Mister Malfoy.", erwiderte der Gryffindor daraufhin und löste sich wieder von seinem Gegenüber.

Mit einem Nicken in Richtung des kleinen Mädchens meinte er dann noch:

"Die kleine sieht dir irgendwie ähnlich, findest du nicht?"

Draco sah der kleinen nun auch nach und stellte dann mit einem Schulterzucken fest:

"Mag daran liegen, dass sie meine Cousine väterlicherseits ist. Freya Laverne."

"Dein Vater hat Geschwister? Davon wusste ich noch gar nichts..."

"Naja, sie sind auch erst vor kurzem aus Frankreich hergezogen. Sie ist aber nicht das einzige Kind meiner Tante. Meine Tante Maiandra hat noch eine weitere Tochter und einen Sohn. Pandora und Belial. Ich kenne sie aber nicht so gut, weil mein Vater sich von ihr abwandte, da sie Voldemort nicht unterstützte."

"Was denn, so was gibt's bei euch in der Familie auch? Na holla, das überrascht mich jetzt echt."

Draco sah ihn nur schief an und versuchte aus Harry schlau zu werden.

"Weißt du was? Ich sollte in Zukunft mit ihnen in Kontakt treten. Wenn ich schon selbst keine Geschwister habe, sollte ich wenigstens mit meinen Cousinen und meinem Cousin auskommen."

Das Wort Cousin erzeugte bei Harry sofort ein lebhaftes Bild von Dudley und dies erfreute ihn ganz und gar nicht.

"Wäääh, wieso muss ich gerade jetzt an Specky denken? Oh Maaann, verschwinde aus meinem Kopf, Dudley!", fluchte der Gryffindor vor sich hin und hielt sich den Kopf.

Draco grinste nur amüsiert und hob eine Augenbraue.

"Du redest von deinem ,Cousin', nehme ich an?"

"Der kann nicht mit mir verwandt sein, ich bezweifle, dass meine noch lebende Verwandtschaft wirklich mit mir verwandt ist. Die sind bestimmt geklont oder so was."

Harry wäre wohl vor Verzweiflung gegen eine Wand gerannt, hätte Draco ihn nicht am Arm gepackt und weiter gezogen.

"Hey, wir sind beide nicht sonderlich positiv auf unsere Verwandtschaft eingestellt, aber das ist noch lange kein Grund gegen wehrlose Wände zu rennen, Harry."

"Hmpf, als ob die Wand sich dabei was getan hätte...", murmelte der Wuschelkopf sich in den nicht vorhandenen Bart und erntete damit einen ironischen Kommentar des Blonden.

"Das hätte echt unschöne Flecken gegeben. Weißt du, wie schwer Blut weg geht?"

Harry blieb daraufhin einfach stehen und sah Draco säuerlich an.

"Ich möchte wetten, dass es mindestens genau so schwer weggeht, wie die Verkrustungen auf den Uraltpokalen, die mich Filch neulich putzen lassen hat."

"Ach, war da wieder jemand böse?"

Draco verschränkte nun die Arme vor der Brust und musterte Harry von oben bis unten.

Jener seufzte und ging dann wieder weiter.

"Wenn du Misses Norris unabsichtlich auf den Schwanz treten als böse bezeichnest, dann war ich es wohl."

"Dafür hat er dich ernsthaft bestraft? Ach Gott, das ist ja echt hart. Armes Kätzchen.", bemitleidete Draco den Gryffindor, der das natürlich nicht peilte.

"Schön, dass du mit diesem Flohzirkus Mitleid hast, du falsche Schlange."

"Hm, okay, eigentlich meinte ich ja dich damit, aber egal, mein großer böser Löwe."

"Arg, ich glaub langsam wirklich, dass deine Aktion gestern Abend irgendwas in meinem Kopf kaputt gemacht hat."

"Ja ja, such ruhig die Schuld bei mir. Aber apropos gestern Abend, wann machen wir an der Stelle eigentlich weiter, hm?"

Plötzlich spürte Harry wie zwei Arme sich von hinten um seine Taille wanden und ihn in eine Nische im Gang zogen.

Kurz darauf fühlte er Dracos Lippen an seinem Hals und seine rechte Hand, die sich langsam unter sein Shirt schob.

"Hey, Dray... Nicht hier...", hauchte der Schwarzhaarige nur schwer atmend angesichts dieser Liebkosungen und sofort ließ Draco von ihm ab.

"Harry, Harry, dachtest du echt, dass ich das bringen würde? Also ehrlich..."

In der Nische war es zwar dunkel, doch Harry spürte intuitiv, dass Draco gerade ein absolut zweideutiges Grinsen auf den Lippen hatte.

"Du bist so ein Biest, Malfoy."

Dann sank Harry vor Draco auf die Knie und schob sein Hemd so weit hoch, dass er problemlos auf dessen flachem Bauch einen Knutschfleck machen konnte, bevor er sich wieder erhob und den Slytherin angrinste.

"Wenn du geglaubt hast, dass ich deine Absicht vorhin nicht bemerkt hätte, dann hast du dich getäuscht, mein Lieber. Rache ist süß."

Daraufhin leckte sich Harry noch mal lasziv über die Lippen und funkelte den Slytherin herausfordernd an, ehe er wieder hinaus in den Gang trat.

Dann drehte er sich nach Draco um und sah ihn genervt an.

"Braucht Euere Hoheit noch eine Extraeinladung oder kommst du heute noch?"

Das Funkeln, welches sich in diesem Augenblick in Dracos Augen zeigte, war absolut typisch für ihn, wenn er gerade Hintergedanken hatte.

"Nun ja, das hängt wohl davon ab, wie aktiv wir beide heute noch werden, liebster Harry."

Angesprochener fasste sich erstmal an den Kopf und schüttelte selbigen.

"Du bist so versaut, Mann. Hast du eigentlich irgendwann mal keine Hintergedanken?"

"Öhm, nö, glaub nicht", stellte Draco nach einigem Überlegen sachlich aber grinsend fest.

"Ich habe es befürchtet, aber Schwamm drüber. Ko... folge mir jetzt, sonst sind wir noch zu spät beim Unterricht. Und ich werde das Wort mit K aus meinem Wortschatz streichen, sonst hast du noch andauernd zweideutige Gedanken."

"Deine Sätze klingen dann aber so merkwürdig. Komm schon, lass das mit dem kommen lieber.", meinte Draco darauf grinsend und zog Harry mit sich.

Gerade noch rechtzeitig um kurz nach Hermine, Ron und Blaise ins Freie zu treten.

Die drei waren gerade dabei die Ereignisse des Morgens auszuwerten und zu analysieren, was wohl gestern Abend noch passiert sein mochte, denn weder Harry noch Draco hatte ein Wort darüber verloren.

"Snape scheint was darüber zu wissen. Habt ihr sein Gesicht gesehen, als Dumbledore mit ihm sprach?", steuerte Blaise zur Unterhaltung bei.

"Natürlich, war ja nicht zu übersehen, als er so rumbrüllte. Aber 300 Punkte Abzug, wofür könnte er die Harry sonst aufbrummen.", grübelte nun auch Ron.

"Bisher hat er noch nie zu solch drastischen Mitteln gegriffen, also muss es etwas mit Draco zu tun haben. Immerhin ist er sein Pate. Ich schätze mal, dass er ganz und gar nicht einverstanden damit ist, dass der Sohn seines Erzfeindes und sein Patensohn anbandeln."

Hermine traf mit ihrer Aussage den Nagel mal wieder mitten auf den Kopf und die Jungs nickten nur zustimmend.

"Das erklärt auch die 300 Punkte. Wahrscheinlich hat Dumbledore den Braten schon längst gewittert und ihm jetzt davon erzählt. Der alte Zausel liebt es doch Snape zu ärgern."

Blaise war sich sicher, dass es so sein musste.

Wie Recht er doch damit hatte, denn Albus hatte wirklich einen Heidenspaß dabei gehabt.

Aber nun zurück zu Harry und Draco.

Die beiden liefen nur wenige Meter hinter dem Trio und grinsten in sich hinein, angesichts

der blühenden Fantasie selbiger.

Nach einer Weile räusperte sich Harry gut hörbar.

Die drei drehten sich überrascht um und fixierten die Ex-Erzfeinde mit tödlichen Blicken.

"Ihr. Warum habt ihr nicht gesagt, dass ihr hinter uns seid.", flüsterte Hermine bedrohlich, doch Draco erwiderte nur kühl:

"Solange ihr uns nicht selbst bemerkt, ist es doch nicht unsere Schuld."

"Dray, du bist so ein Arsch.", jammerte Blaise jetzt mit einem Hundeblick.

"Er ist keiner, aber er hat einen. Einen verdammt knackigen sogar, jap.", konterte Harry daraufhin und Ron verdrehte die Augen.

"So genau wollten wir das jetzt gar nicht wissen, Harry."

