Brüder von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 11: ------------ Teil: 12/? (Ich lass mich auf keine Zahlen mehr ein ... bei der Überarbeitung werden die Kapitel irgendwie so viel länger, dass man sie aufspalten muss ... 15-17 vermutlich) Pairings: Keine Warnung: Völlig canon-fremde Grundidee - die Geschichte wird mehr oder weniger dem fünften Buch folgen, aber der Canon ist natürlich überall gebogen wo es nötig war. Kommentare: Allgemeine Kommentare siehe Kapitel 1 Soo ... hier ist Kapitel 11. Kapitel 12 wird leider mindestens eine Woche auf sich Warten lassen, sorry. 12.11.05: Millies Vater heisst jetzt Bernard, nicht Moulton *tropf* - Erklärung siehe Kapitel 13. Sorry!! Kapitel 12 Harrys Ausbruch hatte ihren Jahrgang in Slytherin und zu einem gewissen Grad auch die darüber und darunter gespalten - seine Freunde waren beeindruckt und auch einige andere Schüler kamen schüchtern zu ihm und erzählten ihm, wie froh sie wären, dass jemand Draco einmal die Meinung gesagt hatte. Ernie Macmillan erklärte ihm sehr umfangreich, wie erleichtert er wäre, dass Orpheus so deutlich geworden sei, weil damit seine (Ernies) Haltung bekräftigt worden sei, da er (Ernie) kritisiert worden sei für die Freundschaft zu einem Gryffindor. Kaum war Ernie weg dankte Daphne ihm sehr überschwänglich, da sie überzeugt war nun auch in besseres Licht gerutscht zu sein. Justin sagte ihm etwas später etwas weniger förmlich, dass er sehr beeindruckt sei. Die Ravenclaws sahen ihn nicht mehr so feindselig an, wie den Rest der Slytherins und in den Blicken der Gryffindors lag Respekt. Hermine bestätigte Harrys gute Meinung von ihr, indem sie nach dem Frühstück am Samstag auf ihn zu ging und ihm noch einmal dankte, Neville verteidigt zu haben. Das alles wurde allerdings etwas getrübt als sie in den Zug stiegen und Pansy Millicent, Anfang des Jahres noch ihre beste Freundin, völlig ignorierte und hinter Draco, Crabbe und Goyle herging. Millicent behauptete zwar, es mache ihr nichts aus, aber als sie in ihrem eigenen Abteil saßen war sie merklich ruhiger als sonst. Auch auf der Fahrt zum nach Hause sassen die Brüder so weit wie möglich auseinander. Lucius und Narcissa beschlossen aber still, dass sie erst zu Hause herausfinden würden, was eigentlich los war. Bei Malfoy Manor angekommen ignorierten Harry und Draco sich immer noch. Narcissa lächelte sie zaghaft an als sie im Empfangsraum standen. "Habt ihr euch gestritten?" Beide nickten stumm. Harry sah Lucius und Narcissa herausfordernd an. Er war sicher, dass sie sich auf die Seite von Draco stellen würden, der ja quasi schon "länger"ihr Sohn war. Aber Narcissa wirkte nur etwas ratlos. Sie räusperte sich. "Ich hoffe ihr klärt das bald. Möchtet ihr etwas trinken?" "Nicht mit ihm in einem Zimmer!"Draco sah Harry wütend an. "Schatz, ist das nicht etwas kindisch?" Statt seiner Mutter eine Antwort zu geben, stürmte Draco die Treppen hinauf. Lucius sah mit einem eisigen Blick zu Harry. "Ich dachte, ich hätte dir geschrieben, dich mit ihm zu vertragen." "Und ich hab nie versprochen, das zu machen!", entgegnete Harry hitzig. "Er ist ein arrogantes, grossmäuliges, unerträgliches Miststück! Seine Art Spaß zu haben in Hogwarts ist auf Schwächeren rumhacken! Wie hast du erwarten können, dass ich mit ihm vertrage?" "Du willst bei ihm einfach nur das Negative sehen.", entgegnete Lucius zornig. Und er hätte noch mehr gesagt, wenn