Helden & Diebe von Puh-Schell (Harry x Draco, Darkfic) ================================================================================ Kapitel 1: 1ter Dietrich ------------------------ Widmung: Diese Geschichte widme ich Isumi Chi, die beste Beta-Leserin und I-Net Freundin, die man sich wünschen kann! Die Grundidee so einer Draco/Harry Geschichte mit den beiden als Dieben entstand am 27.12, als ich Isumis Geburtstagsgeschenk schreiben wollte. Ich reiche diese Geschichte als Geschenk nach. Herzlichen Glückwunsch nachträglich! Helden und Diebe Harry seufzte und blieb mitten in der Seitengasse stehen. Langsam drehte er sich um und fixierte mit seinen Augen einen Punkt im Schatten. "Du kannst ruhig rauskommen, weißt du das?" Ein Rascheln von Kleidern war zu hören und dann trat langsam ein zweiter Junge aus dem Schatten. Er trug abgewetzte, blaue Jeans und ein weißes, etwas zu langes Shirt. Seine hellblaue, abgenutzte Jeansjacke war geöffnet und auf seinem Rücken hatte er einen blauen Rucksack. Seine platinblonden Haare hingen ihm in dicken Strähnen in das Gesicht und fielen bis zu seinen Schultern hinunter. Zwischen den Strähnen schauten zwei müde grau-blaue Augen heraus. Harry seufzte. Draco sah genau so gut aus wie er, in seiner abgewetzten schwarzen Jeans, dem zu großen grünen Shirt und seiner schmutzig aussehenden schwarzen Lederjacke. "Komm mit." Draco gab keine Wiederworte, sondern folgte Harry einfach. Er konnte es nicht alleine schaffen, so viel hatte er ihm letzten Monat gemerkt. Einen Monat lang war er alleine auf den Londoner Straßen unterwegs gewesen, nur mit den Sachen, die Harry und er sich ganz am Anfang ,organisiert' hatten. Er wusste zu wenig. Zu wenig über diese Welt, über Autos, Verhaltensregeln, Umgangssprache, Technik... Er würde es nie schaffen, alleine zu überleben, nicht am Anfang. Er würde auf Harrys Hilfe hoffen müssen. Harry schlug einen verschlungenen Weg durch viele kleine Gässchen zwischen heruntergekommenen Häusern ein. Draco folgte ihm schweigsam und versuchte, auf den Weg zu achten. Nach einiger Zeit kamen die beiden an einem schon sehr angeschlagen aussehendem Gebäude an. ,Vorsicht baufällig' und ,Betreten verboten' stand auf Schildern, die and er Gebäudewand hangen. Harry zog ein paar kleine Metallstäbe aus seiner Jackeninnentasche und öffnete das Hausschloss. "Komm rein. Es wird bald dunkel und kalt." Draco bezweifelte, dass man in diesem Gebäude besonders gut vor der Kälte geschützt war, aber es war besser als eine Nacht in der U-Bahn oder im Park - und er brauchte Harry. Harry knipste das Licht des Treppenhauses an. Es war ein Glück, dass das Haus noch an die Stromversorgung angeschlossen war. Die Hälfte der Lampen funktionierte nicht, einige flackerten. Harry wartete, bis Draco drin war und schloss dann die Tür hinter sich wieder ab. "Wir müssen hoch in den dritten Stock. Weiter darüber wird es zu gefährlich und hier unten ist es nicht sicher genug." Draco nickte und folgte dem Schwarzhaarigen stumm. Im dritten Stock blieb Harry vor einer der Apartmenttüren stehen und öffnete sie wieder mit seinen Metallstäbchen. "Na los, komm schon rein." Draco trat in den Flur der Wohnung und sah sich um. Die Wände waren kahl und es bröckelte der Mörtel ab, Tapete gab es nur noch an einigen wenigen Stellen. Eine Tür ging sofort rechts ab, dann kamen zwei Türen links und am Ende des Flurs noch mal eine Tür rechts. "Du solltest dich erst mal etwas waschen, Die erste Tür rechts hier ist das Badezimmer. Das Wasser funktioniert noch, du darfst nur nicht zu viel benutzen, sonst bemerkt es am Ende doch noch jemand. Aus irgendeinem Grund wurde das Gebäude beim Absperren von Strom und Wasser übersehen." Draco nickte und stellte seinen Rucksack an die Flurwand. Das Badezimmer war genauso kahl und heruntergekommen wie der Flur, aber hier konnte er sich mit wasser waschen. Sogar ein Stück Seife hatte Harry hier. Draco betrachtete die Dusche und zog sich aus. Das Wasser war kalt, sehr warm wurde es auch nicht, aber es war besser als alles andere, was Draco in den letzten... waren es schon gut vierzig Tage, die er auf den Straßen verbracht hatte? Schnell seifte er sich ein und wusch sich. Mit einem wunderbar sauberen Gefühl stieg er wieder aus der Dusche und sah sich nach etwas Handtuch ähnlichem um. Zwei Handtücher lagen auf der Waschbeckenablage. Draco beeilte sich mit dem Abtrocknen, denn jetzt fuhr ihm die Kälte noch mehr durch die Glieder. Er hatte gerade sein Hemd und seine Hose wieder angezogen, als Harry an die Tür klopfte. "Komm rein.", sagte Draco leise. Seine Stimme hatte nichts mehr von der ehemaligen Arroganz und Überheblichkeit. Harry steckte seinen Kopf zur Tür rein und betrat dann ganz den Raum. Mit dabei hatte er eine dicke Wolldecke. "Hier. Dir muss verdammt kalt sein." Draco nahm die Decke dankbar an und wickelte sie sich um die Schultern. Sie fiel bis auf den Boden und schon bald wurde ihm wohlig warm. "Zieh dir deine Schuhe an und komm in die Küche. Das ist der kleine Raum ganz hinten rechts." Draco nickte. Schnell zog er seine weißen Turnschuhe - zumindest waren sie einmal weiß, jetzt sahen sie mehr grau aus - an und folgte Harry in die Küche, seine Jeansjacke unter einen Arm geklemmt. Die Küche bestand aus einem Herd, einem Kühlschrank und ein paar Schränken auf der einen Seite und einem Tisch mit drei ältlich aussehenden Stühlen auf der anderen. Dazwischen war ungefähr genug Abstand für eine stehende Person. "Setz dich. Du musst erst mal essen. Du siehst dünner aus als ich und das soll schon was heißen.", scherzte Harry. Draco nickte und hängte seine Jacke über die Stuhllehne, danach setzte er