Liebe auf merkwürdigen Umwegen von Soriniath (Wie Romeo und Julia im Sommernachtstraum (Kapi 21 ist da^^)) ================================================================================ Kapitel 19: Pink Invasion ------------------------- Der Gryffindor war mehrere Sekunden lang vollkommen perplex. "Malfoy, du bist klebriger als ein alter Kaugummi, weißt du das? Runter von mir, ich hab auf diesen ganzen Mist hier keinen Bock mehr!", fauchte der Gryffindor den Slytherin an und rutschte krampfhaft hin und her um den Besetzer abzuschütteln, doch dieser dachte gar nicht daran so schnell das Feld zu räumen. "Sorry, aber das ist einer der Wünsche, die ich dir momentan nicht erfüllen kann, Süßer." Harry starrte ihn daraufhin nur angenervt an und grummelte vor sich hin. "Du glaubst echt, dass ich was von dir will, was? Weißt du was? Du tust mir leid, Malfoy." Angesprochener zog überrascht die Augenbraue hoch und grinste Harry herablassend an. "Ach warum denn? Ich wüsste nicht wieso, immerhin sitze ich hier vollkommen nackt auf dem Schoß des großen Harry Potter. Übrigens glaube ich, dass dein Körper nicht ganz deiner Meinung ist... Oder was ist das da an meinem Oberschenkel?" Harrys Augen verengten sich zu Schlitzen, er schubste den breit grinsenden Blondschopf von seinen Beinen runter. "Du hast keine Ahnung, wie verabscheuungswürdig du bist, Malfoy!", fauchte er den Geschubsten an und sprang katzengleich aus der Wanne. In einem ausreichenden Sicherheitsabstand zu dieser, drehte er sich noch mal zu Draco um und funkelte ihn herausfordernd an. Die nassen Kleidungsstücke klebten wohl bemerkt extrem an seinem Körper und deuteten mehr an, als sie verhüllten. Harry hatte sich im Laufe der Jahre wirklich gut gemacht, was Draco tief beeindruckt feststellte und beinahe hätte es ihm die Sprache verschlagen. "Mag sein, aber hast du eigentlich eine Ahnung, wie unglaublich sexy du gerade aussiehst, Potter?", hauchte er nun und räkelte sich lasziv in der Wanne herum. "Du hast doch eine Vollmeise, Mann. Kauf dir mal ein bisschen Verstand. Und verschone mich in Zukunft mit deinem Balzgehabe, es nervt.", war die kühle Antwort darauf und Harry wollte gerade gehen, als Draco ihn noch mal zurück rief und dann breit grinsend mit der Brille rumwedelte. "Du hast da etwas vergessen, Darling." Harry seufzte auf und ging auf die blonde Sirene in der Badewanne zu, während er mit seinen Augen die des Slytherins fixierte. Draco wich natürlich zurück und lehnte sich lässig an die Wand auf der anderen Seite des Beckens, wobei er demonstrativ die Arme vor der Brust verschränkte und den Gryffindor angrinste. "Du mieses Frettchen, gib sie mir." "Nö, ich denk ja gar nicht dran. Hol sie dir doch." Harry funkelte ihn nur wütend an und stieg spontan todesmutig zurück in die Wanne, schritt elegant auf Draco zu, baute sich drohend vor selbigem auf und griff nach seiner Brille. Draco versteckte sie einfach hinter seinem Rücken und so musste Harry notgedrungen seinen Arm um ihn legen um die Brille zu erreichen. Draco nutze diese Umarmung natürlich gnadenlos aus und drückte Harry an sich um ihn wieder leidenschaftlich zu küssen. Der Gryffindor riss entsetzt die Augen auf. ,Wie oft soll ich dir noch sagen, dass ich das nicht will, bevor du es endlich verstehst, Draco?', resignierte er in Gedanken und seufzte in den Kuss hinein. Doch Harry belog sich damit selbst, denn seine krampfhaften Versuche, die aufkeimenden Gefühle für Draco zu unterdrücken endeten letztlich sowieso nur in Verwirrung. Aber der Gryffindor hatte jene verletzenden Worte vom Vorabend noch nicht vergessen und so zwang er sich dazu, dem Slytherin wenigstens etwas sauer zu sein, weil dieser ihn einfach benutzte um seine Begierden zu erfüllen und dies ohne an die Gefühle Harrys zu denken. Als Draco den Seufzer vernahm, dachte er schon, er hätte gewonnen, doch da hatte er die Rechnung ohne Harrys Stolz gemacht, denn dieser musste sich zwar