Hab Vertauen von Nickl ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Hi Leute! Irgendwie werden in letzter zeit so wenig Fanfics von KKJ hochgeladen. Deswegen habe ich mich mal kurz rangesetzt und eine kurze Story geschrieben. Sie ist schon etwas traurig, aber richtige Handlung gibt es hier nicht. Ich habe eher Marons Gefühle beschrieben, mir aber trotzdem noch etwas dazu ausgedacht. Aber lest doch erstmal selbst und urteilt dann. Hab Vertrauen "Tropf." Eine Träne prallte auf der glatten Wasseroberfläche eines Stadtbrunnens auf. Der Vollmond und auch das Spiegelbild der weinenden Person, die sich im Brunnenwasser spiegelten, verschwammen dabei. "Tropf." Noch eine Träne rann über die zarte Wange eines traurigen Mädchens und landete kurzerhand im klaren Wasser. Ihr glänzendes braunes Haar wehte im kühlen Nachtwind. Ihr weißes kurzes Kleid war etwas zerrissen. Sie war zu schnell durch die Gebüsche geflüchtet und hatte dabei nicht auf Dornenranken oder Äste geachtet. Aber wovor? Wovor hatte sie so panische Angst gehabt? Sie konnte es sich nicht erklären. Niemand war hinter ihr her gewesen. Es war vielleicht nur die Nacht, die ihr Angst bereitete. Diese Angst trieb sie hierher. Diese Angst die sie schon immer hatte, wenn sie alleine im Dunkeln war. Weil es ihr immer das Gefühl gab einsam und furchtbar allein zu sein. Es gab niemanden, der sich um sie kümmerte oder sorgte. Dieses Gefühl fühlte sich an, als würde ihr Herz in tausend Stücke zerreißt werden. Es tat so schrecklich weh. Immer hatte sie sich vorgemacht stark zu sein. Sie wollte nicht mehr weinen, das hatte sie sich vorgenommen. Aber es war schwer. Es war sehr schwer seine wahren Gefühle zu verstecken und sie zu überspielen. Lange würde sie das nicht mehr aushalten, das war ihr klar. Viele würden sich sogar vielleicht an ihrer Stelle das Leben nehmen, doch sie dachte noch nicht einmal daran. Sie war froh, dass sie lebte. Aber das sich ihre Eltern nicht bei ihr meldeten, tat ihr schrecklich weh. Doch dann musste ihre beste Freundin auch noch bei einem schrecklichen Unfall ums Leben kommen. Unfall? Nein, es war Mord. Und sie musste hilflos mit ansehen, wie sich der Dämon erbarmungslos durch den Körper ihrer Freundin bohrte, und sie kraftlos zu Boden fiel. Der Schmerz saß noch viel tiefer als der zuvorige. Und was war mit ihrer großen ersten Liebe? Sie hatte sie ebenfalls verlassen. Jedoch nicht ganz so tragisch, wie ihre Freundin. Er war weggezogen. Den Grund hatte er ihr bis zum heutigen Tag nicht erzählt. Anfangs hatte sie sich noch Hoffnung auf seine Rückkehr gemacht. Diese Hoffnung verflog aber wieder. Genau wie ihre Eltern sich nicht bei ihr meldeten, schrieb auch er keinen Brief. Von einem Anruf wagte sie noch nicht mal zu träumen. Die Frage warum das alles passieren musste, hatte sie längst eingestellt zu fragen. Sie musste sich wohl oder übel damit abfinden. Aber war sie denn nicht die Wiedergeburt der mutigen Jeanne d'Arc? Wurde sie nicht mehr von Gott beschützt? Das alles konnte sie anfangs nicht fassen, doch nie hatte sie ihren Glauben an Gott verloren. Manchmal stand sie kurz davor, doch sah sie immer wieder die schönen Zeiten mit ihren Freunden, ihr spannendes Leben als Dämonenfängerin. Sie konnte nicht. Egal wie verzweifelt, wie wütend oder traurig sie war. Sie konnte nicht vergessen, was Gott alles für sie getan hatte. Er hatte sie beschützt. Genau wie Sindbad sie immer beschützt hatte, in den sie immer nur einen Feind gesehen hatte. Sie schaute auf das Wasser, das sich wieder beruhigt hatte. Ihr Gesicht war vom vielen weinen angeschwollen und rot. Ihre Haare zerzaust, von ihren Händen, die sie hatte die ganze Zeit durchgleiten lassen. "Chiaki." Hallte der Name plötzlich in ihren Gedanken. Wollte sie ihn nicht eigentlich veressen? Doch wieso schaffte sie es nicht ihn endlich zu verdrängen? Es konnte doch nicht so schwer sein. "Warum musstest du gehen?" weitere Tränen ließen das Wasser wieder in Bewegung setzten. Erst jetzt merkte sie, dass im verzerrten Spiegelbild noch ein anderes Bild neben ihrem zu erkennen war. Die Person war ganz in Weiss gehüllt. Mehr konnte sie nicht erkennen. Doch zum Umdrehen war sie zu schwach. Genauso schwach, wie zum Sprechen. Sie starrte einfach weiter vor sich hin, ignorierte