sich, in die Decke eingemummelt, an den Tisch. "Woher hast du das alles... die Seife, die Handtücher, die Decke, den Kochtopf?", fragte Draco leise. Harry gluckste. "Woher wohl? Geklaut. Genug Geld zum Kaufen von solchen Sachen hab ich nicht." Draco nickte. Harry rührte mit einem Kochlöffel in einem Kochtopf auf dem Herd rum und holte dann nach fünf Minuten oder so zwei Löffel aus einer Schublade. Den heißen Topf stellte er auf ein Stückchen holz, dass schon auf dem Tischchen bereit stand. Dracos Mund wurde wässrig, als er das warme Essen sah. Es war zwar nur ein Linseneintopf, aber das war mehr als gut für Draco. Harry reichte ihm einen Löffel und die beiden aßen das warme Essen direkt aus dem Topf. Nachdem der Topf leer war, war Draco saubre, satt und warm. Das war wunderbar. "Also... warum der plötzliche Sinneswandel? Wolltest du nicht alleine weiterkommen?" Draco nickte zaghaft. "Ja... Aber ich... ich verstehe nichts von der Muggelwelt und in diesem einen Monat habe ich auch so gut wie nichts gelernt. Ich... schaffe das nicht alleine." Harry legte seinen Kopf etwas schief. "So was... habe ich mir fast gedacht." Beide sahen sich stumm an. Harry fing an zu lächeln. "Ich zeige dir dann mal das Schlafzimmer, was? Aber es ist nicht viel." Draco lächelte auch. "Es ist sicherlich besser als alles, was ich den letzten Monat lang gesehen habe." Harry grinste. "Zusammen schaffen wir das schon. Zuerst mal zeige ich dir, wie man hier klaut." Draco lachte. "Ich hätte nie gedacht, dass Harry Potter einmal mir das beibringen würde." Die beiden Siebzehnjährigen verließen die Küche. ~*~ "Gut gemacht!", lobte Harry in ihrem ,Versteck', wie sie das alte Haus getauft hatten. Draco grinste bis über beide Ohren in seinem Rucksack waren zwei neue Hosen und zwei neue Shirts, allesamt mühselig aus einem Laden geklaut. Sein erster erfolgreicher richtiger Diebeszug. Taschendiebstahl machte er schon seit drei Monaten, aber Harry hatte ihn ohne vorheriges ,Training' nicht in einem echten Laden stehlen lassen wollen. Es war ihm zu riskant gewesen. "Ich mache uns was zu essen. Pack doch deine Sachen in der Küche aus.", meinte Harry und war schon in dem kleinen Raum verschwunden. Draco ging ihm hinter her und stellte seinen Rucksack auf den Tisch. Beim Auspacken kamen eine weiße und eine schwarze Jeans zum Vorschein, dann ein schwarzes und ein weißes Hemd. Draco nahm die weißen Sachen und gab die schwarzen Harry. "Wir gehen im Partnerlook.", meinte er grinsend, während er dazu mit den Augenbrauen wackelte. Harry lachte und öffnete die Dose Texaseintopf. Eintöpfe waren das beste, was sie hier kochen konnten, da sie nicht zu viele Lebensmittel klauen konnten, die sie in dieser Küche auch zubereiten konnten. Wenn sie genug Geld hatten , gingen sie essen - das bestand meist aus Pizza, Pommes oder ähnlichem. "Die Sache mit der Alufolie hat wirklich geklappt." Harry grinste Draco an, als wenn er sagen wollte: ,Natürlich, die Idee war meine.' Draco schüttelte den kopf, während er die Alufolie wieder aus seinem Rucksack herauszog. "Woher weißt du, wie so was funktioniert?" Harry stoppte kurz in seiner Tätigkeit, fing dann aber wieder an mit dem mechanischen Rühren des Eintopfes. "Früher, bei meinen Muggelverwandten... Sie behandelten mich nicht gut, kauften mir keine ordentlichen Klamotten, gaben mir kaum etwas zu essen... da habe ich stehlen gelernt. Mit dem Internetanschlusses meines Cousins habe ich dann im Internet gesurft, wenn alle anderen weg waren. Dabei bin ich dann über Artikel über Sicherheitsmängel gestoßen. Der Trick mit der Folie stand auch dabei. Die Folie verhindert irgendwie, dass die Warnmelderstrahlen die Klamotten erreichen." Draco nickte und begann, die Sicherheitsknöpfe von den Kleidern zu trennen. Er schaffte es, ohne die Kleidung zu beschädigen. Draco verstand schon sehr viel mehr von der Muggelwelt und wusste, was das Internet war. Die Technik faszinierte ihn. Es war etwas, was er überhaupt nicht kannte. Wenn Draco genug Geld zusammenklauen konnte, kaufte er sich Technikmagazine und andere derlei Dinge. Inzwischen hatte er schon die Elektrik im haus etwas verbessert. Seit einem halben Jahr war er jetzt mit Harry zusammen hier. Und seit knapp sieben Monaten waren sie beide Verstoßene, aufgrund eines Verbrechens, das keiner von beiden begangen hatte. Ihre Zauberstäbe lagen unbenutzt und gut verstaut in einer Kiste in ihrem Schlafzimmer. Anstatt von Betten hatten sie lose Kissen und Decken aufgeschichtet und sich so zwei Lager in dem einen Raum aufgebaut. Draco sah von seiner Arbeit auf und starrte durch das kleine Küchenfenster. "Meinst du, wir können jemals zurück?" Harry stoppte wieder mitten in seiner Arbeit. Zurück... zurück in die Zaubererwelt. Es erschien ihm fast wie ein fremdes Konzept. "Ich weiß nicht. Sie glauben sicherlich immer noch, wir beide hätten..." Ginny und Hermine getötet Er konnte den letzten Teil des Satzes nicht sagen, es tat immer noch zu sehr weh. Draco seufzte. "Mit etwas Glück wissen sie eines Tages die Wahrheit." Und wir können zurück Auch das wurde nicht gesagt. Harry nickte stumm. Dann seufzte er lange. "Bis dahin sollten wir hier leben, Draco." Draco nickte. ~*~ Ihr erstes, gemeinsames Weihnachten war gekommen. Fast ein Jahr schon warne sie auf der Straße, es fehlten noch... drei Monate um das Jahr voll zu machen. "Hey, Harry, ich habe eine Überraschung für dich." Harry sah auf und in das grinsende Gesicht Dracos. "Was denn?" Draco zog Harry mit in das letzte, noch unbenutzte Zimmer. Bisher hatten sie das Zimmer höchstens zur Aufbewahrung von nicht wirklich nützlichen Sachen benutzt. Jetzt hatte Draco