Love over the borders von Celian (Liebe, stärker als die Grenzen von Himmel und Hölle...) ================================================================================ Kapitel 14: Wahrheiten ---------------------- Laaaaaaliiiiihoooooo *lach* ;D Schon sind wir wieder mit einem neuen Kapitel da und dieses Mal ging es doch wirklich schnell oder? ;D *nick nick* Und wir freuen uns über die zahlreiche Leserschaft und die Kommis vielen, vielen Dank ;D Wir sind darum bemüht das es nie langweilig wird *gg* Disclaimer: All diese Charas sind von mir und meiner Liebsten selbst erfunden und gehören nicht der Bibel <________< *gggg* Und auch der Papst hat bei uns nichts zu sagen oder zu suchen (der schon gar nicht <.< *knurr* XD) Und nun viel Spass beim Lesen! Eure Ela und Ura ^___^ Kapitel 14 Titel: Wahrheiten When you love someone deeply Letting go is not an option You got to fight with all your love And pray it's strong enough To win the battle Lucifer musste auf seinem Weg zurück zu seinem Arbeitszimmer unweigerlich an Sariels Gemach vorbeigehen und als er sah, dass die Tür offen stand konnte eigentlich nur sein General im Raum sein, denn eben noch hatten sie sein Gemach wieder verschlossen, nachdem sie alle Sachen von Uriel und Camuel herausgebracht hatten. Langsam trat er ein und sah sich um, wo er den Gefallenen denn wohl antreffen könnte, doch er fand ihn erst, als er seinen Kopf durch die Tür zu Sariels Schlafzimmer steckte. "Da bist du ja Sariel..." sagte der Höllenfürst und trat ein, als sein General sich zu ihm umdrehte und eine leichte Verneigung andeutete. "Lucifer...wo ist Uriel hin? Er scheint schon wieder fort..." sprach der Gefallene sofort aus, was ihn eben so beschäftigt hatte und man konnte die Verwirrung ganz deutlich sowohl in seiner Stimme als auch in seinen Augen erkennen. "Uriel? Er ist zu mir gekommen und hat ein eigenes Gemach verlangt. Sollte ich es ihm abschlagen, wo er doch nun auch ein Gefallener ist? Ausserdem...gibt es noch einen anderen Grund, warum ich ihm diesen Wunsch nicht abschlagen konnte..." erklärte Lucifer und schaute seinen General und Freund ernst an. "Er hat sein eigenes Gemach...mhm..." murmelte Sariel selbst etwas in Gedanken, schaute dann auf und in Lucifers grüne Augen, die ihn seltsamerweise sehr an die Uriels erinnerten. "Noch einen Grund? Welchen?" fragte er dann interessiert, was seinen Herrn dazu veranlasst hatte dies zu genehmigen. "Er ist nicht nur...Jahwes Sohn...er ist genauso genommen Jahwes und mein Sohn...aus unserem Blut geschaffen..." erklärte er mit einem kurzen, ein wenig traurigen Lächeln auf den Lippen, welches jedoch auch schnell wieder verschwunden war. "Dein Sohn!?" kam es etwas erstaunt von Sariel. "Aber das scheint Uriel ja nicht zu wissen, oder?" Lucifer schüttelte nur den Kopf. "Nein...er weiß es nicht und ich will auch noch warten es ihm zu erzählen..." erklärte er und unterbrach sich selbst, räusperte sich kurz. "Eins noch, bevor ich wieder gehe...Uriel sagte er wäre nicht freiwillig zum Gefallenen geworden. Du hast ihn nicht vergewaltigt oder Sariel?" fragte der Höllenfürst frei heraus, konnte aber eigentlich schon an Sariels Gesichtsausdruck ablesen, dass es sicher nicht so gewesen war. "Nein...ich schwöre bei meinem Leben. Ich meine er sagt es so, dass er es nicht gewollt hat...aber gestern Abend...er hat keinerlei Einwände gehabt. Es ist...weil er doch in den Himmel zurückwollte, darum sagt er nun so was und lässt mich auch links liegen, sagt dass er mich hassen würde." erläuterte Sariel, wie die Situation in seinen Augen aussah. Lucifer seufzte leise, nickte dann aber. "Ich glaube dir, dass es so gewesen sein kann. Wenn...du ihn wirklich liebst, dann lässt du dich von solchen Worten jetzt nicht abschrecken..." sprach der Fürst der Finsternis, ehe er sich umdrehte und in Richtung der Tür verschwand. "Er hat das Gemach das du sehen kannst, wenn du aus deinem Zimmer im Wohnzimmer schaust. Nun entschuldige mich bitte..." sagte Lucifer im hinausgehen und verließ das Zimmer um, wie vorhin schon geplant in sein Arbeitszimmer zurückzukehren. Sariel stand einen Augenblick da und überlegte...