die Tatsache, das jemand hinter ihr stand. ,Es ist nur Einbildung.' dachte sie sich. Jetzt war es Mitternacht. Das verrieten ihr die zwölf Glockenschläge der Kirche, die jetzt ertönten. Niemand würde sich jetzt hier noch aufhalten. Eigentlich müsste sie jetzt Angst bekommen, doch die Person, zu der sie den Rücken gedreht hatte, strahlte Vertrauen und Wärme aus. Das hatte sie schon lange nicht mehr gespürt. "Maron. Wein nicht." Sagte die Person leise und unglaublich sanft. Ihre Augen weiteten sich als sie das hörte. ,Das ist nur Einbildung. Alles ist nur Einbildung.' Schoss es ihr wieder durch den Kopf. Sie dachte sie hörte Chiakis Stimme. Aber das konnte nicht sein. Er hatte sie verlassen. Sich nie bei ihr gemeldet. Sie hatte ihn schon längst aufgegeben, wie vieles andere auch. Schritte näherten sich ihr. Sie hatte jetzt Angst sich umzudrehen. Es war nicht die Angst die sie kannte. Sie war irgendwie anders, jedoch war es immer noch Angst. "Chi...Chiaki?" stotterte sie, und griff sich dabei vor Anspannung an ihre zerrissenen Rockzipfel. Langes Schweigen breitete sich durch die ohnehin schon stille Nacht aus. "Ja." Ein Schock durchfuhr Maron. Es konnte nicht sein. Das war nur ein Traum, ein Traum der sie aus ihrem tiefen Loch befreien wollte. Sie fasste all ihren Mut zusammen und drehte sich um. Dieser Augenblick kam ihr vor wie Zeitlupe, doch als sich ihr Blick mit dem von dem Jungen trafen, schien die Zeit still zu stehen. Ihr Herz klopfte, wie schon lange nicht mehr. Fragen über Fragen häuften sich in ihrem Kopf. Doch bei einem war sie sich sicher. Es war Chiaki. Ihre erste Liebe, die sie vergessen wollte. "Ch...Chi..." Sie brachte seinen Namen nicht über ihre Lippen. "Maron. Es tut mir so leid." Mit ernstem Blick ging er auf das erschütterte Mädchen zu und drückte sie zuerst sanft, dann fester an sich. Völlig verwirrt lag sie nun in seinen starken Armen. "Ich wollte dir nicht wehtun." Seine Stimme klang so wundervoll. Aber war es nur ein Traum oder war es tatsächlich die Wirklichkeit? Stimmte es, dass sie in Chiakis Armen lag, denen sie so vertraute? Wenn ja, wieso verspürte sie keine Wut? Wieso war sie nicht wütend, dass er sie verlassen hatte, und jetzt einfach wieder auftauchte? Weil es ihr so unendlich gut tat umarmt zu werden. Viel, sehr viel Zeit verstrich, ohne das sie mit jemandem auch nur geredet hatte. Nie wurde sie getröstet, wenn sie einfach nicht mehr weiterwusste. Aber jetzt fühlte sie sich erleichtert. Sie wusste, dass es kein Traum sein konnte. Sie wusste, das die Wärme, die Chiaki ausstrahlte keine Einbildung sein konnte. Er war da. Bei ihr, und hielt sie ganz fest. Es war, als ob ein schwieriger Stein ihr vom Herzen fiel. Jedoch weinte sie. Ein leiser Schluchzer nach dem anderen entwich ihr. Doch Chiaki lies sie nicht los. Er hatte tiefes Verständnis, und auch ihm tropfte nun eine Träne auf das Mädchen, dass er immer geliebt hatte. Tränen waren bei ihm eine Seltenheit, doch diesmal konnte er nicht anders. Denn er hatte sich zu lange danach gesehnt. "Verzeih mir Maron." Flüsterte der blauhaarige Junge ihr ins Ohr. "Verzeih mir bitte." Seine Stimme klang fest jedoch konnte Maron sie kaum hören, so leise sprach er. Das schluchzende Mädchen hatte aufgehört Tränen zu vergießen, und lehnte sich jetzt an die ihr gegenüberstehende Person. Sie wusste jetzt, dass Gott sie nicht im Stich gelassen hatte, und ihr etwas geschenkt hatte. Das musste sie erst verarbeiten. Ihre Freude war mit so viel Trauer vermischt, dass sie nicht wusste, was überhaupt los war. "Ja." Brachte sie nach einigen erfolglosen Anläufen raus. "Ich verzeihe dir." Sie hätte ganze Bänder sprechen können, über das was sie fühlte und durchgemacht hatte. Aber sie konnte nicht. Ihr Mund war wie zugebunden. Es bedarf keiner weiteren Worte, das wusste sie, und lies es dabei. Ich weiß ja das sie nicht so toll ist. Ich habe sie auch um mitten in der Nacht geschrieben. Dabei habe ich dann das zweite japanische Ending von KKJ gehört. Ich glaube das hat auch seinen Teil dazu beigetragen. Ich finde schade, dass es hier in Deutschland nicht gezeigt wird, denn ich find es echt schön. Naja, kann man nichts machen. Kommentare sind wie immer sehr erwünscht!!! Ciao! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)