"Ich weiß, aber das musste ich der Weltöffentlichkeit mal mitteilen."

Draco piekste ihm in die Seite und grinste.

"Du bist so ein Spinner."

"Schön, dass du es auch endlich mitkriegst, mein Schatz."

Damit setzte Harry eine Unschuldsmiene auf und ging voran.

Nur wenige Meter hinter ihm bewegten sich dann auch die anderen vier von der Stelle, sodass der merkwürdige Haufen doch irgendwann bei den Gewächshäusern ankam und das sogar überpünktlich.

Mit einem Blick auf seine Uhr meinte Blaise nur mit geschwellter Brust:

"Ich bin so stolz auf uns, wisst ihr das? Wir sind ganze zwanzig Minuten vor Unterrichtsbeginn anwesend. Beachtliche Leistung."

Ron sah ihn mit einer Mischung aus Verwirrtheit und Ungläubigkeit an.

"Was genau willst du uns damit sagen, hm? Dass wir andauernd zu spät kommen?"

"Ganz genau so ist es, mein lieber Ronald.", konterte Blaise daraufhin und bemerkte in seine kleine Fehde mit Ron vertieft gar nicht wie Harry und Draco etwas räumlichen Abstand zwischen sich und das neue Trio infernale brachten.

Um genau zu sein verschwanden die beiden durch ein Loch in der Mauer in eine relativ große, scheinbar geheime Nische und setzten sich dort nebeneinander in einen kleinen Alkoven.

Sekundenlang herrschte absolute Stille, bis Harry das Wort ergriff.

"Wann willst du es deinen Eltern sagen, Dray?"

Draco hatte mit dieser Frage gerechnet, also atmete er noch mal tief ein, bevor er sachlich eine Antwort darauf gab.

"Ich schätze mal, dass Petzy Parkinson ihre Klappe nicht allzu lange halten und dass mein Vater es wohl über Umwege erfahren wird. Höchstwahrscheinlich wird er dann herkommen und mich zur Rede stellen, naja, dann sag ich es ihm ins Gesicht. Soll er doch sehen, wie er damit klarkommt. Und was Mum angeht, würde ich sagen, dass sie im ersten Moment schockiert sein wird. Aber das gibt sich mit der Zeit."

Harry nickte kaum merklich und bekam Zweifel.

"Verstehe... Und du bist dir wirklich sicher, dass ich diesen wahrscheinlichen Streit wert bin?"

Während der Gryffindor nun etwas beschämt über diese Zweifel zu Boden sah, drehte sich Draco mit einem ungläubigen Blick zu ihm und legte seine Hand auf Harrys Schulter.

"Ist das dein Ernst? Glaub mir, Harry, ich meinte in meinem ganzen Leben nie etwas ernster. Zweifelst du etwa daran?"

"Entschuldige, es ist nur so komisch, dass wir nach so langer Zeit der Feindschaft andersartige Gefühle füreinander hegen. Es... Ich weiß auch nicht, es verwirrt mich einfach irgendwie.", versuchte der Schwarzhaarige zu erklären und seufzte dann resignierend.

Draco bedachte diesen Erklärungsversuch mit einem freundlichen und verständnisvollen Lächeln und zog Harry in seine Arme.

"Denkst du, bei mir ist es da großartig anders? Ganz und gar nicht. Es ist halt neu und ungewöhnlich für uns, aber mit der Zeit gewöhnen wir uns bestimmt dran, meinst du nicht?"

"Hm, ich hoffe es. Aber ich muss schon sagen, dass du dich seit dem explodierten Liebestrank bei Snape damals ganz schön verändert hast."

Harry konnte ein Schmunzeln bei dem Gedanken an die rosa Plüschbärchen nicht unterdrücken und Draco zog daraufhin eine Schnute.

"Du hast es mitbekommen? Hätte ich dir als Zaubertränkeass gar nicht zugetraut, Potter."

Harry hob etwas verwirrt, aber dennoch süffisant grinsend eine Augenbraue.

"Tja, Überraschung, Überraschung. Manchmal habe auch ich ein Hoch, Malfoy."

Die beiden grinsten sich an und Harry piekste dem Slytherin in die Seite.

Dieser legte einen empörten Gesichtsausdruck auf und kreischte dann hysterisch.

"Wie kannst du mich nur pieksen, Harry? Mein Luxuskörper bekommt noch blaue Flecken deswegen. Aber warte nur, Rache ist süß!"

Daraufhin piekste der Slytherin ebenfalls in des Gryffindors Seite und kurz darauf artete das Pieksen in eine Kitzelorgie aus, aus welcher Harry siegreich hervorging.

Draco versuchte derweil seine Atmung wieder zu normalisieren und aufzuhören zu lachen.

"Du hättest echt nach Slytherin gepasst, mit dieser fiesen Ader, die du da an den Tag legst, mein Lieber.", kommentierte er noch immer nach Atem ringend und strich Harry dabei eine Strähne hinters Ohr.

"Tja, leider Gottes bin ich ja ein Vollblutgryffindor geworden. Zu schade, was Dray?"

Dann beugte sich angesprochener etwas vor und legte seine Lippen auf die des Gryffindors, welcher sich nur zu gerne auf den sanften Kuss einließ.

"Ja, denn sonst hätten wir vielleicht schon früher zu einander gefunden, Süßer.", hauchte Draco nach Beendigung des Kusses sanft an Harrys Hals und küsste selbigen ausgiebig.

"In der Tat. Aber weißt du was? Dein Image als Eisprinz kannst du jetzt wohl vergessen."

Draco grinste bei dieser Feststellung zwar leicht, ließ aber nicht von seiner momentanen Tätigkeit ab, was Harry zwar sehr begrüßte, doch der Unterricht würde bald beginnen und so drückte er den Slytherin vorsichtig von sich.

"Sorry Dray, aber wir sollten besser zum Unterricht gehen."

Dem Grummeln, das der Slytherin nach dieser Bemerkung erklingen ließ, war deutlich zu entnehmen, dass er nur mit Unmut Harrys Appell folgte.

Schließlich verließen die beiden ihre Nische in der Mauer und standen dann wieder neben ihren Klassenkameraden vor den Gewächshäusern.

"Ach, euch gibt's auch noch? Was habt ihr denn schon wieder heimlich getrieben, hm?", hakte Hermine nun tadelnd nach und wirkte in jenem Moment etwas oberlehrerhaft.

Ron grinste nur über das Verhalten seiner Freundin und zog sie an sich um ihr einen stürmischen Kuss zu geben.

"Wahrscheinlich so was in der Art wie wir gerade, nicht Jungs?"

Die beiden Hogwartsprinzen grinsten nur beschämt und drehten sich mit rötlichem Hauch auf den Wangen etwas weg.

"Wie kommst du nur darauf, Ron? Die beiden haben bestimmt nur geredet.", stellte Blaise sachlich fest und lieferte nebenbei eine perfekte Imitation von Professor McGonagall ab.

Nun war es an Draco für Harry und sich Partei zu ergreifen, also zögerte er nicht lange.

"Ganz genau, wir haben nur geredet, nicht Harry? Ich weiß gar nicht, wie sie auf die absurde Idee kommen können, dass wir jemals etwas anderes täten..."

Harry nickte nur energisch und fügte dann grinsend hinzu:

"Als ob wir jemals ein derartiges Verhalten an den Tag legten. Also ehrlich Ron, wie kannst du nur so was behaupten?"

"Schon klar ihr beiden, ihr habt also nur ,geredet', okay. Und wie hat euch das ,Reden' gefallen?"

Harry linste spitzbübisch zu Draco und meinte dann nur:

"Oh, war sehr unterhaltsam. Sollten wir wirklich öfter tun, Dray."

"Wieso müssen Jungs immer so kindisch sein? Himmel noch mal, das ist ja zum lesbisch werden."

Hermine fasste sich angesichts dieses Kindergartens an den Kopf und schüttelte ungläubig die Lockenmähne.

Blaise fand dies wiederum äußerst putzig und konnte es einfach nicht lassen.

"Och, armes Herm, pat pat. Sei uns nicht böse, ja? Wir sind nun mal so."

"Blaise, du nicht auch noch. Oh Mann, ich bin umgeben von Kleinkindern..."

Mittlerweile war Hermine einer simulierten Verzweiflung verdammt nah, doch sie konnte sich gerade noch fangen.

"Oh holde Jungfer mein, lasst mich euer Retter vor der Ohnmacht sein.", flötete Ron nun in höchsten Tönen und nahm sie schwungvoll in den Arm, bevor er ihr einen Kuss entlockte.

Blaise betrachtete dies sowohl mit Belustigung als auch mit Missfallen, denn er selbst war momentan nicht in festen Händen und fühlte sich deshalb etwas ausgegrenzt.

"Ich will ahuuuuch."

"Worauf wartest du denn noch? Du willst mir doch nicht etwa verklickern, dass du keine Chancen hättest, Zabini."

