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Thiefs' Stories

von

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Teil 1

Thief's Stories
 

Wieder einmal war es so weit: Die Nacht war schon lange über Tokio hereingebrochen und der kugelrunde Vollmond tauchte den Tokio-Tower in silbriges Licht; alles wirkte wie auf einem Gemälde, ruhig und idyllisch - doch da war noch etwas, und das störte den Frieden: Grelle blaue und rote Lichter blinkten von unten herauf, geschäftiges Gemurmel war von den vielen Polizisten zu hören, die in dutzenden von Streifenwagen angerückt waren.

Überhaupt - es wimmelte nur so von Menschen auf dem großen Platz vor dem Tower, einige Schaulustige tauschten hastig letzte Meinungen aus und prüften noch einmal akribisch die Schärfe ihrer Kameras und Fotoapparate. Die Polizeibeamten riefen sich ab und zu etwas zu und empfingen Befehle von ihren Vorgesetzten.

Alle starrten immer wieder, wie von einem magischen Bann gefangen, auf ihre Uhren.... 23. 50 Uhr... bald war Mitternacht....

"WAS WIRD DAS DENN?!", brüllte Kommissar Nakamori zwei Polisten an, die sich gerade über Gott und die Welt unterhalten hatten und nun fürchterlich zusammenzuckten. "Wenn ihr weiter so schlampige Arbeit leistet, leite ich ein Disziplinarverfahren gegen euch zwei Schwachköpfe ein, verstanden?!" Die Polizisten machten sich eingeschüchtert aus dem Staub, während Nakamori, mit knall- und zornrotem Kopf immer noch dampfte wie ein zu heiß gewordener Wasserkessel. Da legte sich eine Hand auf seine Schulter. "Na, na, Nakamori, nun regen sie sich erst mal ab; die ganze Sache nimmt sie viel zu sehr mit!" Die Hand und die besänftigende, aber gebieterische Stimme gehörten zu Kommissar Megure, der Nakamori ernst ins Gesicht schaute. "Das mag ja sein", entgegnete Nakamori mit knirschenden Zähnen, "aber daran ist doch nur einer Schuld ... dieser verdammte - he, was soll das? Dieser Bereich ist für Zivilisten gesperrt, klar?" Dieser Ruf galt den Personen, die gerade über die Absperrung geklettert waren: ein Mann, etwa mittleren Alters, mit schwarzen, kurzen Haaren und schwarzem Schnurrbart so wie einem sehr selbstsicheren Gesichtsausdruck, der sich gerade eine Zigarette anzündete; ein Junge, etwa 16-17 Jahre alt, braungebrannt, mit dunklen Haaren und einer nach hinten gedrehten Baseballkappe, hatte die Hände lässig in seine Hosentaschen gesteckt und sah sich interessiert um; direkt neben ihm stand ein kleiner Junge, vielleicht gerade mal im Grundschulalter, mit einer großen Brille und dunklen Haaren. Er trug eine blaue Jacke mit gelben Knöpfen so wie eine rote Fliege und er sah sich mindestens genauso neugierig um wie der ältere Junge neben ihm; das Kind erweckte auch irgendwie den Eindruck, von seinem Verhalten allein schon her, als ob er kein gewöhnlicher Grundschüler wäre...

Teil 2

Nakamori packte den Mann mit der Zigarette, der ihm am Nahesten stand, am Kragen, und brüllte ihn an: "NOCH EINMAL: WAS ZUM TEUFEL HABEN SIE UND IHR KINDERGARTEN HIER ZU SUCHEN? DAS IST ANGELEGENHEIT DER POLIZEI; WIR KÖNNEN ES UNS NICHT LEISTEN, IHN NOCH EINMAL ENTWISCHEN ZU LASSEN; BLOß WEIL EIN PAAR KNALLTÜTEN WIE SIE..." "Nun beruhigen Sie sich aber mal wieder!", sagte Megure scharf, "Ich habe ihn hergebeten; das ist Kogoro Mori, der berühmte Privatdetektiv." Mit leicht verächtlichem Unterton fügte er hinzu: " Ich habe es nämlich auch satt, dass die japanische Polizei nur noch als "unfähig, einen Dieb zu schnappen" durch die Medien wandert; mein Ruf leidet genauso wie Ihrer, und eines möchte ich Ihnen noch sagen: Sie befinden sich hier auf fremdem Territorium, ist das klar?

Wenn sie schon unbedingt kommen müssen, weil Sie glauben, alles besser machen zu können als wir, sollten sie sich auch an unsere Spielregeln halten, klar?"

Mit einem Knurren, das sich wie ein Donnergrollen anhörte, stapfte Nakamori davon.

"Und nun zu Ihnen, Mori", sagte Kommissar Megure, " ich frage mich auch, wieso Sie die Kinder mitgebracht haben!" " Ich konnte diesen Osaka-Bengel leider nicht zurückhalten", entgegnete Kogoro flüsternd, " und den Kleinen hat er auch gleich mitgeschleift; aber ich schwöre Ihnen, wenn sie uns in die Quere kommen, werden sie es bereuen! Aber es kann ja jetzt sowieso nichts mehr schief gehen!", fügte er grinsend hinzu. "Und warum nicht?" , erwiderte Megure mit deutlich misstrauischem Unterton. "Na, das ist doch klar! Weil Kogoro Mori vor Ort ist, der größte Detektiv aller Zeiten, da hat so ein Möchtegern-Meisterdieb keine Chance! Hahahahahaha!"

"Sie dir den Alten an!", meinte der kleine Junge mit Brille zu dem "Osaka-Bengel".

"Ja, der is heute wieder mal in Höchstform!", entgegnete der größere Junge. "Ich frag mich, wie der mit seiner verstopften Spürnase überhaupt was auf die Reihe kriegt...." "Na ja, zum Glück gibt es da ja immer noch uns, Heiji."

"Da hast du auch wieder Recht. Nun lass uns aber mal anfangen, sonst kommt er uns doch wieder zuvor. Wie spät, Kudo?"

"23. 54 Uhr. Noch sechs Minuten....dann ist es so weit." "Glaubst du, dass er es tatsächlich wagen wird, den "Tower-Diamanten" zu stehlen?", fragte Heiji und deutete auf die Spitze des Tokio-Towers, um die vier Helikopter kreisten und von der ein geheimnisvolles, pulsierendes und warmes Licht herab schien, das, verglichen selbst mit der gesamten Leuchtkraft aller Glühbirnen, die am Tower befestigt waren zusammen, eine hellere Leuchtkraft zu besitzen schien als alles andere. Quelle für dieses schöne und wundersame Leuchten, das fast schon das romantische und schöne Licht des Mondes, der hinter dem Tower deutlich zu sehen war, in den Schatten stellte (besonders, wenn man "Luna" gerade mal nicht sehen konnte), war ein sagenhafter Diamant, den man an der höchsten Stelle des Towers seinerzeit platziert hatte, "um Tokio auf ewig ein Licht zu sein, selbst in der tiefsten und schwärzesten Dunkelheit, die die Hoffnung bedrängt und das Gute zu unterdrücken sucht" - so sagt es zumindest die Legende. Natürlich ist das heutzutage eher ein Märchen als Realität, eine Sage, aber der Diamant, der den Menschen sein warmes und tröstendes Licht spendet, verstärkt durch einige Leuchtdioden, ist trotzdem ein wichtiger Bestandteil des ganzen Bauwerks.

"Ob er versuchen wird, ihn zu stehlen?", wiederholte Conan Edogawa alias geschrumpfter Oberschülerdetektiv Shinichi Kudo Heijis Frage, "Natürlich wird er es versuchen, er hat seine Ankündigungen immer befolgt, auch wenn es noch so unmöglich schien. Ich bin gespannt, wer dieses Duell gewinnt - wir, die größten Meisterdetektive Ost- und Westjapans, oder er. Wir warten auf dich, Kaito KID!"

Teil 3

* * *

"Hmmmm... so, so....vier Helikopter.....ein ganzer Haufen Polizisten...ah, da ist ja auch mein alter Feind Nakamori....der wird's nie lernen.....staucht gerade wieder ein paar seiner Leute zusammen...tse, tse, tse, ich habe wohl einen schlechten Einfluss auf ihn..."

Der ganz in weiß gekleidete, junge Mann, mit weitem, weißen Seidenumhang und einem weißen Monokel am rechten Auge, der das Geschehen von einem dem Tower nahe gelegenen Hochhaus beobachtet und gerade sein Fernglas heruntergenommen hatte, schien die ganze Angelegenheit mächtig zu amüsieren. Er grinste breit und zufrieden unter seinem weißen Seidenhut hervor und hob das Fernglas wieder zu Augen.....genau in diesem Moment packte ihn jemand an der Schulter:

"Junger Herr..." Es war ein älterer Mann mit Brille, der nur noch hinten Haare besaß und einen sehr nervösen und besorgten Eindruck machte. "Was gibt es, Jii?", antwortete der Junge und sah wieder durch das Fernglas.

"Junger Herr...Meister Kaito...ihr dürft nicht gehen!"

Kaito hob den Kopf und sah den Alten an. "Warum nicht? Die Bewachung ist auch nicht schlimmer als sonst - und außerdem bin ich sowieso so etwas wie Fortunas Liebling!", entgegnete er und lächelte verschmitzt.

Der Alte Jii zögerte einen Moment, bevor er antwortete. "Junger Herr, ich habe so ein komisches Gefühl...bitte, geht nicht! Euer Vater, Meister Toichi - er hätte mit Sicherheit auf mich gehört! Versteht doch, ich habe Angst, dass Euch etwas zustoßen könnte...denn es sind sehr wohl mehr Polizisten da, als Ihr mir weismachen wollt...und habt Ihr es schon bemerkt? Nakamori ist hier, und dieser berühmte Privatdetektiv mit diesem Schülerdetektiv aus Osaka auch..." Kaitos Mine war nun ernst geworden. "Tut mir leid, Jii", entgegnete er, "aber es gibt kein zurück mehr; die Warnung ist geschickt, und ich werde gehen. Mein Vater hat auch niemals gekniffen..." "Es geht hier doch nicht um Kneifen oder nicht Kneifen!", erwiderte der Alte aufgebracht, "Junger Herr, ihr seid euch des Ernstes der Lage scheinbar nicht bewusst!"

Kaito schwieg. Er sah noch einmal zum Tokio-Tower, dann richtete er sich auf und sah Jii klar und bestimmt an.

"Du weißt, warum ich Dieb geworden bin...ich habe meine Aufgabe immer sehr ernst genommen...und habe nicht vor, das in Zukunft anders zu halten. Ich bin nun mal ein Dieb...akzeptiere das!" Und mit verschmitztem Lächeln, das ein bisschen an eine Mondsichel erinnerte, fügte er hinzu: "Oder hast du etwa vor, mich aufzuhalten, mein alter Jii?"

Jii seufzte. Dann wischte er sich eine Träne aus seinem Gesicht und flüsterte: "Ihr-ihr seid genau wie Meister Toichi...genauso stur und genauso wenig von etwas abzubringen wie Euer Vater..."

"Nun hör auf zu weinen", sagte Kaito, "geh nach Hause!" Er lächelte dem Alten Herrn freundlich zu, der sich dann auch von ihm verabschiedete, allerdings immer noch widerwillig und mit Tränen in den Augen.

Kaito stellte sich an den Rand des Daches und sah zum Tower herüber, der in noch glänzenderer und strahlenderer Pracht zu leuchten schien als sonst...fast so, als wollte er ihn herausfordern.

"Ihr werdet es nie schaffen, mich zu fangen", flüsterte er in die Stille der Nacht hinein, "nein -niemals werdet ihr es schaffen, mich zu besiegen - so wahr ich Kaito KID bin!"

Teil 4

* * *

Unterdessen hatte die Anspannung um den Tower seinen Höhepunkt erreicht. Die Schaulustigen und Reporter fummelten nervös an ihren Geräten herum, die Polizisten liefen in größter Hektik umher, Nakamori fauchte einen jungen Polizeibeamten an, der seiner Meinung nach zu laut geatmet habe, Kogoro kaute immer noch auf seiner Zigarette, obwohl diese längst ausgegangen war, Megure gab letzte Anweisungen und Conan und Heiji hatten ihre nachdenklichsten und misstrauischsten Minen aufgesetzt.

23.56 - blies der Wind auf einmal stärker durch die Gassen?

23.57 - nervöses Zittern überall; Totenstille

23.58 - unerträgliche Stille, man spürte förmlich das Knistern in der Luft, konnte jeden Atemzug hören...

23.59...

"Noch eine Minute....", flüsterte Heiji leise.

"Ja", antwortete Conan, "gleich ist es so weit. Dann wird sich zeigen, wer besser ist - KID oder wir!"

"Noch 10 Sekunden!", kam es aus der den Atem anhaltenden Menge, "10..."

"...9...",

"...8...",

"...7...",

"...6...",

"...5..."

"...4...",

"...3...",

"...2...",

"...1...",.....

Teil 5

"Klack klack klack klack klack"

Plötzlich erloschen alle Lichter des Towers; alles war nun in rabenschwarze Nacht gehüllt, nur die die Gegend absuchenden Scheinwerfer der Helikopter, die Lampen der hektisch umherlaufenden Polisten und auch ein wenig der Diamant spendeten noch Licht in dieser drückenden Finsternis.

"Das ist KID!", brüllte Nakamori und erteilte erhitzt Befehle nach allen Seiten; Megure wies seine Männer an und Kogoro lief zerstreut in dem ganzen Wirrwarr hin und her und versuchte, seine ,schlauen' Gedanken ebenfalls mit einzubringen. Nur Heiji und Conan blieben ruhig, wo sie waren; den beiden Detektiven schien nichts ihre Ruhe nehmen zu können.

"Was meinst du, Kudo?", fragte Heiji den kleinen Conan, während beide am Tower hinaufsahen.

"Er hat genau das erreicht, was er wollte; in dem Tumult wird es ihm ein Leichtes sein, später zu entkommen. Allerdings wird er an uns jedenfalls nicht vorbeikommen", antwortete er siegessicher. "Da hast du absolut recht", entgegnete Heiji, " uns kann er nicht hinters Licht führen; jetzt müssen wir nur noch abwarten, wann er sich zeigt."