seine Frau nicht ihre Hand erhoben hätte. "Lucius, geh doch bitte nach Draco sehen. Ich rede mit Orpheus." Etwas später saß Harry mit Narcissa im Salon bei etwas Kürbissaft. "Weisst du, warum Draco so wütend ist, Orpheus?" Harry zuckte abwehrend die Schultern. "Wir hatten Streit. Und Freitag habe ich ihn angebrüllt und ihm ist bis heute keine Antwort eingefallen." "Kannst du nicht mit ihm reden?" Harry schnaubte. "Orpheus, ich möchte dir keine Vorwürfe machen, wirklich. Ich weiss, du hast ihn gehasst seit eurem ersten Jahr. Du warst es, der mit seinen Freunden Draco vor den Sommerferien verhext hat, oder?" "Er hatte etwas Schreckliches gesagt!"verteidigte sich Harry. "Ja, ich will da ja jetzt auch nicht diskutieren. Aber er hat auch sehr gute Qualitäten, weisst du? Und im Sommer habt ihr euch ja auch verstanden, oder? - Und ausserdem, "fügte sie mit einem kleinen Lächeln hinzu, "solltest du dich nicht wie Harry Potter benehmen, denk daran. Orpheus Malfoy istder beste Schutz, den du hast." Harry zuckte missmutig mit den Schultern, aber er erwiderte nichts. Narcissas Lächeln wuchs und sie schob ihm eine Schale mit Plätzchen zu. "Hier, bedien dich. Ich hoffe du magst sie." Dankbar bediente er sich und probierte eines. "Sehr lecker, Danke." "Bedank dich bei Minnie, sie ist eine fabelhafte Bäckerin. Sie ist eine der Black'schen Hauselfen." Harry schauderte unwillkürlich als er an die Köpfe der alten Black-Hauselfen dachte. Narcissa nickte etwas grimmig. "Den Kopf ihrer Mutter hast du vermutlich gesehen. Aber Minnie wird sicher nicht so enden." "Das beruhigt mich etwas.", gab Harry zu und Narcissas Lächeln wurde wärmer. "Minnie und Arley lieben dich. Sie haben sich auch für Hauselfenstandard überanstrengt dein Zimmer herzurichten." Harry lachte kurz auf. "In einem Haus mit Lucius und Draco ist es wohl nicht so schwer positiv herauszustechen." "Du übertreibst es wirklich etwas, Orpheus.", erwiderte Narcissa etwas säuerlich. "Sie sind deine Familie." Harry sah sie trotzig an. "Mit dir als meiner Familie kann ich leben, aber die Beiden sehe ich nicht als meine Familie." Bevor Narcissa darauf antworten konnte, platzte Lucius in den Salon, weiss um die Lippen. "Ich habe mit Draco geredet.", sagte er mit zusammengebissenen Zähnen. Harry sah ihm äusserlich ruhig entgegen. Damit hatte er ja schließlich gerechnet. "Ja?", antwortete er betont gelassen. "Und er hat mir erzählt, was du über ihn gesagt hast.", sagte Lucius immer noch sehr beherrscht. "Vor allen Slytherins und Gryffindors." "Hat er?", fragte Harry. "Kleine Petze." Lucius wurde hochrot im Gesicht. "Du hast ihm tatsächlich gesagt, du schämst dich für deinen Namen?" "Ich habe gesagt ich wolle nicht den gleichen Namen tragen wie er.", gab Harry zu. "Du willst nicht den Namen Malfoy tragen?"Lucius Stimme hob sich. "Nach allem was wir für dich getan haben!" "Jetzt hörst du dich an wie mein Onkel.", gab Harry auch etwas hitziger zurück. "Du hast keinen Onkel, hörst du! Und erst recht keinen Muggel!!! Und vergleich mich nicht mit einem Muggel - was denkst du eigentlich, der du bist? Wir sind deine Familie, ob es dir passt oder nicht. Und du solltest dich dementsprechend verhalten. Draco hat mir auch erzählt, dass du Freundschaft mit Hufflepuffs geschlossen hast. Mit einem Muggelgeborenen Hufflepuff!"Den letzten Satz brüllte er fast. "Willst du mir meine Freunde verbieten?", brüllte Harry empört zurück. "Und