Draco drückte Harry noch etwas mehr an sich und spielte dessen Hemdknöpfen, während er Blaise diese Worte zuwarf.

Der Slytherin bedachte ihn dafür mit einem tödlichen Blick, musste jedoch angesichts der Röte, die sich gerade auf Harrys Wangen ausbreitete ein Grinsen verkneifen und zog es statt einer Antwort vor sich auf die Suche nach einem potenziellen Objekt seiner Begierde zu begeben.

"Dray, würdest du bitte deine Finger da wegnehmen? Mir wird schon wieder ganz anders und es wäre mir doch lieber, wenn wir das auf später verschieben könnten.", hauchte der Gryffindor atemlos und bekam ein freches Grinsen als Antwort.

"Ach was. Warum denkst du, mache ich das, hm? Doch gaaanz bestimmt nicht um eine Reaktion wie diese zu erwirken."

"Ach, tatsächlich. Dann hast du ja bestimmt auch nichts dagegen, wenn ich mal etwas auf Erkundungstour gehe, was?"

Harry hatte sich inzwischen umgedreht und drängte Draco sanft, aber bestimmt in eine abgelegenere Ecke.

Der Blonde schaute sein Gegenüber überrascht an, wehrte sich aber nicht und ließ es einfach nur geschehen.

Der Wuschelkopf machte sich an Dracos Hemd zu schaffen und binnen weniger Sekunden waren dessen Knöpfe vollends geöffnet und eine leicht muskulöse, alabasterfarbene Brust kam teilweise zum Vorschein.

Dieser Anblick ließ Harry für einen Augenblick innehalten, doch kurz darauf hatte er sich wieder gefangen und beugte sich langsam vor um federleichte Küsse auf dem Oberkörper seines Angebeteten zu platzieren.

Draco legte dabei genießerisch den Kopf in den Nacken und vergaß vollkommen, wo sie waren.

Das einzige was momentan zählte waren sie beide, Harrys brennende Küsse auf seiner kühlen Haut und ... Harrys Zunge, die sich gerade anschickte seine rechte Brustwarze zu necken.

"Harry...", seufzte der Slytherin und krallte seine Hände in den Umhang, den er trug, da Harry soeben leicht zugebissen hatte.

"Soll ich aufhören?", kam es vom Gryffindor retour und Draco schüttelte nur energisch den Kopf.

"Bitte nicht... mach weiter..."

Harry kam dieser Bitte natürlich nach und machte nun mit der anderen Brustwarze des Slytherins weiter, was selbigen wiederholt zum wimmern brachte.

Nach einer Weile ließ Harry jedoch davon ab und knöpfte Dracos Hemd wieder zu, während er ihn leidenschaftlich küsste.

"Dray... wir müssen jetzt echt zum Unterricht."

"Schule ist so doof...", knurrte Angesprochener daraufhin, ging jedoch zusammen mit Harry zurück zum Eingang zu den Gewächshäusern und trat zusammen mit den anderen Schülern ein.

"Glaub bloß nicht, dass du umhin kommst das möglichst bald zu wiederholen, Harry.", flüsterte der Slytherin dem Gryffindor noch zu, bevor er zu Blaise ging und diesen angrinste, da er sich gerade angeregt mit Parvati Patil unterhielt.

"Na, wie sieht's aus, Zabini. Alles senkrecht?"

Blaise drehte sich genervt um und erdolchte Draco mit einem Blick, bevor er sich wieder Parvati zuwandte und sich mit ihr weiter unterhielt.

Draco klopfte ihm noch auf die Schulter und kehrte dann zurück zu Harry.

"Was denn? Hat Blaise etwa mit dir Schluss gemacht, Malfoy?", scherzte der Löwe und zwei silbergraue Augen traten deshalb eine spontane Karussellfahrt an.

"Du bist so lustig, Potter. Er zieht es vor sich mit Patil zu unterhalten. Hoffentlich wird's was Längeres als die letzten Male. Ich hab mittlerweile echt genug von seinem Gejammer."

Harry schmunzelte nur und nickte dann Richtung Madam Sprout, die sich gerade räusperte und ihnen den Inhalt ihrer heutigen Stunde darlegen wollte.

Schwerwiegende Entscheidungen

Nachdem sie ihre Ausführungen beendet und die Gruppen ihren Pflanzen zugeordnet hatte, brach eine allgemeine Geschäftigkeit in Gewächshaus Nummer 10 aus.

Während Ron und Harry die Gefäße zum Abfüllen des Saftes der Dornengewächse holten, deren Saft sie heute gewinnen sollten, fragte Ron seinen besten Freund zwinkernd:

"Und? Habt ihr eben noch schön ,geredet'?"

Harry wusste in dem Moment gar nicht, was der Rotschopf von ihm wollte, doch dann machte er "Klick" und er errötete leicht.

"Jap, war eine äußerst unterhaltsame Konversation."

"Schon klar, Harry. Aber ich muss echt sagen, dass er sich ganz schön verändert hat. Vielleicht kommt es mir nur so vor, aber ist er irgendwie emotionaler geworden? Er lacht auch viel mehr..."

Harry nickte daraufhin und reichte Ron einige Gefäße, bevor er sich selbst auch ausstattete und dann neben dem Rotschopf zurück zum Platz ging.

"Ist mir auch aufgefallen. Seine Fassade der Unantastbarkeit ist irgendwie verschwunden. Ich muss sagen, dass ich auch ganz froh darüber bin."

"Jap, anscheinend ist er doch nicht so unausstehlich, wie er bisher tat."

"Hey Ladies, über wen lästert ihr schon wieder, hm?"

Draco kam mit einem breiten Lächeln auf seinen Lieblings-Ex-Erzfeind zu und nahm ihm ein paar Gefäße ab.

"Ladies? Ron, hast DU dich umpolen lassen? Also ich zumindest nicht, Euer Hohlheit.", grummelte Harry dem Blonden entgegen und streckte ihm die Zunge raus.
 

Draco tat empört und setzte dann einen Hundeblick auf, sodass Harry ihm auf keinen Fall böse sein konnte.

"Du bist so doof, Malfoy.", kam es schließlich resignierend vom Wuschelkopf und er stellte die Gefäße auf den Tisch.

"Hilfst du mir mal oder muss ich alles allein machen?"

"Nicht aufregen, bin ja schon da.", murmelte der Slytherin auf diese Anfuhr und machte sich an der Pflanze zu schaffen.

Aufgrund seiner Unkonzentriertheit dauerte es jedoch nicht lange, bis er sich an einem der Dornen stach und die Wunde prompt anfing zu bluten.

"Verdammt!"

Harry sah ihn mit einer erhobenen Augenbraue an und griff dann nach dem Handgelenk der verletzten Hand.

"Zeig mal her."

Nachdem er einen prüfenden Blick ins Buch geworfen und sich überzeugt hatte, dass die Pflanze nicht giftig war, dirigierte er Dracos gepieksten Finger zu seinem Mund und lutschte das Blut ab.

Der Slytherin bekam große Augen und schüttelte energisch den Kopf.

,Nein, Draco, du denkst nicht daran, was er damit noch alles anstellen könnte... NEIN!', zeterte er in Gedanken mit sich selbst und versuchte seine gedanklichen Ausflüge wieder in die richtige Bahn zu lenken.

"Was denkst du gerade, hm Dray?", hauchte Harry kaum hörbar und mit einem wissenden Lächeln auf den Lippen.

"N-nichts, rein gar nichts...", murmelte der Blondschopf nur und war sich über die Unsicherheit seiner Worte durchaus bewusst.

"Das glaube ich dir aufs Wort, mein Schatz, aber wir sollten unsere Aufmerksamkeit wieder dem Unterricht zuwenden."

Harry ließ also von Dracos Finger ab und stellte dann noch sachlich fest:

"Siehst du, hat sogar schon aufgehört zu bluten."

Dracos Wangen waren indes noch immer gerötet und er hoffte inständig, dass außer Harry niemand die Aktion mitbekommen hatte.

Doch leider Gottes gab es da jemanden, der die beiden schon seit Beginn der Stunde misstrauisch beäugte.

Um genau zu sein spießte diese Person den Gryffindor förmlich mit Blicken auf, anfangs nur wegen der Tatsache, dass er mit Draco zusammen arbeitete, doch schließlich ganz besonders, weil er die Frechheit besaß Dracos Finger abzulecken.

Pansy bebte vor Wut und zerdrückte deshalb unbewusst eine leere Karaffe in ihrer Hand.
 

Die Splitter fielen lautstark zu Boden und mehrere dicke Tropfen des tiefroten Lebenssaftes traten aus den Schnitten in ihrer Hand, flossen in Rinnsalen an eben jener hinunter und tropften auf den dunklen Boden des Gewächshauses Nummer 10 hinab.

