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Abgrund

Gedichte
von

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Abgrund

Hmm, denkt euch am besten selber was dabei. Ist ja auch nicht lang.
 


 

Abgrund
 


 


 

Der düstre Karneval

Tanzt durch nachtschwarze Straßen

Erhellt von dumpfem Fackelschein.
 

Die Kleider schwarz

Gesichter bedeckt mit weißen Masken

Deren aufgemalte Fratzen

Im Licht der Fackeln spottend Grinsen.
 

Auf einem Einrad

Ein Jongleur

Und bunte Kegel tanzen

Zum verhallenden Stakkato eines Cembalos

Und dem Klange der Violinen.
 

Schwärze, die, zerrissen

Von weißen Masken, bizarrem Lichtspiel

Grauseligen Tönen und schelmischem Lachen

Dem Blitzen stählerner Spinnfäden,

Die jedermann fangen und

In ein blutiges Ende treiben...
 


 


 


 

© 19. September 2004

Friedhofsstimmung

Friedhofsstimmung
 


 

Zwischen immergrünen Bäumen,

und verschlungenen, halbverwachsenen Pfaden,

kauern sie und säumen

als unsteter Faden

das Ende von Träumen.
 

Die grauen Steine stehen stoisch,

die alten gebeugt, mit verwitterter Schrift.

Moos wächst launisch,

wo die grüne Brandung sie trifft.
 

Auf den Pfaden, ausgetreten und leer,

wandert nur der Nebel noch,

morgens, wenn die Kälte schwer,

sich an die Ritzen klammert, in die sie nächtens kroch.
 

Vom fahlen Mondlicht illuminiert,

tanzen die nassen Geister

den Totentanz, vom Wind dirigiert.

Fenster

Fenster
 

Ich sehe aus dem Fenster:

1 Baum, grüne Blätter, zum Teil braunrot-gelb, Espe

3 Kinder auf einem verrosteten Klettergerüst.

Lärm

1 Fahrradfahrer, das Fahrgestell ist schwarz.

Das Haus gegenüber, Plattenbau, renovierungsbedürftig

braune, abblätternde Farbe

violett auf weiß gepunktete Vorhänge

einen alten Mann mit Mütze, der die Straße entlangschlurft

eine Meise (Kohlmeise vermutlich) auf einem der Äste.

Straßenbahn

Straßenbahn
 

Schwärze, durchbrochen von tanzenden Schatten,

Inseln, vom schummrigen Dämmerlicht der Straßenlaternen,

Licht spiegelt sich in nassen Pflastersteinen,

durchbrochen von braun-roten Flecken.
 

Vorbei an neoklassizistischen Fassaden,

unpassend entstellt von blasser Reklame,

vorbei an Bäumen im herbstlichen Kleid,

von denen glitzernde Tropfen platschen.
 

Im flackernden Neonlicht

Treffen sich braune Taschen und bunte Mäntel

Und Regenschirme, unter denen sich dreckige Pfützen bilden;

Ein Schniefen, ein Klappern, verstohlene Blicke
 

Unter endlosem Rattern und Schaukeln,

in ununterbrochener Monotonie.

Libelle

Libelle
 

Eine Libelle hängt im Spinnennetz

Und strampelt und zappelt

Windet sich in aussichtslosem Todeskampf,

während sich die stählernen Fäden schließen.
 

Zarte Flügel schimmern bunt

im fahlen Morgenlicht,

als ein letztes Zucken,

kaum wahrnehmbar,

durch den gelb-grün gefleckten Leib geht.

Metapher

Metapher
 

Ich stehe hier,

auf Messers Schneide,

und im Glashaus.

Ich werfe den Stein,

wenn auch nicht den ersten.
 

Ich sitze

auf glühenden Kohlen,

spiele mit dem Feuer,

hole die Kohlen aus hinaus,

indem ich die Hände hineinlege.
 

Ich laufe Gefahr,

Hals über Kopf,

selbigen zu verlieren,

während ich die Beine in die Hand nehme

und durch Spießruten stolper’.

Schnee/Flocke

Schnee/Flocke
 

Weiße Flocken tänzeln leise,

Schleichen in der Dunkelheit.

Drehn sich unbeschwert im Kreise,

Sind sie doch dem Tod geweiht.
 

Mann für Mann und Halm um Ziegel,

Kämpfen sie sich bald voran.

Schmiegen sich an sanfte Giebel,

Ziehen Licht wie Motten an.
 

Senkt sich Helligkeit am Morgen,

Ist die Welt in Weiß getaucht.

Verschluckt sind Eile, Hast und Sorgen,

Bis die Kraft des Schnees verraucht.
 


 

08.02.2007-14.02.2007

© Dorothea Schwentke

Ich-Perspektive

Ich-Perspektive
 

Ich seh’ mich nicht,

Aber dich seh’ ich,

Doch ob ich dich

Wirklich seh’,

Weiß ich nicht.
 

Denn wenn ich dich seh’,

Seh’ ich nur mich,

Und weil ich mich

Doch nicht seh’,

Seh’ ich dich nicht.
 

Was ich dann seh’,

Das weiß ich nicht.

Nur was ich nicht seh’,

Das weiß ich.

Warum auch nicht?

Der Dialog

Ich war gestern in der Uni.

Ich will heute Baden gehen.

Und morgen hab ich dann Prüfung.

Das war ich das letzte Mal mit einem alten Freund.

Ich bin wirklich zu beschäftigt in letzter Zeit.