eingestehen, dass ihm Dracos Aktion alles andere als missfiel, aber er wäre nicht Harry "Unbesiegbar" Potter gewesen, wenn er den Slytherin einfach hätte gewähren lassen. Wenn er sich Draco schon hingab, dann nicht ohne Widerstand, was dann also bedeutete, dass der Slytherin einen spontanen Tauchgang antrat. Harry hatte sich nämlich ganz langsam während des Kusses hingekniet und so musste Draco notgedrungen das gleiche tun. Er ahnte natürlich nichts von dem, was gleich passieren würde und er bekam auch Harrys Anflug eines Grinsens nicht mit. Der Gryffindor und der Slytherin saßen sich nun gegenüber im Wasser und waren immer noch in einem leidenschaftlichen Kuss verbunden, doch dann drückte Harry sein Gegenüber mit einem kurzen Ruck nach hinten unter Wasser und ließ Draco zappeln, wie ein Zitteraal. Das Unterdümpeln kam für ihn viel zu unvorhersehbar, als dass er sich hätte wehren können, also versuchte er nun angesichts seines immer knapper werdenden Atems krampfhaft an den erlösenden Sauerstoff zu kommen. Harry schien ja Spaß dabei zu haben ihn hier zu ersäufen, aber unserem Eisprinzen machte das ganz und gar keine Freude. Ich mein, okay, irgendwann muss jeder mal sterben, aber der Blondschopf hatte auf jeden Fall nicht den heutigen Tag dazu auserkoren sein letzter zu sein. Und jetzt wurde ihm die Luft langsam wirklich verdammt knapp, aber Mister Potter schien es a) nicht zu bemerken b) nicht zu interessieren oder c) zu genießen Ja, er genoss es, denn dieses süffisante Grinsen auf seinen wundervollen Samtlippen sprach Bände. "Du Aas, lass mich los...", fauchte Draco unter Wasser und verabschiedete sich von seinem letzten Rest Sauerstoff. Und, oh Wunder, dieser Versuch Harry loszuwerden war natürlich vergebens, denn über Wasser kam nur ein "Blub blub blub..." an. Harry grinste noch breiter und holte noch mal tief Luft, bevor er sich nach vorn beugte, Draco unter Wasser küsste und ihm so den lebensnotwendigen Sauerstoff gab. Draco klammerte sich an ihn, wie ein Ertrinkender an einen Rettungsring, was unter Umständen auch daran liegen konnte, dass er bis vor kurzem noch einer war. Doch irgendwie konnte man zwischen Harry und einem Rettungsring relativ wenige Gemeinsamkeiten ausmachen. Nach einigen Sekunden kamen die beiden Jungs dann auch wieder über die Wasseroberfläche, da ihnen erneut der Atem ausgegangen war. Sie atmeten so tief durch, als gäbe es kein morgen und sanken dann noch immer unregelmäßig und sehr flach atmend zusammen. Der Gryffindor meinte nach einer Phase des kollektiven Anschweigens nur lächelnd: "Das war jetzt mal ein wirklich atemberaubender Kuss, was Darling?" "Ich...", japste Draco, "bring dich um, Potter..." Harrys Lächeln wurde nun zu einem breiten Grinsen. "Ach, tust du das, ja? Wann und wo? Ich will schon mal meinen Grabstein anfertigen lassen." Draco fasste sich an den Kopf und entgegnete darauf nichts, sondern lehnte sich zurück und legte den Kopf in den Nacken um das warme Wasser zu genießen. Harry hingegen hatte keinen Bock mit nassen Klamotten in der Wanne zu sitzen, also stand er kurzerhand auf und stieg heraus. Draco bedachte das nur mit einem Schulterzucken und überschlug die Beine demonstrativ, während er die Arme auch verschränkte und einen Schmollmund zog. Harry hatte sich inzwischen seiner nassen Kleidung entledigt und stieg nun wieder zurück in das warme Wasser. Als er seinen Blick kurz über die schmollende Kreatur am anderen Ende des Beckens schweifen ließ, huschte ihm ein schwaches Lächeln über die Lippen. "Dray, der einzige, der hier berechtigt ist zu schmollen, bin ich. Also untersteh dich.", drohte Harry mit erhobenem Zeigefinger und einem Ansatzgrinsen im Gesicht. Der blonde Slytherin wischte sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht und sah den Gryffindor giftig an. "Du hast mich eben zwar fast ersäuft, aber vergessen wir das mal einfach. Und warum solltest du bitte auf mich sauer sein dürfen, Potter?", fauchte