Doch bevor sich eine kleine Pfütze bilden konnte, nahm jener Boden das Blut der Slytherin gierig in sich auf.

Pansy war das in diesem Moment jedoch herzlich egal, denn sie sie konnte ihre Augen nicht von diesem grausamen Schauspiel abwenden, was Draco und Harry ihr boten.

,Wie kannst du deine Herkunft und alles, wofür du standest nur so verleugnen. Wie kannst du mich zurück weisen? Wie kannst du etwas anderes als Hass für jemanden wie ihn empfinden, wo er dir nicht in tausend Jahren das Wasser reichen könnte, Draco?'

Pansy konnte und wollte einfach nicht verstehen, was Draco so verändert hatte.

Doch die Ungläubigkeit und der Unwillen es einfach so zuzulassen, dass Draco sich von ihr abwandte, spiegelten sich in ihren Onyxaugen wieder und wenn man genau hinsah glühte noch ein kleiner Funken Hoffnung darin.

Genauso wie der lodernde Hass auf den Gryffindorjungen, der es wagte seine unwürdige Hand an Draco zu legen.

Irgendwann, das schwor sich die Verschmähte, würde sie ihre bittere Rache für diese Freveltat bekommen und wenn es das letzte wäre, was sie in ihrem Leben täte.

Doch noch war es nicht soweit, noch musste sie geduldig ausharren, wie eine Schlange, die auf den richtigen Moment wartet um ihrer Beute das tödliche Gift zu initiieren.

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Flashback
 

"Dray, was machst du denn so früh schon hier?"

"Die Aufsätze für Geschichte der Zauberei schreiben sich leider nicht selbst, aber das weißt du ja, Pan."

"Ach komm, das hat noch bis heute Nachmittag Zeit. Komm noch mal mit ins Bett, ja? Es ist doch erst 8 Uhr.", hauchte die Slytherin an Dracos Hals und zeichnete mit ihren Fingerspitzen

die Linien seines Halses nach.

"Na gut, aber nur ausnahmsweise. Schließlich haben wir beide noch ganz schön viel zu tun."

Der Blondschopf stand also auf und ließ sich von Pansy zurück in ihr Schlafzimmer dirigieren.

Die Slytherin machte es sich schon mal auf dem Bett gemütlich, während Draco noch die Tür hinter sich schloss und dann mit einem sanften Lächeln auf den Lippen auf das Objekt seiner Begierde zuging.

Er tat dies wohl bemerkt auf eine hoch erotische Weise, sodass Pansy bei diesem Anblick gleich ganz anders wurde.

Dann bemerkte sie, wie die Matratze eingedrückt wurde, als er katzengleich auf sie zu tigerte und sich schließlich neben ihr hinlegte.

Draco streckte seine Hand aus und streichelte Pansy damit anfangs über die Wange, dann jedoch weiter abwärts ihren Hals und ihre Schulter entlang, bis letztlich ihr Morgenmantel runterrutschte und ihre schmalen Schultern entblößte.

Auf den Wangen der Slytherin erschien eine leichte Röte und sie lächelte schüchtern.

Dracos Berührungen waren zwar nichts Neues für sie, doch sie fühlte sich jedes Mal wie ganz am Anfang ihrer Beziehung.

Der Blondschopf setzte sich nun auf und zog sie näher an sich um in einem scheinbar ewig währenden Kuss mit ihr zu versinken.

Nach schier endlosen Sekunden löste er sich jedoch von ihren Lippen und platzierte Schmetterlingsküsse auf ihrem Hals und ihrem Dekolleté.

Pansy genoss diese Berührungen so intensiv, als wären es die letzten...

Heftig atmend und mit feuchtem Haar sowie nass schimmernder Haut sanken die beiden zurück ins Bett und Draco legte seinen Arm um sie.

Eine fast gespenstische Stille legte sich über den sonnendurchfluteten Raum, doch Pansy durchbrach sie schließlich.

"Dray? Wirst du mich heiraten, wenn wir mit der Schule fertig sind?"

Doch der Slytherin atmete nur sehr ruhig und tief, denn er war bereits wieder eingeschlafen.

Also beschloss auch Pansy noch etwas zu schlafen.

Zuvor platzierte sie aber noch einen sanften Kuss auf Dracos Stirn und kuschelte sich dann an ihn...

Als sie gegen Nachmittag wieder aufwachte, war das Bett neben ihr jedoch leer und so eilte sie, von einer dunklen Ahnung geleitet, zurück ins Arbeitszimmer, welches wider Erwarten genauso leer war, wie das Schlafzimmer und der Rest des Hauses der Parkinsons.

Draco hatte alles mitgenommen, was auch nur im Geringsten an ihn erinnerte.

Alles bis auf einen Brief, den Pansy mit zitternden Fingern öffnete und las.

Sie las ihn fünfmal, da sie immer noch nicht glauben konnte und wollte, dass er das wirklich getan hatte.

"Nein, wieso Dray... wieso?!", schluchzte sie und sank zusammen, während sich Tränen unkontrolliert den Weg über ihren zitternden Körper bahnten.

Seitdem ging Draco ihr möglichst aus dem Weg und Pansy beschloss nicht mehr krampfhaft auf ihr Äußeres zu achten, damit andere Jungs sie in Ruhe ließen.
 

Flashback Ende

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Und wo wir gerade bei Schlangen wären.

Es gab da eine Schlange, die Pansys blutende Hand mit Entsetzen beäugte.

Vincent Crabbe schien wirklich besorgt deswegen und so umfasste er vorsichtig Pansys Handgelenk und zog sie zu Professor Sprout.

"Was zum? Vincent, lass mich los. Was willst du von mir?", fauchte Pansy ihn an, da er sie aus ihren Racheplänen gerissen hatte.

"Du blutest, ich bringe dich in den Krankenflügel.", meinte er daraufhin nur entschuldigend und zog sie weiter.

"Ach was, das ist doch nichts Schlimmes...", grummelte Pansy, doch Professor Sprout sah dies ebenso wie Vincent und schickte sie zu Madam Pomfrey.

Abgesehen von Harrys und Vincents Rettungsaktionen verlief der Unterricht jedoch relativ unspektakulär und war gelinde gesagt langweilig.

So war es auch kein Wunder, dass die Schüler es eilig hatten das Gewächshaus zu verlassen.

Und wie sollte es auch anders sein.

Beide Häuser hatten direkt im Anschluss an Kräuterkunde eine weitere Doppelstunde lang das unglaubliche Glück zusammen unterrichtet zu werden.

Und dies natürlich bei Mister Severus "Ich hasse Harry Potter" Snape.

Nun würde also klar werden, wie sehr Harry es sich mit Sev verscherzt hatte.

Letzterer durchdachte mit einem Blick auf den Stundenplan schon alle Möglichkeiten Gryffindor ungestraft Punkte abziehen zu können und Harry selbst?

Der arme kleine Junge ahnte von den Grausamkeiten seines "Lieblingslehrers" noch nichts, da ein gewisser Blondschopf sich als äußerst effektives Mittel zu Ablenkung erwies.

Zusammen mit den Restmassen der Schüler begaben sich unsere beiden Turteltäubchen nun also zurück in die riesigen Gemäuer von Hogwarts um neuen Abenteuern entgegen zu eilen.

Severus wartete schon mit einem absolut fiesen Grinsen auf den Lippen und Knöchel knackend hinter seinem Schreibtisch, der auf den ersten Blick eine beängstigende Ähnlichkeit mit einer Anklagebank aufwies.

Und mit eben jener Erscheinung schüchterte er die ersten Schüler, die sich in die Höhle des Löwen, pardon, der Schlange wagten, so extrem ein, dass sie am liebsten an der Tür schon umgekehrt wären um seinen Anwandlungen zu entkommen.

Doch sie wagten es nicht.
 

So füllte sich der Raum also allmählich und schließlich ritten auch die beiden Hogwartsprinzen nebst ihren Rittern der Tafelrunde auf imaginären Pferden ein.

Kaum hatten sich die fünf nach Sevs Schema für die Gruppenarbeit hingesetzt, hätte sich letzterer am liebsten selbst auf den Pluto geflucht, weil er die ehemaligen Erzfeinde in eine Gruppe gesteckt hatte und ihnen damit scheinbar einen Gefallen tat.

Armer Sev , pat pat, schon schlimm, wenn man sich selbst ein Bein stellt.

Nun ja, was soll man sagen.

Es verging keine Sekunde des Unterrichts ohne einen misstrauischen Blick Sevs auf den Sohn seines einstigen Erzfeindes.

Doch Harry hatte nicht mal ansatzweise das Bedürfnis Sev in irgendeiner Weise aufzuregen und so verhielt er sich während der 90 Minuten vorbildlicher als jeder Vertrauensschüler.

Snape stampfte deshalb innerlich wie Rumpelstilzchen um seinen Zaubertrankkessel und verfluchte Harry auf alle erdenklichen Arten, doch äußerlich verzog er seinen ohnehin schmalen Mund zu einem kaum sichtbaren Strich.