Als wäre dies ein Stichwort gewesen, rief es plötzlich aus der Menge: "Da! Da - da oben!"

Alle sahen hinauf zur Spitze des Towers. Dort, mit in der kühlen Nachtluft flatterndem Seidenumhang und dem Diamanten unterm Arm, von hinten geheimnisvoll beleuchtet durch das Licht des Vollmondes, hang er, sich mit der freien Hand am Towergerüst festhalten - ein Mysterium in Person...der Meisterdieb 1412, besser bekannt als Kaito KID!

"Ein nettes Empfangskommitee habt ihr für mich vorbereitet, danke sehr!", rief er von der Spitze herunter. "Nur leider wird es für euch wieder einmal keinen Zweck erfüllen!"

"Das werden wir ja sehn!", brüllte Nakamori dem Dieb hysterisch entgegen und nahm sein Funkgerät zur Hand.

"Helikopter 1, 2, 3 und 4, Netze abfeuern, los!!!"

Die Helis hatten die Tower-Spitze bereits umkreist und formierten sich nun zum Abschuss der Fangnetze, die KID zur Strecke bringen sollten.

"Oh, bitte, Nakamori!", rief ihm KID mit amüsiertem Lächeln entgegen, "Lernen sie denn wirklich nie dazu? Mit solch billigen Tricks werdet ihr mich niemals schnappen!"

"Boom!" Einige Explosionen rund um den Tower hüllten den ganzen Platz in undurchschaubaren Nebel.

"Helikopter 1, 2, 3 und 4!!!" "Wir können leider nichts erkennen, Kommissar Nakamori", antwortete es aus dem Funkgerät.

"Ve-verdammt", keuchte Conan, "in dem Nebel kann man nichts sehen..."

"H-Hei!", entfuhr es Heiji, der ebenfalls stark am Husten war, "Sieh mal, da!"

Er deutete auf eine Stelle im weißen Nebel, die durcheinander zu wirbeln schien.

"Er muss seinen Gleiter genommen haben, darum wird der Nebel dort so aufgewirbelt!"

Nakamori, der alles gehört hatte, zögerte keine Sekunde; er zog seine Pistole aus der Waffentasche, zielte, und... "Peng!"

Teil 6

Die Helikopter bliesen mit dem starken Wind ihrer Rotorflügel den Rauch in großen, staubigen Wogen fort...und man konnte sehen, wie ein weißer Gleiter auf dem Dach eines verlassenen Hauses abstürzte.

"Das ist er!", rief Nakamori voller Entzückung, "Los, hinterher!" "SIND SIE WAHNSINNIG, MANN?!", brüllte Megure dem zusammenzuckenden Nakamori ins Ohr, "Jemand hätte verletzt werden können, mal ganz abgesehen von KID! Allerdings haben sie in einem Punkt recht; Männer!" "Jawohl?", antworteten die so eben Angesprochenen.

"Ihr umstellt sofort das Gebäude, auf dem KID abgestürzt ist; aber ein bisschen dalli, klar?"

"Jawohl, Herr Kommissar!", riefen sie noch und schon liefen sie in Richtung des alten Gemäuers.

"Kommissar Megure!", rief Takagi, auf selbigen zulaufend, "Die Helikopter sind bereit, wir können sofort zum Dach fliegen!"

"Ausgezeichnet! Gute Arbeit, Takagi!", antwortete Megure. "Sie reagieren schnell"

"Wieso können wir nicht einfach durch den Hauseingang", schaltete sich Kogoro in das Gespräch ein, "und lassen die Helikopter das Ganze von oben überwachen?"

"Weil KID auf dem Dach abgestürzt ist", entgegnete Heiji, "und da das Gebäude wahrscheinlich unten zugeschlossen ist, hat er keine Chance, zu entkommen; stürmten wir mit dem ganzen Haufen Polizisten da rein, wäre es ein Leichtes für ihn, in dem Tumult zu fliehen."

"Du elender Rotzbengel, dich hat keiner gefragt!", riefen Kogoro und Nakamori wie aus einem Munde.

"Nun beruhigen Sie sich doch endlich!", sagte Megure energisch. "Wie dem auch sei, wir sollten uns jetzt beeilen, sonst wird er uns schon wieder entkommen..."

* * *

"Gnnnnnnnnn...", keuchte KID, der an der Innenwand des Dachdurchgangs lehnte und sich die schmerzende Seite hielt, wo Nakamoris Schuss ihn getroffen hatte.

"Ha ha...", lachte er mit dünner Stimme, "der Alte scheint wohl doch Recht gehabt zu haben mit seinem Gefühl...." Schon wieder keuchte er.

"Ver-verdammter Nakamori", stieß er unter Zähneknirschen hervor, "wer hätte gedacht, dass der auf seine alten Tage noch so gut schießen kann..."

Plötzlich wurde die eisige und drückende Stille, die ihn bis jetzt umgeben hatte, schlagartig durchbrochen; Sirenen heulten auf, laute Rufe hallten umher und das heftige Rumoren von Helikopterrotoren erfüllte die Luft.

KID stockte der Atem. ,Oh-oh nein', dachte er, ,sie sind da - verdammt!'

Draußen wurden hektisch Anweisungen erteilt, nachdem Nakamori, Megure, Kogoro und in geringfügigem Abstand auch Heiji und Conan aus den Helikoptern gestiegen waren.

Das Dach war schnell überschaut: nirgendwo eine Spur von dem Meisterdieb.

"Ha, ha, ha, ha, ha!", lachte Nakamori laut vor sich hin. ,, Dies war dein letzter Diebstahl, Kaito KID!"

"Glaubst du, dass er Recht hat?", fragte Heiji den kleinen Conan.

Dieser sah nur stumm geradeaus. "Schwer zu sagen", antwortete er schließlich skeptisch, "der Kerl ist verdammt gerissen; unsere Chancen stehen zwar gut, ihn zu schnappen - aber noch ist nichts entschieden!"

"Er muss da rein sein!", brüllte Kogoro und deutete auf den Durchgang, indem sich KID versteckt hielt.

Dieser zuckte zusammen und konnte fühlen, wie sein Herz immer schneller schlug, so dass es ihm in der Brust schmerzte.

Er konnte hören, wie die Polizisten herbeigelaufen kamen und Nakamori vor der Tür sagte: "Heute bist du fällig, Kaito KID!" Er schloss die Hand um die Klinke und begann, sie langsam und triumphierend nach unten zu drücken.

KID kniff die Augen zusammen und dachte nur noch: ,Das war's dann wohl mit dem großen Kaito KID...Jii...Vater...verzeiht mir..."

Teil 7

* * *

"Hahahahahaha! Habt ihr allen Ernstes geglaubt, ihr könntet mich so leicht kriegen?"

KID erschrak und die Anwesenden auf dem Dach wirbelten herum.

"KID!", brüllte Nakamori mit einer Spur Entsetzen im Gesicht. "Aber wie...du...da....dein Gleiter ..."

Eine Person, ganz haargenau so wie Kaito KID gekleidet, stand auf dem Dach eines höheren Nachbarhauses.

"Aber Sie glauben doch wohl nicht im Ernst, dass ich so unvorsichtig bin, oder? Ihr Schuss hat lediglich meinen Gleiter getroffen", entgegnete der falsche KID, "und da bin ich kurzerhand abgesprungen, auf das Dach des Gebäudes, auf dem ich mich befinde! Mein Gleiter ist bloß ein Stück weiter und tiefer gelandet."

"Hey, Moment mal, wer sagt uns, dass du der echte KID bist?", wandte Kogoro eifrig ein, "du trägst eine Maske und außerdem klingt deine Stimme wie die eines alten Mannes!"

"Eines alten Mannes...Maske...", diese Worte ließen den echten KID im Dachhäuschen aufhorchen. "Wieso gibt sich jemand für mich aus? Wer ist das bloß?"

Nakamori indes pfiff Kogoro zusammen. "Ich denke, Sie sind ein so guter Detektiv?! Wissen sie denn nicht, dass er die Stimme nach Belieben verstellen kann? Und die Maske ist wohl nur ein Täuschungsmanöver - wer weiß, vielleicht habe ich doch etwas getroffen, das ihn verraten würde!"

"Durchaus möglich...", erwiderte Kogoro nachdenklich.

"Ich will die Herren ja in ihrer Unterhaltung wirklich nicht stören", mischte sich der Pseudo-KID wieder ein, "aber wenn Sie gestatten, würde ich mich gerne aus dem Staub machen; man sieht sich!"

Er lief schnell zur gegenüberliegenden Seite ,seines' Daches und mit einem gewaltigen Satz war er auch schon auf das nächste gesprungen.

"Hinterher!", befahl Megure den Polizisten und KID, der immer noch zitterte, hörte, wie sich der ganze Lärm von ihm entfernte. Bald waren die Sirenen verstummt, die Helikoptergeräusche nicht mehr zu hören; es herrschte Totenstille.

KID atmete tief durch und schloss die Augen. "Puh........es ist vorbei", flüsterte er und seufzte erleichtert.

Er stand an die Wand gelehnt da und lauschte der Stille. Dann atmete er noch mal tief durch und öffnete die Tür einen winzigen Spalt breit und lauschte.

Nichts war zu sehen oder zu hören. Alles war still - fast so, als hätte jemand den Ton abgedreht.

Vorsichtig öffnete KID die Tür und trat ins Freie. Seine immer noch schmerzende Seite haltend, ging er langsam und nachdenklich zum Rand des Daches.

Der Wind umspielte kühl und angenehm sein Gesicht, während er auf den Platz des Tokio-Towers schaute, der so friedlich und still da lag, als wäre hier nie etwas Ungewöhnliches vorgefallen. Doch dafür hatte KID nur wenig Sinn; im Moment dachte er viel mehr darüber nach, wer der mysteriöse Mann mit der Maske gewesen sein könnte und warum er sich ausgerechnet als er ausgegeben hatte.

"Ach, eigentlich sollte ich ihm dankbar sein", flüsterte er vor sich hin, "immerhin hat er mich vor der Polizei bewahrt..."

Plötzlich viel es ihm wie Schuppen von den Augen.

,Stimme wie ein alter Mann...Maske...hat - mich gerettet? Jii, warst das etwa du?', dachte er fassungslos.

,Ha', lachte er dann, "der Alte traut mir tatsächlich nichts zu; aber ich bin trotzdem froh, dass er mir gefolgt ist; ich hoffe bloß, er kann entkommen..."

Plötzlich machte es "klack" und ein kleiner Stein rollte vor KIDs Füße. Dieser erschrak fürchterlich, als er eine Stimme hinter sich sagen hörte: "Hast du wirklich geglaubt, du könntest uns so einfach täuschen, Kaito KID?"

Teil 8

Fast zu Tode erschrocken drehte sich der Meisterdieb langsam nach hinten um. Vor ihm standen, aus ihrem Versteck hinter dem Dachhäuschen hervorgetreten und ein siegesgewisses Lächeln auf den Lippen, die beiden Meisterdetektive des Ostens und des Westens - Conan Edogawa alias Shinichi Kudo und Heiji Hattori.

"Hast du wirklich geglaubt, du könntest uns so leicht täuschen?", fragte Heiji.

"Uns war gleich klar, dass etwas nicht stimmen konnte, als dieser andere KID aufgetaucht is. Nakamori hatte genau gezielt, es war also ausgeschlossen, dass er dich hätte verfehlen können - dem zu Folge musst du verletzt sein, und das war dein Doppelgänger eben nicht."

"Im Übrigen", fügte Conan hinzu, "was hätte es schon groß für einen Sinn gehabt, dass du dich maskierst? Nein - das musste jemand gewesen sein, der dich schützen wollte; Heiji und mir war das sofort klar, wir ahnten auch, dass du dich in dem Häuschen", er nickte über seine Schulter, " versteckt haben musstest; darum haben wir uns dahinter versteckt und gewartet, bis du herauskommst."

KID hörte sich die gesamten Schlussfolgerungen der beiden ohne ein Wort an, aber er biss die Zähne zusammen und Schweiß brach ihm aus. Ungeduldig erwartete er, was als Nächstes kommen würde.

Heiji fuhr fort. "Wer war es? Der, der dir geholfen hat? Du weißt es, hab ich recht? Na ja, auch egal, die Polizisten werden ihn sowieso kriegen. Ob mit oder ohne deiner Hilfe!"

"Nun fehlt nur noch eins", meinte Conan lässig.

"U-und das wäre?", fragte KID, dem langsam Übel wurde von der klaffenden Wunde an seiner Seite.

"Na, was wohl?", entgegnete Conan, "Der Diamant natürlich! Rück ihn raus, du hast eh keine Chance, zu entkommen! Deine Rauchkapseln dürftest du auch bei deinem Abgang eben verbraucht haben, dein Gleiter ist kaputt, und mit Blendgranaten brauchst du es gar nich erst zu versuchen - wir haben erstklassige Sonnenbrillen - und hinzu kommt außerdem noch, dass du verletzt bist."

"Er hat recht", stimmte Heiji zu, "rück den Diamanten raus und stell dich; dann kannst du auch medizinisch versorgt werden!"

Plötzlich kam KID etwas in den Sinn, woran er schon gar nicht mehr gedacht hatte - der Diamant! Erschrocken dachte er nach; als Nakamori ihn angeschossen hatte, hatte er den Diamanten fallen lassen - er besaß ihn gar nicht mehr!

"Das könnte euch so passen!", erwiderte er schließlich mit schwachem Lächeln, das deutlich von seinen großen Schmerzen zeugte, "S...so einfach kriegt i-i-ihr mich n-niemals - niemals, hört ihr? Und den Diamanten - den habe ich nicht mehr", fügte er hinzu.

Auf den Gesichtern der beiden Detektive erschien zum ersten Mal während dieses Gespräches eine Spur Erstaunen - aber nicht wegen KIDs Aussage, wie dieser feststellte, als er in ihre Augen sah: diese blickten überrascht an ihm vorbei auf das Dach jenes Gebäudes, auf dem zuvor der verkleidete Jii gestanden.

Doch nun war dort jemand anderes...

KID drehte sich wieder um und erschrak erneut - oben, auf diesem Dach, mit auf ihn gerichteter Pistole, stand ein überlegen grinsender, völlig lässig dreinschauender Nakamori.

