Liebe auf merkwürdigen Umwegen von Soriniath (Wie Romeo und Julia im Sommernachtstraum (Kapi 21 ist da^^)) ================================================================================ Kapitel 11: Kommen wir vom rechten Weg ab? ------------------------------------------ ,Würde es mir vielleicht besser gehen, wenn ich mich mal mit ihm schlagen würde?' Harry dachte ernsthaft daran eine Schlägerei mit Draco anzuzetteln. Doch dann betraten vier Personen den Schlafsaal. Es waren Dean Thomas, Seamus Finnigan, Neville Longbottom und Ronald Weasley. Sie hatten für Harry's Geschmack viel zu gute Laune, aber er ignorierte sie einfach. Der schwarzhaarige Junge saß da und betrachtete gedankenverloren den azurblauen Himmel. Dann merkte er, wie plötzlich sein Bett wackelte und sah sich überrascht um. Innerhalb sehr kurzer Zeit hatte er die Ursache dieses Mini-Erdbebens ausgemacht. Es handelte sich um Dean und Seamus, die sich vor wenigen Augenblicken auf sein bett geworfen hatten und sich mittlerweile häuslich dort niederließen. Harry warf ihnen einen äußerst verwirrten Blick zu und setzte gerade zu einer Frage an, die er angesichts eines Rons, der momentan nur in Boxershorts vor seinem Schrank stand und sich gerade anstelle der Schuluniform Freizeitkleidung anzog, sehr schnell verdrängte. Harry hatte noch nie wirklich drauf geachtet, aber Ron hatte etwas an sich, dass ihn unwiderstehlich machte. Und Harry musste sich ebenso eingestehen, dass dieser Ron in Boxershorts extrem sexy wirkte. Der Junge mit dem rabenschwarzen Haar und den grünen Augen verstand ganz genau, warum Hermine sich schon seit geraumer Zeit zu Ron hingezogen fühlte. "Hallo?! Erde an Harry! Was starrst du Ron so an?! Noch nie in den Spiegel geguckt oder was? Hey!" Seamus holte Harry mit seinen Worten in die Realität zurück. "Was?", fragte Harry kopflos. "Ich habe dich gerade gefragt, was du zu dem Spiel morgen gegen die Slytherins zu sagen hast.", grummelte Seamus. Harry lächelte beschämt. "Oh, naja, wir werden es bestimmt schaffen." "Ah ja...", kommentierte Dean. Harry's Blick haftete immer noch an Ron, welcher nun mittlerweile seine Jeans zu machte. Nach einem Kampf Mann versus Reißverschluss war Ron der Sieg über die widerspenstige Hose gelungen. Und nun schwang er locker sein Shirt über die Schulter und kam auf Harry zu. Der Blick den er Seamus und Dean zu warf, stellte unmissverständlich klar, dass er mit Harry unter sechs Augen reden wollte. Harry war einerseits froh, dass er nun keine sinnfreien Gespräche über das morgige Quidditchmatch führen musste. Doch wie sollte er sich Ron gegenüber verhalten? Möglicherweise hatte Ron Harry's Blicke bemerkt und wollte ihn darauf ansprechen... Harry geriet wieder einmal in Panik. Seamus und Dean verließen Harry's Bett und Ron setzte sich direkt neben Harry auf die Bettkante. "Harry, was hast du?" Ron musterte seinen Freund besorgt. "Nichts...", entgegnete Harry und erntete damit einen vorwurfsvollen Blick. "Das glaube ich dir nicht." "Ich habe nichts!" Harry wusste selbst nicht genau, warum er so laut wurde. "Glaubst du allen Ernstes, dass ich dich in den fünf Jahren nicht gut genug kennen gelernt hätte um zu verstehen, was in dir vorgeht?" Ron war sichtlich enttäuscht, weil sein bester Freund ihm so wenig Vertrauen entgegen brachte. "Harry, bitte sag mir, was du hast. Ich finde es