er sein Gegenüber an, dessen Gesichtsausdruck nun leichte Anflüge von Trauer zeigte. "Du hast es echt vergessen? Hallo? Malfoy, du Arsch hast mich gestern zur Sau gemacht für etwas, woran ich nicht im Geringsten schuld bin. Du hast gesagt, du hasst mich. Und nicht mal 24 Stunden später steckst du mir schon wieder deine gespaltene Zunge in den Hals. Ich mein, geht's noch? Du bildest dir wohl ein, dass du mit mir machen könntest, was du willst, aber darauf habe ich keinen Bock! Es steht mir bis hier, Mann!", giftete der Gryffindor zurück und wurde vor Wut rot. Draco blieben die Worte im Hals stecken, denn jetzt erst verstand er, was er mit jenen unbedachten Worten eigentlich angerichtet hatte. "Na? Da fällt dir wohl nichts mehr ein, was?", zeterte Harry weiter und plötzlich spürte er, wie sich zwei starke Arme um ihn legten. Draco hatte nicht lange gezögert und war innerhalb einiger Augenblicke an Harrys Ende der Wanne angekommen, drückte den Gryffindor an sich und legte seine Stirn an dessen Hals. Ein paar Sekunden später hatte er die passenden Worte gefunden und fing an leise, aber deutlich zu sprechen: "Hör zu, Harry, ich hätte nicht gedacht, dass du dir diese Worte so zu Herzen nimmst. Ich war in Rage, denn diese Erinnerung lässt mich noch immer alles andere als diesen Hass auf meinen Erzeuger vergessen. Ich wollte dir nicht absichtlich wehtun. Mir ist klar, dass ich es dennoch getan habe, aber bitte, vergib mir. Ich... Gott, ich verhalte mich so unnormal dir gegenüber. Siehst du, wie sehr du mich beeinflusst? Ich bin nicht mal mehr fähig meine kühle Fassade aufrecht zu erhalten." "In der Tat, aber du brauchst dir nicht einzubilden, dass ich das so leicht vergessen kann. Gib mir Zeit, okay?", erwiderte Harry daraufhin und Draco nickte. "So viel du benötigst..." Harry quittierte diese Aussage mit einem langsamen Nicken und streckte sich dann um an die Shampooflasche zu kommen. "Sag doch was, ich hätte sie dir doch gegeben, Harry.", maulte Draco nun und der Schwarzhaarige lächelte nur. "Ich hab doch selbst Arme, Dray." "Höm, ja und? Du bist ja so gemein...", konterte der Slytherin in Babysprache und verschränkte schmollend die Arme vor der Brust. "Hey, Moment... Ich bin nur fast Slytherin, ja? So gemein kann ich also nicht sein. Zumindest nicht so gemein wie eine gewisse Person, die ich zwar nicht namentlich erwähnen werde, doch sie sitzt zufällig gerade nicht sonderlich weit von mir entfernt.", verteidigte sich Mister Harry "Wuschelkopf" Potter und shampoonierte sich selbigen ausgiebig. "Ach, du hast Ambitionen ins coolste Haus der Schule zu kommen und nutzt sie nicht? Du bist ja so doof.", zickte Draco und tauchte kurz unter um sich die Haare nass zu machen. "Slytherin ist aber auch nur im wörtlichen Sinne cool, mein kleiner Eisprinz. Ich als temperamentvolles Heißblut gehöre eindeutig zu den Löwen." "Du willst also ein heißblütiger Löwe sein... Behaupten kann das jeder, mein Lieber.", spöttelte Draco nun grinsend und streckte die Hand nach der Shampooflasche aus. "Gib mal bitte her." Harry dachte jedoch nicht im Traum daran, sondern versteckte sie hinter dem Rücken. "Wie komm ich denn dazu? Und was krieg ich dafür? Ein simples Bitte reicht mir nicht." Draco sah ihn nur mit erhobener Augenbraue an und meinte daraufhin: "Darling, ein "Bitte" aus meinem Mund ist eine wahre Seltenheit, du kannst froh sein, dass du es überhaupt mal gehört hast." "Ich freu mich morgen drüber, versprochen, aber was krieg ich, wenn ich sie dir gebe? Na? Na? Na? Sag schon. Ausschweigen bringt nichts.", neckte Harry den Blonden und wirkte im Moment wie ein kleiner Junge von 5 Jahren. "Okay, lass mich überlegen. Was hältst du davon, wenn ich dir einen Schnellalterungszauber zuteil werden lasse? Dann benimmst du dich endlich wieder deinem Alter angemessen." "Möp, falsche Antwort. Aber gut, ausnahmsweise lasse ich das durchgehen. Dreh dich mal um, Dray.", forderte der