überlegte, was er tun sollte, doch dann rang er sich tatsächlich dazu durch Lucifers Rat zu folgen und schnell hatte auch er sein Gemach verlassen, eilte durch die Gänge des Palastes und stand nach kurzer Zeit vor Uriels Tür, klopfte an. Uriel war vor kurzem aus dem Bad gekommen und hatte Camuel noch im Bad gelassen, denn sein kleiner Sohn planschte so gerne und ausserdem war Zofiel dabei. Er hingegen hatte sein nun halb trockenes Haar gebürstet und war dann in die kleine Bibliothek gegangen um sich die Bücher anzusehen. Es waren darunter sehr viele interessante, sodass Uriel sicher ein paar über die Hölle gefunden hatte und auch so etwas über seine neue Heimat erfahren konnte. Als es klopfte kam er gerade wieder mit einem Buch über die Hölle und ihre Landschaften aus der Bibliothek und blieb einen Moment unschlüssig im Gang stehen, doch dann Schritt er an die Tür und öffnete sie, denn es konnte Lucifer sein, der noch etwas wollte oder so. Doch er täuschte sich, es war Sariel der davor stand und zu ihm hinab sah. Uriels freie Hand begann leicht zu zittern und am liebsten hätte er die Tür zugeschlagen, doch weil er ahnte, dass er sicher mit ihm zusammen arbeiten musste, wollte er wenigstens die freundliche Basis beibehalten. "Sariel....Komm rein..." sagte er sanft und ließ den General eintreten, der sich auch sogleich umsah. "Was führt dich zu mir?" fragte er und blieb sachlich und distanziert, in der Hand immer noch das Buch über die Hölle. Der General war überrascht, dass Uriel auf einmal so durchaus freundlich reagierte, dass er ihn sogar hereinbat. Was die Frage anbelangte so war er dann aber doch etwas enttäuscht, denn lag es nicht eigentlich auf der Hand, was er hier wollte? "Schön hast du es hier..." sagte er zuerst, ohne Uriels Frage zu beantworten, sich weiterhin kurz umschauend, ehe sein Blick wieder bei dem einstigen Erzengel hängen blieb. "Eigentlich bin ich aber nicht hier um dein neues Gemach zu bestaunen...sondern eigentlich...weil...weil ich mich entschuldigen wollte, für meine kühle Art heute Morgen. Es tut mir aufrichtig Leid. Können wir es denn nicht miteinander versuchen? Ich liebe dich Uriel...darum hab ich gestern mit dir geschlafen..." Er wollte weiterreden, doch Uriel unterbrach ihn mitten im Satz. Der ehemalige Erzengel wollte es nicht hören, auch wenn sein Herz bis zum Hals schlug. "Ich will das nicht hören, denn ich weiß, das ist gelogen...Wenn du mich lieben würdest, hättest du mich gehen lassen und nicht so egoistisch gehandelt...lieben heisst alles andere aufgeben...aber das hast du nicht getan...Dir war es nur wichtig dich Lucifers Befehl nicht zu widersetzen...nichts weiter...Bitte, wenn du nichts anderes zu besprechen hast möchte ich das du gehst..." sagte er und blieb dabei ruhig, obwohl er seinen Tränen hinunter schlucken musste, doch als Sariel wieder versuchte das Wort zu ergreifen schrie er ihn an: "Geh endlich!" Der General schien verstanden zu haben, denn er verließ kopfschüttelnd und mit einem traurigen Blick den Raum und Uriel schlug die Türe hinter ihm zu, dann sank er