Severus-Die Liebe seines Lebens von Gezeitenmond (spielt teils in seiner Schulzeit,teils zu Harrys Zeit) ================================================================================ Kapitel 1: PROLOG ----------------- Rückblende: Seit Robyn McLaren auf Hogwarts war, war sie allein. Dies hatte sich auch nach 3 Jahren nicht geändert. Doch am Anfang des 3. Jahres, im Hogwarts-Express fand ein folgenschweres Zusammentreffen statt. Robyn hatte sich gerade in ein leeres Abteil gesetzt, als auch schon die Tür erneut aufging und ein Junge aus den höheren Jahrgängen hinein gedrängt wurde. Er hatte fettiges Haar, das ihm bis zu den Schultern reichte, und er war ein Slytherin. Ihm gegenüber zwei Gryffindors, und auch noch jene Berühmtheiten der Schule, deren Freund wohl die meisten gern wären. Sirius Black und James Potter. Der Slytherin wurde in die Ecke gedrängt, doch verschreckt blieb sie, die in dieser Ecke saß ruhig sitzen und schaute nur angsterfüllt den beiden anderen entgegen. Und sie traf genau Sirius' Blick. Sie gefiel ihm sofort, ihr langes blondes Haar schimmerte leicht rötlich, ihre Augen waren wie lebende Saphire. Was Sirius sah, gefiel ihm sehr. Das Mädchen war feingliedrig, ihr Haar fiel seidig über die schmalen Schultern, und ihr unschuldiger verwirrter Blick, der dem eines Rehs nahe kam, brannten sich tief in seine Netzhaut ein. Er tippte seinen Kumpanen an, bedeutete ihm die Fledermaus in Frieden zu lassen, dieses mal. James verstand zunächst nicht was das sollte. Doch erfolgte seinem besten Freund zu ihrem Abteil, indem auch Remus und Peter saßen. Remus sah kurz von seinem Buch auf das er las, er bemerkte sofort James verdrossene Mine als der sich auf die Bank ihm gegenüber fallen ließ. Sirius schien gerade in anderen Sphären zu schweben, als der sich neben James fallen ließ. "Was ist los mit dir James? Ist Schniefelus untergetaucht?" "Fünfzig von Hundert Punkten, Remus...", grummelte James und verschränkte trotzig die Arme. "Was sollten wir machen James, wir konnten ihn wohl schlecht vor der Kleinen in Grund und Boden stampfen. Sie ist in Evans Haus...", antwortete Sirius seinem Freund, der sich in dem Moment an den Kopf fasste. "Die ist eine Ravenclaw? Mist, darauf hatte ich nicht geachtet..." "Sirius anscheinend schon.", meinte Remus, "Lass mich raten...sie gefällt dir, oder? Sonst wär es dir reichlich egal gewesen in welchem Haus sie steckt..." Sirius wurde rot wie eine Kirsche. Peter, der ihm gegenüber saß kicherte leise. "Ich denke Jungs, das wird ein tolles Schuljahr" meinte er Kapitel 2: Seine Schlimmste Erinnerung -------------------------------------- Es war der Schlimmste Tag seines Lebens gewesen. Diese Demütigung durch die Rumtreiber...vor versammelter Mannschaft hatten sie ihn bloßgestellt. Erschöpft ließ er sich gegen eine Wand sinken und atmete tief durch. Verflucht sei dieser Tag, dachte er. Zu allem Überfluss hatte sich auch dieses Schlammblut Evans vor ihn gestellt. Aber zum Donnerwetter noch mal, er brauchte keine Hilfe von einem wertlosen Schlammblut wie der. Plötzlich wurde ihm eine zarte, weiße hand entgegen gestreckt. Snape blickte auf in saphirfarbene Augen, die ihm scheu, unsicher und doch warm entgegenblickten. Rückblende: Seit Robyn McLaren auf Hogwarts war, war sie allein. Dies hatte sich auch nach 3 Jahren nicht geändert. Doch am Anfang des 3. Jahres, im Hogwarts-Express fand ein folgenschweres Zusammentreffen statt. Robyn hatte sich gerade in ein leeres Abteil gesetzt, als auch schon die Tür erneut aufging und ein Junge aus den höheren Jahrgängen hinein gedrängt wurde. Er hatte fettiges Haar, das ihm bis zu den Schultern reichte, und er war ein Slytherin. Ihm gegenüber zwei Gryffindors, und auch noch jene Berühmtheiten der Schule, deren Freund wohl die meisten gern wären. Sirius Black und James Potter. Der Slytherin wurde in die Ecke gedrängt, doch verschreckt blieb sie, die in dieser Ecke saß ruhig sitzen und schaute nur angsterfüllt den beiden anderen entgegen. Und sie traf genau Sirius' Blick. Sie gefiel ihm sofort, ihr langes blondes Haar schimmerte leicht rötlich, ihre Augen waren wie lebende Saphire. Was Sirius sah, gefiel ihm sehr. Das Mädchen war feingliedrig, ihr Haar fiel seidig über die schmalen Schultern, und ihr unschuldiger verwirrter Blick, der dem eines Rehs nahe kam, brannten sich tief in seine Netzhaut ein. Er tippte seinen Kumpanen an, bedeutete ihm die Fledermaus in Frieden zu lassen, dieses mal. James verstand zunächst nicht was das sollte. Doch erfolgte seinem besten Freund zu ihrem Abteil, indem auch Remus und Peter saßen. Remus sah kurz von seinem Buch auf das er las, er bemerkte sofort James verdrossene Mine als der sich auf die Bank ihm gegenüber fallen ließ. Sirius schien gerade in anderen Sphären zu schweben, als der sich neben James fallen ließ. "Was ist los mit dir James? Ist Schniefelus untergetaucht?" "Fünfzig von Hundert Punkten, Remus...", grummelte James und verschränkte trotzig die Arme. "Was sollten wir machen James, wir konnten ihn wohl schlecht vor der Kleinen in Grund und Boden stampfen. Sie ist in Evans Haus...", antwortete Sirius seinem Freund, der sich in dem Moment an den Kopf fasste. "Die ist eine Ravenclaw? Mist, darauf hatte ich nicht geachtet..." "Sirius anscheinend schon.", meinte Remus, "Lass mich raten...sie gefällt dir, oder? Sonst wär es dir reichlich