mittlerweile wieder geistig reifere Gryffindor. ,Warum lasse ich mir nur so von dir auf der Nase herumtanzen, Harry?', grübelte der Aufgeforderte und rückte etwas näher an Harry und drehte ihm den Rücken zu. "Und jetzt?" "Halt still und lass mich nur machen.", tat Blacky geheimnisvoll und gab etwas Shampoo auf seine Handfläche. Jenes Shampoo knetete er sogleich in Dracos schulterlange Haare und massierte dabei sanft seine Kopfhaut. Der Blondschopf schnurrte derweil wie ein Kätzchen und lehnte sich genießerisch an den Oberkörper des Schwarzhaarigen, welchen die plötzliche Nähe spontan zum Erröten brachte. Dennoch blieb seine Atmung genauso ruhig wie zuvor und so massierte er noch eine Weile weiter. Inzwischen war Draco vor lauter Entspannung jedoch eingeschlafen und betrachtete Harry jetzt als seinen überdimensionalen Teddybären, an welchen er sich dann auch unbewusst ankuschelte. Nach einer kurzen Schockphase fing sich der vermeintliche Teddy aber wieder und ließ seinen Blick liebevoll über den schlummernden Slytherin schweifen, welcher im Schlaf absolut unschuldig und süßer als sonst sowieso schon wirkte. Zögernd strich er mit den Fingerspitzen über die Wange der schlafenden Schönheit und fuhr die sanft geschwungenen Lippen nach. Dann beugte er sich leicht vor und berührte die Lippen des Slytherins nur hauchzart mit seinen eigenen. Draco kriegte das überhaupt nicht mit und kuschelte sich nur noch fester an Harry, der sich nun auch etwas entspannte und seine Arme ebenso um den Blondschopf schlang. Wenige Minuten später entschwanden ihm seine Sinne und er sank in einen angenehmen Halbschlaf. ________________________________________________________________________ Im Traum: Man konnte erstickte Schreie vernehmen, die durch die dunklen, feuchten Gänge schallten. Und dann war da dieses Lachen. Ein Lachen, das in seiner Grausamkeit und Kälte schier unübertrefflich schien. Es jagte einem Schauer über den Rücken und legte sich wie eine eisige Klaue um das Herz. Doch auf jenes Lachen konnte und wollte sich der Schwarzhaarige nicht konzentrieren. Er hatte einfach keine Zeit sich um so unwichtige Dinge zu kümmern, denn es gab wichtigere Dinge zu tun. Er musste sie befreien, sie retten, sonst müssten sie sterben... Der Schwarzhaarige hechtete wie von der Tarantel gestochen durch die endlos scheinenden Gänge und endlich sah er ein Licht am Ende der Dunkelheit. Die Schreie wurden lauter und mit ihnen auch dieses grausame Gelächter. Er wusste, wem diese Stimme gehörte und wem er somit gleich gegenüber treten würde. Sein Atem ging nur noch sehr flach, aber das zählte jetzt nicht, denn er war in diesem Moment unwichtig. Einige Sekunden dauerte es noch, bis er in dem großen bogenförmigen Portal stand, welches in die spärlich beleuchtete Kuppel führte. Sein Blick suchte hektisch die ganze Kuppel nach Anzeichen seiner Eltern und seines Paten ab und dann sah er sie. Sie lagen scheinbar schlafend am Boden, doch ihre Wunden zeugten von jenen Grausamkeiten, die man ihnen angetan hatte. Und irgendwann schien es, hatte man Mitleid mit ihnen gehabt und sie von ihren Qualen erlöst. Der Körper des Schwarzhaarigen begann vor Wut auf sich selbst, vorrangig jedoch auf jene Mörder der drei, zu zittern. Dann drang ein leises Wimmern an sein Ohr. Er versuchte es zu lokalisieren und kurz darauf heftete sich sein Blick auf das Szenario im Zentrum der Kuppel. "Dray...", entkam es seiner Kehle und er zog augenblicklich den Zauberstab. Dann schritt er langsam auf die beiden Personen zu und spürte einen stechenden Schmerz in seiner Narbe, als sich ein Paar rot glühende Augen auf ihn richtete. Auf den grotesken Gesichtszügen seines Gegenübers ließ sich ein abartiges Grinsen ausmachen und diese Person meinte nur mit einer rasiermesserscharfen Stimme zum Schwarzhaarigen: "Ah, ich hoffte, dass du dem Tode der Menschen beiwohnen würdest, die dir wichtig sind, oder besser waren..." Dann war da wieder dieses