Ich vermiss ihn wirklich sehr,

und natürlich die Gespräche die wir hatten.

Eigentlich möchte ich nur mal wieder mit Freunden reden

und nicht an so was denken müssen.

Aber mit dir kann man ja auch gut reden.

Ich glaube heute ess’ ich Pizza.



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Kommentare zu dieser Fanfic (24)
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Von:  Ravinna
2008-02-17T14:42:20+00:00 17.02.2008 15:42
(re: zirkelkomment)
Achtung, ich bin oberkritisch, und zerlege dein Gedicht jetzt in einzelteile! ;-)

Die Idee von der Beschreibung eines Friedhofs finde ich ganz gut, und die bilder, die du ansprichst passen zu der Stimmung, die das Gedicht hervorruf. Aber hast du irgendeine Botschaft die du damit vermitteln willst?
Du hast, wie es mir scheint, unbedingt ein Reimschema durchlaufen lassen wollen. Bei dir scheint mir das vielleicht etwas zu viel erzwungen. ( z.B. bei leer und schwer oder Pfaden und Faden) In der letzten Strophe hört es sich so an, als würde dir das Wort 'illuminiert' sehr gefallen, das stimmt, es ist ein schönes Friedhofswort, das Problem ist nur, dass es nicht wirklich in deine einfach Sprache in dem Gedicht passt.
Außerdem fehlt mir ein gewisser Rythmus, das sollte bei einem vorhandenen Reimschema schon auch da sein.

Tipp: Versuch doch mal ein Gedicht über das selbe Thema aber ohne Reim zu schreiben, dann musst du nicht so viel nachdenken, und dein Gedicht wird vielleicht etwas weicher und fließender....


Ich hoffe, das war jetzt nicht zu hart, aber sonst lernst du ja nix, nochmal sorry, dass ich so lange nicht geantwortet habe
gr Ravina
Von:  Alaiya
2007-07-09T11:21:54+00:00 09.07.2007 13:21
[fw-cfcz Comment]

Hab mir mal das Gedicht auch noch vorgenommen, da es noch keine Comments hat ^___^
Nya~Das Gedicht versetzt einen wieder so richtig in Winterstimmung, ist aber wohl weniger experimentel, wie das erste (habe das dazwischen noch nicht gelesen)
Es gefällt mir aber trotzdem sehr gut.
Hat ein Reimschema und auch sowas wie ein Metrum.
Das einzige was ich nicht ganz verstehe ist der Titel
"Schnee/Flocke" warum mit dem Slash? Würde mich freun, wenn du mir das erklärst. Über ENS oder so.

Hmm, werde deine anderen Gedichte früher oder Später auch noch lesen ^^
Die beiden haben mir sehr gut gefallen ^^

Von:  Alaiya
2007-07-09T11:17:37+00:00 09.07.2007 13:17
[fw-cfcz Comment]

Das Gedicht finde ich irgendwie geil, ehrlich ^___^
Ist das erste mal, dass ich hier eines gesehen habe, was mit Zeilenumbruch gearbeitet hat. Auch die Groß-Klein-Schreibung verwendest du stilistisch, wenn ich das richtig sehe.
Finde ich sehr schön. ^^ Erinnert mich etwas an Reiner Kunze... Irgendwie.
Aber schön Düster und Stimmungsvoll.
Und man muss sich über den Titel Gedanken machen ^^
Gefällt mir richtig *smile*
Ist einfach mal was anderes ^^
Von:  Dama
2007-07-05T03:20:54+00:00 05.07.2007 05:20
das gedicht ist schön stimmungsvoll geworden.
wenn man es liesst hat man ein inneres bild im kopf.
is zumindest bei mir so X3
mit dem text bringst eine klare botschaft rüber ^^
toll gemacht
vg wolffan
Von:  Ea
2007-06-28T10:59:35+00:00 28.06.2007 12:59
sehr schön wie du die methapern benutzt
irgendwie kommt das ganze ein wenig sarkastisch rüber, als wolltest du versuchen *wie soll ich das sagen?* zu sagen, dass sie unsinnig sind oder so ähnliches *drop*
ich hoffe du verstehst, was ich meine ^^'''
Von:  nago
2006-10-16T12:08:49+00:00 16.10.2006 14:08
Ja, das was die ganzen anderen Kommentarschreiber/innen geschrieben haben stimmt wirklich. Ich glaube ich weiß auch welche Stimmungen du damit erzielen wolltest. Bei "Fenster" musste ich es mir schon zwei mal durchlesen, aber ich hab es dann auch verstanden! Wirklich Klasse!!
Von: abgemeldet
2006-06-28T16:33:24+00:00 28.06.2006 18:33
Die arme Libelle... wenn man liest, wie sie sich abrackert, versucht zu entkommen, aber es dann nicht schafft... sehr schade, abe rein Happy-end hätte halt auch nicht gepasst... Aber schön gemacht! Überhaupt, du hast eine tolle Wortwahl!

Wenn man es als ganz normaler, grauer-massen-mensch sieht,
könnte man aber auch einfach sagen
Von: abgemeldet
2006-06-28T16:30:59+00:00 28.06.2006 18:30
TIERMÖRDERIN!!!
Von: abgemeldet
2006-06-28T16:28:00+00:00 28.06.2006 18:28
O.O *sprachlos sei, im positiven sinne*
Von: abgemeldet
2005-09-15T21:19:12+00:00 15.09.2005 23:19
Sehr stimmungsvoll du erzählst dehr viel mit einem kurzen Gedicht das gefällt mir :)


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