da... eine Art Maschine aufgebaut. "Was ist denn das?" Sieh sah entfernt wie ein CD Spieler aus Draco grinste. "Ich habe die eine Stereoanlage, die wir auf dem Schrottplatz gefunden haben, ausgenommen und mir die Elektrik angesehen. Mit Hilfe meiner Zeitschriften war ich dann in der Lage, das Ding wieder einigermaßen aufzubauen. Sie ist ein Unikat, aber sie sollte funktionieren." Harry fiel Draco um den Hals. Draco stutze. Harry mied normalerweise jeden Körperkontakt, etwas, das Draco auf die schlechte Behandlung der Dursleys zurückführte. "Draco... das ist wunderbar. Und ich habe nichts für dich in der Preisklasse..." Draco strich Harry über die Schultern. "Quatsch. Du musst mir doch nichts schenken. Du bist hier. Das reicht mir." Sein Ton war zum Ende hin immer sanfter geworden. Harry sah Draco an. Sie waren beide ungefähr gleich groß du Harry hatte keine Probleme, in Dracos Augen zu sehen. Langsam beugte er sich vor und legte seine Lippen auf Dracos. Der Kuss war kurz und kaum mehr als ein flüchtiges berühren ihrer Lippen, doch Draco lächelte Harry warm an. "Frohe Weihnachten." Harry schmiegte sich an Draco. "Wünsche ich dir auch.", hauchte er. Ihre Münder vereinten sich erneut in einem Kuss. ~*~ Der nächste Sommer war heiß und ertragreich. Inzwischen wussten viele der Obdachlosen, Herumlungernden und Straßenkindern von London und Umgebung, dass in dem verfallenem Haus am Stadtrand zwei junge Männer wohnten, die ein großes Geschick beim Beschaffen von Sachen und Reparieren von Gegenständen hatten. Das Reparieren erledigte Draco, das ,Organisieren' übernahm Harry. Inzwischen hatten sie einige halbwegs passable Möbel und ein richtiges Bett. Ihre Kleidung sah jetzt schon mehr wie halbstarke junge Männer und weniger wie herumlungernde Jugendliche aus. Ihr Ruf auf der Straße war echt gut, sie hatten keine Streitigkeiten mit irgendwelchen Banden und behandelten jeden gleich, auch im Preis. Harry sparte beharrlich stetig etwas von ihrem Verdienst. Er wollte weg, umziehen vielleicht, oder irgendetwas mit dem Geld erreichen, eine Ausbildung vielleicht nachholen. Harry vermisste die Magie und die Zaubererwelt. Während Draco für sich eine neue Welt mit der Technik entdeckt hatte und ständig dabei war, zu basteln und neue kleine Spielzeuge zu erschaffen, sehnte Harry sich nach seiner Magie zurück. Ihre Zauberstäbe konnten sie nicht benutzen. Ein Zauber lag darauf, um die Magiebenutzung vom Ministerium orten zu lassen. Sie würden sich sofort verraten, würden sie ihre Magie anwenden. Harry hatte seinen Zauberstab aus dem Versteck in ihrem Schlafzimmer geholt und betrachtete ihn aufmerksam. Er hatte eine Idee bekommen, aber war sich nicht sicher, ob es klappen würde... "Hey Schatz." Draco stand im Türrahmen. Er schlenderte zu Harry, setzte sich neben ihn und küsste ihn innig. "Was hast du denn für heute Abend vor?", flüsterte der Blonde in Harrys Ohr. Harry leckte seine Lippen. "Eigentlich wollte ich einen bestimmten Drachen in mein... Nest schleifen..." "Deine Drachenvergleiche sind unheimlich erotisch, weißt du das? Das muss an deiner Stimme liegen..." Wieder trafen sich ihre Lippen. Dracos Hände wanderten unter Harry Shirt. "Bett?". Nuschelte Harry, wohl wissend, dass sie es die drei Schritte nicht mehr schaffen würden, sollte Draco jetzt weiter machen. "Bett." ** Harry kuschelte sich an Draco und küsste dessen Schulter. "Mein schöner, warmer Drache." Draco grinste. "Wie nett, dass du mich als Kohleofen missbrauchst. Ist dir nicht schon warm genug?" Harry lachte leise. "wenn ich mit dir im Bett liege wird mir immer abwechselnd heiß und kalt..." "Ist das jetzt ein gutes oder ein schlechtes Zeichen?" Draco zog die Augenbraue hoch. Harry lachte und schmiegte sich noch enger an Draco. Er wollte mit dem Blonden Verschmelzen, ihn nie wieder los lassen. Einige Zeit lang lagen sie nur so da, genossen den Augenblick. Doch dann raffte Harry sich zusammen und sprach Draco auf seine Idee an. "Dragon?" "Hm?" "Unsere Zauberstäbe... Was genau an ihnen ist mit dem Detektorspruch belegt?" Draco rollte sich und Harry auf die Seite, so dass sie sich gegenüberlagen. Fragend sah er Harry an. "Da Holz wird verzaubert, den Kern kann man nicht mit so einem Zauber belegen. Wieso?" Harry biss sich auf die Unterlippe und Draco grinste. "Den Gesichtsausdruck kenne ich. Du bist dabei, etwas zu planen." Harry seufzte. "Draco, ich dachte nur... Der Kern, die magische Komponente, bündelt unsere magische Energie so, dass wir so einfach zaubern können und nicht nur wilde Magie benutzen." Draco nickte. "Also, wenn wir den Kern entfernen würden und in etwas neues, nicht verzaubertes einbauen würden, dann könnten wir auch so zaubern, oder..." Draco starrte ihn an. Einige Minuten lang regte sich nichts in dem Zimmer. Dann: "Harry! Du bist genial! Das... Das ist eine... wunderbare Idee! Wir bräuchten nur einen geeigneten Aufbewahrungsort. Am besten etwas leicht magisches, aber jede art von Holz würde es tun. Dann könnten wir uns neue Zauberstäbe bauen. Es würde vielleicht etwas dauern, aber es könnte klappen..." Harry lächelte Draco an. "Ich dachte nicht an Zauberstäbe... Die Form ist doch egal, oder? Also könnten wir etwas weniger auffallenderes nehmen... wie zum Beispiel Amulette, oder Ringe..." Draco starrte Harry erneut an. "Harry, du bist ein Schatz." Draco attackierte Harrys Mund mit dem seinen. Harry grinste in den Kuss hinein und schwer atmend lösten sich beide nach einiger Zeit. "Ich habe auch etwas, das wir benutzen könnten." Draco zog eine Augenbraue hoch. "Was?" "Weißt du, am Anfang des sechsten Schuljahres, als ich so depressiv war? Damals bin ich doch auch öfters