vor Grausamkeit strotzende Grinsen und eine ruckartige Bewegung, die die dritte lebendige Person in der Kuppel erstarren ließ. Ein schmales Rinnsal roten Blutes bahnte sich seinen Weg aus dem Mundwinkel jener Person über den alabasterfarbenen Körper hinab. Dann wandte sie ihren Blick überrascht hinab zu ihrer linken Brust und sah den Dolch, der das weiße Fleisch durchbohrt hatte und es nun mit Blut tränkte. Der Schwarzhaarige, der bisher nur schockiert mit angesehen hatte, was der Schwarzmagier der dritten Person antat, stürmte nun auf den schwankenden Blonden zu und stütze ihn. Jener richtete seinen angstvollen Blick auf den Schwarzhaarigen und einige Tränen lösten sich aus den silbernen Tiefen seiner Augen. "Harry...", hauchte er noch und tat dann seinen letzten Atemzug. Der Schwarzhaarige starrte fassungslos auf den leblosen Körper in seinen Armen. Das konnte nicht sein. Das durfte nicht sein. Er hatte versagt und sie alle waren gestorben. Hinter sich ertönte erneut das grausame Gelächter des Schwarzmagiers, doch Harry war dies im Moment egal. Er schluchzte nur immer lauter werdend den Namen seines Geliebten... Traum: Ende ___________________________________________________________________________ "Dray! Nein, nicht... Dray...", schluchzte der Gryffindor im Schlaf und erweckte den Slytherin in seinen Armen damit. Jener sah erschrocken auf den zitternden Körper vor sich und versuchte Harry aufzuwecken. "Hey, Harry, komm schon, wach auf, das ist nur ein Albtraum... Ich bin hier... Harry..." Plötzlich schlug der Gryffindor schwer atmend und erschrocken die Augen auf und sein Blick huschte sekundenlang rastlos durchs Bad, bis er Draco vor sich fand und ihn kurz darauf so fest an sich drückte, dass diesem das Atmen unmöglich wurde. "Oh Gott, ich dachte schon du wärst wirklich...", schluchzte der Gryffindor und strich liebevoll über den Rücken des anderen. Jener erwiderte atemlos, aber grinsend: "Wenn du mich nicht gleich atmen lässt, dann bin ich auch wirklich tot." "Ah, sorry, es ist nur..." Harry lockerte die Umarmung augenblicklich und sah betreten auf die Wasseroberfläche. Draco legte ihm beruhigen die Hand auf den Arm und suchte dann seinen Blick. "Hey, kein Problem, aber sag mal, was hast du denn geträumt, dass du solche Angst um mich hattest?" Harry senkte seinen Blick wieder und überlegte, ob er Draco wirklich von seinen Träumen erzählen sollte. Schließlich überwand er sich jedoch und holte noch mal tief Luft. "Voldemort... Sein und mein Geist sind durch den Fluch von damals miteinander verbunden und er schickt mir manchmal Erinnerungen und Albträume. Gerade eben hat er es wieder getan..." Der Slytherin rang mit seiner Neugier, doch dann fragte er leise: "Und was geschah in dem Traum? Aber du musst es mir nicht erzählen, wenn du nicht willst..." Harry schossen jene Bilder augenblicklich wieder durch den Kopf, doch er wollte sie Draco beschreiben so gut er es vermochte. "Er hat meine Eltern und Sirius gefoltert und getötet, bevor ich ihnen helfen konnte. Ich bin die ganze Zeit durch dunkle Gänge gerannt und hab euch gesucht, aber sie fand ich nur noch tot vor... Dich hingegen...", er holte nochmals tief Luft und fuhr dann fort, "Dich hat er vor meinen Augen mit einem Dolch erstochen... Es war so schrecklich..." Der Schwarzhaarige begann nun erneut zu schluchzen und ließ sich in die Arme des Blonden sinken. "Schhh, ganz ruhig, es war nur ein Traum, Harry.", versuchte Draco das zitternde Nervenbündel in seinen Armen zu beruhigen, doch währenddessen waren seine Gedanken bei einem ganz anderen Sachverhalt, denn aus diesem Traum schlussfolgerte er, dass er Harry alles andere als gleichgültig sein musste, wenn dieser so eine Angst um ihn hatte. Harry schniefte noch mal vor sich hin und grinste den Slytherin dann schief an. "Du hast nichts gehört oder gesehen, klar?" "Mein Name ist Hase und ich weiß von nichts... Auch wenn ich dich lieber damit aufziehen