Projekt X von abgemeldet ((oder: Thieves' II)) ================================================================================ Kapitel 4: Im Hause Kuroba... ----------------------------- Hi Leute^^ Weiter gehts ;) ach ja: den namen von Kaitos Mutter habe ich anhand eines Latein Lexikons gesucht, bis ich einen halbwegs japanisch klingenden Namen hatte - also nicht wudnern oder so ;) ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ "Kaito, sei gefälligst etwas leiser!", rief Frau Kuroba, Kaitos Mutter, durch die Decke. Sie war gerade in der Küche dabei gewesen, das Mittagessen zuzubereiten, als sie ein gewaltiges Gerumpel und Gepolter aus dem Zimmer ihres Sohnes direkt über ihrem Kopf gehört hatte. Für einen Moment hörte der Lärm auf, wie ein Luftholen, um dann sogleich wieder draufloszukrachen. Sie seufzte nur schwer und rührte weiter in ihrem Kochtopf, schmeckte etwas ab, streute hier und da etwas Gewürze rein - und öffnete den Ofen, um nach ihrem gebackenen Fisch zu sehen. "Aber Fidukia!", rief plötzlich eine ergraute, ältere Stimme hinter ihr halb entsetzt. "Sie wissen doch ganz genau, dass der junge Herr keinen Fisch mag!" Fidukia Kuroba musste nicht aufsehen, um zu wissen, wem sie diese ,konstruktive' Kritik zu verdanken hatte. "Wenn dir etwas nicht passt, Jii", entgegnete sie gereizt, "dann koch doch selbst!" Sie warf die Ofentür geräuschvoll wieder zu und die Topflappen in eine weit entfernte Ecke. "Aber Miss!", erwiderte der alte Diener, die Hände beschwichtigend vor sich hin und her schwenkend. "Ich wollte doch nur einwenden, dass sie die Wünsche des jungen Herrn besser berücksichtigen sollten - er würde es ja ohnehin nicht essen und außerdem hat er doch immer so viel zu tun..." Fidukia seufzte schwer und ließ sich auf einen nahe stehenden Stuhl fallen. "Wenn mein lieber Herr Sohn jemals aufhören sollte, sein Zimmer da oben zu demolieren...", sagte sie kopfschüttelnd, während über ihren Köpfen gerade wieder irgendetwas krachend auf dem Boden aufschlug. "Sein Zimmer?", fragte Jii verwundert. "Ich war eben dort, aber er ist nicht da!" * * * "RUMMS!" Schon wieder krachten ein paar alte Bücher über Zaubertricks aus dem Regal, dicht gefolgt von einigen Stapeln Karten, aber das schien Kaito nicht sonderlich zu interessieren; er war, gleich, nachdem er vor dem Shibuya-Museum die Informationen erhalten hatte, die er haben wollte, schnurstracks nach Hause gegangen und die Treppe hoch in sein Zimmer gelaufen - um von dort aus den geheimen Raum zu betreten, dessen Zugang hinter einem Foto seines Vaters, des Meisterzauberers und früheren KID, Toichi Kuroba, verborgen lag, wo sein Vater viele Dinge aufbewahrt hatte, persönliche Gegenstände, solche für seine Zaubershows, eben erwähnte Bücher...und auch das Kostüm des Kaito KID. Nachdem er scheinbar erfolglos eine alte, mit Zentimeterdickem Staub übersäte Truhe durchforstet hatte, ließ Kaito sich erschöpft aufseufzend rittlings und alle Viere von sich gestreckt auf den Boden fallen, wobei er einige Staubflocken aufwirbelte, die in ihn einhüllten, ein bisschen wie in einen magischen Nebel... "Verdammt noch mal", fluchte er vor sich hin, nachdem sich die stickige Wolke wieder gelegt hatte, "warum zum Teufel finde ich nichts? Hier hatte Vater doch all seine Unterlagen, seine ganzen Sachen versteckt, die nicht unbedingt jemand zu Gesicht bekommen sollte - warum zur Hölle finde ich dann nichts - oder war meine Vermutung etwa doch falsch...?" Abermals seufzend schloss er die Augen; ihm wurde langsam schwindlig vor lauter Kopfschmerzen und nur allzu verwirrenden Gedanken. Urplötzlich war ihm nämlich etwas eingefallen - dieser "KID", der für heute Abend seinen Coup angekündigt hatte - konnte das nicht jemand sein, der seinem Vater einst sehr nahe gestanden hatte? Jemand, der sein Werk weiterführen wollte, trotz dessen es bereits einen ,neuen' Kaito KID gab? Nein, dessen war sich Kaito jetzt sicher, das konnte nicht sein; wäre dem tatsächlich so gewesen, hätte sein Vater doch irgendwelche Spuren hinterlassen müssen - erst Recht, wenn es