echt blöd nicht zu wissen, was mit dir los ist." Harry sah Ron nachdenklich an. "Okay, ich sag's dir. Aber nicht hier. Lass uns ins Bad gehen, okay?", flüsterte Harry. "Na, ihr Turteltauben? Was flüstert ihr so?" "Geht dich nichts an, Dean. Das ist'ne Sache unter Männern. Nix für kleine Jungs, weißt du?", zwinkerte Ron. "Oh, verstehe." Dean grinste zurück. Ron zog sein shirt über und folgte Harry bis ins Bad. Sie vergewisserten sich, dass niemand außer ihnen im Raum war und gingen dann in eine Toilettenkabine. Harry versuchte krampfhaft einen Anfang zu finden, denn Ron sah ihn erwartungsvoll an. Der Junge mit den grünen Augen überlegte hin und her, doch ihm fiel einfach nichts ein. Da Ron dies bemerkte, ergriff er die Initiative. "Also, du scheinst ja nicht zu wissen, wie du anfangen sollst. Dann äußere ich halt meine Vermutungen und du sagst einfach was dazu. Gut, auf geht's. Ist es erst seit der Zaubertränkestunde so?" Harry nickte und fragte weiter. "Ist es wegen Malfoy?" Harry nickte erneut und ließ seinen rothaarigen Freund fortfahren. "Hat er dir sonst noch was getan?" Harry zögerte etwas, doch dann nickte er wieder. "Und was?", wollte Ron wissen. "Er... er hat... er hat... ich kann es einfach nicht sagen." "Hat er..." *schluck* "... dich geküsst?" Harry schüttelte den Kopf. "Nein, noch nicht... aber... er hat ganz leicht über meinen Bauch gestreichelt. Es war so..." *schüttel* "...merkwürdig." "Und du hast ihn nicht weggestoßen?!", fragte Ron entgeistert. "Ich war vollkommen perplex, aber es war durchaus nicht eklig.", konterte Harry. Ron sah ihn komisch an. "Bist du in ihn...?" "Nein, vielleicht auch ja, ich bin mir momentan überhaupt nicht sicher, was mit mir los ist." In Harry's Worten schwangen eindeutig Verzweiflung und Ratlosigkeit mit. "Meinst du damit, dass du schwul bist?", fragte Ron beunruhigt. "Möglich, aber ich weiß es einfach nicht und leider gibt es auch nicht gerade unzählige Mittel und Wege um herauszufinden, ob ich es bin.", bedauerte Harry. "Doch die gibt es. Wenn wir beide uns hier einmal und nie wieder küssen würden, dann wüssten wir wie wir ticken." Harry war über die Aussage seines besten Freundes erschrocken, doch er stimmte ihm zu. "Wir werden nie wieder ein Wort darüber verlieren, okay?", äußerte Harry. Ron nickte und ergänzte: "Dann lass es uns tun." Harry und Ron näherten sich einander, sodass ihre Lippen nur noch wenige Zentimeter voneinander entfernt waren. Harry fragte seinen Freund ein letztes Mal: "Willst du das hier wirklich tun? Du musst nicht, Ron. Ich weiß, dass du mir nur helfen willst..." Doch Ron hatte seine Arme schon um Harry's Taille gelegt und legte seine leicht geöffneten Lippen auf Harry's. Harry war kurz überrascht, doch erwiderte den Kuss dann auf eine äußerst schöne Weise. Er fuhr mit seiner Zunge sanft über Ron's unglaublich weiche Lippen und bahnte sich dann den Weg zu Ron's Zunge. Dieser war wirklich überwältigt von der Zärtlichkeit des grünäugigen Jungen. Er hatte mit Ekel daran gedacht jemals einen Jungen zu küssen, doch bei Harry war es zumindest nicht unschön. Ron ließ seine Zunge mit der von Harry spielen. Beide genossen diese enge Verbundenheit und langsam, ganz langsam schob Ron seine hand unter Harry's Hemd. Seine Finger fuhren sanft die Linien von Harry's Rücken nach und Harry tat es ihm gleich, denn auch er bewegte