würde.", erwiderte sein Gegenüber lächelnd und piekste den Gryffindor in die Seite. Gerade als Harry sich dafür per Dümpelversuch rächen wollte ging die Badtür auf und eine mysteriöse Rosa-Rüschen-und-Puschel-Pansy stand mit quietschpinkfarbener Badekappe und barbiepinkfarbenen Handtüchern und Badelatschen im Bad. Draco erlitt einen spontanen Lachflash und Harry hatte zu tun, dass ihm seine Gesichtszüge nicht entgleisten. Angesichts einer so schockierenden Szene befand sich Pansys Kinnlade wohl gerade auf einer Reise zum Mittelpunkt der Erde und sie japste erstmal hektisch nach Luft um nicht zu hyperventilieren. Dies wiederum kam nun dem Anblick eines rosa Karpfen auf dem Trockenen gleich und brachte die Jungs dazu halb zu ertrinken. "D-Dra-Co? Was... tust du da mit diesem... Typen?", stotterte Pinky und starrte fassungslos auf die beiden Jungen, die sich ihrer faszinierenden Position jetzt erst gewahr wurden. "Öhm, sieht man das nicht? Ich bade mit diesem... Typen, wie du so schön sagtest. Was dagegen?", gab der Blondschopf grinsend zurück und zog Harry absichtlich noch etwas näher an sich. Selbigem wurde nun etwas heißer, was wohl an der extremen Körpernähe zu einem gewissen Slytherin lag, doch er war irgendwie außerstande sich von jenem zu entfernen. Pansy starrte derweil einfach nur abwechselnd von Harry zu Draco und zurück und deutete dann mit zittriger Hand zwischen ihnen hin und her. "D-Du, er, du, er... ihr... habt ihr? Was habt ihr? Hast du mit ihm...? Du hast doch nicht... D-Draco?" "Erstmal solltest du lernen dich ordentlich zu artikulieren und dann solltest du mal deiner Fantasie freien Lauf lassen und dir ausmalen, was wir alles schon gemacht haben. Zwei nackte Jungs in einer Wanne, na? Klingelt's?", spottete der Blonde daraufhin und Harry starrte ihn nun entsetzt an, woraufhin der Slytherin dessen Kopf näher zog und ihm ins Ohr flüsterte, dass er nichts dagegen sagen sollte. Für Pansy sah es natürlich so aus, als würde Draco sich an Harrys Ohr gütlich tun und so bekam sie spontan einen leichten Herzkasper. "Wie kannst du nur? Er ist ein Junge, ein Gryffindor, POTTER, verdammt, er ist dein Erzfeind!", giftete Pansy nun tränenerstickt und bebte. "Mädel, beherrsch dich, sonst stürzt Hogwarts noch wegen eines Pseudoerdbebens ein..." "Halt's Maul, POTTER! Draco, wir sind verlobt!" "Nicht, dass ich wüsste, verehrte Pansy. Ich kann nichts für deine Wunschträume, aber ich weiß ganz sicher, dass ich dich nicht mal heiraten würde, wenn wir beiden die letzten Menschen auf der Erde wären. Da werd ich lieber schwul.", konterte der Eisprinz nun kühler als sonst und war Pansy Todesblicke zu. Diese konnte es noch immer nicht fassen, dass man ihr soeben ihren Angebeteten vor der Nase weggeschnappt hatte, weshalb sie nun auch in Tränen ausbrach. "Du bist so ein Mistkerl, Draco, so gemein..." Dann drehte sie sich um und rannte von dannen. "War das nicht etwas unklug? Ich möchte wetten, dass es innerhalb der nächsten drei Stunden fast die ganze Schule weiß...", meinte Harry nun sachlich und löste sich etwas von Draco. "Ja und? Soll es doch die ganze Schule wissen.", meinte Angesprochener nur kühl. Harry sah ihn erstmal vollkommen entgeistert an und fasste dem Slytherin dann an die Stirn. "Dir geht es schon gut ja? Fieber hast du zumindest nicht... Aber das kann doch nicht dein Ernst sein..." "Glaub mir, ich meinte noch nie etwas ernster. Selbstverständlich kann ich dich zu nichts zwingen, aber wenn es nach mir geht, dann hab ich genug von diesem Versteckspiel." Wenn es überhaupt noch ging, dann war Harry jetzt noch sprachloser. "Was denn? Ich weiß selbst, dass ich damit so gut wie alle meiner einstigen Überzeugungen über Bord werfe. Zum Teufel damit. Das einzige, was ich im Moment will, bist du." Um jene absoluten Worte noch zu unterstreichen, beugte sich der Slytherin vor und küsste Harry sanft. "Du verarscht mich. Das ist alles nur ein großer Witz, nicht? Ein verdammt