"Sehr schön, sehr schön, eure Schlussfolgerungen sind nicht schlecht - darauf bin ich auch gekommen, darum bin ich den anderen auch nicht gefolgt."

Er sprang mit einem gewaltigen Satz auf das andere Dach, etwa 3 Meter von dem zurückweichenden KID entfernt.

"Jetzt ist es endgültig aus mit dir, Kaito KID!"

Er lachte ein übertriebenes, man kann schon sagen, besessenes Lachen; KID stand nur da wie festgefroren. Sein Herz schlug nun schon so heftig, dass es ihm beinahe den Brustkorb zu zerbrechen schien, und hier, eingekreist von seinen Feinden, sah selbst er keine Chance mehr, wie er sich noch aus der Affäre ziehen könnte. Plötzlich drehte sich das Bild vor seinen Augen - alles wurde verschwommen und ihm schwand immer mehr das Bewusstsein.

,Verdammt', dachte er und spürte, wie er immer unklarer denken konnte, ,ich scheine zu viel Blut verloren zu haben...ist - ist das wirklich das Ende?'

Dann wurde ihm schwarz vor Augen, er stürzte zu Boden und sein Blut sickerte aus der immer noch klaffenden Wunde über den Boden - wie ein dunkelroter Fluss, nur in die Dunkelheit führt...

Teil 9

* * *

"Hahahaha, das wars dann wohl, KID!", rief Nakamori freudig erregt, als er sah, wie KID zusammenbrach.

"Er brauch dringend einen Arzt!", warf Heiji ein. "Er ist schwer verwundet!"

"Was kümmert mich das!", entgegnete Nakamori verständnislos, "Das ist ein gemeiner Dieb, nichts weiter! Der hat keine Sonderbehandlung verdient! Wir sollten ihn festnehmen und einsperren, sonst flieht er womöglich noch; dann kann er von mir aus behandelt werden."

"Sind sie wahnsinnig?", entfuhr es Conan lautstark. Er war nun verdammt wütend; zornig fuhr er fort: " Ob Dieb oder nicht Dieb, sein Leben hat ja wohl Vorrang! Er ist, wie Heiji schon sagte, schwer verwundet, er braucht dringend medizinische Versorgung, sonst könnte er..."

"Ach, was versteht so ein Kind wie du schon davon, hä? Ich bin ein angesehener Kommissar, und ich habe weitaus mehr Erfahrung als ihr; zuerst müssen wir unbedingt dafür sorgen, dass KID nicht fliehen kann! Alles andere können wir getrost verschieben!"

"Nun kommen sie doch endlich zur Vernunft, Mann!", ging Heiji dazwischen, "Der Kleine hier hat vollkommen recht, KID muss behandelt werden; oder wollen sie dafür verantwortlich sein, falls er stirbt?"

Die drei stritten heftig, ein scharfes Wortgeflecht jagte das Nächste, man konnte meinen, sie wären sich beinahe an die Gurgel gegangen.

Plötzlich war da aus der Ferne etwas zu hören...etwas, das unaufhaltsam näher kam...das Geräusch von Rotorblättern!

Die drei Streithähne verstummten und sahen auf; die Helikopter, die noch kurz zuvor den falschen KID verfolgt hatten, waren zurückgekehrt.

Augenblicklich sprangen Megure, Takagi, Kogoro und einige Polizisten aus den Hubschraubern.

"Um Gottes Willen, was ist denn hier bloß passiert?", fragte Megure, der mit Gefolge sogleich angelaufen kam. Sein Blick wanderte von dem zusammengebrochenen KID am Boden und Heiji und Conan, die ihn leicht irritiert anstarrten, zu Nakamori, der immer noch die Pistole in der Hand hielt.

Sofort erklärten Heiji und Conan hastig, was sich nach dem Entfernen der Polizeibeamten zugetragen hatte.

"Und er wollte tatsächlich KIDs Tod riskieren", fügte Conan hinzu und deutete auf den etwas gereizt wirkenden Nakamori. "So ein Unsinn", konterte dieser sogleich, "ich habe lediglich klar gemacht, was von größerer Bedeutung ist; ich bin mir sicher, Herr Kollege, dass sie mir zustimmen werden. Warum sind sie eigentlich zurückgekehrt?"

"Weil wir irgendwann die Spur des falschen KID verloren hatten, er war einfach verschwunden; da beschlossen wir, zurückzufliegen. Aber wo ist der Diamant?"

"Den hat er nicht mehr", antwortete Heiji und nickte zu KID hinunter, "das hat er zumindest gesagt."

"Na gut, da kann man nichts machen...schade um den Stein, aber na ja...ich schlage vor, dass wir KID erstmal ins Krankenhaus bringen, unter strengster Bewachung, natürlich."

"Einen Moment", warf Nakamori ein, der plötzlich ein merkwürdig freudiges Funkeln in den Augen hatte, "ich denke, etwas anderes hat auch durchaus seine gewisse Wichtigkeit..."

"Und das wäre?", fragte Kogoro, der wohl auch wieder am Gespräch beteiligt werden wollte.

"Na ganz einfach: wer KID eigentlich ist! Jetzt, da er nicht mehr fliehen kann, bietet sich die ideale Gelegenheit, das herauszufinden!"

"Ja, das ist eine gute Idee!", stimmte Megure zu, "Dann nehmen sie ihm mal Hut und Monokel ab, vielleicht wissen wir dann mehr!"

Alle Anwesenden hielten den Atem an, und bis auf die Propellergeräusche herrschte Friedhofsstille, als Nakamori sich vorsichtig mit seiner Hand KIDs Hut näherte...

"An Ihrer Stelle würde ich das lieber nicht tun!"

Teil 10-15

(Teil 10)

* * *

"Der sieht aber gar nicht gut aus; den haben'se ja übel zugerichtet. Meinst du, er schafft das?"

"Davon bin ich überzeugt; der is zäh!"

In KIDs Kopf drehte sich alles. Das Letzte, woran er sich erinnern konnte, war, dass Nakamori ihm mit einer Pistole gegenüberstand und Heiji und Conan ihn gerade gestellt hatten...

Er wusste nun, dass er wieder wach war, aber dennoch öffnete er seine Augen nicht; die fremden Stimmen, die er eben gehört hatte, waren ihm nicht ganz geheuer. Er lag weiterhin still da und lauschte angestrengt; doch nun war es still...drückend still.

KID befürchtete schon, sie hätten ihn geschnappt...aber irgendetwas in ihm lies ihn zweifeln...er wusste selbst nicht, wieso, aber aus irgendeinem unerklärlichen Grund vertraute er den Stimmen.

Plötzlich durchzuckte ihn ein starker Schmerz, der ihm grausamst seine Verletzung wieder in Erinnerung rief. Er stöhnte leise auf.

"Oh, bist du wach?", fragte eine der Stimmen.

Vorsichtig öffnete Kaito die Augen. Um ihn her war es dunkel. Sie schienen sich in einem verlassenen Gebäude oder etwas Ähnlichem zu befinden...

KID lag auf einem alten Bett, dessen schäbige Vorhänge schon von Motten halbzerfressen worden waren. Er fasste sich an die Seite und spürte, dass ihm jemand die Wunde verbunden haben musste. Allerdings hörte oder sah er auf den ersten Blick nichts, das auf Polizei oder Ähnliches hindeuten könnte...

Er neigte den Kopf nach links und sah durch einen Spalt der zugezogenen Vorhänge jene Person, die eben gesprochen hatte; durch die Dunkelheit konnte er aber nicht viel erkennen, außer, dass diese Person der Stimme nach zu urteilen ein Junge sein musste.

"Schön, dass du endlich wach bist", sagte der Junge freundlich, "wie geht's deiner Verletzung?"

"We-wer bist du?", fragte KID etwas verwirrt, während er sich immer noch die Seite hielt.

"Schon gut, ruh dich erstmal aus", beschwor ihn der Junge, "wir haben ganz bestimmt nichts Böses im Sinn, falls du das denken solltest."

Langsam richtete KID sich auf und versuchte, mehr von seinem Gegenüber auszumachen, aber es war einfach zu finster...

Der Junge zog die Vorhänge auf. "Ich glaube, es ist doch etwas zu dunkel; mach doch bitte mal die Lampe da hinten an, ja?", bat er jemandem, der sich weiter hinten im Raum aufzuhalten schien; wahrscheinlich sein Gesprächspartner von vorhin.

Eine helle Flamme flammte plötzlich auf und tauchte den Raum in ein warmes, wohltuendes Licht.

"Besser so?", fragte der Junge KID freundlich.

Dieser konnte sich nun etwas mehr umsehen.

Die Fenster des Raumes waren mit schwarzen Gardinen zugezogen und alles wirkte heruntergekommen und verlassen; ein einziger Tisch stand in der Mitte des Zimmers, auf dem eine alte Öllampe das warme Feuer verströmte.

Doch das alles interessierte KID im Moment herzlich wenig, denn nun konnte er seinen Gegenüber genauer mustern.

Wie ein Polizist sah er wirklich nicht aus; wie KID schon vermutet hatte, war es ein Junge, der etwa in seinem Alter, so um die 15/16, zu seien schien.

Er hatte rabenschwarzes Haar, das wild durcheinander gewirbelt war. Seine Kleidung war sehr schlicht: eine schwarze Hose, schwarzes Hemd, und ein zerschlissener, gelblicher Mantel, auf dessen Schulterstücken jeweils ein weißer Wirbel-Kringel prangte.

Der Junge grinste und sah KID aus seinen klaren, grauen Augen freundlich an.

Jetzt sah er sich nach dem Partner um, der hier ja auch irgendwo sein musste; doch einzige Wesen, das noch im Raum war, war eine schwarze Krähe mit gelbem Halstuch, der auf dem Holztisch neben der Lampe saß.

"Vor uns brauchst du wirklich keine Angst zu haben", meldete sich der Knabe wieder zu Wort, "wir sind nicht von der Polizei, ehrlich nicht!"

Aus irgendeinem Grund konnte KID nicht anders, als ihm zu glauben, und nickte.

"Na schön, ich glaube dir", erwiderte er, "aber sag mal: wo ist dein Partner, mit dem du vorhin gesprochen hast?"

"Hier hinten", kam es aus Richtung Tisch.

KID sah verwirrt hinüber.

Konnte das...? Nein, das war unmöglich. Krähen können doch nicht reden - oder?

"Du brauchst gar nicht so erstaunt zu gucken", sprach die Krähe, "und, ja, ich kann sprechen!"

"Nun sei doch nicht so verbissen", sagte der Junge zu der Krähe, "und dir", zu KID, "dir schulden wir einige Erklärungen, oder?"

KID nickte verwirrt, begierig darauf, etwas mehr über diese seltsamen Personen zu erfahren.

So seufzte der Junge und rückte sich auf dem Hocker, auf dem er saß, zurecht und begann zu erzählen.

(Teil 11)

* * *

(Rückblende)

"An Ihrer Stelle würde ich das lieber nicht tun!", ertönte plötzlich eine selbstsichere Stimme ganz in der Nähe.

Die Anwesenden wirbelten herum. Auf dem Dachhäuschen, in dem sich zuvor noch KID versteckt gehalten hatte, stand ein Jugendlicher mit schwarzen Haaren und zerschlissener Kleidung, insgesamt ein recht verwahrloster Anblick.

Doch dieser Junge hatte etwas Besonderes an sich...es war nicht unbedingt die schwarze Krähe mit dem Halstuch, die auf seiner Schulter hockte, sondern vielmehr seine Aura...irgendwie hatte man das Gefühl, er könne alles durchschauen, als sei nichts vor ihm verborgen und nichts für ihn unmöglich...

"W-wer bist du?!", brüllte Nakamori wutschnaubend. Er fühlte sich sichtlich gestört und bedachte den Störenfried, der ihn gerade von der Vollendung seines Lebenswerkes abhielt, mit wütenden ich-geh-dir-gleich-an-die-Gurgel Blicken.

Doch der Junge blieb unbeeindruckt von seinem Zorn und lächelte gelassen.

"Das wüsstest du wohl gern, was?"

"Jetzt reicht es aber!", schaltete sich nun Megure ins Gespräch mit ein.

"Du behinderst polizeiliche Ermittlungen, Bürschchen; sag uns besser deinen Namen, oder du bekommst noch mehr Ärger, als du sowieso schon hast!"

Das Lächeln wich nicht von dem Gesicht des Jungen. Im Gegenteil, es wurde sogar noch breiter.

"Sind sie sich da so sicher, Herr Kommissar? Bei dem, was ich...äh, entschuldige", fügte er an seine Krähe gewandt hinzu, die ihn beinahe ins Ohr gebissen hätte, "was wir zusammen schon angestellt haben, ist es für mich schwer vorstellbar, dass diese Kinkerlitzchen da noch sonderlich viel ausmachen."

Gelassen hüpfte er vom Dachhäuschen herunter und ging langsam und ruhig auf die kleine Gruppe zu, die sich um den zusammengebrochenen KID versammelt hatte.

Von einem Teekessel, der zulange auf der Herdplatte gestanden hatte, war konnte nun schon längst nicht mehr die Rede sein. Nakamori war eher mit einem Hochofen vergleichbar, der kurz vor der Explosion stand.

Seine Pistole, die er immer noch in der Hand hielt, richtete er nun auf den Jungen, der inzwischen durch die Reihen der ziemlich verdutzten Polizeibeamten hindurchgegangen war und nun vor KID stand.

"Glaubst du allen Ernstes, mich mit so was aufhalten zu können?", fragte er herausfordernd.

"Nun laber nicht so dumm rum", sagte Kogoro, "sondern verrat uns lieber mal deinen Namen, Mister neunmal-klug!"

"Geht das etwa schon wieder los?", seufzte der Befragte.

"Seid nicht so ungeduldig, alles zu seiner Zeit."

Seine Augen, die bisher wie die eines Falken Nakamori und die anderen inspiziert hatten, blickten nun zu Boden, hinab auf KID.

Plötzlich trat ein anderer Ausdruck in sein Gesicht...weniger diese ungewöhnliche Selbstsicherheit...jetzt sah man deutlich, dass sich ein anderes Gefühl hervorgetan hatte: Zorn. Sehr, sehr großer Zorn.