du bist nicht meine Familie!!!" "Und in meinem Salon wird nicht gebrüllt!"Narcissas Stimme hatte sich ebenfalls erhoben - ein Ereignis, das unerwartet genug war um ihren Mann und ihren Sohn zum schweigen zu bringen. "Genug davon!", fuhr Narcissa ruhiger fort. "In einer Viertelstunde essen wir zu Abend. Und ich wünsche ein zivilisiertes Familienabendessen. Orpheus, geh zu Draco und sag ihm Bescheid. Und sag ihm, dass ihr beide euch benehmen werdet, solange ihr in diesem Haus seid!" "Aber ...", begann Harry. Doch er sah die leichte Verzweiflung in ihrem Gesicht und seufzte. "Meinetwegen." Er verliess den Salon ohne Lucius noch einmal anzuschauen. Etwas widerwillig klopfte Harry an Dracos Tür. Als keine Antwort kam, trat er trotzdem ein. Draco lag in seinem Bett und sah ihn böse an. "Was willst du hier?" "Narcissa schickt mich. Es gibt bald Abendessen." Draco schnaubte. "Und dafür schickt sie dich statt einem Hauselfen?" Der Kommentar sollte vermutlich verletzend sein, aber Harry zuckte nur mit den Schultern. "Außerdem sagt sie, wir sollten uns beide benehmen während wir hier sind." Draco lachte scharf auf. "Das muss sie mir nicht sagen. Ich brülle niemanden völlig grundlos an." "Du meinst letzten Freitag?" "Ja, genau, nach Zaubertränken, als du mich vor allen Leuten fertig gemacht hast." "Dein Kommentar über Longbottoms Eltern war auch wirklich daneben." Draco setzte sich in seinem Bett auf und funkelte Harry an. "Er könnte sich auch selber verteidigen, wenn eine Spur von dieser ach so hoch gelobten Gryffindorcourage in ihm stecken würde. Ich sehe nicht ein, warum ausgerechnet mein Bruder - von allen Leuten - ihn verteidigen und mir dazu noch solche Sachen sagen sollte." "Longbottom kann sich auch selber verteidigen - ich habe ihm einfach keine Chance gelassen!! Ich ...Und außerdem kann ich mich an mehr als eine Gelegenheit erinnern, bei der du mich vor dem gesamten Gemeinschaftsraum fertig gemacht hast." "Das war nur vor Slytherins!", protestierte Draco. Harry sah ihn vernichtend an und sein Bruder warf die Hände etwas in die Luft. "Na schön, aber so gemein wie du war ich nie!" "Habe ich mich vielleicht bei Lucius über dich beschwert?", erkundigte Harry sich genervt. "Ich brauche keinen Papa um einen Streit zu führen." "Es ist deine Schuld, wenn du ihn nicht als Vater willst!", gab Draco zurück. "Selbst wenn, ich würde nicht jedes Mal zu ihm rennen, wenn du was Gemeines sagst!"Harry sah Draco leicht verächtlich an. "Ich werde mich nicht dafür entschuldigen!", schmollte Draco. "Und ich werde mich nicht entschuldigen dafür, was ich gesagt habe!", erwiderte Harry. "Fein.", sagte Draco. "Fein."Harry und Draco betrachteten sich stumm, bis Draco aufstand. "Na schön, für Mama kann ich probieren nett zu sein. Ich hab sie nämlich auch gern!" Harry verdrehte die Augen. "Niemand hat das Gegenteil behauptet. Gehen wir Essen?" Als sie das Esszimmer betraten, bemerkten sie die deutlich kühle Atmospähre zwischen ihren Eltern. Harry setzte sich etwas gezwungen lächelnd an seinen Platz und sah auf den voll gedeckten Tisch. Narcissa zwinkerte ihm zu. "Und jetzt beschuldige uns nicht wir hätten die Hauselfen zu mehr Arbeit angetrieben. Sie wollten euch etwas Besonderes bieten an euerem ersten Tag zurück." Harrys Lächeln wurde ehrlicher, als er auf die Kasserolle direkt vor seinem Teller sah. "Minnie hat sich auch erinnert, dass ich ihr ein Kompliment über