Nur zu Besuch von Niva ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Ich hab die Geschichte schon einmal auf yaoi.de hochgeladen. Daher werden sie die meisten, die sie lesen, wahrscheinlich schon kennen... für alle anderen: Titel: Nur zu Besuch Autorin: Sirius-san Rating: G Pairing: Zorro x Sanji Genre: Songfic, Sad Disclaimer: Die Figuren, die hier auftauchen, gehören natürlich nicht mir, sondern Eiichiro Oda und auch der Song, dem diese FF zugrunde liegt, ist auch nicht meiner, sondern das Lied "Nur zu Besuch" von den Toten Hosen. Warning: extrem OOC Kleine Anmerkung: Die FF spielt Jahre nach den Abenteuern von Ruffys Bande auf der Flying Lamb, alle sind inzwischen "sesshaft" geworden und Zorro und Sanji sind schon ziemlich lange zusammen. Den Liedtext habe ich in die FF eingearbeitet, also nicht wundern, wenn da plötzlich was literarisch hochwertiges steht ^.^" Mich würde interessieren, wie ihr meine FF findet (ich hab nämlich selbst geflennt...^^""" *snif**ins Taschentuch schneuz* Was eine Autorin...heult bei ihrer eigenen FF...^^") Das ganze ist aus Sanjis Sicht geschrieben. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Langsam mache ich mich auf den Weg. Schreite durch das erste bunte Laub, das schon auf dem Boden liegt, ziehe meine Jacke etwas fester zu. Im Schatten ist es schon etwas kühler, aber die Sonne scheint noch warm. Genau das merke ich, als ich nach rechts abbiege. Gleich bin ich bei dir. Bestimmt wartest du schon. Sicherlich...ich hatte dir ja versprochen, dass ich heute komme. Mein Herz schlägt etwas schneller, ich freue mich auf dich...wie immer. Ich atme tief ein. Immer wenn ich dich besuch, fühl ich mich grenzenlos. Alles andere ist von hier aus so weit weg. Ganz weit weg... Ich trete durch das große Tor auf den Weg, der mit hellbeigen Steinchen gepflastert ist. Ja, du hast es hier wirklich schön. Das stelle ich jedes mal auf's neue fest. Ich mag die Ruhe hier zwischen den Bäumen, als ob es den Frieden auf Erden wirklich gibt. Ja, die Ruhe hier ist grenzenlos. Obwohl auch andere Menschen hier sind, ist es immer angenehm still. Selbst wenn ich mit den anderen hier war, war es still. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass es jemals so ruhig war, wenn wir Besuch hatten. Die Unruhe und der Krach den ganzen Tag, und am Abend haben wir uns totmüde ins Bett fallen lassen. Glücklich. Und die Stille, die nach so einem Besuch herrschte, war eine ganz besondere. Die Luft war voll mit Leben, sie flirrte nur so um uns herum. Wir haben sie genossen, und wir haben es genossen, sie auch wieder zu durchbrechen. Genauso ist es hier. Nicht alles ist hier tot. Nein, das ist kein toter Hof...das ist ein Hof voller Friede und Ruhe. Leicht lächelnd biege ich von dem Hauptweg ab. Warte, gleich bin ich bei dir. Es ist ein schöner Weg, der unauffällig zu dir führt. Ja, ich habe ihn gern, weil er so hell und freundlich wirkt. Bestimmt hast du mich schon gehört. Ich hatte nie eine Chance, unbemerkt zu dir zu kommen. Du wusstest immer genau, wenn ich kam. Und auch dieses mal ist es nicht anders. Ich bin bei dir...endlich... Hey, sage ich, wie steht's?, und lächle dich an. Dann stecke ich mir eine Zigarette an und setzte mich vor dich auf den Wegesrand. Nein, das Laster habe ich mir noch nicht abgewöhnt, natürlich nicht, oder was dachtest du? Hah, das wäre