weinend an der Türe entlang zu Boden, weinte bitterliche Tränen, weil er erkannte was für ein Narr er doch war, doch nun hatte er den ersten Schritt getan und es würde kein zurück mehr geben. Würde er so leben können? Es war bereits eine Woche vergangen, als Uriel geschäftig durch die Gänge des Palastes ging. Man hatte ihm alles gezeigt und obwohl der Palast sehr groß war, hatte Uriel keine Mühe sich zu Recht zu finden, das Schloss im Himmel war genauso ein Labyrinth und er hatte einen guten Orientierungssinn. Lucifer hatte ihm, wie er es gesagt hatte, Arbeit gegeben, mit der der neue Gefallene zufrieden war und die er gewissenhaft erledigen konnte. Das Einzige, dass ihn etwas störte war, dass ihn diese Arbeit zwang immer wieder mit Sariel zusammen zu arbeiten, doch damit musste er sich wohl oder übel abfinden. Nun ging er gerade wieder in sein Arbeitszimmer, nachdem er in der großen Bibliothek des Palastes die etwas zehnmal so groß war wie die, die er in seinen Gemächern hatte, war. Auf dem Weg traf er ab und an einen Dämonen oder gefallenen Engel an und alle verneigten sich ehrfürchtig, denn Lucifer hatte ihn zur seiner zweiten Hand gemacht, neben Sariel. Bei seinem Arbeitszimmer angekommen legte er die geholten Bücher auf den Tisch und flüchtete sich sofort an sein Fenster. Ihm war schlecht und schwindlig und sein Blick wanderte wieder zum Himmel, sehnsüchtig wie immer und besorgt, denn er wusste nicht, wie es seinem Vater ging und was er tat. Sariel, durch die Tatsache, dass er mit Uriel zusammenarbeitete, hatte durchaus bemerkt, dass es dem einstigen Erzengel von Tag zu Tag schlechter ging. Selbst wenn Uriel immer so tat, als wolle er nichts von dem Gefallenen wissen wollen, machte dieser sich Sorgen um ihn, denn er hoffte eigentlich immer noch, dass Lucifers Sohn vielleicht seine Meinung über ihn ändern würde. Er selbst hatte trotz allem seine Liebe für den Engel nicht aufgegeben, aber im Moment war einfach kein herankommen an ihn...zumindest nicht für ihn und so hatte er sich vorhin dazu durchgerungen Lucifer auf den Zustand seines Sohnes anzusprechen. Darum stand er nun auch vor dessen Tür und trat nach einem "Herein" seines Herrn ein, setzte sich als Lucifer ihm dies anbot. Was führt dich diesmal zu mir?" fragte der Höllenfürst seinen General, sah ihn fragend an. "Es ist...wegen Uriel. Ich glaube ihm geht es nicht besonders gut...er gibt es nicht zu, aber ich glaube er isst zu wenig und ihm scheint auch ab und an immer mal wieder schwindelig zu sein." erklärte Sariel, was er von der Sache hielt. Der Fürst der Finsternis nickte mit ernster Miene. "Und du kommst momentan nicht an ihn ran, mhm? Ich denke, dass ich vielleicht einmal mit ihm reden sollte. Am besten wird ich es gleich machen...ich habe gerade Zeit." erwiderte Lucifer und erhob sich, nachdem Sariel mit dankendem Blick genickt hatte. Nach kaum zwei Minuten stand Lucifer dann auch wie versprochen vor Uriels Zimmertür, klopfte erst, doch als niemand öffnete nahm er sich einfach die Freiheit heraus einzutreten. Schweigend schritt er durch das Gemach, ehe er den einstigen Erzengel am Fenster gewahrte. Mit einigen Schritten war der Höllenfürst neben Uriel, schaute ihn kurz schweigend an, dann räusperte er sich kurz. "Dein Blick richtet sich in den Himmel, habe ich Recht?" fragte der Höllenfürst leise, sah den Engel unverwandt an. Uriel erschrak sehr, als der Fürst der Finsternis plötzlich vor ihm stand. Schnell richtete er sich auf und verbeugte sich. "Verzeiht, ich habe euch nicht kommen hören..." sagte er schnell, denn er wollte Lucifer keinesfalls verärgern. Die Frage