egal gewesen in welchem Haus sie steckt..." Sirius wurde rot wie eine Kirsche. Peter, der ihm gegenüber saß kicherte leise. "Ich denke Jungs, das wird ein tolles Schuljahr" meinte er Severus atmete hektisch, als die beiden verschwanden ließ er sich eine kurze Pause. Das Mädchen was eindeutig der Grund für seine Schonzeit gewesen war, blickte ihn leicht verstört an. Er warf ihr einen Blick zu, der sie aufs heftigste erschreckte. Sie war eine Reinblüterin, er hatte mal von ihrer Familie gehört...und Black hatte ein Auge auf sie geworfen...das behaftete sie in seinen Augen mit einem Makel...einem großen Makel. Bald würde sie ihn auch piesacken und schon schlug der Hass in ihm hoch. Er bemerkte genau das sie sich vor Angst weiter in ihre Ecke drängte...Angst vor ihm. Und es sollte ihm Rechte sein, sie sollte ihn fürchten. Langsam verließ er das Abteil, warf ihr einen letzten drohenden Blick zu und verschwand in sein eigenes. Doch Severus sah sich getäuscht, es waren bereits 3 Wochen vergangen, er war schon Opfer mehrerer streiche aus dem Lager von Black und Co geworden, doch hatte er nie Blacks "Flamme" bei ihnen gesehen. Überrascht musste er feststellen, das das Mädchen jedes Mal vor Black die Flucht ergriff wenn er sich nur auf 20 Meter näherte. Es war eines der wenigen Dinge, die Severus dieser Tage mit grimmiger Genugtuung erfüllten. Er fand es irgendwie lustig wie sich Robyn krampfhaft bemühte nicht aufzufallen, nur um dann kurz darauf doch wieder vor Black die Flucht zu ergreifen. Sirius verstand nicht, warum Robyn das tat, er versuchte es immer wieder sie zu umgarnen, und wenn es eine blutrote Rose unter ihrem Pult in Zaubertränke war. Robyn hatte keine Freunde, immerzu war das Mädchen allein.. Oft fragte Severus sich, warum er dieses Mädchen beobachtete...daraufhin gab er sich selbst die Antwort: Um zu sehen wie sich Black zum Trottel macht! Die Wochen vergingen immer Schneller und er arbeitete Tag und auch manche Nacht um seine ZAGs mit der bestmöglichen Note abzuschließen. Und dann kam der Tag mit den Prüfungsergebnissen. Severus hatte alle seine Ziele erreicht...doch dann fand er sich kurze Zeit später in der Hölle wieder...und die hieß James Potter, Sirius Black, Remus Lupin und Peter Pettigrew. Rückblende Ende Severus schlug ihre Hand beiseite, erhob sich und baute sich drohend wie ein Unwetter vor ihr auf. Er sah Panik kurz in ihrem Blick aufflackern, doch sie verschwand wieder, an ihre Stelle trat Schmerz. Nein, er bereute nicht sie verletzt zu haben. Aber wie sehr er sie verletzt hatte, das bemerkte er nicht. Plötzlich blickte Severus auf, und er glaubte schon die Trompeten des jüngsten Gerichts zu hören, denn keine zehn Meter von ihnen entfernt standen die Rumtreiber, Potter und Black rieben sich bereits hämisch die Hände. Dann fiel Sirius Blick auf das Mädchen das bei ihm stand, das zitterte und unsicher zu ihm rüberblickte. Der junge Mann brodelte vor Hass auf Snape, er nahm fälschlicherweise an das diese Schmierige Ratte von Snape ihr irgendetwas getan hatte. "Robyn, komm da weg...bitte!", rief Sirius ihr leise entgegen. Eine welle der Erleichterung überschwemmte ihn, als sich Robyn tatsächlich langsam auf ihn zu bewegte, und in diesem Moment wuchs in Severus ein enormer Hass auf das zierliche Mädchen. Nicht das er sie möchte...aber bisher hatte er besseres von ihr gedacht. Und nun stellte sie sich doch gegen ihn. Enttäuschung, er konnte ihren bitteren Geschmack schon auf der Zunge schmecken. Robyn stand nun schon vor Black und blickte ihm gleichgültig in die Augen. Der streckte schon seine Hand nach ihr aus um sie entgültig aus der Schusslinie zu holen, doch dann passierte alles nur noch in Zeitlupe. Severus glaubte einfach nicht richtig zu sehen, unsäglich langsam hob sich ihre rechte Hand, bewegte sich vor ihrem Körper leicht nach links, hob sich noch mehr. Ein lautes Klatschen in der Stille. Eine Stille zum zerreißen gespannt.. Und ein drohender Satz: "Ihr seid so erbärmlich!" Severus glaubte an eine Sinnestäuschung...hatte dieses verängstigte Ding da eben wirklich Sirius Black geschlagen? Ihm den Handrücken quer durchs Gesicht gezogen? War das alles ein Traum? Ein Alptraum der eine gute Wendung nahm? Oder war es die knallharte Wirklichkeit? Ja es musste wirklich sein, denn Black sah das Mädchen völlig geschockt an, ebenso wie die anderen Jungs. Eigentlich war es zum kaputtlachen wie diese McLaren die Rumtreiber mit einem einzigen bitterbösen Blick gebannt hielt , doch leider näherte sich mit flotten Schritten Angus, der Arithmatiklehrer. Zeit für Potter und Co sich aus dem Staub zu machen. Severus suchte ihren Blick, schien sie förmlich zu durchbohren. Doch von dem eben gezeigten Mut war nichts mehr in ihrem Blick zu erkennen. Resignierend blickte Robyn zu Boden, zu viel, viel zuviel schoss ihr im Kopf herum. Hatte sie falsch gehandelt? Nein, ganz sicher nicht. Das was Sirius und die anderen mit Severus vor hatten war Unrecht. Wer sollte in diesem Moment einschreiten, wenn nicht sie? Keiner. Keiner hätte ihm versucht zu helfen. Weil keiner Severus Snape mochte. Weil alle die Rumtreiber mochten. Weil alle ihre Streiche mochten. Weil sie alle zu feige waren. Langsam drehte sie sich um, ihr war als sei sie in Watte gepackt, sie nahm die Welt um sich herum nur noch als Schatten wahr. Doch sie selbst war ja nichts anderes. Wenn