ihren Shepherd's Pie gemacht habe."Fröhlich schaufelte er sich den Teller voll. Die Familie aß eine Weile schweigend, bis Narcissa sich etwas räusperte. "Und habt ihr Partnerinnen für den Ball gefunden? Das habt ihr gar nicht geschrieben." "Ich gehe wieder mit Pansy.", sagte Draco mürrisch. Narcissa lächelte. "Aber das ist doch schön, Draco." "Pansy Parkinson, Mama. Letztes Jahr fandest du sie unerträglich." Narcissa hüstelte etwas. "Ich bin sicher, dass ich so etwas nie gesagt habe. - Was ist mit dir, Orpheus?" "Millicent Bulstrode.", antwortete Harry etwas desinteressiert, während er sich zu seiner zweiten Portion half. "Bulstrode??"Lucius Gabel stoppte kurz über dem Teller. "Die Tochter von Moulton Bulstrode?" "Ich habe sie nie nach dem Namen ihres Vaters gefragt", antwortete Harry, immer noch mit nur äußerst geringem Interesse. Narcissa hakte nach. "Ist sie eine Slytherin? Und Reinblut?" Harry verdrehte die Augen und nickte. "Slytherin und Reinblut, ja. Wow." Narcissa seufzte. "Dann muss es die Tochter von Moulton sein." "Hm."Lucius Gesicht versteinerte sich etwas und er schob seine Gabel mechanisch in seinen Pie. Harry sah die beiden erstaunt an. "Stimmt etwas nicht mit ihrem Vater?" "Nein, natürlich nicht."Lucius lächelte etwas gezwungen. "Wir müssen euch beiden noch neue Ballroben kaufen, fällt mir dabei ein." "Oh ja."Narcissa nickte. "Ich habe einen Termin bei Madam Malkins für Dienstagmorgen vereinbart. Passte euch das?" "Wie lange dauert so etwas?"Harry sah sie misstrauisch an. "Am Nachmittag wollte ich Daphne Greenwood mit Blaise Zabini besuchen gehen." "Oh, dann bist du sicher fertig., "versicherte Narcissa ihm. "Wir können in der Winkelgasse zu Mittag essen und du kannst direkt von dort flohen. Ich habe schon ein Design für euch im Kopf ..." "Ich will aber etwas weniger Langweiliges als letztes Jahr!", unterbrach Draco sie. Den Rest des Essens diskutieren Draco und Narcissa über Ballroben und Harry begann an Narcissas Worten zu zweifeln. Weihnachten war in Hogwarts immer speziell gewesen, aber auch in Malfoy Manor hatten die Hauselfen sich alle Mühe gegeben die Manor weihnachtlich herzurichten. Der Weihnachtsbaum, den sie im Salon bereits am Sonntagmorgen aufstellten, war fast so hoch wie der in Hogwarts und kunstvoll verziert. Aber auch im Ostflügel, wo Harry und Draco wohnten, hatten die Hauselfen gewirkt. Ihre Bettlaken waren rot und dunkelgrün, die Wände waren mit Stechpalmenzweigen und Glöckchen verziert (sogar das Fantasy Schwert, das Harry von dem "echten"Orpheus Malfoy übernommen hatte). In ihrem Wohnzimmer standen ein eigener kleiner Tannenbaum und immer eine Schüssel gefüllt mit Nüssen, Mandarinen und Schokolade. Wie in Hogwarts verschwanden und erschienen überall Mistelzweige und kleine Glöckchen - die gingen Harry allerdings mit der Zeit auf die Nerven. Besonders wenn er morgens verschlafen unter der Dusche stand und plötzlich ein Glöckchen neben ihm Anfing "Stille Nacht"zu bimmeln. Trotz der fröhlichen Stimmung gingen Harry und Draco sich am Sonntag aus dem Weg. Lucius war den ganzen Tag weg um sich mit "Freunden"zu treffen Am Montag - 22. Dezember - klopfte es etwas zaghaft an Harrys Tür und Draco kam rein mit einem Pergament in der Hand, das verdächtig nach Zaubertrank aussah. Skeptisch sah Harry von der Lektüre über die korrekte Pflege von Feuerblitzen auf. Draco lächelte gewinnend. "Ich wollte dich fragen, ob du