Jetzt sprach Nakamori wieder: "Was hat unser Kleiner denn? Angst? Du bist wohl doch nicht mehr so mutig, was?"

Er hatte sein schadenfrohstes Grinsen aufgesetzt und richtete seine Waffe immer noch locker auf den Jungen.

Man konnte sein Gesicht nicht sehen...seine Reaktion auf dies war also für keinen erkennbar.

Doch plötzlich fing er wieder an zu grinsen und hielt triumphierend etwas in die Höhe.

Es war ein langer, schmaler Gegenstand, aus braunem Leder, mit einer silbernen Schnalle am einen Ende...und kleine Löcher waren in ihn eingestanzt.

Im selben Moment rutschte Nakamori die Hose von den Schenkeln.

"Du - du, kleiner...", er war so unglaublich wütend, dass er jetzt kein einziges Wort zu sprechen mehr im Stande war.

"Ich weiß nicht, was du hast", entgegnete der Junge, steht dir doch ganz gut - dieses Herzchenmuster!"

Die Krähe krächzte ein lauthalses Gelächter und auch die umstehenden Beamten mussten prusten und hielten sich die Bäuche.

Nur Heiji und Conan standen mit offenen Mündern da.

"Wie...wie hat er das gemacht?! Ich meine, er stand doch die ganze Zeit da, er hat sich Nakamori kaum genähert!"

Auch Conan konnte es kaum fassen und sah den triumphierenden Fremden mit weit aufgerissenen Augen an.

Dieser steckte nun den Gürtel in seine Manteltasche(während Nakamori unter prusten und schnauben seiner "wehrten Kollegen" fieberhaft versuchte, seine Hose wieder nach oben zu ziehen) und hob sich vorsichtig, ganz vorsichtig und langsam, KIDs Körper über die Schulter.

Die Beamten fingen sich wieder und richteten nun ihrerseits ihre Waffen auf ihn.

"Halt, hier geblieben!", rief Kommissar Megure und der Junge drehte sich zu ihm um.

"Was denn, mit den Spielzeugdingern wollen sie mir klein beikommen?", meinte er grinsend und deutete auf die Waffen der Polizisten.

Plötzlich fielen sie auseinander, einfach in ihre Bestandteile zerlegt, völlig unbrauchbar geworden.

"Mein Kollege Kir hier war so freundlich, eure kleinen Spielzeuge auseinander zu nehmen; ich hoffe, Sie nehmen uns das nicht allzu übel", entgegnete er ironisch und nickte seiner Krähe zu, die die ganze Angelegenheit köstlich zu amüsieren schien.

"Hört zu", rief er noch einmal in die Runde, "und merkt euch meinen Namen gut: Er lautet Jing!"

Und mit einem lauten Knall und einer großen Rauchwolke waren er, Kir und KID verschwunden.

(Teil 12)

* * *

"Verstehe...so war das also", schloss KID, nachdem Jing geendet hatte.

"Ihr habt mich gerettet - aber warum?"

Grinsend sah Jing zu seinem gefiederten Partner hinüber.

"Nun", sagte er schließlich, "wir sind doch Kollegen, oder? Und außerdem brauchen wir jemanden, der uns das System hier etwas genauer erklärt; und zur Polizei können wir als Diebe ja schlecht gehen, oder?"

"System...?", entgegnete KID nun vollends verwirrt, doch weiter kam er dann nicht mehr, denn seine Gedanken wurden erneut von Jing unterbrochen: "Hier!", sagte er mit gewohnt freundlicher und warmer Stimme und hielt Kaito eine Schachtel mit Nigiris hin.

"Du musst hungrig sein, nach all der Aufregung heute! Aber alle Achtung, du bist ein echt gerissener und genialer Dieb!"

"Genau wie wir!", schaltete sich Kir nun ins Gespräch ein.

"Du musst nämlich wissen", fügte er mit stolzgeschwellter Brust hinzu, " dass wir da, wo wir eigentlich herkommen, genau wie du recht erfolgreiche und bekannte Diebe sind!"

"Kir, lass das!", entgegnete Jing etwas ungehalten über die mangelnde Zurückhaltung seines Freundes und wandte sich wieder an KID.

"Wir werden dir später alles in Ruhe erklären, denn die wirst du brauchen...wir verstehen die ganze Sache ja selbst nich so ganz!", meinte er und kratzte sich verlegen am Kinn.

"Jedenfalls solltest du erst einmal etwas essen!"

Erneut hielt er ihm die Nigiri-Schachtel hin.

KID zögerte noch einen Moment. Diese Fremden kamen ihm so eigenartig, so seltsam vor...und doch konnte er aus irgendeinem Grund einfach nicht anders, als ihnen zu vertrauen.

Vorsichtig, prüfend, nahm er einen der etwas unförmigen Reisklumpen aus der Packung und biss beherzt hinein.

Es schmeckte einfach nur köstlich! Das waren bestimmt die besten Nigiris, die er jemals zuvor gegessen hatte...sanft im Geschmack, aber nicht zu lasch...würzig, aber gleichzeitig süß, aber keine von den beiden Richtungen stellte die andere zurück oder lies das Gericht widerlich schmecken.

Glücklich mampfte er die Nigiris einen nach dem anderen auf...ohne in diesem Moment zu merken, dass er in seinen Rettern gerade echte und gute Freunde gefunden hatte.

(Teil 13)

Nachdem KID gegessen hatte, schwiegen die drei noch eine Weile. Plötzlich begann Jing wieder zu sprechen, allerdings viel ernster als bisher.

"KID...kann ich dich um einen Gefallen bitten?"

Kaito, überaus dankbar für seine Rettung, stimmte sofort zu.

"Na klar, schieß los!"

"Es handelt sich um Folgendes...ich weiß, es klingt verrückt, aber...wir kommen nicht von hier; weder aus dieser Stadt, noch aus dieser Welt."

KID war sehr verdutzt. ,Was redet er da eigentlich?', fragte er sich, doch ihm blieb keine Gelegenheit mehr, weiter darüber nachzudenken, denn schon fuhr Jing fort.

"Bei uns zu Hause sieht alles ganz anders aus...die Städte, die Menschen, die Landschaft, die anderen Lebewesen - bei uns gibt es auch viel Magie, die sich hier nicht annähernd finden lässt.

Aber ich möchte dir nun erzählen, wie wir hier her gekommen sind, damit du uns besser verstehst - obwohl, wir können es ja selbst kaum glauben...nun ja, das war so:

Kir und ich waren mal wieder auf Streifzug durch unsere mit reichen Schätzen angefüllte Welt, als wir nach Lumisumbra kamen, einer Stadt relativ in der Mitte des Kontinents. Dort sollte sich das "Okulus Terrae" befinden, ein gigantischer Juwel, der zudem noch magische Fähigkeiten haben sollte. Nun ja, wir zwei waren eher am Wert des Klunkers interessiert...

Jedenfalls hatten wir schnell die Fallen und Wächter überwunden und öffneten die Tür, in dem sich der Juwel befand...es übertraf alle Vorstellungen! Dieser Schatz reichte bis unter die etwa 5 Meter hohe Decke und hatte gewaltige Ausmaße!

Das wundersamste an ihm jedoch war das Licht, das er ausstrahlte: alle Farben, so klar und rein und kräftig, dass selbst der Regenbogen sie nicht hätte schöner zaubern können, tanzten friedlich über die kahlen Wände, die hohe Decke und den leeren Boden des Raumes. Und doch war da noch etwas anderes an diesem Licht, das einem ein wohliges und warmes Gefühl im Bauch verschaffte.

Wir näherten uns vorsichtig dem Stein, und wollten ihn berühren, um zu testen, ob er auch wirklich echt war oder nur Illusion...doch gerade, als unsere Hände, bzw. Flügel, den Stein fast berührt hatten, erschien ein derart grelles Licht, das wir uns die Augen zukneifen mussten, um nicht blind zu werden. Dann zog uns irgendwas ruckartig Richtung Juwel, und wir wurden in einen riesigen Strudel gezogen, der aus lauter Farben und Formen bestand.

Es war fast, als ob unzählige Zeiten und Länder an uns vorüber geflogen wären....was dann passiert ist, wissen wir nicht genau; wir sind dann nur noch auf einem Dach unweit des Tokio-Towers aufgewacht und sahen uns an einen völlig anderen Ort versetzt. Durch den Trubel vor dem Tower war es nicht schwer, herauszufinden, was dort los gewesen war; die ganze Menschenmenge wartete auf einen Dieb, einen wahren Meister seines Faches, der alles stehlen können soll und noch nie erwischt wurde...die Rede war von dir, Kaito KID.

Als wir von einem so talentierten wie gerissenen Kollegen hörten, der uns sehr ähnlich war, hatten wir schnell einen Entschluss gefasst: Da wir keine Ahnung haben, was hier eigentlich los ist und was das ganze soll, wollten wir uns dir anvertrauen, da wir glaubten, du könntest das evtl. verstehen und uns helfen.

So, jetzt weißt du so ziemlich alles, was wir wissen", endete Jing seine faszinierende Erzählung, die KID ungläubig zu ihm hinübersehen lies.

"Du glaubst uns nicht, nicht war?", fragte die freche Krähe, der KIDs verdutzter und misstrauischer Blick keineswegs entgangen war.

KID zögerte einen Moment, dann sagte er: "Nein. Nein, ich glaube nicht, dass ihr mich anlügt; ich weiß zwar nicht, warum, aber irgendwie weiß ich, dass ich euch trauen kann. Ich werde es selbstverständlich niemandem sagen, aber wirklich helfen kann ich euch leider auch nicht...ich hab auch keinen Schimmer, wo ihr wohnen könntet..."

"Mach dir darum mal keine Gedanken", erwiderte Jing, "wir packen das auch so. Es ist ja nur, dass wir jetzt einen guten Freund haben, von dem wir wissen, dass wir ihm trauen und ihn um Hilfe bitten können, wenn wir ihn brauchen."

Er setzte wieder sein übliches, freundliches Grinsen auf und fügte hinzu: "Ich bin sicher, dass wir gemeinsam herausfinden werden, was das alles zu bedeuten hat! Wir werden es uns solange einfach hier gemütlich machen. Ist zwar nicht das Feinste, aber für unsere Ansprüche genügt das vollkommen. Oh!", fügte er hinzu, als er auf die Armbanduhr sah, die er Nakamori noch zusätzlich zum Gürtel gemopst hatte, "Es ist schon verdammt spät. Ich nehme an, du musst gehen?"

Kaito nickte müde. Gemeinsam gingen die drei aufs Dach, wo ihnen die kühle Nachtluft angenehm um den Körper wehte.

Nun sah KID auch, wo genau sie sich befanden. Es war ein altes, verfallenes Haus, nicht weit vom Hafen entfernt, wie er vermutete, denn von hier aus konnte er in der Ferne schon die glitzernden Wellen des pechschwarzen Meeres sehen.

"So, ich denke, man sieht sich", sagte Jing.

"Ach ja, eins noch, bevor du gehst; das hier möchten wir dir geben", fügte er hinzu und kramte etwas aus seiner Tasche, das er KID reichte.

Dieser fand in seiner Hand einen funkelnden, kleinen Juwel, der im Mondlicht silbern glänzte und ihm durch sein Funkeln freundlich zuzuzwinkern schien.

"Das ist ein Teil des Tower-Diamanten", sagte Jing grinsend, "und wir haben herausgefunden, dass er mit einem Zauber versehen ist. Den Diamanten haben wir in zwei Teile gebrochen; einen hast du, den anderen haben wir. Sollte jetzt einer von uns in Gefahr sein, leuchtet das Stück des jeweils anderen golden auf und strahlt Wärme aus. So können wir uns immer gegenseitig helfen!"

KID strahlte und bedankte sich bei Jing und Kir. Dann war er auch schon mit einem Wehen seines Umhangs in den Tiefen der Nacht verschwunden.

(Teil 14)

* * *

Die Wellen des dunklen Meeres brachen sich an den Hafenmauern und trugen die weißen Schaumkronen wie Lichtschimmer mit sich, die in tiefster Dunkelheit noch leuchten. Sie mischten sich und nach ihrem Aufprall an den Mauern flossen sie still und leise wieder zurück, um das ganze zu wiederholen, dabei aber so friedlich und geschmeidig wie in einem sanften Tanz unter dem hellen Licht des Mondes.

Auf dem Platz der Hafenmauern erhob sich eine gewaltige Containerstadt, deren Inhalt wohl für Firmen und Kunden aller Herren Länder bestimmt war; auch dieser "Ort" lag so ruhig und friedlich da, als hätte er absolut nichts zu verbergen...

Zwischen diesen Meterhohen Frachttürmen mit ihren kalten Stahlwänden stapfte Kaito KID nun hindurch, ganz in Gedanken versunken. Er konnte immer noch kaum glauben, was ihm geschehen war - ein Fremder, der ihn gerettet hatte, eine sprechende Krähe, und die waren noch dazu aus einer anderen Welt...?

Die Erlebnisse dieser Nacht musste er erst einmal verarbeiten und daher hatte er sich einen Ort gesucht, von dem er ausgehen konnte, dass er nachts nur selten aufgesucht wurde und an dem er jedes kleinste Geräusch eines sich Nähernden hören konnte.

Während er so durch die kalten Stahlgänge wandelte, war sein Blick auf das kleine Juwel geheftet, das ruhig, friedlich und angenehm kühl in seiner Hand lag, anders als die rauen Metallmäntel um ihn herum.

"Ob er das wirklich ernst gemeint hat?", murmelte KID vor sich hin.

"Hast du wirklich magische Kräfte?"

Doch der Stein funkelte nur, als wollte er sagen: ,Warte, bis der rechte Zeitpunkt gekommen ist.'

Kaito seufzte tief und sah in den Nachthimmel, der mit lauter kleinen, leuchtenden Punkten übersäht war - wie ein Mantel oder Umhang mit schönem Muster.

Eine kühle Brise wehte ihm durch das Haar und er blieb einen Moment stehen, um sich den kugelrunden Vollmond anzusehen.

Zwar konnte er ihn über die Container hinweg gerade so sehen, aber ihm war, als würde ,Luna' für ihn umso heller scheinen, damit er sie besser sehen kann.