Lily Evans auf der Bildfläche erschien, verblasste Robyn jedes Mal zu einem Schatten. Und genau das war sie für jeden. Jeden außer Sirius Black und Severus Snape. Auch wenn beide sie unterschiedlich wahrnahmen. In dem einen herrschte der Schürzenjägerinstinkt, im anderen eine Mischung aus Verwunderung, Gleichgültigkeit, Verärgerung und Hass. Verwunderung über ihre heutige Tat. Gleichgültigkeit die er normal jedem Menschen gegenüber empfand. Verärgerung über die Tatsache das Black sie ins Auge gefasst hatte. Hass für ihre Einmischung. Es hatte sie nicht zu interessieren was die Rumtreiber und er für Differenzen hatten. Doch leichte Bewunderung schlich sich in seinen Gedanken ein, doch er erstickte sie im Keim. Er wollte nur seine Ruhe. Und warum zum Donnerwetter ließ man ihm sie nicht? Warum ließ Robyn sie ihm nicht? Er hatte keine Ahnung. Kapitel 3: Das Neue Schuljahr ----------------------------- Robyns Ferien waren das erste wirklich Angenehme seid Wochen. Aurelian, Robyns Bruder war nun im Abschlussjahr von Hogwarts, doch er hatte niemals viel Zeit für seine Schwester, da er Tag und Nacht lernte. Er war Vertrauensschüler der Ravenclaws und er hatte neben der Lernerei verflucht viel zu tun. Aber das machte ihm nichts aus, denn er wollte seinen Traum wahr machen. Er wollte ein Auror werden. So ausgelassen wie an diesem Tag war er nur in den Ferien. Ein beliebter Zeitvertreib zwischen den Geschwistern war es, gemeinsam von ihrer Zukunft zu träumen. Während Aurelian ein Auror werden wollte, träumte Robyn davon eine überragende Heilerin zu werden. Ihr Bruder hatte da genauso wenig Zweifel wie ihre Eltern, denn was sich Aurelian schwer erarbeiten musste flog Robyn einfach zu. Sie lernte nicht bewusst, der Unterricht genügte ihr um gute Noten zu bekommen. Doch da sie keine Freunde hatte verbrachte sie so manche freie Stunde in der Bibliothek, die Nase tief in ein Buch über Heilkunde, Zaubertränke oder Kräuterkunde gesteckt. Dies waren eindeutig ihre besten Fächer, doch fast den selben Standart hielt sie auch in den anderen Fächern. Ihr gutes Gedächtnis ermöglichte ihr sogar gute Noten in Geschichte der Zauberei, und irgendwie schlängelte sie sich ohne Mühe durchs Wahrsagen. Heute war ein wunderschöner Tag in den Schottischen Highlands, und die beiden Träumer hatten sich einen Tagesausritt vorgenommen. Nichts war atemberaubender als ein Ritt durch die wilden und schönen Hochlande Schottlands, in dieser Einsamkeit. Robyns Haar flog in der leichten Briese, ihr in der Schule nie zu vernehmendes helles lachen hallte durch die Luft. Wie sehr sie den Duft der Kräuter liebte. Als die Sonne hoch am Himmel stand, legten sie eine Rast ein, schmausten zufrieden im weichen Gras und beobachteten ihre beiden Pferde, die frei grasen konnten. "Woran denkst du Schwesterlein?" "Ich denke das ich nachher ein paar Kräuter für meine kleine Hausapotheke pflücken werde.", antwortete Robyn in Gedanken und besah sich die Blüte einer Heilpflanze. "Und du?" "Hab von meiner glänzenden Zukunft geträumt." "Du Aure?" "Ja?" "Ich werde alles versuchen um die beste Heilerin aller Zeiten zu werden." "Klaro...wer flickt denn sonst die Auroren wieder zusammen , hm?" Robyn musste aus vollem Herzen lachen. Ja, so stellte sie sich wirklich ihre Zukunft vor. Irgendwie rechnete sie fest damit, ihren Bruder als Stammgast zu haben. Beide versanken wieder in Träumerein, balgten sich etwas und schließlich begann Robyn ihre Kräuter zu sammeln. Langsam wurde es Zeit, sie benötigten noch mehrere Stunden um Loch Dunlaire zu erreichen, dort wo McLaren-Manor seinen Sitz hatte. Leise Traurigkeit stieg in Robyn auf, denn dies würde ihr letzter Sommerausritt sein. Morgen mussten sie schon in die Winkelgasse...und dann am darauffolgenden Tag wieder nach Hogwarts. Das letzte gemeinsame Jahr mit Aurelian. Doch was würde sie erwarten? Würde nun auch sie zu den Opfern der Rumtreiber zählen? Und wie würde sie sich Black weiterhin vom Hals halten können? Im Hogwarts-Express verkroch sie sich wie immer in die äußerste Ecke, fiel nicht weiter auf. Hatte sie Tumult auf der Fahrt erwartet seitens der Rumtreiber, sah sie sich enttäuscht. Niemand behelligte sie und so konnte sie in ihrem Wälzer über Magische Heilung ganz in Ruhe schmökern. Sie würde ihre Eltern wieder vermissen. Doch wie immer hatte sie sich nach den ersten 3 Tagen der Einsamkeit wieder mit ihr ausgesöhnt. Wie durch ein Wunder blieb Robyn von Streichen und Racheaktionen der Rumtreiber verschont. Und leider konnte sie sich auch denken wem sie das trotz einer ordentlichen Ohrfeige zu verdanken hatte. Aber es war ihr egal. Severus blieb ebenfalls im Hintergrund, Robyn bekam nicht mit wie er piesackt wurde, dafür hatte Black schon gesorgt. Um jeden Preis wollte er in diesem Jahr vor ihr wie ein Engel erscheinen. Doch Robyn hatte die Gabe oft lautlos wie ein Schatten zu entwischen. Von der sie auch oft genug Gebrauch machte. Severus hatte sich vorgenommen, Robyn keines Blickes mehr zu würdigen. Doch irgendwie scheiterte er oft genug. Wie oft hatte er sich selbst dabei ertappt wie seine Augen unbemerkt von allen auf ihr ruhten? Es waren schon wieder Monate vergangen, da fing sie seinen Blick auf. Düster und unheilschwanger...Und sie begegnete ihm scheu. Severus zerbiss einen Fluch zwischen den Zähnen und verschwand in Richtung seines Lieblingsfaches...Zaubertränke. Hier