surrealer Witz, wenn du mich fragst. Aufwachen Harry, komm zurück in die Realität.", sprach selbiger verwirrt grinsend und kniff sich selbst in die Wange. Doch nichts passierte... Der Blondschopf saß dem Schwarzhaarigen noch immer gegenüber und ein triumphierendes Grinsen zierte seine wohlgeformten Lippen. "Glaub es ruhig, denn es ist die Wahrheit." "Hallo? Du willst so gut wie alles verleugnen, für was du bis dato standest? Das kann einfach nicht wahr sein. Draco, ehrlich, langsam ist's gut." "Harry, ich habe schon lange mit dem Gedanken gespielt meine beknackte Fassade abzulegen und endlich der zu sein, der ich wirklich bin. Ich muss zugeben, dass mir deine Nähe dabei enorm geholfen hat. Immerhin hast du mich auch akzeptiert, als ich dir von meiner Vergangenheit erzählte. Ich möchte niemandem mehr etwas vormachen müssen, nur weil mich mein Vater so erzogen hat. Zur Hölle mit ihm und meinem Namen." "Sorry, aber das kommt etwas plötzlich. So kennt man dich gar nicht, Dray..." "Dann lern mich doch besser kennen.", hauchte er nun fast unhörbar in Harrys Ohr und küsste dann hauchzart dessen Hals, sodass sich auf dem Körper des Gryffindors eine wohlige Gänsehaut ausbildete. "Wenn du mir die Chance dazu gibst, komme ich gerne wieder auf dieses Angebot zurück, aber irgendwie bin ich momentan nicht mehr dazu in der Lage irgendwas zu tun." Draco lächelte nur und nickte daraufhin. "Du hast Recht, der Tag war anstrengend. Wir sollten besser schlafen gehen..." Mit diesen Worten stand er auf und stieg vorsichtig, aber dennoch elegant aus der Wanne. Nachdem er, nackt wie Gott ihn schuf, zu seinem Handtuch getapst war und sich selbiges um die Hüften geschlungen hatte, drehte er sich zu Harry um und grinste. "Gefällt dir, was du siehst?" "Ich hab leider nicht viel erkannt, aber es war kein schlechter Anfang, zugegeben." "Das freut mich, aber möchtest du da drin übernachten?", fragte der Blondschopf schnippisch und wedelte mit Harrys Handtuch rum. "Klar, ist so gemütlich hier drin, weißt? Nee, mal ehrlich, ich wollte meinen Luxuskörper eigentlich gerade raus bewegen. Wärst du denn auch so freundlich und würdest mir mein Handtuch geben?" "Eigentlich siehst du ohne dieses unwürdige Stück Stoff viel besser aus. Aber gut, wenn du drauf bestehst, dann sollst du es haben." Kurz darauf machte das Handtuch einen kleinen Rundflug durchs Bad und landete in den Armen des Gryffindors, der es sich gekonnt um die Hüften drapierte und dann ebenfalls die Wanne verließ. "Hey, du hier? Wie kommt's?", scherzte er nun und bewegte sich katzenhaft auf seine Sachen zu, während Draco ihm nachsah und ihn mit einem festen Blick fixierte. "Was eine Rückansicht... Sag mal hast du die Ferien über irgendwie Sport gemacht, Harry?" "Nope, das ist alles von der Hausarbeit bei meiner geliebten Verwandtschaft.", stellte Harry, lächelnd und zugleich verärgert über den Gedanken an die Dursleys, fest. "Sind sie echt so schrecklich?", fragte Draco nun reumütig und umarmte Harry von hinten. "Schrecklicher, aber mach dir nicht draus, man kann sich seine Verwandten schließlich nicht aussuchen. Aber es ist nicht mehr lange hin und dann bin ich sie los. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie befreiend das sein wird." Und ob er das konnte. Wie lange sehnte er sich den Tag herbei, an dem er auf eigenen Beinen stehen würde und endlich sein verhasstes Elternhaus verlassen könnte. Doch noch musste er sich in Geduld üben und hatte nur die Hoffnung auf bessere Zeiten ohne seinen Vater im Herzen. Zeiten, die er hoffentlich mit Harry zusammen durchleben würde, denn der Gryffindor war seit Beginn seiner Schulzeit zu einem festen und bedeutenden Bestandteil seines Lebens avanciert. Anfangs verbunden in Feindschaft und Hass, empfand er inzwischen etwas anderes für den Goldjungen und deshalb hoffte er darauf, dass dieser jene Gefühle erwidern würde oder sie zumindest tolerierte. Er ahnte dabei aber nicht, dass