Sein Blick auf Harry schien beinahe zu schreien "Nur einen kleinen Mucks, gib mir einen Grund dir bis ins nächste Jahrtausend Strafarbeiten aufzubrummen, los Potter!"

Doch Harry grinste innerlich nur wie ein Honigkuchenpferd und arbeitete konzentriert weiter.

Draco fand diese Starrorgie seines Patenonkels äußerst faszinierend und viel spannender als den eigentlichen Unterrichtsinhalt, weshalb seine Konzentration auch schon gen Null beziehungsweise unterirdisch sank.

Und das war wiederum der Grund für einen beinahe fatalen Fehler.

Er wollte gerade eine Prise Feenstaub in den Kessel werfen, als Harry überraschend sein Handgelenk packte und ihn davon abhielt.

Draco sah ihn verwirrt an, doch Harry hob seinen Blick nicht, sondern meinte nur sachlich:

"Willst du uns alle umbringen? Konzentrier dich etwas mehr, Dray. Wenn du den Feenstaub jetzt schon rein werfen würdest, wäre Hogwarts in ein paar Sekunden eine Ruine."
 

Draco war nun einfach sprachlos.

"Was denn? Überleben ist alles. Nun guck nicht so, sondern hilf mir lieber.", zischelte Harry und schob ihm Einhornhaar rüber, welches der perplexe Slytherin zerkleinern sollte.

Sev und der Rest der anwesenden Schüler waren indes entweder äußerlich oder innerlich fasziniert von Harrys Anwandlungen.

Hatte er etwa all die Jahre nur keinen Bock gehabt in Zaubertränke richtig mitzuarbeiten?

Oder hatte man ihn gegen einen Klon ausgetauscht?

Hatte er einen Doppelgänger, der den Zaubertränkeunterricht fortan für ihn meistern sollte?

Fragen über Fragen, doch Harry ignorierte sie alle und arbeitete stillschweigend auf einen perfekten Lucifertrank hin.

Währenddessen fuhren Sevs Gedanken Karussell und schließlich überwand er sich.

"5 Punkte für Gryffindor, Potter. Dafür, dass Sie verhindert haben, dass wir alle atomisiert werden."

Nun war es wieder an den Schülern fasziniert zwischen Sev und Harry hin und her zu gucken.

Harry war innerlich nicht minder verwirrt, doch nach außen hin quittierte er Sevs Großzügigkeit mit einem Lächeln und nickte, während er sich bedankte.

"Danke sehr, Professor. Jederzeit wieder."

Kohleaugen stachen in smaragdene und andersherum.

Zwischen den beiden knisterte es, so spürbar war die Angespanntheit, doch ein gewisser Jemand namens Theodore Nott konnte seine große Klappe nicht halten und murmelte nur abwertend:

"Uh, Potter, der Retter der Zauberwelt hat uns gerettet. Lasst uns einen Schrein bauen und ihn anbeten."

Jetzt packte Draco wiederum der Übermut und so drehte er sich zu Nott und zischelte ihm entgegen:

"Nott, halt einfach dein Maul, du Mitläufer."

"Was denn, Malfoy? Auf einmal die Fronten gewechselt und schon so große Reden schwingen? Was wohl dein Daddy dazu sagen wird?"

Draco wollte gerade etwas erwidern, doch Harry schnitt ihm das Wort ab.

"Was Dracos Vater dazu sagt, kann dir reichlich egal sein. Und wenn du es für nötig hältst mich anzubeten, dann bitte sehr. Aber wage es nicht noch einmal Draco blöd anzumachen, klar?"

Während er Nott diese Worte förmlich entgegenspuckte, schwang ein absolut bedrohlicher Unterton in seiner Stimme mit und Nott schwieg daraufhin lieber.

Der Blondschopf neben dem Jungen der Lebt war indes von Sekunde zu Sekunde beeindruckter von Harrys Verhalten und auch Sev musste sich eingestehen, dass Harry es anscheinend wirklich ernst mit Draco meinte, wenn er so für ihn Partei ergriff.

"Potter, Sie bleiben nach der Stunde noch kurz hier."

Nun klebten die Blicke der beiden Ex-Erzfeinde an ihrem Zaubertränkeprofessor, doch als Harry sein Gesicht eine Weile studiert hatte und nichts Argwöhnisches darin fand, nickte er nur und arbeitete dann weiter.

Während Harry seinen Blickkontakt mit Sev also gebrochen hatte, starrte Draco ihn ängstlich an und schien ihn mit seinem Blick etwas zu fragen.

,Was hast du vor, Onkel Sev? Er hat doch nichts getan. Wofür willst du ihn bestrafen?'

Sev versuchte nun also Draco per Blick klar zu machen, dass er nichts Schlimmes vorhatte.

Doch sein Patenkind machte sich trotzdem Sorgen.

Nach ein paar Minuten legte Harry jedoch seine Hand auf Dracos Unterarm und beruhigte ihn mit ein paar geflüsterten Worten.

"Keine Sorge, er scheint nicht sauer zu sein."

"Ich weiß nicht, Harry... Naja, egal.", murmelte der Blonde daraufhin und zerkleinerte weiterhin die Einhornhaare.

Sev beendete die Stunde etwa eine Viertelstunde später und alle außer dem Gryffindortrio, Draco und Blaise verließen schnellst möglich den Raum.

Hermine wünschte Harry viel Glück und Ron klopfte ihm aufmunternd auf die Schulter.
 

Blaise sah ihn nur aufbauend an und verschwand dann mit den beiden Gryffindors gemeinsam.

Draco blieb noch etwas und warf einen flehenden Blick zu seinem Patenonkel bevor auch er den Raum verließ.

"Ich warte draußen auf dich, Harry.", flüsterte er dabei und war auch schon verschwunden.

Sev räusperte sich und winkte Harry zu sich nach vorn an den Schreibtisch.

Der Gryffindor atmete noch mal kräftig ein und straffte die Schultern, bevor er erhobenen Hauptes nach vorn ging um der Gefahr ins Auge zu blicken.

"Sie wollten mich sprechen, Professor?", fragte er nun sachlich und sah Sev neutral an.

,Wie kann der Junge nur so gelassen sein?', grübelte Sev in Gedanken und entgegnete dann:

"Ja, in der Tat. Das wollte ich. Zum einen wegen Ihrer heutigen Arbeitsmoral und zum anderen wegen Mister Malfoy."

Er machte eine Kunstpause und sah Harry eine Weile an.

"Wieso haben Sie vorher nie so gut mitgearbeitet? Ich muss zugeben, dass es selbst mir nicht aufgefallen ist, was Mister Malfoy vorhatte und was für verheerende Folgen daraus hätten resultieren können."

Harry war ehrlich erstaunt und seine neutrale Maske für den Augenblick lost.

,War das gerade ein Lob? Hat Severus Snape mich gerade ernsthaft gelobt? Wunder gibt es immer wieder...'

"Naja, ich muss zugeben, dass ich mich vorher einfach nicht so ausgiebig mit dem Fach beschäftigt habe, dass es mir Spaß gemacht hätte. Aber der Lucifertrank ist doch recht interessant. Deshalb habe ich mich auch mehr damit beschäftigt als mit den Tränken bisher."

Ein kleines Lächeln huschte über Sevs Lippen.

"Aha, dann hoffe ich, dass Sie in Zukunft auch so an die anderen Tränke herangehen werden. Doch nun zu einem anderen Thema. Meinem Patensohn um genau zu sein."

"Ja, was ist mit ihm?", fragte Harry nun nicht mehr ganz so gelassen.

"Erst einmal: In welcher Beziehung stehen Sie zu ihm und was bedeutet er Ihnen, Potter?"

Harry war aufgrund dieser Direktheit etwas perplex und musste seine Gedanken erstmal ordnen, bevor er antwortete.

"Nun ja, also ich mag ihn sehr. Das Kriegsbeil ist eindeutig begraben, aber..."

Doch der Schwarzhaarige wurde von einem Blondschopf unterbrochen, der mutig in den Raum trat.

"Wir sind zusammen, Onkel Sev. Harry ist mein fester Freund."

Harry staunte nicht schlecht ob des indirekten Liebesgeständnisses.

"Ehrlich? Kneif mich mal, damit ich weiß, dass das kein Traum ist.", murmelte er nur und hielt Draco seinen Arm hin.

Dieser zwickte ihn auch gleich liebevoll in selbigen und grinste als Harry das Gesicht verzog.

"Au, ich träume echt nicht..."

Sev war nun auch etwas durch den Monsun (TH spontan auslach), doch er fing sich schnell wieder und sah seinen Patensohn fragend an.

"Warum ausgerechnet dein Erzfeind, Draco?"

Harry musste nun in sich reinschmunzeln, denn diese Frage hatte er sich auch schon selbst gestellt.