was...damit hätte ich sogar dich noch überraschen können, oder? Ich bin etwas später gekommen, als ich dir gesagt hatte, tut mir Leid, aber ich habe hier etwas für dich: Ich habe Blumen mit, weiß nicht, ob du sie magst. Damals hättest du dich wahrscheinlich gefreut. Naja, ich lege sie dir hin. Es sind keine besonderen...irgendwelche Feldblumen. Ich habe sie von dem Feld, an dem wir so oft vorbeispaziert sind. Ich weiß nicht, aber ich denke, du hattest das Feld wirklich gern, oder die Blumen dort...oder du warst einfach gern mit mir da. Ich zumindest habe es gerne gemocht. Ich war vorhin noch da. Es ist immer noch genauso schön wie früher. Natürlich habe ich zu unserem Jahrestag auch wieder eine Rose zu deinem Strauß gehängt. Ich kann mich noch allzu gut an deinen Gesichtsausdruck erinnern, als ich mit fünf roten Rosen ins Zimmer marschiert kam: Alles Gute zum Fünfjährigen, mein Schatz! Du hast nur gelächelt und den Kopf geschüttelt und uns anschließend den ganzen Tag als dumme Schwuchteln bezeichnet. Den Strauß hast du aber ins Schlafzimmer zum Trocknen gehängt, so, dass man ihn sofort sehen konnte. Und jedes Jahr habe ich dir eine weitere Rose dazugeschenkt. Der Strauß wurde immer größer und größer, und dieses Jahr habe ich wieder eine Rose dazugehängt. Warum auch nicht? Ich kann mir schon denken, wie du wieder schief grinst, den Kopf schüttelst und sagst: Alter Romantiker. Aber du solltest ihn sehen: Die neue Rose gibt ihm wieder etwas richtig lebendiges...es würde dir gefallen. Lebendig.... So wie die Blumen, die ich dir mitgebracht habe. Ich dachte, etwas buntes würde dir jetzt nicht schaden, so lange ist es nicht mehr zum Winter hin, und da wird es nichts mehr buntes geben. Es ist dein erster Herbst hier, sicherlich wird auch er bunt werden, aber ich dachte du freust dich über die Blumen. Wenn sie dir nicht gefallen, stör dich nicht weiter dran. Sie werden ganz bestimmt bald wieder weggeräumt. Spätestens, wenn sie anfangen zu welken. Die Leute hier sind hier sehr ordentlich, das sieht man sofort. Sie haben erst heute morgen wieder hier gefegt, oder? Hier liegt viel weniger Laub, als draußen auf der Straße. Wie es mir geht, die Frage stellst du jedes Mal. Ich bin okay, will nicht, dass du dir Sorgen machst. Doch, ehrlich...jetzt geht es mir gut. Du machst dir immer noch zu viele Sorgen um mich. Um mich zu viel, und um dich gar keine. Ich erinnere dich nur einmal daran, als ich Bronchitis hatte, und du tagelang kaum geschlafen hast, nur weil du Krankenschwester für mich gespielt hast. Und was hattest du davon? Du hast dich angesteckt, jawohl. Und danach eine ganze Woche flachgelegen. So flach, dass du dich nicht einmal auf den Beinen halten konntest, selbst wenn du es wolltest. Also, mach dir keine Sorgen um mich. Ich ziehe die Knie zu mir und lege meinen Kopf darauf. Wende meinen Blick nie von dir ab. Und so red ich mit dir wie immer, so als ob es wie früher wär, so als hätten wir jede Menge Zeit. Zeit....das Wort habe ich in der letzten Zeit mehr als alles andere zu hassen gelernt. Lass dir Zeit, haben sie gesagt. Mit der Zeit wird es gehen, sagten sie. Zeit heilt alle Wunden, dieses beschissene Sprichwort. Zeit ist relativ, Zeit ist vergänglich, alles, was wir im Leben haben, ist ein wenig Zeit...und zuletzt ist uns beiden die Zeit davon gelaufen. Verdammt, hätten wir doch mehr Zeit gehabt...und wenn es nur ein Tag gewesen wäre, meinetwegen nur eine Stunde. Nur ein wenig länger, ein kleines bisschen... Ich schnippe die Zigarette weg, fühle den besorgten Ausdruck auf deinem Gesicht, als die ersten Tränen über mein Gesicht fließen. .........Du fehlst mir........ Ich spür dich ganz nah hier bei mir, kann deine Stimme im Wind hören. Ich weiß, du bist bei mir, du hast selbst gesagt, du würdest mich nie alleine lassen. Nie im Leben?, fragte ich. Nie, korrigiertest du mich. Erst jetzt weiß ich, was du meintest. Es ist so kalt ohne dich. Diese eisige Kälte, die in mir aufsteigt...ich hasse sie. Ich sehne mich nach deiner Wärme, will von dir in den Arm genommen werden. Das letzte Mal hast du mich gefragt, ob ich denn immer noch so viel weine. Manchmal.... Viel zu oft aber immer noch, wenn ich die Gesichter der anderen richtig deute. Sie machen sich auch Sorgen um mich. Dabei ist es bei dir nicht anders, ich kann es spüren. Und wenn es regnet, weiß ich, dass du manchmal weinst, bis die Sonne wieder scheint; bis sie wieder scheint. Ich verstecke mein Gesicht zwischen meinen angewinkelten Knien und schluchze leise. Es gibt eben Dinge, an die man sich nicht gewöhnt, und nie gewöhnen wird. Mit jedem Tag wird das Gefühl eigentlich grässlicher, wenn ich darüber nachdenke. Vielleicht, weil ich davor nie wirklich dachte, dass etwas zwischen uns kommen könnte. So falsch kann man also liegen. Ich wische mir mit dem Ärmel die Tränen aus dem Gesicht, versichere dir, dass es schon wieder geht. Hör auf, so besorgt zu gucken... Ich höre, wie jemand so leise wie möglich an mir vorbei geht. Eine Frau, sie grüßt mich mit einem Kopfnicken und einem freundlichen Lächeln, die ich schon oft hier gesehen habe. Sie besucht wohl auch jemanden. Vielleicht kennst du die Person ja...ich weiß ja nicht wie es mit der Konversation hier steht. A propos Konversation.... Ich soll dich grüßen von den anderen: Sie denken alle noch ganz oft an dich. Das stimmt, sie kommen mich auch oft besuchen. Sie waren erst vor kurzem wieder da. Mit ihren ganzen Familien, das Haus war mal wieder rappelvoll und sie haben mir einige Tassen zertrümmert. Bis auf deine...die hab ich vor ihnen retten können. Sie wollen demnächst auch mal wieder zu dir kommen. Zusammen mit mir. Ich glaube, sie machen sich zu viele Sorgen um mich. Sie fragen, wie oft ich bei dir bin, und ob ich auch wirklich in Ordnung sei. Sie sind fast so besorgt, wie du. Besonders Nami...sie hat mich gefragt, wie ich das aushalte, wenn ich so oft zu dir komme, und wenn ich ganz alleine in unserem Haus wohne. Ich habe ihr gesagt, dass ich dich doch nicht alleine lassen kann, weil du sonst dich nur wieder irgendwelchen Mist baust. Schau nicht so vorwurfsvoll, du hast immerhin deine drei Schwerter bei dir! Und das Haus gebe ich sowieso nie her. Das hättest du auch nicht getan, das weiß ich. Daheim ist im Übrigen alles beim alten geblieben. Ich habe sogar dieses schreckliche Bild hängen lassen, das du so geliebt hast. Sonst wäre das Zimmer so leer gewesen. Ach, und die Schlafzimmertür habe ich endlich geölt, jetzt quietscht sie nicht mehr. Und dein Garten, es geht ihm wirklich gut, obwohl man merkt, dass du ihm doch sehr fehlst. Ich kann dich noch sehr gut sehen, wie du im Garten stehst und trainierst. Oder dich einfach umsiehst. Naja, dieses Jahr werde ich