sich um jemanden handelt, der dem richtigen KID gefährlich werden könnte...eine Finte der Polizei konnte es auch unmöglich sein, sie hätten keinen Grund gehabt, vor dem Museum also so eine Show abzuziehen - es sei denn, sie hätten ihn bemerkt und gewusst, dass er KID ist, aber auch das konnte er aus seinen Überlegungen streichen, denn dann hätten sie sich nicht die ganze Mühe machen brauchen und ihn einfach verhaften können... Und Jii hatte er auch gefragt, der hatte ebenfalls keine Warnung ausgegeben... "Dann bleibt mir wohl nichts anderes übrig", sagte er mit ernstem Blick an die decke gerichtet, die Arme hinter dem Kopf verschränkt, "ich werde heute Nacht dort erscheinen müssen, um zu sehen, wer sich da so großspurig als ich ausgibt..." Da er in diesem Zimmer nichts mehr gefunden hatte, was ihn auch nur im Entferntesten hätte weiterbringen können, stand er auf, klopfte sich den Staub von der Hose und machte sich mit knurrendem Magen wieder auf den Weg in das ,öffentlich zugängliche' Haus, den Gedanken im Hinterkopf, das alles später aufzuräumen. Er reckte erschöpft die Glieder und betrat das Esszimmer, wo seine Mutter schon das hübsch verzierte Porzellangeschirr und die funkelnden Gabeln und Messer auf den Gedecken platziert hatte. Kaito nahm seinen Platz am Tisch ein und spielte an seiner Gabel herum, wie immer, wenn er ungeduldig auf sein essen wartete. "Wie schön, dass der Herr uns auch einmal mit seiner Anwesenheit beehrt", fauchte Fidukia über die große, schwarz - glänzende Teflonauflaufform (ihre neueste Errungenschaft aus dem Teleshoppingkanal) hinweg, dicht gefolgt vom nervösen Jii, der wohl nicht so recht wusste, zu wem er im Falle eines Streites halten sollte - er trug ein Tablette mit einem kleinen Topf gelblicher Senfsoße und einer großen Kanne Orangensaft. Fidukia knallte die Auflaufform auf den Tisch, sodass beinahe der Deckel herunterflog, und setzte sich Kaito gegenüber an den Tisch, während Jii jedem etwas zu trinken einschenkte und die Soße in die Mitte auf den Tisch stellte - in ihm klang eben noch immer der alte Haushälter hervor, obwohl Fidukia ihn schon mehrmals darauf aufmerksam gemacht hatte, dass er doch eigentlich schon fest zur Familie gehöre und sich nicht wie ein Butler benehmen müsse. "Jii, willst du denn wirklich nicht mit uns essen?", fragte Kaitos Mutter in so unglaublich freundlichem wie gereiztem Ton, dass Jii beinahe der nackte Angstschweiß ausgebrochen wäre - Frau Kuroba konnte, obgleich, dass sie im Normalfall sehr freundlich, geduldig und gütig war, sehr unheimlich und beängstigend werden, wenn man sie erst einmal wütend gemacht hatte; daher hatte er beschlossen, das Mittagessen lieber mit einer schnell heißgemachten Tütennudelsuppe aus dem Supermarkt gleich um die Ecke zu bestreiten, die er vorhin besorgt hatte. "Nein, vielen Dank, Frau Kuroba", erwiderte er daher, "so einen großen Hunger habe ich gar nicht - ich werde mich jetzt auf mein Zimmer zurückziehen, wenn Sie erlauben." Eine Antwort wartete er aber gar nicht erst ab, sondern schloss die Tür so schnell hinter sich, wie er konnte, und verschwand sofort die Treppe hinauf, in den Gang nach rechts und schließlich in seinem Zimmer gegenüber dem von Kaito, seinem ,jungen Herrn'. Er hörte ein gewaltiges Rumoren von unten - die beiden mussten wohl gerade streiten, dachte er seufzend und schlüpfte wieder, nachdem er sich die Nudelsuppe und eine Tasse aus seinem Zimmer geholt hatte, aus der Tür. Er konnte den Lärm jetzt etwas deutlicher verstehen, als er langsam und vorsichtig an der Treppe vorbei schlich - und hörte gerade noch Kaito mit lauter Stimme sagen: "Ist ja schon gut, ist ja schon gut, ich werde in Zukunft versuchen, etwas leiser zu sein, aber jetzt habe ich erstmal Kohldampf!" - da zuckte er auch schon zusammen, als ihm er ein lautes "KLONG!" vernahm - was allerdings von einem markerschütternden Schrei weit übertönt wurde, der vielleicht noch bis zum Pluto zu hören war, und der dem armen, alten Jii durch Mark und Knochen fuhr... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)