Lieben oder Leiden... von Gwen-maus (...dass ist hier die Frage) ================================================================================ Kapitel 2: Erinnerungen ----------------------- Ich hoffe, dieses Mal ist mir das mit den Zeiten gelungen. Ist halt von mir ein Tick, dass alles immer so sein sollte, als wäre es von einen Profi gemacht worden. Kapitel 2- Erinnerungen Und dann passierte es... Der Zeitpunkt war da, als fast kein Gast mehr ins Haus kam und Jono weniger ,Beschäftigungsmöglichkeiten' hatte. Und zu seinem Unglück gab ihm auch noch sein Vater die Schuld an Kundenmangel. Mit all der Wut, die der Wirt hatte, verprügelte es seinen Sohn, bis dieser bewusstlos zu Boden fiel. Dann drehte sich der alte Herr um und verschwand aus dem Zimmer, ohne seinen Sohn nur noch eines Blickes zu würdigen... Als der Blondschopf erwachte, war es bereits Abend. Er versuchte aufzustehen, doch der schmerzende Körper liess es nicht zu und er sank wieder in sich zusammen. Einige Mal versuchte er es, gab es dann doch schlussendlich auf und krabbelte, so gut es eben ging, auf allen vieren Richtung Ausgang zu einem Brunnen, der neben dem Haus stand. Dort angekommen, hielte er sich am Brunnenrand fest und zog sich nach oben. Mit letzter Kraft stand er wieder, zwar etwas wackelig, auf den Beinen. Dann betätigte er die Kurbel des Brunnens und holte einen eimervoll Wasser heraus. Damit wuchs er sich den Dreck aus dem Gesicht ab, damit sich die offenen Wunden nicht zu sehr entzünden würden. Nachdem er das erledigt hatte, schüttete er das Wasser in den Sand, den Eimer wieder zurück in den Brunnen und setzte sich auf den sandigen Boden, und lehnte sich mit den Rücken gegen die steinige Brunnenwand. Und er seufzte. Irgendwie war sein Leben ein einziges Dilemma! Er erinnerte sich ganz genau an den Tag, als seine Mutter mit ihrer Flucht zu Planen begann... ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ "Du verdammtes Weib! Wegen dir bin ich im Dorf zum Gespött!" schrie Jonos Vater und schlug dabei seiner Frau die Faust ins Gesicht. Weil ihr Mann nicht gerade zu den Schwächern zählte, taumelte sie nach hinten und schliesslich fiel sie auf den Boden. Das Gesicht wurde von ihren langen, braunen Haaren verdeckt. Zwei Kinder standen ängstlich in einer Ecke und beobachteten das Ganze. Als die Frau zu Boden ging, klammerte sich das kleine Mädchen noch fester an ihren Bruder und drückte ihr Gesicht gegen seine Brust. Seit ihrer Geburt war sie stumm, doch konnte sie alles sehen, was da passierte und das machte ihr Angst. Ihr Bruder, Jono, wusste wie sich seine Schwester, Sayuri, fühlte, aber er konnte es nicht immer verhindern, dass sein Vater das immer dann gerne machte, wenn sie beide in der Nähe waren. Schützend legte er seine Arme noch fester um das braunhaarige Mädchen, um ihr so viel halt wie möglich zu geben. Es war ja auch immer das gleiche. Seit neun Jahren schlug sein Vater ihre Mutter. Seit seiner Geburt. Ihm hat er auch ein paar Backpfeifen verpasst, doch am meisten leidet seine Mutter. Denn anders als die anderen Kinder in Ägypten ist Jono blondhaarig! Und das will sein Vater nicht akzeptieren! Er meint immer, dass alle in seiner Familie dunkelhaarig waren und dass Jono nicht sein Sohn wäre! Also im Klartext: Jonos Mutter hat ihren Ehemann betrogen!!! Die Frau streitet es immer ab und beteuerte, dass nur ihr Mann der Vater von Jono sei. Er solle doch darauf stolz sein, dass ihr Sohn ein außergewöhnlicher Junge sei. Doch sein Vater war da ganz anderer Meinung. Für ihn gilt nur eine Regel: Richtige Ägypter sind dunkelhaarig! Alle anderen sind nutzlos, vielleicht nur für das eine zu gebrauchen, aber auch nur, wenn sie ansehnlich sind. Hässliche oder behinderte werden von den Väter getötet. Leider gibt es nur sehr wenige von denen, denen es egal ist, wie ihr Kind aussieht oder was ihr Kind hat, sie trotzdem ihr Leben lassen und sich um sie kümmern. Und solch ein Vater hat sich Jono immer gewünscht. Vor allem für seine kleine Schwester, den diese ist seit ihrer Geburt gegenüber fremden Menschen mehr als nur scheu. Sie bekommt schon eine Panikanfall, wenn ihr, außer ihrem Bruder oder ihrer Mutter, Menschen zu nahe kommen. Und wie immer, wenn sein Vater seine ganze Wut gegen