einfach verschwunden... Ich war unten, in der Kammer des Schreckens. Dort lag immer noch der Basilisk, den ich damals erledigt habe... Ich habe einen seiner Zähne damals eingesteckt und noch immer dabei, als Glücksbringer..." Draco sah Harry wie ein Wunder an. "Ein Basiliskenzahn? Damit könnten wir unsere magischen Kräfte noch weiter katalysieren..." Harry grinste und Draco küsste ihn erneut. ~*~ Es hatte sie drei weitere Monate feinster Vorbereitung und Bearbeitung des Basiliskenzahnes gekostet, doch jetzt endlich hatten sie etwas erreicht. Die zwei glänzend weißen Ringe schimmerten auf dem Tisch ihres ,Arbeitsraumes', des Raumes mit Dracos gebasteltem Krimskrams. Die Kernstücke ihrer Zauberstäbe - Dracos Drachenherzfaser und Harrys Phönixfeder - mussten nur noch in den kleinen Schlitz im Zahnring des jeweiligen eingefügt werden. Das sollte laut Draco schon ausreichen, um die Ringe mit Magie zu schließen. Man durfte die Kerne dabei nur nicht beschädigen, das wäre fatal. Harry zückte ein Klappmesser und ritzte ganz vorsichtig und langsam seinen Zauberstab auf. Es tat weh, dass seinem Zauberstab antun zu müssen, aber Harry wusste, es war nötig - und die Feder wusste es auch. Das Holz war schnell aufgeteilt und Harry zog die Feder heraus. Vorsichtig presste er sie dann in den Schlitz des Ringes. Die Feder wand sich einmal um den ganzen ring, als sie fertig eingefügt war. Harry steckte sich den Ring an den Fingern. "Reparo!", befahl er und vor seinen Augen schloss sich der Schlitz des Ringes. Draco tat es ihm gleich, nur das er eine Drachenherzfaser hervor holte. Wenige Minuten später betrachteten sie beide ihre neuen Ringe. Draco schlang seine Arme um Harry. "Du bist ein Genie, Darling." Harr grinste und küsste Draco. ~*~ Zwei und ein halbes Jahr später sah die Welt rosig aus für Lukas und Jarod, wie ihre Spitznamen jetzt waren. Lukas war von dem Namen Lucius abgewandelt und Harry hatte Jarod in Anlehnung an James genommen. Beide wohnten in Newcastle, in einem einfachen Apartment, dass sie jedoch bezahlten. Sie hatten in den letzten drei Monaten einfach wieder ihr kleines ,Geschäft' aufbauen können und ihren Vermieter interessierte es nicht, woher das Geld kam, solange es kam. Harry und Draco waren jetzt beide 21 und allem Anschein nach verfolgten sie eine steil nach oben gehende Karriere im Arbeitsbereichs eines Dealers. Inzwischen beschäftigten sie sogar drei jüngere Jugendliche, die für sie Sachen heranschafften oder Informationen über leichte Einbruchsorte beschafften. Dank ihrer Ringe konnten sie beide nach Herzenslust wieder zaubern, sogar effektiver als zuvor. Harry regelte mit seinen Zaubersprüchen, die Molly Weasley ihm damals beigebracht hatte, den Haushalt und Draco versuchte ständig, Magie mit Technik zu kombinieren. Draco kümmerte sich um die technischen Dinge und an der groben Planung von Einbrüchen, während Harry die Pläne ausarbeitete und einbrach. Nur selten ging Draco noch auf einen Streifzug mit; er blieb lieber zu Hause und bastelte. Und noch immer waren sie beide ein glückliches Paar. Keiner von beiden kam auch nur auf die Idee, sich jemanden anderen zu suchen. Hin und wieder stritten sie sich, aber das wurde schnell zu Vorspiel anstatt zu ernsthaften Problemen. ** An einem anderen Ort zur gleichen Zeit saß eine Gruppe von Hexen und Zauberern mit einem ernsthaften Gesicht um einen großen Tisch herum. Dumbledore, der am Kopf des Tisches saß, räusperte sich. "Wahrscheinlich fragt ihr euch alle, wieso ich euch hierher bestellt habe. Nun, Severus und Lucius waren in der Lage, höchst brisante Informationen von Voldemort zu bekommen und Percy hat sie bestätigen können." Gebannt starrte der Orden des Phönix, die gerade genannten Spione ausgeschlossen, auf Dumbledore. Der Krieg ging schlecht, sehr schlecht sogar, und eine brisante Information konnte nur etwas gutes verheißen. Dumbledore räuspert sich wieder. "Es... fällt mir nicht leicht euch das zu erzählen. Ich fühle mich sehr... schuldig, für das, was passiert ist. Nun denn. Der Tod, von Ginny Weasley und Hermine Granger vor vier Jahren, war eine Falle für Harry Potter und Draco Malfoy. Sie sind beide unschuldig. Die schuldigen Todesser sind Walden McNair und Peter Pettigrew." Eine Sekunden lang herrschte Stille, dann brach die Hölle los. Die Weasleys fingen kollektiv an weiß zu werden, zu heulen oder beides. Remus Lupin brach in Tränen aus und umarmte Sirius, der seit seiner Rückkehr aus dem Nebel in Hundeform gefangen war. Der große schwarze Hund selbst sah aus, als würde er weinen, wenn er es nur könnte. Lucius Malfoys Maske zerbrach fast, als er an seinen Sohn denken musste, den er von einem schweren Schicksal hatte bewahren wollen und jetzt irgendwie doch verloren hatte. Minerva McGonagall schnäuzte in eines ihrer Taschentücher, Arabella Figg schien praktisch krank vor Sorge zu sein und Nymphadora Tonks hatte ihren Kopf in ihre Arme gelegt und heulte bitterlich. Remus fing sich als erster. "Wir müssen Harry und Draco finden! Die beiden konnten damals aus dem Ministerium mit ihren Zauberstäben entkommen!" Dumbledore nickte. "Daran habe ich bereits gedacht. Laut den Informationen aus dem Ministerium wurde von ihren Zauberstäben nichts mehr verzeichnet du sie gelten als verschwunden. Ich nehme an, sie verstecken sich i der Muggelwelt." "Wie sollen wir sie da finden?", schluchzte Molly Weasley. Dumbledore hmmte. "Ich habe da eine Idee, aber sie könnte Zeit beanspruchen..." ~*~ Ein 25-jähriger Draco Malfoy betrachtete stolz sein neuestes Werk. Dank Harry hatte er jetzt auch Zauberer-Utensilien, mit denen er basteln konnte und durch die Kombinierung einer