in den düsteren Kerkern fühlte er sich am wohlsten. Dies entsprach am ehesten seiner Stimmung. Je weiter das Jahr nun voranschritt, desto härtere Schutzmauern zog Severus um sich herum, denn er wollte einfach nur seine Ruhe. Warum verstand das niemand? Warum mussten ihm Potter und Co so sehr auf den Nerv fallen? Seufzend konzentrierte sich Severus wieder auf seinen Entgiftungstrank. Er arbeitete genau nach Anweisung, keiner war so gut im Tränkebraun wie er. Und darauf bildete Severus sich eine Menge ein. Der Trank gelang ihm, er hatte es gewusst und verkorkte das Fläschchen gewissenhaft, gab es am Ende der Stunde ab und verschwand im Getümmel der Schüler. Severus fegte schwungvoll um die Ecke um kurz darauf in saphirne Augen mit aquamarinfarbenen Sprenkeln zu sehen. Severus war von dieser Intensität völlig überrascht, ja, er versank in diesen Augen. Robin die verschreckt seinen Blick erwiderte, war mit dieser Situation völlig überfordert, sie wusste nicht mit ihr umzugehen. Doch als der Harte Zug um Severus' Mund für einen kurzen Moment verschwand war es um das Mädchen geschehen. Fast fühlte sie sich dazu hingerissen ihn zu küssen, sie versank förmlich in seinen fast schwarzen Augen. "Robyn!" Robyn sah sich erschreckt um und entdeckte ihren Bruder. Auch Snape wandte sich zu Aurelian um, sein Blick war eisig wie eh und je. "Aurelian?!" meinte Robin mehr erschreckt denn überrascht. Was hatte Aurelian gesehen? "Gibt es Probleme? Snape? Schwester?" fragte Aurelian, der seiner jüngeren Schwester wie aus dem Gesicht geschnitten war. Er war etwas größer als Snape, und hatte langes glattes Haar, mit dem selben Rotstich wie Robyn. "Nein Bruder...ich habe Severus nur eine Frage wegen dem Knochenerneuerungstrankes gefragt. Danke noch mal Severus" , meinte Robyn und ging in die andere Richtung davon. Aurelians Augenbraue hatte sich kurz gehoben als Robyn Snapes Vornamen benutzte. Schön und gut, sie hatte keine Freunde, aber der musste es nun wirklich nicht sein. Mit einem Knurren drängelte sich Snape an Robyns Bruder vorbei und verzog sich in seinen Gemeinschaftsraum. Was zum Geier war da eben abgelaufen? Was war nur in ihn gefahren? Und sah er das richtig das dieses Mädchen ihn fast geküsst hätte? Nein, er wollte keine Zuneigung, er wollte keine Zuneigung von ihr und auch von sonst niemanden. Er wollte allein sein. Er wollte seine Ruhe haben. Niemals wieder würde er ihr Gelegenheit geben ihm je wieder so nahe zu kommen. Niemals!!!! Kapitel 4: Zeit des Leidens --------------------------- Zuerst ging Robyn ganz ruhig, doch irgendwann fing sie an zu laufen, sie rannte bis ihre Lungen schmerzten. Erst als sie das einsame Ufer des Sees erreicht hatte ließ sie sich erschöpft gegen eine alte Weide sinken. Sie erklärte sich selbst für verrückt. Fast hätte sie Severus Snape geküsst! Ausgerechnet den Menschen der sie zu hassen schien. Warum nur? Er war blass, düster...unfreundlicher konnte man schon nicht mehr sein. Sein schulterlanges Haar war strähnig und stumpf. Also was bei allen guten Mächten fand sie an ihm? Robyn konnte sich diese Frage nicht beantworten. Ihr Herz spielte völlig verrückt, genau wie die wildesten Gedanken in ihrem Kopf. Wie sollte es nun weiter gehen? Er würde Robyn nun gewiss hassen. Und tief in ihr wusste sie das er ihr etwas bedeutete was nie noch nicht näher definieren konnte. Dieses Gefühl war so seltsam...aber auch genauso beruhigend wie aufwühlend. Niemals zuvor hatte sie ein solches Gefühl empfunden. Tränen versengten heiß ihr Gesicht, doch warum sie diese Tränen weinte, das wusste sie nicht. Aber diese Tränen befreiten sie, nahmen den Klos in ihrem Hals fort. Erst kurz vor der Nachtruhe kehrte Robyn ins Schloss zurück und niemand hatte etwas bemerkt. Severus jedoch verdrängte jeden Gedanken an Robyn ärgerlich und behandelte Robyn wie Luft wann immer er sie zufällig sah. Er ging an ihr vorbei, wortlos, als würde er sie nicht kennen. Und oft spürte er instinktiv wie sich das Mädchen mitten im menschenleeren Gang nach ihm umdrehte und ihm traurig hinterher sah. Es zerriss ihr das Herz, und er merkte es nicht. Robyn war allein. Aurelian hatte alle Hände voll zu tun um zu lernen, und so bemerkte keiner die Tiefe Traurigkeit die sich in ihr breit machte, die sie aber doch gut zu verstecken wusste. Dies war genau die zeit in der Robyn sich vor Einsamkeit auf alle Fächer stürzte, nur um etwas Ablenkung zu haben. Der Monotonie der Tage zu entgehen, die sie gefangen hielt. Und vor allem Black. Er ließ Robyn nie zufrieden und sie hasste es, wenn er ihr wieder hinterher lief und ein wunderbares Schauspiel für James, Remus und Peter gab. Einige Male sogar setzte sich Lily Evans für sie ein, doch ihr war nur eine kurze Ruhe vor Sirius vergönnt. Er ging Robyn beharrlich weiter auf den Keks und mehr als einmal war das Mädchen mit den rotblonden Haaren, das Black nun am liebsten "seinen" Sonnenuntergang nannte den Tränen der Verzweiflung nahe. Egal wie oft Robyn diesen Kerl abwies, desto mehr versuchte er sie für sich zu gewinnen, wenn auch mit nicht vorhandenem Erfolg. Für Robyn schleppte sich das Jahr immer weiter voran, doch an ihren ersten ZAG verschwendete sie keinen einzigen Gedanken mehr, den hatte sie längst in der Tasche. Und Robyn fühlte sich schlichtweg unterfordert. Es war einfach langweilig in Büchern Dinge zu lesen, die