Zeit hast mir mit einem Zaubertrank zu helfen."Er wedelte mit dem Pergament. "Der ist auf der Liste für die ZAG's." Harry verdrehte die Augen. "Ist er?" "Ja."Draco stand immer noch in der Nähe der Tür und sah etwas verloren aus. Harry wollte sich nicht von Narcissa vorwerfen lassen es nicht wenigstens probiert zu haben und legte seufzend sein Buch weg. "Ich nehme an du hast geschaut ob wir alle Zutaten haben." Merklich erleichtert nickte Draco und begann den Trank und die Zutaten in Details zu erklären, die wohl nicht mal bei den UTZ's gefragt wurden. Im Gegensatz zu Hermine, allerdings, bestand bei Draco immer die Gefahr, dass er sich in den unwichtigen Details verlor. Harry stand auf und schubste Draco in Richtung Labor, wo sie unverzüglich mit dem Trank begannen ohne dabei viel zu reden. Mittlerweile war Harry gut genug um nicht ständig Anweisungen zu bedürfen. Während Draco gewissenhaft mal im Uhrzeigersinn, mal im Gegenuhrzeigersinn rührte, kam Harry eine Idee: "Draco, möchtest du eine Herausforderung?" "Herausforderung?" "Wir könnten nach Muggel-London und ein Geschenk für die Hauselfen kaufen." "Muggel-London? Geschenk für die Hauselfen?! Weisst du, mit wem du sprichst?" "Natürlich weiss ich das! Darum ist es ja eine Herausforderung. Ich wollte schon lange einmal richtig Weihnachtseinkäufe machen in London. Ich durfte früher nur nie." "Du meinst diese Squibs?"Überrascht sah Draco ihn an. Harry sprach aus guten Gründen sehr selten mit Draco über seine angebliche Ziehfamilie. "Haben die dich nie mitgenommen?" "Nein", Harry dachte düster an die Dursleys zurück. "Aber es hat ihnen immer sehr gefallen. Ich war in der Zeit bei einer Nachbarin. - Also was meinst du? Alleine darf ich bestimmt nicht gehen." Draco sah ihn skeptisch an. "Wenn du meinst ... wir können Papa ja fragen. Aber ich glaube nicht, dass er das erlaubt. Aber ein Geschenk für die Hauselfen???" "Warum nicht?", fragte Harry fröhlich und Draco schüttelte nur den Kopf. Er schien sich darauf zu verlassen, dass Lucius diese Gedanken schon austreiben würde. Lucius hob die Augenbrauen in seiner überheblichen Art, als seine Söhne wenig später in seinem Büro standen. "Muggel-London? Orpheus, du glaubst tatsächlich, dass sei sicher?" "Keiner kennt uns dort, oder? Und ich kenne mich in der Muggelwelt aus, keine Sorge. Das einzige Problem werden die Menschenmengen sein." "Und was für Geschenke wollt ihr den Hauselfen kaufen?" Lucius Stimme und Miene waren sehr ungläubig, als er das sagte. Draco protestierte sofort, dass das nicht seine Idee gewesen war. Harry lachte nur. "Uns fällt schon etwas ein." Lucius winkte entnervt mit einer Hand. "Na schön, dann geht halt. Ihr habt vier Stunden, keine Minute länger." Ungläubig sah Draco seinen Vater an, noch als Harry ihn aus dem Zimmer schubste um möglichst schnell seinen Plan in die Tat umzusetzen, bevor Lucius es sich anders überlegte. Harry lachte, als Draco vorsichtig seinen Kopf aus dem Tropfenden Kessel steckte. "Komm schon, Draco, lass uns gehen. Du warst ja auch schon bei Kings Cross, oder?" "Ich komme ja schon." Zögernd trat Draco auf den Bürgersteig und schloss die Tür der Kneipe hinter ihm. "Und jetzt nehmen wir den Muggelbus?" "Ja, lass mich das regeln." "Ich habe Muggelbusse gesehen. Rot und zweistöckig, oder?""Jap.""Und man muss auf den Bus warten?" "Für jemanden, der Muggel nicht mag, hast du erstaunliches Wissen." Draco grinste