"Weiß nicht, man verändert sich und gewinnt neue Erkenntnisse. Da kann es auch mal passieren, dass man sich in seinen Erzfeind verliebt."

Draco schien das Ganze äußerst amüsant zu finden und so musste sein Patenonkel auch widerwillig grinsen.

"Professor, Sie sind im Moment vollkommen ooc, wenn ich das mal so anmerken darf.", kommentierte Harry das Geschehen und Sev entgegnete Folgendes:

"Jeder hat das Recht drauf mal ooc zu sein. Ich mache lediglich viel zu selten Gebrauch davon. Aber gut, zurück zum Ernst der Lage. Ihr beiden seid nun also zusammen. Darf ich dir dann keine Punkte mehr abziehen, wenn mir gerade danach ist, Harry? Das finde ich aber wirklich unschön."

"Tu es und ich war die längste Zeit dein Patensohn, Onkelchen.", grinste der Blondschopf und die beiden stimmten kurz darauf mit ein.

"Nun gut, ich denke, jetzt, wo wir das geklärt haben, können wir einen Neuanfang machen, nicht Professor? Ich werde mich in Zukunft mehr mit Zaubertränken beschäftigen.", stellte Harry fest, während er Sev seine Hand entgegen streckte und Sev sah ihn kurz an, bevor er den Händedruck erwiderte und fortfuhr:

"Und ich werde nicht mehr so unfair dem Hause Gryffindor sein. In Ordnung ihr beiden. Ich möchte euch nicht viel länger aufhalten, aber eins noch. Bedenkt, dass ihr euch mit dieser Verbindung auch in Gefahr bringt. Ich werde nichts sagen, doch früher oder später wird der Dunkle Lord über euch im Bilde sein und versuchen euch damit zu Fall zu bringen. Seid vorsichtig, hört ihr?"

Die beiden nickten nur ernsthaft und verabschiedeten sich dann von Sev um den Rest ihrer Freistunden gemeinsam Hausaufgaben zu machen.

In der fünften Stunde hatten sie beide getrennt von einander Unterricht.

Harry musste zu Professor Trelawney und Draco zu Professor McGonagall.

"Bis nachher, Dray. Viel Spaß in Verwandlung.", hauchte der Gryffindor lächelnd und wollte gerade gehen.
 

"Hey, vergiss nicht mir zu erzählen, was die alte Krähe jetzt schon wieder für einen Tod für dich prophezeit hat, ja?"

Harry drehte sich noch mal um.

"Klar, mal sehen, wie schmerzhaft es diesmal wird."

Mit einem fröhlichen Grinsen auf den Lippen machten sich die beiden Ex-Erzfeinde also auf den Weg zum Unterricht.

Unterwegs traf Harry jedoch noch auf Ginny, die gerade zur Bibliothek eilte und stieß mit ihr zusammen.

Da Ginny ein beachtliches Tempo drauf hatte, verloren sie beinahe das Gleichgewicht, doch Harry konnte sie schließlich vorm Umfallen bewahren und lächelte nur freundlich, während Ginny errötete.

"'Tschuldige, hab dich nicht gesehen, Harry."

"Kein Problem, hast du dir was getan?", fragte er nun fürsorglich und sah sie fragend an.

Ginny schüttelte nur den Kopf und wollte gerade loswuseln, doch Harry hielt sie fest.

"Was ist denn los?"

"Nichts, mach dir keine Sorgen. Man sieht sich, Harry.", murmelte sie nur und eilte dann von dannen.

,Wieso ist sie so merkwürdig?'

Gedankenverloren raffte er sich schließlich auf und betrat nach ein paar Minuten das stickige Klassenzimmer der Sibyll Trelawney.

Und wieder mal sah sich Harry in seiner Annahme bestätigt, dass sie diese Umgebung nur durch die ganzen halluzinogenen Gase ertragen konnte, die die Fläschchen und Döschen verströmten.

Er hatte kaum den Raum betreten, als ihn die Duftwolken auch schon wie ein Hammer erschlugen.

Und so suchte er sich leicht benebelt den Platz neben seinem besten Freund Ron, welcher schon mehr oder weniger vor sich hinfeierte und irgendwelche komischen Erscheinungen in der Kristallkugel zu sehen schien.

"Na? Alles senkrecht, Ron?"

Dieser sah seinen besten Freund mit einem dezenten Kreuzblick an und schien gerade zu überlegen, wer da eigentlich vor ihm stand.

"Ron? Ich bin's, Harry. Alles okay bei dir?"

"Harry...hm... Harry...AH, Harry, du bist's. Was machst du denn hier?"

"Was hast du genommen, Ron?", fragte Harry nun skeptisch und musterte seinen Freund.

"Ich hab nichts genommen, wieso fragst du? Und wusstest du eigentlich, dass deine Haare ziemlich pink sind?", stellte Ron nun wiederum fasziniert fest, während Harrys Augen sich vor Schreck weiteten und so warf er einen kurzen Blick in die Kristallkugel, wo sich sein Gesicht spiegelte.

Doch seine Haare waren wie immer rabenschwarz.

"Ron, du bist dir sicher, dass alles in Ordnung ist, ja?"

Ron nickte energisch und grinste dann wieder und plötzlich starrte er vollkommen fassungslos zu Parvati rüber.

"Harry, wieso ist Parvati nackt? Hab ich was verpasst?"

Harrys Kopf schnellte herum und er stellte fest, dass Ron entweder wirklich Halluzinationen hatte oder er selbst so benebelt war, dass er sich die durchaus realer anmutenden Dinge einfach nur einbildete.

Er beschloss im Stillen jedoch, dass ersteres zutraf und so zog er Ron hoch und hinter sich her zu Professor Trelawney, die sich gerade angeregt mit Parvati und Lavender über deren Visionen unterhielt.

Er meinte nur, dass es Ron nicht gut ginge und er ihn besser in den Krankenflügel bringen sollte.
 

Sibyll nickte nur und schon laberte sie weiter mit den Mädchen.

Harry war irgendwie sogar glücklich, dass er durch Rons Anwandlungen diesem Unterricht entgehen konnte und so schliff er den Rotschopf langsam zum Krankenflügel.

Ron hatte sich noch immer nicht beruhigt und kicherte über alles Mögliche und selbst eine große Spinne, die sich in einem Geheimgang eingenistet hatte, entlockte ihm nicht mehr als einen herzhaften Lachanfall.

Der Gryffindorgoldjunge wusste in diesem Moment nicht, ob er Ron deshalb beglückwünschen oder einfach auslachen sollte.

Immerhin war dessen Verhalten so unronhaft, dass es einfach nur noch komisch war.

Harry beschloss jedenfalls nicht zu lachen und den Rothaarigen auf schnellstem Wege in den Krankenflügel zu bringen.

Ein paar Minuten später erreichten die beiden selbigen auch und Madam Pomfrey kam sofort besorgt auf die Jungs zugeeilt.

"Was ist denn los, Mister Potter?"

Harry grinste nur und deutete dann auf Ron.

"Ich habe das Gefühl, dass die Dämpfe in Professor Trelawneys Klassenraum ihm nicht sonderlich gut bekommen sind. Deshalb hielt ich es für besser ihn mal herzubringen. Können Sie ihn irgendwie nüchtern kriegen?"

Poppy sah nur etwas verwirrt drein und packte Rons Handgelenk, sodass er ihr folgen musste.

"Harry, ich hab dich soooooo lieb, weißt du das?", rief Ron noch fröhlich winkend und lächelnd zu Harry gewandt, während die beiden in Poppys Büro verschwanden.

"Ich dich auch Ron, glaub mir."

Innerlich lag Harry vor Lachen am Boden, wenn er daran dachte, was Ron für ein Gesicht machen würde, wenn er von seinem Verhalten erführe.

Ein paar Minuten später wankte ein noch immer etwas benommener Ron dicht gefolgt von Poppy aus deren Büro und fiel Harry in die Arme.

"Harry? Ich will sterben. Mein Kopf, aua.", murmelte der Rotschopf und verzog sein Gesicht.
 

Harry strich ihm nur tröstend über den Rücken und richtete ihn dann auf.

"Vielleicht solltest du dich etwas hinlegen, meinst du nicht? Ich bezweifle, dass du jetzt noch fähig bist VgddK durchzustehen.", meinte er fürsorglich und wartete ein Nicken seines Gegenübers ab.

"Madam Pomfrey, Sie haben doch nichts dagegen, oder?"

"Mit Nichten, mein Lieber. Legen Sie sich in Bett drei, Mister Weasley, ich schaue mal nach einen Trank gegen Kopfschmerzen."

Ron nickte nur leicht, doch er bereute es sogleich, da sein Kopf noch heftiger schmerzte.

"Die Frau sollte verboten werden, wenn sie solche Duftschwanden in ihrem Raum zulässt."