Pistole und ein paar magischen Energiespeicherkristallen und einigen... anderen kleinen Gegenständen hatte er eine magische Pistole geschaffen. Sie feuerte Stupors und reichte für fünfzig Schuss, bevor man die Kristalle austauschen musste. Woher Harry die magischen Sachen besorgte war Draco nicht ganz klar, aber so wichtig war es für ihn auch nicht. Er kannte Harry. Draco spürte plötzlich, wie starke arme sich von hinten um ihn schlangen. Harrys Vorliebe für das Stehlen und Einbrechen hatte ihn dazu gebracht, Athletik zu betrieben. Jetzt war er gut gebräunt, hatte eine starke Kondition und einen relativ muskulösen Körper. Er war kein Muskelprotz, aber man spürte die Stärke in seinem Körper, wenn man in anfasste. Und Draco fasste seinen Harry Schatz gerne an. "Hey. Fertig?" Draco grinste, nickte und lehnte seinen Kopf zurück um Harry zu küssen. "Ja. Eine Stupor-pistole." Stolz präsentierte er seine Erfindung. "Du bist ein richtiger Erfinder, weißt du das eigentlich?", murmelte Harry während er Dracos Nacken mit seiner Zunge entlang fuhr. "Mm..." Draco stöhnte als Harrys Zunge sein Ohr umspielte. Ein schrilles Bimmeln unterbrach sie. Jemand klingelte an ihrer Tür. "Erwarten wir jemanden?" "Nein, Kevin und die Jungs kommen erst später wieder.", meinte Harry. Er warf Draco einen warnenden Blick zu und ging zur Tür. Harrys Atem stockte. Da, vor Dracos und seiner Tür, stand Ronald Weasley. Ron schien Harrys körperliche Veränderungen mit staunenden Augen anzusehen: Harry trug seine Haare etwas länger, so dass sie auf der Stirn seine Narbe verdeckten und trug nur schwarz. Sein Körper war athletisch muskulös und kräftig. Eine Narbe durchlief sein linkes Auge. Er trug Kontaktlinsen und hatte daher keine Brille mehr. Die engen Lederhosen umrundeten seine Beine und seinen Po und sein enges Shirt lies auch nicht fiel Platz für die Vorstellung des Betrachters. "Hi Harry.", meinte Ron schlapp. "Lukas! Ein Weasley an der Tür!", rief Harry sofort und stellte sich beschützend in den Türrahmen. "Harry, ich bin hier, weil... Weil wir jetzt wissen, dass du nicht schuldig warst. Unsere... unsere... können wir nicht drinnen reden?" Ron hoffte, dass Harry nicht z sauer war. Harry betrachtet Ron von oben bis unten. "Du kannst reinkommen und wir können reden, aber du wirst keine Waffe zücken und uns nicht auch nur einmal bedrohen, sonst gibt es Ärger." Ron schluckte, nickte aber seine Einwilligung. Harry führte Ron in die bequeme Küche. "Dragon! Besuch!", rief er und sofort kam Draco zur Tür herein. Ron staunte nicht schlecht. Draco trug eine weiße, enge Jeans und ein weißes Hemd mit Knöpfen. Seine langen, platinblonden Haare waren in einem Pferdeschwanz zusammen gebunden und gingen bis zu seinem Hintern. "Weasley.", begrüßte er trocken und ohne Gefühl. "Ron, sprich." Ron schluckte erneut. "Ja, genau. Vor vier Jahren bekam Dumbledore die Nachricht, dass ihr unschuldig seit. Von da an hat er euch suchen lassen und vor kurzem entdeckte ein Team euch hier." Harry warf Draco einen fragenden Blick zu. Draco zuckte mit den Schultern. Harry wandte sich wieder an Ron. "Was willst du hier?" Ron fühlte sich auf einmal wie bei einem Verhör, dabei war er doch Auror! "Ich soll euch bitten, zurück zu kommen. Wir verlieren den Krieg und wir vermissen euch." Harrys Augen verfinsterten sich. Er war immer nur die Waffe gewesen, mit der man den Krieg gewinnen kann. Mehr war er nie gewesen. "Dragon?" Draco war unentschlossen. Schließlich seufzte er. "Weasley, geh. Wir müssen darüber nachdenken. Komm in einer Woche wieder." Ron stutzte. Sie mussten darüber nachdenken? Was gab es da nachzudenken? In Rons Augen war es doch wohl eindeutig: Harry würde wieder mitkommen, sich wieder einleben, sehr wahrscheinlich sauer auf Ron sein aber sich wieder beruhigen und dann... Dann würde Voldemort sein blaues Wunder erleben. "Wie bitte?" "Du hast Draco gehört, Ron. Komm bitte in einer Woche wieder." Rons Mund klappte auf und sofort wieder zu. "Ist das etwa eure Antwort? Ihr- Nein, ich gehe, in Ordnung, aber in einer Woche bin ich wieder hier!" Harry brachte Ron zur Tür, schloss die Tür ab hinter dem rothaarigen Mann und lehnte sich schwer atmend gegen die Wand. Langsam glitten seine Augen auf den ebenso geschockten Draco. Er schluckte. "Was jetzt?" Draco und Harry sahen sich stumm an. Wenn sie zurück gehen würden, würden sie alles wieder konfrontieren müssen. Ihr altes Leben, ihre Freunde, ihre Familie, ihre Feinde, den Krieg. Alles. Hier hatten sie ein angenehmes Leben, wenn auch als Kleinkriminelle. Wollten sie das gegen ein Leben in einem magischen Krieg eintauschen? Würde sich das überhaupt lohnen? Draco seufzte und lehnte seinen Kopf gegen die Flurwand. "Wir müssen gehen." Harry schüttelte den Kopf. "Nein, wieso sollten wir? Sie waren in der Lage, uns sofort auszustoßen. Keiner von ihnen glaubte uns. Und das, obwohl am Anfang des Jahres alle so froh waren, dass wir einen ,Waffenstillstand' geschlossen hatten. Wir waren ihnen nichts wert. Sie brauchte Kämpfer, die haben sie nicht gekriegt. Warum sollten wir jetzt für sie wieder den Kopf hinhalten?" Draco ging zu Harry und umarmte den Schwarzhaarigen fest. "Weil, wenn der Krieg verloren ist für sie, dann wird sich auch hier alles ändern. Dann nützt uns unser Leben hier auch nichts. Aber so, so können wir hierher zurück. So schwer wird Voldemort nicht zu besiegen sein. Wenn die Weasleys und Dumbledore es alleine schon so lange ausgehalten haben, dann werden wir beide wohl kaum viel Anstrengung brauchen." Draco grinste sein Siegesgrinsen. Harry musste lächeln. "Weißt du eigentlich, das du gerade Voldemort gesagt hast?" Draco lachte. "Nun