der Schwarzhaarige Strubbelkopf ihm schon seit einer ganzen Weile verfallen war. Der Slytherin wurde bald aus seinen Gedanken gerissen, denn jener Strubbelkopf hatte soeben beschlossen sich liebevoll von ihm zu verabschieden. Aus diesem Grunde küsste er den Blondschopf einfach und flüsterte dann: "Schlaf gut, Dray..." Draco sah ihn daraufhin mit einem Blick an, der dem eines Schafs gar nicht so unähnlich war. "Du willst echt schon schlafen? Es ist doch erst 21 Uhr." "Ja, aber man kann mir bald im Laufen die Schuhe besohlen, wenn ich nicht gleich ins Bett komme." Daraufhin seufzte der Slytherin resignierend und ließ die Schultern hängen. "Okay, dann halt nicht... Hmpf." "Och, wie süß, ein schmollendes Dray. Nicht traurig sein, Onkel Harry spielt morgen wieder mit dir...", schmunzelte Harry und erntete damit einen anfangs bösen, später jedoch eindeutig zweideutigen Blick. "Versprochen? Ich möchte es bitte schriftlich, mein Lieber." "Was? Ach Gott, was hab ich gesagt? Aaaah, so meinte ich das doch gar nicht, menno." Tja, leider befand sich der arme Harry jetzt in einer verzwickten Zwickmühle und wand sich wie ein Aal um aus dieser Situation wieder raus zukommen, aber nichts da, Draco wäre kein Malfoy gewesen, wenn er in diesem Fall Kompromisse eingegangen wäre. "Sorry, aber gesagt ist gesagt. Du entkommst mir sowieso nicht, also gib dich besser gleich geschlagen, harhar." "Nein, die ultimative Fieslingslache, hast die bei Voldemort gelernt oder was?", gab Harry schmunzelnd zurück und piekste Draco auf die Brust. Dieser ließ sich das natürlich nicht gefallen und piekste zurück. "Achte auf die Intonation, die hätte der wunderbare, beängstigende Lord Voldetot niemals drauf." Harry zuckte mit den Schultern, gab dem Blondschopf einen flüchtigen Kuss, schnappte sich seine Sachen und hüpfte dann zur Tür. "Deine Respektlosigkeit beeindruckt mich ehrlich, aber ich muss nun enteilen. Mein Bett ruft nach mir und ich brauch meinen Schönheitsschlaf um mit dir mithalten zu können.", flötete er noch mit einem letzten Blick zurück und marschierte dann schnurstracks zum Gryffindorturm. ,Ob er etwas Angst vor mir hat? War ich denn so stürmisch? Hm, naja, geh ich halt auch schlafen.' Vollkommen in einer gedanklichen Analyse der abendlichen Ereignisse vertieft bemerkte Draco nicht die beiden Beine die mitten in den Gang ragten und zu einer Stolperfalle wurden. Er verhakte sich zwar darin und schien im ersten Moment auch zu fallen, doch dann schaffte er es gerade noch so den Fall zu verhindern und kam elegant und katzenhaft zum Stehen. Daraufhin drehte er sich um und wollte die Ursache dieses Freiflugs ausfindig machen, welche sich als Pansy herausstellte. Eine hübsch in die Ecke drapierte Pansy mit einem hübsch platzierten falschen Dolch, der wohl ihr Herz durchbohrt haben sollte. Sollte, denn mittlerweile hing der Griff locker an ihrem ehemals pinkfarbenen Bademantel, der nun mit gigantischen "Blutflecken" verziert war. Der Slytherin schüttelte nur den Kopf. "Parkinson, kannst du deine Stelzen nicht woanders hinlegen, wenn du schon die lebende Leiche mimen musst? Ich hätte mir das Genick brechen können, du Hirnakrobatin. Denk das nächste Mal daran, wenn du wieder solche Aktionen planst, sonst kommt noch jemand dabei zu Schaden." Pansy sah ihn nur verletzt an. "Wieso hilfst du mir nicht? Ich bin deine Verlobte, du musst mir beistehen. Was wäre, wenn ich jetzt wirklich tot wäre?" "Das wäre mir ehrlich gesagt egal. Du bedeutest mir nichts, deshalb verstehe ich auch nicht, wie du auf die dumme Idee kommst, dass ich dich jemals heiraten wollen würde. Und jetzt solltest du besser da verschwinden, bevor Filch dich sieht." Mit diesen Worten war er um eine Ecke gebogen und ließ die Halbleiche zurück. ,Potter, du wirst dafür büßen, dass du ihn mir weggenommen hast...', beschloss sie in Gedanken und begab sich dann auch in die Kerker. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)