"Leg dich hin, es wird schon wieder, Ron. Ich sag Professor Lupin nachher Bescheid, wo du bist. Ruh dich aus, okay?"

"Jap, bis nachher dann, Harry. Mein Kopf...", winselte Ron noch und schlurfte dann zum Bett.

Harry machte sich dann wieder auf zum nächsten Unterricht, denn die Stunde war schon fast beendet.

Währenddessen hatte Draco in Verwandlung einen handfesten Streit mit Cho.

"Malfoy, was hat dieses Foto zu bedeuten?! Und warum schmeißt du dich so an Harry ran, hm?!", fauchte Cho ihn kaum hörbar an.

Draco drehte sich fasziniert zu Cho um und grinste fies.

"Also, das Foto tja, ist doch eindeutig nich? Ich habe es zwar nicht in Auftrag gegeben, aber es entspricht der Wahrheit. Und ich hätte eigentlich gedacht, dass du daraus folgern könntest, dass Harry und ich zusammen sind."

Wenn Blicke töten könnten, dann wäre Draco spätestens in diesem Moment reglos zusammengebrochen, aber Pech gehabt Cho.

Dray lebte und grinste fies vor sich hin.

"Du willst also mit ihm zusammen sein, ja? Wunschträume, würde ich sagen, denn Harry gehört mir. ICH bin seine Freundin und kein dahergelaufener Slytherinschnösel wie du."

"Ach, ist das so? Tut mir leid dich zu enttäuschen, aber du solltest besser aufhören dir was einzureden.", stellte Dray sachlich fest und wandte sich dann wieder von ihr ab.
 

"Du glaubst nicht wirklich, dass ich das auf mir sitzen lasse, oder Malfoy? Harry wird dich niemals lieben, das schwöre ich dir.", drohte sie ihm und bekam prompt eine Antwort.

"Uh, ich fürchte mich, Chang. Siehst du, wie meine Knie zittern?"

"Du wirst schon sehen, Malfoy. Reiß deine Klappe lieber nicht ganz so weit auf."

Draco ignorierte diese Drohung einfach und konzentrierte sich stattdessen lieber auf den Unterricht.

Professor McGonagall hatte ihnen heute nämlich einen extrem komplizierten Verwandlungszauber gezeigt und es wurmte Draco gewaltig, dass er es bisher nicht geschafft hatte, diesen ordnungsgemäß umzusetzen.

Letztendlich klappte es dann aber kurz vor Stundenschluss doch noch und so verließ ein strahlender Blondschopf den Klassenraum.

Wohl bemerkt dicht gefolgt von einem deprimierten Schwarzhaarigen und einer Pansy, die gerade die neusten Erkenntnisse mit Cho austauschte.

Etwas ungewöhnlich, aber was soll's.

Jedenfalls deprimierte Blaise hinter Draco und dessen Strahlemannaura herum, während sich der blonde Slytherin schon voll Vorfreude Richtung Große Halle bewegte.

"Dray, diese gute Laune ist echt schrecklich, weißt du das?", maulte der Schwarzhaarige seinen besten Freund an und folgte ihm wie sein Schatten.

"Such dir eine Freundin, Mann, ist ja schlimm mit dir.", frohlockte Draco, doch das Grinsen gefror ihm im Gesicht, als er einen blonden Schopf erblickte, der seinem eigenen zum Verwechseln ähnlich sah.

Kurz darauf drehte sich diese Person um und fokussierte den Slytherinprinzen.

"Draco, da bist du ja. Ich wollte dich nicht stören, nur ist mir da etwas zu Ohren gekommen, dass mir missfällt. Deshalb wollte ich deine Meinung zu der Sache hören und die Richtigkeit dieses Gerüchts überprüfen."

Draco schien wie erstarrt, doch sein Blick war weder voll Angst, noch voll Wut.

Er ging ein paar Schritte auf seinen Vater zu, welcher direkt vor dem Eingangsportal zur Großen Halle stand, und sah diesen dann gefährlich an.

"Es stimmt, ich bin mit Harry zusammen. Er ist mein Freund und du wirst daran nichts ändern können, Daddy.", fauchte er seinen Vater voll Sarkasmus an und lächelte kalt.

Lucius zog daraufhin erstmal die Augenbraue hoch und musterte seinen vermeintlichen Sohn abschätzig, woraufhin sein Gesicht sich jedoch radikal verfinsterte.

"Das ist nicht dein Ernst, oder? Ha, dass ich nicht lache. Du glaubst also, dass du etwas anderes als Hass für Potter empfindest? Oh du verblendeter kleiner Schwächling. Du bist nicht mein Sohn, du warst es noch nie. Und du wirst nicht länger den Namen deiner Ahnen mit so einem widerwärtigen Lebenswandel beschmutzen, du unwürdiges undankbares Balg.", donnerte er seinem Sohn entgegen, woraufhin dieser nur lachte.

"Du glaubst wirklich, dass ich stolz darauf wäre eine ,Malfoy' zu sein?", spie er förmlich aus und fuhr dann zynisch fort, "Das mag damals so gewesen sein, als ich noch ganz klein war, aber mittlerweile habe ich mich verändert. Und Harry hat mir dabei geholfen endlich zu meinem wahren Ich zu stehen. Du hast Recht, ich war niemals dein Sohn und auf das Erbe dieser Familie lege ich nicht den geringsten Wert. Der Abschaum der Zauberwelt seid in Wirklichkeit ihr. Die Reinblütigen, die sich nur aufgrund ihrer Herkunft für etwas Besseres halten, als sie eigentlich sind. Ich hasse euch."
 

Lucius sah ihn zum ersten Mal in seinem Leben vollkommen überrascht an.

"Du verspottest den Namen Malfoy und alles, was deine Familie dir gegeben hat? Du Bastard von einem Sohn. Ich werde dich enterben, hörst du das? Du wirst sehen wie weit du ohne den Rückhalt und die Kontakte deiner Familie kommst. Verabscheuungswürdige Kreatur von einem Sohn."

Mit diesen endgültigen Worten wollte Lucius einen dramatischen Abgang hinlegen, doch Draco war noch nicht fertig.

"Vater", spie er aus, "Du wirst für das büßen, was du Mutter und mir angetan hast. Ich werde dich nicht zur Ruhe kommen lassen, bevor ich diese Gräueltat gerecht habe. Das schwöre ich bei meiner Liebe zu Harry Potter, deinem Erzfeind."

Lucius drehte sich noch mal um und schnaubte wütend, bevor er von dannen stürmte.

Nachdem sein Vater außer Sicht war, lehnte sich Draco erschöpft an die Portaltür und hatte zu kämpfen um die Tränen zu unterdrücken, die sich ihren Weg nach draußen bahnen wollten.

"Verdammt.", schluchzte er und hielt sich die Hände vors Gesicht.

Blaise, der die ganze Unterhaltung erschrocken mitbekommen hatte, löste nun seine Starre und ging langsam und vorsichtig auf Draco zu.

Er sah ihn mitfühlend an und zog ihn vorsichtig in eine Umarmung.

"Dray, wieso hast du nie etwas gesagt? Du weißt doch, dass ich immer für dich da bin, wenn du mich brauchst."

"Ich konnte einfach nicht, entschuldige. Es ging einfach nicht, sei mir nicht böse deswegen, okay?", murmelte er, während er sich ganz eng an seinen besten Freund schmiegte und sich langsam wieder beruhigte.

Nach etwa fünf Minuten war Draco wieder ganz der alte und so betraten sie die Große Halle, gingen jedoch nicht zum Slytherintisch, sondern gleich an den der Gryffindors zum Heldentrio, dessen eines Mitglied noch immer auf der Krankenstation lag.

Die anderen Gryffindors rückten sogleich etwas beiseite und ließen die beiden in ihren Reihen Platz nehmen.

Harry sah seinem Freund auch gleich an, dass etwas passiert sein musste.

"Was war denn los, Dray?", fragte er vorsichtig und legte seine Hand auf Dracos Arm.
 

"Erzähle ich dir nach dem Essen, Harry. Hier sind zu viele Leute.", meinte der Slytherin nur sachlich und aß still seinen Kartoffelbrei mit Würstchen.

Harry nickte nur und tat es ihm gleich und so war es an ihren Sidekicks für gute Stimmung zu sorgen.

Hermine und Blaise taten dies auch sogleich, indem sie die faszinierende Drohung Chos gegenüber Draco auswerteten.

"Ich fass es nicht... Wieso kommt gerade die auf die dämliche Idee, dass Harry ihr Freund wäre? Das ist ja wohl die Höhe...", fluchte Hermine nur für die Jungs hörbar und plusterte sich auf wie eine Eule.