wollte er eigentlich umgehen, doch er wollte seinen neuen Herrn auch nicht belügen, so sprach er ehrlich aus was er fühlte. "Ja, das ist er...Ich vermisse den Himmel sehr...doch leider kann ich nie wieder einen Fuß dahinein setzen...Aber am meisten..." sagte er und sah wieder zum Himmel. "Am meisten vermiss ich meinen Vater...Er hat mich aufgezogen und das mit viel Liebe...nie wollte er, dass ich gehe...er sagte immer wieder, dass ich das Einzige bin, was ihm geblieben ist..." Mit diesen Worten drehte er sich um. "Nachdem ihr gegangen seid..." Lucifer war einen kurzen Moment erstaunt, als er die Worte von Uriel vernahm und doch machte das Erstaunen in seinen Gesichtszügen schnell einer anderen Empfindung platz. Ein trauriges Lächeln kam auf das Gesicht des ehemaligen Lichtbringers und kurz strich er sich, wohl selbst etwas durch den Wind, durchs Haar, denn nun kamen seine Gedanken auch wieder zu Jahwe, von dem er immer noch nicht wusste, ob er seine Worte wahr gemacht hatte. "Das ich gegangen bin wissen alle...warum ich gegangen bin glauben alle zu wissen, doch keiner der Dämonen weiß es wirklich und im Himmel wird es sicher totgeschwiegen...was Jahwe und ich waren. Dir scheint er es anvertraut zu haben...dass wir mehr...viel mehr waren als Herrscher und seine rechte Hand. Was glaubst du wie oft ich ähnlich wie du am Fenster gestanden habe...hinausgeschaut, doch nicht über die Hölle...sondern den Blick nach oben gerichtet. Die Hölle...sie ist so, wie sie ist, weil auch mir der Himmel fehlt, doch mittlerweile ist es zu spät...mittlerweile ist sicher alles zu spät." sagte Lucifer leise, schaute nun auch aus dem Fenster und nicht mehr Uriel an, wie zuvor. Der neue Gefallene war einen Moment überrascht, überrascht dass der Höllenfürst ihm das alles sagte, fast so als würde er ihm vertrauen. Das bestätigte wieder, dass Uriel ihm auch vertrauen konnte, zumindest verließ er sich dabei auf seinen Instinkt. "Ja, ich weiß es...Ich bin damit aufgewachsen..." sagte er und musste etwas lachen, als er Lucifers fragenden Blick sah. "Ich lebte mit meinem Vater immer in seinen Gemächern und das Schlafzimmer...man könnte es fast den Lucifer Tempel nennen, denn da hängen alles Bilder von euch und damit bin ich aufgewachsen....Er hat mir auch stets gesagt, dass ich euch niemals in einem Krieg töten soll...Das sei das Schlimmste was ich tun könne...." erzählte er. Etwas traurig schüttelte er den Kopf. "Er wird sich etwas antun...Und ich habe Angst davor...weil ich weiß, dass ich schuld daran bin....Ich kann ihm nicht sagen, dass ich es nicht wollte, dass es mir leid tut...und auch, dass ich ihn sehr vermisse...." Irgendwie gaben diese Worte Uriels dem Höllenfürsten so was wie einen Stich ins Herz. Jahwe schien ihn nie vergessen zu haben, aber andersherum war es ja ebenso eigentlich, selbst wenn Lucifer das Bild von seinem einstigen Schöpfer lediglich in seinem Kopf und in seinem Herzen mit sich trug. In diesem Moment hielt den Fürsten der Finsternis auch nichts mehr und sanft schloss er seinen Sohn in die Arme, merkte wohl, dass dieser scheinbar mehr als überrascht war. "Glaub mir...er weiß es...er weiß es, das du ihn vermisst. Es ist eben nur, dass er nicht über seinen eigenen Schatten springen kann...und für diejenigen, die er über alles liebt vielleicht doch einmal eine Ausnahme machen kann. Ich...ich will nicht zu schlecht von ihm reden..." sagte Lucifer und holte tief Luft, schluckte einmal schwer und trotz allem konnte man ihm ansehen, als er sich den einstigen Erzengel losließ und ihn ansah, dass er Tränen in den Augen hatte. "Ich denke, wie sehr