ja, ich habe wohl kaum noch Angst vor ihm. Der dunkle Lord wird wohl nicht so viel durchgestanden haben wie wir beide." Dracos Grinsen kam zurück. "Außerdem bist du der gewiefteste Einbrecher Englands und ich der einzigste Magie-Techniker der Erde." Harry lächelte schwach und schmiegte sich an Dracos Brust. ** "Was soll das heißen, sie müssen darüber nachdenken?", fragte ein aufgebrachter Sirius. Er hatte erst vor einem Jahr seine menschliche Gestalt zurück bekommen. Ron atmete langsam und schwer aus. "Sie sind sich nicht sicher, ob sie zurück wollen. In einer Woche soll ich noch einmal kommen, dann geben sie eine Antwort." Lucius Malfoy schloss seine Augen und massierte seine Schläfe. So etwas in der Art hatte er schon erwartet. Warum auch nur hatte er diesen Anschuldigungen jemals Glauben geschenkt? Sein Sohn hatte sich vehement gegen Voldemort ausgesprochen und dann so etwas... Was, wenn Draco und Harry sich nicht hätten losreißen können von den Auroren, die sie nach Azkaban hätten bringen sollen? Was, wenn Harry nicht die am Boden liegende Boa gesehen hätte, draußen auf dem Steg für die Schiffüberfahrt, und ihr nicht etwas zugehisst hätte? Was, wenn die Auroren nicht davon abgelenkt gewesen wären? Wenn, wenn, wenn... Lucius hätte seinen Sohn unschuldig in Azkaban eingesperrt. Für acht lange Jahre. Acht Jahre war Draco verschwunden gewesen, Acht Jahre lang hatte Lucius gebangt, ob auf einem der Treffen sein Sohn an Voldemorts Seite stehen würde und den einen Satz sagen würde: "Er ist ein Spion." Wie oft hatte er Albträume über seinen Sohn gehabt, was ihm wiederfuhr in der Welt, wie es ihm ging, zu was er geworden war? Und jetzt war sein Sohn unschuldig, etwas, dass Lucius sich lange gewünscht aber nie geglaubt hatte. Und er wollte nicht zurück. Lucius konnte es ihm wirklich nicht verübeln. Er war schuld, Er, der schlechte Vater. Lucius spürte, wie eine Hand auf seine Schulter gelegt wurde. Leicht verwirrt und leicht erschrocken blickte er auf. Severus, sein längster und bester Freund, lächelte ihn leicht an. Sirius und Ron waren zu sehr damit beschäftigt, sich gegenseitig anzuschreien, als dass sie diese Geste bemerkten. "Komm mit hoch. Grimmauld Place ist zwar nicht gerade besonders komfortabel, wenn du mich fragst, aber du brauchst jetzt etwas Ruhe. Du bist weißer als damals, als wir von dem Komplott erfuhren." Lucius nickte schwach und ließ sich von Severus hoch in eines der Zimmer führen. "Oh Severus... der arme kleine Drache.", murmelte er in die Schulter seines Freundes. Severus strich ihm behutsam über den Rücken. "Du bleibst hier. Leg dich ins Bett und ruh dich aus. Ich komme gleich mit etwas zu trinken wieder." Severus schloss die Zimmertür hinter sich und eilte die Treppe hinunter. Percy und Remus saßen in der Küche. Beide sahen auf, als Severus eintrat. "Wie geht es Lucius?", wollte Remus sofort wissen. Severus seufzte. "Relativ schlecht. Remus, vielleicht solltest du ihm lieber etwas von deinem Tee hoch bringen und ihn beruhigen. Er hat das sehr schwer mitgenommen. Er gibt sich selbst Schuld, sehr viel Schuld." "Wir sind alle Schuld.", meinte Percy trocken vom Tisch aus. "Wir hätten hinterfragen sollen, oder nachprüfen oder wenigstens den beiden zuhören... aber nein, wir hätten sie beide beinahe nach... da hin geschickt..." Percy fing an zu zittern. Schnell stellte Severus sich hinter ihn und fing an, ihm die Schultern zu massieren. Percy beruhigte sich langsam und lehnte sich Severus Berührungen entgegen. Remus lud sich ein Tablett voll mit Tee und leichten Keksen und machte sich auf den Weg nach oben. Percy zog Severus zu sich hinunter, setzte den leicht verdutzten Slytherin auf den Stuhl neben sich und glitt dann auf Severus Schoß. Mit einem erleichtertem Seufzen schmiegte er sich dann an ihn. Severus grummelte: "Wunderbar. Wenn Black und dein Bruder jetzt hinein kommen gibt es ein Desaster. Wir haben aus gutem Grund nur Lucius und Remus bescheid gesagt." Percy lächelte leicht. "Keine Sorge, die beiden streiten sich noch. Sirius versteht nicht, wieso Harry nicht sofort zurück will. Aber Harry ist nicht wie er." Severus seufzte. "Das ist er allerdings nicht." ~*~ Der Tag war gekommen. Harry und Draco hatten gepackt und warteten nur noch auf Rons Erscheinen. Ihre ehemaligen Kunden, Angestellten und Kontaktpersonen wussten bescheid, dass das Gespann Jarod & Lukas für eine längere Zeit die Stadt verließ. Harry war nervös, Draco war nervös. Sie spielten beide nervös mit ihren Ringen. Dann schellte es. Draco sog tief Luft ein und schulterte seinen Rucksack. Harry tat es ihm gleich und ging zur Tür. Er konzentrierte sich einen Augenblick lang und riss sie dann mit einem Ruck auf. Was vor der Tür stand hatte er nicht erwartete. Harrys Rucksack glitt ihm von der Schulter als er den Mann vor sich sah. "S... Si... Sirius.", hauchte er. Sirius besah sich Harry von oben bis unten während Draco sich finster dreinblicken hinter Harry aufbaute. "Du siehst toll aus, Harry. Kommst du mit?" Sirius hielt ein Telefonbuch in seiner hand und streckte es den beiden entgegen. Harry nickte, nicht wirklich begreifend, was da passierte und legte seine Hand auf das Telefonbuch. Draco schnappte sich schnell Harrys Rucksack und fasste ebenfalls das Telefonbuch an. "Hogwarts.", rief Sirius. Harry und Draco spürten den bekannten Zug eines Portschlüssels. Nur wenige Sekunden später hatten sie wieder festen Boden unter den Füßen. Harry fing sich rasch ein Reflex von acht Jahren Straßenleben, und blieb stehen. Draco fing sich ebenfalls und beide blickten durch die große Halle von Hogwarts. Die Tische waren zur Seite geschoben, nur ein