seine Frau Freienlauf gelassen hatte, verzog er sich zu seinen Kunden, die auf ihn warteten. Nachdem sein Vater aus der Sichtweite war, liess der Blondschopf die 7-jährige los und rannte zu seiner am bodenliegenden Mutter hin. Seine Schwester nach kurzem zögern auch. Und was Jono sah, tat ihm in seinen Herzen weh. Seine Mutter weinte. Stumme Tränen vergoss sie wegen diesem brutalen Kerl! Mühselig richtete sich die junge Frau auf und wurde dabei kräftig von ihren Sohn unterstützt. Ein leichtes Lächeln zierte ihre Lippen. Ja, ihr Sohn war schon etwas ganz besonderes! Trotz der übertriebenen Strenge und der brutalen Methoden seines Vaters hat der Junge ein Herz aus Gold. Er sorgte sich rührten um sie und um seine kleine Schwester Sayuri. Dafür war sie ihm sehr dankbar. Und deshalb entschloss sie sich, mit ihren beiden Kindern zu fliehen. Sie besorgte sich ein Schlafmittel, dass sie ihrem Mann in seinen Weinbecher gab, während der wieder mit diversen Frauen flirtete. Ohne sich auch nur zu verraten übergab sie ihm schliesslich seinen Becher mit Wein, den er wie jeden Abend hatte und stiess mit den anderen Leuten an, und trank alles in einem Zug. Wenig später, die Gäste waren alles schon zu Hause, überfall ihm eine plötzliche Müdigkeit, dass er es nicht mehr zu dem gemeinsamen Ehebett schaffen konnte und schlief auf ein Stuhl ein. Diese Chance nutzte die Frau und packte noch schnell das nötigste ein, für sich und die Kinder. Dann schlich sie sich mit ihren beiden Sprösslingen leise an ihren schlafenden Vater vorbei. Bei der Tür angekommen, wollte die Frau die Türe aufmachen, als etwas neben ihren Kopf etwas aufprallte und somit das vorhaben behinderte. Erschrocken starrte die Braunhaarige das Ding an, was sich als Hand herausstellte und mit einem Arm verbunden war. Sie musste hart schlucken und betete zu den Göttern, dass es nicht der ist, denn sie jetzt vermutete. "Wo wollt ihr den so eilig hin?" fragte eine raue, zornige Stimme. Nein! Das durfte doch nicht wahr sein! Er müsste jetzt noch schlafen! Mit einen Mal wurde sie ruppig herum gedreht und sie starrte in zwei dunkelbraune, fast schwarzen Augen ihres Mannes, die sie wütend anfunkelten. "Ich hab dich was gefragt, Weib! Wohin willst du mit den beiden Gören hin? Willst mir schon wieder ein Kind unterjubeln? Das kannst du dir mal schön abschminken, du Frauenzimmer! Dir werde ich diese Betrügereien ein für alle mal austreiben!" schrie ihr Mann zornig und hob seine Hand, um seine Frau einen Schlag zu verpassen. Sein Gegenüber machte ängstlich die Augen zu. Sie wusste, was jetzt kommt, aber ein Versuch war es Wert! Jono sah das alles mit entsetzen. Wie in Trance agierte er schnell und sich gegen seinen Vater und landete mit ihm gemeinsam auf den Boden. Dort versuchte er seinen Vater im Griff zu halten, während er seiner Mutter noch zu rief: "Lauf! Nimm Sayuri-Chan und verschwinde von hier!!! Ich werde ihn solange in Schach halten!" Er hatte Schwierigkeiten, seinen Vater festzuhalten, denn dieser war einiges stärker als sein Sohn. Das sah seine Mutter ein und nahm Sayuri in ihre Arme. Noch einen letzten, traurigen Blick warf sie zu ihrem Sohn und floh aus dem Haus. Tränen des Abschiedes zierten ihren Weg und lösten sich im Luft auf... ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Jono schreckte hoch. Es war das letzte Mal, dass er seine Mutter und Yuri-Chan gesehen hatte. Seine Mutter hatte ihn dann damals heimlich einen Brief hinterlassen, wo drinnen stand, dass sie ihn auch noch von seinem Vater wegbringen wird. Doch bis heute hat seine Mutter nichts dergleichen getan. Etwas in ihm sagte, dass er nicht mehr auf seine Mutter warten bräuchte. Sie würde doch eh nicht mehr kommen und ihn holen, wie sie es versprochen hatte. Bei dem Gedanken schmerzte ihm das Herz. Er hatte immer gedacht, dass wenigstens seine Mutter zu ihm stehen würde, aber da hat er sich auch wieder geirrt! Wie immer. Mühsam rappelte er sich wieder auf und schritt langsam Richtung Haus. Drinnen angekommen,... Ich weiß nicht, ob der Name ,Sayuri' stimmt, aber egal. Der Name hat mir eben Gefallen. Er bedeutet so viel wie ,Kleine Lilie'. Bis zu nächsten Kapitel und danke für all eure Kommis!^^ Gwen Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)