"Hmmmm...", schmunzelte er, "vielleicht hat der alte Jii recht mit dem, was er mal nach einen beinahe missglückten Raubzug zu mir gesagt hat...das ich ein Schützling des Mondes sei...".

Tatsächlich fühlte sich KID, wenn er den Mond ansah, wieder frisch und gestärkt, und bei ,Einsätzen', die er nachts führte, gab er ihm Zuversicht, die Suche nach den Mördern seines Vaters niemals aufzugeben...da kam ihm wieder ein anderer Gedanke -

"Ach Vater", sprach er traurig vor sich hin, "ich habe dein Erbe nun schon vor einiger Zeit angetreten, aber immer noch keine Spur von denen, die dich getötet haben - ob ich sie jemals finde?"

Er sah auf den Stein hinab, der einfach nur vor sich hin funkelte.

,Manchmal hab ich das Gefühl, er reagiert auf meine Gefühle, dieser Stein...vielleicht bist du ja doch etwas Besonderes...'

Plötzlich überfiel ihn ein bekommenes Gefühl, eine eisige Kälte breitete sich rasch in seinem ganzen Körper aus.

KID erschrak. Doch ihm war, als hörte er plötzlich ganz in der Nähe Stimmengewirr...er hatte ein ungutes Gefühl, eine böse Vorahnung, und lief los, den Stimmen hinterher...

Da zerriss ein Lautes Geräusch gewaltsam die friedliche Nachtstille - "PENG!"

(Teil 15)

Silbern schimmerten die hellen Strahlen, die die rohen Metallgehäuse zum Glänzen brachten - ebenso, wie den Strom aus dunkelrotem Blut, der aus einer weit klaffenden Schusswunde unaufhörlich über den kalten und groben Steinboden dahinfloss...

Zur selben Zeit sank ein 17 jähriger Jugendlicher zwischen den Containern stöhnend vor Schmerzen zu Boden.

"Das war's dann wohl", sagte eine eiskalte Stimme, die in der einen Hand ruhig eine Pistole hielt, die immer noch auf den sich windenden Jungen gerichtet war.

"Ihr werdet uns nicht noch einmal nachschnüffeln, so viel steht fest", fügte eine andere, dumpfere Stimme gehässig hinzu, "denn hier kommt ihr nicht mehr lebend weg!"

Der Junge keuchte und ein anderer, kleinerer hockte sich mit weit aufgerissenen Augen neben ihn.

"Heiji, Heiji!", schrie er.

"Was ist los?! Wie geht's dir?"

"C-Conan- ebenso, wie den Strom aus dunkelrotem Blut, der aus einer weit klaffenden Schusswunde unaufhörlich über den kalten und groben Steinboden dahinfloss...

Zur selben Zeit sank ein 17 jähriger Jugendlicher zwischen den Containern stöhnend vor Schmerzen zu Boden.", murmelte Heiji, "was glaubst du, wie man sich fühlt, wenn man ne Kugel in den Bauch kriegt?" Er würgte und ein großer Schwall Blut trat aus seinem Mund.

"Kann ich - kann ich dich um was bitten, Kleiner?", fragte er leise und erschöpft.

"Lauf weg - beeil dich! Ich lenke sie ab! Du kannst es noch schaffen...ich für meinen Teil bin mir da nicht so sicher. Noch eins", fügte er noch leiser hinzu, "kannste Kazuha etwas ausrichten? Ich wird wohl nich mehr dazu kommen...sag ihr - sag ihr, dass ich sie..."

Er würgte abermals. "Ich weiß schon", antwortete Conan mit zitternder Stimme, "was ich ihr ausrichten soll...wir sind schon so lange Freunde, da braucht es nicht viele Worte, um sich zu verstehen."

Heiji grinste. "Danke. Du bist ein echter Freund..."

"Was gibt es da zu quasseln?", ertönte wieder die dumpfe Stimme, die einen in schwarz gekleideten Mann mit Sonnenbrille und recht stattlicher Statur gehörte.

"Falls ihr vorhaben solltet, irgendwelche Fluchtpläne zu schmieden - vergesst es! Die Organisation lässt niemanden, absolut niemanden am Leben, der etwas von ihr weiß!"

"Sei still, Wodka!", erwiderte die kalte Stimme gebieterisch; sie kam von einem Mann mit langen blonden Haaren, ebenfalls in schwarz, dessen Augen so kalt schienen, dass man beim Anfassen derselben mit Sicherheit sofort Gefrierbrand bekommen hätte.

Eine Zigarette hing lässig aus einem Winkel seines bösartig und mordlustig grinsenden Mundes herab.

"Auch, wenn sie sterben - sie müssen nicht mehr wissen, als nötig ist."

"Da hast du auch wieder Recht, Gin", stimmte der andere unterwürfig zu.

"Heiji...es tut mir Leid", sagte Conan, "hier kommen wir eh nicht mehr weg...ich werde Kazuha wohl nicht mehr erreichen können. Aber wenn ihr uns schon umlegt", wandte er sich ernst an die Männer in schwarz, "dann könnt ihr uns auch sagen, was ihr eigentlich vorhabt in eurer Organisation!" Den Angstschweiß im Gesicht blickte er unsicher in den unendlich dunklen Lauf der Waffe von Gin.

Die er und sein Kumpel fingen nun laut und spottend zu lachen an.

"Bedaure, Kleiner, aber wir können dir nichts sagen", antwortete Gin, und sein Grinsen wurde noch breiter, "jedes, jedes Risiko muss vermieden werden; wenn das also euer letzter Wunsch war..."

Er zog den Hahn seines Revolvers zurück.

"Genau, er hat Recht!", stimmte wieder Wodka ein.

"Keiner wird uns jemals dicht genug auf die Schliche kommen - und wenn, wird er sich genau wie ihr gleich schnell die Radieschen von unten ansehen - ebenso wie dieser Magier, den wir vor neun Jahren beseitigt haben!"

Teil 16-20

(Teil 16)

KID blieb wie angewurzelt stehen.

Nachdem er den Schuss gehört hatte, war er noch schneller als sowieso schon in die Richtung des fürchterlichen Geräusches gelaufen, doch jetzt stockte ihm der Atem.

,O-Organisation?!', dachte er verwirrt.

,Das müssen die Kerle sein, die Shinichi geschrumpft haben...und jetzt wollen sie ihn zusammen mit Heiji umlegen...sie sind zwar nich grade meine dicksten Freunde, aber ich muss ihnen helfen!'

Er näherte sich vorsichtig und mucksmäuschenstill dem Ort, von dem der Wind die eiskalten oder verzweifelten Stimmen zu ihm herüberwehte.

Doch als er in unmittelbarer Nähe des Geschehens war, überkam ihn plötzlich ein merkwürdiges Unbehagen, das er sich selbst nicht erklären konnte, und er fragte sich im Stillen: ,Sie sagten doch, dass sie einen Magier vor neun Jahren ermordet haben...was meinten sie damit? Moment mal...vor neun Jahren - da war doch...'

Die kalte Stimme unterbrach seine Gedanken.

"Wodka, du Idiot! Unsere kleinen Freunde hier müssen doch nicht alles wissen!"

"Aber Gin! Sie werden doch eh gleich den Löffel abgeben, und so eine kurze ,Vorschau', die denen blüht, die sich mit der Organisation anlegen, könnten wir ihnen doch zum Abschied mitgeben, oder etwa nicht?"

Gin sagte einen Moment gar nichts. Sein schwarzer Hut verdeckte fast vollständig sein Gesicht, wodurch man den Ausdruck auf diesem nicht lesen konnte.

Dann hob er den Kopf. Ein schreckliches Grinsen von klirrender Kälte umspielte seine Lippen.

"Na schön...schaden kann es ja nicht...", erwiderte er.

Wodka war entzückt und scheinbar ganz in seinem Element, als er zu erzählen begann.

"Also...vor - wie schon gesagt - nun mehr neun Jahren war unsere Organisation bereits auf der Blühte ihrer Zeit, die heute noch besteht. Einer unserer Mitglieder - sein Name war ,Cinzano' - sollte einen idiotensicheren Plan ausführen, nämlich lediglich den führenden Mantendo-Produzenten mit Hilfe eines ,Unfalls' außer Gefecht zu setzen. Dieser hatte nämlich Schulden bei der Organisation, die er nicht pünktlich zurückgezahlt hatte - was er bitter bereuen sollte!

Alles war perfekt geplant; die hohen Schulden des Präsidenten persönlich waren hinreichend bekannt und es gab einigen Aufruhr in den Medien."

"Ich erinnere mich", entfuhr es Heiji, "da gab es etliche Vermutungen und Spekulationen über Affären, Schwarzgeldskandale und der gleichen..."

PENG!

"Hat dir jemand erlaubt, zu sprechen?", fragte Gin eisig, nachdem er auf eine Stelle etwa 2cm von Heijis rechtem Knie entfernt auf den Boden geschossen hatte.

"Danke, Gin", sagte Wodka, und mit einem Räuspern fuhr er fort.

"Also, wie ich bereits sagte, waren die Skandale bereits etliche Male durch die Medien gegeistert; unser Kumpan hatte also den Auftrag, den Präsidenten unauffällig zu vergiften...keiner würde nach der ganzen Mundpropaganda und dem psychischen Druck mehr an Selbstmord zweifeln."

"Und was hat das ganze mit einem Magier zu tun?!", fragte Conan erhitzt, doch das hätte er besser gelassen...

PENG!

"Auch dir habe ich keine Quasselerlaubnis erteilt", versetzte Gin, und Conan sank in die Knie; Gin hatte ihm ins Bein geschossen, Flucht war nun also tatsächlich ein Ding der Unmöglichkeit.

Wodka war über die Unterbrechungen sichtlich ungehalten.

"Nun, wie ich bereits betont habe", fuhr er ärgerlich fort, "war einfach alles perfekt - nur eines hatten wir nicht mit einkalkuliert: Ein damals recht berühmter Magier gab zu der Zeit, in der der Anschlag stattfinden sollte, auf der Feier des Präsidenten eine Vorstellung; er schaffte es, Cinzano zu entlarven, als er gerade dabei war, seinen Auftrag auszuführen. Er wurde verhaftet und da er nichts über die Organisation hatte preisgeben wollen, blieb ihm nur noch Suizid...

Wir begannen sogleich damit, alle seine Spuren zu verwischen, doch der Boss trug uns noch etwas anderes auf...wir sollten jenen Magier, der für Cinzanos scheitern verantwortlich war, kurzerhand zur Hölle schicken! Und das taten wir auch...

Als er wieder mal eine Vorstellung gab, ein Openair-Auftritt auf Hokkaido, brachten wir starke Sprengsätze versteckt um die Bühne an - und pünktlich zum Showbeginn hieß es dann - BOOM!"

Er lachte grässlich.

"Ist ja gut, komm wieder runter", entgegnete Gin, die Pistole immer noch auf die beiden Jungen gerichtet, die vor Schmerzen am Boden kauerten.

"Schon gut, Gin", erwiderte Wodka immer noch grinsend.

"Ach ja", fügte er hinzu, "der Name dieses Magiers war - Toichi Kuroba."

(Teil 17)

Ein eisiger Wind fegte pfeifend durch die engen Containergassen und trug die Worte Wodkas immer wieder schmerzhaft in KIDs Ohren.

Immer wieder hörte er in Gedanken die grausamen Schilderungen vom Tod dieses Magiers - doch das Schlimmste war, dass es sein Vater gewesen war, den sie ermordet hatten.

Zuerst stand Kaito nur fassungslos da, mit dem Rücken an den kalten Stahl gelehnt, und vermochte nichts mehr zu wahrzunehmen außer besagten Worten - da überkam ihn plötzlich eine gewaltige Wut. Abgrundtiefer Hass stieg in ihm auf, so stark, dass ihm fast die Sinne schwanden.

,Die waren das also - sie haben meinen Vater ermordet, diese hinterhältigen Dreckskerle!' , dachte er und zitterte vor Zorn.

"Wie dem auch sei", erhob sich wieder die Stimme von Gin, "wir haben die Zeit, uns noch länger mit euch erbärmlichen Zwergen zu befassen. Euer Ende ist gekommen...bald könnt ihr eure detektivischen Kindergartenspielchen im Himmel weiterspielen! Aber keine Angst", fügte er gehässig grinsend hinzu, "wir sind ja keine Unmenschen; ihr dürft Seite an Seite ins Nirwana gehen!"

Gin und Wodka lachen und dieses Lachen schwoll zu einem grauenhaften Gelächter an, das, vermischt mit den wehenden Klängen des Windes, für eine Art Todeskonzert gehalten werden konnte.

"Warte mal, Gin", entfuhr es Wodka plötzlich, "vielleicht können die kleinen Schnüffler uns noch was über diesen Dieb verraten - ich habe gehört, dass sie ihm auf der Schliche waren!"

"Richtig", gab Gin zu, "also, ihr habt es ja gehört, ihr dürft uns vor eurem Ableben noch einen oder mehrere kleine Dienste leisten. Was wisst ihr über diesen Kaito KID?"

"U-und wozu wollt ihr das wissen?", schnaufte Conan, dessen Kräfte langsam zu Ende gingen.

"Was sollte euch das bringen?"

"Ganz einfach", antwortete Wodka, "dieser dreiste Möchtegerndieb ist uns schon lange ein Dorn im Auge. Als ob der alles könnte...pah! Und noch dazu haben wir anfangs geglaubt, dieser Toichi Kuroba sei der Kaito KID gewesen, darum haben wir - auch, weil man dann sehr lange nichts mehr von diesem Dieb gehört hatte - angenommen, er sei es tatsächlich gewesen und wir haben uns nicht weiter drum geschert; doch nun ist er wieder da...und wie es scheint, treibt er anders als früher nur in Japan sein Unwesen - das alles ist äußerst merkwürdig und wir wollen der Sache auf den Grund gehen und sicher stellen, dass dieser KID nicht zu einer Gefahr für unsere Organisation werden kann."

"Was denn, ihr habt Angst vor einem gewöhnlichen Dieb?", sagte Conan verächtlich.

"Hey, anstatt hier große Reden zu schwingen - wie wäre es, wenn du dir mal deinen Freund ansiehst?", entgegnete Wodka mit einem grausamen Lächeln auf den Lippen.