man schon längst beherrschte, so was war witzlos. Und so fing Robyn an zu malen, oft sah man sie mit einer Staffelei draußen am See sitzen und irgendwelche Szenen der Natur einfangen. An diesem tag war Robyn wie immer tief in Gedanken und achtete nicht sonderlich darauf was sie zeichnete. Doch dann zog sich alles in ihr zusammen, sie hatte Severus gezeichnet. Den Severus der so abweisend zu ihr war, mit seinen harten stechenden Augen und einem verkniffenem Gesicht, das so aussah, als würde er jeden Moment einen fürchterlichen Fluch verhängen. So sahen ihn die meisten auf Hogwarts. Doch Robyn war mit diesem Bild nicht zufrieden, sie begann von vorn...und zeichnete Severus wie sie ihn tief in ihrem Inneren sah. Nicht lächelnd, nein, sie zeichnete ihn melancholisch und nachdenklich, etwas unwillig, aber nicht so ekelhaft wie er sich immer zu geben versuchte. Sie blickte lange in den grauen Himmel, er spiegelte genau ihre Stimmung wieder. Und verstärkte auch das Sehnen nach Geborgenheit, das sie bei trüben Wetter immer empfand. Langsam stand das Mädchen auf, packte ihr Zeichenzeug zusammen und verhüllte diese beiden Bilder mit einem Tuch, denn niemand sollte erfahren für wen ihr Herz schlug. Ja, Robyn McLaren war in den meistgehassten Schüler von Hogwarts verliebt...obwohl Sirius ihr mit einem Fingerschnippen ihrerseits zu Füßen liegen würde. Aber eben diesen Kerl wollte sie nicht!!! Severus war etwas Besonderes, das spürte sie. Jedes mal wenn sie ihn sah liefen ihr eiskalte Schauer über den Rücken, fühlte sie sich seltsam beklommen, als stünde ihre Seele neben ihrem Körper. Und nachts träumte sie von seiner samtenen Stimme, die sie jedes Mal wie ein Pfeil direkt ins Herz traf. Sein Geruch trieb sie erst recht in den Wahnsinn, denn nichts liebte Robyn mehr als den Geruch frischer Kräuter. Doch erst als Severus kurz vor seinem Abschluss stand bemerkte Robyn was sie am meisten faszinierte. Severus immer düstere und gefährlichere Aura, das Geheimnis das ihn zu umgeben schien wie dunkler Nebel. Je mehr dieses Schuljahr vorangeschritten war, umso mehr veränderte sich Severus, denn er wurde aggressiver wenn Potter und Co ihn auf die Schippe nahmen, blaffte jeden an der es wagte ihn anzusprechen. Und dann war da noch die Sache gewesen, von der Robyn nichts wusste. Die Tatsache das Sirius fast Severus auf dem Gewissen gehabt hätte, wenn James ihm nicht aus der Not heraus das Leben gerettet hätte. Der Hass in Severus hatte nun seine Hochzeit, immer wenn er an diese Begebenheit dachte flammte der Zorn und der tödliche Hass auf die Rumtreiber in ihm auf. Denn er war sich sicher, das für Sirius Handeln auch ein gewisses Mädchen mit rötlich schimmernden Haaren ein Grund gewesen war. Er nahm an, das Sirius durch Zufall erfahren hatte, das Robyn ihn, Severus, fast geküsst hatte. Severus war sich völlig sicher, das Sirius ihn einfach aus dem Weg haben wollte, der Kerl war ja verrückt nach Robyn. Ja, er traute Sirius zu so weit zu gehen. Und nichts auf der Welt hasste er so wie die Arroganz von Black und Potter. Pettigrew war einfach nur ein kleiner Kriecher in ihrem Windschatten und Lupin sagte eh nie etwas gegen seine Kumpanen, obwohl er derjenige war, der noch am meisten Verstand von ihnen hatte Aber was nutzte schon Verstand wenn man ihn nicht einsetzte. Robyn vermisste derweil ihren Bruder schmerzlich, denn Aurelian hatte schon im Letzten Jahr seinen Abschluss gemacht und hatte seine Ausbildung als Auror begonnen. Aber sie freute sich für ihn, sein Traum ging in Erfüllung, nur das zählte für das Mädchen. Und sie selbst konzentrierte sich massiv auf ihren Traum. Den ersten ZAG hatte sie in allen Fächern in der Tasche, und das auch in den Fächern, die relevant für die Auroren-Ausbildung waren, so dass Aurelian ihr im Scherz vorgeschlagen hatte, ihm ebenfalls in die Auroren-Laufbahn zu folgen. Doch Robyn hatte lachend abgelehnt, sie hatte ihren eigenen Traum, und an dem wollte sie festhalten. Und dann war es plötzlich soweit. Severus hatte seinen Abschluss gemacht. Robyn hatte sich für diesen tag vorgenommen, ihm endlich zu sagen, was sie für ihn empfand. Sie hatte Angst davor...große Angst. Sie fürchtete von ihm zurückgestoßen zu werden...wie jedes Mal. Doch tief im Inneren wusste Robyn, das es für sie keinen anderen Weg gab. Würde sie heute ihrer Angst nachgeben, würde sie Severus vielleicht nie wieder sehen. Und auch wenn er sie zurückstieß, vielleicht würde das ja den Bann über sie brechen, der seit dem Tag ihrer ersten Begegnung über ihr lag. Und so begab sie sich mit klopfendem Herzen zur Abschlussparty. Doch solange sie auch wartete, Severus kam nicht und zu allem Übel hatte Sirius sie gesehen. "Hallo Robyn. Schön das du meiner Einladung doch noch gefolgt bist!" Sirius lächelte sie glücklich an. Doch er sah wie sich Unverständnis au ihrem schönen Gesicht anzeichnete. Bei Merlin, Robyn war bildschön geworden. Und was ihn am meisten verzauberte war der Hauch von Unschuld der sie immer umgab. Und diesmal gab er seinem inneren Drängen nach, auch auf die Gefahr hin das er sie verschreckte. Sirius zog sie in seine Arme. Doch sie stemmte sacht ihre Hände gegen seine Brust, sah ihn an, und diese zarte Berührung ließ Sirius innehalten. "Wovon redest du eigentlich? Welche Einladung?" "Hast du sie denn nicht unter deinem Pult gefunden? Ich hatte sie dir in der letzten