Jahwe und ich es uns auch insgeheim wünschen mögen...es ist zu spät. Wir haben mit dieser Feindschaft alles kaputtgemacht. Und doch scheint nicht alles zerstört, denn es gibt etwas oder besser jemanden, der uns, solange er lebt miteinander verbindet. Hast du dich jemals gefragt, wer dein zweites Elternteil ist?" fragte der einstige Lichtbringer, der sich gerade eben dazu entschlossen hatte auch vor Uriel mit offenen Karten zu spielen. Der gefallene Erzengel runzelte etwas verwirrt die Stirn, denn das hatte er sich wirklich niemals gefragt, aber auch, dass Lucifer ihn nun umarmte verwirrte ihn sehr. Dennoch schüttelte er ehrlich den Kopf. "Das habe ich mich nie gefragt, weil ich eigentlich dachte, dass nur mein Vater eben mein Vater ist und ich keinen weiteren Elternteil habe...Und wenn ich einen habe, dann hat Vater nie davon gesprochen...", sagte er leise und seufzend. "Ihr liebt ihn noch immer, hab ich Recht? So wie ihr redet...die Trauer in eurer Stimme..." sagte er leise und drehte sich zum Herrn der Finsternis um. Lucifer nickte, sein Blick spiegelte nun noch mehr seine Gefühle wieder, denn mit eben jenen Worten traf es Uriel recht genau, wie der Lichtbringer tief in seinem Herzen fühlte. "Aber das ist nicht mehr von Belang...wenn wir uns treffen, dann streiten wir nur und tun uns gegenseitig weh..." erwiderte er leise, schüttelte dann auch den Kopf. "Aber ich denke es ist gut, dass du nun darüber Bescheid weißt, wie auch ich fühle...denn so wirst du das, was ich dir erzähle sicher um einiges besser verstehen." sagte Lucifer, nun wieder ein wenig lächelnd. "Du bist nicht nur Jahwes Sohn...du...bist auch mein Sohn. Du bist aus Jahwes und meinem Blut entstanden..." sagte Lucifer mit scheinbar ruhiger Stimme, doch eigentlich zitterte er, zitterte alles in ihm, auch vor Anspannung, wie Uriel darauf reagieren würde. Uriels Augen weiteten sich und einen Moment stand er einfach wie angewurzelt da, konnte sich nicht rühren und alles in seinem Kopf schien sich zu drehen. Was sagte Lucifer da? Das er sein Sohn war? Das der Herr der Finsternis sein zweiter Vater war? Seine Hände begannen zu zittern, weil er dem gefallenen Engel glaubte, der vor ihm stand, denn warum sollte er ihn anlügen? "Ihr seid...mein Vater? Ich meine, ihre seid der zweite Elternteil? Aus eurem und Vaters Blut entstanden?" fragte er und schüttelte fassungslos seinen Kopf. "Nun macht alles Sinn, ich meine warum Vater immer sagte, ich solle euch nie töten, dass sei das Schlimmste was ich tun könnte....und auch, als er sagte ich sei das Einzige der ihm geblieben ist..." Uriel blieb weiterhin stehen. "Ich...ich glaube euch...aber... ich weiß gerade nicht, wie mir ist...Wie soll ich mich nun...verhalten?" fragte er vorsichtig. Der Höllenfürst war froh, dass Uriel ihn nicht als Lügner abstempelte, sondern es ihm zu glauben schien. Es war ja nun mal auch die Wahrheit, selbst wenn sein Sohn sie nicht hätte wahrhaben sollen. Lächelnd nahm der Höllenfürst seinen Sohn erneut in die Arme, trat dann wieder ein Stück zurück und legte seine Hände lediglich an Uriels Arme. "Wie du dich verhalten sollst? Erstmal denke ich solltest du mich duzen. Ich glaube kaum, dass du Jahwe gesiezt hast damals. Und alles weitere...alles Weitere muss im Grunde dein Herz entscheiden. Ich habe dir die Wahrheit erzählt und würde mich freuen, wenn du auch mich als Vater ansiehst und akzeptierst, jedoch kann ich kaum verlangen, dass du das für mich empfindest wie für Jahwe. Dafür kennen wir uns leider viel zu wenig fürchte ich..." erläuterte der Fürst der Finsternis, wie er die Dinge sah. Er wollte Uriel