Conan wendete seinen Blick langsam zur Seite.

"HEIJI!", schrie er, denn dieser war nun umgekippt und gab kein Lebenszeichen mehr von sich.

"Heiji, Mann, mach keinen Blödsinn, wach auf!"

Er rüttelte und schüttelte ihn, doch sein Freund rührte sich einfach nicht.#

"Ihr - ihr - ihr verdammten Schweine!"

"Na, na, na, keine Kraftausdrücke hier!", grinste Gin verächtlich.

"Oder willst du vor deinem Schöpfer stehen und dir sagen lassen, du denkst im letzten Moment deines Lebens nur an Schimpfwörter?"

Er lachte unbarmherzig und warf seine blonden Haare zurück, die wie ein Tuch im Wind wehten - wie ein Leichentuch.

"Nun ist endgültig Schluss mit lustig - adieu!"

PENG!

(Teil 18)

* * *

Das Mündungsfeuer hallte störend laut durch den völlig verlassenen Hafen, so dass ein paar kleine Vögel in ihrem Schlaf gestört erschreckt aufflatterten und unter panischem Fiepen und Piepsen in den weiten Nachthimmel hinausflogen.

Eine kleine, aber dichte Rauchwolke zog von dort, wo die Kugel explodiert war, herauf.

"Hahaha, schlaft schön den Schlaf der Gerechten, ihr Trottel!", lachte Wodka hämisch, doch Gin fuhr ihn an: "Idiot! Hast du denn keine Augen im Kopf?! Die Kugel ist explodiert, bevor sie die beiden treffen konnte! Irgendjemand muss sie irgendwie gestoppt haben!"

Tatsächlich - gleich nachdem Gin das gesagt hatte, lichtete sich der Rauch und die beiden Detektive kamen dahinter wieder zum Vorschein, zwar nach wie vor angeschlagen, aber dennoch am Leben.

"Wie - wie ist das möglich?", stotterte Wodka ungläubig.

In diesem Moment öffnete Conan seine Augen, die er zuvor vor Angst zusammengekniffen hatte, einen Spalt breit - doch dann riss er sie erstaunt und verdattert mit einem Ruck wieder auf.

"Wa-was machst du denn hier?", rief er verwirrt und starrte auf die ihm gegenüberliegenden oberen Container.

Gin und Wodka wirbelten herum.

Dort oben, auf dem kühl glänzenden Metall, stand eine Person vor dem hellen und runden Vollmond...ihr Umhang wehte leise durch den sanften Wind und im Monokel auf dem rechten Auge spiegelten sich die ungläubig erstarrten Gesichter ihrer Gegenüber wider...

"Du - du bist doch", stammelte Wodka, "Kaito KID?!"

"Sehr richtig", erwiderte dieser. Doch etwas war anders als sonst...Conan nahm eine Kälte in seiner Stimme wahr, die er sonst von diesem cleveren Meisterdieb so gar nicht gewohnt war.

Das Erstaunen und die Überraschung waren mittlererweile wieder völlig von Gins Gesicht verschwunden; er grinste abermals und richtete seine Pistole nun gegen KID.

"Was bildest du dir eigentlich ein?", fragte dieser selbstsicher und trat die Zigarette aus, die ihm eben durch das Entsetzen aus dem Mundwinkel gefallen war.

"Glaubst du wirklich allen Ernstes, du könntest uns besiegen? Uns vielleicht sogar bei den Bullen abliefern?" Er lachte laut und Wodka, der erst etwas dümmlich in der Gegend gestanden hatte, stimmte mit ein.

Doch KID verzog keine Mine. Conan spürte, wie sein Herz immer schneller klopfte, doch er wusste, dass es nicht an dem Blutverlust lag; Kaitos Gesicht, das zuvor nicht zu erkennen war, da er den Kopf sehr tief gehalten hatte, wurde nun durch sein Erheben vom schimmernden Mondlicht bestrahlt und Conan sah etwas, das ihm das Blut in den Adern gefrieren lies: Der sonst so muntere Meisterdieb, der selbst in Zeiten, wo er beinahe verhaftet wurde, hatte stets ein Lächeln (wenn es auch manchmal leicht arrogant gewirkt hatte) auf den Lippen - doch das sah jetzt völlig anders aus. Es war eigentlich schwer zu sagen, was genau diese Angst auslöste, ob es nun die eiskalt dreinblicken Augen mit diesem seltsamen Feuer darin oder überhaupt der gesamte steife Gesichtsausdruck waren, aber eines stand fest, nämlich das, was dieses alles ausdrückte: Blanken Hass und heftigste Wut.

"Hey, hey, was guckst du denn so griesgrämig aus der Wäsche? Haben wir dir irgendeinen großen Coup versaut?", fragte Wodka ihn spöttisch, doch KID sagte immer noch kein Wort, im Gegenteil, er schien noch beharrlicher zu schweigen - vielleicht, weil die unbändige Wut ihm fast die Brust zuschnürte; er ballte die Fäuste und dachte bei sich: ,Ihr miesen Dreckskerle...ihr werdet bitter bereuen, was ihr getan habt, dafür werde ich sorgen - ich werde meinen Vater Toichi Kuroba rächen!'

(Teil 19)

Eine drückende Stille herrschte zwischen den Containerburgen und Türmen, die einzigen Geräusche waren das erschöpfte Husten und Keuchen von Conan, dem es so langsam wieder etwas besser ging und der fast schon ehrfürchtig zu Meisterdieb hinauf sah.

,Will er uns etwa helfen?', fragte er sich. ,Aber wenn ja, was hat er denn für einen Nutzen davon? Wir sind doch seine Feinde, wäre es da nicht praktischer für ihn, uns einfach hier verenden zu lassen? Andererseits - er hat mich auch nicht an die Männer in schwarz verraten, obwohl er weiß, wer ich wirklich bin...vielleicht ist er doch kein so hinterhältiger Gauner, wie ich zuvor geglaubt habe...'

Plötzlich unterbrach eine kleine Explosion seine Gedanken für einen Moment - dort, wo KID noch vor einem Moment gestanden hatte, war alles in eine dichte, dunkle Rauchwolke gehüllt.

"Verdammter Mist, wo ist er hin?!", rief Wodka und sah sich hektisch nach allen Seiten um. Auch Gin schien einen Moment lang etwas überrascht, aber er gewann seine Fassung wesentlich schneller wieder als sein etwas beleibterer Mitstreiter.

"Wodka, du Flasche", entgegnete er, "dreh dich um!"

Er tat, wie ihm geheißen, und sah, dass KID vor Conan und Heiji kniete und mit dem Kleinen sprach.

"Hey, was ist? Geht's?", flüsterte er scheinbar besorgt und Conan antwortete: "Den Umständen entsprechend; sag mir lieber, was du hier willst."

Kaito zögerte einen Moment, bevor er antwortete, dann sagte er nur ein einziges Wort, doch dieses Wort war mit soviel Hass und Verachtung gefüllt, dass Conan zusammenzuckte: "Rache."

Er stand auf und drehte sich zu den beiden Schwarzkitteln um, die nun wieder ihr altbewährtes Grinsen aufgesetzt hatten und Gin richtete abermals seine glänzende Pistole auf den Meisterdieb.

"Glaubst du allen Ernstes, du kommst hier noch lebend raus?", fragte Gin siegessicher blickte KID aus seinen kalten Augen heraus an - und Kaito blickte nicht minder Eisig zurück.

"Es war ein gewaltiger Fehler von dir, dich hier einzumischen, du minderwertiger kleiner Taschendieb; aber freu dich, du darfst zusammen mit deinen Freunden sterben - und noch dazu in einer so schönen Vollmondnacht, der ja gewissermaßen dein Symbol ist, nicht war? Ist das nicht großzügig von uns?"

"Ihr werdet heute Abend niemanden fertig machen", erwiderte KID, und seine Stimme zitterte ein wenig, "wenn überhaupt werdet ihr es sein, die bestraft werden!"

"Ganz schön große Töne spuckst du da...aber deine Selbstsicherheit wird dir gleich vergehen! Adieu!"

Mit einem lauten "PENG!" sauste die Kugel aus Gins Pistole genau auf KID zu, doch dieser wich einfach springend aus und der Schuss schlug etwa 50 cm oberhalb von Conans Kopf in den Stahl ein.

Noch im Flug zog seinerseits KID seine Waffe und schoss eine seiner Spielkarten ab; sie traf zielgenau Gins Pistole und schleuderte sie ihm aus der Hand.

"So, wer ist jetzt hier von uns beiden der Stärkere?", fragte KID laut und voller Selbstsicherheit, während seine eigene Pistole mit trotz seines gewaltigen Zornes ruhiger Hand auf Gin gerichtet war.

"Glaubst du etwa allen Ernstes, so kriegst du mich klein?", meinte Gin, der sich das durch die Wucht des Schusses und aus-der-Hand-schlagens seiner Waffe wunde Handgelenk rieb, auf das er nun deutete.

"Siehst du? Vielmehr vermögen deine dummen Kindereien mit den Karten gar nicht auszurichten...sag mal", fügte er hämisch grinsend hinzu, "ich habe gehört, dass dieser eine Polizist dich verletzt hat - stimmt das?"

"Was geht dich das an?!", fuhr KID ihn an, dessen Wut nun deutlich sichtbar wurde.

"Das wirst du bald wissen", erwiderte Gin gelassen und mit einem unglaublich grausamen Lächeln.

Im nächsten Moment spürte Kaito plötzlich einen stechenden Schmerz an seiner Seite - da, wo Nakamori ihn angeschossen hatte.

Er keuchte und sank auf die Knie.

"Ver-verdammt, den hatte ich völlig vergessen", japste er und der briet grinsende Wodka trat hinter ihm hervor; er hatte KID gnadenlos in die verwundete Seite getreten und drückte nun dessen Kopf mit seinem Fuß zu Boden. Kaitos Anzug färbte sich nun abermals mit jener todverheißenden, dunkelroten Farbe ...

Die Schmerzen waren nun noch schlimmer als zuvor und er hatte einfach keine Kraft mehr, sich gegen die beiden Männer zu wehren. Mit Halbgeöffneten Augen blickte er schwach geradeaus und lauschte. Er hörte Schritte - todbringende Schritte, die immer näher kamen; denn Gin hatte bereits seine Waffe aufgehoben und ging langsam auf den ausgestreckt am Boden liegenden KID und Wodka, der seinen Fuß immer noch auf Kaitos Kopf gestellt hatte, zu.

Gin sprach zu Wodka. "Gut, du hast wenigstens einmal etwas völlig richtig gemacht, Wodka; jetzt sieht unser kleiner Meisterdieb nicht mehr so selbstsicher aus, nicht war?"

Sie stimmten wieder ihr schreckliches, schadenfrohes Gelächter an, und als sie verstummten, sah KID, dem langsam, aber sicher das Augenlicht schwand, in die Mündung einer Pistole.

"Wodka, nimm dem Fuß runter", befahl in, der sich hingekniet hatte.

"Und nun zu dir", sagte er zu KID gewandt, "dies war dein letzter Raubzug!"

Er zog den Hahn seiner Waffe zurück und sagte: "Machs gut, Kaito KID! Bald kannst du die Engel im Himmel beklauen!"

(Teil 20)

* * *

"Uuuuuuuuuuuuuuuuund - Schachmatt!", rief Jing triumphierend und stellte seinen Springer in Position; er und Kir hatten, nachdem KID verschwunden war, noch ein wenig die Wohnung durchstöbert und dabei in der untersten Schublade einer halb verrotteten Kommode (schien wohl aus dem 18. Jahrhundert oder so zu sein) ein nicht minder altes Schachspiel gefunden.

Zwar blätterte die Farbe an den Figuren und auf dem Brett schon ab, sodass man das angegriffene Holz darunter sehen konnte, aber zumindest waren die Farben noch erkennbar und ebenso die welche Figur nun eine Dame und welche ein König war; so hatten die zwei Diebe sich an den Tisch mit der Öllampe gesetzt und in deren flackernden Schein eine Partie des Spiels der Könige gespielt, die Jing so eben für sich entschieden hatte. Kir war natürlich nicht sonderlich begeistert.

"Betrüger! Du hast irgendwie geschummelt!"

"Nun mal langsam", erwiderte Jing mit Unschuldsblick, "beim Kartenspiel hätte ich ja deinen Einwand noch verstanden, aber beim Schach...ich bitte dich! Oder soll ich etwa irgendwelche Figuren heimlich aus meinem Ärmel gezaubert haben?"

Er grinste und lehnte sich gähnend im Stuhl zurück, über den er seinen Mantel gehängt hatte, während Kir beleidigt auf das Bett, auf dem zuvor noch KID gelegen hatte, flog und sich dort niederließ.

"Hey, nun sei doch nicht gleich beleidigt; es ist doch bloß ein Spiel und wir haben ja noch nicht einmal um Einsatz gespielt!", sagte Jing, der den Kopf Richtung Kir zur Seite gedreht hatte.

Sein gefiederter Wegbegleiter sah das etwas anders; er segelte zurück auf die Lehne des Stuhls, der Jing gegenüberstand, und begann, den Rest der Nigiris aufzufuttern.

"Wir sollten uns bald neuen Proviant holen, oder?", meinte Jing mit halb geschlossenen Augen und verschränkte die Arme hinter dem Kopf.

"Von mir aus...", erwiderte Kir schroff, deutlich machend, dass ihn irgendwelche Essensrationen sonderlich viel interessiert hätten.

Doch das hörte der König der Diebe schon nicht mehr, der in seinem Stuhl vor Erschöpfung durch die Erlebnisse der letzten Stunden eingeschlafen war.
 

Es war ein merkwürdiger Traum. Jing lief völlig allein durch einen schier endlosen Wald, wobei die wenigen durchdringenden Lichtstrahlen helle Flecken auf seine Haut und seine Kleider malten und ihn so in dieses ,natürliche' Kunstwerk mit einflochten.

Doch das seltsame war, dass Jing sich beobachtet fühlte. Nun ja, das an sich war nicht so wild, aber er hatte so ein merkwürdiges, fremdes Gefühl...es war so ähnlich, wie als er mit Kir in der Welt von Kaito und co. gelandet waren, nur anders...