Zaubertrankstunde dort hingelegt...." meinte Sirius verwirrt. "Nein, denn ich habe mir abgewöhnt unters Pult zu schauen. Ich mag deine kleinen.. Aufmerksamkeiten einfach nicht" Robyn hatte leise, ruhig aber Nachdrücklich gesprochen und auf Sirius Gesicht machte sich Traurigkeit breit. Sie seufze, wie sehr sie es hasste Menschen vor den Kopf zu stoßen. Doch hier blieb ihr keine andere Wahl. "Komm bitte mal mit..." sagte sie resignierend und führte Sirius etwas abseits. "Ich habs immer vor mir hergeschoben...und ich hasse es Tacheles zu reden. Ich bin dir aus dem Weg gegangen so gut ich konnte, Sirius, aber es tut mir leid, ich mag dich eben nicht, wie dus gern hättest. Und es geht mir einfach nur gegen den Strich wie du Severus behandelst." "Äh...du nennst den Severus?" "Ja Sirius...denn er ist ein Mensch und hat einen Vornamen..." "A- Aber diese alte Fledermaus.." "Sei still Sirius. Die alte Fledermaus von der du da gerade sprichst mag ich." "Was??? So wie der dich behandelt? Das glaub ich nicht! Bist du wahnsinnig?" "Nein...bin ich nicht. Ich mag ihn. Und das ist mein Ernst. Also...wo ist er? Ihr habt ihn doch nicht irgendwo eingeschlossen? Sirius...?" Robyns stimme wurde immer dunkler, mit jedem Wort, sie war ausgesprochen gereizt...so wie an dem Tag, als Sirius sich eine saftige Ohrfeige eingefangen hatte. "Nein Robyn...er...ist heute direkt nach der Bekanntgabe der Ergebnisse gegangen...Nach Snape-Manor." Robyn erschrak, Sirius sah deutlich in ihrem Gesicht, wie ihr der Boden unter den Füßen weggerissen wurde. Das hatte sie nicht erwartet, und sie legte den Rückwärtsgang ein. Verwirrtes Kopfschütteln, dann machte Robyn auf dem Absatz Kehrt und lief in die Dunkle Nacht hinaus. Sirius sah ihr noch lange nach. "Leb wohl..." flüsterte er in die Dunkelheit. Kapitel 5: Tod eines Engels --------------------------- Tod eines Engels 2 Jahre waren bereits vergangen seit Aurelian seine Ausbildung als Auror begonnen hatte und nach wie vor war er Feuer und Flamme. Seine ganze Leidenschaft galt seinem Beruf und er wollte auch erst einmal solo bleiben, bis er die Ausbildung abgeschlossen hatte. Selten hatte das Ministerium für Zauberei einen solch ehrgeizigen jungen Mann gesehen, mit seiner Leidenschaft stellte Aurelian so ziemlich jeden in den Schatten. Eine Eigenschaft die auch seine Mutter hatte, diese allerdings eher ihrem Erstgeborenen weitergegeben hatte. Doch Robyn kam auch so ganz gut klar, das wusste Aurelian besser als jeder andere. Auch wenn es nicht so wirkte, so war er doch oft in Gedanken bei seiner kleinen Schwester. Und es war ihm aufgefallen das sie etwas bedrückte. Nun...ihre Antwort auf seine Frage hatte ihn überrascht...sehr sogar. Denn Robyn war verliebt. Nun, Mädchen in ihrem Alter hatten das nun mal so an sich...doch der "Glückliche" passte Aurelian nun ganz und gar nicht. Gelinde gesagt, Aurelian war entsetzt als sie es ihm eines Abends bei Tee und Kerzenlicht anvertraute. Er verstand das Mädchen nicht. Was zur Hölle wollte sie mit diesem Griesgram? Er behandelte Robyn als wäre sie weniger wert als Staub, unverzeihlich in Aurelians Augen. Lange hatte der stolze junge Mann gegrummelt, doch der Wunsch seine einzigste Schwester glücklich zu sehen war stärker. Und sei es mit Snape, Hauptsache Robyn fand ihr Glück. Lächelnd dachte Aurelian an dieses Gespräch zurück , legte eine Akte auf den Tisch und lehnte sich in seinem bequemen Schreibtischstuhl zurück. Schluss für heute. Endlich Feierabend. Und Zuhause in der gemeinsamen Wohnung wartete Robyn garantiert schon mit dem Abendessen. Die Regeln in ihrer Wohngemeinschaft waren klar: Wer zuerst von der Schicht kommt hatte zu kochen. Und da Robyn in letzter Zeit oft nur bis um 5 arbeitete, war das Essen um vieles genießbarer als sonst. Er freute sich auf leckere Pasta oder Fisch. Vor allem die kroatischen Rezepte hatten es Robyn angetan, die selbe Sorgfalt mit der sie heilte ließ sie auch ihrer Küche angedeihen. Er würde versuchen gleichzeitig mit ihr den ersten urlaub einzureichen, denn den wollten sie zusammen in der wilden Schönheit Kroatiens verbringen...auf einer einsamen Insel im Kornat, fern ab der Touristen. Beide hatten sie schon vor Jahren diese Inseln liebgewonnen. Und beide tauchten sie für ihr Leben gern. Aurelian dachte mit Freude an die Veränderung, die mit Robyn vorgegangen war. Sie war seit Black und Snape die Schule verlassen hatten etwas selbstbewusster geworden. Und zu einer bildschönen Frau erblüht. Irgendwie verstand er Black, das er sich in seine Kleine Schwester verguckt hatte. Zu gerne wäre er dabei gewesen als sie Black an seinem Abschluss den Marsch geblasen hatte. Nun, zugegebenermaßen, er mochte Black auch nicht sonderlich und gönnte dem alten Schürzenjäger die Schlappe. Wenn man's genau nahm, war Snape ihm sogar lieber als Black. Allein weil der früher im Ruf stand ein Frauenheld zu sein, und so was hatte Robyn nicht verdient. Viele hatten sie in ihren letzten beiden Jahren bemerkt, sie waren alle ihrem ganz eigenen Charme erlegen, nur er nicht, der den sie wollte...Severus Snape. Es tat ihm so weh Robyn leiden zu sehen, denn oft ertappte er sie wie sie unter ihrem Bett die beiden Bilder von Severus hervorgeholte und bittere Tränen der Einsamkeit vergoss...eine Einsamkeit die nur er auslöschen konnte. Doch Severus Snape war wie vom Erdboden verschluckt. Er