einziger blieb in der Mitte der Halle übrig. An diesem Tisch saßen verschiedene Personen. Dumbledore, der vor Kopf saß, stand auf und räusperte sich. "Seit herzlich willkommen. Wie schön von euch, dass ihr kommen konntet." Harry blieb starr an seiner Seite stehen. Draco stupste ihn an. "He, Jarod." Harry schüttelte seinen Kopf einmal heftig und nahm Draco dann den Rucksack ab. "Alles in Ordnung Lukas." Sirius starrte die beiden an. "Jarod und Lukas?" Harry ignorierte ihn und stapfte mit Draco zu dem Tisch und Dumbledore. Sirius folgte den beiden verwirrt. Dumbledore lächelte Harry an. "Harry, es freut uns alle, dass ihr gekommen seid." Harry legte seinen Kopf schief. Draco schnaubte. "Ja, natürlich. Da das hier ja ein Treffen eures Ordens zu sein scheint könntet ihr uns auch gleich aufklären. Je schneller wir fertig sind, desto eher können Harry und ich wieder zurück." Rons Glas fiel klirrend auf den Boden. "Zurück?!!!" Harry nickte langsam. "Zurück. Draco und ich haben nicht vor, hier zu bleiben." Die Miene aller Anwesenden wurde von Trauer, Schock oder sogar Wut verzerrt. Draco schnaubte abermals. "Habt ihr geglaubt, wir bleiben hier, nach dem ihr uns weggeworfen hattet?" Dumbledore hob beschwichtigend die Hand, da sich nach Dracos Kommentar ein Stimmengewirr erhob. "Bitte, Ruhe. Nein, natürlich nahmen wir an, dass ihr sehr wütend auf uns seit, und wir hätten es verstanden, wenn er nicht gekommen wäret. Allerdings hofften wir auch, euch zum Hier bleiben bewegen zu können." Draco sah Harry unsicher an. Dieser zuckte mit den Achseln. "Vielleicht, vielleicht auch nicht, Erst mal sollten wir uns um euer Problem mit Voldimoldie und seinen Aasfressern kümmern." Percy musste prusten, als er diese Bezeichnung hörte und spritzte etwas von seinem Kürbissaft auf dem ihm gegenüber sitzenden Charlie. "Das ist gut!", grölte er und konnte sich vor Lachen kaum noch halten. Severus und Remus schmunzelten. Draco ließ sich auf den freien platz an der Seite fallen, Harry setzte sich neben ihn behutsam hin. Dumbledore räusperte sich erneut. "Harry, Draco. Erst mal muss ich mich wohl - im Namen aller hier - bei euch entschuldigen. Wir haben euch eine große Ungerechtigkeit wiederfahren lassen und euch nicht genug Vertrauen entgegen gebracht. Bitte nehmt unsere Entschuldigung an." Wie aus einem Munde antworteten beide: "Nein." Harry setzte zu einer Erklärung an: "Das können wir nicht entschuldigen. Wir können darüber hinwegsehen und es als nicht so schlimm betrachten, was wir bereits tun, aber wir entschuldigen es euch nicht." Der Tisch war ruhig. Dumbledore fing wieder an zu sprechen. "Nun, erst mal könnt ihr jetzt wieder eure Zauberstäbe benutzen, was euch sicherlich freuen wird." "Wir haben unsere Zauberstäbe zerstört.", warf Harry ein. Totenstille breitete sich aus. Dumbledore sah geschockt aus. "Ihr... habt was gemacht?" Harry zog eine Augenbraue hoch, etwas, dass er von Draco abgeguckt hatte. "Wir haben unsere Stäbe zerstört. Durch den Detektorzauber waren sie zu gefährlich." Mundungus Fletcher stöhnte auf. "Die beiden werden uns nichts nützen, wenn sie nicht zaubern können." Dracos opf schnellte hoch. Er hob seine Hand mit dem ring und deutet auf Mundungus. "Petrificus Totalus!", zischte er. Der Zauber traf den verdutzten Mundungus direkt. "Wer hat hier je behauptet, wir könnten nicht zaubern?" Harry seufzte. "Dragon, nichts übereilen. Lass den armen Mann in Ruhe. Finite Incantatem." Durch einen Wink seiner Hand war Mundungus wieder frei. Dumbledore schnappte nach Luft. "Das... ohne Zauberstab? Aber wie... Das ist phänomenal! Wie habt ihr das geschafft?" Harry grinste. "Berufsgeheimnis." Sirius schien auf einmal sehrinteressiert zu sein. "Genau, was habt ihr eigentlich in der Muggelwelt gearbeitet?" Harry grinste noch breiter. "Sollen wir das sagen?" Draco zuckte mit den Schultern. "Das kann mir egal sein." Harry wandte sich an den gesamten Tisch. "Wir waren... Kleinkriminelle könnte man sagen. Allerdings ist es Dracos Spezialgebiet Technik mit Magie zu koppeln und zu reparieren während ich Dieb bin." Sirius war aschfahl geworden. "Du bist ein Dieb?!" Draco grinste und legte seinen arm um Harrys Schulter. "Und ein verdammt guter noch dazu. Seit einem Jahr macht er jede Schlagzeile in Britanniens Zeitungen und schon seit zweien in denen von Newcastle und Umgebung." Der Orden hatte dazu nichts gescheites zu sagen. ~*~ Harry atmete langsam ein und aus. Wenn das hier aufging, dann würde Voldemort heute sterben. Es war Harrys 26ter Geburtstag. Harry berührte Dracos neueste Erfindung vorsichtig mit seinem Finger. Es war eine Art Armbrust, die man auf den Unterarm schnallen konnte. Doch anstatt Bolzen verschoss sie kleine Metallplättchen ausgestattet mit verschiedenen Zaubertränken. Durch ein Aurapeilungssystem traf das Plättchen das anvisierte Ziel genau und bohrte sich in die Haut des Opfers. Man konnte alle möglichen Zaubertränke einfügen in die Plättchen, von Schlaftränken bis hin zu Giften. Und das war es, was Harry heute versuchen wollte. Er wollte Voldemort mit Severus neuester Kreation vergiften. Der Trank musste funktionieren, er beruhte auf Harrys Blut und einem auf den Trank angewandten Avada Kedavra. Er war speziell für Voldemort entwickelt worden und Harry hatte die Rezeptur bekommen - damit das Geheimnis gewahrt blieb und niemand auf die Idee kam ihm die Adern für etwas Blut aufzuschneiden. Harry drückte sich an die Wand. Er stand auf einem schmalen Fenstersims, dass zwei Balkone miteinander verband. Im Raum rechts von ihm residierte Voldemort, links war Lucius untergebracht. Lucius, Dumbledore und der ganze Rest wusste nichts von Harrys