Plötzlich wurde der Wald lichter und neugierig schlich der King of Bandit auf die lebensspendende Helligkeit zu, und er hatte das Gefühl, auf dieser Lichtung würde er die Antworten auf die vielen Fragen erhalten, die ihn seit seiner Ankunft in der fremden Welt quälten und die ihm niemand beantworten konnte. Er bog ein paar Äste zur Seite und sah hinaus auf eine kleine Lichtung, in deren Mitte ein großer, alter Baumstumpf stand, er wirkte beinahe wie ein natürlicher Schrein des riesigen Waldes.

Doch der Stumpf war nicht das einzige an diesem Ort, und Jing staunte ein wenig, denn obwohl er schon viele seltsame Wesen auf seinen Raubzügen in der Heimat gesehen hatte, so etwas war selbst ihm noch nie untergekommen...

Dort, etwa in der Mitte der Lichtung, stand ein großes, blassorangenes - ja, was war es eigentlich? Es war fast doppelt so groß wie ein normaler Mensch, hatte etwas auf dem Kopf, das gelben Würmern ähnelte, große Augen und zwei kleine Flügel, die nicht den Anschein hatten, als wenn sie bei dem großen Etwas sonderlich viel zu bewegen vermochten. Insgesamt erschien Jing diese Erscheinung so etwas wie - wie ein Drache zu sein; dieser Drache - wenn es denn nun einer war - machte einen äußerst friedlichen Eindruck, aber da war noch etwas anderes....

Trotz der Wärme, die das Tier in seiner vermeintlichen Güte ausstrahlte, spürte Jing, dass es sehr stark war; diese ura, die von ihm ausging, war fast greifbar, es war einfach unfassbar und verblüffend.

Von der imposanten wie relativ einfachen Erscheinung jedoch völlig in Bann gezogen, bemerkte der Dieb erst jetzt, dass der Drache nicht allein auf der Lichtung war.

Ein junger Mann - vielleicht auch noch Jungendlicher - mit nicht minder aufgerichteten Haaren wie er selbst, nur in einer anderen Farbe, die er von seinem Versteck aus nicht richtig sehen konnte, und einem langen, wehenden und schwarzen Umhang, dessen Innenseiten rot zu seien schienen, in rot-schwarze Kleidung gekleidet, stand neben dem Wesen, und schien mit ihm zu reden.

Aus irgendeinem Grund, den Jing sich nicht erklären konnte, glaubte er, der Kerl könne ihm alle seine Fragen beantworten, vielleicht lag, dass er meinte, an der so starken Ausstrahlung des Jungen , die dem Drachen ebenbürtig, wenn nicht sogar überlegen war; so streckte er die Hand aus, streckte sie aus nach dem Licht und der offensichtlichen Universalantwort, trat aus dem Dickicht hervor...
 

"JIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIING!!! Jing, wach doch endlich auf!"

Schon bekam er einen schmerzhaften Schnabelhieb auf den Kopf.

"Autsch! Verdammt, Kir, was ist denn?", rief er verärgert, doch die Krähe, obwohl sie schwarz war fast blass vor Schreck, deutete nur mit zitterndem Flügel auf Jings Manteltasche. Jings Augen weiteten sich; aus dieser Tasche leuchtete ein greller Schein, und Jing musste blinzeln, so hell war das Licht.

Er griff in die Tasche und zog einen kleinen Gegenstand heraus, der nun gar nicht mehr so friedlich kühl war wie einst - es war der Splitter des Tower-Diamanten.

Starr vor Schreck blickte er auf den Stein, der schier verzweifelt in seiner Hand leuchtete und langsam sehr heiß wurde.

Die beiden Diebe sahen sich erschrocken an - sie wussten, was das bedeuten musste.

"Ich ahne Schreckliches", flüsterte Jing zu seinem Begleiter.

"Ja, ich auch", murmelte dieser, und fügte noch hinzu, was eigentlich unnötig war: "KID ist in Gefahr!"

Teil 21-23

(Teil 21)

Wie Geisteraugen wirkten die lichtleeren Fenster der Häuser, und nur das blasse Licht einiger weniger Straßenlaternen spendete noch ein kleines bisschen Helligkeit, wie winzige Hoffnungsschimmer im endlos schwarzen Dunkel der Nacht.

Über die Dächer jener Häuser sprang, halb außer Atem, eine in einen weiten Mantel gehüllte Gestalt, dicht gefolgt von ihrem gefiederten Weggefährten.

Jing konnte sich kaum noch auf den Beinen halten; die Reise in diese fremde Welt, die Befreiung KIDs und nun die erhitzte Hetzjagd gegen die Zeit, schafften ihn vollkommen, und dennoch weigerte er sich, völlig außer Puste anzuhalten und nach Luft zu schnappen, da er wusste: sein Freund war in Gefahr!

Keuchend sprang er über Balkone und Feuerleitern wieder hinunter auf die menschenleere Straße, den vor Schreck geweiteten Blick fest auf den kleinen, heiß-glühenden Stein in seiner Handfläche geheftet; er schien immer heller zu leuchten, je näher sie ihrem Ziel kamen, hatten die beiden Meisterdiebe das Gefühl.

"Kir!", rief Jing zwischen ständigem Keuchen nach oben.

"Kannst du irgendwas erkennen, das uns vielleicht weiterhilft?"

"Fehlanzeige", erwiderte die Krähe, die in ihrer buchstäblichen Rabenschwärze fast gänzlich mit der Nacht verschmolz und Jing konnte sich beinahe nur noch nach seiner Stimme orientieren.

"Verdammt!", stieß Jing mit zusammengebissenen Zähnen hervor, während er krampfhaft versuchte, nicht vor Erschöpfung umzukippen.

"Wenn wir ihn nicht rechtzeitig finden, wer weiß, was dann..."

"Hey Jing! Jiiiiiiiiiiiiiiing! Da vorne ist der Hafen, soweit ich das sehe!"

"Und was soll uns das weiterhelfen, wenn ich fragen darf?", krächzte der Junge mit vor Anstrengung ermattender Stimme.

"Hast du denn nicht auch das Gefühl, wir würden ihn dort finden?"

Jing wurde langsam, aber sicher, schwarz vor Augen.

,Ver-verdammt', fluchte er in Gedanken, ,ich mach das nicht mehr lange mit; wenn wir KID nicht schnell finden und befreien können, dann ist es aus...dabei hatten wir uns doch versprochen, uns mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln zu helfen...'

Er hörte kaum noch, wie Kir erschrocken im Sturzflug zu seinem menschlichen Partner hinabeilte, dem die Augen zufielen und der durch die geschlossenen Lider nur noch einen schwachen Strudel von Farben wahrnahm...
 

(Teil 22)

* * *

KID zitterte.

Er starrte angsterfüllt in die unendlich kalte Mündung von Gins Pistole, der ihm eher wie der Schlund der Hölle vorkam.

"Jetzt knall' ihn schon endlich ab!", rief Wodka ungeduldig und wippte von einem Bein aufs andere.

"Immer mit der Ruhe", sagte Gin mit eisig gelassenem Grinsen, "er wird schon noch ins Gras beißen, keine Angst - aber die Angst in den Augen dieses dreckigen Bastards will ich noch einen Moment genießen, bevor er abtritt..."

Das hatte Wodka begriffen und grinste nun wieder dümmlich vor sich hin lehnte sich still gegen eine der kalten Stahlwände.

,Di-diese Schweine!', dachte Conan wütend, dessen eigene Wunde ihn vor Schmerzen langsam um den Verstand zu bringen schien.

,Ist das wirklich das Ende? Sollen wir wirklich alle hier sterben...?'

Nach seinem letzten Gedanken sah er traurig zu Heiji hinüber.

Der hatte immer noch kein Lebenszeichen von sich gegeben - er schien wie tot.

Völlig verzweifelt wendete er schweren Herzens seinen Blick zu den Sternen - er wollte nicht, dass das letzte, was er sah, das Gesicht eines sterbenden Freundes (oder Rivalen) war...

Die Sterne spendeten ein wenig Trost; die Unendlichkeit ihres funkelnden Lichts und das des Mondes leuchteten über dem grausigen Schauplatz, und doch schienen sie eher als Wegweiser denn als Todesboten gelten zu wollen.

,Ach, Vollmond', dachte der kleine Detektiv im Stillen, ,bist du denn nicht KIDs "Schutzgott"? Willst du ihn einfach so sterben lassen? Was denke ich da überhaupt...wahrscheinlich ist das, weil er mir geholfen hat...'

Plötzlich erschien ein kleiner Schatten vor dem Mond, wie ein Vogel, nur irgendwie größer...

Er wurde immer klarer, seine Umrisse ebenso, und auf einmal war er verschwunden...

Conan fragte sich schon, ob er vor lauter Schmerzen und besinnugsraubender Angst vor dem Tod vielleicht Halluzinationen erleide - doch dem war keineswegs so.

Einen Moment später zerrissen zwei Schüsse die drückend eisige Stille...
 

(Teil 23)

Langsam neigte sich der volle Mond dem Horizont zu, die Dunkelheit begann, schneckenlangsam von pechschwarz in tiefblau überzugehen, doch ein Ende des Leides, das zwischen den Containern stattfand, schien noch immer nicht in Sicht...

Conan kauerte, an den kalten Stahl gelehnt, langsam atmend, auf dem Boden und hatte die Augen fest zusammengepresst; er wollte ihn nicht sehen, den toten KID...

Als der erste Schuss ertönt war, hatte er schon die Lider geschlossen, er war fest überzeugt davon gewesen, dass jener legendäre Meisterdieb des Todes war...

Doch etwas war seltsam, und das verunsicherte ihn; er hörte kein Gelächter, schadenfrohes, kehliges Bellen über all den Schmerz, den die beiden Schwarzkittel verbreiteten - nichts.

Stattdessen vernahm er ein heiseres Keuchen, doch es kam nicht von KID...

Conan war fast versucht, die Augen wieder zu öffnen, da hörte er eine Stimme sagen:

"Wagt es noch ein einziges Mal, ihn zu verletzten, und ihr seid so gut wie tot!"

Der kleine Detektiv riss erschrocken die Lider hoch, denn er kannte diese Stimme.

Sie war schon etwas älter, wie die Stimme eines alten Mannes, doch Conan wusste, dass er sie erst vor kurzem gehört hatte - und nun sah er auch, woher er sie kannte; es war jener Mann, der noch vor einiger Zeit die Polizei als falscher KID hinters Licht geführt hatte, in weißem Anzug, mit weißem Zylinder und einer mimikverwischenden Maske.

,Jii!', dachte KID verwirrt, als er in seinem Retter abermals den alten Diener seines Vaters erkannte.

Jii war ein verhältnismäßig guter Schütze und hatte mit seinen zwei Schüssen Gin und Wodka beide an jeweils an einem Arm getroffen - ziemlich heftig, und so was ging natürlich selbst an solchen Superschurken nicht spurlos vorüber.

Man konnte das Gesicht des alten Mannes hinter der Maske zwar nicht erkennen, ABER Kaito wusste ziemlich genau, was dieser gerade dachte - wahrscheinlich, dass er die zwei Dunkeljäckchen vom Club der anonymen Alkoholiker niemals ungeschoren würde davonkommen lassen für das, was sie getan hatten, oder so etwas in der .

Jii war mittlererweile neben KID getreten, der sich schon wieder aufstützen konnte, und hielt die Waffe immer noch ruhig auf die beiden Ganoven gerichtet, die mit dem tiefsten, abgrundtiefsten Hass in den kalten Augen nebeneinander auf dem Boden hockend zu dem Doppelgänger-KID aufsahen.

"Hey, du bist doch nichts weiter als ein alter Greis", schnaubte Wodka verächtlich, "und da wagst du es, UNS zu drohen?"

"Allerdings, das wage ich", entgegnete der Angesprochene ruhig und zog ein Handy aus seiner Tasche.

"Was hast du vor, alter Mann?", fragte Gin mit berstend eisiger Stimme.

"Was glaubst du wohl? Ich verständige die Polizei; und", fügte er mit einem Blick auf Conan und Heiji hinzu, "einen Krankenwagen. KID hier werde ich mit mir nehmen und ich werde auch dafür sorgen, dass ihr zwei bis zum Eintreffen der Polizisten für euch keine Chance zur Flucht wird bestehen können." Er wählte die Nummer der Polizei und teilte alles Notwendige mit.

"Und wie willst du uns festhalten?", fragte Wodka etwas dümmlich, nachdem Jii sein Telefonat beendet hatte.

"Ich werde - "

Doch man sollte nie erfahren, wie er die beiden an der Flucht hätte hindern wollen, denn ein plötzliches, überraschendes Aufkeuchen durchbrach die Gedankengänge der Anwesenden.

"HEIJI!", rief Conan und kniete sich zu seinem Freund nieder.

"Heiji, bist du wach?!"

"N-nein, du Idiot", erwiderte dieser schwach, aber dennoch ironisch, "absolut nicht."

Dann keuchte er abermals, doch Conan fiel ein ganzer Steinbruch vom Herzen: Heiji war noch am Leben!

Der braune Osakaner setzte sich langsam auf, Conan half ihm dabei.

Doch in all der Aufregung waren die Männer in Schwarz in Vergessenheit geraten...

Plötzlich hörte man nur noch das Quietschen hastig davoneilender Sohlen.

Jii war schon auf dem Sprung, wollte sofort hinterher wetzten, doch Kaito, der sich inzwischen wieder aufgerafft hatte, hielt ihn an der Schulter fest.

"Das übernehme ich", sagte er mit einem solch stark glühenden Feuer in den Augen, dass Jii nur nickte und beschloss, solange bei Heiji und Conan zu bleiben, bis der Notarzt da war.

Kaito rannte sofort los, er hatte sich wieder halbwegs erholt und hetzte, von einer unerklärlichen Kraft angetrieben, die ihn beflügelte und beinahe in die Lüfte zu tragen schien, hinter den Mördern seines Vaters her.

,Ich kriege euch', dachte er, ,da könnt ihr euer APTX drauf nehmen!'

Kaito rannte hinaus auf einen ausladenden Platz nahe des Hafens - und stutzte.

Grinsend standen die beiden da, mitten in der weiten Flur, und blickten dem Meisterdieb selbstsicher ins Gesicht.