hatte schon nach Severus geforscht, doch ohne Erfolg. Und Robyn kam einfach nicht über ihn hinweg. Mit diesen Gedanken erklomm er die alte knarrende Treppe, die zur Wohnung der Geschwister führte. Es roch schon so verteufelt gut und er erriet mit Leichtigkeit was es heute gab. Miesmuscheln nach Seemannsart, eines seiner Leibgerichte. Er drehte den Schlüssel im Schloss und da ertönte auch schon Robyns Stimme aus der Küche. "Schuhe aus! Ich hab grad frisch geputzt!" "Jaja..." rief Aurelian und schlüpfte aus den Schuhen, versank mit den Füßen in seinen flauschigen Puschen die er immer im Haus zu tragen pflegte und zog sich als erstes den Kulturstrick, eine silber-melierte Krawatte aus. Ein Ritual das sich jeden Abend wiederholte. Schließlich betrat er die Küche in einem Blauen Hemd und einer schwarzen Stoffhose, schnüffelte und entkorkte die Flasche Rotwein, denn die Kroaten tranken auch zu Fisch Rotwein, eine Sitte, die die beiden längst übernommen hatten. Dazu kam das beide nicht viel für Weißweine übrig hatten. Ein Wink seines Zauberstabes, und schon erklang leise Musik, Sinfonie aus der neuen Welt, eines ihrer Lieblingsstücke. So ließ es sich leben...diese Ruhe die hier herrschte. Alsbald begannen sie ein leises Gespräch über ihre Arbeit. Robyn stand gerade vorm Ende ihrer Ausbildung, und es war abzusehen, das sie diese mit Auszeichnung abschließen würde. Er selber war schon seit 3 Jahren fertig und war einer der besten Auroren, die das Ministerium je hatte. Er hatte sein Ziel erreicht, er zählte zu den Besten. Seufzend ließ er sich zurückfallen, er hatte etwas zu sehr beim essen zugelangt. Aber wer konnte Robyns Kochkünsten schon groß wiederstehen? Keiner! Dessen war er sich sicher. Ein schwenk mit dem Zauberstab, der Abwasch war erledigt und nun wechselten sie ins Wohnzimmer über. Aurelian verschanzte sich mit einer Tasse Tee hinter einem Roman, Robyn setzte sich an ihre Staffelei, dazu sanfte Klänge aus Schottland. Das Feuer im Kamin prasselte leise vor sich hin, und Robyns weißer Papagei knabberte an einem Stückchen Apfel herum. Doch lange sollte diese Stille nicht währen, denn Aurelian wurde zum Ministerium gerufen, anscheinend war es dringend und so zerbiss er einen Fluch zwischen den Zähnen, als er in eine bequeme Klamotte sprang. In Windeseile war er verschwunden und Robyn blickte ihm seufzend nach. Nicht das es ihr etwas ausmachte allein zu sein...aber sie mochte es nicht so einfach aus einem gemütlichen Feierabend herausgerissen zu werden wie an diesem Tag. Aurelians kleines Katzenbaby sprang vor dem großen Fenster herum und versuchte die Schneeflocken zu fangen, durch die Scheibe hindurch. Robyn mochte das Tier, er war schneeweiß mit eisigblauen Augen, die ihm den Namen Eisprinz eingebracht hatten. Robyn stand lächelnd auf und hob den kleinen Kater auf die Arme. Warum war Robyn plötzlich so beklommen? Abwesend legte sie eine Hand an sie Scheibe und blickte hinaus in die eisige Kälte. Die Ganze Winkelgasse war weiß überzogen , und keiner war dort draußen, alles wirkte so ausgestorben. Mit einem leisen Seufzen wandte sich Robyn von der Scheibe ab, legte sich aufs lange Sofa und legte Eisprinz auf ihren Bauch. Seine wunderschönen Augen fingen wie so oft seinen Blick ein, doch warum wurde ihr wieder so beklommen ums Herz? Fern ab von ihr hatte Aurelian bereits seine Order bekommen. Es galt eine verdächtige Person zu observieren. Und in Gedanken rief er sich noch einmal alles was er über die Frau wusste in den Kopf. Sie war eine Slytherin gewesen, große Klappe, aber leider ne Menge dahinter. Sie gehörte mit zu den Schülern, die ihren UTZ mit Auszeichnung bestanden hatten. Und einmal hatte sie ihn gefragt, ob er ihr nicht noch einmal einen schweren Trank erklären könne. Er hatte es getan, wie er es immer getan hatte. Und nun musste er diese Frau ausspionieren, denn sie stand im Verdacht eine Todesserin zu sein. Es tat ihm leid um die Frau, sie war hübsch, und irgendwie mochte er sie damals, trotz ihres Hauses. Nun, vielleicht lag es daran, das er eigentlich nie viel auf Häuserzugehörigkeit gab. Es war ihm egal in welchem Haus er war, er hatte keine Feindbilder. Bis er ein Auror wurde. Nun war es seine Pflicht Feindbilder zu haben. Und die hießen Voldemort und Todesser. Er weigerte sich strickt den Namen zu verschweigen, warum für diese Kellerassel noch Namen suchen? Unnötig in seinen Augen. Vielleicht waren es seine Gedanken die ihn nichts merken ließen. Vielleicht war es die Müdigkeit. Er war ihnen in die Falle gegangen, er sah sich in einer einsamen Gasse eingekreist, 10 Todesser standen ihm mit hämischen Gelächter gegenüber und Aurelian verfluchte seine Unaufmerksamkeit. Und nun verstand er die Zusammenhänge. Sie war nur ein Lockvogel gewesen. Nun fiel es ihm wie schuppen von den Augen, denn schon drei Auroren waren mit diesem Auftrag betraut worden und alle drei waren spurlos verschwunden. Und wenn es nach denen ging würde er bald folgen. Doch Aurelian Fenris McLaren ergab sich nicht so einfach seinem Schicksal. Hoffnung hier wieder lebend heraus zu kommen hatte er nicht. All diese Gedanken schossen ihm innerhalb wenigen Sekundenbruchteilen durch den Kopf. Nein, er würde nicht aufgeben! Und so hob Aurelian Fenris McLaren seinen Zauberstab, wirbelte herum und sein erster Fluch schickte sogleich den ersten Todesser ins Land des Ewigen