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Kommentare zu dieser Fanfic (29)
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Von: abgemeldet
2006-03-14T11:32:09+00:00 14.03.2006 12:32
So, da binsch, wie bestellt und dann abgeholt!
Nya, drohender Bitch Slap zwischen Harry und Pansy, Bitch Slap zwischen Draco und Cho, Schlammcatchen zwischen Draco und Lucius, und Ron so zugedröhnt, dass er nicht mehr weiß, wo vorne und hinten richtig rum sind.. meine Herrn, da kann ich ja nur sagen, das Kapitel hat's echt in sich!! Mal sehen was da noch so alles köchelt und brodelt *g*
*OOC-SEV-FAHNE-SCHWENKT*
Cat
Von:  Arikana
2005-12-02T14:45:29+00:00 02.12.2005 15:45
AAHHHH... ENDLICH!!! ein neues Kapitel *freu jubel gröhl rumspring*

also als ersten: Pch pansy *auslach* tja... hat draco anscheinden der lieben kleinen pansy den laufpass gegeben *mfg* tja... muss sie halt damit leben... *Pansy nich mag* kann mir nich so wirklich vorstelln das der mit der zusamm sein soll *sich schüttel und die bilder von den beiden schnell verdrängt* nein nein nein.... draco soll lieber schön bei harry bleibe. punkt aus basta

das harry in tränke mal besser is als draco is zwar was neues aber wieso nich. was mich aber gewundert hat is das snape im unterricht so war wir halrt immer dann jedoch viel zu lieb war wo sie dann alleine waren. also ich fand das schon ein wenig komisch. ich mag snape aber ich finde das er nie ganz lieb sein sollte... für mich ist er eher immer so ein netter fiesling *gg* der is halt auf einer art gemein aber auch irgendwie nett... naja du weißt hoffendlich was ich mein und wenn nich...naja.. egal....

das mir ron... *lach*... was hat der denn bitte zu sich genommen das der so abgegangen ist? au man also kein wunder das der kopfschmerzen hatte *fg* tja... und was sagt uns das? man sollte nicht an trelawneys (wird die so geschrieben?) düften rumschnuppern.... die bräuch sicher dafür een waffenschein denn damit kann die bestimm jeden umhaun *lol*

was war denn mit cho los? also die sollte man mal durchschecken... die ist wohl ein wenig verwirrt das die glaub harry würde ihr gehören *kopf schüttel* also wirklich... die glaub doch nich wirklich das harry noch was mit ihr zu tun haben will oder? und dann droht die auch noch draco...tze... also die hat nerven... also da kann sie sich auf was gefasst machen denn ich glaub harry wird nich so einfach tatenlos zusehn wenn draco was passiern würd, nich?
anscheinend tut die sich mit pansy zusamm... naja dann könn se wenigsten gleich zusammen baden gehn... denn draco und harry zusammen sind bestimmt eine gefährliche mischung *fg*

armer draco.... was sein vater da abzieht also wirklich *lucius tret* der kann doch draco nich einfach so verstoßen... hey selbst er hängt irgendwie an seiner familie (naja teilweise) tze... lucius is echt een dreckskerl *ihn nicht mehr mag* so jetzt hab ichs ihm aber gegeben *fg*
der kann sehn wo der bleib.
draco wird schon irgendwie über dir runden schaffen und wenn nich er hat ja immernoch harry an seiner seite *gg* zusamm werden die das schon schaffen was

so sag mir gescheit sobald das nächste kapitel da is denn ich will so schnell wie möglich weiterlesen
also...... bitte bitte bitte bitte schnell weiterschreiben ja? also los hopp zu feder und papier bzw tastertur und computer *gg*

naja bye denn mal
*winke* ari
Von: abgemeldet
2005-11-04T12:10:22+00:00 04.11.2005 13:10
Ouuups.. irgendwie scheint es da einen organisationstechnischen unfall gegeben zu haben, habe nämlich entdeckt dass ich hier nohc nicht verewigt bin, EIN SKANDAL!!!
War jedenfalls keine Absicht!!
Ich bleibe auch weiterhin bei meiner Einstellung du wirst von Kapitel zu kapitel besser!! Mittlerweile sind ja sogar schon die störenden Zeitsprünge verschwunden die uns immer so verwirrt hatten!! Ich bin stolz auf dich!
Cat
Von:  Kerstin-S
2005-10-31T22:21:54+00:00 31.10.2005 23:21
n'abend ;)

das kapi is einfach super!!!!! wirklich genial.. bin schon total gespannt wies weiter geht!!!
mach ganzzzzzzzzzzzzz schnell, ja?! bitttttttttttttte +g+

lg kerry
Von: abgemeldet
2005-10-28T21:56:03+00:00 28.10.2005 23:56
Muhihi^^ Ein Kommi^^ Von mir^^ Ja^^ Vor Weihnachten XD *hüpfz**tanz+ Toll, oder? XD

Finds ja etwas übertrieben dass Snape ihnen gleich 200 Punkte abzieht O_o weiß ja nich ob er das wirklich gemacht hätte... Irgendwie find ich Dumbledore etwas OOC von dem her was er sagt^^ also nich den Inhalt sondern wie er es formuliert... das hat so was soph'sches XD
Meine Güte... die Jungs sind Tatsache kindisch, ein weiterer Aufenthalt im Kindergarten würde ihnen bestimmt gut tun *voll und ganz hinter hermine steh*
Na ja... mehr fällt mir grad nich ein^^ aber du hast dein Kommie XD Drucks dir aus und rahms dir ein XD
Von: abgemeldet
2005-10-15T19:51:35+00:00 15.10.2005 21:51
*hach* Sev taucht auf, Sev taucht auf *hüpfz* *tanz* *rofl*
Nun ja ^^ ich liiiieeebe multiple Choice *grins*
die spielchen solltest du öfter einbringen *lach*
Nun gut...ich bin unkreativ XD es war toll *grins*
Von:  Arikana
2005-10-15T16:18:48+00:00 15.10.2005 18:18
hiho
jaja auch kerle wissen oft nich was sie anziehn solln und ich find auch gut so das sie sich ma darüber gedanken machen und nich rumlaufen als würden sie auf der mülltonne komm daher ein lob an harry das er modebewusster wird *gg*
die weckaktion von ihm war zwar auch ziehmlich gemein aber wenn man so ein schwerwiegendes problem hat wie er kann man das verstehn *mfg*

snape schein auch nich wirklich sehr begeistern von den beiden zu sein das der harry gleich 200 punkte abziehn will nur weil der was mit draco hat...tze... also wirklich snape sollte sich ma zurücknehm na wenigstens hat der sein fett vom dumbledore abbekomm *fg* hach ja also ich kann dumbledore verstehn wenn man die chace hat snape zu ärgern würd ichs auch machen *fg*

draco kann aber auch nich die finger von harry lassen was. jaja aber wie kann mans ihm verdenken bei harry würden wahrscheinlich viele schach werden *g* würd mich bei denen wirklich wenn die was vom unterricht mitbekommen würden so wie die beiden sich gegenseitig ablenken XD

aber irgendwie muss ich hermine recht geben bei den kindergarten den die um sich hat würd ich auch anfang zu zweifeln *gg* jaja wie sagt man so schön männer werden nie erwachsen *fg* da passt der titel zum kapitel wirklich gut

irgendwie is jetzt ein neues trio da bzw ein trio + ein dou *gg* tja alle haben wen nur der arme blais is noch solo aber glaub nich das der lange solo bleib muss nur seinen charm einsetzten und dann bekommt der sicherlich auch jemand oda?

naja jedenfalls hoff ich das du ganz schnell weiterschreibst damit ich weiterlesen kann also... hopp hopp ganz schnell weiterschreiben *gg*
ach ürbiegens erste *gg*
*winke* ari

ps: ich schreib schon wieder viel zu viel
Von: abgemeldet
2005-10-01T18:52:20+00:00 01.10.2005 20:52
O.o was hat pansy denn bitte für probleme? meine güte....muhihihi ma sehen was sie sich für harry einfallen lässt ^^ sperrt ihn in einen kerker mit snape und das wahre paar kommt so endlich zusammen *lach* nyo ^^ haddu toll gemacht ^^
Von: abgemeldet
2005-10-01T10:54:15+00:00 01.10.2005 12:54
Argh^^ jetzt kommie ich endlich XD Hach... Harry und Draco inner Wanne *sabbaz* Boah... Pansy tut mir schon fast Leid O_o Der ihr Rachefeldzug will ich nich erleben O_o
Na ja^^ Muss im allgemeinen mal wieder bemerken dass du einen Hammer Stil hast *_* Begabtes Soph XD
Na ja^^ uind jetzt husch ich ma von dannen XD *flausch*
Von: abgemeldet
2005-09-13T14:46:47+00:00 13.09.2005 16:46
Wow, ich bin mal nicht die erste, WOOHOO!!!!
Ist toll, ne??
Und was die da für schlüpfrige Spielchen veranstalten natürlich auch!
Ich dachte schon Pansy kriegt einen Schlaganfall right on the spot!
Statdessen plant sie eine Racheaktion, mei, mei, das wird unwitzig!!!
Cat


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