wohl selbst das Laub des Ginko-Baums zusammenrechen müssen. Er fängt jetzt schon an, sein Blätterkleid ab zu schmeißen. Ich bin noch gerne in dem Garten. Auch wenn er sein Grün so langsam verliert. Genauso, wie er dich verloren hat. Glaub mir, selbst die alte Eiche wird deine frustrierten Schwerthiebe vermissen. Und es kommt immer noch Post, ganz fett adressiert an dich, obwohl doch jeder weiß, dass du weggezogen bist. Ich habe die Briefe dabei, die du in den letzten beiden Wochen bekommen hast...davor habe ich vergessen, sie dir mitzubringen. Es sind genau fünf Stück. Frag mich nicht, von wem sie sind, oder was drinnen steht, ich habe sie nicht gelesen. Sie sind für dich. Ich lege sie dir hier hin, ja? Die Sonne wird bald untergehen. Du hast einen schönen Blick von hier aus, ehrlich. Ich könnte stundenlang hier sitzen, hier bei dir. Du solltest besser gehen, sagst du, es wird kalt und spät. Ich beiße mir auf die Lippe. Ich sollte gehen...aber ich will nicht. Wie du sicherlich gemerkt hast, bin ich nicht besonders gut im Abschied nehmen. Ich will nicht von hier weg, aber was bleibt mir anderes übrig... Langsam erhebe ich mich, schüttelte ein bisschen meine Beine, sie sind ganz steif geworden. Kein Wunder, ich habe immerhin vier Stunden lang auf dem Kiesweg gesessen. Okay, ich werde jetzt nach Hause gehen, sage ich zu dir. Und dann werde ich zu Abend essen und anschließend vielleicht noch etwas lesen...oder sonst so irgendetwas. Bis bald, mein Schatz... Und so red ich mit dir wie immer und ich verspreche dir, wir haben irgendwann wieder jede Menge Zeit. So viel Zeit, wie du dir nur vorstellen kannst. Dann werde ich dich nie wieder loslassen. Ich sehne mich so nach diesem Tag. Du sagst, du würdest warten, so lange, wie du musst, ganz geduldig. Aber ich habe keine Geduld mehr! Verstehst du denn nicht, dass ich nicht mehr warten will? Dass ich es nicht mehr kann? Mit jeden Tag, an dem ich dich nicht mehr an meine Seite habe, wird es unerträglicher. Aber du lächelst nur und sagst wieder, du würdest warten. Seufzend fahre ich mir mit dem Jackenärmel über das Gesicht, um die Tränen, die wieder anfangen, sich in meinen Augen zu bilden, wegzuwischen. Ich lächle auch, als ich mit noch einmal zu dir umdrehe: Ich liebe dich... Und irgendwann wird der Tag kommen... Dann werden wir uns wiedersehen, du kannst dich ja kümmern, wenn du willst, dass die Sonne an diesem Tag auch auf mein Grab scheint- dass die Sonne scheint, dass sie wieder scheint. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Owari. ~Stop all the clocks, cut off the telephone, Prevent the dog from barking with a juicy bone, Silence the pianos and with muffled drum Bring out the coffin, let the mourners come. Let aeroplanes circle moaning overhead Scribbling on the sky the message He Is Dead, Put crêpe bows round the white necks of the public doves, Let the traffic policemen wear black cotton gloves. He was my North, my South, my East and West. My working week an my Sunday rest, My noon, my midnight, my talk, my song: I thought that love would last forever: I was wrong. The stars are not wanted now; put out every one; Pack up the moon and dismantle the sun; Pour away the ocean and sweep up the wood; For nothing now can ever come to any good.~ (Twelve Songs; Wystan Hugh Auden) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)