seine Hand ganz leicht über Ron's Rücken und drückte ihn noch fester an sich. Der rothaarige Junge verstand die Welt nicht mehr. ,Gerade eben habe ich allein den Gedanken einen Jungen zu küssen, eklig gefunden. Und jetzt finde ich solch einen Kuss wunderschön und das, obwohl es mein bester Freund ist, mit dem ich hier küsse.' Auch Harry dachte im gleichen Augenblick nach. ,Vielleicht bin ich doch schwul? So schlimm, wie ich es mir vorgestellt habe, ist es eigentlich gar nicht. Aber ich sollte Ron nicht damit anstecken, sonst lyncht mich Hermine nachher noch...' Also brach Harry den Kuss ab und drückte Ron von sich weg. "Danke Ron, ich glaube, dass ich wirklich schwul bin. Aber es war wirklich toll mit dir. Du küsst umwerfend gut. Ich wette, dass Hermine gar nicht genug kriegen wird." Ron sah Harry verwirrt an. "Was meinst du damit?" "Hast du es denn immer noch nicht gemerkt, Ron? Sie ist in dich verliebt.", grinste Harry. Ron schüttelte energisch den Kopf. "Ehrlich? Hat sie dir das gesagt?" "Ja, sogar mehrfach. Ich kann ihr ja schon mal ein paar Tipps für den Umgang mit dir geben, was?", scherzte Harry. "Haha, sehr witzig, wirklich Harry." Ron grinste genau so breit wie Harry. Zwischen ihnen hatte sich trotz dieses Kusses nichts verändert. Das war auch gut so, denn Harry wusste jetzt, dass er mit seinem besten Freund über alles reden konnte. "Ähm, was Hermine betrifft. Ich glaube, sie hatte schon so eine Ahnung. Willst du es ihr auch sagen?", fragte Ron. "Ja, am besten gleich, wenn wir zurück im Gemeinschaftsraum sind. Aber Ron, ich bitte dich darum, dass ihr beide, du und Hermi vorläufig Schweigen wahrt. Wenn es außer euch beiden und Remus noch jemand erfahren soll, dann sage ich es selbst. Geht das klar?" "Jap, ich werde schweigen wie ein Grab.", schwor Ron seinem dunkelhaarigen Freund. "Gut, ich danke dir für dein Verständnis und deine Hilfe. Freunde auf ewig?", fragte Harry. "Freunde auf ewig.", bestätigte Ron. "Dann lass uns jetzt gehen. Was die Sache von eben angeht. Hermine wird von mir nichts darüber erfahren, kein Sterbenswörtchen. Es bleibt mein Geheimnis, das ich mit ins Grab nehme.", sagte Harry feierlich. "Ich schwöre dasselbe. Niemand wird jemals davon erfahren." Beide nickten sich zu und verließen das Bad. Als sie im Gryffindor-Gemeinschaftsraum angelangt waren, trennten sich ihre Wege, wobei Ron in den Schlafsaal hoch ging und Harry schnurstracks auf Hermine zusteuerte und sich neben ihrem Sessel hinhockte. Sie bemerkte ihn und wollte gerade fragen, was er hätte, doch Harry unterbrach sie und flüsterte ihr zu, dass sie ihm folgen sollte. Das tat sie dann auch, zwar unwissend, aber doch mit einer leisen Ahnung im Hinterkopf. Harry führte sie aus dem Gemeinschaftsraum in einen Geheimgang ganz in der Nähe. Nachdem sie beide darin verschwunden waren, hockte sich Harry hin und Hermine tat das gleiche. Sie sah in seinem Gesicht, dass er ihr etwas Wichtiges mitteilen wollte. Und nun tat er es sogleich. "Hermine, ich bin nach langen Überlegungen zu dem Schluss gekommen, dass mein Herz nicht für eine Frau schlägt. Ich bin schwul..." Hermine klappte die Kinnlade runter. "Du bist wirklich schwul? Dann hatte ich ja Recht mit meinem Gedanken. Wie genial, ich bin zwar überrascht, aber ich freue mich für dich." Hermine grinste. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)