Vergessens. Immer wieder stob der weiße Schnee auf, Blitze aus reiner und purer Magie zuckten umher. Blut färbte den unschuldigen Schnee rot. Und doch Kämpfte Aurelian verbissen weiter, erblickte eine Schneise die er zur Flucht nutzen konnte. Doch seine Hoffnung wurde enttäuscht, denn einige weitere Todesser vertraten ihm den Weg. Der Schock über diese Tatsache war sein Todesurteil. Gleich von mehreren Seiten prasselte der Cruciatus, einer der unverzeihlichen Flüche auf den jungen Mann ein. Er hatte keine Chance. Unmenschliche Schmerzen wallten durch seinen Körper, Schmerzen, von denen er nie geglaubt hätte sie ertragen zu können. Doch er wurde nicht Wahnsinnig. Nein... Er wusste nicht wie lange sie ihn gequält hatten. Doch als der Avada Kedavra ihn traf, den stolzen Auroren erlöste, starb er mit Robyns Namen auf den Lippen. Er fiel in die Dunkelheit, ins Ewige Reich des Vergessens. Der Himmel trauerte...so schien es jedenfalls, denn als wenn Gott selbst Tränen vergösse, so rieselten Schneeflocken zur Erde und bedeckten langsam den blutigen Boden. Ja, der Himmel trauerte wirklich...um seinen Engel. Kapitel 6: Eisengel ------------------- Als man Robyn die Nachricht vom Tode ihres Bruders überbrachte, stürzte die Welt der jungen Medi-Hexe zusammen. Sie konnte es einfach nicht fassen, das Aurelian nicht mehr da sein sollte. Robyn schrie, doch sie blieb ungehört. Das Ministerium faselte abgedroschene Worte die der jungen Hexe kein Trost waren. Er war fort...und er würde niemals wiederkehren. Wie in Trance erlebte sie die Beerdigung, bemerkte nicht die mitfühlenden Blicke der Anwesenden, es war ihr alles egal...am liebsten hätte sie sich zu ihm ins Grab gelegt. Nicht einmal ihre Eltern konnten Robyn Trost spenden Doch in ihr, tief in ihr wuchs Hass...Hass der nicht mehr als gesund zu bezeichnen war. Alle Teufel, Amagedon war nahe... Unfähige Schüler...wie sehr Snape es hasste. Und diese waren Obendrein noch Gryffindor. Sie nahmen den Slytherins die kostbare Unterrichtszeit mit schmelzenden Kesseln. Severus Snape blickte auf die lärmenden Schüler in der großen Halle, die Häuserverteilung war längst um und Dumbledore setzte zu seiner Rede an. "Meine Lieben Neulinge und auch meine lieben alten Hasen. Die Zeiten sind gefährlicher denn je, und so muss ich die Hausordnung noch einmal verschärfen! Der Tagesprophet und das Ministerium haben es endlich erkannt. Die größte Bedrohung seid Menschen Gedenken ist zurück. Und daher wird Hogwarts dieses Jahr eine Besondere Gruppe beherbergen!" Die Flügeltüren der großen Halle öffneten sich und etwa 20 Mann betraten die Halle. Sie teilten sich, gingen an den Äußeren Tischen vorbei, Slytherin und Ravenclaw, hintereinander...fast im Gleichschritt. An den Spitzen jeweils eine Frau. Eine mit braunem kurzen haar und Stupsnase, schlank und klein. Sie trug schwarze Sachen, ein bauchfreies Top mit Trompetenärmeln und eine schwarze Schlaghose. Die andere reihe wurde von einer Schönheit angeführt, mit fast silbern schimmernden Augen, ihr goldenes Haar, das bis zu den Hüften fiel hatte einen leichten Rotschimmer. Sie trug ein chinesisches Schwarzes Oberteil mit blauer Blattstickerei und dazu passende Schlaghosen, ein blauer Seidengürtel war um ihre Hüfte geschlungen. Vor dem Lehrertisch trafen sich die beiden Reihen, die beiden Frauen in der Mitte. Die Braunhaarige lächelte den Schülern fast freundlich zu, die andere jedoch Blickte eher grimmig. Todernst und Härte sprach aus ihrem Blick. "Meine lieben Schüler und Schülerinnen...diese Auroren werden uns von nun an schützen!" Tosender Applaus setzte ein, von allen Tischen bis auf Slytherin. War ja klar gewesen. Snape war gelinde gesagt beeindruckt. Er wusste das dieses Aurorenteam von zwei Frauen geführt wurde...er kannte sie beide nicht, aber zumindestens die Blonde stand ihm in Sachen Kälte in nichts nach, er hatte ihr Gesicht noch nicht gesehen, aber ihre Ausstrahlung war einzigartig in diesem Raum. Er bemerkte wie einige seiner Slytherins sie musterten, ihre Ausstrahlung hatte sogar seine Schlangen erreicht. Wer war sie? Sie hielt sich kerzengerade, ihr Stolz war für ihre ganze Umgebung zu Spüren. Wer war sie? Er kannte sie nicht, sie war definitiv keine seiner Schülerinnen, ebenso wie die Brünette... Dumbledores weitere Worte erreichten ihn nicht. Auch seine Schüler nicht, denn alle starrten gebannt auf diese Auroren...Sogar die Todesser Junior! Snape starrte weiter auf den Rücken dieser jungen Frau. Blaise Zabini kriegte den Mund nicht mehr zu, so dass Pansy Parkinson ihn anstoßen musste. Wer war dieses Weib schon. Gut, sie war nicht wirklich eine Todesserin, doch es missfiel es ihr im höchsten Maße wie sich die Jungs sämtlicher Häuser INCLUSIVE Slytherin aufführten. Doch auch sie spürte das mit dieser Frau nicht gut Kirschen essen war. Snape rätzelte weiter wer sie war. Er würde ihr zu gern noch einmal ins Gesicht sehen. Diese Aurorin kannte er nicht! Und er kannte normal alle! Plötzlich drehten sie sich alle wie auf Komando um. Snape hielt fast di Luft an, es erschien ihm wie in Zeitlupe. Dann sah er sie, sah ihr Gesicht, war wie vom Donner gerührt. Bilder blitzten auf. Er kannte diese Frau! Bei Merlin, war sie jung geblieben! Silberne Augen...die hatte nur eine... Robyn sah ihm direkt in die Augen! Hosted by Animexx e.V. 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