selbstzufrieden, als er sich neben Harry an die Haltestelle stellte. Harry hatte nicht übertrieben - es schien sich wirklich ganz London in die Innenstadt zu pressen. Draco beschwerte sich mindestens alle fünf Minuten über das Gedrängel. Harry begann sich zu fragen, ob diese Exkursion wirklich eine gute Idee gewesen war. Als sie sich gerade den Weihnachtsschmuck in Marks & Spencers ansahen, entdeckte Harry einen bekannten Haarbusch. Er wusste, er sollte nicht, aber ... "Hallo Granger!" Hermine drehte sich auf ihren Fersen um - so schnell dass die Tüte die sie hielt, der Frau neben ihr direkt in die Unterschenkel knallte. Hochrot entschuldigte Hermine sich bei der Frau, bevor sie die Malfoys vor sich wieder mit offenem Mund betrachtete. "Orpheus? - Malfoy?" Draco und Hermine gaben sich noch nicht einmal Mühe sich freundlich anzulächeln, das blieb an Harry hängen. "Machst du letzte Weihnachtseinkäufe?" "Ja, ich bin mit meinen Eltern hier. Was macht ihr hier? Ich dachte ihr hättet euch gestritten?" "In Malfoy Manor herrscht Waffenstillstand. Und ich hatte Lust mir einmal Muggel-London anzuschauen." "Oh."Hermine sah zweifelnd zu Draco. "Und ich wollte nicht alleine hierhin, also habe ich Draco mitgeschleppt." Draco schnaubte. "Allerdings. Ich weiss nicht, warum ich zugestimmt habe. So ein Gedränge und all dieser Billigkram!" "Ja, ich frage mich auch, warum ihr nicht in Harrods seid." "Harrods? Was ist das?" Draco sah Harry fragend an. "Das teuerste Kaufhaus Londons, da bekommt man nur Luxuxartikel. - Glaube ich.", fügte er hinzu, als er Hermines erstauntes Gesicht sah. "Und warum sind wir nicht sofort dorthin?" Draco hatte einen Schmollmund aufgesetzt. Harry unterdrückte das Grinsen, das sich über seinem Gesicht ausbreiten wollte, und bemerkte wie auch Hermines Mundwinkel zuckten. "Weil ich erst hier ein paar Besorgungen machen wollte." Harry griff nach einer Packung Weihnachtskugeln, mit denen Draco geliebäugelt hatte, von denen er aber natürlich nie zugeben würde, dass er sie mochte. Er lächelte Hermine an. "Schöne Weihnachten, Granger. Und sag Weasley, ich wünsche seinem Vater gute Besserung." Hermine sah ihn zweifelnd an, verabschiedete sich aber halbwegs freundlich (von Harry). Harry schleppte Draco noch in die Spieleabteilung und in die Lebensmittelabteilung. Er kaufte zwei Familienpackungen von Kiplings Mince Pies. Dudley hatte die immer so gern gehabt, dass Harry nie welche essen durfte. Schließlich standen sie aber doch vor Harrods. Draco sah sich zufrieden am Eingang um. "Nun, das ist mehr mein Stil." Harry rollte die Augen und zog Draco ins Innere des Luxusparadieses. Da sie noch kein Geschenk für Narcissa hatten, gingen sie als Erstes in die Schmuckabteilung. Die Verkäufer sahen zwar missbilligend auf Harrys Marks & Spencer Plastiktüten, aber als ihnen klar wurde, dass Dracos Interesse an Swarowski Schmuck echt war, wurden sie mit der Zuvorkommendheit behandelt die Draco gewohnt war. Sie entschieden sich für ein Diamantkollier für schlappe 135 Pfund. Harry hatte das Charms Armband für 165 Pfund bevorzugt, aber Draco hielt das für Humbug. Daphne bekam einen riesigen Teddybär, Pansy eine Flasche Parfüm. Draco kaufte sich ein Hemd und eine Jacke, die er für viel stylisher hielt, als seine übliche "Verkleidung" und bewegte auch Harry zum Kauf eines T-Shirts. Es war Emeraldgrün, die Farbe von Lily Potters Augen, die Dumbledore für Harry