wohl seine väterliche Liebe schenken, zumal wenn Jahwe wirklich ernst machte mit seinen Worten. Es war wie ein unausgesprochener Schwur, den Lucifer Jahwe geleistet hatte, als dieser ihm verkündete, was er selbst tun wolle, weil Uriel nicht mehr bei ihm war. Der ehemalige Erzengel lächelte sanft und nickte. "In Ordnung....duzen..." sagte er und man merkte, dass er sichtlich verwirrt und durcheinander war. "Ich glaube Zeit zum kennen lernen haben wir genug oder nicht? Ihr...ich meine du..." korrigierte sich Uriel. "Du musst mir einfach Zeit geben und ich glaube auch du selbst brauchst etwas Zeit, nicht wahr? Du bist nicht gewohnt einen Sohn zu haben und ich nicht einen zweiten Vater..." sagte er und überlegte dann einen Moment. "Wenn, dann werde ich dich Paps nennen...ich kann dir nicht denselben Kosenamen wie Vater geben...." sagte er und wurde im nächsten Augenblick wieder traurig. "Wenn er sich etwas antut ist es allein meine Schuld... wie soll ich nur mit dieser Schuld leben?" fragte er und sah Lucifer fragend an, legte seinerseits nun eine Hand auf Lucifers einen Arm. Lucifer schluckte hart, bei Uriels Worte Jahwe betreffend. Einen kurzen Moment schoss der Gedanke in seinen Kopf seinem Sohn einfach zu erzählen, dass er mit Jahwe gesprochen hatte und was dieser gesagt hatte. Nur was würde es bringen? Was würde es bringen, wenn er es Uriel nun erzählte? Er konnte es nun genauso wenig noch verhindern wie Lucifer selbst irgendwas hatte tun können. "Es...geht ihm noch gut...er lebt noch, zumindest das fühle ich. Weißt du...Jahwe und ich, wir sind durch unsere Seelen miteinander verbunden. Ich habe einen Teil seiner Seele in mir...die Hälfte um genau zu sein. Lass....uns zusammen hoffen, dass er sich nichts antut. Ich will nicht, dass er stirbt...darum habe ich auch ganz klargestellt, dass keiner meiner Dämonen sich einfallen lässt gegen ihn anzutreten. Unter dem Vorwand dass es mein Privileg sein solle bin immer nur ich ihm entgegengetreten, denn so konnte ich sicher sein, dass ihm nichts geschieht. Ich...hätte ihn nie getötet..." gestand der Höllenfürst nun leise, wie er es all die Jahre in erbitterten Schlachten immer wieder getan hatte. Bisher wusste nur Sariel davon, aber es war unglaublich befreiend mit noch jemand darüber reden zu können und Lucifer sah in diesen Dingen auch keinen Grund, warum Uriel es nicht wissen sollte. Im Gegenteil, so schien es ihm sogar besser, wenn Uriel das wusste. Uriel sah seinen Vater an, von dem er erst gerade erfahren hatte und sein Blick wurde noch trauriger, als er eh schon gewesen war. "Ich verstehe...Das ist das Gleiche, wie Vater immer gesagt hat, das niemand gegen dich antreten soll, weil du zu stark bist...und nur er könne dich besiegen....Keinem der Engel wäre es je in den Sinn gekommen, dass dieser Befehl einem ganz anderen Zweck dient..." sagte er und schüttelte seinen Kopf, drehte sich um und sah wieder aus dem Fenster gen Himmel. "Weißt du...Es ist hier nicht einmal schlecht...aber das ist nicht der Platz an dem ich geboren wurde...das ist nicht der Ort meiner Bestimmung... Ich wurde dazu erzogen den Thron des Himmels eines Tages zu übernehmen...Was bleibt mir hier?" fragte er und sah einen Moment zu Lucifer: "Versteh mich nicht falsch...Ich freue mich darüber, dass ich nun weiß, dass du auch mein Vater bist, dass ich dein Fleisch und Blut bin...Auch glaube ich nun zu verstehen, warum du unbedingt wolltest, dass ich bleibe...Aber das kann ich nicht...Ich wollte nicht...Auch wenn es dich nun schmerzt...Ich wäre nun viel lieber im Himmel und sicher, dass es Vater gut geht, als hier...Hier