Doch plötzlich bemerkte er, was sie so grinsen ließ...

"JING!", rief KID erschrocken, denn Gin hatte den scheinbar bewusstlosen Dieb als Geisel genommen - ihn mit dem linken Arm stützend wegen der Bewusstlosigkeit, und Wodka hielt ihm ein Messer unter die Kehle.

"Du kennst ihn? Umso besser!", grinste Gin eiskalt, mit Siegermine im Gesicht.

Kaito war schockiert.

,Was soll ich bloß tun?', dachte er verzweifelt. ,Und wie in Gottes Namen haben sie Jing in die Finger bekommen?'

"Also", setzte Gin an, "pass auf; wenn du deinen Freund retten willst, dann - "

"Dann was?", fragte KID ungeduldig, die Hände zu Fäusten geballt und mit arg knirschenden Zähnen, als hätte er Sand im Mund.

"...dann wirst du dich wohl an seiner Stelle opfern müssen..."

"WAS?!", stieß Kaito hervor.

"Wie könnt ihr - ihr verd..."

"Pass auf, was du sagst", entgegnete Gin ruhig, "du hast keine andere Chance, ihm zu helfen; und solltest du es dennoch versuchen wollen..."

Wodka grinste und hielt demonstrativ das Messer etwas dichter an Jings Hals, gerade so, dass ein dünnes Rinnsal roten Blutes an der Klinge hinunterlief...

Dem Meisterdieb 1412 blieb nicht mehr sonderlich viel Zeit zum Nachdenken; entweder musste Jing sterben - oder er selbst.

,Verdammt, wofür soll ich mich bloß entscheiden? Das ist einfach nicht fair!'

KID war total verzweifelt, er wusste beim allerbesten Willen nicht, was er sagen oder tun, wie er seinem Freund helfen konnte...

"Wird's bald?", schnauzte Wodka ungeduldig.

"Wir haben schließlich nicht den ganzen Tag Zeit!"

"Also schön", begann nun Gin, "da du anscheinend so sehr an deinem eigenen Leben hängst und dir dein Freund offensichtlich ziemlich egal ist, werden wir eben ihn töten!"

"NEIN!!", rief KID, doch es war zu spät - Wodka hatte bereits das Messer etwas angehoben, um Jings Kehle besser durchschneiden zu können...

"Lass - das", sagte urplötzlich eine sehr gereizte Stimme.

Jing hatte die mausgrauen Augen wieder geöffnet und schien gut erholt zu sein - topfit, so zu sagen.

"Aah, du bist wach! Was solls, ändert auch nicht viel", entgegnete Wodka auf widerwärtigste Art und Weise.

"Das werden wir ja sehen..."

Alles Weitere ging sehr schnell,; so schnell, dass KID kaum mit seinen Augen hatte folgen können.

Mit einem leisen ,Srrrrrrt!' hatte Jing eine fein gearbeitete, scharfe Klinge, die an seinem rechten Arm befestigt war, hervorschnellen lassen

und Wodka sogleich die Waffe aus der Hand geschlagen.

Danach stieß er Gin mit dem linken Ellenbogen schmerzhaft zwischen die Rippen, und dieser musste ihn vor Schmerz sofort loslassen; doch das alles geschah, wie schon gesagt, unglaublich schnell.

Kaito hatte schon wirklich vieles gesehen, vielleicht waren die Bewegungen Jings eben auch nichts so großartig Besonderes gewesen, aber etwas war da im Kampfstil des ,King of Bandit', etwas Unvergleichliches, das KID tiefsten Respekt empfinden ließ.

"Puh", schnaufte Jing, wischte sich den Schweiß von der Stirn und ließ die Klinge wieder zurückschnellen, versteckt unter seinem rechten Ärmel, während die Schwarzkittel vor Erschöpfung und Schock einfach umgekippt waren.

Jing ging langsam auf seinen ,Kollegen' zu. Dann lächelte er, als er knapp vor diesem angehalten hatte.

"Tut mir Leid, dass ich dir nicht habe rechtzeitig zu Hilfe eilen können", sagte er mit Blick auf KIDs Körperseite, die sich durch das getrocknete Blut wieder bräunlich verfärbt hatte.

"So ein Unsinn!", stieß dieser entrüstet hervor; er hatte seine Fassung schlagartig wiedererlangt.

"Du entschuldigst dich bei mir? Weißt du, was du da eben getan hast?!"

Er fasste Jing an beiden Schultern und sah ihm direkt ins Gesicht.

Jing blickte zurück, doch blinzelte er vielsagend verwundert.

"Na, durch deine hervorragende Leistung eben hast du uns das Leben gerettet! Uns beiden!", rief er, und Jing wurde leicht verlegen und kratzte sich and er Wange.

"Meinst du wirklich? Sooooooooo etwas besonderes war das ja nun auch wieder nicht..."

"Spinnst du?", entgegnete Kaito KID.

"So einen verblüffenden und eindeutigen Kampf habe ich noch nie zuvor gesehen!"

"Naja, ich hab halt Übung...", erwiderte Jing immer noch leicht verlegen - da zerriss abermals ein Schrei die Stille...

"JIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIING!!!", rief eine laut krächzende Stimme, und die beiden Meisterdiebe blickten leicht verdutzt zum Himmel empor.

"Kir, da bist du ja!", erwiderte Jing grinsend.

Mit einem rasend schnellen Sturzflug, der beinahe in einer Bruchlandung geendet hätte, landete die inzwischen recht zerzauste Krähe, der die Federn zu Berge standen, zu ihren Füßen.

"Jing, dir geht's ja wieder gut!", rief Kir, überglücklich, seinen Partner gesund und putzmunter wieder zu sehen.

"Das ist ja alles schön und gut, aber mal eine Frage - wo warst du eigentlich? Ich werde bewusstlos, und du bist plötzlich weg!"

"Hey, hey, jetzt wirst du unfair!", entgegnete Kir leicht gereizt.

"Als du zusammengebrochen bist, bin ich sofort losgeflogen, um Hilfe zu holen, ich wusste ja, dass KID in der Nähe seien musste."

"Woher wusstet ihr eigentlich, wo ich bin?", erkundigte sich Kaito leicht verwundert.

"Na, deswegen!", erwiderte Jing und zog den kleinen, glänzenden Stein aus der Manteltasche, der nun wieder angenehm kühl und ruhig in Jings ausgestreckter linker Handfläche lag.

Kaito lächelte wieder sein bezauberndes Mondscheinlächeln und streckte die Hand mit seinem Stein ebenfalls aus.

"Wir sind also tatsächlich miteinander verbunden", flüsterte er.

"Allerdings sind wir das", entgegnete Jing ebenfalls grinsend, "verbunden durch das Band der Freundschaft!"

Beide standen da und lächelten selig in die langsam verblassende Nacht hinein, als die Sterne allmählich vom Himmelszelt verschwanden...

"So - einfach - machen wir - e-euch das ganz bestimmt nicht, ihr lästigen Drecksgören!", ertönte plötzlich eine vertraute Stimme, die das schöne Bild des Friedens zerriss.

"Hey, du Spast", erwiderte Kir und blickte genervt zu den Men in Black hinüber, die sich inzwischen wieder erholt hatten, und Gin war sogar dazu gekommen, sich eine weitere Pistole zu krallen, die er wohl irgendwo aus den Tiefen seines Umhangs hervorgezaubert hatte.

"Euch werden wir wohl nicht so einfach los, was?", erwiderte Jing leicht gelangweilt, während KID ihn etwas verunsichert anstarrte, verwundert über diese enorme Selbstsicherheit angesichts der drohenden Gefahr.

"Kir?", er wandte sich an seinen gefiederten Begleiter.

"Jing? Das Übliche?", erwiderte er grinsend (soweit das mit einem Schnabel überhaupt möglich war).

"Na, aber hallo!"

Plötzlich geschah etwas Wundersames, das den Meisterdieb 1412 mehr denn je in Staunen versetzte; Kir, die Krähe, setzte sich auf Jings rechten Arm und auf einmal erschien ein gleißend helles, reines Licht, das den schwarzen Vogelkörper mit dem Menschenarm verschmelzen ließ.

Jing zielte mit diesem Arm, der nunmehr zu einer Waffe geworden zu sein schien, auf die beiden Schwarzkittel, die mit weit aufgerissenen Augen und heruntergeklappten Kinnladen stocksteif dastanden - ein sehr dümmlicher Anblick, selbst dem eisig-kalten Gin hatte es die Sprache verschlagen.

"Kiiiiiiiiiiiiiiiiiir Royal!", rief Jing laut aus und eine große Energiekugel schoss aus Kirs weit geöffnetem Schnabel auf die beiden Ganoven zu, und mit einer großen Explosion flogen sie davon - man konnte Wodka gerade noch "Das war wohl ein verdammter Schuss in den Ofen!" schreien hören - und das Letzte, was man von ihnen sah, war eine kurz auffunkelnder Stern, dort, wo sie im Blau des Himmels verschwunden waren...

KID blieb die Spucke weg; so etwas hatte er tatsächlich noch nie in seinem Leben gesehen und er hatte das dumpfe Gefühl, dass selbst Conan bzw. Shinichi (der, nebenbei erwähnt, mit Heiji bereits auf dem weg ins Krankenhaus war - der alte Jii hatte sich kurz vor Eintreffen des Notarztwagens aus dem Staub gemacht) das mit all seinem detektivischen Können nicht würde erklären oder begreifen können - doch für KID war es der wirklich absolut allerletzte Beweis dafür, dass Jing und Kir nicht aus dieser Welt stammen konnten...

Plötzlich blinzelten die ersten Sonnenstrahlen freundlich über die Dächer der Häuser hinweg, erwärmten die Gesichter der erschöpften Diebe mindestens genauso, wie ihre großen Herzen, und malten die schönsten Muster auf Wände, Wege, Fenster, Straßen, , Sträucher, Bäume - ein neuer Tag mit viel Platz für neue, aufregende Abenteuer und Geheimnisse begann.

"Es wird wohl Zeit, sich zu verabschieden...", sagte Jing langsam.

"Ja...vielleicht hast du recht", erwiderte KID ruhig und beobachtete, wie Kir sich von Jings Arm löste und auf dessen Schulter Platz nahm.

"Unser Freundschaftsband und die Steine werden uns auf ewig binden!", krächzte Kir, und alle lächelten glücklich und erleichtert - schließlich war eine chaotische, gefährliche Nacht doch noch relativ friedlich zu Ende gegangen...

Die Sonne betastete mit ihren langen, unsichtbaren Strahlenfingern den ganzen Platz, doch die Diebe erwischte sie nicht mehr - diese waren lautlos und spurlos verschwunden; doch die Pistole und das Messer der Männer in Schwarz lagen immer noch auf dem Weg - wie ein kleines Denkmal nicht nur für den Schrecken der Nacht, sondern auch für das unzertrennbare Band, das in dieser Nacht geknüpft und befestigt worden war...
 

~~Ein [red]ENDE[/red] ist auch ein neuer Anfang...~~



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Kommentare zu dieser Fanfic (7)

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Von:  momito-chan
2007-08-11T22:49:29+00:00 12.08.2007 00:49
Super FF!^0^
Ich fand die ganze FF echt spannend!
An der Stelle, wo du geschrieben hast, dass Gin und Wodka wegflogen und Wodka rief: "Dass war jawohl ein verdammter Schuss in den Ofen!", hab ich nen Lachkrampf gekriegt, weil ich mir das bildlich vorgestellt habe. Ich sag nur: Die Vorstellung, allein die Vorstellung! *sich das nochmal bildlich vorstell* *rofl*
Also *sich ganz langsam wieder beruhig* echt super FF! Eine der besten, die ich je gelesen habe, und das will was heißen, denn ich hab so viele gelesen, dass ich bei hundert zu zählen aufgehört habe. *das ernst nehmen solltest, da sehr wählerisch bin*
Mit freundlichen Grüßen
momi^.~

Von: abgemeldet
2005-02-02T13:05:04+00:00 02.02.2005 14:05
ich weiß nicht, was ich außer lob schreiben soll.
es ist eine der besten FFs die ich gelesen habe. (ganz besonders haben mich die blutigen szenen erfreut. ^_^)
du solltest es wirklich in erwägung ziehen schriftstellerin zu werden *voll ernst mein*
kuss
elfensternchen
Von:  Noyn-Sama
2005-01-29T21:18:06+00:00 29.01.2005 22:18
Hi! Ja die ff ist voll cool. Ich les auch die Fortsetzung sobald se on ist. ^^ Bis dann
Sveni-chan
Von:  Engel-chan
2004-12-23T17:29:32+00:00 23.12.2004 18:29
Super aber das weißt du eh ;-) *zwinker*
*in rauch auflös*
Von: abgemeldet
2004-12-14T16:39:31+00:00 14.12.2004 17:39
Hey, wow....! Die FF ist echt saugut! Schade, dass Gin & co entkommen sind. Aber der Abgang war passend. Bloß sind die schon en bisschen cooler wie Team Rocket, oder? Aber Kid ist echt schnell, was? Das mit den Schüssen ausweichen fand ich ein bisschen arg unrealistisch. Kid ist schließlich aus der "normalen" Welt. Aber ich weiß nicht mehr, ob das jetzt in dem Kapitel war oder in dem davor oder so. Hab grad das ganze Ding am Stück gelesen, es ist einfach zu gut^^ Mach weiter! Und zwar schnell....
Von:  LuchiaNanami
2004-11-30T20:43:23+00:00 30.11.2004 21:43
So leicht kann man sich irren das ich heut nich alles lesen werde xD na ja wie gesagt tolle FF "Das war mal wieder ein Schuss in den Ofen"xD das is von Pokemon xD na ja trotzdem echt coole FF;-) Jing ist einer meiner Lieblingscharas in deienr FF ^^ machst du noch eine Charakterbeschreibung zu Jing und Kir?Wär supa^^
Von:  LuchiaNanami
2004-11-30T05:54:29+00:00 30.11.2004 06:54
einfach super*_* lang,gute Story und spannendes Ende^^ freu mich schon auf das zweite Chap aber manchmal verwirren mich die " Zeichen da du manche vergisst und man nicht mehr weiss wos endet(ich jedenfalls )xD


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