Potter ausgesucht hatte. In der Kinderabteilung fanden sie schliesslich kleine Federdecken - genau in Hauselfengrösse. Harry grinste Draco an, der einfach nickte. Nachdem ihnen auch die Decken gehörten, hatten sie allerdings so viele Taschen, dass sie sich entschieden ein Taxi zum Tropfenden Kessel zu nehmen und zurück zur Manor zu flohen. Lucius und Narcissa standen gerade im Flur, als ihre Söhne mit ihren Einkäufen in ihre Zimmer wollten. Lucius hob die Brauen. "Hat euch der Kaufrausch befallen?" Harry wurde rot, aber Draco grinste bloß. "Es war Orpheus Idee! Dieses Harrods ist gar nicht so schlecht. Das hat Stil." Harry verdrehte die Augen, sagte aber nichts. Lucius sah kritisch auf die Taschen. "Du erwähnst ,Muggel' und ,Stil' in einem Satz?" Draco wurde etwas rot, aber nickte etwas trotzig. Lucius hob nur die Brauen und sah dann zu Harry. "Kann ich kurz mit dir sprechen, Orpheus?" Harry nickte - es war sowieso eigentlich eine Aufforderung gewesen und keine Frage. Zum zweiten Mal an diesem Tag stand Harry in Lucius Malfoys Büro - der Mann, wie er sich immer erinnern musste, der ihn gezeugt hatte. Lucius setzte sich auf seinen Ledersessel und lehnte sich zurück. Einladend nickte er auf den Stuhl vor seinem Schreibtisch. "Setz dich doch, Orpheus." Harry setzte sich, unsicher warum er in diesem Büro war. Lucius lächelte leicht säuerlich. "Dass der Tag kommen würde, an dem meine Söhne Muggellondon leer kaufen, hätte ich mir nie träumen lassen." Harry lächelte ebenfalls, etwas bösartig, enthielt sich aber eines Kommentars. Lucius seufzte etwas und spielte mit seinem Stock. "Du hast dich gut eingelebt in Slytherin, scheint es. Wen besuchst du noch einmal morgen?" "Daphne Greenwood. Gemeinsam mit Blaise Zabini." "Ah ja, "Lucius nickte. "Das ist gut, beides keine Familien von denen mir ernsthafte Sympathien mit Todessern bekannt sind." "Das beruhigt mich wirklich", sagte Harry ehrlich. "Sollte es auch", bestätigte Lucius. "Du bist gut mit diesem Mädchen befreundet?" Harry zuckte mit den Schultern. "Ziemlich gut. Wieso?" "Ich war heute bei Dumbledore. Er hatte mir gesagt, vielleicht kannst du einen Nachmittag die Weasleys als ,Harry' besuchen. Du müsstest so tun, als ob du Daphne Greenwood besuchen willst." Lucius Gesicht verzog sich mit Widerwillen, als er diese Mitteilung rausrückte. Aber Harry strahlte ihn nur an. "Wirklich? Ich darf? Danke!!"Er konnte das Jauchzen in seiner Stimme nicht unterdrücken und probierte es auch erst gar nicht. Er würde endlich Ron und Hermine sehen! Als Harry! Er zwang sich ruhig auf dem Stuhl sitzen zu bleiben während seine Mundwinkel sich anstrengten immer höher zu gelangen. Lucius schürzte die Lippen. "Mir wäre es lieber wenn du wirklich die Greenwoods besuchen würdest. Aber ich will mich darüber nicht mit Dumbledore anlegen. Frag Daphne wenn du morgen bei ihr bist, ob du am 28.zu ihnen flohen kannst." "Mach ich!", sagte Harry fröhlich und sprang förmlich in sein Zimmer. Da er in dieser Stimmung nicht Draco oder Narcissa begegnen wollte, schnappte er sich seinen Feuerblitz aus dem Besenschuppen und flog aufs Quidditchfeld. Dort flog er ausgelassen für eine halbe Stunde Runden, bis Draco ihn fand und beleidigt war, dass Harry ohne ihn trainiert hatte. Zu diesem Zeitpunkt war Harry wieder in der Lage mit Draco umzugehen und er ließ sich auf ein Training mit ihm ein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)