bleibt mir nichts als die Ewigkeit dein Diener zu sein vor den anderen Dämonen...sie sagen es nicht aber sie hassen mich schon jetzt weil ich eine höhere Position habe als alle anderen...obwohl ich erst seit kurzem hier bin..." Sanft legte er eine Hand an die Scheibe: "Ich habe einen riesen Fehler gemacht...Ich hätte mir selbst und auch Sariel nicht trauen dürfen..." sagte er kopfschüttelnd. "Ich wünschte mir ich wäre nie geboren worden...." wisperte er leise, denn er sah alleine die Schuld bei sich. Lucifer blieb an der Stelle stehen, an der er auch eben gestanden hatte und eine einsame Träne suchte sich ihre Bahn über seine Wange. Er weinte, ebenso wie Uriel weinte, wobei die Gründe aus denen sie weinten sich nicht mal großartig unterschieden. Dennoch fing Lucifer sich schneller wieder als sein Sohn, obwohl sich in seinem Kopf momentan alles zu drehen schien. Wenn er Uriel so zuhörte, dann fühlte sich Lucifer ganz elend, weil er ihn unbedingt als Gefangenen hatte behalten wollen und ihm verwehrt hatte in den Himmel zurückzukehren. Letztlich war es nicht Uriels Schuld, wenn Jahwe sich wirklich etwas antat, sondern es war seine Schuld...die Schuld des Engels, der eigentlich geschworen hatte Licht ins Leben des Allmächtigen bringen zu wollen. "Sag so was nicht Uriel...es ist meine Schuld...es war damals schon meine Schuld. Aber...es lässt sich nun mal nicht mehr ändern. Wir müssen sehen, was wir am Besten aus dieser Situation machen...ohne uns dabei selbst zu Grunde zu richten. Das habe ich in all den Jahrtausenden gelernt. Es nützt nichts, in Selbstmitleid zu zerfließen...daran geht man kaputt. Seelisch wie körperlich. Das würde Jahwe nicht wollen...dass du so redest...oder nichts isst und dich so gehen lässt." Sagte Lucifer seufzend, strich sich währenddessen mit einer Hand durchs Haar. "Was die Sache angeht, dass die Dämonen tuscheln...ich werde öffentlich machen, dass du mein Sohn bist. Dann wird niemand auch nur wagen zu tuscheln oder schlecht über dich zu reden. Das dulde ich nicht...denn ich weiß sehr gut, wie es ist, wenn man nur schikaniert wird und niemand wirklich etwas dagegen unternimmt. In dem Punkt...unterscheiden Jahwe und ich uns...grundlegend." erklärte der Fürst der Finsternis und ging nun doch zu Uriel, legte einen Arm um ihn und strich tröstend über diesen Arm. Uriel lehnte sich ein wenig an Lucifer und genoss das Tröstende, das sein Vater ihm zu geben versuchte. Er hatte natürlich Recht, denn wenn er sich selbst kaputt machte, dann würde es seinem Vater im Himmel rein gar nichts nützen. "Du hast recht...Ich sollte mich nicht einfach so gehen lassen...Vater würde das sicher auch nicht wollen..." sagte er nickend und seufzte etwas, wischte sich seine Tränen fort und drehte sich dann zu Lucifer um. "Du willst den Dämonen sagen, dass ich dein Sohn bin? Werden sie das dulden?" fragte er und lächelte dann aber sanft. "Ich werde versuchen, dir genauso ein guter Sohn zu sein, wie ich es immer für Vater war..." meinte Uriel und wollte dann noch etwas hinzufügen als plötzlich die Tür einfach aufging und eine Wache, der ein gefallener Enge war, völlig außer Atem im Türrahmen stand. " Mein Herr, verzeiht mein Benehmen!" rief er und verbeugte sich. "Es ist dringend....Vor dem Tor ist der Erzengel Raphael und er behauptet, dass er eine Nachricht für euch hat...aber die Dämonen, sie glauben ihm nicht und greifen ihn an! Sie werden ihn töten wenn ihr nichts tut!" Uriels Augen weiteten sich in Entsetzen: "Raphael!? Mein Lehrmeister!" sagte er und sah voller Angst zu Lucifer.... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)