Aktion. Nur Draco hatte er etwas gesagt. "Wehe du kommst nicht mehr wieder zurück!", hatte der blonde Slytherin gezetert. "Ich gebe dir meine besten ,Gadgets' mit. Ich weiß, dass du dich wirst einschleichen können. Aber keine Dummheiten, kapiert? Bleib auf deiner Slytherin-Seite und erledige ihn von hinten! Und wenn du wieder kommst, feiern wir deine Beförderung!" Harry hatte natürlich genickt und es seinem Liebhaber versprochen. Und er hatte auch fest vor, dieses Versprechen zu halten. Nur das mit der Beförderung hatte er noch nicht ganz verstanden. Links neben ihm öffnete jemand die Balkontür. Harry bekam Panik, das hatte er nicht erwartete. Doch nur Lucius trat auf den Balkon. Leise schob Harry sich über den Balkon und sprang hinter Lucius auf den Marmorboden. Lucius wirbelte erschrocken herum und starrte in Schreck auf den Mann vor ihm. "Harry?", hauchte er entsetzt in die dunkle Nacht. Harry grinste und streckte sich. "Hallo. Ist Voldiemoldie alleine in seinem Zimmer?" Lucius stutzte, nickte dann aber. "Gut. Ich hab hier eine von Dracos neuen Erfindungen, damit werde ich ihn erledigen." Auf einmal sah Lucius nervös aus. "ist das so eine gute Idee? Alleine?" Harry grinste sardonisch. "Ich blase ihm jetzt das Lebenslicht aus, und dann ist der Krieg vorbei." Lucius sah Harry zu, wie dieser wieder auf den schmalen Sims an der Hauswand kletterte und sich zum anderen Balkon herüber schob. Der Malfoy schloss die Augen, atmete tief ein und traf eine der wichtigsten Entscheidungen in seinem Leben. "Ich komme gleich in den Raum und lenke ihn ab. Ziel gut!", wisperte er Harry zu. Harry nickte und schob sich herüber zum Balkon. Tatsächlich konnte er bald ein dumpfes Pochen durch die Glastür hören und bald darauf leise Stimmen. Schnell sprang Harry auf den Balkon, öffnete mit einem seiner Dietriche die Tür und trat ein. Voldemort hatte ihm den Rücken zugewandt und sprach mit einem sehr aufgebracht aussehenden Lucius Malfoy. Harry zielte, stellte die ,Armbrust' auf Voldemort ein und schoss. Es war nur ein leises, mechanisches Klicken, dann surrte das kleine Metallplättchen durch die Luft und traf den dunklen Lord am Rücken. Voldemort jappte, krümmte sich und versuchte, das, was auch immer ihn da getroffen hatte von seinem Rücken zu entfernen, doch innerhalb von Sekunden war er qualvoll verendet. Lucius betrachtete den mit weit aufgerissenen Augen am Boden liegenden dunklen Lord argwöhnisch und stupste ihn mit seinem Stiefel an. "Er ist tot.", stellte er dann sachlich fest. Harry schnaubte. "Natürlich. Das war ja der ganze Grund meines Herkommens." Auf einmal fasste sich Lucius am Arm und schob den Ärmel hoch. Sein Gesicht wurde blass. "Aber das dunkle Mal ist nicht weg." ** Harry und Lucius erreichten Grimmauld Place Nummer 12 ungestört. Die Todesser waren in verständlicher Aufruhr und als die beiden in der Küche ankamen war der Orden schon heiß am Diskutieren. Draco sah auf, als er Harry reinkommen sah. "Gute Arbeit, Harry", meinte er lächelnd. Der Orden wurde mucksmäuschenstill. Dumbledore räusperte sich. "Harry... hast du den dunklen Lord getötet?" Harry grinste. "Jawohl. Hab' ihn von hinten mit Dragons neuer Erfindung erschossen während Lucius ihn abgelenkt hat.." Lucius nickte bestätigend. Sofort brach der Raum in Jubel aus und Harry und Lucius wurde gratuliert. Severus räusperte sich nach einiger Zeit hörbar. Alle Augen ruhten auf ihm. "Und warum ist das Mal dann nicht weg?" Percy nickte zu dieser Frage und schob seinen Ärmel hoch, unter dem noch das Zeichen zu sehen war. Auf einmal schrie Percy auf. Das Zeichen auf seinem Arm stellte nicht länger einen Totenkopf dar, aus dem eine Schlange kam, sondern eine Schlange, die sich um ein Zahnrad wand. Severus schob hastig seinen Ärmel hoch und erblickte das gleiche Zeichen, Lucius sah nach und hatte in der Tat auch dieses Zeichen auf dem Arm. Remus trank ruhig eine Tasse Tee während der Rest der Order - ausgenommen Severus, Lucius, Percy, Draco und Harry - in Chaos ausbrach. "Das ist doch ganz einfach zu erklären." , meinte der Werwolf dann. "Harry hatte schon immer eine Verbindung zu Voldemort, auch wenn sie durch seine Zeit in der Muggelwelt abgeschwächt wurde, da er dort keinen oder kaum Zugang zu Magie hatte. Das dunkle Mal ist an Voldemorts magische Aura gebunden. Voldemort ist tot, diese Verbindung wurde gelöst. Aber Voldemort war mit einer anderen Person verbunden. Das dunkle Mal hat sich automatisch an diese Person gebunden - Harry. Harry ist der Nachfolger Voldemorts, im magischen Sinne." Percy grinste trocken. "Der erste dunkle Lord, der nicht nach einem Krieg strebt." Severus schnaubte, aber es klang - sofern ein Schnauben so klingen konnte - amüsiert. "Harry kann man wenigstens gut folgen." Harry lies sich auf den nächstbesten Stuhl fallen. Er sah Draco leicht säuerlich an. "Jetzt weiß ich, was du mit Beförderung gemeint hast." Draco grinste und küsste seinen Harry leidenschaftlich. Allem Anschein nach würden sie doch in der Zaubererwelt bleiben. Diese Geschichte wurde durch dieses Lied inspiriert: Helden und Diebe von den Toten Hosen, genauer gesagt von diesem Refrain des Liedes: Wir sind Helden, wir sind Diebe, angeklagt wegen Hochverrat, an uns selbst und der Vergangenheit, und dem was wir mal waren. Wir sind Helden, wir sind Diebe, je nachdem wie der Wind sich dreht, aus welcher Richtung er von Morgen kommt, fragen wir uns nicht! Mal sind wir Helden und mal Diebe, wir nehmen es so wie es gerade kommt und wenn ihr an etwas glauben wollt, glaubt an euch selbst und nicht an uns! ~THE END~ A/N: Sequel in Arbeit ^_^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)